Unser Schulprogramm - Albert-Schweitzer-Schule
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<strong>Schulprogramm</strong><br />
Stand Mai 2008
Version 2.0<br />
Das <strong>Schulprogramm</strong> beschreibt die grundlegenden pädagogischen Ziele unserer<br />
<strong>Schule</strong>, die Wege, die dorthin führen, sowie Verfahren, die das Erreichen der Ziele<br />
überprüfen und bewerten. Das <strong>Schulprogramm</strong> ist daher nicht endgültig, sondern<br />
als Instrument innerschulischer Verständigung und Zusammenarbeit in Entwicklung.<br />
Es wird daher als offener „Aktenordner“ in Form einer „Lose-Blatt-<br />
Sammlung“ sowie digital gespeichert, so dass Ergänzungen und Änderungen möglich<br />
sind. Die aktuelle Version steht jeweils in der Kopfzeile.<br />
Dieses <strong>Schulprogramm</strong> wird ferner veröffentlicht auf unserer Schulhomepage<br />
www.albert-schweitzer-schule-clp.de<br />
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Präambel<br />
Version 2.0<br />
(einstimmig beschlossen auf der GK am 09.10.2007)<br />
Kinder sind das wertvollste Gut unserer Gesellschaft.<br />
Leitbild<br />
In der ASS gelten in Anlehnung an E. Ford drei Grundrechte:<br />
- Alle Schülerinnen Schüler haben das Recht zu lernen.<br />
- Alle Lehrerinnen und Lehrer haben das Recht zu lehren.<br />
- Jeder hat das Recht, sich sicher zu fühlen.<br />
Weil diese Grundrechte unserer tiefen Überzeugung entsprechen, sind unsere pädagogischen<br />
Bemühungen und der schulische Rahmen darauf ausgerichtet, dass<br />
alle am Schulleben Beteiligten die ASS als einen Ort gestalten, an dem Werte wie<br />
Respekt, Wertschätzung, Toleranz, Gesundheitsbewusstsein und Kultur gelebt<br />
werden und den die Schülerinnen und Schüler als Bereicherung ihrer Lebenswelt<br />
erfahren können.<br />
Der Respekt vor sich selbst und vor anderen sowie die sozialen Kompetenzen sind<br />
sowohl die Grundlagen als auch die Zielsetzungen für das schulische Miteinander<br />
wie für alle anderen Lebensbereiche auch.<br />
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Version 2.0<br />
Wir sind der Auffassung, dass alle Schülerinnen und Schüler das Recht haben, vor<br />
dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Bedürfnisse, dem persönlichen Umfeld<br />
und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
bestmöglich und zielorientiert gefördert zu werden.<br />
Lehren und Lernen ist ein gemeinsamer Prozess zwischen Schülerinnen und Schülern,<br />
Eltern und Lehrkräften, mit dem Ziel, ein selbstständiges und eigenverantwortliches<br />
Lernen zu entwickeln.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass das Beherrschen von Schlüsselqualifikationen wesentlich<br />
für den persönlichen Erfolg in einer sich ändernden Gesellschaft ist und<br />
technologische Fortschritte verwendet werden sollten, um das Lehren und das<br />
Lernen zu verbessern.<br />
<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong> zeichnet sich aufgrund der notwendigen Lebensnähe von Lernprozessen<br />
durch die regionale Offenheit und die Kooperation mit außerschulischen<br />
Betrieben und Institutionen aus. Es wird großer Wert auf die Transparenz aller inner-<br />
und außerschulischen Prozesse gelegt.<br />
Wir stehen für ein gesundes und gesund erhaltendes Schulklima für alle Schülerinnen<br />
und Schüler wie auch der Lehrkräfte als Voraussetzung für eine gelingende<br />
Persönlichkeitsentwicklung. In der Stärkung eines positiven Selbstbildes und vor<br />
dem Hintergrund einer kritischen Weltsicht zeigen wir mögliche Wege zum Auffinden<br />
persönlicher Perspektiven. Deshalb sagen wir in Anlehnung und in enger<br />
Verbundenheit mit <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong>:<br />
„Ja zu mir, Ja zur Welt.“<br />
Ein weiteres Zitat unseres Namensgebers ist das Motto, welches sich hinter unserem<br />
Logo verbirgt.<br />
„Traue dich<br />
BEMERKENSWERT<br />
zu sein“<br />
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Version 2.0<br />
Das neue Logo der <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong> Cloppenburg ist eine Wort-<br />
/Bildmarke.<br />
Es ist ein zweifarbiges Logo, bestehend aus einem tiefen Blau und einem Grasgrün.<br />
Die Farbwahl soll eine moderne, junge und frische Anmutung aufweisen, um<br />
so die <strong>Schule</strong>, vor allem nach außen, in ein gleichzeitig positives wie seriöses<br />
Licht zu rücken. Die unterschiedliche Farbwahl hebt auch gleichzeitig den Namensgeber<br />
der <strong>Schule</strong> hervor.<br />
Die Bildmarke beschreibt einen Schmetterling, dessen Flugspuren noch zu sehen<br />
sind. Der Schmetterling steht symbolisch für jeden einzelnen Schüler der <strong>Albert</strong><br />
<strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong>, denn ein Schmetterling durchläuft eine Entwicklung. Diese<br />
Entwicklung beginnt in einem Kokon und am Ende schlüpft der Schmetterling und<br />
fliegt frei und eigenständig in die Welt hinaus.<br />
Die Flugspuren des Schmetterlings beschreiben den Entwicklungsgang der Schüler<br />
an der <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong> <strong>Schule</strong> mit seinen Höhen und Tiefen.<br />
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Gliederung:<br />
Version 2.0<br />
PRÄAMBEL (EINSTIMMIG BESCHLOSSEN AUF DER GK AM 09.10.2007) ............................................................................................... 3<br />
GLIEDERUNG: ............................................................................................................................................................................................................. 6<br />
DIE ENTWICKLUNG DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE............................................................................................................................ 8<br />
LAGEPLAN .................................................................................................................................................................................................................. 19<br />
ORGANISATIONSSTRUKTUR DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE ........................................................................................................ 20<br />
WIR ÜBER UNS ......................................................................................................................................................................................................... 21<br />
SCHULVORSTAND ................................................................................................................................................................................................... 22<br />
NETZWERK ................................................................................................................................................................................................................ 23<br />
KOOPERATIONSVERTRAG MIT DER UNIVERSITÄT OLDENBURG ............................................................................................................. 24<br />
ABSENTISMUS .......................................................................................................................................................................................................... 29<br />
DAS RVD-RAUM TEAM ........................................................................................................................................................................................... 46<br />
DER TRAININGSRAUM ODER RAUM VERANTWORTLICHEN DENKENS (RVD) ..................................................................................... 47<br />
EVALUATION DES RAUMES VERANTWORTLICHEN DENKENS DURCH DIE UNI OLDENBURG ........................................................ 58<br />
RAUCHERKONZEPT ................................................................................................................................................................................................. 59<br />
SIGN – EIN PRÄVENTIONSPROGRAMM GEGEN SUCHT UND GEWALT .................................................................................................. 63<br />
GEWALTPRÄVENTION IN DER UNTERSTUFE DURCH FÖRDERUNG SOZIAL-EMOTIONALER KOMPETENZEN MIT<br />
FAUSTLOS .................................................................................................................................................................................................................. 64<br />
AUFGABENFELD DER BERATUNGSLEHRERIN ................................................................................................................................................. 66<br />
STREITSCHLICHTER AN DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE .................................................................................................................. 68<br />
SCHULSANITÄTSDIENST ....................................................................................................................................................................................... 69<br />
SCHULLEBEN ............................................................................................................................................................................................................ 70<br />
COMPUTERNUTZUNGSORDNUNG DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE .............................................................................................. 72<br />
ARBEITSGEMEINSCHAFT ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG ....................................................................................................... 80<br />
WWW.COMPUTER-AG.DE.TL .............................................................................................................................................................................. 80<br />
SCHÜLERCAFÈ .......................................................................................................................................................................................................... 81<br />
DIE SCHÜLERFIRMEN ............................................................................................................................................................................................. 81<br />
AS(S)TREIN ................................................................................................................................................................................................................ 81<br />
HEAVY METAL .......................................................................................................................................................................................................... 82<br />
INFORMATIONEN ZUR DOKUMENTATION DER INDIVIDUELLEN LERNENTWICKLUNG .................................................................... 83<br />
DAS UNTERSTUFENTEAM ..................................................................................................................................................................................... 85<br />
SCHULPROGRAMM DER UNTERSTUFE ............................................................................................................................................................. 86<br />
DAS MITTELSTUFENTEAM ................................................................................................................................................................................... 90<br />
SCHULPROGRAMM DER MITTELSTUFE ........................................................................................................................................................... 91<br />
DAS OBERSTUFENTEAM ....................................................................................................................................................................................... 98<br />
SCHULPROGRAMM OBERSTUFE ........................................................................................................................................................................ 99<br />
GESUNDHEITS- UND UMWELTERZIEHUNG (VERGL. RAUCHERKONZEPT UND SIGN) .................................................................... 104<br />
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Version 2.0<br />
ALTERNATIVE LERNANGEBOTE ........................................................................................................................................................................ 108<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN EINTRITT IN DIE V-KLASSE ..................................................................................................................... 109<br />
DAS SPRACHHEILTEAM (SR) .............................................................................................................................................................................. 111<br />
SCHULPROGRAMM DER SPRACHHEILKLASSEN ........................................................................................................................................ 112<br />
DAS TEAM MOBILER DIENST ............................................................................................................................................................................. 123<br />
KONZEPT DES MOBILEN DIENSTES ................................................................................................................................................................ 123<br />
MOBILER DIENST DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE ............................................................................................................................ 132<br />
ANLAGEN.................................................................................................................................................................................................................. 134<br />
ANTRAG MOBILER DIENST ................................................................................................................................................................................. 134<br />
DIE FREIWILLIGE MITTAGSBETREUUNG ........................................................................................................................................................ 136<br />
DER FÖRDERVEREIN ............................................................................................................................................................................................. 138<br />
BEWERBUNG DEUTSCHER SCHULPREIS 2007 ............................................................................................................................................ 140<br />
ENTWICKLUNGSSCHWERPUNKTE UND ......................................................................................................................................................... 150<br />
ANSTEHENDE AUFGABEN ................................................................................................................................................................................... 150<br />
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Die Entwicklung der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
1969 – Hier fing alles an – Das Domizil der Sonderschule<br />
Die „Rote Universität“<br />
Die Rote <strong>Schule</strong> heute<br />
Version 2.0<br />
Am 01.08.1969 begann der Unterricht an der neu gegründeten „Sonderschule für<br />
Lernbehinderte“ in der „Roten <strong>Schule</strong>“ am Marktplatz. Schulleiter wurde Hans<br />
Osterbrink, der im Jahre 1968/1969 sein sonderpädagogisches Studium am Heilpädagogischen<br />
Institut der Pädagogischen Hochschule in Hannover absolvierte. Bis<br />
dahin hatte er an einigen Grundschulen des Landkreises Cloppenburg unterrichtet.<br />
Zunächst als alleiniger Lehrer unterrichtete er mehrere Jahrgänge in einer Klasse.<br />
Ein Kellerraum diente als Sportraum und als Werkraum, in dem mit Hilfe weniger<br />
Werkzeuge einfache Werkstücke hergestellt wurden.<br />
