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Unser Schulprogramm - Albert-Schweitzer-Schule

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<strong>Schulprogramm</strong><br />

Stand Mai 2008


Version 2.0<br />

Das <strong>Schulprogramm</strong> beschreibt die grundlegenden pädagogischen Ziele unserer<br />

<strong>Schule</strong>, die Wege, die dorthin führen, sowie Verfahren, die das Erreichen der Ziele<br />

überprüfen und bewerten. Das <strong>Schulprogramm</strong> ist daher nicht endgültig, sondern<br />

als Instrument innerschulischer Verständigung und Zusammenarbeit in Entwicklung.<br />

Es wird daher als offener „Aktenordner“ in Form einer „Lose-Blatt-<br />

Sammlung“ sowie digital gespeichert, so dass Ergänzungen und Änderungen möglich<br />

sind. Die aktuelle Version steht jeweils in der Kopfzeile.<br />

Dieses <strong>Schulprogramm</strong> wird ferner veröffentlicht auf unserer Schulhomepage<br />

www.albert-schweitzer-schule-clp.de<br />

Seite 2 von 151


Präambel<br />

Version 2.0<br />

(einstimmig beschlossen auf der GK am 09.10.2007)<br />

Kinder sind das wertvollste Gut unserer Gesellschaft.<br />

Leitbild<br />

In der ASS gelten in Anlehnung an E. Ford drei Grundrechte:<br />

- Alle Schülerinnen Schüler haben das Recht zu lernen.<br />

- Alle Lehrerinnen und Lehrer haben das Recht zu lehren.<br />

- Jeder hat das Recht, sich sicher zu fühlen.<br />

Weil diese Grundrechte unserer tiefen Überzeugung entsprechen, sind unsere pädagogischen<br />

Bemühungen und der schulische Rahmen darauf ausgerichtet, dass<br />

alle am Schulleben Beteiligten die ASS als einen Ort gestalten, an dem Werte wie<br />

Respekt, Wertschätzung, Toleranz, Gesundheitsbewusstsein und Kultur gelebt<br />

werden und den die Schülerinnen und Schüler als Bereicherung ihrer Lebenswelt<br />

erfahren können.<br />

Der Respekt vor sich selbst und vor anderen sowie die sozialen Kompetenzen sind<br />

sowohl die Grundlagen als auch die Zielsetzungen für das schulische Miteinander<br />

wie für alle anderen Lebensbereiche auch.<br />

Seite 3 von 151


Version 2.0<br />

Wir sind der Auffassung, dass alle Schülerinnen und Schüler das Recht haben, vor<br />

dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Bedürfnisse, dem persönlichen Umfeld<br />

und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

bestmöglich und zielorientiert gefördert zu werden.<br />

Lehren und Lernen ist ein gemeinsamer Prozess zwischen Schülerinnen und Schülern,<br />

Eltern und Lehrkräften, mit dem Ziel, ein selbstständiges und eigenverantwortliches<br />

Lernen zu entwickeln.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass das Beherrschen von Schlüsselqualifikationen wesentlich<br />

für den persönlichen Erfolg in einer sich ändernden Gesellschaft ist und<br />

technologische Fortschritte verwendet werden sollten, um das Lehren und das<br />

Lernen zu verbessern.<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong> zeichnet sich aufgrund der notwendigen Lebensnähe von Lernprozessen<br />

durch die regionale Offenheit und die Kooperation mit außerschulischen<br />

Betrieben und Institutionen aus. Es wird großer Wert auf die Transparenz aller inner-<br />

und außerschulischen Prozesse gelegt.<br />

Wir stehen für ein gesundes und gesund erhaltendes Schulklima für alle Schülerinnen<br />

und Schüler wie auch der Lehrkräfte als Voraussetzung für eine gelingende<br />

Persönlichkeitsentwicklung. In der Stärkung eines positiven Selbstbildes und vor<br />

dem Hintergrund einer kritischen Weltsicht zeigen wir mögliche Wege zum Auffinden<br />

persönlicher Perspektiven. Deshalb sagen wir in Anlehnung und in enger<br />

Verbundenheit mit <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong>:<br />

„Ja zu mir, Ja zur Welt.“<br />

Ein weiteres Zitat unseres Namensgebers ist das Motto, welches sich hinter unserem<br />

Logo verbirgt.<br />

„Traue dich<br />

BEMERKENSWERT<br />

zu sein“<br />

Seite 4 von 151


Version 2.0<br />

Das neue Logo der <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong> Cloppenburg ist eine Wort-<br />

/Bildmarke.<br />

Es ist ein zweifarbiges Logo, bestehend aus einem tiefen Blau und einem Grasgrün.<br />

Die Farbwahl soll eine moderne, junge und frische Anmutung aufweisen, um<br />

so die <strong>Schule</strong>, vor allem nach außen, in ein gleichzeitig positives wie seriöses<br />

Licht zu rücken. Die unterschiedliche Farbwahl hebt auch gleichzeitig den Namensgeber<br />

der <strong>Schule</strong> hervor.<br />

Die Bildmarke beschreibt einen Schmetterling, dessen Flugspuren noch zu sehen<br />

sind. Der Schmetterling steht symbolisch für jeden einzelnen Schüler der <strong>Albert</strong><br />

<strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong>, denn ein Schmetterling durchläuft eine Entwicklung. Diese<br />

Entwicklung beginnt in einem Kokon und am Ende schlüpft der Schmetterling und<br />

fliegt frei und eigenständig in die Welt hinaus.<br />

Die Flugspuren des Schmetterlings beschreiben den Entwicklungsgang der Schüler<br />

an der <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong> mit seinen Höhen und Tiefen.<br />

Seite 5 von 151


Gliederung:<br />

Version 2.0<br />

PRÄAMBEL (EINSTIMMIG BESCHLOSSEN AUF DER GK AM 09.10.2007) ............................................................................................... 3<br />

GLIEDERUNG: ............................................................................................................................................................................................................. 6<br />

DIE ENTWICKLUNG DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE............................................................................................................................ 8<br />

LAGEPLAN .................................................................................................................................................................................................................. 19<br />

ORGANISATIONSSTRUKTUR DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE ........................................................................................................ 20<br />

WIR ÜBER UNS ......................................................................................................................................................................................................... 21<br />

SCHULVORSTAND ................................................................................................................................................................................................... 22<br />

NETZWERK ................................................................................................................................................................................................................ 23<br />

KOOPERATIONSVERTRAG MIT DER UNIVERSITÄT OLDENBURG ............................................................................................................. 24<br />

ABSENTISMUS .......................................................................................................................................................................................................... 29<br />

DAS RVD-RAUM TEAM ........................................................................................................................................................................................... 46<br />

DER TRAININGSRAUM ODER RAUM VERANTWORTLICHEN DENKENS (RVD) ..................................................................................... 47<br />

EVALUATION DES RAUMES VERANTWORTLICHEN DENKENS DURCH DIE UNI OLDENBURG ........................................................ 58<br />

RAUCHERKONZEPT ................................................................................................................................................................................................. 59<br />

SIGN – EIN PRÄVENTIONSPROGRAMM GEGEN SUCHT UND GEWALT .................................................................................................. 63<br />

GEWALTPRÄVENTION IN DER UNTERSTUFE DURCH FÖRDERUNG SOZIAL-EMOTIONALER KOMPETENZEN MIT<br />

FAUSTLOS .................................................................................................................................................................................................................. 64<br />

AUFGABENFELD DER BERATUNGSLEHRERIN ................................................................................................................................................. 66<br />

STREITSCHLICHTER AN DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE .................................................................................................................. 68<br />

SCHULSANITÄTSDIENST ....................................................................................................................................................................................... 69<br />

SCHULLEBEN ............................................................................................................................................................................................................ 70<br />

COMPUTERNUTZUNGSORDNUNG DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE .............................................................................................. 72<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFT ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG ....................................................................................................... 80<br />

WWW.COMPUTER-AG.DE.TL .............................................................................................................................................................................. 80<br />

SCHÜLERCAFÈ .......................................................................................................................................................................................................... 81<br />

DIE SCHÜLERFIRMEN ............................................................................................................................................................................................. 81<br />

AS(S)TREIN ................................................................................................................................................................................................................ 81<br />

HEAVY METAL .......................................................................................................................................................................................................... 82<br />

INFORMATIONEN ZUR DOKUMENTATION DER INDIVIDUELLEN LERNENTWICKLUNG .................................................................... 83<br />

DAS UNTERSTUFENTEAM ..................................................................................................................................................................................... 85<br />

SCHULPROGRAMM DER UNTERSTUFE ............................................................................................................................................................. 86<br />

DAS MITTELSTUFENTEAM ................................................................................................................................................................................... 90<br />

SCHULPROGRAMM DER MITTELSTUFE ........................................................................................................................................................... 91<br />

DAS OBERSTUFENTEAM ....................................................................................................................................................................................... 98<br />

SCHULPROGRAMM OBERSTUFE ........................................................................................................................................................................ 99<br />

GESUNDHEITS- UND UMWELTERZIEHUNG (VERGL. RAUCHERKONZEPT UND SIGN) .................................................................... 104<br />

Seite 6 von 151


Version 2.0<br />

ALTERNATIVE LERNANGEBOTE ........................................................................................................................................................................ 108<br />

VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN EINTRITT IN DIE V-KLASSE ..................................................................................................................... 109<br />

DAS SPRACHHEILTEAM (SR) .............................................................................................................................................................................. 111<br />

SCHULPROGRAMM DER SPRACHHEILKLASSEN ........................................................................................................................................ 112<br />

DAS TEAM MOBILER DIENST ............................................................................................................................................................................. 123<br />

KONZEPT DES MOBILEN DIENSTES ................................................................................................................................................................ 123<br />

MOBILER DIENST DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE ............................................................................................................................ 132<br />

ANLAGEN.................................................................................................................................................................................................................. 134<br />

ANTRAG MOBILER DIENST ................................................................................................................................................................................. 134<br />

DIE FREIWILLIGE MITTAGSBETREUUNG ........................................................................................................................................................ 136<br />

DER FÖRDERVEREIN ............................................................................................................................................................................................. 138<br />

BEWERBUNG DEUTSCHER SCHULPREIS 2007 ............................................................................................................................................ 140<br />

ENTWICKLUNGSSCHWERPUNKTE UND ......................................................................................................................................................... 150<br />

ANSTEHENDE AUFGABEN ................................................................................................................................................................................... 150<br />

Seite 7 von 151


Die Entwicklung der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

1969 – Hier fing alles an – Das Domizil der Sonderschule<br />

Die „Rote Universität“<br />

Die Rote <strong>Schule</strong> heute<br />

Version 2.0<br />

Am 01.08.1969 begann der Unterricht an der neu gegründeten „Sonderschule für<br />

Lernbehinderte“ in der „Roten <strong>Schule</strong>“ am Marktplatz. Schulleiter wurde Hans<br />

Osterbrink, der im Jahre 1968/1969 sein sonderpädagogisches Studium am Heilpädagogischen<br />

Institut der Pädagogischen Hochschule in Hannover absolvierte. Bis<br />

dahin hatte er an einigen Grundschulen des Landkreises Cloppenburg unterrichtet.<br />

Zunächst als alleiniger Lehrer unterrichtete er mehrere Jahrgänge in einer Klasse.<br />

Ein Kellerraum diente als Sportraum und als Werkraum, in dem mit Hilfe weniger<br />

Werkzeuge einfache Werkstücke hergestellt wurden.<br />

Bereits ein Jahr später, unterrichteten an der <strong>Schule</strong> 2 Kolleginnen und 2 Kollegen.<br />

Sie bildeten zusammen mit Hans Osterbrink das erste Kollegium.<br />

Seite 8 von 151


1970<br />

Version 2.0<br />

In diesem Jahr fand auch schon ein Sommerfest statt. Es wurde im Saal des Kolpinghauses<br />

an der Eschstraße durchgeführt. Zur Aufführung gelangte u.a. das Theaterstück<br />

„Peter und der Wolf“. Der Saal war bis auf den letzten Platz ausgebucht.<br />

Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft hatten sehr viel Spaß und Freude an diesem<br />

Nachmittag und verlebten bei Kaffee und Kuchen mehrere schöne Stunden zusammen.<br />

Das Rot – Weiße Bündnis<br />

„Die Weiße <strong>Schule</strong>“<br />

mit Klassen der<br />

Grundschule<br />

St. Andreas<br />

Der Platz zwischen den beiden Gebäuden diente als<br />

- Öffentliche Überwegung<br />

- Schulhof für die Grundschule<br />

- Schulhof für die Sonderschule<br />

- Sportplatz<br />

- Kirmesplatz<br />

- Abstellplatz für Kirmeswagen<br />

- Tummelplatz für „ausgebrochene“ Tiere des Viehmarktes<br />

Als Schulrat Lüttel anlässlich eines Besuches in der Sonderschule am Geburtsmarkt-Freitag,<br />

den Eingang zur <strong>Schule</strong> nicht fand, weil die Fahrgeschäfte diesen<br />

versperrten, verfügte er, dass während des Geburtsmarktes der Unterricht ausfallen<br />

sollte.<br />

Seite 9 von 151


Derselbe<br />

Platz im<br />

Jahre<br />

2000<br />

Die Markthalle<br />

Version 2.0<br />

Geschäftstüchtige Schülerinnen und Schüler erkundigten<br />

sich bereits vor Unterrichtsbeginn<br />

über die Preise für Kleintiere und erhielten vom<br />

Schulleiter die Genehmigung, dann in der großen<br />

Pause Kleintiere zu kaufen bzw. eigene zu verkaufen.<br />

1971<br />

Da die Räume in der Roten <strong>Schule</strong> nicht<br />

mehr ausreichten, stellte die Pfarrgemeinde<br />

St. Andreas der <strong>Schule</strong> 2 Räume zur Verfügung.<br />

Sie befanden sich im Keller und im 1.<br />

Stock des St. Andreas Pfarrheimes.<br />

1971<br />

2000<br />

Seite 10 von 151


Das große Sterben der kleinen <strong>Schule</strong>n<br />

Version 2.0<br />

Das große Sterben der kleinen Landschulen in den 70-er Jahren bekam auch das<br />

Kollegium der Sonderschule zu spüren. Schulleiter, die durch die Auflösung ihrer<br />

<strong>Schule</strong>n keine eigene <strong>Schule</strong> mehr hatten, wurden an die Sonderschule versetzt.<br />

Diese erfahrenen Pädagogen waren eine Bereicherung für das noch junge Kollegium<br />

der Sonderschule. Sie konnten aus ihrer langjährigen Tätigkeit und Erfahrung<br />

den Kolleginnen und Kollegen wertvolle Tipps für die pädagogische Arbeit und<br />

manche andere Hilfestellung geben.<br />

1972<br />

reichten auch die Klassenräume im Pfarrheim nicht mehr aus. Die Kollegen Stuke,<br />

Willenborg und Maisel fuhren jeden Morgen mit ihren Klassen nach Bethen, wo die<br />

<strong>Schule</strong> in der „Jugendburg St. Michael“ 3 kleine Räume zugewiesen bekommen<br />

hatten. Neben den Klassen der Sonderschule wurden zur selben Zeit auch noch 2<br />

Klassen der Wallschule im Gebäude der Jugendburg unterrichtet.<br />

Erinnerung an die „Jugendburg Bethen“<br />

1972<br />

Seite 11 von 151


Version 2.0<br />

1973<br />

wurden dann 3 Klassen der Sonderschule in die Grundschule Varrelbusch ausgelagert.<br />

1974<br />

Der Neubau der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist fertig!<br />

Seite 12 von 151


Von nun an standen den<br />

Schülerinnen und Schülern<br />

der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> zunächst ausreichend<br />

Klassen- und Fachräume zur<br />

Verfügung. In 3 separaten<br />

Klassentrakten gab es jeweils<br />

5 Klassen, einen Gruppen-<br />

und 2 Lehrmittelräume.<br />

Außerdem standen eine Küche<br />

sowie ein Physik-, Musik-<br />

und Werkraum zur Verfügung.<br />

Während Musik- und<br />

Physikraum sich an der Pausenhalle<br />

befanden, lagen Küche<br />

und Werkraum in einem Sondertrakt.<br />

Version 2.0<br />

1976<br />

Raumnot an der ASS<br />

Bereits zwei Jahre nach Bezug des neuen Schulgebäudes wurden die Räumlichkeiten<br />

wegen der großen Zahl der Schülerinnen und Schüler (305) knapp. Deshalb<br />

wurde der Sondertrakt aufgestockt und die Fachräume für Textiles Gestalten, Musik,<br />

Physik und Biologie in die erweiterten Räume verlegt, damit neuer Klassenraum<br />

geschaffen wurde. Auch die Gruppenräume mussten für kleine Klassen als<br />

Unterrichtsraum genutzt werden. Langsam sank die Zahl der Schülerschaft, so<br />

dass eine neue Verteilung der Fachräume vorgenommen werden musste.<br />

1998<br />

erfolgte der Anbau eines zweiten<br />

Werk- und eines neuen Materialraumes.<br />

Seite 13 von 151


1999<br />

wurde ein Neubau mit 7 Klassen-<br />

und 4 Gruppenräumen<br />

seiner Bestimmung übergeben.<br />

Version 2.0<br />

Im Juni 1998 wurde der Neubau<br />

der ASS eingeweiht. Zahlreiche geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung<br />

teil.<br />

Seite 14 von 151


Version 2.0<br />

Seite 15 von 151


Im Jahre 2000 wurde der Verkehrsübungsplatzfertiggestellt.<br />

Version 2.0<br />

Seite 16 von 151


26.01.2001 Verabschiedung des „alten“ Rektors Hans Osterbrink<br />

Version 2.0<br />

Seite 17 von 151


01.02.2001 Einführung des „neuen“ Rektors Günter Gronemeyer<br />

Version 2.0<br />

Seite 18 von 151


Lageplan<br />

Version 2.0<br />

Seite 19 von 151


Fachberaterin<br />

Integration<br />

Organisationsstruktur der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Steuergruppe<br />

Förderschule Lernen und Sprache<br />

Personalrat<br />

Fachkonferenzleiter<br />

Schulleitung<br />

Rektor - Konrektorin<br />

Teamleiter SR Teamleiter U-St Teamleiter M-St Teamleiter O-St<br />

Schülerrat<br />

Sekretärin<br />

Klassensprecher<br />

Schulvorstand<br />

<strong>Schule</strong>lternrat<br />

Hausmeister<br />

Reinigungspersonal<br />

Klassenelternräte<br />

Version 2.0<br />

Seite 20 von 151


Günter Gronemeyer<br />

verh., 2 Kinder<br />

seit 1974 an der <strong>Schule</strong>,<br />

von 1997 bis 2001 Schulleiter an der<br />

Elisabethschule in Friesoythe.<br />

seit 01.02.2001 Schulleiter an der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Gisela Eckstein,<br />

verh., 4 Kinder<br />

seit 01.08.2001 als Konrektorin an der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Mechthilde Meyer,<br />

verh., 2 Kinder<br />

seit dem 01.08.1993 als Schulsekretärin<br />

an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Thomas Brake,<br />

verh., 3 Kinder,<br />

seit 01.01.2001 als Hausmeister an der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Wir über uns<br />

Version 2.0<br />

Seite 21 von 151


Schulvorstand<br />

Folgende Mitglieder gehören im Schuljahr 2007/2008 dem Schulvorstand an:<br />

Lehrer/innen:<br />

Frau Wilmes-Funke<br />

Frau Annegret Belke<br />

Herr Matthias Tabeling<br />

Frau Kathleen Barann<br />

Frau Annegret Herrlich-Werner<br />

Ersatzmitglieder:<br />

Herr Per Thieme<br />

Eltern:<br />

Frau Brinkmann<br />

Frau Lüttecke<br />

Herr Ruttkowski<br />

Ersatzmitglieder:<br />

Frau Bäker<br />

Schüler:<br />

Sabrina Lichtenwald, 9V<br />

Furhat Ali, 10 B<br />

Stefanie Deutschmann, 7 B<br />

Ersatzmitglieder:<br />

Stefan Stober, 9 A<br />

Robert Viscius, 10 A<br />

Medijana Jusufi, 7 B<br />

Version 2.0<br />

Seite 22 von 151


Netzwerk<br />

Version 2.0<br />

Seite 23 von 151


Version 2.0<br />

Kooperationsvertrag mit der Universität<br />

Oldenburg<br />

Seite 24 von 151


Version 2.0<br />

Seite 25 von 151


In der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern gilt der Grundsatz:<br />

Miterleben heißt, sich für alles verantwortlich fühlen.<br />

Version 2.0<br />

Das Schulleben der ASS ist auf diesem Hintergrund eng verbunden mit Begriffen<br />

wie Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit, die weit über den eigentlichen Unterrichtsstoff<br />

der einzelnen Fächer hinausgehen.<br />

Diese Sichtweise bezieht sich einerseits auf die Arbeit der einzelnen Lehrkraft mit<br />

der ihr anvertrauten Schülerschaft und andererseits auf die stufen- und fachübergreifenden<br />

Inhalte aller Lehrkräfte, die die Schulkultur der ASS prägen.<br />

Die Schulkultur ist inhaltlich gefüllt durch die im Folgenden ausgeführten Programme<br />

und Konzepte.<br />

Seite 26 von 151


<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Schulordnung<br />

Diese Regeln für das Zusammenleben gelten an unserer <strong>Schule</strong>:<br />

Version 2.0<br />

1) Zusammenleben in der <strong>Schule</strong> fordert Rücksichtnahme auf andere Menschen. Verhalte<br />

dich deshalb mit Worten und Taten gegenüber anderen so, wie du auch von anderen<br />

behandelt werden möchtest.<br />

2) Die <strong>Schule</strong> mit allen Möbeln, Lernmitteln und anderen Ausrüstungen ist aus Steuergeldern<br />

bezahlt worden, also auch von deinen Eltern. Gehe deshalb damit so um, wie<br />

du möchtest, dass mit deinen eigenen Sachen umgegangen wird. Halte alles sauber<br />

und heil. Beschmutzte oder beschädigte Sachen musst du selber bezahlen.<br />

3) Achte das Eigentum der Mitschüler.<br />

4) Verhalte dich den Lehrern gegenüber so höflich, wie du auch von anderen behandelt<br />

werden möchtest. Dann darfst du erwarten, dass sie dir gegenüber ebenso höflich<br />

sind. Gegenseitiges Vertrauen setzt gegenseitige Ehrlichkeit voraus.<br />

5) Damit du sinnvoll im Unterricht mitarbeiten kannst,<br />

a) komme pünktlich in den Unterricht,<br />

b) bringe die nötigen Arbeitsmittel mit,<br />

c) beteilige dich aktiv am Unterricht,<br />

d) erledige die dir übertragenen Aufgaben (dazu gehören auch Hausaufgaben).<br />

6) Wegen des Versicherungsschutzes darfst du vom Beginn bis zum Ende der Unterrichtszeit<br />

das Schulgelände nicht verlassen, auch nicht in den Pausen! In begründeten<br />

Ausnahmefällen erteilt dir der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin eine Sondergenehmigung.<br />

Nur auf dem kürzesten Wege vom und zum Sportunterricht bist du versichert.<br />

7) Bis zum ersten Gong hältst du dich in der Pausenhalle oder auf dem Schulhof auf. Die<br />

erste Stunde beginnt um 8:10 Uhr. Sei bitte pünktlich um 8:10 Uhr zur 1. Stunde im<br />

Klassen- bzw. Unterrichtsraum.<br />

8) Nach dem Gong gehen die Schüler und die Lehrer unverzüglich in die Klassen. Wenn<br />

eine Klasse 5 Minuten nach dem Gong noch ohne Lehrkraft ist, geht der/die Klassensprecher/in<br />

ins Büro und erkundigt sich nach dem Grund. In dieser Zeit verhalten sich<br />

die anderen Schüler in der Klasse ruhig. In den Unterrichtsstunden bleiben alle Schüler<br />

grundsätzlich bis zum Klingelzeichen im Klassenraum.<br />

9) In den großen Pausen verlässt du wie alle Schüler die Klassen und Flure und hältst dich<br />

in der Pausenhalle (hier gelten besondere Regeln der Schülervertretung; ältere Schüler<br />

dürfen das Pausencafè besuchen) oder auf dem Schulhof auf. Die Klassen werden abgeschlossen.<br />

Toiletten sind keine Aufenthaltsräume.<br />

10) Es ist selbstverständlich, einen Raum vor dem Verlassen aufzuräumen. Dazu kann auch<br />

gehören, dass du Sachen aufräumst, die du nicht benutzt hast. Abfälle gehören in die<br />

dafür vorgesehenen Behälter.<br />

11) In der Pausenhalle darfst du wegen der Unfallgefahr nicht rennen oder mit einem Ball<br />

spielen. Auf dem ganzen Schulgelände ist Schneeballwerfen verboten!<br />

12) Feuerwerkskörper auf dem Schulgelände abzufeuern ist verboten!<br />

13) Ganz wichtig! Keine Gewalt auf dem Schulgelände und in den Schulbussen!<br />

14) Das Mitbringen von Waffen ist gesetzlich strengstens verboten!<br />

Seite 27 von 151


15) Das Trinken von Alkohol ist gesetzlich strengstens ist verboten!<br />

16) Das Rauchen ist gesetzlich strengstens verboten!<br />

Version 2.0<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

-------------<br />

Ich habe die Schulordnung zur Kenntnis genommen!<br />

Unterschrift der Eltern Unterschrift Schüler/in Klasse<br />

Seite 28 von 151


Absentismus<br />

Version 2.0<br />

Das Mitglied der Steuergruppe Dr. Heinrich Ricking, mit halber Stundenzahl an die<br />

Universität Oldenburg abgeordnet, hat sich im Rahmen seiner dortigen Lehrtätigkeit<br />

intensiv mit dem Thema Absentismus beschäftigt.<br />

Da Absentismus auch an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> vorkommt und intensiver in<br />

den Fokus gerückt werden soll, hat uns Dr. Ricking seine Ausführungen zum Thema<br />

zur Verfügung gestellt als Grundlage der weiteren Arbeit in der Steuergruppe sowie<br />

zur Diskussion in den schulischen Gremien. Deshalb soll diese Arbeit der theoretische<br />

Teil unseres <strong>Schulprogramm</strong>s sein, auf dessen Grundlage wir weiter Konzepte<br />

entwickeln wollen.<br />

Dr. Heinrich RICKING<br />

Universität Oldenburg<br />

F 1 – Sonderpädagogik<br />

26111 Oldenburg<br />

Bausteine der schulischen Prävention und frühen In-<br />

Zielsetzung<br />

tervention bei Schulabsentismus<br />

Bleiben Schüler ohne ausreichende Legitimation dem Unterricht fern, wird im wissenschaftlichen<br />

Diskurs vielfach von Schulabsentismus gesprochen, der in den<br />

vergangenen Jahren mit zunehmender Intensität Gegenstand von theoretischen<br />

und empirischen Forschungsaktivitäten wurde. So konnten die Verhaltensmuster<br />

und Bedingungsfelder beschrieben und Erklärungsansätze entwickelt werden -<br />

auch bei der Evaluation zumeist außerschulischer Interventions- und Rehabilitationsprojekte<br />

sind Fortschritte erkennbar (vgl. HERZ, PUHR & RICKING 2004; MUTZ-<br />

ECK, POPP, FRANZKE & OEHME 2004). Obwohl allgemein als hoch relevant eingestuft,<br />

existieren hingegen im Bereich schulischer Prävention kaum nutzbare Konzepte,<br />

allenfalls Empfehlungen und Hinweise. Aus einem in Entwicklung befindlichen<br />

Präventionskonzept bietet dieser Beitrag Bausteine für den präventiven und<br />

früh-interventiven Umgang mit Schulabsentismus in <strong>Schule</strong>n. Ziel ist ein pädagogisches<br />

Gegenstandsverständnis unterrichtsmeidender Verhaltensmuster zu entwickeln,<br />

zur Prävention bedeutsame strukturelle Rahmungen zu optimieren, die<br />

Seite 29 von 151


Version 2.0<br />

Fähigkeit in <strong>Schule</strong>n zu stärken, den Schülern einen Lern- und Lebensraum zu bieten,<br />

der einladend und anregend ist, intensive Beziehungen zwischen Schülern<br />

und Lehrern zulässt und auch auf Schüler, die bereits randständige Positionen<br />

einnehmen integrierend wirkt. Neben der präventiven Ausrichtung muss eine<br />

<strong>Schule</strong> in der Lage sein pädagogisch angemessen zu reagieren, wenn Schulabsentismus<br />

bei einzelnen Schülern aufgetreten ist oder ein Problem bei einem größeren<br />

Teil der Schülerschaft darstellt. Schüler sollten an den Handlungen der Lehrkräfte<br />

und Schulleitung erkennen können, dass unerlaubtes Fehlen nicht toleriert<br />

wird und es der <strong>Schule</strong> wichtig ist, dass jeder Schüler die <strong>Schule</strong> regelmäßig besucht<br />

(RICKING 2005).<br />

Vor diesem Hintergrund sind genaue Kenntnisse über Prozesse notwendig, die zu<br />

illegitimen Versäumnissen von Unterricht führen (SCHULZE 2003; WAGNER et al.<br />

2004; STAMM 2006).<br />

Ein weiteres Entwicklungsziel in diesem Feld besteht darin Lehrkräfte zu motivieren<br />

sich für das Verbleiben ihrer Schüler einzusetzen und trotz der zusätzlichen<br />

Investitionen an Zeit und Energie im Falle von unrechtmäßigen Versäumnissen aktiv<br />

zu werden. Dabei ist die Absentismusintervention aus Lehrerperspektive keineswegs<br />

ein eindeutiger Sachverhalt. Während das Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

bei Schulpflichtverletzungen bis in einzelne Handlungsschritte gegliedert Maßnahmen<br />

vorgibt, ist das pädagogisch-didaktische Feld weitgehend offen. Standards<br />

existieren (noch) nicht und so ziehen sich manche Lehrkräfte auf Positionen<br />

zurück, die den Eltern die Verantwortung für den Schulbesuch und den zuständigen<br />

Ämtern die Aufgabe der öffentlichen Disziplinierung zuweist. Die Feststellung<br />

jedoch, dass dieses Programm in zu vielen Fällen nicht als ausreichend eingeschätzt<br />

werden kann, wird kaum bestritten. Vielen Eltern gelingt es nicht, den<br />

Schulbesuch gegen den Widerstand der Kinder durchzusetzen. Der Option im Verwaltungsverfahren<br />

über Mahnung, Bußgeld und Zwang die Schüler zurück zu gewinnen<br />

sind enge Grenzen gesetzt. Insofern gilt: <strong>Schule</strong>n sollten ihren pädagogischen<br />

Anspruch in Bezug auf Anwesenheit und Partizipation der Schüler definieren<br />

und gegebene pädagogische Freiräume nutzen. <strong>Schule</strong> muss sich selbst als Präventivkraft<br />

gegen Absentismus entdecken, eigene Strategien entwickeln und<br />

selbst handeln, bevor der Schüler handelt und geht (vgl. RICKING 2006a).<br />

Zentrale Entwicklungslinien<br />

Schulabsentismus ist ein sehr komplexes Phänomen mit vielfältigen Einflussfaktoren<br />

auf sozialer, familiärer, schulischer und individueller Ebene und insofern<br />

nicht als homogenes Verhaltensmuster zu verstehen. Es bildet ein Entwicklungsergebnis<br />

ganz unterschiedlicher Problemkonstellationen zwischen Schüler- und<br />

Umfeldvariablen. Die schulmeidenden Verhaltensmuster lassen sich hinsichtlich<br />

der Bedingungskonstellationen in drei Formgruppen, das Schulschwänzen, die<br />

Schulverweigerung und das Zurückhalten untergliedern, wobei Mischformen<br />

möglich sind (vgl. RICKING 2003). Dabei ist Schulabsentismus einzubetten in den<br />

komplexeren Bereich schulaversiver Verhaltensmuster, bei denen häufig als Vorform<br />

die körperliche Anwesenheit zwar noch gegeben ist, die Schüler jedoch den<br />

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schulischen Prozessen und Anforderungen ablehnend gegenüber stehen und das<br />

auch auf der Verhaltensebene v. a. durch Verweigerungs- und Störverhalten zum<br />

Ausdruck bringen (SCHULZE & WITTROCK 2005). Fehlquoten steigen mit zunehmendem<br />

Alter der Schüler an und erreichen zumeist in den 8. und 9. Jahrgängen<br />

die höchsten Werte. Geschlechtsspezifische Unterschiede sind kaum feststellbar,<br />

sodass von einer Gleichverteilung gesprochen werden kann. Allerdings korreliert<br />

die Schulform mit der Versäumnishäufigkeit: Es ist plausibel anzunehmen, dass<br />

sich durch die hohe Selektivität unseres Schulsystems Schüler mit hohem Schulabsentismus<br />

oder mit diesbezüglich hohem Gefährdungspotential v. a. in Haupt-<br />

und Gesamtschulen, in berufsbildenden <strong>Schule</strong>n und einigen Förderschulformen<br />

einfinden und bei Erhebungen hier die höchsten Werte dokumentiert werden.<br />

Obwohl alltagssprachlich eher verwaschen, wird der Begriff des Schulschwänzens<br />

für Schulversäumnisse verwandt, die auf Initiative des Schülers zurückgehen, von<br />

denen die Erziehungsberechtigten häufig keine Kenntnis haben und bei denen die<br />

Schüler während des Vormittags einer angenehmeren Aktivität im außerhäuslichen<br />

Bereich nachgehen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf diese<br />

häufigste Form von Schulabsentismus.<br />

Bezüglich der bedeutsamen Einflussgrößen ist evident, dass betroffene Schüler<br />

zumeist eine prekäre Lebens- und Lerngeschichte hatten und sowohl strukturelle<br />

wie auch bindungsbezogene Risikofaktoren – nicht selten hochgradig – im familialen<br />

