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Wenn der Psychotherapeut nicht mehr weiter weiß ...

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Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Eva-Lotta Brakemeier<br />

<strong>Wenn</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychotherapeut</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> <strong>weiter</strong> <strong>weiß</strong>:<br />

Schulenunabhängige Strategien zur Beziehungsgestaltung<br />

in therapeutischen Grenzsituationen<br />

Dienstag, 12. März 2013<br />

Für <strong>Psychotherapeut</strong>en stellt ihr Beruf oft eine zwar emotional kraftzehrende, jedoch äußerst<br />

erfüllende und sinnstiftende Arbeit dar. Gerade Langeweile ist in <strong>der</strong> Regel ein Fremdwort:<br />

Erfahrene Therapeuten wie auch Novizen sind immer wie<strong>der</strong> mit Therapiesituationen<br />

konfrontiert, in denen sie spontan <strong>nicht</strong> gleich <strong>weiter</strong> wissen. Insbeson<strong>der</strong>e Patienten mit<br />

schwerer Symptomatik, frühen traumatisierenden Beziehungserfahrungen und chronischen<br />

Verläufen können die Grenzen <strong>der</strong> klassischen Verhaltenstherapie bzw. <strong>der</strong> klassischen<br />

tiefenpsychologisch fundierten Therapie aufzeigen. In diesen Fällen helfen Strategien, die<br />

„schulenunabhängig“ bzw. „schulenübergreifend“ die therapeutische Beziehung nutzen.<br />

Im Vortrag werden zunächst Daten einer Umfrage an psychologischen und ärztlichen<br />

<strong>Psychotherapeut</strong>en vorgestellt, die Auskünfte über ihre als schwierig erlebten<br />

Therapiesituationen gaben. Folgende Themen wurden häufig genannt: Umgang mit<br />

ausgeprägt negativen Verhaltensweisen <strong>der</strong> Patienten (wie Reaktanz, Feindseligkeit und<br />

Suizidalität) sowie <strong>der</strong> Umgang mit den „zu“ positiven Emotionen (wie verlieben, abhängig<br />

werden). Lösungsmöglichkeiten verschiedener älterer schulenunabhängig denken<strong>der</strong><br />

<strong>Psychotherapeut</strong>en (Yalom, Bucay und Watzlawick) sowie <strong>der</strong> neueren<br />

schulenübergreifenden Psychotherapien (CBASP, DBT, Schematherapie) werden<br />

vorgestellt. Insbeson<strong>der</strong>e wird auf die innovative Art <strong>der</strong> CBASP-Beziehungsgestaltung – das<br />

disziplinierte persönliche Einlassen (DPE) – eingegangen. Das DPE for<strong>der</strong>t eine <strong>nicht</strong>neutrale,<br />

persönliche, involvierte, offene und menschliche Rolle des <strong>Psychotherapeut</strong>en,<br />

welche zum Ziel hat, den Patienten wohlwollend die Konsequenzen ihrer schwierigen<br />

Verhaltensweisen durch das Preisgeben <strong>der</strong> eigenen Emotionen aufzuzeigen.<br />

Es wird dafür plädiert, bei den chronifizierten Patienten immer die frühen, häufig<br />

traumatisierenden Beziehungserfahrungen zu Beginn <strong>der</strong> Therapie zu thematisieren. So<br />

kann <strong>der</strong> Therapeut im Verlauf mit den schwierigen Verhaltensweisen <strong>der</strong> Patienten<br />

einerseits verständnisvoll und zeitgleich jedoch auch konfrontativ umgehen. Das Ziel dieser<br />

Beziehungsgestaltung sollte stets in dem transparenten Erleben korrigieren<strong>der</strong> heilsamer<br />

Beziehungserfahrungen für den Patienten bestehen.


Diese Antrittsvorlesung zielt darauf ab, den Zuhörern unter Verwendung von<br />

Videoausschnitten und Fallvignetten neue Impulse und Strategien zur Beziehungsgestaltung<br />

für therapeutische – o<strong>der</strong> auch allgemein interpersonelle – Grenzsituationen mitzugeben<br />

bzw. Kenntnisse und Erfahrungen zu vertiefen.<br />

Beim anschließenden Come Together werden Themen des Vortrags durch die „Singing<br />

Shrinks“ musikalisch aufgegriffen. Die Singing Shrinks sind ein einzigartiger Chor, bestehend<br />

aus singenden Psychiatern, Psychologen und Neurologen. Der Chor wurde im Jahr 2000<br />

durch PD Dr. Mazda Adli gegründet. Seitdem sind die Singing Shrinks in Berlin regelmäßig<br />

auf Kongressen, Amtseinführungen und Neujahrempfängen zu hören. Unter <strong>der</strong><br />

musikalischen Leitung von Sven Ratzel singt <strong>der</strong> Chor aus einem bunten Repertoire, das von<br />

Bach-Chorälen, über Rock-, Musical- und Popsongs bis hin zu alten Ufa-Schlagern reicht.<br />

Prof. Eva-Lotta Brakemeier wurde zum Wintersemester 2012/2013 auf eine Professur für<br />

Psychotherapie an <strong>der</strong> Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) berufen.<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins <strong>der</strong> Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong><br />

Psychologischen Hochschule Berlin<br />

Öffentliche Antrittsvorlesung mit<br />

anschliessendem Come Together<br />

Dienstag, 12. März 2013, 19 Uhr<br />

Psychologische Hochschule Berlin<br />

im Haus <strong>der</strong> Psychologie, Am Köllnischen Park<br />

2, 10179 Berlin, 4. Etage<br />

Anmeldung:<br />

Bitte melden Sie sich telefonisch o<strong>der</strong> per Email<br />

an, wenn Sie die Antrittsvorlesung besuchen<br />

möchten.<br />

kontakt@psychologische-hochschule.de<br />

Tel. 030/ 20 91 66 – 201<br />

www.psychologische-hochschule.de

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