Bereits ein Jahr später, unterrichteten an der <strong>Schule</strong> 2 Kolleginnen und 2 Kollegen.<br />
Sie bildeten zusammen mit Hans Osterbrink das erste Kollegium.<br />
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1970<br />
Version 2.0<br />
In diesem Jahr fand auch schon ein Sommerfest statt. Es wurde im Saal des Kolpinghauses<br />
an der Eschstraße durchgeführt. Zur Aufführung gelangte u.a. das Theaterstück<br />
„Peter und der Wolf“. Der Saal war bis auf den letzten Platz ausgebucht.<br />
Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft hatten sehr viel Spaß und Freude an diesem<br />
Nachmittag und verlebten bei Kaffee und Kuchen mehrere schöne Stunden zusammen.<br />
Das Rot – Weiße Bündnis<br />
„Die Weiße <strong>Schule</strong>“<br />
mit Klassen der<br />
Grundschule<br />
St. Andreas<br />
Der Platz zwischen den beiden Gebäuden diente als<br />
- Öffentliche Überwegung<br />
- Schulhof für die Grundschule<br />
- Schulhof für die Sonderschule<br />
- Sportplatz<br />
- Kirmesplatz<br />
- Abstellplatz für Kirmeswagen<br />
- Tummelplatz für „ausgebrochene“ Tiere des Viehmarktes<br />
Als Schulrat Lüttel anlässlich eines Besuches in der Sonderschule am Geburtsmarkt-Freitag,<br />
den Eingang zur <strong>Schule</strong> nicht fand, weil die Fahrgeschäfte diesen<br />
versperrten, verfügte er, dass während des Geburtsmarktes der Unterricht ausfallen<br />
sollte.<br />
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Derselbe<br />
Platz im<br />
Jahre<br />
2000<br />
Die Markthalle<br />
Version 2.0<br />
Geschäftstüchtige Schülerinnen und Schüler erkundigten<br />
sich bereits vor Unterrichtsbeginn<br />
über die Preise für Kleintiere und erhielten vom<br />
Schulleiter die Genehmigung, dann in der großen<br />
Pause Kleintiere zu kaufen bzw. eigene zu verkaufen.<br />
1971<br />
Da die Räume in der Roten <strong>Schule</strong> nicht<br />
mehr ausreichten, stellte die Pfarrgemeinde<br />
St. Andreas der <strong>Schule</strong> 2 Räume zur Verfügung.<br />
Sie befanden sich im Keller und im 1.<br />
Stock des St. Andreas Pfarrheimes.<br />
1971<br />
2000<br />
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Das große Sterben der kleinen <strong>Schule</strong>n<br />
Version 2.0<br />
Das große Sterben der kleinen Landschulen in den 70-er Jahren bekam auch das<br />
Kollegium der Sonderschule zu spüren. Schulleiter, die durch die Auflösung ihrer<br />
<strong>Schule</strong>n keine eigene <strong>Schule</strong> mehr hatten, wurden an die Sonderschule versetzt.<br />
Diese erfahrenen Pädagogen waren eine Bereicherung für das noch junge Kollegium<br />
der Sonderschule. Sie konnten aus ihrer langjährigen Tätigkeit und Erfahrung<br />
den Kolleginnen und Kollegen wertvolle Tipps für die pädagogische Arbeit und<br />
manche andere Hilfestellung geben.<br />
1972<br />
reichten auch die Klassenräume im Pfarrheim nicht mehr aus. Die Kollegen Stuke,<br />
Willenborg und Maisel fuhren jeden Morgen mit ihren Klassen nach Bethen, wo die<br />
<strong>Schule</strong> in der „Jugendburg St. Michael“ 3 kleine Räume zugewiesen bekommen<br />
hatten. Neben den Klassen der Sonderschule wurden zur selben Zeit auch noch 2<br />
Klassen der Wallschule im Gebäude der Jugendburg unterrichtet.<br />
Erinnerung an die „Jugendburg Bethen“<br />
1972<br />
Seite 11 von 151
Version 2.0<br />
1973<br />
wurden dann 3 Klassen der Sonderschule in die Grundschule Varrelbusch ausgelagert.<br />
1974<br />
Der Neubau der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist fertig!<br />
Seite 12 von 151
Von nun an standen den<br />
Schülerinnen und Schülern<br />
der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> zunächst ausreichend<br />
Klassen- und Fachräume zur<br />
Verfügung. In 3 separaten<br />
Klassentrakten gab es jeweils<br />
5 Klassen, einen Gruppen-<br />
und 2 Lehrmittelräume.<br />
Außerdem standen eine Küche<br />
sowie ein Physik-, Musik-<br />
und Werkraum zur Verfügung.<br />
Während Musik- und<br />
Physikraum sich an der Pausenhalle<br />
befanden, lagen Küche<br />
und Werkraum in einem Sondertrakt.<br />
Version 2.0<br />
1976<br />
Raumnot an der ASS<br />
Bereits zwei Jahre nach Bezug des neuen Schulgebäudes wurden die Räumlichkeiten<br />
wegen der großen Zahl der Schülerinnen und Schüler (305) knapp. Deshalb<br />
wurde der Sondertrakt aufgestockt und die Fachräume für Textiles Gestalten, Musik,<br />
Physik und Biologie in die erweiterten Räume verlegt, damit neuer Klassenraum<br />
geschaffen wurde. Auch die Gruppenräume mussten für kleine Klassen als<br />
Unterrichtsraum genutzt werden. Langsam sank die Zahl der Schülerschaft, so<br />
dass eine neue Verteilung der Fachräume vorgenommen werden musste.<br />
1998<br />
erfolgte der Anbau eines zweiten<br />
Werk- und eines neuen Materialraumes.<br />
Seite 13 von 151
1999<br />
wurde ein Neubau mit 7 Klassen-<br />
und 4 Gruppenräumen<br />
seiner Bestimmung übergeben.<br />
Version 2.0<br />
Im Juni 1998 wurde der Neubau<br />
der ASS eingeweiht. Zahlreiche geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung<br />
teil.<br />
Seite 14 von 151
Version 2.0<br />
Seite 15 von 151
Im Jahre 2000 wurde der Verkehrsübungsplatzfertiggestellt.<br />
Version 2.0<br />
Seite 16 von 151
26.01.2001 Verabschiedung des „alten“ Rektors Hans Osterbrink<br />
Version 2.0<br />
Seite 17 von 151
01.02.2001 Einführung des „neuen“ Rektors Günter Gronemeyer<br />
Version 2.0<br />
Seite 18 von 151
Lageplan<br />
Version 2.0<br />
Seite 19 von 151
Fachberaterin<br />
Integration<br />
Organisationsstruktur der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Steuergruppe<br />
Förderschule Lernen und Sprache<br />
Personalrat<br />
Fachkonferenzleiter<br />
Schulleitung<br />
Rektor - Konrektorin<br />
Teamleiter SR Teamleiter U-St Teamleiter M-St Teamleiter O-St<br />
Schülerrat<br />
Sekretärin<br />
Klassensprecher<br />
Schulvorstand<br />
<strong>Schule</strong>lternrat<br />
Hausmeister<br />
Reinigungspersonal<br />
Klassenelternräte<br />
Version 2.0<br />
Seite 20 von 151
Günter Gronemeyer<br />
verh., 2 Kinder<br />
seit 1974 an der <strong>Schule</strong>,<br />
von 1997 bis 2001 Schulleiter an der<br />
Elisabethschule in Friesoythe.<br />
seit 01.02.2001 Schulleiter an der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Gisela Eckstein,<br />
verh., 4 Kinder<br />
seit 01.08.2001 als Konrektorin an der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Mechthilde Meyer,<br />
verh., 2 Kinder<br />
seit dem 01.08.1993 als Schulsekretärin<br />
an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Thomas Brake,<br />
verh., 3 Kinder,<br />
seit 01.01.2001 als Hausmeister an der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Wir über uns<br />
Version 2.0<br />
Seite 21 von 151
Schulvorstand<br />
Folgende Mitglieder gehören im Schuljahr 2007/2008 dem Schulvorstand an:<br />
Lehrer/innen:<br />
Frau Wilmes-Funke<br />
Frau Annegret Belke<br />
Herr Matthias Tabeling<br />
Frau Kathleen Barann<br />
Frau Annegret Herrlich-Werner<br />
Ersatzmitglieder:<br />
Herr Per Thieme<br />
Eltern:<br />
Frau Brinkmann<br />
Frau Lüttecke<br />
Herr Ruttkowski<br />
Ersatzmitglieder:<br />
Frau Bäker<br />
Schüler:<br />
Sabrina Lichtenwald, 9V<br />
Furhat Ali, 10 B<br />
Stefanie Deutschmann, 7 B<br />
Ersatzmitglieder:<br />
Stefan Stober, 9 A<br />
Robert Viscius, 10 A<br />
Medijana Jusufi, 7 B<br />
Version 2.0<br />
Seite 22 von 151
Netzwerk<br />
Version 2.0<br />
Seite 23 von 151
Version 2.0<br />
Kooperationsvertrag mit der Universität<br />
Oldenburg<br />
Seite 24 von 151
Version 2.0<br />
Seite 25 von 151
In der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern gilt der Grundsatz:<br />
Miterleben heißt, sich für alles verantwortlich fühlen.<br />
Version 2.0<br />
Das Schulleben der ASS ist auf diesem Hintergrund eng verbunden mit Begriffen<br />
wie Verantwortlichkeit und Verbindlichkeit, die weit über den eigentlichen Unterrichtsstoff<br />
der einzelnen Fächer hinausgehen.<br />
Diese Sichtweise bezieht sich einerseits auf die Arbeit der einzelnen Lehrkraft mit<br />
der ihr anvertrauten Schülerschaft und andererseits auf die stufen- und fachübergreifenden<br />
Inhalte aller Lehrkräfte, die die Schulkultur der ASS prägen.<br />
Die Schulkultur ist inhaltlich gefüllt durch die im Folgenden ausgeführten Programme<br />
und Konzepte.<br />
Seite 26 von 151
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Schulordnung<br />
Diese Regeln für das Zusammenleben gelten an unserer <strong>Schule</strong>:<br />
Version 2.0<br />
1) Zusammenleben in der <strong>Schule</strong> fordert Rücksichtnahme auf andere Menschen. Verhalte<br />
dich deshalb mit Worten und Taten gegenüber anderen so, wie du auch von anderen<br />
behandelt werden möchtest.<br />
2) Die <strong>Schule</strong> mit allen Möbeln, Lernmitteln und anderen Ausrüstungen ist aus Steuergeldern<br />
bezahlt worden, also auch von deinen Eltern. Gehe deshalb damit so um, wie<br />
du möchtest, dass mit deinen eigenen Sachen umgegangen wird. Halte alles sauber<br />
und heil. Beschmutzte oder beschädigte Sachen musst du selber bezahlen.<br />
3) Achte das Eigentum der Mitschüler.<br />
4) Verhalte dich den Lehrern gegenüber so höflich, wie du auch von anderen behandelt<br />
werden möchtest. Dann darfst du erwarten, dass sie dir gegenüber ebenso höflich<br />
sind. Gegenseitiges Vertrauen setzt gegenseitige Ehrlichkeit voraus.<br />
5) Damit du sinnvoll im Unterricht mitarbeiten kannst,<br />
a) komme pünktlich in den Unterricht,<br />
b) bringe die nötigen Arbeitsmittel mit,<br />
c) beteilige dich aktiv am Unterricht,<br />
d) erledige die dir übertragenen Aufgaben (dazu gehören auch Hausaufgaben).<br />
6) Wegen des Versicherungsschutzes darfst du vom Beginn bis zum Ende der Unterrichtszeit<br />
das Schulgelände nicht verlassen, auch nicht in den Pausen! In begründeten<br />
Ausnahmefällen erteilt dir der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin eine Sondergenehmigung.<br />
Nur auf dem kürzesten Wege vom und zum Sportunterricht bist du versichert.<br />
7) Bis zum ersten Gong hältst du dich in der Pausenhalle oder auf dem Schulhof auf. Die<br />
erste Stunde beginnt um 8:10 Uhr. Sei bitte pünktlich um 8:10 Uhr zur 1. Stunde im<br />
Klassen- bzw. Unterrichtsraum.<br />
8) Nach dem Gong gehen die Schüler und die Lehrer unverzüglich in die Klassen. Wenn<br />
eine Klasse 5 Minuten nach dem Gong noch ohne Lehrkraft ist, geht der/die Klassensprecher/in<br />
ins Büro und erkundigt sich nach dem Grund. In dieser Zeit verhalten sich<br />
die anderen Schüler in der Klasse ruhig. In den Unterrichtsstunden bleiben alle Schüler<br />
grundsätzlich bis zum Klingelzeichen im Klassenraum.<br />
9) In den großen Pausen verlässt du wie alle Schüler die Klassen und Flure und hältst dich<br />
in der Pausenhalle (hier gelten besondere Regeln der Schülervertretung; ältere Schüler<br />
dürfen das Pausencafè besuchen) oder auf dem Schulhof auf. Die Klassen werden abgeschlossen.<br />
Toiletten sind keine Aufenthaltsräume.<br />
10) Es ist selbstverständlich, einen Raum vor dem Verlassen aufzuräumen. Dazu kann auch<br />
gehören, dass du Sachen aufräumst, die du nicht benutzt hast. Abfälle gehören in die<br />
dafür vorgesehenen Behälter.<br />
11) In der Pausenhalle darfst du wegen der Unfallgefahr nicht rennen oder mit einem Ball<br />
spielen. Auf dem ganzen Schulgelände ist Schneeballwerfen verboten!<br />
12) Feuerwerkskörper auf dem Schulgelände abzufeuern ist verboten!<br />
13) Ganz wichtig! Keine Gewalt auf dem Schulgelände und in den Schulbussen!<br />
14) Das Mitbringen von Waffen ist gesetzlich strengstens verboten!<br />
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15) Das Trinken von Alkohol ist gesetzlich strengstens ist verboten!<br />
16) Das Rauchen ist gesetzlich strengstens verboten!<br />
Version 2.0<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
-------------<br />
Ich habe die Schulordnung zur Kenntnis genommen!<br />
Unterschrift der Eltern Unterschrift Schüler/in Klasse<br />
Seite 28 von 151
Absentismus<br />
Version 2.0<br />
Das Mitglied der Steuergruppe Dr. Heinrich Ricking, mit halber Stundenzahl an die<br />
Universität Oldenburg abgeordnet, hat sich im Rahmen seiner dortigen Lehrtätigkeit<br />
intensiv mit dem Thema Absentismus beschäftigt.<br />
Da Absentismus auch an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> vorkommt und intensiver in<br />
den Fokus gerückt werden soll, hat uns Dr. Ricking seine Ausführungen zum Thema<br />
zur Verfügung gestellt als Grundlage der weiteren Arbeit in der Steuergruppe sowie<br />
zur Diskussion in den schulischen Gremien. Deshalb soll diese Arbeit der theoretische<br />
Teil unseres <strong>Schulprogramm</strong>s sein, auf dessen Grundlage wir weiter Konzepte<br />
entwickeln wollen.<br />
Dr. Heinrich RICKING<br />
Universität Oldenburg<br />
F 1 – Sonderpädagogik<br />
26111 Oldenburg<br />
Bausteine der schulischen Prävention und frühen In-<br />
Zielsetzung<br />
tervention bei Schulabsentismus<br />
Bleiben Schüler ohne ausreichende Legitimation dem Unterricht fern, wird im wissenschaftlichen<br />
Diskurs vielfach von Schulabsentismus gesprochen, der in den<br />
vergangenen Jahren mit zunehmender Intensität Gegenstand von theoretischen<br />
und empirischen Forschungsaktivitäten wurde. So konnten die Verhaltensmuster<br />
und Bedingungsfelder beschrieben und Erklärungsansätze entwickelt werden -<br />
auch bei der Evaluation zumeist außerschulischer Interventions- und Rehabilitationsprojekte<br />
sind Fortschritte erkennbar (vgl. HERZ, PUHR & RICKING 2004; MUTZ-<br />
ECK, POPP, FRANZKE & OEHME 2004). Obwohl allgemein als hoch relevant eingestuft,<br />
existieren hingegen im Bereich schulischer Prävention kaum nutzbare Konzepte,<br />
allenfalls Empfehlungen und Hinweise. Aus einem in Entwicklung befindlichen<br />
Präventionskonzept bietet dieser Beitrag Bausteine für den präventiven und<br />
früh-interventiven Umgang mit Schulabsentismus in <strong>Schule</strong>n. Ziel ist ein pädagogisches<br />
Gegenstandsverständnis unterrichtsmeidender Verhaltensmuster zu entwickeln,<br />
zur Prävention bedeutsame strukturelle Rahmungen zu optimieren, die<br />
Seite 29 von 151
Version 2.0<br />
Fähigkeit in <strong>Schule</strong>n zu stärken, den Schülern einen Lern- und Lebensraum zu bieten,<br />
der einladend und anregend ist, intensive Beziehungen zwischen Schülern<br />
und Lehrern zulässt und auch auf Schüler, die bereits randständige Positionen<br />
einnehmen integrierend wirkt. Neben der präventiven Ausrichtung muss eine<br />
<strong>Schule</strong> in der Lage sein pädagogisch angemessen zu reagieren, wenn Schulabsentismus<br />
bei einzelnen Schülern aufgetreten ist oder ein Problem bei einem größeren<br />
Teil der Schülerschaft darstellt. Schüler sollten an den Handlungen der Lehrkräfte<br />
und Schulleitung erkennen können, dass unerlaubtes Fehlen nicht toleriert<br />
wird und es der <strong>Schule</strong> wichtig ist, dass jeder Schüler die <strong>Schule</strong> regelmäßig besucht<br />
(RICKING 2005).<br />
Vor diesem Hintergrund sind genaue Kenntnisse über Prozesse notwendig, die zu<br />
illegitimen Versäumnissen von Unterricht führen (SCHULZE 2003; WAGNER et al.<br />
2004; STAMM 2006).<br />
Ein weiteres Entwicklungsziel in diesem Feld besteht darin Lehrkräfte zu motivieren<br />
sich für das Verbleiben ihrer Schüler einzusetzen und trotz der zusätzlichen<br />
Investitionen an Zeit und Energie im Falle von unrechtmäßigen Versäumnissen aktiv<br />
zu werden. Dabei ist die Absentismusintervention aus Lehrerperspektive keineswegs<br />
ein eindeutiger Sachverhalt. Während das Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />
bei Schulpflichtverletzungen bis in einzelne Handlungsschritte gegliedert Maßnahmen<br />
vorgibt, ist das pädagogisch-didaktische Feld weitgehend offen. Standards<br />
existieren (noch) nicht und so ziehen sich manche Lehrkräfte auf Positionen<br />
zurück, die den Eltern die Verantwortung für den Schulbesuch und den zuständigen<br />
Ämtern die Aufgabe der öffentlichen Disziplinierung zuweist. Die Feststellung<br />