Zusammenhang aufweisen. Es handelt sich gehäuft um Familien in Multiproblemlagen<br />

(broken homes) mit geringer Kohäsion und hoher Konfliktintensität (vgl.<br />

SCHULZE & WITTROCK 2005). Vor dem Hintergrund mangelnder Unterstützung und<br />

fehlender sozialer Haltstrukturen vermochten die Heranwachsenden nötige soziale<br />

Fertigkeiten und konstruktive Problemlösekompetenzen nicht oder nur unzureichend<br />

entwickeln (SCHREIBER-KITTL & SCHRÖPFER 2002). Diese Entwicklungsrisiken<br />

im Primärmilieu bedingen bei den Kindern einerseits unzureichende Lern-<br />

und Verhaltensvoraussetzungen nach dem Übergang ins Schulleben und andererseits<br />

mangelnde Beaufsichtigung und Kontrolle, auch fehlende Hilfe und Unterstützung<br />

bei schulischen Aufgaben und Schwierigkeiten (s. RICKING 2006a). Es<br />

kommt zu normativen Fehlpassungen zwischen Kind, Eltern und <strong>Schule</strong> und zu<br />

ersten desintegrativen Tendenzen oft bereits in der Primarschulzeit – die Schüler<br />

driften aus dem schulischen Gravitationsfeld, ihre Einbindung lässt nach, Ablehnung<br />

und Distanz markieren die Interaktion mit Lehrkräften. Der Prozess der Entzweiung<br />

von Schüler und <strong>Schule</strong> verläuft schleichend über einen längeren Zeitraum<br />

und schließt verschiedene Warnsignale ein, die erkennbar sind. Bei vielen<br />

Schülern beginnt es damit, dass sie sich in der <strong>Schule</strong> nicht mehr wohl fühlen und<br />

Unzufriedenheit mit dem Unterricht oder Lehrern empfinden, zu denen häufig bereits<br />

eine belastete und konfliktintensive Beziehung vorliegt. Diese ungünstigen<br />

emotionalen und interaktionalen Vorzeichen vertiefen sich leicht im Kontext von<br />

Leistungsproblemen. Die meisten Schüler mit unregelmäßigem Schulbesuch waren<br />

in ihrer Schulkarriere schulischen Versagenserlebnissen ausgesetzt, die sich in<br />

schlechten Noten und Klassenwiederholungen artikulieren. Nach der Studie von<br />

WAGNER et al. (2004) ist davon auszugehen, dass das stabile Merkmal Schulversagen<br />

(und damit oft einhergehend Schulunzufriedenheit) als ein wirkungsmächti-<br />

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ger Risikofaktor für Schulschwänzen eingeschätzt werden kann (vgl. RICKING<br />

2003). Schulversagen und -abwesenheit schaukeln sich auf und verstärken sich,<br />

wenn das Problem andauert: Schulmüdigkeit, -unlust und -desinteresse, die sich<br />

infolge von Misserfolgen, Überforderungs-, Frustrations- und Angsterfahrungen<br />

eingestellt haben können, enden leicht in Verhaltensmuster der Vermeidung und<br />

damit in Schulabsentismus. In der Folge sorgt die Abwesenheit vom Unterricht für<br />

weiteren Misserfolg, denn Leistungsversagen in der <strong>Schule</strong> ist eine logische Konsequenz<br />

einer hohen Zahl von Schulversäumnissen. Es zeichnet sich also ein Teufelskreis<br />

ab, eine Abwärtsspirale, die möglichst früh unterbrochen werden sollte.<br />

Wie mit der inneren Kündigung eines Mitarbeiters im Betrieb Motivationslosigkeit<br />

und Gleichgültigkeit einhergehen (bevor ggf. die formelle Kündigung folgt),<br />

entsprechen der inneren Ablehnung der <strong>Schule</strong> oder des Unterrichts auf Seiten des<br />

Schülers Verhaltensmuster, die als Signale wahr- und ernst genommen werden<br />

müssen. Insofern ist es äußerst wichtig sich als Pädagoge der Tragweite schulmeidender<br />

Verhaltensmuster bewusst zu sein und vorbeugend das praktische Feld so<br />

zu gestalten, dass sie nicht oder nur in geringem Ausmaß auftreten und daneben<br />

möglichst früh, effektiv und gezielt zu intervenieren, wenn Schüler ohne tragfähige<br />

Entschuldigung dem Unterricht fernbleiben (vgl. MICHEL 2004).<br />

Gelingt es nicht den Schüler zurückzuführen und wieder stärker an die <strong>Schule</strong> zu<br />

binden, droht eine Entkopplung, die mit zunehmender Dauer kaum noch rückgängig<br />

zu machen ist. Hilfen bieten dann oft nur noch alternative Beschulungsprojekte<br />

("Verweigererprojekte"), die sich auf der Basis sozial- und sonderpädagogischer<br />

Ansätze der Unterrichtung, Betreuung und Reintegration von Schülerinnen und<br />

Schüler widmen (DEUTSCHES JUGENDINSTITUT 2004).<br />

Aus Sicht der Schüler steht zunächst die Entlastungsfunktion beim Fernbleiben im<br />

Vordergrund. Sie betrachten die Lage vorwiegend aus der "Hier-und-Jetzt" Perspektive<br />

und erleben - das ist Schülerinterviews zu entnehmen - eine Befreiung<br />

von Druck, von Angst und Kontrolle. Es stellt sich vielfach ein positiv erlebter Freizeiteffekt<br />

ein (mitunter kommt es auch zu Langeweile und Niedergeschlagenheit),<br />

der selbstverstärkende Wirkungen freisetzt, sodass die nächste, mit negativen<br />

Erwartungen verbundene Schulsituation ebenso gemieden wird. Um solche Entwicklungen<br />

zu unterbinden oder zu mindern sollten Pädagogen dann aktiv werden,<br />

wenn der Schüler noch in der <strong>Schule</strong> und somit erreichbar ist.<br />

Parallel zur schulaversiven Haltung gewinnen außerschulische Reize v. a. im Kontext<br />

von Gruppensituationen zunehmend an Bedeutung. Lehrkräfte sollten insofern<br />

auf die soziale Einbindung ihrer Schüler achten, z. B. auf die Mitgliedschaft in<br />

einer schulaversiven Clique. Das Schwänzen von Unterricht ist weitgehend eine<br />

soziale Aktivität, die in der Gruppe besonders attraktiv wird. Jugendliche, die in<br />

einer Clique sind und sich regelmäßig treffen – so WAGNER et al. (2004, 482) – sind<br />

einem deutlich erhöhten Absentismusrisiko ausgesetzt. Bei der Untersuchung von<br />

Einflussfaktoren stieß die Autorengruppen auf den erstaunlichen Befund, dass die<br />

Absentismuswahrscheinlichkeit um +907 % zunimmt, “... wenn die Befragten von<br />

Kontakten zu Freunden mit entsprechend abweichendem Verhalten berichten.“.<br />

Eine schulablehnend eingestellte Gruppe vermag zu Fehlzeiten animieren und den<br />

Prozess des Herausgleitens aus schulischen Zusammenhängen intensivieren. Wei-<br />

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tere Risikoverhaltensmuster wie Delinquenz oder Drogenkonsum bilden sich vor<br />

diesem Hintergrund mit höherer Wahrscheinlichkeit als bei regelmäßigen Schulgängern<br />

aus (WILMERS & GREVE 2002). Die Chance über den Arbeitsmarkt nach der<br />

Schulzeit den Prozess der sozialen Integration aufzunehmen ist für viele dieser<br />

jungen Menschen mit unterdurchschnittlichen schulischen Leistungen und Abschlüssen<br />

unter den gegenwärtigen Bedingungen sehr gering. Insgesamt zeigt<br />

sich die Einschätzung von Absentismus als Wegbereiter (nicht als allein bestimmender<br />

Faktor) sozialer Negativkarrieren mit kumulierenden und interagierenden<br />

Lebensproblemen, überschattet von psycho-sozialen und familiären Schwierigkeiten<br />

(RICKING 2006a).<br />

Bausteine der schulischen Prävention und frühen Intervention<br />

Interventionstheoretisch sollte erst dann auf schulrechtliche oder ausgliedernde<br />

Maßnahmen zurückgegriffen werden, wenn im schulischen Rahmen alle pädagogischen<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft sind (vgl. MUTZECK et al. 2004; WITTROCK &<br />

SCHULZE 2000; RICKING 2005). Was es bedeuten kann, wirksame pädagogische<br />

Präventionen und Interventionen prioritär zu nutzen, soll im Folgenden näher beleuchtet<br />

werden. Hinter den Ausführungen steckt die Erkenntnis, dass Schüler, die<br />

in einer <strong>Schule</strong> akzeptiert und in ihre sozialen Prozesse eingebunden sind, durch<br />

ihr Handeln Bestätigung erfahren und wirksam sind, i. d. R. gerne zur <strong>Schule</strong> gehen<br />

und kaum in Muster von Meidung fliehen. Es ist ein pädagogisches Qualitätskriterium<br />

und somit Aufgabe von <strong>Schule</strong>n randständige Schüler stärker einzubinden<br />

und die Anwesenheit und inneren Teilhabe am Unterricht zu fördern. Hier findet<br />

sich der eigentliche pädagogische Ansatzpunkt, denn es geht nicht in erster<br />

Linie um körperliche Präsenz, sondern darum durch positiv erlebte Beziehungen<br />

und eine stimulierende Umgebung Lern- und Entwicklungsprozesse der Kinder zu<br />

ermöglichen. Konzepte, die lediglich auf die Erhöhung der Anwesenheitsquoten<br />

setzen und Zwangsverfahren nutzen, greifen daher zu kurz. Unfreiwillige Anwesenheit<br />

führt selten zu lernförderlichem Verhalten und zur Lernbereitschaft im<br />

Unterricht. Rechtlich betrachtet haben Schüler nicht die Wahl zu entscheiden, ob<br />

sie zur <strong>Schule</strong> gehen wollen – sie müssen. Für gelingende Lernprozesse sind jedoch<br />

eine innere Aufgeschlossenheit, Bereitwilligkeit und Motivation zur Auseinandersetzung<br />

mit dem Lernstoff sowie das Wohlbefinden in der sozialen Settings<br />

Voraussetzung. Gelingt es Schüler in soziale und lernbezogene Schulaktivitäten<br />

sinntragend zu involvieren, ist der regelmäßige Besuch der <strong>Schule</strong> oft kein Problem<br />

mehr (KASTIRKE & RICKING 2004).<br />

Die folgenden konzeptionellen Bausteine sind noch in der Entwicklung und insofern<br />

kann hier nur ein Zwischenergebnis im Sinne eines Rahmens für pädagogisches<br />

Handeln dargestellt werden. Er besteht aus 10 Bausteinen, die auf 3 Ebenen<br />

(<strong>Schule</strong>, Klasse und System) angeordnet sind und insofern multimodalen Charakter<br />

aufweist (BELL et al. 1994). Jeder Baustein repräsentiert Präventions- und Interventionsstrategien<br />

in einem definierten Handlungsbereich (und kann aus Raumgründen<br />

hier nur umrissen werden). Die unterschiedlichen Ausgangslagen und<br />

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Entwicklungsstufen, in denen sich <strong>Schule</strong>n auch in Bezug auf die Förderung von<br />

Anwesenheit und Partizipation befinden, bedingen einen hohen Grad an konzeptioneller<br />

Flexibilität. Es wird insofern nicht davon ausgegangen, dass für <strong>Schule</strong>n<br />

alle Aspekte gleich bedeutsam sind, sie sollen entsprechend ihrer Situation Konzeptteile<br />

aufnehmen und implementieren können. Die Darlegungen basiert v. a.<br />

auf die Vorarbeiten von RICKING (2006a) sowie RICKING, THIMM und KASTIRKE<br />

(2004), die einen Index vorgelegt haben, der in der Forschung wie auch in <strong>Schule</strong>n<br />

Entwicklungsgrundlage für präventive und früh-interventive Maßnahmen sein<br />

kann. Es werden Standards formuliert, die aus empirischen und theoretischen Analysen<br />

stammen und das schulische Feld hinsichtlich Prävention und Intervention<br />

weitestgehend abdecken. D. h. Bezugsfelder sind schulische Risikofaktoren oder<br />

–komplexe, die einerseits veränderbar sind und andererseits nachweislich Einfluss<br />

auf das Schulbesuchsverhalten haben. Der Schwerpunkt in diesem Beitrag<br />

liegt auf der Darstellung der Handlungsbausteine. Eine umfassendere und vertiefende<br />

Ausarbeitung mit adäquaten theoretischen Einfassungen ist in Vorbereitung.<br />

A. Ebene <strong>Schule</strong><br />

Baustein 1: pädagogische Perspektive und offene Haltung<br />

- Keine Tabuisierung von Schulabsentismus in <strong>Schule</strong>n<br />

- Schulabsentismus als pädagogische Herausforderung<br />

- Kenntnisstand erhöhen, Handlungskompetenz erweitern<br />

- Experte im Kollegium<br />

Die grundlegende Haltung einer <strong>Schule</strong> gegenüber Schulversäumnissen spiegelt<br />

das Gegenstandsverständnis und entscheidet vielfach die Frage, ob sich Lehrkräfte<br />

angesichts von Fehlzeiten pädagogisch angesprochen fühlen und hilfreiche Aktivitäten<br />

entstehen oder ob sie sie nicht zu ihrem schulpädagogischen Aufgabenbereich<br />

zählen. Aus der rechtlichen Definition der Schulpflicht und des Schulzwangs<br />

erwächst nicht notwendigerweise ein pädagogischer Impetus. Erfreulicherweise<br />

entschließen sich <strong>Schule</strong>n zunehmend das Problem Schulabsentismus als bedeutsam<br />

einzuschätzen, nicht zu tabuisieren und in den Bereich der eigenen pädagogischen<br />

Aufgabenstellungen zu verorten. Die Gleichgültigkeit weicht einer Haltung,<br />

die als konstruktiv und lösungsorientiert bezeichnet werden kann (RICKING<br />

2006a). Schulleitungen erkennen, dass eine hohe Schulbesuchsquote als wichtiger<br />

Indikator für Schulqualität gilt, einzelne Lehrer fühlen sich ermutigt über die<br />

rechtlichen Notwendigkeiten hinaus tätig zu werden und diese Problematik als<br />

pädagogische Herausforderung anzunehmen. Es ist vor diesem Hintergrund bedeutsam<br />

den Kenntnisstand (z.B. über Risikofaktoren in den unterschiedlichen<br />

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Settings, über diagnostische Optionen und zu den Formen schulnaher Prävention<br />

und Intervention) im Kollegium sowie die praktische Handlungskompetenz zu erhöhen.<br />

Das Thema ist weitaus deutlicher als bisher in Aus- und Fortbildung zu verankern.<br />

Überdies kann es sehr vorteilhaft sein eine Person aus dem Kollegium, die<br />

sich besonders intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat und über Beratungskompetenz<br />

verfügt, als Experten zu etablieren. Mutzeck (2005, 55) spricht in<br />

diesem Zusammenhang von einem „Schulmeidungsbeauftragten“.<br />

Baustein 2: Fehlzeiten wahrnehmen und registrieren<br />

- Dunkelziffer senken<br />

- Häufigkeit nicht unterschätzen<br />

- Fehlzeiten wahrnehmen, registrieren, verfolgen, analysieren und handeln –<br />

Konzept entwickeln!<br />

Bei der Aufnahme und Interpretation von Daten zur An- und Abwesenheit handelt<br />

es sich um eine zentrale Voraussetzung für die Prävention von Schulabsentismus.<br />

Differenzierte Informationen über Versäumnisse ermöglichen zu erfahren, welches<br />

Ausmaß und welche Verteilung die Fehlzeiten in einer <strong>Schule</strong> aufweisen. Z. B.<br />

durch Ermittlung des Prozentsatzes gefehlter Stunden (Fehlquote) eines definierten<br />

Zeitabschnitts, der Dauer einzelner Versäumnisphasen (z.B. schwerpunktmäßig<br />

stunden-, tage- oder wochenweise) und der Verteilung der Fehlzeiten auf Klassen<br />

und Jahrgänge. Daneben kann die Fehlstruktur hinsichtlich der Schulstunden,<br />

Fächer und Wochentage bestimmt werden. Die erlangten Daten sind zusammenzufassen,<br />

auszuwerten und darzustellen, so dass die Entwicklung der Anwesenheitsrate<br />

auf Schul-, Jahrgangs- und Klassenebene diskutiert und interpretiert werden<br />

kann und folgende pädagogische Schlussfolgerungen eine solide Basis aufweisen.<br />

Aus den Analysen dieser Daten lassen sich relevante Informationen über Bedingungsfelder<br />

und Entwicklungen ableiten und mit weiteren Kenntnissen verknüpfen,<br />

sodass sich Hypothesen über das Zustandekommen der Fehlzeiten bilden. Voraussetzung<br />

ist, dass auch die Schüleranwesenheit im Focus der Lehrkräfte ist,<br />

entsprechende Routinen in der Datenaufzeichnung etabliert werden und so verlässliche<br />

Einschätzungen der Lage möglich sind. Studien zeigen, dass im üblichen<br />

Modus nur ein Teil der Versäumnisse von Lehrerseite überhaupt bemerkt wird. Die<br />

Dunkelziffer ist allgemein als relativ hoch zu veranschlagen und es sollte folglich<br />

Gegenstand von Erörterungen im Kollegium sein sie zu senken (vgl. WILMERS &<br />

GREVE 2002). Die Aufnahme der Versäumnisse ist durch eine Entschuldigungsregelung<br />

mit den Erziehungsberechtigten schulweit zu vereinheitlichen, so dass diese<br />

ein erkranktes Kind noch am gleichen Morgen (z. B. bis 9.00 Uhr) telefonisch in der<br />

<strong>Schule</strong> abmelden. Treffen weder Entschuldigung noch Schüler in der <strong>Schule</strong> ein,<br />

können betroffene Lehrkräfte oder zuständiges Schulpersonal (wie Schulsozialar-<br />

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beiter) aktiv werden und sehr zeitnah reagieren. Das heißt: Lehrkräfte müssen<br />

Fehlzeiten wahrnehmen, registrieren, sie verfolgen, analysieren und handeln. Dazu<br />

benötigen sie einen formell standardisierten Prozess, um effektiv und ohne unnötigen<br />

Aufwand mit der Aufzeichnung von Fehlzeiten umzugehen. Die dazu nötigen<br />

Instrumente sind ebenso für die Analyse von Einzelfällen geeignet (vgl. RICKING<br />

2006a).<br />

Baustein 3: Sicherheit in Klasse und <strong>Schule</strong><br />

- aversive Reize ausräumen bzw. beenden<br />

- Mobbing erkennen und unterbinden<br />

- Sicherheit Einzelner in der Klasse garantieren<br />

Eine weitere Prämisse für gelingende Lernprozesse und eine gesunde psychosoziale<br />

Entwicklung ist das Gefühl von Sicherheit und des Angenommenseins in<br />

der <strong>Schule</strong>. Diese sind gefährdet durch gewaltförmige Interaktionsprozesse wie<br />

sie bei Mobbing vorkommen, das zu verstehen ist als subtiles und systematisches<br />

Drangsalieren einzelner Personen über längere Zeit, um sie zu demütigen und sozial<br />

auszugrenzen. Es tritt selten offen auf, ist im Unterricht kaum zu greifen, wirkt<br />

mitunter wie belangloses Necken und ist vordringlich in den Nischen und Hinterbühnen<br />

von <strong>Schule</strong> (Schulweg, Gänge, Schulhof, ...) ohne Aufsicht zu finden. Das<br />

Opfer soll in der Hierarchie nach ganz unten gezwungen werden. Im Gegensatz zu<br />

offener Aggression wird Mobbing von Lehrkräften oft nicht wahrgenommen. Viele<br />

Lehrer meinen es gäbe kein Mobbing an ihrer <strong>Schule</strong>, doch die Dunkelziffer ist<br />

aufgrund der Spezifika besonders hoch: 10 - 16% der Schüler zwischen 10 und 19<br />

Jahren werden Mobbingopfer, wobei alle Altersstufen in der <strong>Schule</strong> vertreten sind<br />

(ALSACKER 2003).<br />

Die Erscheinungsformen sind vielfältig und zielen vordringlich auf die Erniedrigung<br />

des Opfers. Beispiele sind Schwächen des anderen ansprechen, hänseln, drohen,<br />

erpressen, beleidigen, beschimpfen, demütigen (z.B. Kopf in Toilettenschüssel<br />

/ Mülleimer stecken, anspucken), Quälerei (z.B. Schläge, Zigarette auf Haut<br />

ausdrücken), sexuelle Belästigung, hinterhältige Anspielungen, bewusste Desinformation<br />

oder Ausschluss von Gruppenaktivitäten. Die psychischen Auswirkungen<br />

sind immens und sollten nicht als gewöhnliche Begleiterscheinungen von<br />

Schülerkonflikten im Schulalltag verharmlost werden: vielfach dokumentiert ist<br />

die Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins, psychosomatische Reaktionen (z.B.<br />

Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Schlafstörungen), schulische Leistungsprobleme,<br />

Motivationsprobleme und – hier zeigt sich der Bezug zum Schulabsentismus<br />

- Meidungsverhalten. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben oft wenig<br />

Rückhalt in der Klasse, fühlen sich bedroht und vermeiden die angstvollen Situationen<br />

in der <strong>Schule</strong>. Mobbing erzeugt innerhalb einer tiefen Verunsicherung negativen<br />

Stress, der v. a. zu psychosomatische Erkrankungen führen kann. Die Opfer<br />

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suchen das Problem häufig zuerst bei sich selbst, wenden sich aufgrund der Bedrohung<br />

oder aus Schamgefühlen nicht an Erwachsene und verschleiern auch<br />

angstbedingte Unterrichtsversäumnisse, indem sie z. B. behaupten den Bus verpasst<br />

zu haben. Durch die Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit der Situation<br />

(„wann kommt der nächste Angriff?“) werden die Gemobbten zunehmend<br />

hilflos und isoliert. Lehrer sollten diese Hintergründe kennen, sensibilisiert auf<br />

Anzeichen und Gefährdungspotenziale achten und im Kollegium so wie in der<br />

Klasse thematisieren, so dass auch Schüler ermutigt sind, Vorfälle zu berichten.<br />

Mobbing ist eine Erscheinungsform brutaler Gewalt, der unmittelbar und ohne<br />

Zeitverzug Grenzen gesetzt werden muss.<br />

Baustein 4: soziales Lernen fördern<br />

- Gestaltung eines sozial-integrativen Klassen- und Schulklimas<br />

- Beratungsangebote für Schüler vorhalten<br />

- Auf- und Ausbau von Konzepten zur Konfliktregelung (z.B. Mediation)<br />

- Rückkehr des Schülers organisieren<br />

Obwohl hierzu nur wenige Untersuchungen vorliegen, muss der Einfluss des sozialen<br />

Klimas auf das Wohlbefinden der Schüler und Lehrer und somit indirekt auch<br />

auf das Schulbesuchverhalten als hoch veranschlagt werden. Folgen wir MEYER<br />

(2004, 47), ist ein lernförderliches Klima durch gegenseitigen Respekt, verlässlich<br />

eingehaltene Regeln, gemeinsam geteilte Verantwortung, Gerechtigkeit des Lehrers<br />

gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverband insgesamt und Fürsorge<br />

des Lehrers für die Schüler und der Schüler untereinander gekennzeichnet.<br />

In einer positiven Arbeitsatmosphäre mit respektvollem Umgang, Verlässlichkeit<br />

und Gerechtigkeit wie auch einem lernförderlichem, gewaltarmem Klima ist das<br />

Wohlbefinden aller Beteiligten wie auch die aktive Lernzeit höher (vgl. HASCHER<br />

2004). Die Gefährdung für desintegrative Prozesse sinkt, wenn das Klima als positiv<br />

wahrgenommen wird und Lehrer wie Schüler können sich auf das Eigentliche<br />

ihres Zusammenkommens konzentrieren, auf ihre Lerninteressen, den Lernprozess<br />

und die Lernleistung. Lehrer und Schüler entwickeln und einigen sich gemeinsam<br />

auf Verhaltensstandards, die etabliert und konsequent realisiert werden. Die Qualität<br />

des Umgangs miteinander sowie der Umgang mit Konflikten sind für das Erreichen<br />

eines sozial-integrativen Schulklimas entscheidende Zielkriterien. Um<br />

sich ihnen zu nähern, wird eine programmatische Ausrichtung benötigt, die z. B.<br />

die Unterweisung möglichst vieler Schüler in mediativen Konfliktlösestrategien<br />

vorsieht (KÜHN & RICKING 2006). Dazu gehören auch Beratungsangebote sowie geeignete<br />

Formen der Gestaltung der Rückkehr eines Schülers nach einer Versäumnisphase.<br />

Schüler verlängern Versäumniszeiten, weil sie Angst vor der Rückkehrsituation<br />

haben. Diese sind häufig geprägt von ungünstigen Interaktionsformen zwi-<br />

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schen Schüler und Lehrer, sodass es leicht zu sarkastischen Bemerkungen, zu Konflikten<br />

oder zur Nichtbeachtung des Schülers kommt. Eine günstige Alternative<br />

stellt die positive Gestaltung der Rückkehr des Schülers dar, in der die Anwesenheit<br />

des Schülers oder die hohe Anwesenheitsquote in der Klasse positiv bemerkt<br />

wird. So wird zielannäherndes Verhalten dosiert verstärkt.<br />

B. Ebene Klasse<br />

Baustein 5: Beziehungsangebote für Schüler<br />

- Grundlegende Haltung: Jedes Kind ist wichtig, alle finden in der Klasse und<br />

<strong>Schule</strong> eine Heimat, keiner darf verloren gehen!<br />

- Wertschätzung und Beziehungsgestaltung trotz „Fehl“-verhaltens<br />

- Aktive, positive Beziehungsgestaltung<br />

- Konkrete Hilfe zur individuellen Konfliktbewältigung und Lebensgestaltung<br />

anbieten<br />

Erfahrungen – u. a. aus den sog. Verweigererprojekten – weisen recht klar auf die<br />

hohe Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung im Umgang mit Schülern hin, die<br />

von schulischer Desintegration bedroht sind. Sie entgleiten der Klasse und <strong>Schule</strong>,<br />

weil sie auch in persönlicher Hinsicht dort nichts bindet. Untersetzt durch die Haltung<br />

„Jedes Kind ist wichtig, alle finden in der Klasse und in der <strong>Schule</strong> eine Heimat,<br />

keiner darf verloren gehen“ ist die direkte Beziehungsarbeit ausschlaggebend.<br />

Integrativ wirkende Lehrer achten auf emotionale Aufgeschlossenheit und<br />

ein freundliches, optimistisches Auftreten, um eine vertrauensvolle Beziehung zu<br />

den Schülern zu ermöglichen. Sie geben häufig positive Rückmeldung, stellen offene<br />

Fragen, sind in Sachen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gute Modelle und<br />

äußern klare Erwartungen zum Verhalten (z.B. Fehlzeiten sind glaubhaft zu entschuldigen).<br />

Es herrscht ein wertschätzender und respektvoller Kommunikationsstil.<br />

Sie begründen ihre Erwartungen und bieten insbesondere Risikoschülern<br />

Lernhilfe und regelmäßig Gespräche an, die ggf. die Hintergründe der Versäumnisse<br />

aufarbeiten. In zu definierendem Umfang sind so konkrete Hilfen zur Bearbeitung<br />

von belastenden Konflikten möglich. Um Beziehungsaufbau und –gestaltung<br />

in der <strong>Schule</strong> zu ermöglichen, muss für entsprechende Rahmenbedingungen gesorgt<br />

werden – häufig bleibt in der Schulzeit zu wenig Zeit für informelle Gespräche.<br />

Die Stärkung des Klassenlehrerprinzips – die Lehrkraft und ihre Klassen arbeiten<br />

einen substanziellen Teil der Wochenstunden gemeinsam – gilt als wesentliches<br />

Fundament der Schaffung tragfähiger pädagogischer Bezüge.<br />

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Baustein 6: Lernen fördern<br />

- Lernerfolge schaffen<br />

- Bewertungsmodalitäten anpassen<br />

- Selbstwirksamkeit stärken<br />

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Es ist auch alltagstheoretisch relativ gut nachvollziehbar, dass notorisch erfolglose<br />

Schüler, die oft auch familiär erheblichen Belastungen ausgesetzt sind, dazu<br />

neigen den Ort des Versagens zu meiden. Häufige Rückmeldungen des Nicht-<br />

Könnens sind für ein labiles Selbstkonzept kaum zu integrieren und werden als<br />

selbstwertschädigend zurückgewiesen. Das regelmäßige Scheitern an schulischen<br />

Anforderungen bleibt nicht ohne Folgen: es greift die Lernmotivation stark an, es<br />

untergräbt den Glauben mit den eigenen Möglichkeiten Erfolge zu erzielen, es<br />

bewirkt ein negatives Selbstkonzept, geringe Selbstwirksamkeitserwartung sowie<br />

unangemessene Attributionsmuster (vgl. FUCHS 2005). Die sich so entwickelnden<br />

psychischen Prozesse führen den Schüler auf den Rückzug vom Lernen, bedingen<br />

Passivität und Vermeidungsstrategien. Es zählt daher zu den grundlegenden pädagogischen<br />

Aufgaben der <strong>Schule</strong> Schüler unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit<br />

zu Erfolgen zu führen. Diese stützen das Selbstwertgefühl, die Lernmotivation<br />

und machen das Feld, in dem die Erfolge erreicht wurden, in positiver Weise erlebbar.<br />

Die Benotungszwänge im deutschen Schulsystem, besonders der Modus der sozialen<br />

Bezugsnorm, setzen einer pädagogisch verträglichen Leistungsrückmeldung,<br />

die die Auswirkungen auf das Selbstkonzept und die Lernmotivation berücksichtigen,<br />

enge Grenzen. Und dennoch: Schüler mit schulmeidendem Verhalten oder<br />

Tendenzen benötigen schulische Erfolge und oft eine angemessene fachliche Unterstützung<br />

diese zu realisieren. Dabei ist zu denken an unterrichtliche Maßnahmen<br />

der Differenzierung, an die Änderung der Bewertungsmodalitäten (z.B. Nutzung<br />

der individuellen Bezugsnorm, kurzfristige Rückmeldung per Feedback-<br />

Bogen) oder auch an Optionen intensiver Kleingruppen- und Einzelförderung (vgl.<br />

RICKING 2006a).<br />

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Baustein 7: Kontakt herstellen und halten<br />

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- unmittelbare Reaktion zeigen, Besorgnis und Interesse zum Ausdruck bringen<br />

- Signalwirkung des Verhaltens erkennen<br />

- Intensives Feedback geben<br />

Durch ihr Handeln sollten Lehrkräfte klar vermitteln, dass sie nicht bereit sind,<br />

Schulabsentismus zu dulden. Daher muss, um Lern- und Gewöhnungsprozesse zu<br />

vermeiden, einer unerlaubten Fehlzeit ohne große Verzögerung eine Reaktion der<br />

<strong>Schule</strong> folgen, die beispielsweise durch ein Telefonat mit den Erziehungsberechtigten<br />

umsetzbar ist oder dadurch, den Schüler aufzusuchen, anzusprechen und<br />

abzuholen. Das frühe Kontaktieren und das Halten der Verbindung ist eine zentrale<br />

Voraussetzung für geeignete pädagogische Maßnahmen. Der Schüler gleitet nicht<br />

aus dem Blick, bleibt im Focus und eine Begleitung des Reintegrationsprozesses<br />

ist möglich. So unterstreicht die <strong>Schule</strong> die Bedeutung der Anwesenheit jedes einzelnen<br />

Schülers und signalisiert Kenntnis und eine klare Haltung. Es sind auch die<br />

negativen Auswirkungen auf die anderen Schüler zu bedenken, wenn Fehlzeiten<br />

nicht im Zusammenhang mit angemessenen schulischen Aktivitäten wahrgenommen<br />

werden.<br />

Die am Verhalten erkennbare Drift vom Unterricht und der <strong>Schule</strong> weg hin zu subjektiv<br />

interessanteren Situationen findet eine zeitlich vorgelagerte Entsprechung<br />

in einer inneren Abwehrhaltung gegenüber schulischem Handeln, einer schulaversiven<br />

Einstellung und einer schulbezogen negativen Gestimmtheit (Ablehnung<br />

und Passivität als vordringliche Merkmale). Diese Warnsignale für Schulabsentismus<br />

sind Anlässe frühzeitigen Handelns. Als Beispiele können Lernverweigerung<br />

oder Rückzug und Gleichgültigkeit gegenüber der <strong>Schule</strong> genannt werden, aber<br />

auch wiederholtes Zuspätkommen und deutliche Unterrichtsstörungen (ev. als<br />

Zeichen einer stofflichen oder sozialen Abkopplung) oder unangemessen langen<br />

Fehlzeiten aufgrund von Bagatellkrankheiten (die als Initial für angstbedingtes<br />

Meidungsverhalten mit psycho-somatischen Anteilen verstanden werden können).<br />

Diese mitunter von Abwehr schulischer Anforderungen durchdrungenen Verhaltensmuster,<br />

die Lernfortschritte maßgeblich beeinträchtigen, sollten von Lehrkräften<br />

als Warnsignale wahrgenommen werden, die für sich genommen schon<br />

schulisches Risikoverhalten darstellen, aber auch in Schulabsentismus zu eskalieren<br />

vermögen.<br />

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Baustein 8: Förderung der Selbstregulation<br />

- Positive Verstärkung<br />

- Token-Systeme<br />

- Verhaltensverträge/ Kontingenzverträge<br />

- Rückmeldesysteme<br />

Version 2.0<br />

Im lerntheoretischen Sinne ist Schulabsentismus ein weitgehend gelerntes Verhalten,<br />

verändert sich durch Lernprozesse laufend und kann daher auch wieder<br />

verlernt oder umgelernt werden. Verschiedene, empirisch geprüfte Techniken und<br />

