Days! unilog - ÖH Klagenfurt - Universität Klagenfurt
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oktober 2006 <strong>ÖH</strong> aktuell<br />
Leitartikel<br />
Volle Hörsäle: Zugangsbeschränkungen sind keine Lösung<br />
Für Beschränkungen zahlen<br />
Wie zugangsbeschränkungen die Studierenden Geld kosten<br />
CHiLLi Steiner<br />
redakteur<br />
Seit einem Jahr haben<br />
<strong>Universität</strong>en die<br />
Möglichkeit, Studienbeschränkungen<br />
einzuführen, um die<br />
Zahl der NeuinskribentInnen<br />
zu senken. Die<br />
Sinnhaftigkeit dieser<br />
Restriktionen ist jedoch<br />
fraglich.<br />
Jedes Jahr das gleiche<br />
theater: Schlangen von<br />
inskribentinnen warten<br />
vor der inskriptionsstelle<br />
und bekommen von Mitarbeiterinnen<br />
der universität<br />
informationszettel<br />
ausgeteilt, die darüber informieren,<br />
dass die eben<br />
gewählte Studienrichtung<br />
(in <strong>Klagenfurt</strong> sind<br />
das Psychologie sowie<br />
publizistik und Kommunikationswissenschaft)gewissen<br />
Beschränkungen<br />
unterliegt. Wie kommt<br />
es zu diesen Beschränkungen,<br />
beziehungsweise<br />
warum muss ein Studierender<br />
auch noch dafür<br />
zahlen, dass er beschränkt<br />
wird? angefangen hat<br />
das mit einer Klage einer<br />
deutschen Studentin<br />
2005, worauf der EuGH<br />
zur Erkenntnis gelangt ist,<br />
dass das Studiengesetz<br />
EU-rechtswidrig ist, weil<br />
es Studierende anderer<br />
eu-Mitgliedsstaaten diskriminiert.<br />
Seit elf Jahren,<br />
sprich seit dem eu-Beitritt<br />
Österreichs, ist jedoch bekannt,<br />
dass das <strong>Universität</strong>sgesetz<br />
zu erweitern<br />
wäre, da natürlich mit der<br />
Möglichkeit für österreichische<br />
Studierende, in<br />
anderen Mitgliedsstaaten<br />
zu studieren, auch Österreich<br />
dieses recht für<br />
Studierende anderer Mitgliedsstaaten<br />
gewähren<br />
muss.<br />
Überhastete aktion<br />
Durch dieses euGH-erkenntnis<br />
ist es dann seitens<br />
der österreichischen<br />
Bundesregierung (danke,<br />
Frau Gehrer!) zu einer<br />
schnellen aktion gekommen,<br />
in dem Bundesministerin<br />
Gehrer ihre<br />
verantwortung an die<br />
jeweiligen universitätsverwaltungen<br />
delegiert<br />
hat, die dann aufgrund<br />
der Flut von Studierenden<br />
aus Deutschland mit<br />
zugangsbeschränkungen<br />
reagiert haben. Fazit: an<br />
Wurzer<br />
der universität <strong>Klagenfurt</strong><br />
muss für die Studienrichtungen<br />
Psychologie und<br />
publizistik und Kommunikationswissenschaft<br />
ein<br />
Qualifikationssemester<br />
abgelegt werden, bzw.<br />
das Kontingent an Neuinskribentinnen<br />
liegt bei<br />
Psychologie bei 230 Personen,<br />
bei Publizistik im<br />
Wintersemester bei 150<br />
und im Sommersemester<br />
bei 30 Personen, wobei<br />
es ein Ranking gibt, wenn<br />
das pensum von 150<br />
überschritten wird. Somit<br />
wird das Studium zwangsläufig<br />
teurer, da jene, die<br />
aus dem Ranking fallen,<br />
gewisse Lehrveranstaltungen<br />
nicht besuchen<br />
können, und sich die Anzahl<br />
der Semester erhöht<br />
und somit auch mehr an<br />
Studiengebühren zu entrichten<br />
sind.<br />
So betrachtet wird den<br />
Studierenden noch mehr<br />
Geld aus der tasche gezogen<br />
und das trägt nicht<br />
gerade zu einer annehmbarenakademikerinnenquote<br />
bei, denn Bildung<br />
ist keine Ware, und es ist<br />
verwerflich, wenn geistige<br />
inhalte den Gesetzen des<br />
Marktes unterliegen.<br />
• www.beschraenkt.at<br />
• oeh-klagenfurt.at/forum<br />
<strong>ÖH</strong>-Vorsitz<br />
3<br />
StePHanie aDenBerGer<br />
JUDitH MiCHaeL<br />
vorsitz-team der <strong>ÖH</strong><br />
Hier in Händen haltet<br />
ihr die neue zeitung<br />
der <strong>ÖH</strong>. Mehr Service,<br />
mehr information und<br />
alles, was an der Uni so<br />
los ist, könnt ihr hier zusammengefasst<br />
finden.<br />
veränderungen gab es<br />
auch in der <strong>ÖH</strong>: Nicht nur<br />
im Vorsitz, sondern auch<br />
in drei referaten gab<br />
es Wechsel. Wir danken<br />
euch und allen anderen<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für die tolle<br />
zusammenarbeit im vergangenen<br />
Jahr und wünschen<br />
euch das Beste für<br />
die zukunft!<br />
aber nicht nur in der<br />
<strong>ÖH</strong> gab es veränderungen.<br />
Im Juni wurden<br />
die Mitglieder des Senates<br />
gewählt und es<br />
sind in drei Kurien keine<br />
Frauen im Senat. an einer<br />
<strong>Universität</strong>, an der<br />
es bisher nur wenige<br />
Frauen bis zu einer professur<br />
geschafft haben,<br />
sollte es uns vermutlich<br />
nicht wundern, dass das<br />
Wort Gleichbehandlung<br />
noch immer belächelt<br />
wird.<br />
Spätestens aber bei<br />
den zugangsbeschränkungen<br />
in Psychologie<br />
und publizistik gefriert<br />
dieses Lächeln. unser<br />
Bildungssystem hat einige<br />
probleme und viel zu<br />
wenig Geld. Hoffen wir<br />
darauf, dass sich mit der<br />
neuen Bundesregierung<br />
einiges zum Besseren<br />
ändert!