jedoch, dass dieses Programm in zu vielen Fällen nicht als ausreichend eingeschätzt<br />
werden kann, wird kaum bestritten. Vielen Eltern gelingt es nicht, den<br />
Schulbesuch gegen den Widerstand der Kinder durchzusetzen. Der Option im Verwaltungsverfahren<br />
über Mahnung, Bußgeld und Zwang die Schüler zurück zu gewinnen<br />
sind enge Grenzen gesetzt. Insofern gilt: <strong>Schule</strong>n sollten ihren pädagogischen<br />
Anspruch in Bezug auf Anwesenheit und Partizipation der Schüler definieren<br />
und gegebene pädagogische Freiräume nutzen. <strong>Schule</strong> muss sich selbst als Präventivkraft<br />
gegen Absentismus entdecken, eigene Strategien entwickeln und<br />
selbst handeln, bevor der Schüler handelt und geht (vgl. RICKING 2006a).<br />
Zentrale Entwicklungslinien<br />
Schulabsentismus ist ein sehr komplexes Phänomen mit vielfältigen Einflussfaktoren<br />
auf sozialer, familiärer, schulischer und individueller Ebene und insofern<br />
nicht als homogenes Verhaltensmuster zu verstehen. Es bildet ein Entwicklungsergebnis<br />
ganz unterschiedlicher Problemkonstellationen zwischen Schüler- und<br />
Umfeldvariablen. Die schulmeidenden Verhaltensmuster lassen sich hinsichtlich<br />
der Bedingungskonstellationen in drei Formgruppen, das Schulschwänzen, die<br />
Schulverweigerung und das Zurückhalten untergliedern, wobei Mischformen<br />
möglich sind (vgl. RICKING 2003). Dabei ist Schulabsentismus einzubetten in den<br />
komplexeren Bereich schulaversiver Verhaltensmuster, bei denen häufig als Vorform<br />
die körperliche Anwesenheit zwar noch gegeben ist, die Schüler jedoch den<br />
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schulischen Prozessen und Anforderungen ablehnend gegenüber stehen und das<br />
auch auf der Verhaltensebene v. a. durch Verweigerungs- und Störverhalten zum<br />
Ausdruck bringen (SCHULZE & WITTROCK 2005). Fehlquoten steigen mit zunehmendem<br />
Alter der Schüler an und erreichen zumeist in den 8. und 9. Jahrgängen<br />
die höchsten Werte. Geschlechtsspezifische Unterschiede sind kaum feststellbar,<br />
sodass von einer Gleichverteilung gesprochen werden kann. Allerdings korreliert<br />
die Schulform mit der Versäumnishäufigkeit: Es ist plausibel anzunehmen, dass<br />
sich durch die hohe Selektivität unseres Schulsystems Schüler mit hohem Schulabsentismus<br />
oder mit diesbezüglich hohem Gefährdungspotential v. a. in Haupt-<br />
und Gesamtschulen, in berufsbildenden <strong>Schule</strong>n und einigen Förderschulformen<br />
einfinden und bei Erhebungen hier die höchsten Werte dokumentiert werden.<br />
Obwohl alltagssprachlich eher verwaschen, wird der Begriff des Schulschwänzens<br />
für Schulversäumnisse verwandt, die auf Initiative des Schülers zurückgehen, von<br />
denen die Erziehungsberechtigten häufig keine Kenntnis haben und bei denen die<br />
Schüler während des Vormittags einer angenehmeren Aktivität im außerhäuslichen<br />
Bereich nachgehen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf diese<br />
häufigste Form von Schulabsentismus.<br />
Bezüglich der bedeutsamen Einflussgrößen ist evident, dass betroffene Schüler<br />
zumeist eine prekäre Lebens- und Lerngeschichte hatten und sowohl strukturelle<br />
wie auch bindungsbezogene Risikofaktoren – nicht selten hochgradig – im familialen<br />
Zusammenhang aufweisen. Es handelt sich gehäuft um Familien in Multiproblemlagen<br />
(broken homes) mit geringer Kohäsion und hoher Konfliktintensität (vgl.<br />
SCHULZE & WITTROCK 2005). Vor dem Hintergrund mangelnder Unterstützung und<br />
fehlender sozialer Haltstrukturen vermochten die Heranwachsenden nötige soziale<br />
Fertigkeiten und konstruktive Problemlösekompetenzen nicht oder nur unzureichend<br />
entwickeln (SCHREIBER-KITTL & SCHRÖPFER 2002). Diese Entwicklungsrisiken<br />
im Primärmilieu bedingen bei den Kindern einerseits unzureichende Lern-<br />
und Verhaltensvoraussetzungen nach dem Übergang ins Schulleben und andererseits<br />
mangelnde Beaufsichtigung und Kontrolle, auch fehlende Hilfe und Unterstützung<br />
bei schulischen Aufgaben und Schwierigkeiten (s. RICKING 2006a). Es<br />
kommt zu normativen Fehlpassungen zwischen Kind, Eltern und <strong>Schule</strong> und zu<br />
ersten desintegrativen Tendenzen oft bereits in der Primarschulzeit – die Schüler<br />
driften aus dem schulischen Gravitationsfeld, ihre Einbindung lässt nach, Ablehnung<br />
und Distanz markieren die Interaktion mit Lehrkräften. Der Prozess der Entzweiung<br />
von Schüler und <strong>Schule</strong> verläuft schleichend über einen längeren Zeitraum<br />
und schließt verschiedene Warnsignale ein, die erkennbar sind. Bei vielen<br />
Schülern beginnt es damit, dass sie sich in der <strong>Schule</strong> nicht mehr wohl fühlen und<br />
Unzufriedenheit mit dem Unterricht oder Lehrern empfinden, zu denen häufig bereits<br />
eine belastete und konfliktintensive Beziehung vorliegt. Diese ungünstigen<br />
emotionalen und interaktionalen Vorzeichen vertiefen sich leicht im Kontext von<br />
Leistungsproblemen. Die meisten Schüler mit unregelmäßigem Schulbesuch waren<br />
in ihrer Schulkarriere schulischen Versagenserlebnissen ausgesetzt, die sich in<br />
schlechten Noten und Klassenwiederholungen artikulieren. Nach der Studie von<br />
WAGNER et al. (2004) ist davon auszugehen, dass das stabile Merkmal Schulversagen<br />
(und damit oft einhergehend Schulunzufriedenheit) als ein wirkungsmächti-<br />
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Version 2.0<br />
ger Risikofaktor für Schulschwänzen eingeschätzt werden kann (vgl. RICKING<br />
2003). Schulversagen und -abwesenheit schaukeln sich auf und verstärken sich,<br />
wenn das Problem andauert: Schulmüdigkeit, -unlust und -desinteresse, die sich<br />
infolge von Misserfolgen, Überforderungs-, Frustrations- und Angsterfahrungen<br />
eingestellt haben können, enden leicht in Verhaltensmuster der Vermeidung und<br />
damit in Schulabsentismus. In der Folge sorgt die Abwesenheit vom Unterricht für<br />
weiteren Misserfolg, denn Leistungsversagen in der <strong>Schule</strong> ist eine logische Konsequenz<br />
einer hohen Zahl von Schulversäumnissen. Es zeichnet sich also ein Teufelskreis<br />
ab, eine Abwärtsspirale, die möglichst früh unterbrochen werden sollte.<br />
Wie mit der inneren Kündigung eines Mitarbeiters im Betrieb Motivationslosigkeit<br />
und Gleichgültigkeit einhergehen (bevor ggf. die formelle Kündigung folgt),<br />
entsprechen der inneren Ablehnung der <strong>Schule</strong> oder des Unterrichts auf Seiten des<br />
Schülers Verhaltensmuster, die als Signale wahr- und ernst genommen werden<br />
müssen. Insofern ist es äußerst wichtig sich als Pädagoge der Tragweite schulmeidender<br />
Verhaltensmuster bewusst zu sein und vorbeugend das praktische Feld so<br />
zu gestalten, dass sie nicht oder nur in geringem Ausmaß auftreten und daneben<br />
möglichst früh, effektiv und gezielt zu intervenieren, wenn Schüler ohne tragfähige<br />
Entschuldigung dem Unterricht fernbleiben (vgl. MICHEL 2004).<br />
Gelingt es nicht den Schüler zurückzuführen und wieder stärker an die <strong>Schule</strong> zu<br />
binden, droht eine Entkopplung, die mit zunehmender Dauer kaum noch rückgängig<br />
zu machen ist. Hilfen bieten dann oft nur noch alternative Beschulungsprojekte<br />
("Verweigererprojekte"), die sich auf der Basis sozial- und sonderpädagogischer<br />
Ansätze der Unterrichtung, Betreuung und Reintegration von Schülerinnen und<br />
Schüler widmen (DEUTSCHES JUGENDINSTITUT 2004).<br />
Aus Sicht der Schüler steht zunächst die Entlastungsfunktion beim Fernbleiben im<br />
Vordergrund. Sie betrachten die Lage vorwiegend aus der "Hier-und-Jetzt" Perspektive<br />
und erleben - das ist Schülerinterviews zu entnehmen - eine Befreiung<br />
von Druck, von Angst und Kontrolle. Es stellt sich vielfach ein positiv erlebter Freizeiteffekt<br />
ein (mitunter kommt es auch zu Langeweile und Niedergeschlagenheit),<br />
der selbstverstärkende Wirkungen freisetzt, sodass die nächste, mit negativen<br />
Erwartungen verbundene Schulsituation ebenso gemieden wird. Um solche Entwicklungen<br />
zu unterbinden oder zu mindern sollten Pädagogen dann aktiv werden,<br />
wenn der Schüler noch in der <strong>Schule</strong> und somit erreichbar ist.<br />
Parallel zur schulaversiven Haltung gewinnen außerschulische Reize v. a. im Kontext<br />
von Gruppensituationen zunehmend an Bedeutung. Lehrkräfte sollten insofern<br />
auf die soziale Einbindung ihrer Schüler achten, z. B. auf die Mitgliedschaft in<br />
einer schulaversiven Clique. Das Schwänzen von Unterricht ist weitgehend eine<br />
soziale Aktivität, die in der Gruppe besonders attraktiv wird. Jugendliche, die in<br />
einer Clique sind und sich regelmäßig treffen – so WAGNER et al. (2004, 482) – sind<br />
einem deutlich erhöhten Absentismusrisiko ausgesetzt. Bei der Untersuchung von<br />
Einflussfaktoren stieß die Autorengruppen auf den erstaunlichen Befund, dass die<br />
Absentismuswahrscheinlichkeit um +907 % zunimmt, “... wenn die Befragten von<br />
Kontakten zu Freunden mit entsprechend abweichendem Verhalten berichten.“.<br />
Eine schulablehnend eingestellte Gruppe vermag zu Fehlzeiten animieren und den<br />
Prozess des Herausgleitens aus schulischen Zusammenhängen intensivieren. Wei-<br />
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tere Risikoverhaltensmuster wie Delinquenz oder Drogenkonsum bilden sich vor<br />
diesem Hintergrund mit höherer Wahrscheinlichkeit als bei regelmäßigen Schulgängern<br />
aus (WILMERS & GREVE 2002). Die Chance über den Arbeitsmarkt nach der<br />
Schulzeit den Prozess der sozialen Integration aufzunehmen ist für viele dieser<br />
jungen Menschen mit unterdurchschnittlichen schulischen Leistungen und Abschlüssen<br />
unter den gegenwärtigen Bedingungen sehr gering. Insgesamt zeigt<br />
sich die Einschätzung von Absentismus als Wegbereiter (nicht als allein bestimmender<br />
Faktor) sozialer Negativkarrieren mit kumulierenden und interagierenden<br />
Lebensproblemen, überschattet von psycho-sozialen und familiären Schwierigkeiten<br />
(RICKING 2006a).<br />
Bausteine der schulischen Prävention und frühen Intervention<br />
Interventionstheoretisch sollte erst dann auf schulrechtliche oder ausgliedernde<br />
Maßnahmen zurückgegriffen werden, wenn im schulischen Rahmen alle pädagogischen<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft sind (vgl. MUTZECK et al. 2004; WITTROCK &<br />
SCHULZE 2000; RICKING 2005). Was es bedeuten kann, wirksame pädagogische<br />
Präventionen und Interventionen prioritär zu nutzen, soll im Folgenden näher beleuchtet<br />
werden. Hinter den Ausführungen steckt die Erkenntnis, dass Schüler, die<br />
in einer <strong>Schule</strong> akzeptiert und in ihre sozialen Prozesse eingebunden sind, durch<br />
ihr Handeln Bestätigung erfahren und wirksam sind, i. d. R. gerne zur <strong>Schule</strong> gehen<br />
und kaum in Muster von Meidung fliehen. Es ist ein pädagogisches Qualitätskriterium<br />
und somit Aufgabe von <strong>Schule</strong>n randständige Schüler stärker einzubinden<br />
und die Anwesenheit und inneren Teilhabe am Unterricht zu fördern. Hier findet<br />
sich der eigentliche pädagogische Ansatzpunkt, denn es geht nicht in erster<br />
Linie um körperliche Präsenz, sondern darum durch positiv erlebte Beziehungen<br />
und eine stimulierende Umgebung Lern- und Entwicklungsprozesse der Kinder zu<br />
ermöglichen. Konzepte, die lediglich auf die Erhöhung der Anwesenheitsquoten<br />
setzen und Zwangsverfahren nutzen, greifen daher zu kurz. Unfreiwillige Anwesenheit<br />
führt selten zu lernförderlichem Verhalten und zur Lernbereitschaft im<br />
Unterricht. Rechtlich betrachtet haben Schüler nicht die Wahl zu entscheiden, ob<br />
sie zur <strong>Schule</strong> gehen wollen – sie müssen. Für gelingende Lernprozesse sind jedoch<br />
eine innere Aufgeschlossenheit, Bereitwilligkeit und Motivation zur Auseinandersetzung<br />
mit dem Lernstoff sowie das Wohlbefinden in der sozialen Settings<br />
Voraussetzung. Gelingt es Schüler in soziale und lernbezogene Schulaktivitäten<br />
sinntragend zu involvieren, ist der regelmäßige Besuch der <strong>Schule</strong> oft kein Problem<br />
mehr (KASTIRKE & RICKING 2004).<br />
Die folgenden konzeptionellen Bausteine sind noch in der Entwicklung und insofern<br />
kann hier nur ein Zwischenergebnis im Sinne eines Rahmens für pädagogisches<br />
Handeln dargestellt werden. Er besteht aus 10 Bausteinen, die auf 3 Ebenen<br />
(<strong>Schule</strong>, Klasse und System) angeordnet sind und insofern multimodalen Charakter<br />
aufweist (BELL et al. 1994). Jeder Baustein repräsentiert Präventions- und Interventionsstrategien<br />
in einem definierten Handlungsbereich (und kann aus Raumgründen<br />
hier nur umrissen werden). Die unterschiedlichen Ausgangslagen und<br />
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Entwicklungsstufen, in denen sich <strong>Schule</strong>n auch in Bezug auf die Förderung von<br />
Anwesenheit und Partizipation befinden, bedingen einen hohen Grad an konzeptioneller<br />
Flexibilität. Es wird insofern nicht davon ausgegangen, dass für <strong>Schule</strong>n<br />
alle Aspekte gleich bedeutsam sind, sie sollen entsprechend ihrer Situation Konzeptteile<br />
aufnehmen und implementieren können. Die Darlegungen basiert v. a.<br />
auf die Vorarbeiten von RICKING (2006a) sowie RICKING, THIMM und KASTIRKE<br />
(2004), die einen Index vorgelegt haben, der in der Forschung wie auch in <strong>Schule</strong>n<br />
Entwicklungsgrundlage für präventive und früh-interventive Maßnahmen sein<br />
kann. Es werden Standards formuliert, die aus empirischen und theoretischen Analysen<br />
stammen und das schulische Feld hinsichtlich Prävention und Intervention<br />
weitestgehend abdecken. D. h. Bezugsfelder sind schulische Risikofaktoren oder<br />
–komplexe, die einerseits veränderbar sind und andererseits nachweislich Einfluss<br />
auf das Schulbesuchsverhalten haben. Der Schwerpunkt in diesem Beitrag<br />
liegt auf der Darstellung der Handlungsbausteine. Eine umfassendere und vertiefende<br />
Ausarbeitung mit adäquaten theoretischen Einfassungen ist in Vorbereitung.<br />
A. Ebene <strong>Schule</strong><br />
Baustein 1: pädagogische Perspektive und offene Haltung<br />
- Keine Tabuisierung von Schulabsentismus in <strong>Schule</strong>n<br />
- Schulabsentismus als pädagogische Herausforderung<br />
- Kenntnisstand erhöhen, Handlungskompetenz erweitern<br />
- Experte im Kollegium<br />
Die grundlegende Haltung einer <strong>Schule</strong> gegenüber Schulversäumnissen spiegelt<br />
das Gegenstandsverständnis und entscheidet vielfach die Frage, ob sich Lehrkräfte<br />
angesichts von Fehlzeiten pädagogisch angesprochen fühlen und hilfreiche Aktivitäten<br />
entstehen oder ob sie sie nicht zu ihrem schulpädagogischen Aufgabenbereich<br />
zählen. Aus der rechtlichen Definition der Schulpflicht und des Schulzwangs<br />
erwächst nicht notwendigerweise ein pädagogischer Impetus. Erfreulicherweise<br />
entschließen sich <strong>Schule</strong>n zunehmend das Problem Schulabsentismus als bedeutsam<br />
einzuschätzen, nicht zu tabuisieren und in den Bereich der eigenen pädagogischen<br />
Aufgabenstellungen zu verorten. Die Gleichgültigkeit weicht einer Haltung,<br />
die als konstruktiv und lösungsorientiert bezeichnet werden kann (RICKING<br />
2006a). Schulleitungen erkennen, dass eine hohe Schulbesuchsquote als wichtiger<br />
Indikator für Schulqualität gilt, einzelne Lehrer fühlen sich ermutigt über die<br />
rechtlichen Notwendigkeiten hinaus tätig zu werden und diese Problematik als<br />
pädagogische Herausforderung anzunehmen. Es ist vor diesem Hintergrund bedeutsam<br />
den Kenntnisstand (z.B. über Risikofaktoren in den unterschiedlichen<br />
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Settings, über diagnostische Optionen und zu den Formen schulnaher Prävention<br />
und Intervention) im Kollegium sowie die praktische Handlungskompetenz zu erhöhen.<br />
Das Thema ist weitaus deutlicher als bisher in Aus- und Fortbildung zu verankern.<br />
Überdies kann es sehr vorteilhaft sein eine Person aus dem Kollegium, die<br />