Instrumente, die dem Schüler den regelmäßigen Schulbesuch erleichtern, liegen<br />

vor. Da es den Schülern an Selbstverstärkung für den Schulbesuch mangelt, werden<br />

in Programmen der Verhaltensmodifikation vorübergehend externe Verstärker<br />

systematisch eingesetzt um Lernverhalten und Anwesenheit zu fördern. Insbesondere<br />

Schulschwänzer, so die grundlegende Annahme, benötigen mehr Kontakte,<br />

eine engere Führung und mehr Aufsicht als <strong>Schule</strong> üblicherweise bietet. So beinhalten<br />

viele Programme aus Forschungsstudien Anteile von Kontrolle und Verstärkung<br />

des Zielverhaltens im Rahmen eines Verhaltensvertrages (vgl. RICKING 2003).<br />

Aus der Fülle möglicher Techniken soll hier auf die systematische Nutzung positiver<br />

Verstärker, Token-Systeme und Verhaltensverträge/ Kontingenzverträge kurz<br />

eingegangen werden.<br />

Die systematische Verstärkung des Schulbesuchs und der aktiven Teilhabe am Unterricht<br />

steht in direktem Zusammenhang mit den Zielen der Absentismusprävention:<br />

es geht darum wirksame Lernprozesse zu ermöglichen, zu verstetigen und so<br />

die Partizipation des Schülers am Unterricht und Schulleben zu erreichen (vgl.<br />

KASTIRKE & RICKING 2004). Ein möglicher Weg dorthin besteht in der systematischen<br />

Verstärkung angemessener und zielerreichender schulischer Aktivitäten, für<br />

die Schüler üblicherweise eher selten eine angemessene Rückmeldung bekommen.<br />

Wenn es ihnen nicht gelingt sich für positives Verhalten selbst zu verstärken,<br />

wächst unter ungünstigen Bedingungen die Gefahr von Motivationsproblemen<br />

und der Entwicklung einer schulaversiven Haltung. Der Einsatz von Verstärkern<br />

erfolgt im Rahmen von Verstärkerplänen, wobei positive Effekte dann eintreten,<br />

wenn der Verstärker dem Verhalten unmittelbar und innerhalb eines Zeitkonzepts<br />

folgt. Dabei weicht die kontinuierliche einer intermittierenden Verstärkung, entweder<br />

nach Reaktionsquoten (das Verhalten wird nach jedem 2. oder 5. Auftreten<br />

verstärkt) oder Zeitintervallen (die Bekräftigung erfolgt nach festgelegten Zeitabständen).<br />

Mittel- und langfristig ist anzustreben die Abhängigkeit der Schüler von<br />

der Setzung äußerer Reize sukzessiv aufzuheben und das Kontingenzmanagement<br />

so zu gestalten, dass die Selbstkontrolle und –steuerung gestärkt wird und sich<br />

entwickeln kann. Darin liegt das eigentliche Ziel verhaltensmodifikatorischer<br />

Techniken und Systeme (NEUKÄTER 2004).<br />

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Version 2.0<br />

Beim sog. Token handelt es sich um einen planvoll eingesetzten Verstärker, der<br />

vom Schüler gegen individuell attraktive Gegenstände oder Aktivitäten eingetauscht<br />

werden kann (Münzverstärkung). Token können in Form von Chips, Steinchen<br />

oder Stempel für Schüler fassbar werden. Durch die Eintauschmöglichkeit<br />

erhält der Token, zuvor ein eher bedeutungsloser Gegenstand und neutraler Reiz<br />

seinen spezifischen Wert. Findet die Verteilung sowie der Tausch der Token nach<br />

zuvor festgelegten Regeln mit dem Ziel des Aufbaus angemessenen Verhaltens<br />

statt, werden die Begriffe Token-System oder Token-Economy genutzt. Es ist dabei<br />

vorab zu klären, für welches Zielverhalten innerhalb welcher Zeitstrukturen wie<br />

viele Token vergeben werden, welche Anzahl an Token für die in Frage kommenden<br />

Verstärker aufgebracht werden müssen und wann Tauschmöglichkeiten bestehen.<br />

Token-Systeme zeigen insbesondere bei jüngeren Schülern beachtliche<br />

Erfolge bei der Verhaltenssteuerung, sind situationsübergreifend anwendbar und<br />

durch Veränderungen bei den Tauschaktivitäten oder –gegenständen werden ungewollte<br />

Sättigungseffekte vermieden. Durch die Nutzung von Token wird die<br />

Praktikabilität systematischer Verstärkung gesteigert, die Einsetzbarkeit in der<br />

Praxis von <strong>Schule</strong> und Unterricht erhöht, sodass kaum besondere Arrangements für<br />

Zielschüler nötig sind (vgl. JOHANSSON 1995).<br />

Pädagogische Verträge (Kontingenzverträge) haben erwiesenermaßen bei Schulabsentismus<br />

eine relativ hohe Effizienz, weil sie alle Beteiligten als gleichwertige<br />

Vertragspartner einbeziehen, der Problemkomplexität durch eine individuelle<br />

Ausformung des Vertrags Rechnung tragen, die Selbststeuerungsfähigkeit des<br />

Probanden ansprechen und von Lehrkräften ohne sonderlichen Zeitaufwand implementierbar<br />

sind (vgl. RICKING & NEUKÄTER 1998).<br />

C. Ebene System<br />

Baustein 9: Kooperation mit Eltern<br />

- Positiven Elternkontakt und kooperative Strukturen aufbauen<br />

- Regelmäßige Kontakte pflegen<br />

- Sofortige Kontaktaufnahme im Versäumnisfall<br />

- Bei komplexen Problemlagen stützende Systeme vermitteln<br />

Die Familie als primäre Sozialisationsinstanz hat maßgeblichen Einfluss auf das<br />

Verhalten des Kindes auch hinsichtlich des Schulbesuchs und ist insofern auch<br />

eine wichtige Adresse bei der Verbesserung der schulischen Einbindung eines<br />

Schülers. Das familiäre Setting ist einzubetten in ein vielschichtiges System der<br />

Einflussfelder, die gesellschaftlichen und schulischen Bedingungsfaktoren, die<br />

Dispositionen des Schülers wie auch den Einfluss der Peers berücksichtigt – eine<br />

Seite 42 von 151


Version 2.0<br />

Fixierung und Reduktion von Schulabsentismus als Elternproblem ist unangemessen.<br />

Kooperation mit Erziehungsberechtigten im Rahmen von schulmeidendem<br />

Verhalten ist in ihren Grundlagen nicht zu unterscheiden von der Zusammenarbeit<br />

mit Eltern hinsichtlich anderer Themenfelder. Auch hier ist ein wechselseitiger,<br />

dynamischer und zielgerichteter Austauschprozess nötig, der die Handlungsweisen<br />

der Beteiligten mitbestimmt. Dieser Prozess lässt sich theoretisch untersetzen<br />

durch das sog. Kooperationsmodell, das im Gegensatz zu früheren Konzepten<br />

Pädagogen und Erziehungsberechtigte als Partner in der Kooperation definiert, die<br />

sich in ihren Kompetenzen und Kenntnissen ergänzen und in gemeinsamer Verantwortung<br />

zielorientiert arbeiten. Studien weisen darauf hin, dass gezielte<br />

Rückmeldungen an die Erziehungsberechtigten, die sowohl eine Fehlzeit anzeigen<br />

als auch auf eine Verbesserung der Anwesenheit hinweisen kann, positive Effekte<br />

auf den Schulbesuch zeitigen (vgl. RICKING 2006b). Es bietet sich an, Rückmeldesysteme<br />

(Anrufe, Besuche, Meldungen, schriftliche Mitteilungen) zu installieren,<br />

die nach festen Regeln für einen optimalen Informationsstand auf allen Seiten<br />

sorgen. Regelmäßige Telefonate mit den Eltern gefährdeter Schüler vermögen einen<br />

positiven Kontakt zu fundieren und vermeiden die kritische Beziehungsaufnahme<br />

erst im Krisenfall. In manchen Fällen wissen die Erziehungsberechtigten<br />

nicht, dass ihr Kind schwänzt oder verfügen über kein Veränderungswissen den<br />

Schulbesuch positiv zu beeinflussen. Manche Eltern ausländischer Schüler kennen<br />

aus ihrem Heimatland keine Schulpflicht oder verstehen nicht den hohen Grad an<br />

Verbindlichkeit, den sie einschließt.<br />

Baustein 10: Netzwerk der Hilfen<br />

- Jugendamt / Jugendhilfe /Sozialpädagogik<br />

- Erziehungsberatung<br />

- Therapeutische Einrichtungen<br />

- alternative Beschulungsprojekte<br />

- …<br />

Wie bereits deutlich geworden ist können <strong>Schule</strong>n und Lehrkräfte das Schulbesuchverhalten<br />

ihrer Schüler vielfach beeinflussen, in Fällen schulferner Genese<br />

oder massiver Intensität benötigen sie jedoch die Unterstützung weiterer Einrichtungen.<br />

Diese Hilfe und Unterstützung fließt besonders schnell und effektiv, wenn<br />

der Boden bereitet ist und sowohl strukturelle als auch personale Kooperationsbezüge<br />

existieren. Es ist von zentraler Bedeutung, dass sich <strong>Schule</strong>n vernetzen, im<br />

Sinne der Förderung der betroffenen Schüler weitere außerschulische Kompetenzen<br />

nutzen und entsprechend in ein lebendes System professioneller Hilfen eingebunden<br />

sind. Maßnahmen im Kontext von Schulabsentismus basieren häufig<br />

auf der Kooperation von Jugendhilfe und <strong>Schule</strong>. Schon seit geraumer Zeit bildet<br />

Seite 43 von 151


Version 2.0<br />

die <strong>Schule</strong> einen Handlungsraum für sozialpädagogische Maßnahmen, was vor allem<br />

in der institutionalisierten Schulsozialarbeit zum Ausdruck kommt. Die zentrale<br />

Funktion der Jugendhilfe, die Integration bei sozialer Benachteiligung, nimmt<br />

im Falle von Schulabsentismus durch Familien unterstützende, Freizeit strukturierende<br />

und Alltagsbewältigung fördernde Maßnahmen einen hohen Stellenwert ein<br />

(vgl. THIMM 2000).<br />

C<br />

Ebene<br />

System<br />

B<br />

Ebene<br />

Klasse<br />

A<br />

Ebene<br />

<strong>Schule</strong><br />

Ausblick<br />

Rahmenkonzept zur Förderung der schulischen<br />

Anwesenheit und Partizipation<br />

9<br />

Kooperation mit Eltern<br />

5<br />

L -S<br />

Beziehung<br />

1<br />

pädagogische<br />

Haltung<br />

6<br />

Lernen<br />

fördern<br />

2<br />

Registratur<br />

10<br />

Netzwerk der Hilfen<br />

7<br />

Kontakt<br />

halten<br />

3<br />

Sicherheit<br />

8<br />

Selbstregulation<br />

4<br />

Soziales<br />

Lernen<br />

Schulabsentismus ist nicht nur ein schulisches Problem, doch <strong>Schule</strong>n können im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten die Anwesenheit und die Teilhabe von Schülern an<br />

schulischen Aktivitäten deutlich beeinflussen und angesichts der extrem negativen<br />

Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen ihren Beitrag dazu leisten<br />

illegitime Schulversäumnisse zu minimieren. Ob es ihr in Zukunft gelingen wird<br />

mehr Schüler als bisher an <strong>Schule</strong> zu binden und angemessen zu fördern, hängt u.<br />

a. von ihrer Fähigkeit und Bereitschaft ab ihr pädagogisches Angebot auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Schüler auszurichten, eigene präventive und früh-interventive<br />

Konzepte zu entwickeln und zu implementieren. Über den Einfluss des Lehrplans<br />

sowie auch der Methodik und Didaktik liegen noch keine ausreichend detaillierten<br />

Forschungsergebnisse vor. Besonders im Feld der Unterrichtsgestaltung sind deutlich<br />

mehr Forschungsbemühungen angezeigt. Möglicherweise können <strong>Schule</strong>n<br />

von den alternativen Konzepten der Praxisprojekte und Schulstationen diesbezüg-<br />

Didaktisch-methodische<br />

Rahmung<br />

Seite 44 von 151<br />

Lehrerverhalten


Version 2.0<br />

lich lernen (vgl. DJI 2004). M. E. spricht es für die pädagogische Qualität einer<br />

<strong>Schule</strong>, wenn es ihr gelingt auch aversiv eingestellte, leistungsschwächere und<br />

schwierigere Schüler anzunehmen, einzubinden und Spaß, Erfolg und Bestätigung<br />

zu vermitteln.<br />

Seite 45 von 151


Das RvD-Raum Team<br />

Version 2.0<br />

Seite 46 von 151


Version 2.0<br />

Der Trainingsraum<br />

oder<br />

Raum Verantwortlichen Denkens (RvD)<br />

Das Konzept für<br />

eigenverantwortliches Denken in der <strong>Schule</strong> nach<br />

E. Ford<br />

und seine Umsetzung an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong><br />

Was ist das Problem?<br />

Lernen ist besonders erfolgreich, wenn:<br />

- Ruhe,<br />

- eine freundliche Stimmung und<br />

- Gelassenheit den Unterricht prägen.<br />

Unterricht kann aber auch geprägt sein von:<br />

- Störungen,<br />

- Ermahnungen und<br />

- Unruhe.<br />

Umgang mit Störungen<br />

Die Reaktionen von Lehrkräften auf Unterrichtsstörungen sind vielfältig und breit<br />

gestreut.<br />

Die Maßnahmen zur Behebung von Unterrichtsstörungen zielen auf das Handeln<br />

der SchülerInnen und nicht auf ihr Denken.<br />

Druck erzeugt Gegendruck.<br />

Gründe für Störungen gibt es viele:<br />

- Wunsch nach Aufmerksamkeit<br />

Seite 47 von 151


- andere Wünsche und Ziele<br />

- ...<br />

(Störendes) Verhalten macht also Sinn:<br />

Version 2.0<br />

- Menschen (SchülerInnen) handeln, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen.<br />

- Ihre Handlungen (auch Störungen) haben für sie persönlich einen Sinn.<br />

Teufelskreis der Störungen<br />

Der Schüler<br />

fühlt sich von<br />

seinem Lehrer<br />

abgewertet,<br />

das ärgert<br />

ihn.<br />

Die Lehrkraft<br />

reagiert<br />

mit<br />

Ermahnungen<br />

und Bestrafungen.<br />

Schüler stört<br />

immer den<br />

Unterricht.<br />

Die Lehrkraft<br />

erklärt die<br />

Störung mit<br />

Abwertung<br />

des Schülers<br />

als “verstockt,trotzig“.<br />

Seite 48 von 151


Anderes Verständnis von Störungen<br />

Version 2.0<br />

Es gibt Übereinkünfte, Konventionen, Regeln, von denen aus betrachtet, bestimmte<br />

Verhaltensweisen Störungen sind.<br />

Verhalten (störendes wie nicht störendes) ist eine offene oder verdeckte Botschaft.<br />

Der Schüler stört, weil er etwas bezwecken will.<br />

Wenn Störungen Botschaften sind, gilt es, diese zu entschlüsseln.<br />

Regeln:<br />

- beschreiben erwünschtes Verhalten (Pflichten),<br />

- müssen in der <strong>Schule</strong> einheitlich sein,<br />

- müssen allen SchülerInnen bekannt sein,<br />

- unterstützen die Einsicht in eigenverantwortliches Handeln,<br />

- haben Konsequenzen.<br />

Die Grundidee von Eigenverantwortung<br />

- Lehrkräfte und SchülerInnen tragen Verantwortung nur für ihr eigenes Tun.<br />

- Lehrkräfte sind verantwortlich für einen gut vorbereiteten und angemessenen<br />

Unterricht.<br />

- SchülerInnen sind für das Lernen verantwortlich.<br />

Programm für eigenverantwortliches Denken in der <strong>Schule</strong> (E. Ford)<br />

1. Jede Lehrkraft hat das Recht, ungestört zu unterrichten und die<br />

Pflicht, für einen guten Unterricht zu sorgen.<br />

2. Jeder Schüler hat das Recht, guten Unterricht zu bekommen und die<br />

Pflicht, für einen störungsfreien Unterricht zu sorgen.<br />

3. Alle müssen die Rechte der anderen akzeptieren und ihre Pflichten erfüllen.<br />

Was brauchen wir dafür?<br />

- Diejenigen, die lernen und lehren wollen, müssen störungsfrei lernen und<br />

unterrichten können.<br />

- Für „Störenfriede“ brauchen wir einen besonderen Raum und eine in Gesprächsführung<br />

trainierte Lehrkraft.<br />

Seite 49 von 151


Version 2.0<br />

- Die Konsequenz bei Regelverstößen ist genau festgelegt und stets gleich.<br />

Es folgen die Arbeitspapiere, die für die Umsetzung der o.g. Idee im RVD notwendig<br />

sind.<br />

Seite 50 von 151


Leitfaden zum Ablauf des Geschehens im<br />

1. Anklopfen und Eintreten<br />

2. Begrüßung<br />

3. Übergabe des »Laufzettels«<br />

Trainingsraum<br />

4. Schüler/in setzt sich auf einen freien Platz<br />

(je nach Situation)<br />

5. Schüler/in signalisiert Gesprächsbereitschaft<br />

6. Schüler/in schildert seine/ihre Sicht der Störung<br />

(1. Störung, 2. Störung)<br />

7. Absichten/Hintergründe erforschen<br />

8. Absicht vom Verhalten trennen<br />

9. Regelverstoß benennen<br />

10. Ideen für das zukünftige Verhalten sammeln lassen<br />

11. Plan schreiben lassen ,<br />

Version 2.0<br />

12. Absprachen treffen über das Einholen der Hausaufgaben und Nach-<br />

arbeiten des Versäumten<br />

13. Plan kopieren<br />

14. Verabschiedung<br />

Seite 51 von 151


Zuweisung in den Trainingsraum für eigenverantwortliches Denken<br />

Schüler/Schülerin:______________________________<br />

Klasse/Uhrzeit :______________________________<br />

1. Störung:<br />

2. Störung:<br />

Weiteres auffälliges Verhalten:<br />

Lehrer/in:_____________________________<br />

Datum:_____________________<br />

Stunde_______________________________<br />

Zeit:_______________________<br />

Rückkehr erbeten:<br />

sobald als möglich<br />

nach der Pause<br />

heute nicht mehr in meinen Unterricht<br />

meine Unterrichtszeit in dieser Klasse endet um ___________ Uhr<br />

Version 2.0<br />

Seite 52 von 151


Schüler/Schülerin:.<br />

Rückkehrplan für die Unterstufe<br />

Datum:<br />

Klasse:<br />

Verlassen des Klassenraums: Ankunft RVD:<br />

Was habe ich gemacht?<br />

Mein genauer Plan:<br />

ich habe<br />

ich habe geärgert.<br />

Ich bin herumgelaufen<br />

[<br />

- Ich habe Geräusche gemacht<br />

[<br />

2. Wessen Rechte habe ich verletzt?<br />

Ich habe die<br />

Gruppe beim<br />

Lernen gestört<br />

Wen fragst du noch versäumtem Unterrichtsstoff und Hausaufgaben?<br />

Wem zeigst du diesen Plan? Wann?<br />

Unterschrift:<br />

Verlassen RVD:<br />

Unterschrift:<br />

Ankunft Klassenraum:<br />

Ich habe mich gestritten<br />

Ich habe geredet/<br />

in die Klasse<br />

gerufen<br />

Ich habe mit<br />

dem s Stuhl<br />

gekippelt<br />

Ich habe den Lehrer<br />

beim Unterrichten<br />

gestört<br />

Version 2.0<br />

Seite 53 von 151


Rückkehrplan für die Mittel- und Oberstufe<br />

Datum:<br />

Schüler/Schülerin: Klasse:<br />

Verlassen des Klassenraums: __ _________ Ankunft RVD:<br />

Was habe ich gemacht?<br />

Welche Reget habe ich gebrochen?<br />

Ich will mich darum bemühen, das Problem zu lösen: Ja Nein<br />

Mein genauer Plan:<br />

Schreibe auf, was du machen willst, um dein Ziel zu erreichen.<br />

Wen fragst du nach versäumtem Unterrichtsstoff und Hausaufgaben?<br />

Wem zeigst du diesen Plan? Wann?<br />

Unterschri ft: ___________________ Unterschrift:<br />

__________________________________<br />

Verlassen RVD:___ ____________ _ Ankunft Klassenraum:


<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Vahrener Str. 60<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel.: 04471/5527<br />

Elterninformation<br />

Version 2.0<br />

Sehr geehrte Eltern!<br />

Es kommt an unserer <strong>Schule</strong> immer wieder vor, dass manche Schüler den Unterricht<br />

so stark stören, dass normales Arbeiten in der Klasse nicht mehr möglich<br />

ist.<br />

Oft sind es Kinder mit Konzentrationsstörungen, mit Problemen aus dem schulischen<br />

oder häuslichen Umfeld, mit gesundheitlichen oder anderen Problemen.<br />

Insgesamt soll Unterricht störungsfrei sein, damit unsere Mädchen und Jungen<br />

in Ruhe und angenehmer Atmosphäre lernen können.<br />

Dazu muss der Lehrer die lernwilligen Schüler vor den Schülern schützen, die<br />

häufig stören oder beleidigend oder verletzend sind.<br />

Damit dieses Ziel möglich wird, hat das Kollegium der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

ab dem Schuljahr 2006/2007 die Einrichtung eines TRAININGSRAUMES als Ort<br />

des Nachdenkens beschlossen.<br />

Gemeint ist damit:<br />

Jeder Schüler und jeder Lehrer hat das Recht auf einen störungsfreien Unterricht<br />

und die Pflicht, dafür zu sorgen.<br />

Das bedeutet:<br />

Störende Schüler in einem gesonderten Raum (Trainingsraum) mit der Unterstützung<br />

einer Lehrperson über ihr Fehlverhalten nachdenken zu lassen und die<br />

Neigung zum Stören abbauen zu helfen.<br />

Die Regeln im Unterricht bilden die Grundlage des Programms. Im Falle einer<br />

Störung (Missachtung einer Regel im Unterricht oder Störung auf dem Schulhof),<br />

ist der Ablauf folgendermaßen:<br />

1. Der störende Schüler wird vom Lehrer höflich an die Regel erinnert (ist<br />

die Störung damit beendet, geschieht nichts weiter).<br />

2. Stört der Schüler zum zweiten Mal, verlässt er ohne Diskussion den Unterricht<br />

und begibt sich in den Trainingsraum.<br />

3. Mit der Lehrperson im Trainingsraum bearbeitet der Schüler schriftlich<br />

das Problem, das zur Störung geführt hat, bis ein angemessenes Verhalten<br />

sichtbar wird. Eine Rückkehr in den Unterricht ist nun möglich (Rückkehrplan),<br />

jedoch nicht in derselben Unterrichtsstunde.<br />

Ist ein Schüler nicht bereit, im Trainingsraum mitzuarbeiten oder ist nicht zu<br />

erkennen, dass ein Schüler sein Verhalten sichtlich verbessert, wird der Schüler<br />

Seite 55 von 151


Version 2.0<br />

vom Unterricht ausgeschlossen. Die Eltern sollten ihr Kind von der <strong>Schule</strong> abholen<br />

(Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen).<br />

Bei besonders hartnäckigen Fällen kann ein Ausschluss vom Klassenunterricht<br />

erfolgen. In diesem Fall wird ein Beratungsgespräch mit dem Schüler und den<br />

Eltern erforderlich. Die Eltern erhalten vorab ein Elternanschreiben mit der Bitte,<br />

der <strong>Schule</strong> mitzuteilen, welche Maßnahmen sie erzieherisch ergreifen werden.<br />

Dieses Programm gibt es bereits an vielen <strong>Schule</strong>n.<br />

Warum funktioniert es?<br />

Schülern ist es wichtig, in der eigenen Klasse zu sein und nicht draußen. Häufig<br />

störende Schüler müssen sich entscheiden: in der Klasse bleiben zu dürfen oder<br />

immer wieder im Trainingsraum Rückkehrpläne erstellen zu müssen. Nur durch<br />

stetes Üben und Wiederholen gelangen die häufig störenden Schüler zu der Einsicht,<br />

dass sie sich entscheiden und ihr Verhalten angemessen ändern müssen.<br />

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen das Programm näher bringen<br />

konnten. Als Anlage erhalten Sie die Regeln im Unterricht.<br />

Am ersten Elternabend in diesem Schuljahr wird Ihnen das Programm vom Klassenlehrer<br />

vorgestellt und erläutert.<br />

Die Gesamtkonferenz hat dem Programm am 03.07.2006 zugestimmt.<br />

____________________________________<br />

…………………………………………………………………………………………………………………………<br />

………………………<br />

bitte abtrennen<br />

Ich habe die Bedingungen des Trainingsraumes und die Regeln im Unterricht<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Ich werde voraussichtlich unter der angegebenen Telefonnummer immer erreichbar<br />

sein.<br />

______________________ __________________ _________________<br />

Name des Kindes Tel. Nr. Tel. Nr. im Notfall<br />

_________________________ ______________________________<br />

Ort, Datum Unterschrift der Erziehungsberechtigten<br />

Seite 56 von 151


<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Vahrener Str. 60<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel.: 04471/5527<br />

Elterninformation<br />

Version 2.0<br />

Sehr geehrte Eltern,<br />

<strong>Schule</strong> und Eltern haben eine gemeinsame Erziehungsaufgabe zu erfüllen.<br />

Dieses erfordert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Schule</strong> und Elternhaus.<br />

Eltern (bzw. Erziehungsberechtigte) kümmern sich bei ihrem Kind<br />

um die Erfüllung der schulischen Pflichten und der gestellten schulischen<br />

Anforderungen.<br />

Ihre Tochter/Ihr Sohn _________________________ ist in der <strong>Schule</strong><br />

durch folgendes Verhalten aufgefallen:<br />

_________________________________________________________<br />

_________________________________________________________<br />

_________________________________________________________<br />

Ich lade Sie und Ihr Kind daher zu einem Beratungsgespräch am<br />

________________ um ____________ Uhr ein.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

_______________________<br />

………………………………………………..abtrennen………………………………………<br />

………………<br />

Bitte teilen Sie uns kurz mit, welche erzieherischen Maßnahmen Sie<br />

ergreifen werden.<br />

_________________________________________________________<br />

_________________________________________________________<br />

_________________________________________________________<br />

_________________________________<br />

________________ ___________________<br />

Datum Unterschrift<br />

Seite 57 von 151


Version 2.0<br />

Evaluation des Raumes Verantwortlichen<br />

Denkens durch die Uni<br />

Oldenburg<br />

Sie umfasst 3 Teilbereiche:<br />

Evaluation der Gründe für die Nutzung<br />

Strukturanalyse von Häufigkeiten und Verteilungen<br />

Lehrerbefragung zur Zufriedenheit mit dem RVD-<br />

Konzept<br />

Evaluationsergebnisse bzgl. der Gründe für die Nutzung<br />

Es gibt unterschiedliche Häufungen von Störungsgründen in den Klassenstufen,<br />

die dem Stand der Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen entsprechen.<br />

Die Störungsgründe müssen auf den Zuweisungen konkret und handlungsbezogen<br />

beschrieben sein, um gezielt und effektiv mit dem Schüler am Problem arbeiten<br />

zu können.<br />

Evaluationsergebnisse der Nutzung und Auslastung des RVD<br />

Zu keiner Zeit im Unterrichtsalltag kann auf den RVD verzichtet werden, da über<br />

den gesamten Morgen hinweg Schüler zugewiesen wurden.<br />

Die Verteilung der Belegung in der Woche ist ebenso ausgeglichen, so dass auch<br />

auf keinen Wochentag verzichtet werden kann.<br />

Nur in Monaten mit Ferienzeiten wurde der RVD weniger genutzt.<br />

Die Möglichkeit der Zuweisung wurde von allen Klassenstufen genutzt. Besonders<br />

in der Unterstufe wird der RVD vermehrt genutzt, um von Beginn an störendes<br />

Verhalten abzubauen.<br />

Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich 1 Stunde, so dass nicht entscheidend<br />

Unterrichtszeit verloren geht.<br />

Evaluationsergebnisse der Lehrerbefragung<br />

Die Schüler nehmen das Programm ernst.<br />

Seite 58 von 151


Version 2.0<br />

Das Bewusstsein für soziale Regeln ist bei den Schülern gewachsen.<br />

Die Selbstregulation der Schüler hat sich verbessert.<br />

Die Schüler übernehmen mehr Verantwortung für ihr Handeln.<br />

Das Klassenklima hat sich verbessert. Lernbereite Schüler werden geschützt.<br />

Konflikte zwischen Lehrer und Schüler haben abgenommen.<br />

Kooperationsbereitschaft der Lehrer untereinander hat zugenommen.<br />

Lehrkräfte werden im Unterricht entlastet.<br />

Es gibt weniger Unterrichtsstörungen und weniger Gewalt in den Pausen.<br />

Schwierige Schüler können sich besser anpassen.<br />

Einige Schüler erreicht das Programm nicht.<br />

Eltern akzeptieren die Arbeit mit dem Programm.<br />

Die Zufriedenheit der Lehrkräfte liegt auf einer 10Pkte-Skala bei 8.<br />

Präventionskonzept Rauchen<br />

Raucherkonzept<br />

Das Rauchen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

ist nicht gestattet.<br />

Dies geben das Jugendschutzgesetz, der Erlass vom 3.6.2005 und<br />

die geltende Schulordnung vor.<br />

Das Kollegium der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, die Eltern, die Erziehungsberechtigten<br />

und die Schülerinnen und Schüler dieser <strong>Schule</strong><br />

sind darüber informiert.<br />

Eltern und Erziehungsberechtigte, deren Kinder im Gebäude oder<br />

auf dem<br />

Gelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> geraucht haben, erhalten<br />

darüber eine<br />

Mitteilung. In dieser wird nochmals deutlich darauf hingewiesen,<br />

dass das<br />

Rauchen an unserer <strong>Schule</strong> ausdrücklich verboten ist.<br />

Die Eltern und Erziehungsberechtigten werden gebeten, mit den<br />

Lehrerinnen<br />

und Lehrern gemeinsam darauf hinzuwirken, dass ihre Kinder weder<br />

Zigaretten<br />

in die <strong>Schule</strong> mitbringen noch rauchen.<br />

Sie werden darauf aufmerksam gemacht, dass bei einem erneuten<br />

Verstoß<br />

gegen die geltenden Bestimmungen ein einwöchiger Schulausschluss<br />

erfolgen<br />

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kann. (Elternbriefe s. Anlage)<br />

Version 2.0<br />

Laut Konferenzbeschluss ist es an unserer <strong>Schule</strong> möglich, Schüler<br />

und Schülerinnen, die das Rauchverbot mehrfach missachten, für<br />

eine Woche vom Unterricht auszuschließen.<br />

Prävention<br />

- im Sachunterricht der Unterstufe<br />

- im Biologieunterricht der Mittelstufe<br />

- im Biologieunterricht der Oberstufe<br />

- im Rahmen des „Sign"-Projektes<br />

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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache<br />

Vahrener Straße<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel.: 04471/5527<br />

Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,<br />

Version 2.0<br />

wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihre Tochter / Ihr Sohn __________<br />

auf dem Schulgelände geraucht hat. Dies ist durch das<br />

Jugendschutzgesetz und die geltende Schulordnung ausdrücklich<br />

verboten.<br />

Bitte wirken Sie mit uns gemeinsam daraufhin, dass Ihr Kind in Zukunft<br />

weder<br />

in der <strong>Schule</strong> raucht noch Zigaretten mitbringt.<br />

Wir weisen Sie daraufhin, dass Ihr Kind beim nächsten Mal laut Konferenzbeschluss<br />

für eine Woche vom Schulbesuch ausgeschlossen<br />

werden muss.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

(Klassenlehrer/in) (Schulleitung)<br />

Ich/ Wir habe/n das Schreiben zum Rauchverbot auf dem Schulgelände<br />

der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> zur Kenntnis genommen.<br />

( Unterschrift Eltern / Erziehungsberechtigte)<br />

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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache<br />

Vahrener Straße<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel.:04471/5527<br />

Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,<br />

Version 2.0<br />

wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihre Tochter / Ihr Sohn<br />

erneut auf dem Schulgelände geraucht hat. Dies ist durch das Jugendschutzgesetz<br />

und die geltende Schulordnung ausdrücklich verboten.<br />

Wie wir Ihnen im<br />

Schreiben vom ___________ mitgeteilt haben, muss Ihr Kind nun<br />

für eine<br />

Woche vom Schulbesuch ausgeschlossen werden. Der Ausschluss erfolgt<br />

in der<br />

Zeit vom ______ bis ___________ .<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

(Klassenlehrer/in) (Schulleitung)<br />

Ich/ Wir habe/n das Schreiben zum Rauchverbot auf dem Schulgelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

und den damit verbundenen Ausschluss vom Schulbesuch<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

(Unterschrift Eltern/ Erziehungsberechtigte)<br />

Seite 62 von 151


Version 2.0<br />

Sign – ein Präventionsprogramm<br />

gegen Sucht und Gewalt<br />

Die Förderung der Lebenskompetenz junger Menschen steht bei der Arbeit von<br />

und mit Sign im Vordergrund. Der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen,<br />

mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ist der Mittelpunkt des Projektes.<br />

Ziel des Projektes ist, alternative Handlungsmöglichkeiten zu Sucht und Gewalt<br />

zu vermitteln und so die Schülerinnen und Schüler für ihr Leben in der Gemeinschaft<br />

zu stärken und ihre sozialen Kompetenzen zu fördern.<br />

An unserer <strong>Schule</strong> arbeiten wir mit dem Programm von Sign ab Klasse 5 bis zur<br />

