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Outlast Magazin

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Finden kann man sie in einem

First-Person-Spiel, das ohne

Waffen auskommt. Die einzelnen

Teammitglieder waren an

so vielen Third-Person-Spielen

beteiligt, konnten keine Schwerter

und Pistolen mehr sehen, hatten

in den vergangenen Jahren

hauptsächlich befolgen müssen,

was der Markt diktiert. Outlast

übt sich dagegen in Reduktion. In

seinen besten Momenten ist es

eines der intensivsten Horrorspiele

der letzten Jahre und entmachtet

den Spieler bis auf die Knochen.

Vor allem mit einer Videokamera

als Trennwand zwischen seinen

Augen und den Schrecken der

Anstalt. Flucht statt Kampf.

Verstecken und Ausharren statt

Siegen und Triumphieren. Es zielt

auf unsere Urängste ab, die Angst

vor dem Alleinsein in der Dunkelheit

und dem Verfolgtwerden in einer

fremden Umgebung. Situationen,

die uns überfordern. Outlast pflegt

dieses Verständnis von Spielspaß,

auch wenn es streng genommen

keiner ist.

“Outlast

zielt auf

die Angst

vor dem

Alleinsein in der

Dunkelheit und dem

Verfolgtwerden

in einer fremden

Umgebung ab.”

In den späteren Stunden gewöhnt man sich ein wenig zu sehr an den Spielverlauf und die Mechaniken

dahinter. Dennoch: Outlast findet seinen Weg zwischen Horror, Splatter und blanker Panik.

Für Morin und seine Kollegen

stand das Konzept recht schnell.

Der Spieler sollte leiden und

unter konstantem Druck stehen.

Zombies? Waren keine ernsthafte

Überlegung. Das Team

mochte die Vorstellung mental

gestörter Insassen mit krimineller

Vergangenheit, einem

unberechenbarem Faktor, der

diese Individuen ausmacht. Die

Agentur Thwacke Consulting,

die es sich zur Aufgabe macht,

authentische wissenschaftliche

Hintergründe für Videospiele zu

liefern, steuerte sogar Profile von

echten Serienkillern bei. Besonders

ein Charakter verkörpert diesen

Wahnsinn: ein Doktor mit rostiger

Schere, nicht mehr am Körper

als eine blutbesudelte Schürze,

der den Hauptcharakter durch

die Gänge hetzt und sich nicht

abschütteln lässt. “Wie schön wäre

hier eine Waffe”, dachten sich viele

von euch, hm?

HilMag | April 2021

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