sich besonders intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat und über Beratungskompetenz<br />
verfügt, als Experten zu etablieren. Mutzeck (2005, 55) spricht in<br />
diesem Zusammenhang von einem „Schulmeidungsbeauftragten“.<br />
Baustein 2: Fehlzeiten wahrnehmen und registrieren<br />
- Dunkelziffer senken<br />
- Häufigkeit nicht unterschätzen<br />
- Fehlzeiten wahrnehmen, registrieren, verfolgen, analysieren und handeln –<br />
Konzept entwickeln!<br />
Bei der Aufnahme und Interpretation von Daten zur An- und Abwesenheit handelt<br />
es sich um eine zentrale Voraussetzung für die Prävention von Schulabsentismus.<br />
Differenzierte Informationen über Versäumnisse ermöglichen zu erfahren, welches<br />
Ausmaß und welche Verteilung die Fehlzeiten in einer <strong>Schule</strong> aufweisen. Z. B.<br />
durch Ermittlung des Prozentsatzes gefehlter Stunden (Fehlquote) eines definierten<br />
Zeitabschnitts, der Dauer einzelner Versäumnisphasen (z.B. schwerpunktmäßig<br />
stunden-, tage- oder wochenweise) und der Verteilung der Fehlzeiten auf Klassen<br />
und Jahrgänge. Daneben kann die Fehlstruktur hinsichtlich der Schulstunden,<br />
Fächer und Wochentage bestimmt werden. Die erlangten Daten sind zusammenzufassen,<br />
auszuwerten und darzustellen, so dass die Entwicklung der Anwesenheitsrate<br />
auf Schul-, Jahrgangs- und Klassenebene diskutiert und interpretiert werden<br />
kann und folgende pädagogische Schlussfolgerungen eine solide Basis aufweisen.<br />
Aus den Analysen dieser Daten lassen sich relevante Informationen über Bedingungsfelder<br />
und Entwicklungen ableiten und mit weiteren Kenntnissen verknüpfen,<br />
sodass sich Hypothesen über das Zustandekommen der Fehlzeiten bilden. Voraussetzung<br />
ist, dass auch die Schüleranwesenheit im Focus der Lehrkräfte ist,<br />
entsprechende Routinen in der Datenaufzeichnung etabliert werden und so verlässliche<br />
Einschätzungen der Lage möglich sind. Studien zeigen, dass im üblichen<br />
Modus nur ein Teil der Versäumnisse von Lehrerseite überhaupt bemerkt wird. Die<br />
Dunkelziffer ist allgemein als relativ hoch zu veranschlagen und es sollte folglich<br />
Gegenstand von Erörterungen im Kollegium sein sie zu senken (vgl. WILMERS &<br />
GREVE 2002). Die Aufnahme der Versäumnisse ist durch eine Entschuldigungsregelung<br />
mit den Erziehungsberechtigten schulweit zu vereinheitlichen, so dass diese<br />
ein erkranktes Kind noch am gleichen Morgen (z. B. bis 9.00 Uhr) telefonisch in der<br />
<strong>Schule</strong> abmelden. Treffen weder Entschuldigung noch Schüler in der <strong>Schule</strong> ein,<br />
können betroffene Lehrkräfte oder zuständiges Schulpersonal (wie Schulsozialar-<br />
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Version 2.0<br />
beiter) aktiv werden und sehr zeitnah reagieren. Das heißt: Lehrkräfte müssen<br />
Fehlzeiten wahrnehmen, registrieren, sie verfolgen, analysieren und handeln. Dazu<br />
benötigen sie einen formell standardisierten Prozess, um effektiv und ohne unnötigen<br />
Aufwand mit der Aufzeichnung von Fehlzeiten umzugehen. Die dazu nötigen<br />
Instrumente sind ebenso für die Analyse von Einzelfällen geeignet (vgl. RICKING<br />
2006a).<br />
Baustein 3: Sicherheit in Klasse und <strong>Schule</strong><br />
- aversive Reize ausräumen bzw. beenden<br />
- Mobbing erkennen und unterbinden<br />
- Sicherheit Einzelner in der Klasse garantieren<br />
Eine weitere Prämisse für gelingende Lernprozesse und eine gesunde psychosoziale<br />
Entwicklung ist das Gefühl von Sicherheit und des Angenommenseins in<br />
der <strong>Schule</strong>. Diese sind gefährdet durch gewaltförmige Interaktionsprozesse wie<br />
sie bei Mobbing vorkommen, das zu verstehen ist als subtiles und systematisches<br />
Drangsalieren einzelner Personen über längere Zeit, um sie zu demütigen und sozial<br />
auszugrenzen. Es tritt selten offen auf, ist im Unterricht kaum zu greifen, wirkt<br />
mitunter wie belangloses Necken und ist vordringlich in den Nischen und Hinterbühnen<br />
von <strong>Schule</strong> (Schulweg, Gänge, Schulhof, ...) ohne Aufsicht zu finden. Das<br />
Opfer soll in der Hierarchie nach ganz unten gezwungen werden. Im Gegensatz zu<br />
offener Aggression wird Mobbing von Lehrkräften oft nicht wahrgenommen. Viele<br />
Lehrer meinen es gäbe kein Mobbing an ihrer <strong>Schule</strong>, doch die Dunkelziffer ist<br />
aufgrund der Spezifika besonders hoch: 10 - 16% der Schüler zwischen 10 und 19<br />
Jahren werden Mobbingopfer, wobei alle Altersstufen in der <strong>Schule</strong> vertreten sind<br />
(ALSACKER 2003).<br />
Die Erscheinungsformen sind vielfältig und zielen vordringlich auf die Erniedrigung<br />
des Opfers. Beispiele sind Schwächen des anderen ansprechen, hänseln, drohen,<br />
erpressen, beleidigen, beschimpfen, demütigen (z.B. Kopf in Toilettenschüssel<br />
/ Mülleimer stecken, anspucken), Quälerei (z.B. Schläge, Zigarette auf Haut<br />
ausdrücken), sexuelle Belästigung, hinterhältige Anspielungen, bewusste Desinformation<br />
oder Ausschluss von Gruppenaktivitäten. Die psychischen Auswirkungen<br />
sind immens und sollten nicht als gewöhnliche Begleiterscheinungen von<br />
Schülerkonflikten im Schulalltag verharmlost werden: vielfach dokumentiert ist<br />
die Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins, psychosomatische Reaktionen (z.B.<br />
Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Schlafstörungen), schulische Leistungsprobleme,<br />
Motivationsprobleme und – hier zeigt sich der Bezug zum Schulabsentismus<br />
- Meidungsverhalten. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben oft wenig<br />
Rückhalt in der Klasse, fühlen sich bedroht und vermeiden die angstvollen Situationen<br />
in der <strong>Schule</strong>. Mobbing erzeugt innerhalb einer tiefen Verunsicherung negativen<br />
Stress, der v. a. zu psychosomatische Erkrankungen führen kann. Die Opfer<br />
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suchen das Problem häufig zuerst bei sich selbst, wenden sich aufgrund der Bedrohung<br />
oder aus Schamgefühlen nicht an Erwachsene und verschleiern auch<br />
angstbedingte Unterrichtsversäumnisse, indem sie z. B. behaupten den Bus verpasst<br />
zu haben. Durch die Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit der Situation<br />
(„wann kommt der nächste Angriff?“) werden die Gemobbten zunehmend<br />
hilflos und isoliert. Lehrer sollten diese Hintergründe kennen, sensibilisiert auf<br />
Anzeichen und Gefährdungspotenziale achten und im Kollegium so wie in der<br />
Klasse thematisieren, so dass auch Schüler ermutigt sind, Vorfälle zu berichten.<br />
Mobbing ist eine Erscheinungsform brutaler Gewalt, der unmittelbar und ohne<br />
Zeitverzug Grenzen gesetzt werden muss.<br />
Baustein 4: soziales Lernen fördern<br />
- Gestaltung eines sozial-integrativen Klassen- und Schulklimas<br />
- Beratungsangebote für Schüler vorhalten<br />
- Auf- und Ausbau von Konzepten zur Konfliktregelung (z.B. Mediation)<br />
- Rückkehr des Schülers organisieren<br />
Obwohl hierzu nur wenige Untersuchungen vorliegen, muss der Einfluss des sozialen<br />
Klimas auf das Wohlbefinden der Schüler und Lehrer und somit indirekt auch<br />
auf das Schulbesuchverhalten als hoch veranschlagt werden. Folgen wir MEYER<br />
(2004, 47), ist ein lernförderliches Klima durch gegenseitigen Respekt, verlässlich<br />
eingehaltene Regeln, gemeinsam geteilte Verantwortung, Gerechtigkeit des Lehrers<br />
gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverband insgesamt und Fürsorge<br />
des Lehrers für die Schüler und der Schüler untereinander gekennzeichnet.<br />
In einer positiven Arbeitsatmosphäre mit respektvollem Umgang, Verlässlichkeit<br />
und Gerechtigkeit wie auch einem lernförderlichem, gewaltarmem Klima ist das<br />
Wohlbefinden aller Beteiligten wie auch die aktive Lernzeit höher (vgl. HASCHER<br />
2004). Die Gefährdung für desintegrative Prozesse sinkt, wenn das Klima als positiv<br />
wahrgenommen wird und Lehrer wie Schüler können sich auf das Eigentliche<br />
ihres Zusammenkommens konzentrieren, auf ihre Lerninteressen, den Lernprozess<br />
und die Lernleistung. Lehrer und Schüler entwickeln und einigen sich gemeinsam<br />
auf Verhaltensstandards, die etabliert und konsequent realisiert werden. Die Qualität<br />
des Umgangs miteinander sowie der Umgang mit Konflikten sind für das Erreichen<br />
eines sozial-integrativen Schulklimas entscheidende Zielkriterien. Um<br />
sich ihnen zu nähern, wird eine programmatische Ausrichtung benötigt, die z. B.<br />
die Unterweisung möglichst vieler Schüler in mediativen Konfliktlösestrategien<br />
vorsieht (KÜHN & RICKING 2006). Dazu gehören auch Beratungsangebote sowie geeignete<br />
Formen der Gestaltung der Rückkehr eines Schülers nach einer Versäumnisphase.<br />
Schüler verlängern Versäumniszeiten, weil sie Angst vor der Rückkehrsituation<br />
haben. Diese sind häufig geprägt von ungünstigen Interaktionsformen zwi-<br />
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Version 2.0<br />
schen Schüler und Lehrer, sodass es leicht zu sarkastischen Bemerkungen, zu Konflikten<br />
oder zur Nichtbeachtung des Schülers kommt. Eine günstige Alternative<br />
stellt die positive Gestaltung der Rückkehr des Schülers dar, in der die Anwesenheit<br />
des Schülers oder die hohe Anwesenheitsquote in der Klasse positiv bemerkt<br />
wird. So wird zielannäherndes Verhalten dosiert verstärkt.<br />
B. Ebene Klasse<br />
Baustein 5: Beziehungsangebote für Schüler<br />
- Grundlegende Haltung: Jedes Kind ist wichtig, alle finden in der Klasse und<br />
<strong>Schule</strong> eine Heimat, keiner darf verloren gehen!<br />
- Wertschätzung und Beziehungsgestaltung trotz „Fehl“-verhaltens<br />
- Aktive, positive Beziehungsgestaltung<br />
- Konkrete Hilfe zur individuellen Konfliktbewältigung und Lebensgestaltung<br />
anbieten<br />
Erfahrungen – u. a. aus den sog. Verweigererprojekten – weisen recht klar auf die<br />
hohe Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung im Umgang mit Schülern hin, die<br />
von schulischer Desintegration bedroht sind. Sie entgleiten der Klasse und <strong>Schule</strong>,<br />
weil sie auch in persönlicher Hinsicht dort nichts bindet. Untersetzt durch die Haltung<br />
„Jedes Kind ist wichtig, alle finden in der Klasse und in der <strong>Schule</strong> eine Heimat,<br />
keiner darf verloren gehen“ ist die direkte Beziehungsarbeit ausschlaggebend.<br />
Integrativ wirkende Lehrer achten auf emotionale Aufgeschlossenheit und<br />
ein freundliches, optimistisches Auftreten, um eine vertrauensvolle Beziehung zu<br />
den Schülern zu ermöglichen. Sie geben häufig positive Rückmeldung, stellen offene<br />
Fragen, sind in Sachen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gute Modelle und<br />
äußern klare Erwartungen zum Verhalten (z.B. Fehlzeiten sind glaubhaft zu entschuldigen).<br />
Es herrscht ein wertschätzender und respektvoller Kommunikationsstil.<br />
Sie begründen ihre Erwartungen und bieten insbesondere Risikoschülern<br />
Lernhilfe und regelmäßig Gespräche an, die ggf. die Hintergründe der Versäumnisse<br />
aufarbeiten. In zu definierendem Umfang sind so konkrete Hilfen zur Bearbeitung<br />
von belastenden Konflikten möglich. Um Beziehungsaufbau und –gestaltung<br />
in der <strong>Schule</strong> zu ermöglichen, muss für entsprechende Rahmenbedingungen gesorgt<br />
werden – häufig bleibt in der Schulzeit zu wenig Zeit für informelle Gespräche.<br />
Die Stärkung des Klassenlehrerprinzips – die Lehrkraft und ihre Klassen arbeiten<br />
einen substanziellen Teil der Wochenstunden gemeinsam – gilt als wesentliches<br />
Fundament der Schaffung tragfähiger pädagogischer Bezüge.<br />
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Baustein 6: Lernen fördern<br />
- Lernerfolge schaffen<br />
- Bewertungsmodalitäten anpassen<br />
- Selbstwirksamkeit stärken<br />
Version 2.0<br />
Es ist auch alltagstheoretisch relativ gut nachvollziehbar, dass notorisch erfolglose<br />
Schüler, die oft auch familiär erheblichen Belastungen ausgesetzt sind, dazu<br />
neigen den Ort des Versagens zu meiden. Häufige Rückmeldungen des Nicht-<br />
Könnens sind für ein labiles Selbstkonzept kaum zu integrieren und werden als<br />
selbstwertschädigend zurückgewiesen. Das regelmäßige Scheitern an schulischen<br />
Anforderungen bleibt nicht ohne Folgen: es greift die Lernmotivation stark an, es<br />
untergräbt den Glauben mit den eigenen Möglichkeiten Erfolge zu erzielen, es<br />
bewirkt ein negatives Selbstkonzept, geringe Selbstwirksamkeitserwartung sowie<br />
unangemessene Attributionsmuster (vgl. FUCHS 2005). Die sich so entwickelnden<br />
psychischen Prozesse führen den Schüler auf den Rückzug vom Lernen, bedingen<br />
Passivität und Vermeidungsstrategien. Es zählt daher zu den grundlegenden pädagogischen<br />
Aufgaben der <strong>Schule</strong> Schüler unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit<br />
zu Erfolgen zu führen. Diese stützen das Selbstwertgefühl, die Lernmotivation<br />
und machen das Feld, in dem die Erfolge erreicht wurden, in positiver Weise erlebbar.<br />
Die Benotungszwänge im deutschen Schulsystem, besonders der Modus der sozialen<br />
Bezugsnorm, setzen einer pädagogisch verträglichen Leistungsrückmeldung,<br />
die die Auswirkungen auf das Selbstkonzept und die Lernmotivation berücksichtigen,<br />
enge Grenzen. Und dennoch: Schüler mit schulmeidendem Verhalten oder<br />
Tendenzen benötigen schulische Erfolge und oft eine angemessene fachliche Unterstützung<br />
diese zu realisieren. Dabei ist zu denken an unterrichtliche Maßnahmen<br />
der Differenzierung, an die Änderung der Bewertungsmodalitäten (z.B. Nutzung<br />
der individuellen Bezugsnorm, kurzfristige Rückmeldung per Feedback-<br />
Bogen) oder auch an Optionen intensiver Kleingruppen- und Einzelförderung (vgl.<br />
RICKING 2006a).<br />
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Baustein 7: Kontakt herstellen und halten<br />
Version 2.0<br />
- unmittelbare Reaktion zeigen, Besorgnis und Interesse zum Ausdruck bringen<br />
- Signalwirkung des Verhaltens erkennen<br />
- Intensives Feedback geben<br />
Durch ihr Handeln sollten Lehrkräfte klar vermitteln, dass sie nicht bereit sind,<br />
Schulabsentismus zu dulden. Daher muss, um Lern- und Gewöhnungsprozesse zu<br />
vermeiden, einer unerlaubten Fehlzeit ohne große Verzögerung eine Reaktion der<br />
<strong>Schule</strong> folgen, die beispielsweise durch ein Telefonat mit den Erziehungsberechtigten<br />
umsetzbar ist oder dadurch, den Schüler aufzusuchen, anzusprechen und<br />
abzuholen. Das frühe Kontaktieren und das Halten der Verbindung ist eine zentrale<br />
Voraussetzung für geeignete pädagogische Maßnahmen. Der Schüler gleitet nicht<br />
aus dem Blick, bleibt im Focus und eine Begleitung des Reintegrationsprozesses<br />
ist möglich. So unterstreicht die <strong>Schule</strong> die Bedeutung der Anwesenheit jedes einzelnen<br />
Schülers und signalisiert Kenntnis und eine klare Haltung. Es sind auch die<br />
negativen Auswirkungen auf die anderen Schüler zu bedenken, wenn Fehlzeiten<br />
nicht im Zusammenhang mit angemessenen schulischen Aktivitäten wahrgenommen<br />
werden.<br />
Die am Verhalten erkennbare Drift vom Unterricht und der <strong>Schule</strong> weg hin zu subjektiv<br />
interessanteren Situationen findet eine zeitlich vorgelagerte Entsprechung<br />
in einer inneren Abwehrhaltung gegenüber schulischem Handeln, einer schulaversiven<br />
Einstellung und einer schulbezogen negativen Gestimmtheit (Ablehnung<br />
und Passivität als vordringliche Merkmale). Diese Warnsignale für Schulabsentismus<br />
sind Anlässe frühzeitigen Handelns. Als Beispiele können Lernverweigerung<br />
oder Rückzug und Gleichgültigkeit gegenüber der <strong>Schule</strong> genannt werden, aber<br />
auch wiederholtes Zuspätkommen und deutliche Unterrichtsstörungen (ev. als<br />
Zeichen einer stofflichen oder sozialen Abkopplung) oder unangemessen langen<br />
Fehlzeiten aufgrund von Bagatellkrankheiten (die als Initial für angstbedingtes<br />
Meidungsverhalten mit psycho-somatischen Anteilen verstanden werden können).<br />