10. Klasse. In einem Bausteinsystem wird dieser Zeitraum in thematische<br />

Schwerpunkte aufgeteilt, die dem Entwicklungsstand der Mädchen und Jungen<br />

und den Rahmenrichtlinien für den Unterricht entsprechen.<br />

Die aufeinander aufbauenden Themen der Bausteine sind für<br />

Klasse 5-7 Soziales Lernen als fester Baustein im Unterricht<br />

Klasse 8 Sucht<br />

Klasse 9 Freundschaft, Liebe, Sexualität<br />

Klasse 10 Zukunft und Perspektive<br />

Die betreffenden Klassenlehrerinnen und -lehrer nehmen regelmäßig an den<br />

Fortbildungsangeboten teil.<br />

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Version 2.0<br />

Gewaltprävention in der Unterstufe<br />

durch Förderung sozialemotionaler<br />

Kompetenzen mit<br />

FAUSTLOS<br />

Material:<br />

FAUSTLOS-Koffer mit Handbuch, Anweisungsheft und dem Ordner mit Folienbilden<br />

(M. Cierpka und A. Schick, Heidelberger Präventionszentrum)<br />

Ziel des Curriculums:<br />

Impulsives und aggressives Verhalten von 3- bis 10-jährigen Kindern zu vermindern<br />

und ihr soziales Verhalten zu verstärken.<br />

FAUSTLOS ist mehr als Gewaltprävention, da allgemeine soziale Verhaltensfertigkeiten<br />

gelernt werden.<br />

Die drei Bereiche des Curriculums:<br />

L Empathietraining - Gefühle erkennen, unterscheiden, vorhersagen und<br />

mitteilen - Gefühle anderer wahrnehmen, nachempfinden<br />

und verstehen und auf diese angemessen reagieren<br />

2. Impulskontrolle - Eine Aktivität stoppen, über das Problem nachdenken<br />

und es auf eine positive Art lösen Ziel: Eigenes<br />

Verhalten bewusst über den Kopfsteuern<br />

2.1 Interpersonelles kognitives Problemlösen: Die 5 Schritte zur Problemlösung<br />

2.2 Training konkreter sozialer Verhaltensweisen, dabei Lautes Denken<br />

3. Umgang mit Ärger und Wut - Auslöser von Ärger und Wut wahrnehmen<br />

- Verwendung von Beruhigungstechniken<br />

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Version 2.0<br />

- Gebrauch positiver Selbstverstärkungen<br />

- Nachdenken über den Vorfall, der den Ärger ausgelöst<br />

hat<br />

Ziel: Techniken einsetzen, um Ärger und Wut zu reduzieren<br />

3. l Die 4 Schritte zum konstruktiven Umgang mit Ärger und<br />

Wut<br />

3.2 Vermitteln bestimmter individueller Verhaltensfertigkeiten<br />

Aufbau des Curriculums:<br />

51 Lektionen für die Klassen l bis 3<br />

In jeder Klassenstufe werden Lektionen aus allen drei Einheiten erarbeitet.<br />

Unterrichten einer Lektion: l. Folienbild mit vorgegebener Geschichte<br />

2. Modellrollenspiel<br />

3. Rollenspiele der Schüler/innen<br />

(Rollenspiel ist eine wirksame Möglichkeit, um<br />

prosoziale Fähigkeiten zu üben und das Verhalten<br />

zu verändern.)<br />

Übertragung und Anwendung des Gelernten zwischen den FAUSTLOS-Stunden:<br />

1. Den Tag vorphantasieren<br />

2. Verstärkung des Verhaltens<br />

3. Den Tag Revue passieren lassen<br />

Wichtig: Information der Eltern durch Elternabend und Elternbriefe, damit diese<br />

ihre Kinder bei der Anwendung der Fähigkeiten unterstützen können<br />

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Version 2.0<br />

Aufgabenfeld der Beratungslehrerin<br />

Die Hauptaufgabe ist die Beratung von Schüler/innen, Lehrern/innen und Eltern<br />

bei schulischen und häuslichen Problemen, die die Arbeit in der <strong>Schule</strong> und die<br />

Entwicklung der Kinder und Jugendlichen negativ beeinflussen.<br />

Die Beratungsaufgaben gegenüber Eltern und Schülern, die sich aus dem Schulbesuch<br />

eines Schülers/einer Schülerin ergeben, bleiben für jeden Klassenlehrer<br />

bzw. jeden Fachlehrer unberührt. Insofern ist jede Lehrkraft auch immer beratende<br />

Lehrkraft.<br />

Die Beratungsschwerpunkte liegen auf folgenden Gebieten:<br />

Die Beratungslehrerin bietet Einzelfallberatung/Gespräche für die Schüler/innen<br />

unserer <strong>Schule</strong> (offene Sprechstunde und Termine auf Absprache) bei<br />

akuten Problemen.<br />

Hierbei handelt es sich um:<br />

Lern- und Leistungsprobleme<br />

.Mobbing in der Klasse oder anderen Mitschülern/innen<br />

.Probleme mit Mitschülern/innen<br />

.Probleme mit Eltern oder in Beziehungen<br />

.Probleme mit Lehrern/Lehrerinnen<br />

Ziel der Beratung ist zunächst schnelle Hilfe sowie eine eventuelle Weiterempfehlung<br />

und Vermittlung an fachkompetente Berater.<br />

Mediationsgespräch bei Konflikten zwischen Schülern/Schülerinnen.<br />

Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen (Berufsschulen, Berufsberatung...).<br />

Beratung von Kollegen und Kolleginnen bei auftretenden Problemen mit ihren<br />

Schüler/innen.<br />

Vorbereitung von Informationsveranstaltungen (z.B. Besuch anderer Förderschulen)<br />

Entwicklung und Organisation von schulischen Präventionsprojekten:<br />

. Pausenhelfer (Ausbildung zum Pausenhelfer für ausgewählte Schüler und<br />

Schüler/innen an unserer <strong>Schule</strong>).<br />

. Selbstverteidigungskurse für Mädchen<br />

. Sign-Projekt<br />

Seite 66 von 151


Version 2.0<br />

Zusammenarbeit mit Eltern, Schulleitung und Lehrkräften über die in der Beratungsarbeit<br />

gewonnenen Erfahrungen. Daraus ergibt sich eine Mitwirkung im<br />

Bereich <strong>Schule</strong>ntwicklung.<br />

Beratung der Eltern<br />

Zum Konzept gehört der jährliche Bericht vor der Gesamtkonferenz, damit Schüler,<br />

Eltern und Kollegium einen Einblick in die Arbeit der Beratungslehrerin unter<br />

Wahrung des Beratungsgeheimnisses gewinnen können.<br />

Die Beratungslehrerin nimmt an der Elternratssitzung teil (Vorstellung des Beratungskonzeptes).<br />

Die Beratungslehrerin nimmt an den Dienstbesprechungen mit dem Schulpsychologen<br />

teil.<br />

Zur Arbeitsweise:<br />

Ein Beratungsgespräch ist aus Sicht der Schüler/innen, Eltern, Kollegen/innen<br />

völlig freiwillig. Die Beratungslehrerin unterliegt der Schweigepflicht. Die Beratung<br />

findet nicht zwischen Tür und Angel statt. Bei Bedarf gehen die Gespräche<br />

mit wöchentlichen Terminen auch über einen längeren Zeitraum.<br />

Seite 67 von 151


Streitschlichter an der<br />

Version 2.0<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Seit 2004 gibt es das Projekt SCHÜLER - STREITSCHLICHTER an der <strong>Albert</strong>-<br />

<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />

Schüler und Schülerinnen der Klassen 8 erklären sich bereit, sich zum Streitschlichter<br />

/ zur Streitschlichterin ausbilden zu lassen.<br />

Die Lehrerin Frau Wilmes-Funke führt die Ausbildung durch und ist für die Betreuung<br />

des Projektes zuständig.<br />

Die Streitschlichter sollen als neutrale Personen dabei helfen, dass streitende<br />

Mitschüler gemeinsam einen Weg finden, den Streit/Konflikt ohne Gewalt zu<br />

lösen. Es geht darum, das Ziel ohne Verlierer zu erreichen.<br />

Termine für eine Streitschlichtung können entweder mit den Streitschlichtern<br />

selbst oder über Frau Wilmes-Funke vereinbart werden. Die Schlichtung findet<br />

im Tandem statt.<br />

Der Raum für die Streitschlichtung befindet sich in Haus D/ Raum D5<br />

Seite 68 von 151


Schulsanitätsdienst<br />

Version 2.0<br />

Seit Herbst 2004 gibt es an unserer <strong>Schule</strong> die Einrichtung des Schulsanitätsdienstes.<br />

10 – 12 SchülerInnen der Klassen 8 werden jedes Jahr durch das DRK zu Schulsanitätern<br />

ausgebildet.<br />

Für ca. 2 Jahre übernehmen diese Schulsanitäter die Rolle der Ansprechpartner<br />

und Ersthelfer bei Verletzungen ihrer MitschülerInnen in den Pausen.<br />

Einmal monatlich treffen sich die Schulsanitäter im Plenum.<br />

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Schulleben<br />

Version 2.0<br />

Die SchülerInnen sollen unsere <strong>Schule</strong> nicht nur als Ort des Lernens und Lehrens,<br />

sondern auch als Ort der sozialen Beziehungen begreifen und sich mit ihrer<br />

<strong>Schule</strong> identifizieren. Zur Verbesserung des Schulklimas tragen Veranstaltungen<br />

in unserer <strong>Schule</strong> sowie gemeinsame Besuche außerschulischer Lernorte<br />

bei.<br />

1. Sportliche Veranstaltungen<br />

Zur Verbesserung und Vertiefung sozialer Beziehungen können Sportfeste und<br />

Spielturniere dienen. Innerhalb der <strong>Schule</strong> finden dazu Fuß- und Völkerballturniere<br />

und Spielturniere statt. Durch die Kooperation kann das soziale Klima<br />

ebenfalls verbessert werden.<br />

� Jährliches Fuß- und Völkerballturnier als Ersatz für Bundesjugendspiele<br />

im Vergleich mit anderen Förderschulen des Kreises in Cloppenburg .<br />

� In Löningen findet jährlich ein Fußballturnier der Förderschulen des Kreises<br />

statt.<br />

� Nach Absprache mit interessierten Kollegen an anderen <strong>Schule</strong>n finden<br />

auch Spielturniere wie z.B. der Barmer/OLB – Cup oder der City – Lauf, organisiert<br />

durch die Stadt Cloppenburg, statt. Hierbei trifft eine Klasse unserer<br />

<strong>Schule</strong> auf eine entsprechende Klasse einer anderen <strong>Schule</strong>.<br />

� Angebotssportarten. Interessierten Schülern wird die Möglichkeit geboten,<br />

im Winter einen Schnuppertauchgang um Schwimmbad und im<br />

Sommer ein Freiwassertauchgang im Speicherbecken in Geeste angeboten.<br />

Durchgeführt wird dieser Event durch eine ortsansässige Tauchschule.<br />

2. Hilfsaktionen<br />

� Im Aufbau ist der Kontakt zu anderen <strong>Schule</strong>n im In- und Ausland.<br />

� Schüler arbeiten einen Tag lang in einem Betrieb um Geld für die Aktion<br />

„Schüler helfen Leben“ zu sammeln.<br />

� Es gibt außerdem Aktionen einzelner Klassen für Menschen in Notstandsgebieten.<br />

� Teilnahme an Müllsammelaktionen.<br />

Seite 70 von 151


3. Außerschulische Lernorte<br />

Version 2.0<br />

In den einzelnen Klassen werden Ausflüge zu außerschulischen Lernorten gefördert.<br />

� Theaterbesuche und Workshops in Verbindung zum Deutsch und Geschichtsunterricht.<br />

Das kulturelle Interesse der Schüler soll hierdurch<br />

geweckt werden.<br />

� Besuche von Museen und die Zusammenarbeit mit dem Volksbund deutscher<br />

Kriegsgräberfürsorge. Es fand eine einwöchige Fahrt der 8. Klassen<br />

nach Ysselstein/ Holland statt.<br />

� Es werden Gerichtsverhandlungen vorbereitet und anschließend besucht.<br />

� Eine Weihnachtsfeier für Senioren im Wohngebiet der <strong>Schule</strong> wird im<br />

musischen und technischen Bereich mitgestaltet, ebenso kommen eingeübte<br />

Musik- und Theaterstücke und Jonglageeinlagen zur Aufführung.<br />

4. Innerschulische Lernorte<br />

� Drogenberatung<br />

� Erste – Hilfe – Kursus<br />

� Ausbildung von Schulsanitätern<br />

� Theaterstücke im Rahmen von Gewalt- und Missbrauchsprävention durch<br />

Theaterpädagogen.<br />

� Vortrag über die Jugendkriminalität durch die Polizei.<br />

� Fahrradkodierung und Fahrradkontrolle durch die Polizei.<br />

� Zeitungsflirt in Zusammenarbeit mit der MT und der Volksbank<br />

� Projektwoche<br />

5. Abschlussfeier<br />

Die Übergabe der Abschlusszeugnisse erfolgt im festlichen Rahmen. Die Gestaltung<br />

dieser Feier liegt bei den Abschlussklassen. Abends findet für die Entlassschüler<br />

ein Abschlussfest statt.<br />

6. Wettbewerbe<br />

� Teilnahme an ausgeschriebenen Wettbewerben durch Banken etc.<br />

� Teilnahme am Deutschen Schulpreis<br />

� Teilnahme „Starke <strong>Schule</strong>“<br />

� Teilnahme „Seneca-Preis“<br />

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Version 2.0<br />

Computernutzungsordnung der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Die nachfolgende Nutzungsordnung stellt wichtige Grundregeln im Umgang mit<br />

Computern der <strong>Schule</strong> durch Schülerinnen und Schüler auf. Insbesondere müssen<br />

Schülerinnen und Schüler darauf achten, dass<br />

- mit den Computern der <strong>Schule</strong> und dazugehörigen Geräten sorgfältig umgegangen<br />

wird,<br />

- die persönlichen Zugangsdaten für die Computernutzung (Passwort) geheim<br />

gehalten und ausschließlich vom jeweiligen Nutzungsberechtigten verwendet<br />

werden,<br />

- fremde Rechte und insbesondere das Urheberrecht beachtet werden, vor allem<br />

dass Materialien, die von anderen Personen stammen, nicht unberechtigt<br />

veröffentlicht werden und dass kein unberechtigter Download von Musikdateien,<br />

Spielen etc. erfolgt.<br />

- illegale Inhalte weder veröffentlicht noch im Internet aufgerufen werden,<br />

- persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Personenfotos) von Lehrkräften,<br />

Schülerinnen und Schülern und sonstigen Personen nicht unberechtigt im<br />

Internet veröffentlich werden.<br />

A. Benutzung der Computer und sonstiger Hardware in der <strong>Schule</strong><br />

§ 1 Anwendungsbereich<br />

Die Regelungen des Abschnitts A gelten für die Nutzung der Computer, Computerdienstleistungen<br />

und Netzwerke, die von der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> betrieben<br />

werden. Hierzu zählen insbesondere die Nutzung der von der <strong>Schule</strong> gestellten<br />

Computer in den Computerräumen und in den Klassenräumen sowie die<br />

Nutzung zentraler Server-Dienste der <strong>Schule</strong>.<br />

Darüber hinaus gelten die Regelungen für Computer und sonstige mit digitaler<br />

Netzwerktechnik ausgestattete digitale Endgeräte, die von den Schulangehörigen<br />

in die <strong>Schule</strong> mitgebracht werden, soweit sie nach Sinn und Zweck auch auf<br />

diese Geräte anwendbar sind.<br />

§ 2 Nutzungsberechtigte<br />

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Version 2.0<br />

(1) Die in § 1 Satz 1 genannten Computer und Dienste der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> können grundsätzlich im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten von allen<br />

angehörigen Schülerinnen und Schülern unter Beachtung der nachfolgenden<br />

Bestimmungen genutzt werden, soweit die Computer nicht im Einzelfall besonderen<br />

Zwecken vorbehalten sind. Die Schulleitung oder in Absprache mit dieser<br />

der verantwortliche Administrator kann weitere Personen zur Nutzung zulassen<br />

(z.B. Gastschüler). Die Benutzung kann eingeschränkt, (zeitweise) versagt oder<br />

(zeitweise) zurückgenommen werden, wenn nicht gewährleistet erscheint, dass<br />

die betreffende Schülerin oder der betreffende Schüler ihren bzw. seinen Pflichten<br />

als Nutzer nachkommen wird.<br />

§ 3 Schulorientierte Nutzung<br />

Die schulische IT-Infrastruktur (z.B. schulische Computersysteme, Internetzugang,<br />

Software, Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner) darf nur für schulische<br />

Zwecke genutzt werden. Als Nutzung zu schulischen Zwecken ist neben<br />

Arbeiten im Rahmen des Unterrichts sowie der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts<br />

auch die Nutzung zum Zwecke der Ausbildungs- und Berufsorientierung<br />

und der politischen, zeitgeschichtlichen, technischen oder sprachlichen<br />

Weiterbildung sowie ein elektronischer Informationsaustausch anzusehen, der<br />

unter Berücksichtigung seines Inhalts und des Adressatenkreises mit der schulischen<br />

Arbeit im Zusammenhang steht.<br />

§ 4 Gerätenutzung<br />

(1) Die Bedienung der von der <strong>Schule</strong> gestellten oder erlaubterweise von Schülerinnen<br />

und/ oder Schülern mitgebrachten privaten stationären oder portablen<br />

Computer einschließlich jedweder Hard- und Software hat entsprechend den<br />

Anweisungen der aufsichtsführenden Lehrkraft oder sonstigen Aufsichtsperson<br />

oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person zu erfolgen.<br />

(2) Gegenüber den nach § 2 nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schülern,<br />

welche die Geräte entgegen den Instruktionen und Anweisungen der aufsichtsführenden<br />

Person nutzen, können geeignete Aufsichtsmaßnahmen ergriffen<br />

werden, damit die Betriebssicherheit aufrechterhalten bzw. wieder hergestellt<br />

werden kann. In Betracht kommt insbesondere die Untersagung der weiteren<br />

Nutzung der Geräte auf Dauer oder für einen bestimmten Zeitraum.<br />

(3) Die Schülerinnen und Schüler sind zum sorgsamen Umgang mit den von der<br />

<strong>Schule</strong> gestellten Geräten verpflichtet. Insbesondere sind die Computertastaturen<br />

vor Beschmutzungen oder Kontaminierung mit Flüssigkeiten zu schützen.<br />

Das Essen und Trinken während der Nutzung der von der <strong>Schule</strong> gestellten Computer<br />

ist untersagt.<br />

(4) Nach Beendigung der Nutzung muss der Raum ordnungsgemäß verlassen<br />

werden. Dabei ist jeder Nutzer für seinen Arbeitsplatz verantwortlich (PC ordnungsgemäß<br />

herunterfahren, Gerät/Monitor ausschalten, Arbeitsplatz aufräumen,<br />

Stuhl ordentlich an den Tisch stellen).<br />

Seite 73 von 151


Version 2.0<br />

§ 5 Beschädigung der Geräte<br />

Störungen oder Schäden an den von der <strong>Schule</strong> gestellten Computern sind der<br />

aufsichtsführenden Person oder der für die Computernutzung verantwortlichen<br />

Person unverzüglich zu melden. Die vorsätzliche Beschädigung von Sachen ist<br />

strafbar und kann zur Anzeige gebracht werden. Wer schuldhaft Schäden verursacht,<br />

hat diese zu ersetzen. Darüber hinaus kann der handelnden Person die<br />

weitere Nutzung dieser Geräte auf Dauer oder für einen bestimmten Zeitraum<br />

untersagt werden.<br />

§ 6 Sonstige Einwirkung auf Geräte oder gespeicherte Daten<br />

(1) Veränderungen der Installation und Konfiguration der von der <strong>Schule</strong> gestellten<br />

Computersysteme und des Netzwerkes (z.B. durch das Einschleusen von Viren,<br />

Würmern oder Trojanischen Pferden) sowie Manipulationen an der schulischen<br />

Hardwareausstattung sind untersagt. Fremdgeräte (insbesondere private<br />

Notebooks oder sonstige mit drahtgebundenen oder drahtlosen Netzwerktechniken<br />

ausgestattete digitale Endgeräte) dürfen nicht ohne Zustimmung der aufsichtsführenden<br />

Lehrkraft oder der für die Computernutzung verantwortlichen<br />

Person an Computersysteme der <strong>Schule</strong> oder an das schulische Netzwerk angeschlossen<br />

werden. Das Ein- und Ausschalten der von der <strong>Schule</strong> gestellten Computersysteme<br />

erfolgt ausschließlich durch die aufsichtsführende Lehrkraft bzw.<br />

die für die Computernutzung verantwortliche Person oder mit deren ausdrücklicher<br />

Zustimmung.<br />

(2) Das Verändern, Löschen, Entziehen oder sonstige Unbrauchbarmachen von<br />

Daten, die auf den von der <strong>Schule</strong> gestellten Computern von anderen Personen<br />

als dem jeweiligen Nutzer gespeichert wurden, ist grundsätzlich untersagt. Automatisch<br />

geladene Programme (wie Virenscanner) dürfen nicht deaktiviert oder<br />

beendet werden. Ausnahmsweise darf eine Veränderung oder Löschung solcher<br />

Daten auf Anweisung oder mit Zustimmung der aufsichtsführenden Lehrkraft<br />

oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person erfolgen, wenn<br />

hierdurch keine Rechte dritter Personen (z.B. Urheberrechte, Datenschutz) verletzt<br />

werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Datenlöschung oder<br />

-veränderung im Einvernehmen mit dem Berechtigten erfolgt.<br />

(3) Die Installation von Software – egal in welcher Form – auf den von der <strong>Schule</strong><br />

gestellten Computern ist nur nach Genehmigung durch die für die Computernutzung<br />

verantwortliche Person zulässig.<br />

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Version 2.0<br />

§ 7 Kosten<br />

Die Nutzung der Computerarbeitsplätze und die Bereitstellung des Zugangs<br />

zum Internet stehen den nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schülern kostenfrei<br />

zur Verfügung.<br />

B. Abruf von Internet-Inhalten<br />

§ 8 Verbotene Nutzungen<br />

Die gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des Strafrechts, Urheberrechts<br />

und des Jugendschutzrechts, sind zu beachten. Es ist vor allem verboten, pornografische,<br />

gewaltverherrlichende, rassistische oder sonst jugendgefährdende<br />

Inhalte (z.B. nach dem Jugendschutzgesetz indizierte oder die Menschenwürde<br />

verletzende Inhalte) aufzurufen oder zu speichern. Werden solche Inhalte versehentlich<br />

aufgerufen, ist die Anwendung zu schließen und der aufsichtsführenden<br />

Lehrkraft oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person<br />

unverzüglich Mitteilung zu machen.<br />

§ 9 Download von Internet-Inhalten<br />

(1) Der Download, d.h. das Kopieren, von Dateien (vor allem von Musikstücken<br />

und Filmen), die in so genannten File-Sharing-Netzwerken angeboten werden,<br />

sind untersagt. Auch die Umgehung von Kopierschutzmechanismen ist generell<br />

nicht erlaubt. Im Übrigen sind für Kopien die gesetzlichen Schrankenbestimmungen<br />

der §§ 44a ff. UrhG zu beachten.<br />

(2) Die Installation von heruntergeladenen Anwendungen auf von der <strong>Schule</strong> zur<br />

Verfügung gestellten Computern ist entsprechend § 6 Absatz 3 nur nach Genehmigung<br />

durch die für die Computernutzung verantwortliche Person zulässig.<br />

Unnötiges Datenaufkommen durch Laden und Versenden von großen Dateien<br />

(z.B. Grafiken ab einem Datenvolumen von 100 KB) aus dem Internet, ist zu<br />

vermeiden. Sollte ein Nutzer außerhalb schulischer Zwecke oder sonst unberechtigt<br />

Daten in seinem Arbeitsbereich ablegen, ist die Schulleitung bzw. die<br />

für die Computernutzung zuständige Person berechtigt, diese Daten zu löschen.<br />

§ 10 Online-Abschluss von Verträgen: kostenpflichtige Angebote<br />

Schülerinnen und Schüler dürfen im Rahmen der Nutzung von Internetinhalten<br />

weder im Namen der <strong>Schule</strong> noch im Namen anderer Personen oder selbstverpflichtend<br />

Vertragsverhältnisse aufgrund von Angeboten in Informations- und<br />

Kommunikationsdiensten eingehen. Ohne Erlaubnis der Schulleitung dürfen<br />

des Weiteren keine für die <strong>Schule</strong> kostenpflichtigen Dienste im Internet in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

C. Veröffentlichung von Inhalten im Internet<br />

Seite 75 von 151


Version 2.0<br />

§ 11 Illegale Inhalte<br />

(1) Es ist untersagt, pornografische, gewaltverherrlichende, rassistische, jugendgefährdende,<br />

beleidigende oder sonst strafrechtlich verbotene Inhalte im<br />

Internet zu veröffentlichen, zu versenden oder sonst zugänglich zu machen.<br />

Ferner dürfen Inhalte, die dem Ansehen oder dem Erscheinungsbild der <strong>Schule</strong><br />

schaden, nicht verbreitet werden.<br />

(2) Kommerzielle und parteipolitische Werbung sind untersagt, soweit die<br />

Schulleitung oder eine von ihr autorisierte Person sie nicht im Einzelfall in<br />

Übereinstimmung mit den einschlägigen Regelungen zulässt.<br />

§ 12 Veröffentlichung fremder urheberrechtlich geschützter Inhalte<br />

Texte, (gescannte) Bilder oder sonstige urheberrechtlich geschützte fremde Inhalte<br />

(z.B. Audio- und Videodateien) dürfen nur mit Zustimmung des Urhebers<br />

oder der sonstigen Rechteinhaber im Internet zum Abruf bereitgestellt, also<br />

veröffentlicht werden. Gemeinfreie Werke (insbesondere amtliche Fassungen<br />

von Gesetzen, Verordnungen, Erlassen und Bekanntmachungen sowie Werke,<br />

bei denen die Schutzfrist abgelaufen ist) dürfen jedoch ohne Erlaubnis im Internet<br />

veröffentlicht werden. Ist in einem Einzelfall zweifelhaft, ob Urheberrechte<br />

durch eine Veröffentlichung verletzt werden, ist entweder die zuständige Lehrkraft<br />

[z.B. Klassenlehrer(in)] oder – soweit vorhanden – die Internetbeauftragte<br />

bzw. der Internetbeauftragte vor der Veröffentlichung zu kontaktieren.<br />

§ 13 Beachtung von Bildrechten<br />

Das Recht am eigenen Bild ist zu beachten. Die Veröffentlichung von Fotos im<br />

Internet ist nur gestattet mit der Genehmigung der abgebildeten Personen, im<br />

Falle der Minderjährigkeit auch von deren Erziehungsberechtigten.<br />

§ 14 Schulhomepage<br />

Nach § 2 nutzungsberechtigte Schülerinnen und Schüler dürfen Inhalte auf der<br />

Schulhomepage nur mit Zustimmung der Schulleitung oder der für die Computernutzung<br />

zuständigen Person veröffentlichen. Die Veröffentlichung von Internetseiten<br />

im Namen oder unter dem Namen der <strong>Schule</strong> bedarf stets der Genehmigung<br />

durch die Schulleitung oder einer durch sie autorisierten Person. Dies<br />

gilt auch im Falle von Veröffentlichungen außerhalb der Schulhomepage – etwa<br />

im Rahmen von Schul- oder Unterrichtsprojekten.<br />

§ 15 Verantwortlichkeit<br />

Die nach § 2 nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schüler sind für die von<br />

ihnen im Internet veröffentlichten Inhalte und Äußerungen innerhalb der gesetzlichen<br />

Grenzen (z.B. Vorliegen der Strafmündigkeit ab 14 Jahren; zivilrechtliche<br />

Deliktsfähigkeit) verantwortlich, soweit sie nicht glaubhaft machen können,<br />

dass ein Missbrauch ihrer Nutzerkennung durch andere Personen – etwa<br />

nach vorher vergessener Abmeldung des nach § 2 Nutzungsberechtigten –<br />

Seite 76 von 151


Version 2.0<br />

stattgefunden hat. Gegenüber der verantwortlichen Schülerin oder dem verantwortlichen<br />

Schüler können Maßnahmen nach § 2 ergriffen werden.<br />

§ 16 Bekanntgabe persönlicher Daten im Internet<br />

Schülerinnen und Schülern ist es untersagt, ihre persönlichen Daten (z.B. Telefonnummer,<br />

Adresse, E-Mail-Adresse oder ähnliches) oder Personenfotos ohne<br />

Einwilligung der aufsichtsführenden Lehrkraft oder der für die Computernutzung<br />

verantwortlichen Person im Internet, etwa in Chats oder Foren, bekannt zu<br />

geben.<br />

D. Datenschutz, Fernmeldegeheimnis<br />

§ 17 Aufsichtsmaßnahmen, Administration<br />

(1) Die <strong>Schule</strong> ist zur Erfüllung ihrer Aufsichtspflicht berechtigt, den Datenverkehr<br />

zu speichern und zu kontrollieren. Darüber hinaus können bei der Inanspruchnahme<br />

von schulischen Computersystemen oder Netzwerken die zur Sicherung<br />

des Betriebs, zur Ressourcenplanung, zur Verfolgung von Fehlerfällen<br />

und zur Vermeidung von Missbrauch erforderlichen personenbezogenen Daten<br />

elektronisch protokolliert werden. Die für die Administration zuständige Person<br />

ist berechtigt, zum Zwecke der Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen<br />

Netzwerkbetriebes (z.B. technische Verwaltung des Netzwerkes, Erstellung<br />

zentraler Sicherungskopien, Behebung von Funktionsstörungen) oder zur Vermeidung<br />

von Missbräuchen (z.B. strafbare Informationsverarbeitung oder Speicherung)<br />

Zugriff auf die Daten der Nutzer zu nehmen, sofern dies im jeweiligen<br />

Einzelfall erforderlich ist. Gespeicherte Daten werden in der Regel nach einem<br />

Monat, spätestens jedoch zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres gelöscht.<br />

Dies gilt nicht, wenn Tatsachen den Verdacht eines schwerwiegenden Missbrauches<br />

der schulischen Computer begründen. Die <strong>Schule</strong> wird von ihren Einsichtsrechten<br />

nur in Fällen des Verdachts von Missbrauch und bei verdachtsunabhängigen<br />

Stichproben Gebrauch machen.<br />

(2) Die Wahrung des Fernmeldegeheimnisses im Sinne des § 88 TKG wird gewährleistet.<br />

(3) Die für die Computerinfrastruktur Verantwortlichen haben die ihnen im Zusammenhang<br />

mit ihrer Tätigkeit für die vorgenannten Systeme bekannt gewordenen<br />

Daten geheim zu halten. Zulässig sind Mitteilungen, die zum Betrieb der<br />

Rechner und Dienste, zur Erstellung von Abrechnungen, zur Anzeige strafbarer<br />

Handlungen und zur Durchführung von Ordnungsmaßnahmen erforderlich sind.<br />

E. Ergänzende Regeln für die Nutzung außerhalb des Unterrichtes<br />

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Version 2.0<br />

§ 18 Nutzungsberechtigung<br />

(1) Schülerinnen und Schüler dürfen außerhalb des Unterrichts in der Medienecke<br />

des Foyers die dort aufgestellten Computer nutzen.<br />

Eigenes Arbeiten am Computer außerhalb des Unterrichts ist für Schülerinnen<br />

und Schüler nur unter Aufsicht möglich. Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren<br />

ist eine Nutzung außerhalb des Unterrichts nur bei Anwesenheit einer Lehrperson<br />

oder einer sonstigen für die Computernutzung verantwortlichen Person<br />

gestattet.<br />

(2) Ausnahmsweise kann darüber hinaus außerhalb des Unterrichts im Rahmen<br />

der medienpädagogischen Arbeit Schülerinnen und Schülern ein weitergehendes<br />

Recht zur Nutzung der Schulcomputer und der Netzwerkinfrastruktur im<br />

Einzelfall gewährt werden. Die Entscheidung darüber und auch in Bezug darauf,<br />

welche Dienste genutzt werden können, trifft die Schulleitung unter Beteiligung<br />

der schulischen Gremien.<br />

(3) § 3 (schulorientierte Nutzung) bleibt unberührt.<br />

§ 19 Aufsichtspersonen<br />

Als weisungsberechtigte Aufsicht können neben Lehrkräften und sonstigen Bediensteten<br />

der <strong>Schule</strong> auch Eltern und für diese Aufgabe geeignete, insbesondere<br />

volljährige Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.<br />

F. Schlussvorschriften<br />

§ 20 Inkrafttreten, Nutzerbelehrung<br />

(1) Diese Nutzungsordnung ist Bestandteil der jeweils gültigen Schulordnung<br />

und tritt am Tage nach ihrer Bekanntgabe durch Aushang in der <strong>Schule</strong> in Kraft.<br />

Alle nach § 2 Nutzungsberechtigten werden über diese Nutzungsordnung unterrichtet.<br />

Einmal zu jedem Schuljahresbeginn findet eine Aufklärungs- und Fragestunde<br />

hinsichtlich der Inhalte der Nutzungsordnung statt, die im Klassenbuch<br />

protokolliert wird.<br />

§ 21 Verstöße gegen die Nutzungsordnung<br />

Schülerinnen und Schüler, die unbefugt Software von den Arbeitsstationen oder<br />

aus dem Netz kopieren oder verbotene Inhalte nutzen, können gegebenenfalls<br />

zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Nutzungsordnung<br />

können neben dem Entzug der Nutzungsberechtigung für das<br />

Netz und die Arbeitsstation schulordnungsrechtliche Maßnahmen zur Folge haben.<br />