Diese mitunter von Abwehr schulischer Anforderungen durchdrungenen Verhaltensmuster,<br />
die Lernfortschritte maßgeblich beeinträchtigen, sollten von Lehrkräften<br />
als Warnsignale wahrgenommen werden, die für sich genommen schon<br />
schulisches Risikoverhalten darstellen, aber auch in Schulabsentismus zu eskalieren<br />
vermögen.<br />
Seite 40 von 151
Baustein 8: Förderung der Selbstregulation<br />
- Positive Verstärkung<br />
- Token-Systeme<br />
- Verhaltensverträge/ Kontingenzverträge<br />
- Rückmeldesysteme<br />
Version 2.0<br />
Im lerntheoretischen Sinne ist Schulabsentismus ein weitgehend gelerntes Verhalten,<br />
verändert sich durch Lernprozesse laufend und kann daher auch wieder<br />
verlernt oder umgelernt werden. Verschiedene, empirisch geprüfte Techniken und<br />
Instrumente, die dem Schüler den regelmäßigen Schulbesuch erleichtern, liegen<br />
vor. Da es den Schülern an Selbstverstärkung für den Schulbesuch mangelt, werden<br />
in Programmen der Verhaltensmodifikation vorübergehend externe Verstärker<br />
systematisch eingesetzt um Lernverhalten und Anwesenheit zu fördern. Insbesondere<br />
Schulschwänzer, so die grundlegende Annahme, benötigen mehr Kontakte,<br />
eine engere Führung und mehr Aufsicht als <strong>Schule</strong> üblicherweise bietet. So beinhalten<br />
viele Programme aus Forschungsstudien Anteile von Kontrolle und Verstärkung<br />
des Zielverhaltens im Rahmen eines Verhaltensvertrages (vgl. RICKING 2003).<br />
Aus der Fülle möglicher Techniken soll hier auf die systematische Nutzung positiver<br />
Verstärker, Token-Systeme und Verhaltensverträge/ Kontingenzverträge kurz<br />
eingegangen werden.<br />
Die systematische Verstärkung des Schulbesuchs und der aktiven Teilhabe am Unterricht<br />
steht in direktem Zusammenhang mit den Zielen der Absentismusprävention:<br />
es geht darum wirksame Lernprozesse zu ermöglichen, zu verstetigen und so<br />
die Partizipation des Schülers am Unterricht und Schulleben zu erreichen (vgl.<br />
KASTIRKE & RICKING 2004). Ein möglicher Weg dorthin besteht in der systematischen<br />
Verstärkung angemessener und zielerreichender schulischer Aktivitäten, für<br />
die Schüler üblicherweise eher selten eine angemessene Rückmeldung bekommen.<br />
Wenn es ihnen nicht gelingt sich für positives Verhalten selbst zu verstärken,<br />
wächst unter ungünstigen Bedingungen die Gefahr von Motivationsproblemen<br />
und der Entwicklung einer schulaversiven Haltung. Der Einsatz von Verstärkern<br />
erfolgt im Rahmen von Verstärkerplänen, wobei positive Effekte dann eintreten,<br />
wenn der Verstärker dem Verhalten unmittelbar und innerhalb eines Zeitkonzepts<br />
folgt. Dabei weicht die kontinuierliche einer intermittierenden Verstärkung, entweder<br />
nach Reaktionsquoten (das Verhalten wird nach jedem 2. oder 5. Auftreten<br />
verstärkt) oder Zeitintervallen (die Bekräftigung erfolgt nach festgelegten Zeitabständen).<br />
Mittel- und langfristig ist anzustreben die Abhängigkeit der Schüler von<br />
der Setzung äußerer Reize sukzessiv aufzuheben und das Kontingenzmanagement<br />
so zu gestalten, dass die Selbstkontrolle und –steuerung gestärkt wird und sich<br />
entwickeln kann. Darin liegt das eigentliche Ziel verhaltensmodifikatorischer<br />
Techniken und Systeme (NEUKÄTER 2004).<br />
Seite 41 von 151
Version 2.0<br />
Beim sog. Token handelt es sich um einen planvoll eingesetzten Verstärker, der<br />
vom Schüler gegen individuell attraktive Gegenstände oder Aktivitäten eingetauscht<br />
werden kann (Münzverstärkung). Token können in Form von Chips, Steinchen<br />
oder Stempel für Schüler fassbar werden. Durch die Eintauschmöglichkeit<br />
erhält der Token, zuvor ein eher bedeutungsloser Gegenstand und neutraler Reiz<br />
seinen spezifischen Wert. Findet die Verteilung sowie der Tausch der Token nach<br />
zuvor festgelegten Regeln mit dem Ziel des Aufbaus angemessenen Verhaltens<br />
statt, werden die Begriffe Token-System oder Token-Economy genutzt. Es ist dabei<br />
vorab zu klären, für welches Zielverhalten innerhalb welcher Zeitstrukturen wie<br />
viele Token vergeben werden, welche Anzahl an Token für die in Frage kommenden<br />
Verstärker aufgebracht werden müssen und wann Tauschmöglichkeiten bestehen.<br />
Token-Systeme zeigen insbesondere bei jüngeren Schülern beachtliche<br />
Erfolge bei der Verhaltenssteuerung, sind situationsübergreifend anwendbar und<br />
durch Veränderungen bei den Tauschaktivitäten oder –gegenständen werden ungewollte<br />
Sättigungseffekte vermieden. Durch die Nutzung von Token wird die<br />
Praktikabilität systematischer Verstärkung gesteigert, die Einsetzbarkeit in der<br />
Praxis von <strong>Schule</strong> und Unterricht erhöht, sodass kaum besondere Arrangements für<br />
Zielschüler nötig sind (vgl. JOHANSSON 1995).<br />
Pädagogische Verträge (Kontingenzverträge) haben erwiesenermaßen bei Schulabsentismus<br />
eine relativ hohe Effizienz, weil sie alle Beteiligten als gleichwertige<br />
Vertragspartner einbeziehen, der Problemkomplexität durch eine individuelle<br />
Ausformung des Vertrags Rechnung tragen, die Selbststeuerungsfähigkeit des<br />
Probanden ansprechen und von Lehrkräften ohne sonderlichen Zeitaufwand implementierbar<br />
sind (vgl. RICKING & NEUKÄTER 1998).<br />
C. Ebene System<br />
Baustein 9: Kooperation mit Eltern<br />
- Positiven Elternkontakt und kooperative Strukturen aufbauen<br />
- Regelmäßige Kontakte pflegen<br />
- Sofortige Kontaktaufnahme im Versäumnisfall<br />
- Bei komplexen Problemlagen stützende Systeme vermitteln<br />
Die Familie als primäre Sozialisationsinstanz hat maßgeblichen Einfluss auf das<br />
Verhalten des Kindes auch hinsichtlich des Schulbesuchs und ist insofern auch<br />
eine wichtige Adresse bei der Verbesserung der schulischen Einbindung eines<br />
Schülers. Das familiäre Setting ist einzubetten in ein vielschichtiges System der<br />
Einflussfelder, die gesellschaftlichen und schulischen Bedingungsfaktoren, die<br />
Dispositionen des Schülers wie auch den Einfluss der Peers berücksichtigt – eine<br />
Seite 42 von 151
Version 2.0<br />
Fixierung und Reduktion von Schulabsentismus als Elternproblem ist unangemessen.<br />
Kooperation mit Erziehungsberechtigten im Rahmen von schulmeidendem<br />
Verhalten ist in ihren Grundlagen nicht zu unterscheiden von der Zusammenarbeit<br />
mit Eltern hinsichtlich anderer Themenfelder. Auch hier ist ein wechselseitiger,<br />
dynamischer und zielgerichteter Austauschprozess nötig, der die Handlungsweisen<br />
der Beteiligten mitbestimmt. Dieser Prozess lässt sich theoretisch untersetzen<br />
durch das sog. Kooperationsmodell, das im Gegensatz zu früheren Konzepten<br />
Pädagogen und Erziehungsberechtigte als Partner in der Kooperation definiert, die<br />
sich in ihren Kompetenzen und Kenntnissen ergänzen und in gemeinsamer Verantwortung<br />
zielorientiert arbeiten. Studien weisen darauf hin, dass gezielte<br />
Rückmeldungen an die Erziehungsberechtigten, die sowohl eine Fehlzeit anzeigen<br />
als auch auf eine Verbesserung der Anwesenheit hinweisen kann, positive Effekte<br />
auf den Schulbesuch zeitigen (vgl. RICKING 2006b). Es bietet sich an, Rückmeldesysteme<br />
(Anrufe, Besuche, Meldungen, schriftliche Mitteilungen) zu installieren,<br />
die nach festen Regeln für einen optimalen Informationsstand auf allen Seiten<br />
sorgen. Regelmäßige Telefonate mit den Eltern gefährdeter Schüler vermögen einen<br />
positiven Kontakt zu fundieren und vermeiden die kritische Beziehungsaufnahme<br />
erst im Krisenfall. In manchen Fällen wissen die Erziehungsberechtigten<br />
nicht, dass ihr Kind schwänzt oder verfügen über kein Veränderungswissen den<br />
Schulbesuch positiv zu beeinflussen. Manche Eltern ausländischer Schüler kennen<br />
aus ihrem Heimatland keine Schulpflicht oder verstehen nicht den hohen Grad an<br />
Verbindlichkeit, den sie einschließt.<br />
Baustein 10: Netzwerk der Hilfen<br />
- Jugendamt / Jugendhilfe /Sozialpädagogik<br />
- Erziehungsberatung<br />
- Therapeutische Einrichtungen<br />
- alternative Beschulungsprojekte<br />
- …<br />
Wie bereits deutlich geworden ist können <strong>Schule</strong>n und Lehrkräfte das Schulbesuchverhalten<br />
ihrer Schüler vielfach beeinflussen, in Fällen schulferner Genese<br />
oder massiver Intensität benötigen sie jedoch die Unterstützung weiterer Einrichtungen.<br />
Diese Hilfe und Unterstützung fließt besonders schnell und effektiv, wenn<br />
der Boden bereitet ist und sowohl strukturelle als auch personale Kooperationsbezüge<br />
existieren. Es ist von zentraler Bedeutung, dass sich <strong>Schule</strong>n vernetzen, im<br />
Sinne der Förderung der betroffenen Schüler weitere außerschulische Kompetenzen<br />
nutzen und entsprechend in ein lebendes System professioneller Hilfen eingebunden<br />
sind. Maßnahmen im Kontext von Schulabsentismus basieren häufig<br />
auf der Kooperation von Jugendhilfe und <strong>Schule</strong>. Schon seit geraumer Zeit bildet<br />
Seite 43 von 151
Version 2.0<br />
die <strong>Schule</strong> einen Handlungsraum für sozialpädagogische Maßnahmen, was vor allem<br />
in der institutionalisierten Schulsozialarbeit zum Ausdruck kommt. Die zentrale<br />
Funktion der Jugendhilfe, die Integration bei sozialer Benachteiligung, nimmt<br />
im Falle von Schulabsentismus durch Familien unterstützende, Freizeit strukturierende<br />
und Alltagsbewältigung fördernde Maßnahmen einen hohen Stellenwert ein<br />
(vgl. THIMM 2000).<br />
C<br />
Ebene<br />
System<br />
B<br />
Ebene<br />
Klasse<br />
A<br />
Ebene<br />
<strong>Schule</strong><br />
Ausblick<br />
Rahmenkonzept zur Förderung der schulischen<br />
Anwesenheit und Partizipation<br />
9<br />
Kooperation mit Eltern<br />
5<br />
L -S<br />
Beziehung<br />
1<br />
pädagogische<br />
Haltung<br />
6<br />
Lernen<br />
fördern<br />
2<br />
Registratur<br />
10<br />
Netzwerk der Hilfen<br />
7<br />
Kontakt<br />
halten<br />
3<br />
Sicherheit<br />
8<br />
Selbstregulation<br />
4<br />
Soziales<br />
Lernen<br />
Schulabsentismus ist nicht nur ein schulisches Problem, doch <strong>Schule</strong>n können im<br />
Rahmen ihrer Möglichkeiten die Anwesenheit und die Teilhabe von Schülern an<br />
schulischen Aktivitäten deutlich beeinflussen und angesichts der extrem negativen<br />
Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen ihren Beitrag dazu leisten<br />
illegitime Schulversäumnisse zu minimieren. Ob es ihr in Zukunft gelingen wird<br />
mehr Schüler als bisher an <strong>Schule</strong> zu binden und angemessen zu fördern, hängt u.<br />
a. von ihrer Fähigkeit und Bereitschaft ab ihr pädagogisches Angebot auf die Bedürfnisse<br />
ihrer Schüler auszurichten, eigene präventive und früh-interventive<br />
Konzepte zu entwickeln und zu implementieren. Über den Einfluss des Lehrplans<br />
sowie auch der Methodik und Didaktik liegen noch keine ausreichend detaillierten<br />
Forschungsergebnisse vor. Besonders im Feld der Unterrichtsgestaltung sind deutlich<br />
mehr Forschungsbemühungen angezeigt. Möglicherweise können <strong>Schule</strong>n<br />
von den alternativen Konzepten der Praxisprojekte und Schulstationen diesbezüg-<br />
Didaktisch-methodische<br />
Rahmung<br />
Seite 44 von 151<br />
Lehrerverhalten
Version 2.0<br />
lich lernen (vgl. DJI 2004). M. E. spricht es für die pädagogische Qualität einer<br />
<strong>Schule</strong>, wenn es ihr gelingt auch aversiv eingestellte, leistungsschwächere und<br />
schwierigere Schüler anzunehmen, einzubinden und Spaß, Erfolg und Bestätigung<br />
zu vermitteln.<br />
Seite 45 von 151
Das RvD-Raum Team<br />
Version 2.0<br />
Seite 46 von 151
Version 2.0<br />
Der Trainingsraum<br />
oder<br />
Raum Verantwortlichen Denkens (RvD)<br />
Das Konzept für<br />
eigenverantwortliches Denken in der <strong>Schule</strong> nach<br />
E. Ford<br />
und seine Umsetzung an der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Was ist das Problem?<br />
Lernen ist besonders erfolgreich, wenn:<br />
- Ruhe,<br />
- eine freundliche Stimmung und<br />
- Gelassenheit den Unterricht prägen.<br />
Unterricht kann aber auch geprägt sein von:<br />
- Störungen,<br />
- Ermahnungen und<br />
- Unruhe.<br />
Umgang mit Störungen<br />
Die Reaktionen von Lehrkräften auf Unterrichtsstörungen sind vielfältig und breit<br />
gestreut.<br />
Die Maßnahmen zur Behebung von Unterrichtsstörungen zielen auf das Handeln<br />
der SchülerInnen und nicht auf ihr Denken.<br />
Druck erzeugt Gegendruck.<br />
Gründe für Störungen gibt es viele:<br />
- Wunsch nach Aufmerksamkeit<br />
Seite 47 von 151
- andere Wünsche und Ziele<br />
- ...<br />
(Störendes) Verhalten macht also Sinn:<br />
Version 2.0<br />
- Menschen (SchülerInnen) handeln, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen.<br />
- Ihre Handlungen (auch Störungen) haben für sie persönlich einen Sinn.<br />
Teufelskreis der Störungen<br />
Der Schüler<br />
fühlt sich von<br />
seinem Lehrer<br />
abgewertet,<br />
das ärgert<br />
ihn.<br />
Die Lehrkraft<br />
reagiert<br />
mit<br />
Ermahnungen<br />
und Bestrafungen.<br />
Schüler stört<br />
immer den<br />
Unterricht.<br />
Die Lehrkraft<br />
erklärt die<br />
Störung mit<br />
Abwertung<br />
des Schülers<br />
als “verstockt,trotzig“.<br />
Seite 48 von 151
Anderes Verständnis von Störungen<br />
Version 2.0<br />
Es gibt Übereinkünfte, Konventionen, Regeln, von denen aus betrachtet, bestimmte<br />
Verhaltensweisen Störungen sind.<br />
Verhalten (störendes wie nicht störendes) ist eine offene oder verdeckte Botschaft.<br />
Der Schüler stört, weil er etwas bezwecken will.<br />
Wenn Störungen Botschaften sind, gilt es, diese zu entschlüsseln.<br />
Regeln:<br />
- beschreiben erwünschtes Verhalten (Pflichten),<br />
- müssen in der <strong>Schule</strong> einheitlich sein,<br />
- müssen allen SchülerInnen bekannt sein,<br />
- unterstützen die Einsicht in eigenverantwortliches Handeln,<br />
- haben Konsequenzen.<br />
Die Grundidee von Eigenverantwortung<br />
- Lehrkräfte und SchülerInnen tragen Verantwortung nur für ihr eigenes Tun.<br />
- Lehrkräfte sind verantwortlich für einen gut vorbereiteten und angemessenen<br />
Unterricht.<br />
- SchülerInnen sind für das Lernen verantwortlich.<br />
Programm für eigenverantwortliches Denken in der <strong>Schule</strong> (E. Ford)<br />
1. Jede Lehrkraft hat das Recht, ungestört zu unterrichten und die<br />
Pflicht, für einen guten Unterricht zu sorgen.<br />
2. Jeder Schüler hat das Recht, guten Unterricht zu bekommen und die<br />
Pflicht, für einen störungsfreien Unterricht zu sorgen.<br />
3. Alle müssen die Rechte der anderen akzeptieren und ihre Pflichten erfüllen.<br />
Was brauchen wir dafür?<br />
- Diejenigen, die lernen und lehren wollen, müssen störungsfrei lernen und<br />
unterrichten können.<br />
- Für „Störenfriede“ brauchen wir einen besonderen Raum und eine in Gesprächsführung<br />
trainierte Lehrkraft.<br />
Seite 49 von 151
Version 2.0<br />
- Die Konsequenz bei Regelverstößen ist genau festgelegt und stets gleich.<br />
Es folgen die Arbeitspapiere, die für die Umsetzung der o.g. Idee im RVD notwendig<br />
sind.<br />
Seite 50 von 151
Leitfaden zum Ablauf des Geschehens im<br />
1. Anklopfen und Eintreten<br />
2. Begrüßung<br />
3. Übergabe des »Laufzettels«<br />
Trainingsraum<br />
4. Schüler/in setzt sich auf einen freien Platz<br />
(je nach Situation)<br />
5. Schüler/in signalisiert Gesprächsbereitschaft<br />
6. Schüler/in schildert seine/ihre Sicht der Störung<br />
(1. Störung, 2. Störung)<br />
7. Absichten/Hintergründe erforschen<br />
8. Absicht vom Verhalten trennen<br />
9. Regelverstoß benennen<br />
10. Ideen für das zukünftige Verhalten sammeln lassen<br />
11. Plan schreiben lassen ,<br />
Version 2.0<br />
12. Absprachen treffen über das Einholen der Hausaufgaben und Nach-<br />
arbeiten des Versäumten<br />
13. Plan kopieren<br />
14. Verabschiedung<br />
Seite 51 von 151
Zuweisung in den Trainingsraum für eigenverantwortliches Denken<br />
Schüler/Schülerin:______________________________<br />
Klasse/Uhrzeit :______________________________<br />
1. Störung:<br />
2. Störung:<br />