§ 22 Haftung der <strong>Schule</strong><br />

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Version 2.0<br />

(1) Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass die Systemfunktionen den<br />

speziellen Anforderungen des Nutzers entsprechen oder dass das System fehlerfrei<br />

oder ohne Unterbrechung läuft.<br />

(2) Aufgrund der begrenzten Ressourcen können insbesondere die jederzeitige<br />

Verfügbarkeit der Dienstleistungen sowie die Integrität und die Vertraulichkeit<br />

der gespeicherten Daten ungeachtet der sich aus § 17 ergebenden Pflichten<br />

nicht garantiert werden. Die Nutzer haben von ihren Daten deswegen Sicherheitskopien<br />

auf externen Datenträgern anzufertigen.<br />

(3) Die <strong>Schule</strong> haftet vertraglich im Rahmen ihrer Aufgaben als Systembetreiber<br />

nur, soweit ihr, den gesetzlichen Vertretern, Erfüllungsgehilfen oder Dienstverpflichteten<br />

ein vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verhalten zur Last fällt. Im<br />

Falle leichter Fahrlässigkeit ist eine Haftung der <strong>Schule</strong> sowie ihrer jeweiligen<br />

gesetzlichen Vertreter, Erfüllungsgehilfen oder Dienstverpflichteten bei Vermögensschäden<br />

hinsichtlich mittelbarer Schäden, insbesondere Mangelfolgeschäden,<br />

unvorhersehbarer Schäden oder untypischer Schäden sowie entgangenen<br />

Gewinns ausgeschlossen. Bei Vermögensschäden im Falle leichter Fahrlässigkeit<br />

ist die Haftung jedenfalls auf einen Höchstbetrag von EUR 2.000 begrenzt.<br />

§ 23 Änderung der Nutzungsordnung, Wirksamkeit<br />

(1) Die Schulleitung behält sich das Recht vor, diese Nutzungsordnung jederzeit<br />

ganz oder teilweise zu ändern. Über Änderungen werden alle Nutzer durch Aushang<br />

informiert. Die Änderungen gelten grundsätzlich als genehmigt, wenn der<br />

jeweilige Nutzer die von der <strong>Schule</strong> gestellten Computer und die Netzinfrastruktur<br />

nach Inkrafttreten der Änderungen weiter nutzt. Werden durch die Änderungen<br />

Datenschutzrechte oder sonstige erhebliche persönliche Rechte der<br />

Nutzer betroffen, wird erneut die schriftliche Anerkennung der geänderten Nutzungsbedingungen<br />

bei den Nutzern eingeholt. Bei Änderungen der Nutzungsordnung,<br />

welche die Rechte minderjähriger Nutzer beeinträchtigen, wird in jedem<br />

Fall die Einwilligung der personensorgeberechtigten Personen eingeholt.<br />

(2) Sollten einzelne Bestimmungen dieser Nutzungsordnung ganz oder teilweise<br />

unwirksam sein oder werden, berührt dies die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen<br />

nicht.<br />

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Arbeitsgemeinschaft elektronische Datenverarbeitung<br />

www.computer-ag.de.tl<br />

Version 2.0<br />

<strong>Unser</strong> Medienkonzept bezüglich der Computer-AG orientiert sich an Bildungsstandards,<br />

welche von der Kultusministerkonferenz beschlossen wurden. Die<br />

Arbeitsgemeinschaft wird als Wahlpflichtfach „elektronische Datenverarbeitung“<br />

angeboten, die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden bewertet<br />

und im Zeugnis dokumentiert. Der Unterricht soll die Schülerinnen und<br />

Schüler befähigen:<br />

1. das Internet als Informationsquelle zu nutzen<br />

2. Unterhaltungs- und Informationsfunktionen unterscheiden zu können, d.h.<br />

Medienkompetenz zu entwickeln<br />

3. eine Recherche über unsere Stadt und deren Berufsbildenden <strong>Schule</strong>n durchzuführen<br />

4. sich einen eigenen kostenlosen E-Mail-Account einzurichten (E-Mails<br />

schreiben, versenden, empfangen)<br />

5. kostenlos Prospekte per E-Mail an die Heimatadresse zu bestellen<br />

6. beim Textverarbeitungsprogramm (Word) die Grundregeln der Rechtschreibung<br />

und Zeichensetzung anzuwenden, sowie Texte zu schreiben, formatieren<br />

und auszudrucken<br />

7. Texte im Pdf-Format mit dem Adobe Reader zu öffnen, lesen und Suchfunktionen<br />

nutzen zu können.<br />

8. individuelle Visitenkarten zu erstellen<br />

9. Briefköpfe anzufertigen<br />

10. einen Steckbrief zu schreiben<br />

11. Arbeitsergebnisse zu speichern und zu laden<br />

12. die Bauteile eines Computers zu benennen<br />

13. Bilder zu bearbeiten<br />

14. Bilder und Texte zusammenzufügen<br />

15. eine Tabelle zu erstellen<br />

16. eine eigene kostenlose Homepage zu erstellen und zu pflegen<br />

Die Möglichkeiten des Internets bergen auch Gefahren in sich. Scheinbar harmlose<br />

Angebote (z.B. ein Gratis-Klingelton für das Handy) können sich schnell<br />

zum teuren Premium-Dienst entwickeln. Um unsere Schülerinnen und Schüler<br />

vor derartigen Abzockern zu schützen, werden Unterrichtsschwerpunkte in den<br />

Bereichen der Aufklärung gesetzt.<br />

Achim Plewka<br />

Förderschullehrer<br />

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Schülercafè<br />

Version 2.0<br />

Kritische Analysen im Oberstufenteam haben zu dem Ergebnis geführt, dass das<br />

Pausenangebot für die Oberstufenschüler bislang suboptimal und ausbaufähig<br />

ist. Um für die älteren Schüler eine sinnvolle Pausengestaltung zu ermöglichen,<br />

eine Entzerrung von Schülergruppen auf dem Pausenhof zu erreichen und Konflikte<br />

mit jüngeren Schülern zu vermeiden, ist ein Pausencafè für die Klassen 7-<br />

10 in einem ehemaligen Klassenraum neben der Pausenhalle eingerichtet worden.<br />

Begleitet von Lehrkräften liegt die Organisation und Durchführung weitgehend<br />

in den Händen der Schüler, v.a. einer Projektgruppe, die sich bereits in der Gestaltung<br />

des Raumes und der Planung eines Kiosks engagiert hat.<br />

Das Pausencafè wird ab dem 08.04.08 in den großen Pausen nach der 2. und 4.<br />

Stunde geöffnet. Die Schüler haben dort die Möglichkeiten sich zu unterhalten,<br />

Musik zu hören, Getränke und Snacks zu sich zu nehmen, zu Spielen etc.<br />

Aus didaktisch-methodischer Sicht handelt es sich um ein Projekt selbst gesteuerten<br />

Lernens, in dem die Lehrkräfte nur als Lernhelfer bzw. Berater fungieren.<br />

Dr. Heiner Ricking<br />

Die Schülerfirmen<br />

AS(S)trein<br />

Seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es die Schülerfirma AS(S)trein an der <strong>Albert</strong>-<br />

<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> Cloppenburg, in der Schülerinnen und Schüler der achten,<br />

neunten und zehnten Klassen arbeiten<br />

Der Name der Schülerfirma setzt sich wie folgt zusammen:<br />

ASS ist die Abkürzung für <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>; astrein ist eine landläufige<br />

Bezeichnung für „prima“ oder „sehr gut“.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Schülerfirmen, die ein festes Sortiment von<br />

Produkten oder Leistungen anbieten, ist AS(S)trein organisiert wie ein Handwerksbetrieb<br />

und erfüllt Aufträge und Kundenwünsche v. a. aus den Bereichen<br />

Holz und Metall, die im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegen. Zwei gut<br />

ausgestattete Werkräume (jeweils mit Maschinenraum) für Metall- und Holzarbeiten<br />

stehen zur Verfügung.<br />

Seite 81 von 151


Version 2.0<br />

Auf organisatorisch-institutioneller Ebene benötigt die Firma größere Offenheit<br />

und Selbstbestimmung, die sich in einem Werkstattunterricht an unterschiedlichen<br />

Handlungsorten (z. B. Werkraum, Garten des Kunden, Klassenraum) sowie<br />

in einer Vernachlässigung der schulischen Zeitstruktur (eigene Pausengestaltung)<br />

ausdrückt.<br />

Die Schüler bringen sich gemäß ihren Fähigkeiten und Förderzielen in die Firma<br />

ein. Jeweils zwei Mitarbeiter sind zuständig für die Kontrolle der Materialbeschaffung<br />

(Rechnungen kontrollieren, Einkauf in Baumärkten), für die Verwaltung<br />

(Rechnungen schreiben, Angebote schreiben, Kontokontrolle), alle Mitarbeiter<br />

sind an der Ausführung der nötigen Arbeiten beteiligt. Je nach Auftrag<br />

fahren die Schüler zu Kunden, nehmen Maß (z. B. für Türen), machen Angebote,<br />

arbeiten in der Fertigung, liefern fertig gestellte Produkte aus (z. B. Schränke,<br />

Brunnendeckel, Bänke) und montieren bei Bedarf an Ort und Stelle (z. B. Kaminholzlager,<br />

Carportverkleidung).<br />

Heavy Metal<br />

Das Kooperationskonzept „Heavy Metal“ der Firma W & M Apparatebau und der<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> in Cloppenburg richtet sich an Schüler der Klassen 8,<br />

9 und 10, die einen zusätzlichen Förderbedarf zeigen im Bereich der Berufsorientierung<br />

bzw. schon so weit orientiert sind, dass sie sich vorstellen können in<br />

einem produzierenden, Metall verarbeitenden Betrieb (ein Schwerpunkt ist<br />

Schweißen) beruflich tätig zu sein.<br />

Die Schüler befinden sich in der Sek. 1 unserer <strong>Schule</strong>, d.h. die Lerngruppen<br />

werden sich jahrgangsübergreifend zusammensetzen und insofern eine Interessengemeinschaft<br />

bilden. Die o. g. Firma stellt dazu eigens eine Werkhalle im OT<br />

Tegelrieden zur Verfügung, die nach den Standards professioneller Metallverarbeitung<br />

ausgestattet ist. In Begleitung von Lehrkräften sollen Lerngruppen tagesweise<br />

die Werkstatt in Anspruch nehmen und in einer Lernsituation, die dem<br />

beruflichen Alltag weitgehend entspricht, Berufsorientierung und –<br />

vorbereitung erfahren. Programmatische Leitziele des Projekts bilden die soziale<br />

und berufliche Integration der Teilnehmer. Daher muss es vordringliche Aufgabe<br />

der sonderpädagogischen Förderung sein, die Grundposition der Heranwachsenden<br />

so zu verbessern, dass die Chancen für einen erfolgreichen Übergang<br />

von der <strong>Schule</strong> ins Berufsleben geschaffen werden.<br />

Seite 82 von 151


Version 2.0<br />

Informationen zur Dokumentation<br />

der individuellen Lernentwicklung<br />

Die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung erfolgt in der <strong>Albert</strong>-<br />

<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>:<br />

quartalsweise<br />

in Form einer Exceldatei, die sowohl die Lernentwicklung durch eine<br />

Klassenübersicht, als auch für den einzelnen Schüler im Verlaufe des<br />

Schuljahres in Form einer farbigen Eintragung deutlich macht.<br />

durch Beschreibung des Lernstandes mit Hilfe von vier Bewertungskriterien<br />

anstelle von Noten<br />

in den Fächern Deutsch und Mathematik durch die Klassenlehrer (mit Hilfe<br />

von Kriterienkatalogen auf der Grundlage der schulinternen Stoffverteilungspläne)<br />

in den Bereichen Arbeits- und Sozialverhalten durch die Klassen- und<br />

Fachlehrkräfte (mit Hilfe von jahrgangsübergreifenden Kriterienkatalogen)<br />

digital kennwortgeschützt über die Homepage der ASS oder handschriftlich<br />

in entsprechenden Ausdrucken (die im Lehrerzimmer unter Verschluss<br />

verwahrt werden)<br />

Einsichtnahme kann digital oder vor Ort im Lehrerzimmer erfolgen (der<br />

Schlüssel für den ILE-Schrank ist im Schlüsselkasten)<br />

Entspricht der Lernstand nicht dem Klassenniveau, erfolgt die Erstellung eines<br />

individuellen Förderplanes.<br />

Dieser legt fest:<br />

Problembeschreibung<br />

Kurzfristiges Ziel<br />

Geplante Maßnahme<br />

Zeitraum und Überprüfung der Wirksamkeit<br />

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Evtl. Anschluss und Erweiterung der individuellen Förderung<br />

Verantwortliche Lehrkraft<br />

Version 2.0<br />

Sowohl über die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung als auch<br />

über die Förderpläne werden die Eltern regelmäßig informiert. Sie dienen als<br />

Instrument zur Differenzierung des Unterrichts, zur Vorbereitung des Elternsprechtages,<br />

zu allgemeinen Gesprächen über die schulische Entwicklung und<br />

zur Erstellung der Zeugnisse.<br />

Ansprechpartnerinnen: Sonka Kerz und Marianne Wesselmann<br />

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Das Unterstufenteam<br />

Frau Kathmann Frau Koch-Fänger Frau Barkmann-Sinagowitz<br />

Version 2.0<br />

Frau Starost Frau Barann Frau Springer-Fass (Anwärterin)<br />

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Version 2.0<br />

<strong>Schulprogramm</strong> der Unterstufe<br />

Intentionen des Unterrichts:<br />

- wir versuchen den Schüler da abzuholen wo er steht, mit all seinen Stärken<br />

und Schwächen und ihn individuell in allen schulischen, persönlichen<br />

und lebenspraktischen Bereichen zu fördern<br />

- innere Differenzierung (durch Klassenstärken bis 14 Schüler möglich)<br />

- Schaffung und Förderung von Lernvoraussetzungen (Sprache, Grob- und<br />

Feinmotorik, Sozial- und Arbeitsverhalten)<br />

- Umwelterfahrungen möglich machen<br />

- Selbstwertgefühl aufbauen und stärken<br />

- Selbstständigkeit fördern<br />

- Eigenverantwortung übernehmen lernen<br />

- Gruppenfähigkeit fördern<br />

- Konfliktfähigkeit fördern<br />

- Motivation – Freude am Lernen wecken<br />

- Lernziel im Fach Deutsch – am Ende der 4. Klasse sollte der Lese- und<br />

Schreiblehrgang abgeschlossen sein<br />

- Lernziel im Fach Mathematik – am Ende der 4. Klasse sollte der Zahlenraum<br />

bis 100<br />

erschlossen sein, die Grundrechenarten sollten bekannt sein<br />

Methoden des Unterrichts:<br />

- Klassenlehrerprinzip, damit eine konstante Bezugsperson zur Verfügung<br />

steht<br />

- Welche Unterrichtsmethode gewählt wird, liegt im Ermessen des Klassenlehrers<br />

und<br />

ist zudem abhängig von der gegebenen Klassensituation<br />

- innere und äußere Differenzierung<br />

- Freiarbeit<br />

- Stationsarbeit<br />

- Wochenplanarbeit<br />

- Frontalunterricht<br />

- Gruppenarbeit,<br />

- Partnerarbeit<br />

- handlungsorientierter Unterricht<br />

- Berücksichtigung aller Sinne<br />

- Belohnungsstrategien<br />

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Version 2.0<br />

- Rituale, um die Unterrichtsinhalte und erarbeiteten Regeln transparent zu<br />

machen und<br />

Schülern Sicherheit zu geben<br />

- Feste feiern (Geburtstage, Adventzeit usw.)<br />

- gemeinsames morgendliches Frühstück<br />

- Gesprächskreise, um Gesprächsregeln zu trainieren und freies Sprechen<br />

zu üben<br />

- Lesestunden<br />

- Tagesstrukturierung (Datum, Ablauf des Tages)<br />

- Stilleübungen<br />

- Unterrichtsgänge<br />

- Aufsuchen außerschulischer Lernorte, um Bezüge zum realen Leben herzustellen<br />

Gemeinsame Aktivitäten der Klassen 1 – 4:<br />

- 1 x wöchentliche Teamsitzung<br />

- Transparenz der Unterrichtsinhalte der Klassen der Unterstufe und gegebenenfalls<br />

gemeinsame Unterrichtsplanung<br />

- Austausch von Unterrichtsmaterialien<br />

- gemeinsames Frühstück (gegebene Anlässe)<br />

- gemeinsame Sport- und Schwimmstunden<br />

- gemeinsame Computerstunden<br />

- gemeinsame Pausen zwischen der 3. und 4. Stunde<br />

- Ausgabe von Spielzeug für die Unterstufe in der Pause<br />

- gemeinsame Spielstunden (Regeln lernen und einhalten)<br />

- 1 x im Monat gemeinsame Singstunde<br />

- gemeinsame Projektwoche 1 x im Jahr<br />

- gemeinsamer Wandertag/Tagesausflug 1 x im Jahr<br />

- gemeinsame Gestaltung der Adventszeit / Karneval usw.<br />

- gemeinsame Feste feiern (Erntedank, Weihnachtsfeier, Karneval usw.)<br />

- gemeinsame Theaterbesuche<br />

- gemeinsame Unterrichtsgänge<br />

- gemeinsame Klassenfahrten<br />

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Elternarbeit<br />

- telefonische Erreichbarkeit für die Eltern<br />

- regelmäßige Elternabende<br />

- gemeinsame Feiern<br />

- regelmäßige Elternsprechtage<br />

- Hausbesuche<br />

- gemeinsame Schulaktivitäten<br />

Außerschulische Kontakte<br />

Version 2.0<br />

- Kinder- und Jugendschutzbund<br />

- Wohngruppen<br />

- Kindergärten<br />

- öffentliche Einrichtungen (Bücherei, Polizei, Feuerwehr usw.)<br />

- Umweltzentrum<br />

- Angebot von einer Mittagsbetreuung für 10 Kinder (Hausaufgabenbetreuung,<br />

Spielen, nachmittägliche Versorgung) im Schulgebäude<br />

- Ergotherapie innerhalb der Unterrichtszeiten<br />

Seite 88 von 151


Hausaufgabenkonzept der Unterstufe (LH)<br />

Version 2.0<br />

Die Unterstufe der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, Förderschule mit dem Schwerpunkt<br />

Lernen, sieht Hausaufgaben als Ergänzung des Unterrichts und Unterstützung des<br />

Lernprozesses der Schülerinnen und Schüler.<br />

Sie dienen vor allem der Übung, Anwendung und Sicherung im Unterricht erworbener<br />

Kenntnisse und Fertigkeiten, können aber auch zur Vorbereitung bestimmter<br />

Unterrichtsschritte und -abschnitte oder der Förderung der selbstständigen<br />

Auseinandersetzung mit Unterrichtsgegenständen und frei gewählten<br />

Themen dienen.<br />

Art und Umfang von Hausaufgaben richtet sich nach Alter, Können und Belastbarkeit<br />

des jeweiligen Schülers. Für die Erledigung am Nachmittag ist ein maximaler<br />

Zeitaufwand von 30-45 Minuten vorgesehen. Vom Freitag bis zum folgenden<br />

Montag werden keine Hausaufgaben gestellt.<br />

Hausaufgaben müssen aus dem Unterricht erwachsen und in den Unterricht eingebunden<br />

sein. Sie werden so gestellt, dass deren selbstständige Erledigung<br />

den Schülerinnen und Schülern möglich ist. Deshalb nehmen sich die Lehrkräfte<br />

auch eine angemessene Zeit für die Vorbereitung und Besprechung. Ebenso würdigen<br />

sie die bei den Hausaufgaben gezeigten Schülerleistungen angemessen,<br />

um auf diese Weise die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu fördern.<br />

Das Hausaufgabenkonzept der Unterstufe wird mit den Eltern auf Elternabenden<br />

erörtert und auch immer wieder Thema bei Gesprächen und ggfs. Hausbesuchen.<br />

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Das Mittelstufenteam<br />

Frau Varnhorn Frau Frerichs Frau Kerz<br />

Frau Wernke Frau Jäntsch<br />

Version 2.0<br />

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Version 2.0<br />

<strong>Schulprogramm</strong> der Mittelstufe<br />

1) Vorbemerkung<br />

In der Mittelstufe werden die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 und 6 unterrichtet.<br />

In diesen Jahrgangsstufen wird die Arbeit der Grundstufe fortgesetzt.<br />

Das bedeutet, dass der Unterricht bei den Voraussetzungen einsetzt, welche das<br />

Kind während der Zeit der Klassen 1-4 erreichen konnte. Es geht im Unterricht<br />

der Mittelstufe somit nicht ausschließlich um das Erreichen von Zielen eines<br />

feststehenden Lehrplans, sondern vordergründig um die Berücksichtigung der<br />

individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Jedes<br />

Kind soll also da abgeholt werden, wo es steht. Diesem Ziel müssen curricularen<br />

Forderungen untergeordnet werden.<br />

2) Intentionen des Unterrichts<br />

Alle im Folgenden aufgeführten Intentionen sind in ausführlicher Form in den<br />

Plänen der individuellen Lernentwicklung dokumentiert.<br />

Bereits erworbene Kulturtechniken sollen gefestigt und ausgebaut werden.<br />

a) Ziele im Deutschunterricht:<br />

Im Leseunterricht soll das flüssige und sinnerfassende Lesen erreicht<br />

werden.<br />

Im Bereich des Schreibens stehen die formklare Schrift, fehlerfreies<br />

Abschreiben, Schreiben von geübten Diktaten, sowie grundlegende<br />

Rechtschreibregeln (Ableitungsregel, Verlängerungsregel, Rechtschrieben<br />

von Nomen, Verben und Adjektiven) im Vordergrund.<br />

Zusätzlich sollen grammatische Grundkenntnisse (z.B. Wortarten,<br />

Satzteile und Satzarten) vermittelt werden.<br />

b) Ziele im Mathematikunterricht<br />

Das kleine Einmaleins soll bekannt sein und angewendet werden können.<br />

Die Verfahren der vier schriftlichen Rechenarten bilden einen Schwerpunkt<br />

im Mathematikunterricht der Mittelstufe.<br />

Die Grundlagen der Geometrie werden eingeführt.<br />

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Version 2.0<br />

Angemessenes Arbeits- und Sozialverhalten als Voraussetzung für effektives<br />

Lernen.<br />

Gesprächskreise im Unterricht bieten die Möglichkeit Gesprächsregeln zu trainieren.<br />

Durch das gemeinsame Reflektieren von Konflikten soll ein Bewusstsein<br />

für die möglichen Ursachen dieser geschaffen werden und nach Lösungsmöglichkeiten<br />

gesucht werden.<br />

Die Entwicklung der Persönlichkeit findet in allen schulischen Bereichen stets<br />

Berücksichtigung:<br />

Selbstwertgefühl<br />

Selbstständigkeit<br />

eigenverantwortliches Handeln<br />

Gruppenfähigkeit<br />

Konfliktfähigkeit<br />

Motivation<br />

Freude am Lernen<br />

eigene Bedürfnisse kurzzeitig zurückstellen<br />

3) Methoden des Unterrichts<br />

In der Mittelstufe gilt das Klassenlehrerprinzip. Den Schülerinnen und Schülern<br />

steht damit eine konstante Bezugsperson zur Verfügung, mit dem Ziel, ihnen<br />

somit Sicherheit zu vermitteln. Diese sichere Umgebung gibt den Kindern Orientierung<br />

und Halt.<br />

Innere und äußere Differenzierung sind unverzichtbare Bestandteile des Unterrichts,<br />

um die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und<br />

Schüler zu berücksichtigen (s. 1. Vorbemerkung).<br />

Strukturierungshilfen, wie z.B. Tages- oder Wochenpläne, bieten den Lernenden<br />

Orientierung und Sicherheit im Schulalltag.<br />

Unterschiedliche und abwechslungsreiche Arbeitsformen bestimmen das Unterrichtsgeschehen:<br />

Freiarbeit<br />

Stationsarbeit<br />

Wochenplanarbeit<br />

Gruppenarbeit<br />

Partnerarbeit<br />

Frontalunterricht<br />

Handlungsorientierter Unterricht (Ansprache möglichst vieler Sinne)<br />

Projekte<br />

Unterrichtsgänge<br />

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Version 2.0<br />

Stilleübungen<br />

Besuch außerschulischer Lernorte (s. 5. Inanspruchnahme außerschulischer<br />

Einrichtungen)<br />

4) Zusammenarbeit der Klassenlehrer<br />

Die Zusammenarbeit der Klassenlehrer findet zu jedem Zeitpunkt im Schuljahr<br />

statt und wird zusätzlich durch die Teamsitzungen der Mittelstufe regelmäßig<br />

terminiert. Dadurch bietet sich die Möglichkeit zur Planung gemeinsamer Aktivitäten<br />

und Aktionen:<br />

planen und durchführen gemeinsamer Unterrichtseinheiten<br />

Klassenfahrten<br />

Unterrichtsgänge<br />

Adventsfeier<br />

Kinobesuche<br />

…<br />

5) Inanspruchnahme außerschulischer Einrichtungen<br />

Zu verschiedenen Einrichtungen der Umgebung besteht ein guter und regelmäßiger<br />

Kontakt. Die unterschiedlichen Angebote der Institutionen bieten ein vielfältige<br />

Unterstützung und Bereicherung zu den Unterrichtseinheiten der Klassen<br />

5 und 6. Termine und inhaltliche Absprachen werden von den Lehrkräften<br />

mit den jeweiligen Ansprechpartner der Einrichtungen vorgenommen.<br />

Sign (Baustein 5/6: Soziales Lernen): Das Sign-Projekt bietet sowohl<br />

regelmäßige Workshops für die Lehrkräfte dieser Klassenstufe<br />

in Oldenburg an, führt aber auch Workshops mit den Schülerinnen<br />

und Schülern in der <strong>Schule</strong> durch. Themen dieser Workshops<br />

sind z.B. Gewalt, Mobbing, Sport als Prävention, …<br />

Sozialbund katholischer Frauen (SKF): Die Damen des SKF kommen<br />

nach Absprache in die ASS und führen mit jeweils einer Klasse im<br />

Zeitraum von vier Unterrichtsstunden eine Unterrichtssequenz zum<br />

Thema Sexualerziehung (Freundschaft und Liebe, Pubertät, …)<br />

durch. Der Klassenlehrer nimmt in der Regel an diesen Unterrichtsstunden<br />

nicht teil, damit mögliche Hemmungen seitens der Schülerinnen<br />

und Schüler minimiert werden.<br />

Polizei (Herr Nienaber: Gewaltprävention; Herr Wacht: Mobilität):<br />

Herr Nienaber steht als Ansprechpartner zu allen Fragen bezüglich<br />

Gewalt und Gewaltprävention zur Verfügung (z.B. Gewaltvideos auf<br />

Handys, Chatten im Internet, Gewalt auf dem Schulhof, Erpressung,<br />

Seite 93 von 151


6) Elternarbeit<br />

Version 2.0<br />

Mobbing …). Herr Nienaber arbeitet auch mit dem Sign-Projekt zusammen.<br />

Herr Wacht arbeitet zum Thema Mobilität / Verkehrserziehung mit<br />

der <strong>Schule</strong> zusammen.<br />

Lernort Kino: Einmal im Jahr findet eine Kinowoche (unterstützt<br />

vom Kultusministerium) mit auf der Grundlage der Lehrpläne ausgewählten<br />

Filmen für alle Altersstufen statt. Die Filme werden im<br />

Kino in Cloppenburg (CineCenter CLP) gezeigt.<br />

Ökologisches Zentrum Stapelfeld: Hier werden zu unterschiedlichsten<br />

Themen Schülerworkshops, Rallyes und Lehrpfade angeboten<br />

(z.B. zum Thema Bienen; jahreszeitliche Themen: Apfel, Nuss<br />

und Mandelkern; …)<br />

Bücherei: Die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) St. Andreas<br />

bietet die Möglichkeit Bücher, Hörspiele, Gesellschaftsspiele und<br />

DVD´s / Videos auszuleihen. Nach Absprache können eine Einführung<br />

in die Nutzung der Bücherei und Vorlesestunden durchgeführt<br />

werden.<br />

Besuch sportlicher und kultureller Institutionen<br />

Die Erziehung durch das Elternhaus kann durch die <strong>Schule</strong> nicht ersetzt, wohl<br />

aber ergänzt und unterstützt werden. Die Eltern als die eigentlichen „Experten<br />

für ihr Kind“ sind nach Möglichkeit in den Schulprozess einzubinden und unterstützen<br />

bestenfalls die Lehrkräfte und die <strong>Schule</strong>.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist von großer Bedeutung, damit ein<br />

regelmäßiger Austausch über den Lern- und Leistungsstand des Kindes sowie<br />

individuelle Beratung stattfinden kann (z.B. bei auffälligem Arbeits- und/oder<br />

Sozialverhalten).<br />

Verschiedene Formen der Zusammenarbeit:<br />

� Elternsprechtag<br />

� Elternabend<br />

� Hausbesuche<br />

� telefonischer und schriftlicher Kontakt<br />

� regelmäßiger Elternkontakt unter Berücksichtigung des Trainingsraums<br />

(RVD) oder der Dokumentation der individuellen Lernentwicklung<br />

und Förderpläne<br />

� Feste und Feiern mit der Klasse<br />

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7) Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen im Schuljahr<br />

Version 2.0<br />

Um die Zusammengehörigkeit der beiden Klassenstufen zu fördern und zu leben,<br />

finden in jedem Schuljahr wiederkehrende Veranstaltungen statt:<br />

Nikolausfeier<br />

gemeinsame Adventsfeiern<br />

Lesewettbewerb der Klassen 6<br />

Rosenmontag (Mini-Playback-Show)<br />

Weihnachtskino<br />

Spiel- und Sportfest mit umliegenden Förderschulen<br />

auswärtige Turniere<br />

Schulzahnarzt / Zahnprophylaxe<br />

Impfpasskontrolle (Gesundheitsamt)<br />

Wandertag<br />

Seite 95 von 151


Konzept zum Thema Hausaufgaben<br />

ausgearbeitet vom Mittelstufenteam<br />

Version 2.0<br />

Grundlage bildet der Erlass „Hausaufgaben an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n" vom<br />

1.1.05<br />

Nach dem Schulgesetz ergänzen Hausaufgaben (HA) den Unterricht. Sie dienen<br />

der Festigung und Sicherung des erarbeiteten Stoffes, der Vorbereitung des Unterrichtes<br />

und führen zu selbstständiger Arbeit. Die Leistungsfähigkeit bestimmt<br />

Umfang und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben. Sie müssen ohne Hilfe<br />

in einer angemessenen Zeit gelöst werden können. (Der Erlass gibt für die Sek.<br />

l: 1-2 Stunden vor. Das MS-Team sieht einen Zeitraum von max. 30-60 min vor.)<br />

Umgang mit Hausaufgaben in der <strong>Schule</strong><br />

• HA werden regelmäßig und in möglichst gleich bleibendem Umfang<br />

aufgegeben.<br />

• Die Ankündigung der HA erfolgt so rechtzeitig in einer Unterrichtsstunde,<br />

dass die Schüler ausreichend Zeit zum Aufschreiben haben.<br />

• Angaben zu den HA werden an den Seitentafeln, bzw. sichtbar, festgehalten.<br />

So haben Schüler und Lehrer stets einen Überblick.<br />

• HA sollen ggf. abhängig von der individuellen Leistungsfähigkeit differenziert<br />

nach Umfang und Schwierigkeit gestellt werden. Der Sinn unterschiedlicher<br />

Erwartungen wird mit den Schülern besprochen.<br />

• Nach Absprache mit den Eltern werden Hausaufgabenhefte geführt. Die<br />

Eintragung wird selbstständig vom Schüler übernommen und ggf. vom<br />

Lehrer kontrolliert.<br />

• Die HA werden zu Beginn oder im Laufe einer Unterrichtsstunde in geeigneten<br />

Lernphasen in unterschiedlicher Form kontrolliert. HA müssen sorgfältig<br />

und gut lesbar vom Schüler alleine erledigt worden sein. Eine Kontrolle<br />

kann durch Vorlesen, Vergleichen, kompletter oder stichprobenhafter<br />

Durchsicht erfolgen und mit Lob, Häkchen, Namenszeichen der Lehrer<br />

oder Verstärkersymbolen abgeschlossen werden.<br />

• Nicht oder unzureichend erledigte HA werden vom Lehrer festgehalten.<br />

Konsequenzen bei mehrfacher Nichterledigung können sein:<br />

• RVD-Raum, um die Gründe zu klären (Bedingungen zu Hause...)<br />

• Wiederholung in einer für den Schüler unterrichtsfreien Zeit nach Absprache<br />

mit den Eltern<br />

• Gespräche mit den Eltern<br />

• Einführung eines Hausaufgabenheftes nach Absprache mit den Eltern und<br />

dem Schüler, damit alle Beteiligten über HA informiert sind.<br />

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Umgang mit Hausaufgaben zu Hause oder in einer Hausaufgabenbetreuung<br />

Version 2.0<br />

Die HA sollen selbstständig vom Schüler erledigt werden.<br />

Zur konzentrierten Erledigung der HA benötigen die Schüler eine ruhige, ablenkungsarme<br />

Umgebung (keinen Fernseher, keine Gespräche oder spielende Geschwister<br />

im Raum)<br />

Bei Schwierigkeiten in der Anfertigung sollen die Eltern nach Absprache mit dem<br />

Lehrer kontrollieren, ob die HA vollständig und in einer vom Schüler erwartbaren<br />

sauberen Schrift und Form erledigt worden sind. Eine Korrektur ist in der Regel<br />

nicht erwünscht. Falls die HA nicht oder in unzureichender Form erledigt worden<br />

sind, sollten die Schüler, wenn möglich, sofort zum Nacharbeiten angehalten<br />

werden.<br />

Falls wegen besonderer Ereignisse, z.B. Arztbesuch, eine Hausaufgabenerledigung<br />

nicht oder nur unvollständig möglich war, sollen die Eltern dies im Schul-<br />

oder Hausaufgabenheft notieren.<br />

Hausaufgabenerledigung und schulischer Erfolg müssen eingebettet sein in eine<br />

sinnvolle Freizeitgestaltung mit Spielen, sozialen Kontakten, Mitgliedschaft in<br />

Vereinen, Verweilen an der frischen Luft, Ruhe und Entspannungsphasen und<br />

regelmäßigem Lesen. Ganz besonders schädlich sind übermäßiges und unkontrolliertes<br />

Fernsehen und Spielen am Computer.<br />

Vertretungskonzept der Mittelstufe<br />

Fragestellung: Wie können unsere Schüler versorgt werden, wenn die aktuelle<br />

Lehrkraft nicht da ist?<br />

Die Schüler werden auf andere Klassen aufgeteilt (siehe Namensliste).Dabei<br />

soll eine Klasse nicht auf mehr als 16 Schüler aufgestockt werden;<br />

dies muss mit den verteilenden Klassen abgesprochen werden.<br />

In jeder Klasse steht ein Ordner mit individuellen Arbeitsblättern für jeden<br />

Schüler. Die Schüler wissen Bescheid darüber und nehmen ihre Blätter mit<br />

in die andere Klasse.<br />

Stand: 02.06.08<br />

Margret Frerichs<br />

Anita Wernke<br />

Silke Engelhardt<br />

Sonka Kerz<br />

Seite 97 von 151


Das Oberstufenteam<br />

Frau Frenzel Frau Eckstein Her Heidenreich<br />

Frau Kramer Herr Tabeling Frau Wilmes-Funke<br />

Frau Engelhardt Frau Vornhagen Herr Dr. Ricking<br />

Version 2.0<br />

Herr Thieme Herr Gronewold Frau Müller (Anwärterin)<br />

Seite 98 von 151


<strong>Schulprogramm</strong> Oberstufe<br />

Unterrichtsorganisation der Oberstufe<br />

im <strong>Schulprogramm</strong> der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

1. Methodik und Didaktik<br />

Version 2.0<br />

Über die methodische Gestaltung des Unterrichts entscheidet die jeweilige<br />

Lehrkraft in eigener Verantwortung. Sie reicht von tradierten bewährten Unterrichtsprinzipien<br />

bis hin zu geöffneten Unterrichtsformen in unterschiedlicher<br />

Ausprägung. Darin spiegelt sich die vorherrschende lernoffene Grundhaltung<br />

des Kollegiums wider. Einigkeit besteht darüber, dass differenzierende Unterrichtsmaßnahmen<br />

aufgrund der unterschiedlichen Lernausgangslage und der<br />

individuellen Lern- und Entwicklungsprozesse unerlässlich sind. Diese werden<br />

je nach Notwendigkeit in Form innerer oder äußerer Differenzierung durchgeführt,<br />

wobei die aktuelle Versorgung der <strong>Schule</strong> mit Lehrkräften jeweils ebenso<br />

zu berücksichtigen ist wie die räumlichen Gegebenheiten der <strong>Schule</strong> zu beachten<br />

sind.<br />

Der didaktischen Ausrichtung des Unterrichts in der Oberstufe liegen zum einen<br />

schulübergreifende Vorgaben (Richtlinien) zu Grunde, weiterhin werden schuleigene<br />

Lernpläne entwickelt bzw. weiterentwickelt. Innerhalb dieses gesteckten<br />

inhaltlichen Rahmens entscheidet der auch hier die jeweilige Lehrkraft über<br />

Schwerpunktsetzungen.<br />

2. Klassenlehrerprinzip<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Klassenlehrerprinzip die tägliche pädagogische<br />

Arbeit sowohl für die SchülerInnen als auch für die Lehrkräfte sehr erleichtert.<br />

Deshalb sollte angestrebt werden, dass ein Klassenlehrer oder ein Klassenlehrerteam<br />

von zwei Lehrern möglichst viel Unterricht in der eigenen Klasse abdeckt.<br />

Der persönliche Bezug zwischen Lehrkräften und Schüler ist an der Förderschule<br />

besonders wichtig und wirkt sich positiv auf das Lernklima aus.<br />

Dadurch entsteht eine größere pädagogische Freiheit bezüglich der Organisation<br />

von Projekten bzw. fächerübergreifendem Unterricht.<br />

Seite 99 von 151


3. Rhythmisierung des Unterrichtstages und der Schulwoche<br />

Version 2.0<br />

Der Unterrichtstag gliedert sich in Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten sowie<br />

zweier großer Pausen. In der Oberstufe wird je nach Unterrichtsfach und methodischer<br />

Notwendigkeit häufig in Unterrichtsblöcken a zwei Stunden unterrichtet.<br />

Hauswirtschaft wird wenn möglich in einem 3-Stunden-Block erteilt. Weiterhin<br />

können einzelne Sachthemen klassenintern projektförmig oder epochal<br />

unterrichtet werden. Der Klassenlehrer /Die Klassenlehrerin entscheidet bei<br />

mehrstündigem Unterricht in der Klasse täglich neu darüber, ob der vorgegebene<br />

Stundenrhythmus für die aktuellen Themen sinnvoll ist, oder ob zeitliche<br />

Schwerpunktsetzungen für einzelne Lerninhalte nötig werden. Die Pausenzeiten<br />

werden dabei zumeist eingehalten.<br />

Zeittafel<br />

1. Unterrichtsstunde 8.10 – 8.55 Uhr<br />

2. Unterrichtsstunde 8.55 – 9.40 Uhr<br />

9.40 - 10.00 Uhr Hof- und Hallenpause<br />

3. Unterrichtsstunde 10.00 – 10.45 Uhr<br />

4. Unterrichtsstunde 10.44 – 11.30 Uhr<br />

11.30 – 11.40 Uhr Hof- und Hallenpause<br />

5. Unterrichtsstunde 11.40 – 12.25 Uhr<br />

6. Unterrichtsstunde 12.25 – 13.10 Uhr<br />

Die Unterrichtswoche besteht aus fünf Tagen mit jeweils 6 Unterrichtsstunden.<br />

Seite 100 von 151


Stundentafel<br />

Version 2.0<br />

Die Wochenstundenzahl ist per Erlass geregelt und richtet sich nach den Vorgaben<br />

der Hauptschule.<br />

Stundentafel aus dem Erlass „Die Arbeit in der Hauptschule“:<br />

Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt<br />

In den Rahmenrichtlinien der Förderschule „Lernen“ AWT heißt es:<br />

„Außerschulische Lernorte haben im Fach AWT einen besonderen Stellenwert,<br />

da sie reale Begegnungen mit der Arbeitswelt und Einblicke in sie ermöglichen,<br />

z. B. durch Betriebsbesichtigungen und –erkundungen. Berufswahl vorbereitender<br />

Unterricht ist ab Schuljahrgang 8 zunehmend eine Aufgabe aller Fächer,<br />

insbesondere des Faches AWT, wobei das Betriebspraktikum eine zentrale Rolle<br />

einnimmt.“ (S. 29 ff)<br />

Darüber hinaus haben unsere langjährigen Erfahrungen in diesem Bereich gezeigt,<br />

dass das Erlernen und Einüben der sog. Schlüsselqualifikationen immer<br />

größeren Raum einnimmt, um überhaupt eine „Arbeitsfähigkeit“ zu erreichen.<br />

Die Bewährung im Betriebspraktikum ist zumindest für unsere Schüler oftmals<br />

Seite 101 von 151


Version 2.0<br />

die einzige Möglichkeit, eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu bekommen.<br />

Schriftliche Bewerbungen führen oft zu nichts. Dem müssen wir auch in der<br />

<strong>Schule</strong> Rechnung tragen.<br />

Außerschulische Lernorte:<br />

Klasse 7<br />

Mehrere Betriebsbesichtigungen und –erkundungen in unterschiedlichen<br />

Bereichen (Handwerk, Industrie, Einzelhandel etc.)<br />

Ziel: Orientierung über die unterschiedlichen Bereiche der Arbeitswelt.<br />

Klasse 8<br />

2-wöchiger Jugendwaldeinsatz in Kooperation mit dem Jugendwaldheim<br />

Ahlhorn ca. 2 Wochen nach Schuljahresbeginn.<br />

Ziel: Gewöhnung an regelmäßige Arbeitsabläufe, Schulung der sozialen<br />

Verantwortung und des Umweltbewusstseins<br />

2-wöchiges Betriebspraktikum im 2. Schulhalbjahr<br />

Ziel: Gewöhnung an betriebliches Arbeiten, Vorbereitung auf die Berufswahl.<br />

2-wöchiges Praktikum an der BBS II i. d. R. in Kooperation mit dem BVJ<br />

„Bau“<br />

(ggf. in anderen Bereichen) i. d. R nach den Osterferien.<br />

Sog. Schnuppertage an der BBS I<br />

Ziel: Erleichterung des Übergangs an die BBS, Erweiterung des Wissens<br />

um die<br />

Vielfalt einzelner Berufsfelder.<br />

Klassen 9 und 10<br />

3-wöchiges Betriebspraktikum (ggf. erweiterungsfähig)<br />

Ziel: Berufsfindung.<br />

Zusätzliche schulische Inhalte (ggf. interdisziplinär):<br />

Technisches Werken ganzjährig. Für den AWT-Bereich die Möglichkeit in<br />

4-Stunden-Blocks zu arbeiten.<br />

Einüben der Schlüsselqualifikationen wie: Höflichkeit (Anrede, Umgangston<br />

etc), Pünktlichkeit, Krankmeldung vor Unterrichtsbeginn etc.<br />

Einüben bestimmter Basisqualifikationen wie: messen, wiegen, Kopfrechnen<br />

etc.<br />

Bewerbungstraining (schriftlich und mündlich)<br />

Seite 102 von 151


Version 2.0<br />

ggf. Mitarbeit in den Schülerfirmen im Bereich technisches Werken und<br />

HWS<br />

Erkundung der Möglichkeiten bei Handwerkskammern u. ä.<br />

Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit in Klasse 9 oder 10.<br />

Seite 103 von 151


Version 2.0<br />

Gesundheits- und Umwelterziehung<br />

(vergl. Raucherkonzept und Sign)<br />

Allgemeine Zielsetzung<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Kinder und<br />

Jugendlichen für Umweltfragen und Gesundheitsfragen zu erzeugen, sowie die<br />

Bereitschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und der Gesundheit<br />

zu fördern.<br />

Die SchülerInnen sollen zu umwelt- und gesundheitsbewusstem Verhalten erzogen<br />

werden, das über die Schulzeit hinaus wirksam bleibt.<br />

Umwelterziehung<br />

Im Sinne der Lokalen Agenda 21 müssen die SchülerInnen für die Bewältigung<br />

der Umweltprobleme sensibilisiert werden, da hauptsächlich zukünftige Generationen<br />

von den Auswirkungen der Umweltbelastungen betroffen sein werden.<br />

Um das Ziel zu erreichen, wollen wir in erster Linie positive Begegnungen mit<br />

der Umwelt ermöglichen.<br />

Die SchülerInnen sollen sich als Teil der Umwelt begreifen und es lernen, die<br />

Umwelt wahrzunehmen, zu beobachten, zu untersuchen und letztendlich zu genießen.<br />

Dazu gibt es zahlreiche Möglichkeiten:<br />

Schulgarten<br />

Jugendwaldeinsatz<br />

Lehrgänge im Umweltzentrum Münsterland (Bienen- und Eulenlehrgang,<br />

etc.)<br />

Unterrichtsgänge<br />

Wandertage<br />

Klassenfahrten<br />

Schulgarten<br />

Der Schulgarten befindet sich auf dem Gelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

und wird ganzjährig von SchülerInnen und LehrerInnen gestaltet und gepflegt.<br />

Zum Schulgarten gehört mittlerweile ein kleiner Teich, eine Sitzgruppe (Klassenzimmer<br />

im Freien), ein Lehmofen sowie verschiedenen Beetflächen.<br />

Pflanzen- und Tierschutz ist uns wichtig!<br />

Seite 104 von 151


Version 2.0<br />

Wir schaffen z. B. Lebensräume für heimische (bedrohte) Pflanzen- und Tierarten,<br />

erkunden das vielfältige Leben im Teich und erfahren das ökologische Zusammenspiel<br />

in einem naturnahen Garten.<br />

Natürlich ist auch das einfache Genießen von Arbeit und Natur im Freien möglich.<br />

Gesundheitserziehung<br />

„Gesundheit“ wird von der Weltgesundheitsorganisation definiert als ein „Zustand<br />

vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden“.<br />

Folglich hat Gesundheitserziehung an unserer <strong>Schule</strong> das Ziel, SchülerInnen in<br />

die Lage zu versetzen, ihre körperlichen, geistigen und sozialen Bedürfnisse<br />

befriedigen zu können, Krankheiten –so weit möglich- vermeiden zu können<br />

bzw. angemessen mit möglichen Erkrankungen umgehen zu können.<br />

Im Fachunterricht Sport, Biologie und Hauswirtschaft wird entsprechend des<br />

Lehrplans versucht diese Ziele zu verwirklichen.<br />

Zudem tragen außerunterrichtliche und außerschulische Angebote unterstützend<br />

zur Gesundheitserziehung bei:<br />

Ausbildung zum Schulsanitäter/zur Schulsanitäterin<br />

Ausbildung zum / zur Streitschlichter/in<br />

Selbstbehauptungstraining für Mädchen<br />

Erste Hilfe Lehrgang<br />

Drogenberatung<br />

Rauchfreie <strong>Schule</strong><br />

Klassenfahrten (soziales Empfinden) ...<br />

Förderung sozialen Lernens<br />

Problem / Ist-Zustand:<br />

Auch an unserer <strong>Schule</strong> tritt psychische bzw. physische Gewalt gegen Personen<br />

oder Sachen auf, z.B.:<br />

- Verrohung des Umgangstons<br />

- Verbale Beleidigung<br />

- Erpressung<br />

- Schlagen / Treten bis zur Körperverletzung<br />

- Sachbeschädigung von <strong>Schule</strong>igentum / Eigentum von Mitschülern<br />

- Diebstahl von <strong>Schule</strong>igentum oder von Eigentum der Mitschüler<br />

Gewaltvorbeugung geschieht in erster Linie durch Erziehung und damit vorran-<br />

Seite 105 von 151


Version 2.0<br />

gig durch die Eltern. Aber auch die <strong>Schule</strong> wirkt nachhaltig auf das Sozialverhalten<br />

ein. Im Idealfall sollten beide versuchen durch gemeinsames Handeln zu<br />

einem positiven Sozialklima beizutragen und mögliche Aggressionspotenziale<br />

bereits im Entstehen abzubauen.<br />

Möglichkeiten, auf das Sozialklima positiv einzuwirken:<br />

1. Arbeit mit dem Programm „Erwachsen werden“ (Sign)<br />

Ziele des Programms: Es will<br />

- Jugendlichen Übungsfelder zur Entwicklung und Förderung eines konstruktiven,<br />

positiven Sozialverhalten bieten<br />

- ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl durch Bewusstmachung<br />

und Anerkennung ihrer persönlichen Qualitäten stärken<br />

- den bewussten und angemessenen Umgang mit eigenen und fremden<br />

Gefühlen fördern<br />

- die Einbindung in eine Gruppe Gleichaltriger und die Fähigkeit zur Solidarität<br />

auch mit Andersdenkenden und Menschen fremder Kulturen<br />

fördern und die Beziehungen untereinander stärken<br />

- die Kritikfähigkeit sich selbst und der Gruppe gegenüber fördern, um<br />

negativem Gruppendruck leichter widerstehen zu können<br />

- eine förderliche Bindung an die eigene Familie und / oder andere erwachsene<br />

Bezugspersonen unterstützen<br />

- über die Gefahren von Sucht und Suchtmitteln informieren und die<br />

Persönlichkeit der Jugendlichen so stärken, dass sie den Versuchungen<br />

leichter widerstehen können<br />

- ihnen helfen, eigene Werte, Normen und Ziele zu finden und sich mit<br />

vorgesetzten Normen kritisch auseinander zu setzen<br />

2. Regeln des Schullebens durch Klassen- und Schulordnung<br />

- gemeinsames Erarbeiten der Regeln<br />

- gemeinsames Erarbeiten der Folgen von Regelverstößen<br />

- konsequente Durchführung der ausgearbeiteten Konsequenzen bei<br />

Regelverstößen<br />

- schnelles Aufarbeiten aktueller Konflikte<br />

Seite 106 von 151


3. <strong>Schule</strong>ndtage in Vechta<br />

� Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstvertrauens<br />

� Vorbereitung auf ein Leben nach der <strong>Schule</strong><br />

4. intensive Einbeziehung der Eltern und Erziehungsberechtigten<br />

Version 2.0<br />

� Elterninformationen bei Fehlverhalten und wiederholten Regelverstößen<br />

� Elterngespräche<br />

� Klassenkonferenzen<br />

� Durchführung von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen<br />

5. Konsequente Anzeigenerstattung bei Gewaltkonflikten<br />

� Zusammenarbeit mit der Polizei<br />

� Zusammenarbeit mit Jugendhilfe, Vereinen und anderen Institutionen<br />

Seite 107 von 151


Alternative Lernangebote<br />

Version 2.0<br />

Das Projekt Schülerfirma besteht seit dem Schuljahr 2004/05 an unserer <strong>Schule</strong>.<br />

Die Geschäftsidee beinhaltet die Bereiche bzw. Abteilungen:<br />

Dienstleistung/Service (Brötchenservice) sowie Holzbearbeitung.<br />

Die Dienstleistung wird nur innerhalb der <strong>Schule</strong> angeboten.<br />

<strong>Unser</strong>e Schülerfirma hat den Namen ASS(t)rein. Ein Logo wurde innerhalb eines<br />

Kunstprojektes entwickelt.<br />

<strong>Unser</strong>e Schülerfirma ist ein Schulprojekt und damit keine reale Firma. Über die<br />

Rahmenbedingungen wurde eine schriftliche Vereinbarung zwischen Schulleitung<br />

und Schülerfirma getroffen.<br />

Zur Abwicklung der Geldangelegenheiten wurde ein Geschäftskonto eingerichtet<br />

auf den Namen unserer Firma. Kontoführer ist der betreuende Lehrer. Partner<br />

ist die Sparkasse.<br />

Das Projekt Schülerfirma ist dazu geeignet, technische, ökonomische und soziale<br />

Zusammenhänge zu erfahren.<br />

Die Methode des Unterrichts innerhalb der Schülerfirma ist das vernünftige<br />

Handeln im Hinblick auf ein Ziel. Und Ziel ist es gemeinsam ein Produkt bzw.<br />

eine Dienstleistung zu entwickeln, herzustellen und erfolgreich zu vermarkten.<br />

Daraus entwickeln sich vielseitige Probleme und damit Anregungen zum Denken.<br />

Die Schüler müssen etwas tun und nicht nur etwas lernen. Sie lösen gemeinsam<br />

Probleme, die in der Schülerfirma auftreten. Betriebliche Mitbestimmung<br />

und demokratische Verhaltensweisen werden eingeübt. Wichtige Eigenschaften<br />

wie Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit und<br />

Eigenverantwortung werden gefördert. Darüber hinaus werden auch gemeinsame<br />

Höhepunkte gestaltet.<br />

Seite 108 von 151


Version 2.0<br />

Voraussetzungen für den Eintritt<br />

in die V-Klasse<br />

Das Sozialverhalten sollte mindestens im Bereich 3 liegen, also den Erwartungen<br />

entsprechen.<br />

Folgende Aspekte sollten dabei beachtet werden:<br />

- Der Umgangston Lehrern und Mitschülern gegenüber<br />

- Sich an Regeln halten können<br />

- Keine Gewaltbereitschaft zeigen (weder verbal noch körperlich)<br />

Das Arbeitsverhalten sollte im Bereich 2 liegen, also den Erwartungen in vollem<br />

Umfang entsprechen.<br />

Folgende Aspekte sollten dabei beachtet werden:<br />

- aktive Beteiligung am Unterricht<br />

- dem Unterrichtsgeschehen folgen , ohne ständige Ermahnungen<br />

- regelmäßige Erledigung der Hausaufgaben<br />

- Arbeitsmaterialien zur Verfügung haben<br />

- Pünktlichkeit<br />

Voraussetzungen Mathematik:<br />

- Flächen zeichnen und berechnen<br />

- Zwei- und Dreisatzaufgaben<br />

- Grundrechenarten beherrschen<br />

- Kenntnis von Längenmaßen/ Gewichten<br />

- Einfache Bruchrechnung/ alle vier Rechenarten<br />

- Sachaufgaben erlesen und verstehen können<br />

Voraussetzungen Deutsch:<br />

- fremde Texte erlesen können<br />

- Texte inhaltlich erfassen können<br />

- Sinnvolle Satzbildung<br />

- Aufsatzerziehung : Erzählung, Bildgeschichte, Vorgangsbeschreibung, Nacherzählung,<br />

In den Sachfächern sollten Texte erlesen und inhaltlich wiedergegeben werden<br />

können.<br />

Lerninhalte in den Sachfächern sollten den Kerncurricula entsprechen.<br />

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Hausaufgabenkonzept der Klassen 7 – 10<br />

Version 2.0<br />

Hausaufgaben haben eine Bildungs- und Erziehungsfunktion. Sie dienen der<br />

Wiederholung und Übung und sind unerlässlicher Bestandteil der Wissensvermittlung.<br />

Gemäß des RdErl. D. MK v. 2004 ergibt sich daraus Folgendes:<br />

� Es dürfen nur solche Hausaufgaben gestellt werden, deren selbstständige<br />

Erledigung den SchülerInnen möglich sind.<br />

� Der Zeitaufwand sollte 1 – 2 Stunden nicht überschreiten. Ausschlag gebend<br />

ist die individuelle Belastbarkeit<br />

� Hausaufgaben sind verpflichtend.<br />

� Hausaufgabenstellungen über Ferienzeiten sind mit Ausnahme von Lektüren<br />

nicht zulässig.<br />

� Hausaufgaben dürfen nicht mit Noten bewertet werden.<br />

Hausaufgaben sollen von allen SchülerInnen regelmäßig und in angemessener<br />

Form erledigt werden. Eine regelmäßige Kontrolle findet durch die entsprechende<br />

Lehrkraft statt.<br />

Unvollständig oder nicht erledigte Hausaufgaben sollten nachgeholt werden.<br />

Werden die Hausaufgaben oft vergessen, sollte dies in den Wochenbüchern<br />

vermerkt werden, sowie eine Benachrichtigung der Eltern erfolgen.<br />

Vertretungskonzept der Oberstufe<br />

Auf der Oberstufenkonferenz vom 05.09.06 wurde folgendes Konzept für den<br />

Vertretungsunterricht erarbeitet:<br />

Verschiedene vorhandene Unterrichtsmaterialien wie Lesetrainings, Konzentrationstests,<br />

Hirnleistungstrainings, Kreuzworträtsel etc. werden zu einem „Vertretungsordner“<br />

zusammengestellt, kopiert, in Folien eingetütet und im Kopierraum<br />

hinterlegt. Dies stellt sicher, im Vertretungsfall immer geeignetes Material<br />

zum selbstständigen Arbeiten für die SchülerInnen aus anderen Klassen zur<br />

Verfügung zu haben.<br />

Seite 110 von 151


Das Sprachheilteam (SR)<br />

Herr Arkenau Frau Belke Frau Herrlich-Werner<br />

Frau Wesselmann Herr Schumacher<br />

Frau Sandhaus Frau Hackstette Herr Plewka<br />

Version 2.0<br />

Seite 111 von 151


<strong>Schulprogramm</strong> der<br />

Sprachheilklassen<br />

1. Vorstellung der Sprachheilklassen<br />

1.1 Allgemeines<br />

Version 2.0<br />

In den letzten Jahren haben Sprachentwicklungsstörungen mit Begleiterscheinungen<br />

dramatisch zugenommen. Für diese Kinder bietet der Besuch der<br />

Sprachheilklassen eine Chance für einen erfolgreichen Schulstart, mit dem Ziel<br />

später in die Grundschule zu wechseln. „Sonderpädagogische Förderung im Bereich<br />

der Sprache soll das Recht der Kinder und Jugendlichen auf eine ihren persönlichen<br />

Möglichkeiten entsprechende schulische Bildung und Erziehung<br />

verwirklichen helfen. Kinder und Jugendliche sollen über einen dialoggerichteten<br />

Gebrauch Sprache aufbauen und ausgestalten, diese in Bewährungssituationen<br />

anwenden, sich als kommunikationsfähig erleben und lernen, mit sprachlichen<br />

Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen umzugehen. Sie sollen eine<br />

Handlungskompetenz aufbauen und eine selbstbestimmte Verständigungsfähigkeit<br />

erwerben.“ (Grundsatzerlass Sonderpädagogische Förderung, Schwerpunkt<br />

Sprache 7.4)<br />

1.2 Entwicklung<br />

Zum Schuljahr 1987/88 wurden in der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> zwei Sprachheilklassen<br />

für die Landkreise Cloppenburg und Vechta eingerichtet. Seitdem<br />

es in den Förderschulen Vechta und Friesoythe eigene Sprachheilklassen gibt,<br />

kommen die Schülerinnen aus dem Einzugsbereich der Förderschulen in Löningen<br />

und Cloppenburg. Schulträger ist der Landkreis Cloppenburg.<br />

Abhängig von den Schülerzahlen gab es seit der Einrichtung der Sprachheilklassen<br />

in jedem Schuljahr eine oder zwei 1. und 2. Klassen und teilweise eine 3.<br />

Klasse.<br />

Im Schuljahr 2004/2005 besuchen 44 Schülerinnen und Schüler die 5 Sprachheilklassen<br />

1-3. Sie werden von fünf SprachheillehrerInnen unterrichtet und gefördert.<br />

2. Aufnahme in die Sprachheilklassen<br />

2.1 Sonderpädagogischer Förderbedarf im Bereich Sprache<br />

„ Sonderpädagogischer Förderbedarf im sprachlichen Handeln ist bei Schülerinnen<br />

und Schülern anzunehmen, die in ihren Bildungs-, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

hinsichtlich des Spracherwerbs, des sinnhaften Sprachge-<br />

Seite 112 von 151


Version 2.0<br />

brauchs und der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht<br />

der allgemeinen <strong>Schule</strong> ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend<br />

gefördert werden können“ (KMK-Empfehlungen zum Förderschwerpunkt<br />

Sprache vom 26.06.1998, S. 4)<br />

Dabei können folgende sprachliche Gestaltungsebenen in der Sprachentwicklung<br />

des Kindes betroffen sein:<br />

- Atmung, Stimmgebung, Artikulation (phonetische Ebene)<br />

- Parasprachliche Gestaltungsmittel<br />

- Begriffsbildung, begriffsgebundene Wortbedeutung, Wortschatz (lexikalischsemantische<br />

Ebene)<br />

- Wortbildung, Satzbildung (morphologisch-syntaktische Ebene)<br />

- Kommunikativer Sprachgebrauch (pragmatisch-kommunikative Ebene)<br />

Von besonderer Bedeutung sind darüber hinaus auch die auditive und visuelle<br />

Wahrnehmung sowie der fein- und grobmotorische Bereich.<br />

2.2 Überprüfungsverfahren<br />

2.2.1 Antragstellung (Rechtlicher Weg)<br />

Vor der Einschulung kann das Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfs von den Eltern beantragt werden, ggf. auf Anraten der<br />

<strong>Schule</strong> oder anderer zuständiger Dienste. Es umfasst die Ermittlung des individuellen<br />

Förderbedarfs sowie die Entscheidung über den Bildungsgang und den<br />

Förderort in der Verantwortung von <strong>Schule</strong> und Schulaufsicht.<br />

2.2.2 Diagnostik<br />

In der Ermittlung des sonderpädagogischen Förderbedarfs werden die sprachlichen<br />

Handlungskompetenzen des Kindes vor dem Hintergrund seiner persönlichen<br />

Lebenssituation überprüft und an den schulischen Anforderungen gemessen.<br />

Die intensive Beschäftigung mit dem Kind und dessen Lebensumwelt im Überprüfungszeitraum<br />

umfasst folgende Bereiche:<br />

- Verlauf der Entwicklung und Aneignung von Sprache und Sprechen sowie<br />

Maßnahmen<br />

und Ergebnisse bisheriger Förderung,<br />

- Beeinträchtigungen im sprachlichen Handeln und ihre Bedeutung für den Alltag,<br />

das<br />

Lernen und die Kommunikationsmöglichkeiten des Kindes,<br />

- individuelle Lebens- und Erziehungsumstände,<br />

- ggf. weitere Beeinträchtigungen (bes. des Hörvermögens, der auditiven und<br />

visuellen<br />

Wahrnehmung und der Motorik),<br />

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Version 2.0<br />

- allgemeiner Entwicklungs- und Leistungsstand.<br />

Dazu dienen eine Reihe spielerischer Überprüfungssituationen, Tests zur patholinguistischen<br />

Diagnostik von Sprach- und Sprechstörungen sowie standardisierte<br />

<strong>Schule</strong>ignungs- und sprachunabhängige Intelligenztests.<br />

Auf diese Weise soll derjenige Förderort gefunden werden, der auf bestmögliche<br />

Weise dem Förderbedarf des Kindes, seiner Persönlichkeitsentwicklung gerecht<br />

wird und die schulische und gesellschaftliche Eingliederung leisten kann.<br />

3. Rahmenbedingungen<br />

Die Sprachheilklassen sind als Durchgangsklassen konzipiert, d.h. die SchülerInnen<br />

sollen sobald wie möglich (nach zwei bis drei Jahren) in die Grundschule<br />

ihres Wohnortes zurückgeschult werden.<br />

Der Unterricht erfolgt nach den Rahmenrichtlinien der Grundschule, aber in<br />

langsamerem Tempo (zeitdifferent). Für den Unterrichtsstoff von 1 1/2 Jahren<br />

werden ca. zwei Jahre benötigt. So ist in der Regel keine direkte Umschulung in<br />

die nächste Grundschulklasse möglich. In den meisten Fällen wechseln die<br />

Schüler/innen nach dem Besuch der 1. und 2. Sprachheilklasse in die 2. Klasse<br />

der Grundschule.<br />

Bei ausreichender Schülerzahl kann für SchülerInnen, bei denen weiterhin Förderbedarf<br />

für den Bereich der Sprache besteht, eine 3. Sprachheilklasse eingerichtet<br />

werden. Anschließend besuchen sie die 3. Klasse der Grundschule.<br />

Die Klassenstärke der Sprachheilklassen beträgt in der Regel 8-12 SchülerInnen.<br />

Die 1. und 2. Klassen haben jeden Tag vier Unterrichtsstunden. Parallel oder in<br />

der 5./6. Stunde erhalten die SchülerInnen sprachliche Individualtherapie durch<br />

den/die KlassenlehrerIn oder eine Kollegin. Für jedes Kind ist mindestens eine<br />

halbe Stunde Sprachtherapie pro Woche vorgesehen.<br />

Die 3. Klasse hat an einem Tag sechs Stunden.<br />

4. Inhaltliche Arbeit<br />

4.1 Schwerpunkte der Förderung<br />

Die Förderbedürfnisse der SchülerInnen machen eine spezifische Gestaltung der<br />

Erziehungs- und Unterrichtsangebote notwendig. Es müssen besonders kommunikationsförderliche<br />

Erziehungs- und Unterrichtssituationen hergestellt<br />

werden, die die sprachlichen Handlungsfähigkeiten kontinuierlich erweitern<br />

und die (durch die sprachliche Beeinträchtigung entstandene) persönliche Situation<br />

der SchülerInnen berücksichtigen.<br />

Der Unterricht in den Sprachheilklassen zeichnet sich unabhängig von den Fächern<br />

darin aus, dass der Unterrichtsgegenstand auf immanente sprachliche<br />

Anforderungen und auf sprachliche Fördermöglichkeiten hin ausgerichtet wird.<br />

Die Vielschichtigkeit der kindlichen Förderbedürfnisse macht eine Differenzierung<br />

der Anforderungen im Unterricht durch besondere Lernhilfen, sonderpä-<br />

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Version 2.0<br />

dagogische Methoden und Medien erforderlich. Der sprachtherapeutische Unterricht<br />

ist diagnosegeleitet, personen- und störungsbezogen, d.h. er geht vom<br />

einzelnen Kind und seinen Auffälligkeiten aus. Dabei findet eine Verknüpfung<br />

mit der sprachlichen Individualtherapie statt.<br />

Der Unterricht erfolgt in großen Teilen durch den/die KlassenlehrerIn. Die<br />

sprachliche Beeinträchtigung der Kinder erfordert eine besonders innige Beziehung,<br />

um auf dieser Grundlage des Verstehens und Vertrauens sprachtherapeutisch<br />

wirksam zu werden. Der Unterrichtssprache kommt in der Sprachheilklasse<br />

eine besondere Bedeutung zu, ist sie doch Modell und Vorbild, aber auch<br />

sprachtherapeutische Technik und Medium im Spracherwerb zugleich.<br />

4.2 Merkmale des sprachtherapeutischen Unterrichts in einzelnen Fächern<br />

Angebahnte sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten werden im Unterricht<br />

durch wiederholtes und individuell angepasstes Üben gefestigt und somit für<br />

neue Sprachsituationen verfügbar gemacht. Übungsformen unterschiedlichster<br />

Art ermöglichen den Kindern, sprachliche Sicherheit und Erfolgserlebnisse zu<br />

erreichen.<br />

Lesen<br />

Kinder mit gravierenden Sprachstörungen weisen in aller Regel auch Defizite in<br />

einem oder mehreren anderen Entwicklungsbereichen auf. Ganz besonders häufig<br />

sind hier Schwächen in<br />

der auditiven wie visuellen Wahrnehmung zu beobachten, die wiederum die<br />

Grundlage für das Lesenlernen darstellen. Der Leselehrgang „Lesenlernen mit<br />

Hand und Fuß“ geht von dieser besonderen Lernausgangslage aus und bietet ein<br />