Weiteres auffälliges Verhalten:<br />
Lehrer/in:_____________________________<br />
Datum:_____________________<br />
Stunde_______________________________<br />
Zeit:_______________________<br />
Rückkehr erbeten:<br />
sobald als möglich<br />
nach der Pause<br />
heute nicht mehr in meinen Unterricht<br />
meine Unterrichtszeit in dieser Klasse endet um ___________ Uhr<br />
Version 2.0<br />
Seite 52 von 151
Schüler/Schülerin:.<br />
Rückkehrplan für die Unterstufe<br />
Datum:<br />
Klasse:<br />
Verlassen des Klassenraums: Ankunft RVD:<br />
Was habe ich gemacht?<br />
Mein genauer Plan:<br />
ich habe<br />
ich habe geärgert.<br />
Ich bin herumgelaufen<br />
[<br />
- Ich habe Geräusche gemacht<br />
[<br />
2. Wessen Rechte habe ich verletzt?<br />
Ich habe die<br />
Gruppe beim<br />
Lernen gestört<br />
Wen fragst du noch versäumtem Unterrichtsstoff und Hausaufgaben?<br />
Wem zeigst du diesen Plan? Wann?<br />
Unterschrift:<br />
Verlassen RVD:<br />
Unterschrift:<br />
Ankunft Klassenraum:<br />
Ich habe mich gestritten<br />
Ich habe geredet/<br />
in die Klasse<br />
gerufen<br />
Ich habe mit<br />
dem s Stuhl<br />
gekippelt<br />
Ich habe den Lehrer<br />
beim Unterrichten<br />
gestört<br />
Version 2.0<br />
Seite 53 von 151
Rückkehrplan für die Mittel- und Oberstufe<br />
Datum:<br />
Schüler/Schülerin: Klasse:<br />
Verlassen des Klassenraums: __ _________ Ankunft RVD:<br />
Was habe ich gemacht?<br />
Welche Reget habe ich gebrochen?<br />
Ich will mich darum bemühen, das Problem zu lösen: Ja Nein<br />
Mein genauer Plan:<br />
Schreibe auf, was du machen willst, um dein Ziel zu erreichen.<br />
Wen fragst du nach versäumtem Unterrichtsstoff und Hausaufgaben?<br />
Wem zeigst du diesen Plan? Wann?<br />
Unterschri ft: ___________________ Unterschrift:<br />
__________________________________<br />
Verlassen RVD:___ ____________ _ Ankunft Klassenraum:
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Vahrener Str. 60<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel.: 04471/5527<br />
Elterninformation<br />
Version 2.0<br />
Sehr geehrte Eltern!<br />
Es kommt an unserer <strong>Schule</strong> immer wieder vor, dass manche Schüler den Unterricht<br />
so stark stören, dass normales Arbeiten in der Klasse nicht mehr möglich<br />
ist.<br />
Oft sind es Kinder mit Konzentrationsstörungen, mit Problemen aus dem schulischen<br />
oder häuslichen Umfeld, mit gesundheitlichen oder anderen Problemen.<br />
Insgesamt soll Unterricht störungsfrei sein, damit unsere Mädchen und Jungen<br />
in Ruhe und angenehmer Atmosphäre lernen können.<br />
Dazu muss der Lehrer die lernwilligen Schüler vor den Schülern schützen, die<br />
häufig stören oder beleidigend oder verletzend sind.<br />
Damit dieses Ziel möglich wird, hat das Kollegium der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
ab dem Schuljahr 2006/2007 die Einrichtung eines TRAININGSRAUMES als Ort<br />
des Nachdenkens beschlossen.<br />
Gemeint ist damit:<br />
Jeder Schüler und jeder Lehrer hat das Recht auf einen störungsfreien Unterricht<br />
und die Pflicht, dafür zu sorgen.<br />
Das bedeutet:<br />
Störende Schüler in einem gesonderten Raum (Trainingsraum) mit der Unterstützung<br />
einer Lehrperson über ihr Fehlverhalten nachdenken zu lassen und die<br />
Neigung zum Stören abbauen zu helfen.<br />
Die Regeln im Unterricht bilden die Grundlage des Programms. Im Falle einer<br />
Störung (Missachtung einer Regel im Unterricht oder Störung auf dem Schulhof),<br />
ist der Ablauf folgendermaßen:<br />
1. Der störende Schüler wird vom Lehrer höflich an die Regel erinnert (ist<br />
die Störung damit beendet, geschieht nichts weiter).<br />
2. Stört der Schüler zum zweiten Mal, verlässt er ohne Diskussion den Unterricht<br />
und begibt sich in den Trainingsraum.<br />
3. Mit der Lehrperson im Trainingsraum bearbeitet der Schüler schriftlich<br />
das Problem, das zur Störung geführt hat, bis ein angemessenes Verhalten<br />
sichtbar wird. Eine Rückkehr in den Unterricht ist nun möglich (Rückkehrplan),<br />
jedoch nicht in derselben Unterrichtsstunde.<br />
Ist ein Schüler nicht bereit, im Trainingsraum mitzuarbeiten oder ist nicht zu<br />
erkennen, dass ein Schüler sein Verhalten sichtlich verbessert, wird der Schüler<br />
Seite 55 von 151
Version 2.0<br />
vom Unterricht ausgeschlossen. Die Eltern sollten ihr Kind von der <strong>Schule</strong> abholen<br />
(Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen).<br />
Bei besonders hartnäckigen Fällen kann ein Ausschluss vom Klassenunterricht<br />
erfolgen. In diesem Fall wird ein Beratungsgespräch mit dem Schüler und den<br />
Eltern erforderlich. Die Eltern erhalten vorab ein Elternanschreiben mit der Bitte,<br />
der <strong>Schule</strong> mitzuteilen, welche Maßnahmen sie erzieherisch ergreifen werden.<br />
Dieses Programm gibt es bereits an vielen <strong>Schule</strong>n.<br />
Warum funktioniert es?<br />
Schülern ist es wichtig, in der eigenen Klasse zu sein und nicht draußen. Häufig<br />
störende Schüler müssen sich entscheiden: in der Klasse bleiben zu dürfen oder<br />
immer wieder im Trainingsraum Rückkehrpläne erstellen zu müssen. Nur durch<br />
stetes Üben und Wiederholen gelangen die häufig störenden Schüler zu der Einsicht,<br />
dass sie sich entscheiden und ihr Verhalten angemessen ändern müssen.<br />
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen das Programm näher bringen<br />
konnten. Als Anlage erhalten Sie die Regeln im Unterricht.<br />
Am ersten Elternabend in diesem Schuljahr wird Ihnen das Programm vom Klassenlehrer<br />
vorgestellt und erläutert.<br />
Die Gesamtkonferenz hat dem Programm am 03.07.2006 zugestimmt.<br />
____________________________________<br />
…………………………………………………………………………………………………………………………<br />
………………………<br />
bitte abtrennen<br />
Ich habe die Bedingungen des Trainingsraumes und die Regeln im Unterricht<br />
zur Kenntnis genommen.<br />
Ich werde voraussichtlich unter der angegebenen Telefonnummer immer erreichbar<br />
sein.<br />
______________________ __________________ _________________<br />
Name des Kindes Tel. Nr. Tel. Nr. im Notfall<br />
_________________________ ______________________________<br />
Ort, Datum Unterschrift der Erziehungsberechtigten<br />
Seite 56 von 151
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Vahrener Str. 60<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel.: 04471/5527<br />
Elterninformation<br />
Version 2.0<br />
Sehr geehrte Eltern,<br />
<strong>Schule</strong> und Eltern haben eine gemeinsame Erziehungsaufgabe zu erfüllen.<br />
Dieses erfordert eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>Schule</strong> und Elternhaus.<br />
Eltern (bzw. Erziehungsberechtigte) kümmern sich bei ihrem Kind<br />
um die Erfüllung der schulischen Pflichten und der gestellten schulischen<br />
Anforderungen.<br />
Ihre Tochter/Ihr Sohn _________________________ ist in der <strong>Schule</strong><br />
durch folgendes Verhalten aufgefallen:<br />
_________________________________________________________<br />
_________________________________________________________<br />
_________________________________________________________<br />
Ich lade Sie und Ihr Kind daher zu einem Beratungsgespräch am<br />
________________ um ____________ Uhr ein.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
_______________________<br />
………………………………………………..abtrennen………………………………………<br />
………………<br />
Bitte teilen Sie uns kurz mit, welche erzieherischen Maßnahmen Sie<br />
ergreifen werden.<br />
_________________________________________________________<br />
_________________________________________________________<br />
_________________________________________________________<br />
_________________________________<br />
________________ ___________________<br />
Datum Unterschrift<br />
Seite 57 von 151
Version 2.0<br />
Evaluation des Raumes Verantwortlichen<br />
Denkens durch die Uni<br />
Oldenburg<br />
Sie umfasst 3 Teilbereiche:<br />
Evaluation der Gründe für die Nutzung<br />
Strukturanalyse von Häufigkeiten und Verteilungen<br />
Lehrerbefragung zur Zufriedenheit mit dem RVD-<br />
Konzept<br />
Evaluationsergebnisse bzgl. der Gründe für die Nutzung<br />
Es gibt unterschiedliche Häufungen von Störungsgründen in den Klassenstufen,<br />
die dem Stand der Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen entsprechen.<br />
Die Störungsgründe müssen auf den Zuweisungen konkret und handlungsbezogen<br />
beschrieben sein, um gezielt und effektiv mit dem Schüler am Problem arbeiten<br />
zu können.<br />
Evaluationsergebnisse der Nutzung und Auslastung des RVD<br />
Zu keiner Zeit im Unterrichtsalltag kann auf den RVD verzichtet werden, da über<br />
den gesamten Morgen hinweg Schüler zugewiesen wurden.<br />
Die Verteilung der Belegung in der Woche ist ebenso ausgeglichen, so dass auch<br />
auf keinen Wochentag verzichtet werden kann.<br />
Nur in Monaten mit Ferienzeiten wurde der RVD weniger genutzt.<br />
Die Möglichkeit der Zuweisung wurde von allen Klassenstufen genutzt. Besonders<br />
in der Unterstufe wird der RVD vermehrt genutzt, um von Beginn an störendes<br />
Verhalten abzubauen.<br />
Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich 1 Stunde, so dass nicht entscheidend<br />
Unterrichtszeit verloren geht.<br />
Evaluationsergebnisse der Lehrerbefragung<br />
Die Schüler nehmen das Programm ernst.<br />
Seite 58 von 151
Version 2.0<br />
Das Bewusstsein für soziale Regeln ist bei den Schülern gewachsen.<br />
Die Selbstregulation der Schüler hat sich verbessert.<br />
Die Schüler übernehmen mehr Verantwortung für ihr Handeln.<br />
Das Klassenklima hat sich verbessert. Lernbereite Schüler werden geschützt.<br />
Konflikte zwischen Lehrer und Schüler haben abgenommen.<br />
Kooperationsbereitschaft der Lehrer untereinander hat zugenommen.<br />
Lehrkräfte werden im Unterricht entlastet.<br />
Es gibt weniger Unterrichtsstörungen und weniger Gewalt in den Pausen.<br />
Schwierige Schüler können sich besser anpassen.<br />
Einige Schüler erreicht das Programm nicht.<br />
Eltern akzeptieren die Arbeit mit dem Programm.<br />
Die Zufriedenheit der Lehrkräfte liegt auf einer 10Pkte-Skala bei 8.<br />
Präventionskonzept Rauchen<br />
Raucherkonzept<br />
Das Rauchen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
ist nicht gestattet.<br />
Dies geben das Jugendschutzgesetz, der Erlass vom 3.6.2005 und<br />
die geltende Schulordnung vor.<br />
Das Kollegium der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, die Eltern, die Erziehungsberechtigten<br />
und die Schülerinnen und Schüler dieser <strong>Schule</strong><br />
sind darüber informiert.<br />
Eltern und Erziehungsberechtigte, deren Kinder im Gebäude oder<br />
auf dem<br />
Gelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> geraucht haben, erhalten<br />
darüber eine<br />
Mitteilung. In dieser wird nochmals deutlich darauf hingewiesen,<br />
dass das<br />
Rauchen an unserer <strong>Schule</strong> ausdrücklich verboten ist.<br />
Die Eltern und Erziehungsberechtigten werden gebeten, mit den<br />
Lehrerinnen<br />
und Lehrern gemeinsam darauf hinzuwirken, dass ihre Kinder weder<br />
Zigaretten<br />
in die <strong>Schule</strong> mitbringen noch rauchen.<br />
Sie werden darauf aufmerksam gemacht, dass bei einem erneuten<br />
Verstoß<br />
gegen die geltenden Bestimmungen ein einwöchiger Schulausschluss<br />
erfolgen<br />
Seite 59 von 151
kann. (Elternbriefe s. Anlage)<br />
Version 2.0<br />
Laut Konferenzbeschluss ist es an unserer <strong>Schule</strong> möglich, Schüler<br />
und Schülerinnen, die das Rauchverbot mehrfach missachten, für<br />
eine Woche vom Unterricht auszuschließen.<br />
Prävention<br />
- im Sachunterricht der Unterstufe<br />
- im Biologieunterricht der Mittelstufe<br />
- im Biologieunterricht der Oberstufe<br />
- im Rahmen des „Sign"-Projektes<br />
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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache<br />
Vahrener Straße<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel.: 04471/5527<br />
Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,<br />
Version 2.0<br />
wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihre Tochter / Ihr Sohn __________<br />
auf dem Schulgelände geraucht hat. Dies ist durch das<br />
Jugendschutzgesetz und die geltende Schulordnung ausdrücklich<br />
verboten.<br />
Bitte wirken Sie mit uns gemeinsam daraufhin, dass Ihr Kind in Zukunft<br />
weder<br />
in der <strong>Schule</strong> raucht noch Zigaretten mitbringt.<br />
Wir weisen Sie daraufhin, dass Ihr Kind beim nächsten Mal laut Konferenzbeschluss<br />
für eine Woche vom Schulbesuch ausgeschlossen<br />
werden muss.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
(Klassenlehrer/in) (Schulleitung)<br />
Ich/ Wir habe/n das Schreiben zum Rauchverbot auf dem Schulgelände<br />
der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> zur Kenntnis genommen.<br />
( Unterschrift Eltern / Erziehungsberechtigte)<br />
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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache<br />
Vahrener Straße<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel.:04471/5527<br />
Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,<br />
Version 2.0<br />
wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihre Tochter / Ihr Sohn<br />
erneut auf dem Schulgelände geraucht hat. Dies ist durch das Jugendschutzgesetz<br />
und die geltende Schulordnung ausdrücklich verboten.<br />
Wie wir Ihnen im<br />
Schreiben vom ___________ mitgeteilt haben, muss Ihr Kind nun<br />
für eine<br />
Woche vom Schulbesuch ausgeschlossen werden. Der Ausschluss erfolgt<br />
in der<br />
Zeit vom ______ bis ___________ .<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
(Klassenlehrer/in) (Schulleitung)<br />
Ich/ Wir habe/n das Schreiben zum Rauchverbot auf dem Schulgelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
und den damit verbundenen Ausschluss vom Schulbesuch<br />
zur Kenntnis genommen.<br />
(Unterschrift Eltern/ Erziehungsberechtigte)<br />
Seite 62 von 151
Version 2.0<br />
Sign – ein Präventionsprogramm<br />
gegen Sucht und Gewalt<br />
Die Förderung der Lebenskompetenz junger Menschen steht bei der Arbeit von<br />
und mit Sign im Vordergrund. Der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen,<br />
mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ist der Mittelpunkt des Projektes.<br />
Ziel des Projektes ist, alternative Handlungsmöglichkeiten zu Sucht und Gewalt<br />
zu vermitteln und so die Schülerinnen und Schüler für ihr Leben in der Gemeinschaft<br />
zu stärken und ihre sozialen Kompetenzen zu fördern.<br />
An unserer <strong>Schule</strong> arbeiten wir mit dem Programm von Sign ab Klasse 5 bis zur<br />
10. Klasse. In einem Bausteinsystem wird dieser Zeitraum in thematische<br />
Schwerpunkte aufgeteilt, die dem Entwicklungsstand der Mädchen und Jungen<br />
und den Rahmenrichtlinien für den Unterricht entsprechen.<br />
Die aufeinander aufbauenden Themen der Bausteine sind für<br />
Klasse 5-7 Soziales Lernen als fester Baustein im Unterricht<br />
Klasse 8 Sucht<br />
Klasse 9 Freundschaft, Liebe, Sexualität<br />
Klasse 10 Zukunft und Perspektive<br />
Die betreffenden Klassenlehrerinnen und -lehrer nehmen regelmäßig an den<br />
Fortbildungsangeboten teil.<br />
Seite 63 von 151
Version 2.0<br />
Gewaltprävention in der Unterstufe<br />
durch Förderung sozialemotionaler<br />
Kompetenzen mit<br />
FAUSTLOS<br />
Material:<br />
FAUSTLOS-Koffer mit Handbuch, Anweisungsheft und dem Ordner mit Folienbilden<br />
(M. Cierpka und A. Schick, Heidelberger Präventionszentrum)<br />
Ziel des Curriculums:<br />
Impulsives und aggressives Verhalten von 3- bis 10-jährigen Kindern zu vermindern<br />
und ihr soziales Verhalten zu verstärken.<br />
FAUSTLOS ist mehr als Gewaltprävention, da allgemeine soziale Verhaltensfertigkeiten<br />
gelernt werden.<br />
Die drei Bereiche des Curriculums:<br />
L Empathietraining - Gefühle erkennen, unterscheiden, vorhersagen und<br />
mitteilen - Gefühle anderer wahrnehmen, nachempfinden<br />
und verstehen und auf diese angemessen reagieren<br />