Konzept des mehrkanaligen Lernens im handlungsorientierten Stationsverfahren<br />

an.<br />

Weitere Besonderheiten:<br />

- Die Folge der zu erlernenden Buchstaben orientiert sich an der Sprachentwicklung.<br />

- Jedes Phonem wird mit einer Lautgebärde verknüpft.<br />

- Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung der auditiven Wahrnehmung einzelner<br />

Laute und<br />

ihrer Reihenfolge im Wort sowie Lautdifferenzierung.<br />

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Schreiben<br />

Version 2.0<br />

Dem Erwerb der Schriftsprache ist wegen des engen wechselseitigen Bezugs zu<br />

den lautsprachlichen Fähigkeiten eines Kindes erhöhte Aufmerksamkeit zu<br />

widmen. Kinder mit Schwächen im sprachlichen Handeln zeigen besondere<br />

Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb. Deshalb ist es wichtig, die grundlegenden<br />

Basisfähigkeiten zu fördern und den Zusammenhang mit der individuellen<br />

Sprachauffälligkeit herauszuarbeiten. Durch die bewusste Auseinandersetzung<br />

der SchülerInnen mit Schriftsprache sind dann meist positive Rückwirkungen<br />

auf die Entwicklung der Lautsprache zu beobachten.<br />

Aufbau des Schreiblehrgangs:<br />

- Gezielte Förderung der Feinmotorik<br />

- Die eingeführten Buchstaben werden parallel in Druckschrift (Gemischtantiqua)<br />

geschrieben. (Gegenseitige Unterstützung von Lesen- und Schreibenlernen)<br />

- Schreibschrift-Lehrgang im 2. Schuljahr (Lateinische Ausgangsschrift)<br />

- Gezielte Übungen zur Förderung der Rechtschreibung (z.B. Lernwort-<br />

Markierung)<br />

Mathematik<br />

Im Mathematikunterricht wird Sprache einerseits zur Unterstützung der Verinnerlichung<br />

von Operationen und Begriffen genutzt. Andererseits werden mathematische<br />

Begriffe im Sinne einer Fachsprache erarbeitet (z. B. Plus/Minus,<br />

Gleichung, Bruch). Bei sprachgestörten SchülerInnen ist häufig das Sprachverständnis<br />

und/oder der aktive Wortschatz eingeschränkt, so dass die sprachliche<br />

Erarbeitung der Handlungen und Begriffe auf allen Ebenen (enaktiv, ikonisch,<br />

symbolisch) im Vordergrund steht.<br />

- Handelndes Erarbeiten der Aufgaben<br />

- Schrittweises Einführen der Mengen und Zahlen sowie der Rechenverfahren<br />

- Arbeit an Wortbedeutungen und Beziehungen (z.B. vor- hinter- neben/ Vorgänger- <br />

Nachfolger)<br />

- Besondere sprachliche Erarbeitung von Sachaufgaben<br />

- Sicherung des Sprachverständnisses durch sorgfältige und sparsame Auswahl<br />

der<br />

Fachbegriffe und einen reflektierten Umgang mit Fachsprache.<br />

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Sachunterricht<br />

Version 2.0<br />

Der Sachunterricht hat die Aufgabe, den SchülerInnen ihre Lebenswirklichkeit<br />

zu erschließen und mit Hilfe der Sprache bewusst und dauerhaft zu erfassen.<br />

Sprachgestörte Kinder benötigen hier Hilfestellung und genaue Auswahl der<br />

Lerninhalte, um alltägliche Problemstellungen sprachlich zu durchdringen. Gerade<br />

im Sachunterricht besteht die Möglichkeit und Notwendigkeit Sprache<br />

handlungsbegleitend und zugleich handlungsleitend zu verwenden.<br />

- Sprechanlässe bei der Begegnung von Sachthemen (z.B. Fragen äußern, Vermutungen<br />

anstellen, Antworten formulieren)<br />

- Wortschatzerweiterung, Erlernen von Wortbedeutungen (z.B. Sachbegriffe,<br />

Tätigkeiten)<br />

- Übungen zur Satzbildung (z.B. Vorgänge beschreiben, Rollenspiel)<br />

Sport<br />

Ein besonderer Schwerpunkt im Sportunterricht der ersten Schuljahre ist die<br />

Psychomotorik. Sie prägt den Ablauf und die Gestaltung der Stunden im Wesentlichen.<br />

Der Sportunterricht soll neben der Förderung motorischer Basiskompetenzen<br />

das ganzheitliche Zusammenwirken von Bewegung, Wahrnehmung,<br />

Denken, Erleben, Fühlen und Gestalten ermöglichen, also über das Angebot<br />

spezieller Bewegungslandschaften zu unterschiedlichsten Themen Einfluss<br />

auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit nehmen. Auch hier besteht eine<br />

enge Verzahnung mit den Themen des Lese- und Schreiblehrgangs.<br />

Musik<br />

Musik ist in der Sprachheilschule Bestandteil des Schulalltags. Tägliches Singen<br />

in verschiedenen Unterrichtsphasen sowie (sprech-)rhythmische Übungen gestalten<br />

und gliedern den Ablauf einer Unterrichtsstunde oder eines Schultages.<br />

Im Musikunterricht sollen die SchülerInnen Fertigkeiten erlangen, die sie zum<br />

Erleben und Gestalten von Musik befähigen. Gemeinsames Musizieren fördert<br />

das soziale Verhalten und ein Gesangstraining steigert signifikant die Lesefähigkeit.<br />

Die Musikerziehung gliedert sich in folgende Funktionsfelder:<br />

- Singen<br />

- Instrumentalunterricht<br />

- Hören von Musik<br />

- Bewegung zur Musik<br />

- Koordination von gehörtem Rhythmus und Bewegungsrhythmus<br />

Seite 117 von 151


Version 2.0<br />

So erfolgen neben einer auditiven und motorischen Förderung auch ein Gedächtnistraining<br />

und die Stimmschulung.<br />

In der Unterrichtssituation geht es um die Beherrschung der Atmung, deutliche<br />

Artikulation und reine Intonation. Klangvarianten wie Rufen, Schreien, Flüstern<br />

von Vokalen und Konsonanten, Wörtern und Wortgruppen, Gurgeln, Murmeln<br />

usw. sind dabei einzubeziehen.<br />

Bei der Vermittlung von Raum- und Bewegungsformen zur Musik soll, ausgehend<br />

von der freien Bewegung, auch der aktive Umgang mit Spielliedern gefördert<br />

werden.<br />

Kunst<br />

Die Hauptaspekte des Kunstunterrichtes liegen in der Weiterentwicklung der<br />

Kreativität und dem Kennen lernen der verschiedenen Techniken und Materialien<br />

zur Herstellung der Objekte. Für die Kinder der Sprachheilklassen bietet<br />

dieses Fach aber auch eine hervorragende Möglichkeit, die Feinmotorik zu trainieren.<br />

Je nach Ausprägungsgrad der Defizite lassen sich beim Malen, Basteln,<br />

Schneiden, Kneten etc. Förderschwerpunkte setzen.<br />

4.3 Besonderheiten im Schulleben<br />

4.3.1 Ritualisierter Tagesablauf<br />

Der Schulalltag in den Sprachheilklassen ist durch sprachentwicklungsfördernde<br />

Rituale gekennzeichnet, die sich aus den alltäglichen Abläufen anbieten. Sie<br />

rhythmisieren und strukturieren den Vormittag z.B. durch<br />

- tägliches Verbalisieren des Stundenplans durch die SchülerInnen,<br />

- tägliche, festgelegte oder gelenkte Gesprächsimpulse,<br />

- ritualisierte Essens-Situationen z.B. gemeinsames Frühstück,<br />

- ritualisierte Spiel- und Lernformen u.ä. .<br />

Daraus entstehen einfache, aber echte und möglichst gewachsene Handlungen<br />

mit sprachlich-kommunikativen Inhalten. Auf der Grundlage von bekannten<br />

Sprach- und Handlungsmustern<br />

haben die SchülerInnen die Chance, sich sprachlich zu entfalten und zu entwickeln.<br />

4.3.2 Projektunterricht<br />

Neben dem Fachunterricht findet entsprechend dem Rahmenplan für Förderschulen<br />

in der BRD regelmäßig Projektunterricht statt.<br />

Er unterscheidet sich vor allem darin, dass fächerübergreifend (und teilweise<br />

jahrgangsübergreifend) an Themen gearbeitet wird, die die Lebenswirklichkeit,<br />

aktuelle Situationen und Notwendigkeiten der SchülerInnen in und außerhalb<br />

der <strong>Schule</strong> betreffen. Die Projekte heben sich vom Schulalltag heraus und unter-<br />

Seite 118 von 151


Version 2.0<br />

scheiden sich durch die für die Allgemeinheit bedeutsamen und sichtbaren Ergebnisse.<br />

Vorteile sind:<br />

- die komplexe, handlungsorientierte und den Lebenssituationen nachempfundene<br />

Vermittlung<br />

und Aneignung von Wissen, Können, Verhaltensweisen, Werten und Normen;<br />

- die Erfahrung der Teilhabe und Mitgestaltung der Lebenswirklichkeit in der<br />

sozialen Gemeinschaft einer Gruppe, Anwendung und Bewährung erworbenen<br />

Wissens und Könnens;<br />

- die Beanspruchung und Entwicklung von Handlungskompetenzen wie Planen,<br />

Durchführen des Geplanten und Selbstkontrolle, Reflexion der Ergebnisse. Dabei<br />

sind Individualisierungen besonders gut möglich.<br />

Themen bisheriger Projekttage waren:<br />

- Wir verschönern unsere <strong>Schule</strong><br />

- Das Leben der Indianer<br />

- Vorbereiten einer Theateraufführung zum Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“<br />

- <strong>Schule</strong> in Bewegung<br />

- Bücher und Bücherwürmer - Vom Papier zum Buch -<br />

Hier spielen auch außerschulische Lernorte (z.B. Umweltzentrum Stapelfeld,<br />

Museumsdorf, Bauernhöfe in der Umgebung) eine wichtige Rolle.<br />

4.3.3 Gestaltung des Schullebens<br />

Besondere, gemeinsam vorbereitete Feste und Feiern, zu denen teilweise auch<br />

die Eltern eingeladen werden, bilden Höhepunkte im Schulleben:<br />

- Einschulungsfeier<br />

- Wandertag<br />

- Laternenfest<br />

- Nikolausfeier<br />

- Advents- und Weihnachtsfeier<br />

5. Zusammenarbeit<br />

Es findet eine enge Zusammenarbeit statt mit<br />

- den Kindergärten:<br />

Die erste Vermittlungsstelle zwischen Sprachheilschule und Eltern sind die<br />

Kindergärten und hier besonders der Sprachheilkindergarten. Mit diesen Einrichtungen<br />

findet ein reger Informationsaustausch statt. Auch werden die son-<br />

Seite 119 von 151


Version 2.0<br />

derpädagogischen Überprüfungen normalerweise in den Kindergärten durchgeführt.<br />

Kurz vor den Sommerferien lernen die Kindergartenkinder ihre <strong>Schule</strong> bei<br />

einem Besuch kennen.<br />

- dem Elternhaus:<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist von enormer Bedeutung. Bei Elternsprechtagen,<br />

Elternabenden, Hausbesuchen und weiteren persönlichen Gesprächen<br />

findet ein regelmäßiger Austausch über den Lern- und Leistungsstand<br />

des Kindes sowie individuelle Beratung statt. Letzteres betrifft z.B. häusliche<br />

Unterstützung beim Erlernen der Kulturtechniken, gemeinsame Absprache<br />

beim Vorgehen gegen problematische Verhaltensweisen oder Unterstützung<br />

der Sprachtherapie.<br />

- der benachbarten Grundschule:<br />

Mit der benachbarten Grundschule findet ein Austausch in Schulbuchfragen<br />

statt. Die Sprachheilklassen nehmen an den für die einzelnen Klassenstufen organisierten<br />

Ausflügen teil.<br />

- der zuständigen Grundschule am Wohnort des Kindes:<br />

Der/Die KlassenlehrerIn nimmt einige Monate vor der Rückschulung Kontakt<br />

auf, um für das Kind eine Orientierungswoche in der zukünftigen Grundschule<br />

kurz vor dem Schulwechsel zu vereinbaren. Der/Die SchülerIn lernt seine Klasse<br />

kennen und der/die SprachheillehrerIn nimmt mit dem/der GrundschullehrerIn<br />

Kontakt auf.<br />

- außerschulischen therapeutischen Einrichtungen:<br />

Sofern es schulisch relevant ist, wird auch Kontakt mit TherapeutInnen aufgenommen,<br />

die die SchülerInnen außerschulisch betreuen.<br />

Es besteht die Möglichkeit, in der <strong>Schule</strong> an Ergotherapie teilzunehmen, wenn<br />

eine ärztliche Verordnung vorliegt.<br />

- dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Oldenburg:<br />

Es ist möglich, hörgeschädigte Kinder in die Sprachheilklassen aufzunehmen,<br />

die dann vom Mobilen Dienst des LBZH betreut werden.<br />

Die für diesen Teil des <strong>Schulprogramm</strong>s der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> verantwortlichen<br />

SprachheillehrerInnen (P. Arkenau, A. Belke, A. Herrlich-Werner, A.<br />

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Version 2.0<br />

Plewka, M. Wesselmann) stehen für weitere Informationen zur Verfügung. Außerdem<br />

sind nach Voranmeldung Hospitationen in den Sprachheilklassen möglich.<br />

Hausaufgaben-Konzept für die Sprachheilklassen 1-3 (Primarbereich)<br />

Zugrunde liegt der Erlass „Hausaufgaben an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n" vom<br />

16.12.2004.<br />

Hausaufgaben ergänzen den Unterricht und unterstützen den Lernprozess der<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

Im Primarbereich dienen sie vor allem der Übung, Anwendung und Sicherung im<br />

Unterricht erworbener Kenntnisse und Fertigkeiten. Es gibt tägliche Hausaufgaben<br />

aus den Bereichen Lesen, Schreiben und/oder Mathematik. Für die Erledigung<br />

am Nachmittag ist ein maximaler Zeitaufwand von 30-45 Minuten vorgesehen.<br />

Vom Freitag bis zum folgenden Montag dürfen keine Hausaufgaben gestellt<br />

werden.<br />

Hausaufgaben werden so markiert, dass sie sowohl für die Schülerinnen als<br />

auch deren Eltern klar erkennbar sind. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />

z.B. Markierungen in Mappen, Heften und Büchern, eindeutige Ansagen oder<br />

die Eintragung in einem Hausaufgabenheft. Die Eltern werden auf Elternabenden<br />

und Elternsprechtagen darüber informiert und auf die dringende Notwendigkeit<br />

des täglichen Leseübens mit ihrem Kind besonders im Rahmen des Leselehrgangs<br />

hingewiesen. Auch bei den Diktaten sowie beim Einmaleins ist das<br />

regelmäßige Üben mit Unterstützung der Eltern notwendig. Die anderen Hausaufgaben<br />

sollen von den Schülerinnen möglichst selbstständig erledigt werden.<br />

Dazu müssen sie in der 1. Klasse zunächst angeleitet werden.<br />

Zur konzentrierten Ausführung der Hausaufgaben benötigen die Schülerinnen<br />

eine ruhige, ablenkungsarme Umgebung (kein laufender Fernseher, keine Gespräche<br />

oder spielende Geschwister im Raum).<br />

Eine Kontrolle der Hausaufgaben kann in unterschiedlicher Form erfolgen z.B.<br />

durch Vorlesen, Vergleichen oder Durchsicht durch die Lehrkraft. Eine Würdigung<br />

der erledigten Hausaufgaben erfolgt durch Lob, Häkchen, Namenszeichen<br />

der Lehrkraft oder Verstärkersymbole.<br />

Falls wegen besonderer Ereignisse (z.B. Arztbesuch) eine Erledigung der Hausaufgaben<br />

nicht oder nur unvollständig möglich war, sollen die Eltern dies<br />

schriftlich mitteilen.<br />

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Version 2.0<br />

Nicht oder unzureichend erledigte Hausaufgaben werden nachgeholt. Wenn das<br />

Fehlen von Hausaufgaben gehäuft vorkommt, wird Kontakt mit den Eltern aufgenommen.<br />

Mögliche Konsequenzen können die Verbesserung der Bedingungen, unter denen<br />

die Hausaufgaben erledigt werden, sowie eine Nachholzeit im Anschluss an<br />

den Unterricht nach Rücksprache mit den Eltern sein.<br />

Vertretungskonzept für die Sprachheilklassen<br />

1. Vertretungsunterricht im Rahmen des Unterrichtseinsatzes<br />

(nicht) eingesetzter Lehrkräfte<br />

Für planbaren Vertretungsunterricht (z.B. Abwesenheit der Lehrkraft aufgrund<br />

einer Fort- oder Weiterbildung) wird Material für die Schülerinnen vorbereitet.<br />

Bei unvorhergesehener Krankheit gibt es Übungsmaterialien im Rahmen der<br />

Lehrgänge bzw. können diese mit den entsprechenden Materialien fortgesetzt<br />

werden.<br />

2. Vertretungsunterricht im Rahmen der Aufteilung auf andere Klassen<br />

Beim Erstellen der Aufteilungspläne wird darauf geachtet, die Schülerinnen gemäß<br />

ihres Lern- und Leistungsstandes der diesem am ehesten entsprechenden<br />

Sprachheilklasse zuzuordnen. In jeder aufnehmenden Klasse steht differenzierendes<br />

Material für die Klassenstufen 1-3 zur Verfügung. In den Klassen 1/2 arbeiten<br />

die Schülerinnen im Rahmen der Lehrgänge, die von allen Sprachheillehrerinnen<br />

durchgeführt werden, sodass Übungsmaterialien hierfür vorhanden sind.<br />

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Das Team Mobiler Dienst<br />

Frau Frye-Südkamp Frau Lehmkühler Herr Schumacher<br />

Konzept des Mobilen Dienstes<br />

Schwerpunkt Lernen und Sprache<br />

der Förderschule „<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>“, Cloppenburg<br />

Version 2.0<br />

Grundlagen für die Konzeption des Mobilen Dienstes Schwerpunkt Lernen und<br />

Sprache der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> sind<br />

1. der Runderlass: „Sonderpädagogische Förderung“<br />

RdErl. D. MK v.1.2.2005 – 32 81027 VORIS 22410, SVBl 2/2005, Amtlicher Teil S. 49<br />

ff mit Berichtigung SVBl 2/2005, SVBl 3/2005, Amtlicher Teil, S. 135 f,<br />

darin insbesondere der Abschnitt: „I.7.1. Mobile Dienste“, S. 52<br />

2. Dr. Peter Wachtel: Aufsatz „Zur Neuregelung der sonderpädagogischen Förderung<br />

in Niedersachsen“<br />

SVBl 2/2005, Nichtamtlicher Teil, S. 88 ff<br />

„Förderschullehrkräfte im Mobilen Dienst können zur vorbeugenden und unterstützenden<br />

Förderung in allen allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n tätig werden.<br />

Vorbeugende Förderung umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen,<br />

Seite 123 von 151


Version 2.0<br />

- der Entstehung eines individuellen sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

durch frühzeitige Unterstützung und Hilfen entgegenzuwirken.<br />

- Weitergehende Auswirkungen einer Benachteiligung oder bestehenden Beeinträchtigung<br />

zu vermeiden oder zu begrenzen.<br />

Ergänzende Förderung umfasst alle Maßnahmen zur Unterstützung zielgleicher<br />

oder zieldifferenter Förderung. ... Die Förderung wird im engen Zusammenwirken<br />

der Lehrkräfte der allgemeinen <strong>Schule</strong> unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten<br />

verwirklicht und gegebenenfalls mit außerschulischen Einrichtungen,<br />

Fachkräften und Beratungsdiensten abgestimmt.“ 1<br />

1. Der Mobile Dienst Schwerpunkt Lernen und Sprache der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> 2<br />

1.1. Entwicklung der Aufgaben im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong><br />

Der Mobile Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> wurde im Jahr 2006 eingerichtet.<br />

In enger Zusammenarbeit der im Mobilen Dienst tätigen Lehrkräfte mit<br />

der Schulleitung entwickelten sich Grundlagen für die Arbeit, die im Erlass zur<br />

Sonderpädagogischen Förderung ihre Bestätigung fanden.<br />

Ebenso wurden verschiedene Informationsblätter und Formulare zur Information<br />

von Betroffenen entwickelt. 3<br />

Der Mobile Dienst LS ist ein Angebot der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> für Grund-<br />

und Hauptschüler mit Schulproblemen. Durch eine zusätzliche, besondere pädagogische<br />

Betreuung sollen Lern-, Sprach- und Verhaltensprobleme an der eigenen<br />

<strong>Schule</strong> abgebaut werden. Der Mobile Dienst wird präventiv und beratend<br />

tätig und ist als integrative Maßnahme zu verstehen. Dem Schüler soll ein Verbleib<br />

in der Regelschule ermöglicht werden. Bei Lernproblemen und in schwierigen<br />

erziehlichen Situationen sollen Hilfen angeboten werden.<br />

Ein/e Schüler/in der Klasse könnte auffallen durch:<br />

1 Runderlass des Kultusministeriums „Sonderpädagogische Förderung“ vom 01.02.2005, SVBl 2/2005, S. 52<br />

2 Im Folgenden mit Mobiler Dienst LS bezeichnet<br />

3 Die Informationsblätter und Antragsformulare finden sich auf unserer Homepage.<br />

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� schwache Schulleistungen (in einem oder mehreren Fächern)<br />

� Arbeits- und Leistungsverweigerung<br />

� Schulunlust, Schulangst<br />

� aggressives Verhalten<br />

� regressives Verhalten<br />

� Kontaktschwäche<br />

� massives Stören des Unterrichts<br />

� Sprachauffälligkeiten<br />

Version 2.0<br />

In diesem Konzept wird die Arbeit der zur vorbeugenden und unterstützenden<br />

Förderung eingesetzten Lehrkräfte beschrieben.<br />

1.2. Grundlagen laut Erlass<br />

Der Erlass stellt fest:<br />

„Aufgaben der Mobilen Dienste sind die Beratung und Unterstützung von Lehrkräften<br />

in Bezug auf pädagogische, didaktische, methodische und unterrichtsorganisatorische<br />

Aufgaben.<br />

Dazu gehören:<br />

- Hilfen zur Ausstattung mit speziellen Lehr- und Lernmaterialien,<br />

- Hilfen zur Auswahl und Bereitstellung schulischer Hilfsmittel,<br />

- Beratung und Unterstützung der Lehrkräfte im Umgang mit den Schülerinnen<br />

und Schülern,<br />

- Information von Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern über spezielle<br />

Behinderungen,<br />

- Koordination der Förderarbeit,<br />

- Beratung der Erziehungsberechtigten hinsichtlich schulischer, erzieherischer<br />

und sozialer Probleme,<br />

- Vorbeugende, begleitende und ergänzende Unterstützung der Schülerinnen<br />

und Schüler im Unterricht.“ 4<br />

Peter Wachtel erläutert und konkretisiert die Aufgaben der Arbeitsweisen der<br />

Mobilen Dienste in seinem Aufsatz „ Zur Neuregelung der sonderpädagogischen<br />

Förderung in Niedersachsen“:<br />

„Mobile Dienste sollen gewährleisten, dass Schülerinnen und Schüler mit einem<br />

sonderpädagogischen Förderbedarf die notwendigen Hilfen erhalten, aber dennoch<br />

die wohnortnahe <strong>Schule</strong> besuchen können. ...<br />

...<br />

Ziel des Mobilen Dienstes sollte die didaktisch-methodische, pädagogische<br />

und psychologische Kompetenzerweiterung der allgemeinen <strong>Schule</strong> sein, so<br />

4 Rd.Erl. a.a.O. S. 52<br />

Seite 125 von 151


Version 2.0<br />

dass diese ihre Probleme im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, die einen<br />

besonderen Bedarf haben, weitgehend selbst bewältigen kann. ...Hilfe zur<br />

Selbsthilfe ist das Grundprinzip. Der Mobile Dienst ist keine Nachhilfeeinrichtung.<br />

... Die Verantwortung für die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler<br />

bleibt bei der zuständigen <strong>Schule</strong>.“ 5<br />

1.3. Umsetzung der Vorgaben des Erlasses durch den Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Die Förderschullehrerinnen im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

legen die Beratungstermine zur Wahrnehmung der Interessen der begleiteten<br />

Schülerinnen und Schüler mit <strong>Schule</strong>, Eltern und gegebenenfalls anderen Einrichtungen<br />

(z.B. Sozialamt, Therapeuten, ...) eigenverantwortlich fest.<br />

Wurde eine Schülerin / ein Schüler vom Mobilen Dienst übernommen, bleibt<br />

sie/er in der Regel solange in der Begleitung, bis der/die Förderschullehrer/in<br />

das Ende der Begleitung anzeigt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dabei ein kontinuierlicher<br />

Einsatz derselben Person von Vorteil ist:<br />

- Zwischen Schülerin oder Schüler und der Lehrkraft im Mobilen Dienst LS<br />

kann so ein Vertrauensverhältnis entstehen, das die Beeinträchtigungen eher<br />

zu bewältigen hilft.<br />

- Für Eltern und Lehrkräfte ist die Hemmschwelle um Hilfe zu bitten weniger<br />

hoch, wenn ein Telefonanruf anstelle eines schriftlichen Antrages genügt,<br />

und wenn die Förderschullehrkraft bekannt ist und die Problematik nicht<br />

immer wieder fremden Personen dargestellt werden muss.<br />

- Eine Kontinuität der Begleitung ist auch wichtig bei Lehrerwechsel der<br />

Schülerinnen und Schüler und insbesondere bei einem Schulwechsel.<br />

Daraus ergibt sich auch, dass es nötig ist, die Lehrkräfte im Mobilen Dienst mit<br />

einem möglichst hohen Stundenkontingent auszustatten:<br />

Je höher das Deputat an Stunden einer Lehrkraft für den Mobilen Dienst ist,<br />

- um so flexibler kann sie auf die Belange der von ihr betreuten Schülerinnen<br />

und Schüler eingehen<br />

- sich deren Stundenplänen mit unterschiedlichen Fächern und Beratungsbedürfnissen<br />

anpassen.<br />

- auf kurzfristig auftretende Probleme reagieren<br />

- bei Notwendigkeit Termine verlegen<br />

Eine Flexibilität in der eigenverantwortlichen Zeiteinteilung ist nötig, weil der<br />

Bedarf an Beratung unterschiedlich hoch ist:<br />

5 Peter Wachtel: Aufsatz, a.a.O. S. 90<br />

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Besonders viel und intensive Beratung ist jeweils nötig<br />

- im Halbjahr vor der Einschulung<br />

- im Halbjahr vor dem Übergang auf die Hauptschule<br />

- bei Klassenlehrerwechsel<br />

- bei Schulwechsel<br />

- bei Umschulungen zur Förderschule Lernen und Sprache<br />

- bei Umschulungen in andere Förderschulen<br />

- bei Rückschulungen in die allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />

- bei Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />

Version 2.0<br />

2. Aufnahme von Schülerinnen und Schülern in die Begleitung durch den Mobilen<br />

Dienst LS<br />

Kinder und Jugendliche folgender <strong>Schule</strong>n und Einrichtungen werden durch den<br />

Mobilen Dienst LS betreut:<br />

- Kindergärten zur Begleitung der Einschulung<br />

- Grundschulen<br />

- Hauptschulen<br />

Wenn eine <strong>Schule</strong> oder eine der o.a. Einrichtungen feststellt, dass sie für eine<br />

Schülerin oder einen Schüler Unterstützung benötigt, kann der Mobile Dienst<br />

bei der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> angefordert werden. Antragsformulare sind<br />

über das Sekretariat oder unsere Homepage erhältlich.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit, eine einmalige Beratung zu erbitten.<br />

Vorschulische Einrichtungen können den Mobilen Dienst beantragen, um die<br />

Einschulung vorzubereiten und zu begleiten.<br />

Eine Lehrkraft des Mobilen Dienstes fertigt dann eine Stellungnahme an, worin<br />

der Förderbedarf beschrieben wird. Auf dieser Grundlage wird eine Lehrkraft<br />

von der Leitung der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> mit der Durchführung des Mobilen<br />

Dienstes beauftragt.<br />

Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler wird in eigenverantwortlicher Absprache<br />

von den Lehrkräften des Mobilen Dienstes vorgenommen.<br />

Seite 127 von 151


3. Dienstliche Rahmenbedingungen<br />

Version 2.0<br />

3.1. Beauftragung mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Mobilen Dienstes<br />

und Dienstreisegenehmigung<br />

Die Landesschulbehörde legt ein Kontingent an Lehrerstunden für den Mobilen<br />

Dienst fest. Im Benehmen mit dem Personalrat beauftragt die Schulleitung des<br />

Förderzentrums einvernehmlich Lehrkräfte mit der Wahrnehmung der Aufgaben<br />

des Mobilen Dienstes und stellt entsprechende Dienstreisegenehmigungen aus.<br />

3.2. Dokumentation der Arbeit<br />

Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst dokumentieren ihre Arbeit durch Führen von<br />

Klassenbuch und Fahrtenbuch.<br />

3.3. Einsatzgebiet<br />

Das Einsatzgebiet des Mobilen Dienstes LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> deckt<br />

sich mit dem Einzugsgebiet der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />

Im Februar 2008 waren 17 Förderschullehrerinnen mit insgesamt 122 Unterrichtsstunden<br />

im Mobilen Dienst tätig. Sie betreuen zusammen aktuell 149<br />

Schülerinnen und Schüler, 64 Schülerinnen und Schüler wurden bereits erfolgreich<br />

betreut.<br />

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<strong>Unser</strong> Team im Schuljahr 2008/2009<br />

Frau Kathleen Barann<br />

Frau Astrid Barkmann-Sinagowitz<br />

Frau Annegret Belke<br />

Frau Margret Frerichs<br />

Frau Anneke Frye-Südkamp<br />

Herr Gronewold<br />

Frau Karin Jäntsch<br />

Frau Claudia Koch-Fänger<br />

Frau Maria Kramer<br />

Frau Heike Lehmkühler<br />

Herr Vinzenz Schumacher<br />

Frau Christa Starost<br />

Herr Matthias Tabeling<br />

Herr Per Thieme<br />

Frau Varnhorn<br />

Frau Vohsmann<br />

Frau Anita Wernke<br />

Frau Irma Wilmes-Funke<br />

3.4. Dienstbesprechungen<br />

Version 2.0<br />

Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS treffen sich regelmäßig zu Dienstbesprechungen,<br />

in denen neben dienstlichen Belangen ein Austausch über Erfahrungen<br />

und besondere Fälle stattfindet.<br />

3.5. Fortbildung<br />

Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS bilden sich stetig fort. Dazu nehmen sie an<br />

Fortbildungsveranstaltungen der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> oder anderen Anbietern<br />

teil, z.B. Fortbildung in Erster Hilfe, Fortbildungen zu neuen Lehr- und<br />

Lernmitteln etc.<br />

Andererseits organisieren sie selber Fortbildungsveranstaltungen, die jeweils<br />

zum gegebenen Zeitpunkt besondere Relevanz haben, z.B. Einführung in neue<br />

Computerprogramme oder – Ausstattungsmöglichkeiten.<br />

In eigener Verantwortung besuchen sie Veranstaltungen der Pädagogischen<br />

Woche der Carl-von-Ossietzky-Universität, von Gewerkschaften, Bildungsvereinigungen<br />

und anderer Fortbildungsträger, von denen sie sich Unterstützung in<br />

der Ausübung ihrer Tätigkeit versprechen.<br />

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Version 2.0<br />

Gewünscht werden jedoch auch von der Landesschulbehörde ausgerichtete<br />

Fortbildungsangebote, die speziell auf die Belange von im Mobilen Dienst tätigen<br />

Lehrkräften zugeschnitten sind, wie sie auch Peter Wachtel in seinem Aufsatz<br />

fordert. 6<br />

3.6. Sächliche und räumliche Rahmenbedingungen<br />

Den Lehrkräften des Mobilen Dienstes steht in der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ein<br />

kleiner Materialpool zur Verfügung. Für die Unterbringung von Unterrichtsmaterialien<br />

stehen Schränke zur Verfügung.<br />

Ein eigener Etat steht nicht zur Verfügung. Benötigte Mittel müssen über die<br />

Schulleitung beantragt werden.<br />

4. Grundsätzliche Ziele und Aufgaben<br />

4.1. Anforderungen an die Arbeit<br />

Im Hinblick auf eine qualifizierte Arbeit des Mobilen Dienstes formuliert Peter<br />

Wachtel in seinem o.a. Aufsatz grundsätzliche Forderungen:<br />

„Bezüglich der qualifizierten Arbeit des Mobilen Dienstes und hinsichtlich einer<br />

bildungspolitisch gewollten Ausweitung müssen ... grundsätzliche Forderungen<br />

im Hinblick auf die unterschiedlich Beteiligten eingelöst werden:<br />

- Schülerinnen und Schüler haben einen Anspruch auf eine angemessene Förderung<br />

– der Förderort ist nach diesem Kriterium zu bestimmen und festzulegen.<br />

...<br />

- Förderschullehrkräfte brauchen in ihrem komplexen Arbeitsfeld konkrete<br />

Hilfestellungen, Anregungen und Fortbildungsmöglichkeiten.“ Explizit erwähnt<br />

Peter Wachtel hier technische und didaktisch-methodische Hilfsmittel<br />

auch im Bereich der neuen Technologien, diagnostische Kompetenzen in<br />

den verschiedenen Entwicklungsbereichen, Überblickswissen über andere<br />

Förderschwerpunkte und Schulformen, sowie die Notwendigkeit, sich besondere<br />

kommunikative Kompetenzen anzueignen.<br />

- „ Mobiler Dienst erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Förderschullehrkräften<br />

und den Lehrkräften der allgemeinen <strong>Schule</strong>n. ... Austausch, Beratung<br />

und Unterstützung stellen hohe Anforderungen an die Lehrkräfte.<br />

- ...<br />

6 Vgl. Peter Wachtel, a.a.O. S. 90<br />

Seite 130 von 151


Version 2.0<br />

- Die Erfüllung der Aufgaben des Mobilen Dienstes erfordert in vielen Fällen<br />

einen vertrauensvollen und partnerschaftlichen Austausch der Lehrkräfte<br />

mit den Erziehungsberechtigten. ...<br />

Die vielfältige und aspektreiche Arbeit im Mobilen Dienst stellt hohe Anforderungen<br />

an die Lehrkräfte. Für eine erfolgreiche Arbeit des Mobilen Dienstes sollte<br />

deshalb folgendes gewährleistet sein:<br />

- Freiwilligkeit der Beteiligten (Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte)<br />

- Kontinuität der Arbeit<br />

- Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung durch spezielle Fortbildungsangebote<br />

- Kollegialer Austausch z. B. durch Teamsitzungen und Supervision<br />

- Sächliche und räumliche Ausstattungen<br />

- Eigenverantwortliche Rahmen- und Gestaltungsbedingungen.<br />

Die Möglichkeiten der allgemeinen <strong>Schule</strong>, der Heterogenität ihrer Schülerinnen<br />

und Schüler gerecht zu werden, sollen durch den Einsatz der Förderschullehrkräfte<br />

gestärkt werden: Die Unterstützung ist sowohl systemisch als auch<br />

individuell ausgerichtet. ...“ 7<br />

4.2. Ziele und Forderungen des Mobilen Dienstes LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong><br />

Aus der Situation der Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> und den Vorgaben des Erlasses in Verbindung mit der Darstellung von<br />

Peter Wachtel ergeben sich folgende Zielvorstellungen:<br />

Um die Kontinuität und die Qualität der Arbeit zu gewährleisten müssen die<br />

Lehrkräfte im Mobilen Dienst mit möglichst hohen Stundendeputaten ausgestattet<br />

sein.<br />

Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst müssen ihre Aufgaben in eigenverantwortlichen<br />

Rahmen- und Gestaltungsebenen ausüben können.<br />

Den Lehrkräften im Mobilen Dienst müssen Möglichkeiten zum kollegialen Austausch<br />

eingerichtet werden.<br />

Zur Qualitätssicherung müssen spezielle Fortbildungsveranstaltungen auch<br />

überregional angeboten werden.<br />

Durch eine gute sächliche und räumliche Ausstattung wird die Arbeit der Lehrkräfte<br />

unterstützt.<br />

7 Peter Wachtel, a.a.O. S. 90 f<br />

Seite 131 von 151


Version 2.0<br />

Mobiler Dienst der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Konzept<br />

Ziel des Mobilen Dienstes der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist es, leistungsschwächere<br />

oder auffällige Schülerinnen und Schüler in ihrer gewohnten Umgebung<br />

zu fördern und fordern, nicht zuletzt, um einen eventuellen sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf im Idealfall abzuwenden. Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung<br />

und Beratung der meldenden Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen.<br />

Die Hauptkriterien für den Einsatz des Mobilen Dienstes der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> (ASS) sind die folgenden:<br />

- ASS muss freie Kapazitäten haben!<br />

- alle Fördermaßnahmen der GS müssen ausgeschöpft sein<br />

- in welchem Schuljahr ist das Kind? (setzt die Fördermaßnahme nicht zu<br />

spät ein?)<br />

Zusätzliche spezielle Kriterien für den Einsatz des Mobilen Dienstes im Bereich<br />

Sprache sind:<br />

- das Kind hat spät mit dem Sprechen begonnen und holt Gleichaltrige nicht<br />

ein<br />

- kann manche Laute nicht richtig bilden<br />

- kann Dinge, die es kennt, nicht benennen<br />

- versteht Wörter und Begriffe nicht oder verwendet sie falsch<br />

- verhaspelt sich beim Sprechen oder bringt in manchen Situationen kaum<br />

ein Wort heraus<br />

- hat beim Schreiben- und Lesenlernen Schwierigkeiten<br />

- verweigert Sprechkontakt mit Gleichaltrigen, Erwachsenen oder in bestimmten<br />

Situationen<br />

- wurde mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren<br />

- zeigt Scheu vor dem Sprechen, spricht nur mit leiser oder heiserer Stimme.<br />

Wird von einer Grundschule der Mobile Dienst angefordert, so muss dies in<br />

Form eines kurzen schriftlichen Berichtes an den Schulleiter der ASS geschehen.<br />

Gleiches gilt auch, wenn der Mobile Dienst schon an einer <strong>Schule</strong> etabliert ist<br />

und neue, noch nicht gemeldete Schülerinnen und Schüler ebenfalls gefördert<br />

werden sollen.<br />

Seite 132 von 151


Version 2.0<br />

Inhalt des Berichtes sollte eine Kurzbeschreibung der Schwächen und Auffälligkeiten<br />

der Schülerin / des Schülers sein inclusive einer Kurzdarstellung der bereits<br />

durchgeführten Fördermaßnahmen. Erwähnt werden sollte auch der vermutete<br />

Förderbedarf (Lernen, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung).<br />

Kann dem Wunsch nach Einsatz des Mobilen Dienstes auf Grund der Kapazitäten<br />

der ASS entsprochen werden, wird eine Kollegin / ein Kollege der ASS die Schülerin<br />

/ den Schüler begutachten und dann eigenständig in Absprache mit der<br />

Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer und der Schulleiterin / dem Schulleiter<br />

entscheiden, welche Maßnahmen in welchem Umfang und welcher Dauer zu<br />

treffen sind.<br />

Der Einsatz der Kolleginnen / Kollegen im Mobilen Dienst richtet sich nach den<br />

stundenplantechnischen Vorgaben der ASS. Ein stundengenauer Einsatz an der<br />

Grundschule wird im Regelfall durch die Fahrtzeiten der Kolleginnen / Kollegen<br />

und die unterschiedlichen Stundenanfänge der <strong>Schule</strong>n nicht zu realisieren<br />

sein.<br />

Wichtig für das Gelingen des Mobilen Dienstes ist eine vertrauensvolle und intensive<br />

Zusammenarbeit der beteiligten Lehrkräfte. Es muss Raum sein oder<br />

geschaffen werden für intensive Gespräche zur Vor- und Nachbereitung der<br />

durchgeführten oder geplanten Fördermaßnahmen.<br />

Seite 133 von 151


Anlagen<br />

Antrag Mobiler Dienst<br />

MOBILER DIENST<br />

(Antrag)<br />

Datum: ___________________________<br />

<strong>Schule</strong>: ___________________________________________<br />

Version 2.0<br />

Hiermit wird der Mobile Dienst für folgenden Schüler/folgende Schülerin beantragt:<br />

Name: ______________________________________<br />

Geb.-Datum: _________________________________<br />

Klasse: _______ Schulbesuchsjahr: __________ Klassenlehrer/in:<br />

________________<br />

Migrationshintergrund: ja nein<br />

Der vermutete Förderbedarf liegt im Bereich<br />

Lernen Kind evtl. vorgesehen für Meldung zur<br />

Überprüfung auf sonderpäd. Förderbedarf? Ja nein<br />

Sprache<br />

Emotionale und soziale Entwicklung<br />

Bisher erfolgte Fördermaßnahmen:<br />

Seite 134 von 151


Version 2.0<br />

Bericht über den Schüler/die Schülerin (evtl. Rückseite mit benutzen oder zusätzliche<br />

Anlagen)<br />

Unterschrift: ___________________________________<br />

Seite 135 von 151


Die freiwillige Mittagsbetreuung<br />

Frau Melser


Ihr Kind findet bei uns:<br />

� ein warmes Mittagessen<br />

� Hausaufgabenhilfe unter Beaufsichtigung<br />

� Verschiedene Spielmöglichkeiten<br />

Version 2.0<br />

Pro Kind und Essen zahlen Sie täglich 0,75 €, welches wöchentlich<br />

(3,- €) oder monatlich eingesammelt wird.<br />

Die Betreuung findet statt von Montag bis Donnerstag nach<br />

dem Schulunterricht (Ende der 4. Stunde bzw. Ende der 6.<br />

Stunde).<br />

Um 15.00 Uhr werden die Kinder zum Bus gebracht, womit<br />

auch die Betreuung endet.<br />

Ansprechpartnerin für die Mittagsbetreuung an der <strong>Albert</strong>-<br />

<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist<br />

Frau Irina Melser<br />

Seite 137 von 151


Beitrittserklärung<br />

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Verein<br />

der Freunde und Förderer der <strong>Albert</strong>-<br />

<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> Cloppenburg e.V., Vahrener<br />

Str. 60, 49661 Cloppenburg.<br />

Ich setze meinen Jahresbeitrag bis auf Widerruf<br />

auf _____ € fest (mindestens 10 Euro).<br />

_____________________________________<br />

Name, Vorname<br />

_____________________________________<br />

Straße<br />

_____________________________________<br />

PLZ, Wohnort<br />

_____________________________________<br />

Unterschrift Ort, Datum<br />

( )Ich erkläre mich damit einverstanden, dass<br />

der Jahresbeitrag bis auf Widerruf mittels<br />

Lastschrift eingezogen wird.<br />

Meine Bankverbindung lautet:<br />

_____________________________________<br />

Bank<br />

_____________________________________<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

_____________________________________<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

( ) Ich überweise den Mitgliedsbeitrag selbst<br />

einmal jährlich zum 1.10. auf das Vereinskonto<br />

(LzO Cloppenburg, Kto.-Nr. 80 13 40 18 –<br />

BLZ. 280 501 00).<br />

Der Förderverein<br />

Der Verein der Freunde und Förderer<br />

der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

- Cloppenburg -<br />

stellt sich vor und informiert:


Wer ist der Förderverein?<br />

Im „Verein der Freunde und Förderer der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Clp. e.V.“ haben sich<br />

Eltern von Schülern, Lehrkräfte und außerschulische<br />

Personen zusammengeschlossen,<br />

um die <strong>Schule</strong> finanziell und durch Sachspenden<br />

zu unterstützen.<br />

Er wurde am 1. Dezember 1998 gegründet.<br />

*<br />

Was will der Verein?<br />

Er will<br />

die Arbeit der <strong>Schule</strong> und deren Veranstaltungen,<br />

den Besuch von außerschulischen Lernorten<br />

durch die Schülerinnen und Schüler<br />

der ASS,<br />

die Anschaffung von Medien<br />

finanziell und sachlich unterstützen.<br />

*<br />

Was hat er bisher geleistet?<br />

Der Verein hat finanzielle Hilfe geleistet bei:<br />

Fahrten zu Betriebsbesichtigungen,<br />

Bezuschussung von Klassenfahrten,<br />

der Durchführung von Projektwochen,<br />

der Anschaffung von Sport- und Spielgeräten,<br />

der Anschaffung von Sporttrikots,<br />

der Anschaffung von Fahrrädern für Erstklässler,<br />

der Anschaffung von Ersatzteilen für die<br />

Schulfahrräder,<br />

der Anschaffung von Sicherheitsschuhen<br />

für Praktikanten,<br />

*<br />

Auf Wunsch werden<br />

Spendenquittungen ausgestellt!<br />

*<br />

Wie kann man den Verein<br />

unterstützen?<br />

Durch<br />

einmalige Geldspenden – zweckgebunden<br />

oder zweckfrei,<br />

Mitgliedschaft im Förderverein,<br />

Sachspenden,<br />

Version 2.0<br />

Wer kann Mitglied im Förderverein werden?<br />

Mitglied im Förderverein können werden:<br />

Eltern der Schüler,<br />

Lehrer der <strong>Schule</strong>,<br />

Ehemalige Schüler,<br />

Schulfremde Personen,<br />

*<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

jährlich 10,00 Euro<br />

*<br />

Danke!<br />

Für bisher geleistete finanzielle und sachliche<br />

Unterstützung bedankt sich der Förderverein<br />

bei allen Mitgliedern und Spendern.<br />

*<br />

Der Vorstand des Vereins würde sich freuen,<br />

auch Sie, liebe Eltern,<br />

bald als Mitglied begrüßen<br />

zu können.<br />

Seite 139 von 151


Bewerbung Deutscher Schulpreis 2007<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, Vahrener Str., 49661 Cloppenburg<br />

Telefon: 04471/5527<br />

Fax: 04471/947914<br />

Email: albert-schweitzer-schule-clp@t-online.de<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong><br />

Die <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> wurde am 01.08.1969 als „Sonderschule für Lern-<br />

behinderte“ gegründet. Träger war die Stadt Cloppenburg. Da ab dem Schuljahr<br />

1970/71 auch Kinder der umliegenden Gemeinden die Sonderschule besuchen<br />

sollten, wurde ein „Schulzweckverband Sonderschule Cloppenburg“ gegründet,<br />

dem die Bürgermeister bzw. Stadt- und Gemeindedirektoren der Gemeinden<br />

Cloppenburg, Cappeln, Emstek, Garrel, Molbergen und Lastrup angehörten. 1976<br />

wurde der Zweckverband aufgelöst und der Landkreis Cloppenburg übernahm<br />

die Trägerschaft der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>. 1974 erfolgte der Umzug in den<br />

Neubau der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> an den heutigen Standort.<br />

Heute werden in der „Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache“<br />

258 Schülerinnen und Schüler von 36 Kolleginnen und Kollegen in 24 Klassen<br />

unterrichtet. Zusätzlich unterstützen uns in unserer Arbeit kontinuierlich drei<br />

Lehramtsanwärter/innen des Studienseminars Osnabrück.<br />

Da wir für unsere Arbeit von einem systemischen Ansatz ausgehen, wie sicher<br />

viele Förderschulen, stellt es sich als schwierig dar, eine Zuordnung zu den ein-<br />

zelnen Qualitätsbereichen zu finden. Trotzdem werden wir versuchen, diesem<br />

Anspruch durch die Darstellung von Beispielen zu genügen.


Qualitätsbereich Leistung<br />

Version 2.0<br />

Leistung hat in unserer <strong>Schule</strong> einen großen Stellenwert, aber immer bezogen<br />

auf den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin. Da die meisten Schüler in ih-<br />

rer „Karriere“ vor dem Besuch der Förderschule in der Regel nur negative Rück-<br />

meldungen erfahren haben, ist es unser Bestreben, die Schüler leistungsmäßig<br />

da abzuholen, wo sie stehen und sie dann entsprechend ihrer individuellen Fä-<br />

higkeiten zu fördern und zu fordern. Durch Spaß und Erfolgserlebnisse im schu-<br />

lischen Alltag lassen sich nach kurzer Zeit erstaunliche Leistungsfortschritte<br />

feststellen.<br />

Zur Dokumentation dieser Fortschritte wie auch der zu treffenden Fördermaß-<br />

nahmen haben wir eine Excel-Datei zur „Dokumentation der individuellen Lern-<br />

entwicklung“ erstellt, anhand derer sich sehr leicht entsprechende Förderpläne<br />

herleiten lassen. Diese Dokumentation wird im Übrigen von sehr vielen <strong>Schule</strong>n<br />

des Landkreises und der angrenzenden Landkreise verwendet, da zwei unserer<br />

Kolleginnen als Multiplikatoren eine Vielzahl von Lehrerinnen und Lehrern auf<br />

diesem Gebiet fortgebildet haben.<br />

Der Leistungsgedanke spiegelt sich auch in der Tatsache wieder, dass wir in un-<br />

seren Sprachheilklassen nach den Rahmenrichtlinien der Grundschule unter-<br />

richten, um den Schülern, die nach der Regelschulzeit von 2 Jahren in den SR-<br />

Klassen in die Grundschulen zurückkehren, den Übergang zu erleichtern, ja zu<br />

ermöglichen.<br />

Weiter bieten wir in unserem Lernhilfebereich den Besuch der Klasse 10 an,<br />

nachdem die so genannten „Vorlaufklassen“ 8 und 9 erfolgreich durchlaufen<br />

wurden. In diesen Klassen werden erhöhte Anforderungen gestellt, so dass nach<br />

erfolgreich durchlaufener Klasse 10 der Hauptschulabschluss erlangt wird.<br />

Seite 141 von 151


Version 2.0<br />

Dieser doch sehr stark kognitive Bereich wird ergänzt durch andere Fächer oder<br />

Anlässe, in denen Schüler mit geringeren Erfolgen in den klassischen Schulfä-<br />

chern gute bis sehr gute Leistungen erbringen können. Zu nennen sind hier un-<br />

sere regelmäßigen Fußballturniere der Mittel- und der Unterstufe mit allen an-<br />

deren Förderschulen des Landkreises, das jährliche Völkerballspiel der Mädchen<br />

mit vielen Förderschulen des Emslandes (regelmäßig 1. Platz) sowie das jährlich<br />

stattfindende große Spiel- und Sportfest aller Förderschulen der Landkreise<br />

Cloppenburg und Vechta, dessen Ausrichter wir sind.<br />

Abgerundet wird diese Aufzählung durch Darbietungen unserer Musik-AG im<br />

Rahmen von Schulfeierlichkeiten sowie Vorführungen unserer Jonglage-AG.<br />

Qualitätsbereich Umgang mit Vielfalt<br />

Trotz eines ländlich strukturierten Hintergrundes wird unsere <strong>Schule</strong> von rund<br />

37% Ausländer- bzw. Aussiedlerkindern besucht. Das bringt vielfältige integra-<br />

tive Probleme mit sich, die wir auf die verschiedenste Art und Weise zu lösen<br />

versuchen.<br />

So ist es in vielen Klassen zum Beispiel fester Bestandteil, dass Eltern in die<br />

Klassen kommen, aus ihren Kulturen berichten, von Sitten und Bräuchen erzäh-<br />

len oder gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern landesspezifische Ge-<br />

richte zubereiten.<br />

Auch im Religionsunterricht wird auf die vielen verschiedenen Glaubensrich-<br />

tungen, die an unserer <strong>Schule</strong> vertreten sind, eingegangen. Die Kinder werden<br />

mit den spezifischen Eigenheiten dieser unterschiedlichen Religionen und<br />

Weltanschauungen vertraut gemacht.<br />

Außerdem wird grundsätzlich, z.B. auf Klassenfahrten, Schulfesten, im Haus-<br />

wirtschaftsunterricht usw. auf religiöse Essregeln Rücksicht genommen und sie<br />

den anderen Schülern erklärt.<br />

Seite 142 von 151


Version 2.0<br />

Vielfalt und Umgang mit Vielfalt ergibt sich allein auch schon aus der Tatsache,<br />

dass an unserer <strong>Schule</strong> Kinder mit normalem Intellekt neben Kindern, die hart<br />

an der Grenze zur geistigen Behinderung liegen, unterrichtet werden.<br />

Jede Kollegin und jeder Kollege begegnet dieser Herausforderung durch die un-<br />

terschiedlichsten Herangehensweisen. Über Wochenplanarbeit, Projektarbeit,<br />

Stationslernen, Gruppenarbeit und vieles mehr wird versucht, allen Kindern in<br />

bester Weise gerecht zu werden.<br />

Qualitätsbereich Unterrichtsqualität<br />

Unterrichtsqualität hängt sehr stark ab von den fachlichen Kompetenzen der<br />

Lehrenden. Das bedeutet für uns, dass regelmäßige Fortbildungen der Lehrerin-<br />

nen und Lehrer eine Selbstverständlichkeit geworden sind. Auch die Mitwir-<br />

kung in verschiedenen außerschulischen Gremien ist für viele Kolleginnen und<br />

Kollegen selbstverständlich.<br />

So arbeitet die Konrektorin der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> im Kultusministerium<br />

mit an der Erstellung der landeseinheitlichen Abschlussarbeit Mathematik für<br />

Förderschulen, zwei Kolleginnen bewähren sich hervorragend als Multiplikato-<br />

ren zur individuellen Lernentwicklung, eine weitere Kollegin ist Fachberaterin<br />

für Integration und erarbeitet aktuell ein Konzept zur Zusammenarbeit von<br />

Grundschule und Förderschule sowie der <strong>Schule</strong>n und der Kindergärten. Ein Kol-<br />

lege ist mit halber Stundenzahl an die Universität Oldenburg abgeordnet und<br />

hält so Kontakt zur Universität bezüglich externer Evaluation und Einsatz von<br />

Studenten.<br />

<strong>Unser</strong>e Unterrichtsqualität versuchen wir weiter zu verbessern durch unseren<br />

RvD-Raum („Raum verantwortlichen Denkens“), den Schüler aufsuchen müssen,<br />

wenn sie mehrfach den Unterricht gestört haben. Ich verweise hier auf den an-<br />

Seite 143 von 151


Version 2.0<br />

liegenden Elternbrief zum RvD-Raum und auf die beiliegende CD mit unserer<br />

Homepage, da sonst der Rahmen dieses Berichtes gesprengt würde.<br />

Aufgrund eines doch wohl ansprechenden Konzeptes sind wir von der Firma<br />

Hewlett&Packard (HP) mit einem Klassensatz Notebooks (16 Stück) ausgerüstet<br />

worden. Zusätzlich hat HP unsere gesamte <strong>Schule</strong> Wireless Lan vernetzt, so dass<br />

unsere Schülerinnen und Schüler jetzt neben einem voll ausgestatteten PC-<br />

Raum in der gesamten <strong>Schule</strong> mit den Notebooks online arbeiten können.<br />

Auch die Initiative n-21 hat aufgrund unserer Medienkompetenz aus freien Stü-<br />

cken angerufen, um uns weitere PCs im nächsten Monat kostenlos zur Verfü-<br />

gung zu stellen. Dann sind zusätzlich auch alle Klassenräume mit einem oder<br />

mehreren PCs ausgerüstet.<br />

Um die Berufsorientierung unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern, haben<br />

wir eine Schülerfirma mit den Bereichen Catering, Holz und Metall gegründet,<br />

wobei aktuell der Bereich Metall unser „Highlight“ ist.<br />

Hier konnten wir in Kooperation mit einer ansässigen Firma einen außerschuli-<br />

schen Lernstandort einrichten.<br />

Das bedeutet, wir haben ein eigenes Firmengebäude zur Verfügung, welches als<br />

Metallwerkstatt vollständig ausgerüstet ist. Hier werden Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassen 8 bis 10 sowohl theoretisch als auch praktisch auf den Beruf<br />

des Metallwerkers vorbereitet, wobei der Schwerpunkt auf den Schweißtechni-<br />

ken liegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen hier Basiskompetenzen wie Ord-<br />

nung, Pünktlichkeit, Sauberkeit etc. lernen neben der Ausbildung in den Grund-<br />

techniken des Schweißens. Abgesprochen ist mit dem Unternehmer eine hohe<br />

Übernahmequote der Schüler in den Arbeitsprozess.<br />

Dieser schulische Bereich der Berufsorientierung ist von der Arbeitsagentur als<br />

förderungswürdig anerkannt und wird von dort finanziell unterstützt. So konn-<br />

Seite 144 von 151


Version 2.0<br />

ten wir für diesen Bereich der Schülerfirma für wöchentlich 10 Stunden eine So-<br />

zialarbeiterin verpflichten, die von der Arbeitsagentur finanziert wird und die<br />

sich um begleitende Maßnahmen wie Elternarbeit, Bewerbungstraining und<br />

Ausbildungsplatzsuche kümmert. Dies ist uns umso wichtiger, als vom Gesetz<br />

her für die Förderschule Lernen Sozialarbeiter nicht einzufordern sind.<br />

In der gesamten Oberstufe (Klassen 7 -10) legen wir einen großen Schwerpunkt<br />

auf den Bereich Berufsvorbereitung. Es beginnt in der 7. Klasse mit Betriebsbe-<br />

sichtigungen. In der 8. Klasse folgen zunächst ein 14-tägiger Jugendwaldein-<br />

satz, danach ein 14-tägiges Berufsschulpraktikum und ein 14-tägiges Schülerbe-<br />

triebspraktikum. Im kommenden Schuljahr wollen wir in der 8. Klasse probe-<br />

weise im 2. Halbjahr einen Betriebstag einführen, wie er an den Hauptschulen<br />

auch üblich ist. In der 9. und 10. Klasse findet jeweils ein<br />

3-wöchiges Schülerbetriebspraktikum statt. Außerdem wird ein intensives Be-<br />

werbungstraining mit außerschulischen Partnern durchgeführt.<br />

Qualitätsbereich Verantwortung<br />

Viele der oben angesprochenen Maßnahmen fördern unter anderem auch die<br />

Verantwortung der Schülerinnen und Schüler für sich selbst, ihr Handeln, die<br />

<strong>Schule</strong> und ihr Umfeld. Wir unterstützen die Schülerinnen und Schüler auf dem<br />

Weg zu mehr Eigenverantwortung, indem wir seit Jahren in der Unterstufe mit<br />

„Faustlos“ arbeiten, was sich dann in der Mittel- und Oberstufe fortsetzt mit<br />

dem Projekt „Sign“. Zusätzlich werden Schülerinnen und Schüler zu Konfliktlot-<br />

sen und Streitschlichtern ausgebildet, die auch konsequent in den Pausen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Weiter haben wir einen Schülersanitätsdienst aufgebaut, der für kleinere „Un-<br />

fälle“ in den Pausen Ansprechpartner ist. Ausgebildet werden die betreffenden<br />

Seite 145 von 151


Version 2.0<br />

Schüler durch das „Rote Kreuz“. Die Schulsanitäter werden durch eine Kollegin<br />

betreut und fortgebildet.<br />

Sehr viele Schüler nehmen jedes Jahr am Projekt „Schüler helfen Leben“ teil und<br />

zeigen damit auch Verantwortung gegenüber anderen. In den letzten Jahren<br />

sind zwei Schülerinnen unserer <strong>Schule</strong> jeweils nach Berlin eingeladen worden,<br />

um mit zu entscheiden, welches Projekt von „Schüler helfen Leben“ unterstützt<br />

werden soll.<br />

Im Bereich Sexualkunde arbeiten wir eng mit dem Sozialdienst katholischer<br />

Frauen zusammen. Zwei Damen kommen in unsere Klassen und erarbeiten The-<br />

men wie „Liebe, Verhütung, Partnerschaft, usw“. Außerdem können Schülerin-<br />

nen und Schüler, die es wünschen, ein „Baby“ mit nach Hause nehmen und ein<br />

Wochenende lang erleben, wie es ist, einen Säugling verantwortlich versorgen<br />

zu müssen.<br />

Qualitätsbereich Schulklima, Schulleben und<br />

außerschulische Partner<br />

Die wichtigsten Partner sind für uns die Eltern, denn nur mit deren Unterstüt-<br />

zung ist eine positive Arbeit mit den Kindern und für die Kinder möglich.<br />

So führen wir schon im Vorfeld der Überprüfungen auf sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf Elternabende durch, um Berührungsängste abzubauen und Ver-<br />

trauen aufzubauen. In mehreren individuellen Gesprächen während der Über-<br />

prüfungsphase wird dann der Grundstein gelegt für eine intensive und vertrau-<br />

ensvolle Zusammenarbeit.<br />

Weiter halten wir engen Kontakt zu vorschulischen oder außerschulischen Ein-<br />

richtungen in unserem Einzugsgebiet wie den Kindergärten, der Tagesbil-<br />

dungsstätte, den Tagesgruppen und nicht zuletzt dem Jugendamt.<br />

Seite 146 von 151


Version 2.0<br />

Die Zusammenarbeit mit den Grundschulen in unserem Einzugsbereich ist sehr<br />

effektiv geworden durch die Einrichtung eines sogenannten Mobilen Dienstes.<br />

Im Rahmen dieses Mobilen Dienstes werden Kolleginnen und Kollegen auf An-<br />

trag der entsprechenden <strong>Schule</strong> an diese abgeordnet, um dort Schülerinnen und<br />

Schüler individuell zu fördern mit dem Ziel, eine drohende Überprüfung auf<br />

sonderpädagogischen Förderbedarf zu vermeiden, Schülerinnen und Schüler bei<br />

Teilleistungsschwächen individuell zu fördern oder auch das System <strong>Schule</strong> zu<br />

beraten.<br />

In Kooperation mit den Berufsbildenden <strong>Schule</strong>n in Cloppenburg, dem katholi-<br />

schen Bildungswerk Cloppenburg und einem mittelständischen Unternehmer<br />

haben wir wie oben bereits angesprochen eine funktionsfähige „Firma“ aufge-<br />

baut, um gerade unseren lernschwachen Schülerinnen und Schülern eine Per-<br />

spektive geben zu können.<br />

Damit diese Projekte auch nachhaltig sind, haben wir einen Kooperationsver-<br />

trag mit der Universität Oldenburg geschlossen, der auf der einen Seite „frische<br />

Ideen“ ins Kollegium bringt, uns auf der anderen Seite aber die Möglichkeit der<br />

externen Evaluation unserer Arbeit und unserer Projekte bietet.<br />

Selbstverständlicher Bestandteil unseres Schullebens sind regelmäßige Wan-<br />

der- und Klassenfahrten, Besinnungstage, gemeinsame Ausflüge mit der be-<br />

nachbarten Grundschule und natürlich Schulfeste.<br />

Hier werden wir tatkräftig von unserem Förderverein unterstützt, der finanziell<br />

schwachen Eltern hilft oder für die eine oder andere Anschaffung Mittel zur Ver-<br />

fügung stellt.<br />

Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass wir seit vielen Jahren in allen<br />

Klassen ein gemeinsames Frühstück einnehmen. Nachdem wir festgestellt hat-<br />

ten, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler ohne Pausenbrot in die <strong>Schule</strong><br />

kommen und zum großen Teil auch ohne Frühstück, haben wir zwei Bäcker ge-<br />

Seite 147 von 151


Version 2.0<br />

winnen können, die uns die Brötchen vom Vortag einlagern und dann zur kos-<br />

tenlosen Verteilung überlassen, so dass jetzt kein Schüler mehr mit leerem Ma-<br />

gen in der <strong>Schule</strong> sitzen muss.<br />

Qualitätsbereich <strong>Schule</strong> als lernende Institution<br />

Die Grundlage unserer Arbeit ist die Kooperation der Kolleginnen und Kollegen<br />

untereinander. Dazu haben wir Strukturen geschaffen, die diese Kooperation<br />

erleichtern sollen.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten in vier Teams, denen sie sich frei zuord-<br />

nen können (Team Grundstufe, Team Mittelstufe, Team Oberstufe, Team<br />

Sprachheilklassen). Diese Teams haben jeweils ein eigenes Budget und können<br />

im Rahmen dieses Budgets selbständig Anschaffungen tätigen.<br />

Auf monatlich stattfindenden Teamleiterbesprechungen mit der Schulleitung<br />

findet Informationsaustausch und Ideenaustausch statt.<br />

Zusätzlich hierzu sind Fachkonferenzen eingerichtet, die fachspezifisch arbei-<br />

ten.<br />

Um aktuelle und alle Jahrgänge betreffenden Informationen und Absprachen<br />

bekannt zu geben, findet wöchentlich jeweils dienstags vor dem Unterricht eine<br />

Dienstbesprechung statt.<br />

Nicht zuletzt lernen wir und stellen uns gleichzeitig nach außen dar durch Kon-<br />

takte zu ausländischen Gästen. So hatten wir bereits zwei Mal Besuch von Leh-<br />

rern aus Amerika, die auch bei Kolleginnen und Kollegen unserer <strong>Schule</strong> ge-<br />

wohnt haben und mit in den Unterricht gegangen sind. Ein Gegenbesuch ist ge-<br />

plant.<br />

Seite 148 von 151


Version 2.0<br />

Weiterhin wird uns in diesem Jahr auch zum zweiten Mal ein Gospelchor aus<br />

Südafrika besuchen, der unseren Schülerinnen und Schülern vorsingt und –<br />

tanzt und dann in den Klassen an verschiedenen Projekten teilnimmt.<br />

Wir stellen uns nach außen dar durch Presseartikel und eine regelmäßig aktuali-<br />

sierte Homepage, die einen geschützten Bereich für die Kolleginnen und Kolle-<br />

gen enthält, in dem sie<br />

z. B. Unterricht von wo auch immer vorbereiten können.<br />

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Version 2.0<br />

Entwicklungsschwerpunkte und<br />

anstehende Aufgaben<br />

Nach Analyse der SEIS-Erhebung stellen sich für das Kollegium folgende Themenbereiche<br />

als „Baustellen“ dar, die in der kommenden Zeit bearbeitet werden<br />

müssen:<br />

* Unterrichtsformen<br />

Dieser Aspekt wurde bereits im Rahmen einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung<br />

bearbeitet, ist aber noch ausbaufähig.<br />

* Erstellung eines Fortbildungskonzeptes<br />

* Überprüfung der Schwerpunktsetzung des Mobilen Dienstes und dessen Effizienz<br />

* Erstellung eines Konzeptes zur Leistungsbewertung (Start 1. GK 2008/2009)<br />

* Verbesserung der Transparenz bzgl. spezieller Teilbereiche<br />

* ...<br />

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Abschlussgedanken<br />

Version 2.0<br />

Wie zu Beginn geäußert, handelt es sich bei dem vorliegenden <strong>Schulprogramm</strong><br />

nicht um eine endgültige Fassung, sondern vielmehr um den Ausgangspunkt für<br />

weitere Überlegungen. Anhaltspunkte dafür fanden sich bereits in den genannten<br />

Ergebnissen der SEIS-Befragung.<br />

Aber auch die sich verändernde Schullandschaft, der Wandel in Gesellschaft und<br />

Erziehung erfordern ein immer neues Abgleichen und Überprüfen der bisherigen<br />

Grundsätze.<br />

Auch an dieser Stelle schließen wir uns unserem Namensgeber <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong><br />

an:<br />

Mehr als die Vergangenheit interessiert<br />

mich die Zukunft, denn in<br />

ihr gedenke ich zu leben.“<br />

(und zu lernen) Anmerkung der Redaktion.<br />

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