2. Impulskontrolle - Eine Aktivität stoppen, über das Problem nachdenken<br />
und es auf eine positive Art lösen Ziel: Eigenes<br />
Verhalten bewusst über den Kopfsteuern<br />
2.1 Interpersonelles kognitives Problemlösen: Die 5 Schritte zur Problemlösung<br />
2.2 Training konkreter sozialer Verhaltensweisen, dabei Lautes Denken<br />
3. Umgang mit Ärger und Wut - Auslöser von Ärger und Wut wahrnehmen<br />
- Verwendung von Beruhigungstechniken<br />
Seite 64 von 151
Version 2.0<br />
- Gebrauch positiver Selbstverstärkungen<br />
- Nachdenken über den Vorfall, der den Ärger ausgelöst<br />
hat<br />
Ziel: Techniken einsetzen, um Ärger und Wut zu reduzieren<br />
3. l Die 4 Schritte zum konstruktiven Umgang mit Ärger und<br />
Wut<br />
3.2 Vermitteln bestimmter individueller Verhaltensfertigkeiten<br />
Aufbau des Curriculums:<br />
51 Lektionen für die Klassen l bis 3<br />
In jeder Klassenstufe werden Lektionen aus allen drei Einheiten erarbeitet.<br />
Unterrichten einer Lektion: l. Folienbild mit vorgegebener Geschichte<br />
2. Modellrollenspiel<br />
3. Rollenspiele der Schüler/innen<br />
(Rollenspiel ist eine wirksame Möglichkeit, um<br />
prosoziale Fähigkeiten zu üben und das Verhalten<br />
zu verändern.)<br />
Übertragung und Anwendung des Gelernten zwischen den FAUSTLOS-Stunden:<br />
1. Den Tag vorphantasieren<br />
2. Verstärkung des Verhaltens<br />
3. Den Tag Revue passieren lassen<br />
Wichtig: Information der Eltern durch Elternabend und Elternbriefe, damit diese<br />
ihre Kinder bei der Anwendung der Fähigkeiten unterstützen können<br />
Seite 65 von 151
Version 2.0<br />
Aufgabenfeld der Beratungslehrerin<br />
Die Hauptaufgabe ist die Beratung von Schüler/innen, Lehrern/innen und Eltern<br />
bei schulischen und häuslichen Problemen, die die Arbeit in der <strong>Schule</strong> und die<br />
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen negativ beeinflussen.<br />
Die Beratungsaufgaben gegenüber Eltern und Schülern, die sich aus dem Schulbesuch<br />
eines Schülers/einer Schülerin ergeben, bleiben für jeden Klassenlehrer<br />
bzw. jeden Fachlehrer unberührt. Insofern ist jede Lehrkraft auch immer beratende<br />
Lehrkraft.<br />
Die Beratungsschwerpunkte liegen auf folgenden Gebieten:<br />
Die Beratungslehrerin bietet Einzelfallberatung/Gespräche für die Schüler/innen<br />
unserer <strong>Schule</strong> (offene Sprechstunde und Termine auf Absprache) bei<br />
akuten Problemen.<br />
Hierbei handelt es sich um:<br />
Lern- und Leistungsprobleme<br />
.Mobbing in der Klasse oder anderen Mitschülern/innen<br />
.Probleme mit Mitschülern/innen<br />
.Probleme mit Eltern oder in Beziehungen<br />
.Probleme mit Lehrern/Lehrerinnen<br />
Ziel der Beratung ist zunächst schnelle Hilfe sowie eine eventuelle Weiterempfehlung<br />
und Vermittlung an fachkompetente Berater.<br />
Mediationsgespräch bei Konflikten zwischen Schülern/Schülerinnen.<br />
Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen (Berufsschulen, Berufsberatung...).<br />
Beratung von Kollegen und Kolleginnen bei auftretenden Problemen mit ihren<br />
Schüler/innen.<br />
Vorbereitung von Informationsveranstaltungen (z.B. Besuch anderer Förderschulen)<br />
Entwicklung und Organisation von schulischen Präventionsprojekten:<br />
. Pausenhelfer (Ausbildung zum Pausenhelfer für ausgewählte Schüler und<br />
Schüler/innen an unserer <strong>Schule</strong>).<br />
. Selbstverteidigungskurse für Mädchen<br />
. Sign-Projekt<br />
Seite 66 von 151
Version 2.0<br />
Zusammenarbeit mit Eltern, Schulleitung und Lehrkräften über die in der Beratungsarbeit<br />
gewonnenen Erfahrungen. Daraus ergibt sich eine Mitwirkung im<br />
Bereich <strong>Schule</strong>ntwicklung.<br />
Beratung der Eltern<br />
Zum Konzept gehört der jährliche Bericht vor der Gesamtkonferenz, damit Schüler,<br />
Eltern und Kollegium einen Einblick in die Arbeit der Beratungslehrerin unter<br />
Wahrung des Beratungsgeheimnisses gewinnen können.<br />
Die Beratungslehrerin nimmt an der Elternratssitzung teil (Vorstellung des Beratungskonzeptes).<br />
Die Beratungslehrerin nimmt an den Dienstbesprechungen mit dem Schulpsychologen<br />
teil.<br />
Zur Arbeitsweise:<br />
Ein Beratungsgespräch ist aus Sicht der Schüler/innen, Eltern, Kollegen/innen<br />
völlig freiwillig. Die Beratungslehrerin unterliegt der Schweigepflicht. Die Beratung<br />
findet nicht zwischen Tür und Angel statt. Bei Bedarf gehen die Gespräche<br />
mit wöchentlichen Terminen auch über einen längeren Zeitraum.<br />
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Streitschlichter an der<br />
Version 2.0<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Seit 2004 gibt es das Projekt SCHÜLER - STREITSCHLICHTER an der <strong>Albert</strong>-<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Schüler und Schülerinnen der Klassen 8 erklären sich bereit, sich zum Streitschlichter<br />
/ zur Streitschlichterin ausbilden zu lassen.<br />
Die Lehrerin Frau Wilmes-Funke führt die Ausbildung durch und ist für die Betreuung<br />
des Projektes zuständig.<br />
Die Streitschlichter sollen als neutrale Personen dabei helfen, dass streitende<br />
Mitschüler gemeinsam einen Weg finden, den Streit/Konflikt ohne Gewalt zu<br />
lösen. Es geht darum, das Ziel ohne Verlierer zu erreichen.<br />
Termine für eine Streitschlichtung können entweder mit den Streitschlichtern<br />
selbst oder über Frau Wilmes-Funke vereinbart werden. Die Schlichtung findet<br />
im Tandem statt.<br />
Der Raum für die Streitschlichtung befindet sich in Haus D/ Raum D5<br />
Seite 68 von 151
Schulsanitätsdienst<br />
Version 2.0<br />
Seit Herbst 2004 gibt es an unserer <strong>Schule</strong> die Einrichtung des Schulsanitätsdienstes.<br />
10 – 12 SchülerInnen der Klassen 8 werden jedes Jahr durch das DRK zu Schulsanitätern<br />
ausgebildet.<br />
Für ca. 2 Jahre übernehmen diese Schulsanitäter die Rolle der Ansprechpartner<br />
und Ersthelfer bei Verletzungen ihrer MitschülerInnen in den Pausen.<br />
Einmal monatlich treffen sich die Schulsanitäter im Plenum.<br />
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Schulleben<br />
Version 2.0<br />
Die SchülerInnen sollen unsere <strong>Schule</strong> nicht nur als Ort des Lernens und Lehrens,<br />
sondern auch als Ort der sozialen Beziehungen begreifen und sich mit ihrer<br />
<strong>Schule</strong> identifizieren. Zur Verbesserung des Schulklimas tragen Veranstaltungen<br />
in unserer <strong>Schule</strong> sowie gemeinsame Besuche außerschulischer Lernorte<br />
bei.<br />
1. Sportliche Veranstaltungen<br />
Zur Verbesserung und Vertiefung sozialer Beziehungen können Sportfeste und<br />
Spielturniere dienen. Innerhalb der <strong>Schule</strong> finden dazu Fuß- und Völkerballturniere<br />
und Spielturniere statt. Durch die Kooperation kann das soziale Klima<br />
ebenfalls verbessert werden.<br />
� Jährliches Fuß- und Völkerballturnier als Ersatz für Bundesjugendspiele<br />
im Vergleich mit anderen Förderschulen des Kreises in Cloppenburg .<br />
� In Löningen findet jährlich ein Fußballturnier der Förderschulen des Kreises<br />
statt.<br />
� Nach Absprache mit interessierten Kollegen an anderen <strong>Schule</strong>n finden<br />
auch Spielturniere wie z.B. der Barmer/OLB – Cup oder der City – Lauf, organisiert<br />
durch die Stadt Cloppenburg, statt. Hierbei trifft eine Klasse unserer<br />
<strong>Schule</strong> auf eine entsprechende Klasse einer anderen <strong>Schule</strong>.<br />
� Angebotssportarten. Interessierten Schülern wird die Möglichkeit geboten,<br />
im Winter einen Schnuppertauchgang um Schwimmbad und im<br />
Sommer ein Freiwassertauchgang im Speicherbecken in Geeste angeboten.<br />
Durchgeführt wird dieser Event durch eine ortsansässige Tauchschule.<br />
2. Hilfsaktionen<br />
� Im Aufbau ist der Kontakt zu anderen <strong>Schule</strong>n im In- und Ausland.<br />
� Schüler arbeiten einen Tag lang in einem Betrieb um Geld für die Aktion<br />
„Schüler helfen Leben“ zu sammeln.<br />
� Es gibt außerdem Aktionen einzelner Klassen für Menschen in Notstandsgebieten.<br />
� Teilnahme an Müllsammelaktionen.<br />
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3. Außerschulische Lernorte<br />
Version 2.0<br />
In den einzelnen Klassen werden Ausflüge zu außerschulischen Lernorten gefördert.<br />
� Theaterbesuche und Workshops in Verbindung zum Deutsch und Geschichtsunterricht.<br />
Das kulturelle Interesse der Schüler soll hierdurch<br />
geweckt werden.<br />
� Besuche von Museen und die Zusammenarbeit mit dem Volksbund deutscher<br />
Kriegsgräberfürsorge. Es fand eine einwöchige Fahrt der 8. Klassen<br />
nach Ysselstein/ Holland statt.<br />
� Es werden Gerichtsverhandlungen vorbereitet und anschließend besucht.<br />
� Eine Weihnachtsfeier für Senioren im Wohngebiet der <strong>Schule</strong> wird im<br />
musischen und technischen Bereich mitgestaltet, ebenso kommen eingeübte<br />
Musik- und Theaterstücke und Jonglageeinlagen zur Aufführung.<br />
4. Innerschulische Lernorte<br />
� Drogenberatung<br />
� Erste – Hilfe – Kursus<br />
� Ausbildung von Schulsanitätern<br />
� Theaterstücke im Rahmen von Gewalt- und Missbrauchsprävention durch<br />
Theaterpädagogen.<br />
� Vortrag über die Jugendkriminalität durch die Polizei.<br />
� Fahrradkodierung und Fahrradkontrolle durch die Polizei.<br />
� Zeitungsflirt in Zusammenarbeit mit der MT und der Volksbank<br />
� Projektwoche<br />
5. Abschlussfeier<br />
Die Übergabe der Abschlusszeugnisse erfolgt im festlichen Rahmen. Die Gestaltung<br />
dieser Feier liegt bei den Abschlussklassen. Abends findet für die Entlassschüler<br />
ein Abschlussfest statt.<br />
6. Wettbewerbe<br />
� Teilnahme an ausgeschriebenen Wettbewerben durch Banken etc.<br />
� Teilnahme am Deutschen Schulpreis<br />
� Teilnahme „Starke <strong>Schule</strong>“<br />
� Teilnahme „Seneca-Preis“<br />
Seite 71 von 151
Version 2.0<br />
Computernutzungsordnung der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Die nachfolgende Nutzungsordnung stellt wichtige Grundregeln im Umgang mit<br />
Computern der <strong>Schule</strong> durch Schülerinnen und Schüler auf. Insbesondere müssen<br />
Schülerinnen und Schüler darauf achten, dass<br />
- mit den Computern der <strong>Schule</strong> und dazugehörigen Geräten sorgfältig umgegangen<br />
wird,<br />
- die persönlichen Zugangsdaten für die Computernutzung (Passwort) geheim<br />
gehalten und ausschließlich vom jeweiligen Nutzungsberechtigten verwendet<br />
werden,<br />
- fremde Rechte und insbesondere das Urheberrecht beachtet werden, vor allem<br />
dass Materialien, die von anderen Personen stammen, nicht unberechtigt<br />
veröffentlicht werden und dass kein unberechtigter Download von Musikdateien,<br />
Spielen etc. erfolgt.<br />
- illegale Inhalte weder veröffentlicht noch im Internet aufgerufen werden,<br />
- persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Personenfotos) von Lehrkräften,<br />
Schülerinnen und Schülern und sonstigen Personen nicht unberechtigt im<br />
Internet veröffentlich werden.<br />
A. Benutzung der Computer und sonstiger Hardware in der <strong>Schule</strong><br />
§ 1 Anwendungsbereich<br />
Die Regelungen des Abschnitts A gelten für die Nutzung der Computer, Computerdienstleistungen<br />
und Netzwerke, die von der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> betrieben<br />
werden. Hierzu zählen insbesondere die Nutzung der von der <strong>Schule</strong> gestellten<br />
Computer in den Computerräumen und in den Klassenräumen sowie die<br />
Nutzung zentraler Server-Dienste der <strong>Schule</strong>.<br />
Darüber hinaus gelten die Regelungen für Computer und sonstige mit digitaler<br />
Netzwerktechnik ausgestattete digitale Endgeräte, die von den Schulangehörigen<br />
in die <strong>Schule</strong> mitgebracht werden, soweit sie nach Sinn und Zweck auch auf<br />
diese Geräte anwendbar sind.<br />
§ 2 Nutzungsberechtigte<br />
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Version 2.0<br />
(1) Die in § 1 Satz 1 genannten Computer und Dienste der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> können grundsätzlich im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten von allen<br />
angehörigen Schülerinnen und Schülern unter Beachtung der nachfolgenden<br />
Bestimmungen genutzt werden, soweit die Computer nicht im Einzelfall besonderen<br />
Zwecken vorbehalten sind. Die Schulleitung oder in Absprache mit dieser<br />
der verantwortliche Administrator kann weitere Personen zur Nutzung zulassen<br />
(z.B. Gastschüler). Die Benutzung kann eingeschränkt, (zeitweise) versagt oder<br />
(zeitweise) zurückgenommen werden, wenn nicht gewährleistet erscheint, dass<br />
die betreffende Schülerin oder der betreffende Schüler ihren bzw. seinen Pflichten<br />
als Nutzer nachkommen wird.<br />
§ 3 Schulorientierte Nutzung<br />
Die schulische IT-Infrastruktur (z.B. schulische Computersysteme, Internetzugang,<br />
Software, Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner) darf nur für schulische<br />
Zwecke genutzt werden. Als Nutzung zu schulischen Zwecken ist neben<br />
Arbeiten im Rahmen des Unterrichts sowie der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts<br />
auch die Nutzung zum Zwecke der Ausbildungs- und Berufsorientierung<br />
und der politischen, zeitgeschichtlichen, technischen oder sprachlichen<br />
Weiterbildung sowie ein elektronischer Informationsaustausch anzusehen, der<br />
unter Berücksichtigung seines Inhalts und des Adressatenkreises mit der schulischen<br />
Arbeit im Zusammenhang steht.<br />
§ 4 Gerätenutzung<br />
(1) Die Bedienung der von der <strong>Schule</strong> gestellten oder erlaubterweise von Schülerinnen<br />
und/ oder Schülern mitgebrachten privaten stationären oder portablen<br />
Computer einschließlich jedweder Hard- und Software hat entsprechend den<br />
Anweisungen der aufsichtsführenden Lehrkraft oder sonstigen Aufsichtsperson<br />
oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person zu erfolgen.<br />
(2) Gegenüber den nach § 2 nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schülern,<br />
welche die Geräte entgegen den Instruktionen und Anweisungen der aufsichtsführenden<br />
Person nutzen, können geeignete Aufsichtsmaßnahmen ergriffen<br />
werden, damit die Betriebssicherheit aufrechterhalten bzw. wieder hergestellt<br />
werden kann. In Betracht kommt insbesondere die Untersagung der weiteren<br />
Nutzung der Geräte auf Dauer oder für einen bestimmten Zeitraum.<br />
(3) Die Schülerinnen und Schüler sind zum sorgsamen Umgang mit den von der<br />
<strong>Schule</strong> gestellten Geräten verpflichtet. Insbesondere sind die Computertastaturen<br />
vor Beschmutzungen oder Kontaminierung mit Flüssigkeiten zu schützen.<br />
Das Essen und Trinken während der Nutzung der von der <strong>Schule</strong> gestellten Computer<br />
ist untersagt.<br />
(4) Nach Beendigung der Nutzung muss der Raum ordnungsgemäß verlassen<br />
werden. Dabei ist jeder Nutzer für seinen Arbeitsplatz verantwortlich (PC ordnungsgemäß<br />
herunterfahren, Gerät/Monitor ausschalten, Arbeitsplatz aufräumen,<br />
Stuhl ordentlich an den Tisch stellen).<br />
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Version 2.0<br />
§ 5 Beschädigung der Geräte<br />
Störungen oder Schäden an den von der <strong>Schule</strong> gestellten Computern sind der<br />
aufsichtsführenden Person oder der für die Computernutzung verantwortlichen<br />
Person unverzüglich zu melden. Die vorsätzliche Beschädigung von Sachen ist<br />
strafbar und kann zur Anzeige gebracht werden. Wer schuldhaft Schäden verursacht,<br />
hat diese zu ersetzen. Darüber hinaus kann der handelnden Person die<br />
weitere Nutzung dieser Geräte auf Dauer oder für einen bestimmten Zeitraum<br />
untersagt werden.<br />
§ 6 Sonstige Einwirkung auf Geräte oder gespeicherte Daten<br />
(1) Veränderungen der Installation und Konfiguration der von der <strong>Schule</strong> gestellten<br />
Computersysteme und des Netzwerkes (z.B. durch das Einschleusen von Viren,<br />
Würmern oder Trojanischen Pferden) sowie Manipulationen an der schulischen<br />
Hardwareausstattung sind untersagt. Fremdgeräte (insbesondere private<br />
Notebooks oder sonstige mit drahtgebundenen oder drahtlosen Netzwerktechniken<br />
ausgestattete digitale Endgeräte) dürfen nicht ohne Zustimmung der aufsichtsführenden<br />
Lehrkraft oder der für die Computernutzung verantwortlichen<br />
Person an Computersysteme der <strong>Schule</strong> oder an das schulische Netzwerk angeschlossen<br />
werden. Das Ein- und Ausschalten der von der <strong>Schule</strong> gestellten Computersysteme<br />
erfolgt ausschließlich durch die aufsichtsführende Lehrkraft bzw.<br />
die für die Computernutzung verantwortliche Person oder mit deren ausdrücklicher<br />
Zustimmung.<br />
(2) Das Verändern, Löschen, Entziehen oder sonstige Unbrauchbarmachen von<br />
Daten, die auf den von der <strong>Schule</strong> gestellten Computern von anderen Personen<br />
als dem jeweiligen Nutzer gespeichert wurden, ist grundsätzlich untersagt. Automatisch<br />
geladene Programme (wie Virenscanner) dürfen nicht deaktiviert oder<br />
beendet werden. Ausnahmsweise darf eine Veränderung oder Löschung solcher<br />
Daten auf Anweisung oder mit Zustimmung der aufsichtsführenden Lehrkraft<br />
oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person erfolgen, wenn<br />
hierdurch keine Rechte dritter Personen (z.B. Urheberrechte, Datenschutz) verletzt<br />
werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Datenlöschung oder<br />
-veränderung im Einvernehmen mit dem Berechtigten erfolgt.<br />
(3) Die Installation von Software – egal in welcher Form – auf den von der <strong>Schule</strong><br />
gestellten Computern ist nur nach Genehmigung durch die für die Computernutzung<br />
verantwortliche Person zulässig.<br />
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Version 2.0<br />
§ 7 Kosten<br />
Die Nutzung der Computerarbeitsplätze und die Bereitstellung des Zugangs<br />
zum Internet stehen den nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schülern kostenfrei<br />
zur Verfügung.<br />
B. Abruf von Internet-Inhalten<br />
§ 8 Verbotene Nutzungen<br />
Die gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des Strafrechts, Urheberrechts<br />
und des Jugendschutzrechts, sind zu beachten. Es ist vor allem verboten, pornografische,<br />
gewaltverherrlichende, rassistische oder sonst jugendgefährdende<br />
Inhalte (z.B. nach dem Jugendschutzgesetz indizierte oder die Menschenwürde<br />
verletzende Inhalte) aufzurufen oder zu speichern. Werden solche Inhalte versehentlich<br />
aufgerufen, ist die Anwendung zu schließen und der aufsichtsführenden<br />
Lehrkraft oder der für die Computernutzung verantwortlichen Person<br />
unverzüglich Mitteilung zu machen.<br />
§ 9 Download von Internet-Inhalten<br />
(1) Der Download, d.h. das Kopieren, von Dateien (vor allem von Musikstücken<br />
und Filmen), die in so genannten File-Sharing-Netzwerken angeboten werden,<br />
sind untersagt. Auch die Umgehung von Kopierschutzmechanismen ist generell<br />
nicht erlaubt. Im Übrigen sind für Kopien die gesetzlichen Schrankenbestimmungen<br />
der §§ 44a ff. UrhG zu beachten.<br />
(2) Die Installation von heruntergeladenen Anwendungen auf von der <strong>Schule</strong> zur<br />
Verfügung gestellten Computern ist entsprechend § 6 Absatz 3 nur nach Genehmigung<br />
durch die für die Computernutzung verantwortliche Person zulässig.<br />
Unnötiges Datenaufkommen durch Laden und Versenden von großen Dateien<br />
(z.B. Grafiken ab einem Datenvolumen von 100 KB) aus dem Internet, ist zu<br />
vermeiden. Sollte ein Nutzer außerhalb schulischer Zwecke oder sonst unberechtigt<br />
Daten in seinem Arbeitsbereich ablegen, ist die Schulleitung bzw. die<br />
für die Computernutzung zuständige Person berechtigt, diese Daten zu löschen.<br />
§ 10 Online-Abschluss von Verträgen: kostenpflichtige Angebote<br />
Schülerinnen und Schüler dürfen im Rahmen der Nutzung von Internetinhalten<br />
weder im Namen der <strong>Schule</strong> noch im Namen anderer Personen oder selbstverpflichtend<br />
Vertragsverhältnisse aufgrund von Angeboten in Informations- und<br />
Kommunikationsdiensten eingehen. Ohne Erlaubnis der Schulleitung dürfen<br />
des Weiteren keine für die <strong>Schule</strong> kostenpflichtigen Dienste im Internet in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
C. Veröffentlichung von Inhalten im Internet<br />
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Version 2.0<br />
§ 11 Illegale Inhalte<br />
(1) Es ist untersagt, pornografische, gewaltverherrlichende, rassistische, jugendgefährdende,<br />
beleidigende oder sonst strafrechtlich verbotene Inhalte im<br />
Internet zu veröffentlichen, zu versenden oder sonst zugänglich zu machen.<br />
Ferner dürfen Inhalte, die dem Ansehen oder dem Erscheinungsbild der <strong>Schule</strong><br />
schaden, nicht verbreitet werden.<br />
(2) Kommerzielle und parteipolitische Werbung sind untersagt, soweit die<br />
Schulleitung oder eine von ihr autorisierte Person sie nicht im Einzelfall in<br />
Übereinstimmung mit den einschlägigen Regelungen zulässt.<br />
§ 12 Veröffentlichung fremder urheberrechtlich geschützter Inhalte<br />
Texte, (gescannte) Bilder oder sonstige urheberrechtlich geschützte fremde Inhalte<br />
(z.B. Audio- und Videodateien) dürfen nur mit Zustimmung des Urhebers<br />
oder der sonstigen Rechteinhaber im Internet zum Abruf bereitgestellt, also<br />
veröffentlicht werden. Gemeinfreie Werke (insbesondere amtliche Fassungen<br />
von Gesetzen, Verordnungen, Erlassen und Bekanntmachungen sowie Werke,<br />
bei denen die Schutzfrist abgelaufen ist) dürfen jedoch ohne Erlaubnis im Internet<br />
veröffentlicht werden. Ist in einem Einzelfall zweifelhaft, ob Urheberrechte<br />
durch eine Veröffentlichung verletzt werden, ist entweder die zuständige Lehrkraft<br />
[z.B. Klassenlehrer(in)] oder – soweit vorhanden – die Internetbeauftragte<br />
bzw. der Internetbeauftragte vor der Veröffentlichung zu kontaktieren.<br />
§ 13 Beachtung von Bildrechten<br />
Das Recht am eigenen Bild ist zu beachten. Die Veröffentlichung von Fotos im<br />
Internet ist nur gestattet mit der Genehmigung der abgebildeten Personen, im<br />
Falle der Minderjährigkeit auch von deren Erziehungsberechtigten.<br />
§ 14 Schulhomepage<br />
Nach § 2 nutzungsberechtigte Schülerinnen und Schüler dürfen Inhalte auf der<br />
Schulhomepage nur mit Zustimmung der Schulleitung oder der für die Computernutzung<br />
zuständigen Person veröffentlichen. Die Veröffentlichung von Internetseiten<br />
im Namen oder unter dem Namen der <strong>Schule</strong> bedarf stets der Genehmigung<br />
durch die Schulleitung oder einer durch sie autorisierten Person. Dies<br />
gilt auch im Falle von Veröffentlichungen außerhalb der Schulhomepage – etwa<br />
im Rahmen von Schul- oder Unterrichtsprojekten.<br />
§ 15 Verantwortlichkeit<br />
Die nach § 2 nutzungsberechtigten Schülerinnen und Schüler sind für die von<br />
ihnen im Internet veröffentlichten Inhalte und Äußerungen innerhalb der gesetzlichen<br />
Grenzen (z.B. Vorliegen der Strafmündigkeit ab 14 Jahren; zivilrechtliche<br />
Deliktsfähigkeit) verantwortlich, soweit sie nicht glaubhaft machen können,<br />
dass ein Missbrauch ihrer Nutzerkennung durch andere Personen – etwa<br />
nach vorher vergessener Abmeldung des nach § 2 Nutzungsberechtigten –<br />
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Version 2.0<br />
stattgefunden hat. Gegenüber der verantwortlichen Schülerin oder dem verantwortlichen<br />
Schüler können Maßnahmen nach § 2 ergriffen werden.<br />
§ 16 Bekanntgabe persönlicher Daten im Internet<br />
Schülerinnen und Schülern ist es untersagt, ihre persönlichen Daten (z.B. Telefonnummer,<br />
Adresse, E-Mail-Adresse oder ähnliches) oder Personenfotos ohne<br />
Einwilligung der aufsichtsführenden Lehrkraft oder der für die Computernutzung<br />
verantwortlichen Person im Internet, etwa in Chats oder Foren, bekannt zu<br />
geben.<br />
D. Datenschutz, Fernmeldegeheimnis<br />
§ 17 Aufsichtsmaßnahmen, Administration<br />
(1) Die <strong>Schule</strong> ist zur Erfüllung ihrer Aufsichtspflicht berechtigt, den Datenverkehr<br />
zu speichern und zu kontrollieren. Darüber hinaus können bei der Inanspruchnahme<br />
von schulischen Computersystemen oder Netzwerken die zur Sicherung<br />
des Betriebs, zur Ressourcenplanung, zur Verfolgung von Fehlerfällen<br />
und zur Vermeidung von Missbrauch erforderlichen personenbezogenen Daten<br />
elektronisch protokolliert werden. Die für die Administration zuständige Person<br />
ist berechtigt, zum Zwecke der Aufrechterhaltung eines ordnungsgemäßen<br />
Netzwerkbetriebes (z.B. technische Verwaltung des Netzwerkes, Erstellung<br />
zentraler Sicherungskopien, Behebung von Funktionsstörungen) oder zur Vermeidung<br />
von Missbräuchen (z.B. strafbare Informationsverarbeitung oder Speicherung)<br />
Zugriff auf die Daten der Nutzer zu nehmen, sofern dies im jeweiligen<br />
Einzelfall erforderlich ist. Gespeicherte Daten werden in der Regel nach einem<br />
Monat, spätestens jedoch zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres gelöscht.<br />
Dies gilt nicht, wenn Tatsachen den Verdacht eines schwerwiegenden Missbrauches<br />
der schulischen Computer begründen. Die <strong>Schule</strong> wird von ihren Einsichtsrechten<br />
nur in Fällen des Verdachts von Missbrauch und bei verdachtsunabhängigen<br />
Stichproben Gebrauch machen.<br />
(2) Die Wahrung des Fernmeldegeheimnisses im Sinne des § 88 TKG wird gewährleistet.<br />
(3) Die für die Computerinfrastruktur Verantwortlichen haben die ihnen im Zusammenhang<br />
mit ihrer Tätigkeit für die vorgenannten Systeme bekannt gewordenen<br />
Daten geheim zu halten. Zulässig sind Mitteilungen, die zum Betrieb der<br />
Rechner und Dienste, zur Erstellung von Abrechnungen, zur Anzeige strafbarer<br />
Handlungen und zur Durchführung von Ordnungsmaßnahmen erforderlich sind.<br />
E. Ergänzende Regeln für die Nutzung außerhalb des Unterrichtes<br />
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Version 2.0<br />
§ 18 Nutzungsberechtigung<br />
(1) Schülerinnen und Schüler dürfen außerhalb des Unterrichts in der Medienecke<br />
des Foyers die dort aufgestellten Computer nutzen.<br />
Eigenes Arbeiten am Computer außerhalb des Unterrichts ist für Schülerinnen<br />
und Schüler nur unter Aufsicht möglich. Schülerinnen und Schüler unter 14 Jahren<br />
ist eine Nutzung außerhalb des Unterrichts nur bei Anwesenheit einer Lehrperson<br />
oder einer sonstigen für die Computernutzung verantwortlichen Person<br />
gestattet.<br />
(2) Ausnahmsweise kann darüber hinaus außerhalb des Unterrichts im Rahmen<br />
der medienpädagogischen Arbeit Schülerinnen und Schülern ein weitergehendes<br />
Recht zur Nutzung der Schulcomputer und der Netzwerkinfrastruktur im<br />
Einzelfall gewährt werden. Die Entscheidung darüber und auch in Bezug darauf,<br />
welche Dienste genutzt werden können, trifft die Schulleitung unter Beteiligung<br />
der schulischen Gremien.<br />
(3) § 3 (schulorientierte Nutzung) bleibt unberührt.<br />
§ 19 Aufsichtspersonen<br />
Als weisungsberechtigte Aufsicht können neben Lehrkräften und sonstigen Bediensteten<br />
der <strong>Schule</strong> auch Eltern und für diese Aufgabe geeignete, insbesondere<br />
volljährige Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.<br />
F. Schlussvorschriften<br />
§ 20 Inkrafttreten, Nutzerbelehrung<br />
(1) Diese Nutzungsordnung ist Bestandteil der jeweils gültigen Schulordnung<br />
und tritt am Tage nach ihrer Bekanntgabe durch Aushang in der <strong>Schule</strong> in Kraft.<br />
Alle nach § 2 Nutzungsberechtigten werden über diese Nutzungsordnung unterrichtet.<br />
Einmal zu jedem Schuljahresbeginn findet eine Aufklärungs- und Fragestunde<br />
hinsichtlich der Inhalte der Nutzungsordnung statt, die im Klassenbuch<br />
protokolliert wird.<br />
§ 21 Verstöße gegen die Nutzungsordnung<br />
Schülerinnen und Schüler, die unbefugt Software von den Arbeitsstationen oder<br />
aus dem Netz kopieren oder verbotene Inhalte nutzen, können gegebenenfalls<br />
zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. Zuwiderhandlungen gegen diese Nutzungsordnung<br />
können neben dem Entzug der Nutzungsberechtigung für das<br />
Netz und die Arbeitsstation schulordnungsrechtliche Maßnahmen zur Folge haben.<br />
§ 22 Haftung der <strong>Schule</strong><br />
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Version 2.0<br />
(1) Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass die Systemfunktionen den<br />
speziellen Anforderungen des Nutzers entsprechen oder dass das System fehlerfrei<br />
oder ohne Unterbrechung läuft.<br />
(2) Aufgrund der begrenzten Ressourcen können insbesondere die jederzeitige<br />
Verfügbarkeit der Dienstleistungen sowie die Integrität und die Vertraulichkeit<br />
der gespeicherten Daten ungeachtet der sich aus § 17 ergebenden Pflichten<br />
nicht garantiert werden. Die Nutzer haben von ihren Daten deswegen Sicherheitskopien<br />
auf externen Datenträgern anzufertigen.<br />
(3) Die <strong>Schule</strong> haftet vertraglich im Rahmen ihrer Aufgaben als Systembetreiber<br />
nur, soweit ihr, den gesetzlichen Vertretern, Erfüllungsgehilfen oder Dienstverpflichteten<br />
ein vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verhalten zur Last fällt. Im<br />
Falle leichter Fahrlässigkeit ist eine Haftung der <strong>Schule</strong> sowie ihrer jeweiligen<br />
gesetzlichen Vertreter, Erfüllungsgehilfen oder Dienstverpflichteten bei Vermögensschäden<br />
hinsichtlich mittelbarer Schäden, insbesondere Mangelfolgeschäden,<br />
unvorhersehbarer Schäden oder untypischer Schäden sowie entgangenen<br />
Gewinns ausgeschlossen. Bei Vermögensschäden im Falle leichter Fahrlässigkeit<br />
ist die Haftung jedenfalls auf einen Höchstbetrag von EUR 2.000 begrenzt.<br />
§ 23 Änderung der Nutzungsordnung, Wirksamkeit<br />
(1) Die Schulleitung behält sich das Recht vor, diese Nutzungsordnung jederzeit<br />
ganz oder teilweise zu ändern. Über Änderungen werden alle Nutzer durch Aushang<br />
informiert. Die Änderungen gelten grundsätzlich als genehmigt, wenn der<br />
jeweilige Nutzer die von der <strong>Schule</strong> gestellten Computer und die Netzinfrastruktur<br />
nach Inkrafttreten der Änderungen weiter nutzt. Werden durch die Änderungen<br />
Datenschutzrechte oder sonstige erhebliche persönliche Rechte der<br />
Nutzer betroffen, wird erneut die schriftliche Anerkennung der geänderten Nutzungsbedingungen<br />
bei den Nutzern eingeholt. Bei Änderungen der Nutzungsordnung,<br />
welche die Rechte minderjähriger Nutzer beeinträchtigen, wird in jedem<br />
Fall die Einwilligung der personensorgeberechtigten Personen eingeholt.<br />
(2) Sollten einzelne Bestimmungen dieser Nutzungsordnung ganz oder teilweise<br />
unwirksam sein oder werden, berührt dies die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen<br />
nicht.<br />
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Arbeitsgemeinschaft elektronische Datenverarbeitung<br />
www.computer-ag.de.tl<br />
Version 2.0<br />
<strong>Unser</strong> Medienkonzept bezüglich der Computer-AG orientiert sich an Bildungsstandards,<br />
welche von der Kultusministerkonferenz beschlossen wurden. Die<br />
Arbeitsgemeinschaft wird als Wahlpflichtfach „elektronische Datenverarbeitung“<br />
angeboten, die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden bewertet<br />
und im Zeugnis dokumentiert. Der Unterricht soll die Schülerinnen und<br />
Schüler befähigen:<br />
1. das Internet als Informationsquelle zu nutzen<br />
2. Unterhaltungs- und Informationsfunktionen unterscheiden zu können, d.h.<br />
Medienkompetenz zu entwickeln<br />
3. eine Recherche über unsere Stadt und deren Berufsbildenden <strong>Schule</strong>n durchzuführen<br />
4. sich einen eigenen kostenlosen E-Mail-Account einzurichten (E-Mails<br />
schreiben, versenden, empfangen)<br />
5. kostenlos Prospekte per E-Mail an die Heimatadresse zu bestellen<br />
6. beim Textverarbeitungsprogramm (Word) die Grundregeln der Rechtschreibung<br />
und Zeichensetzung anzuwenden, sowie Texte zu schreiben, formatieren<br />
und auszudrucken<br />
7. Texte im Pdf-Format mit dem Adobe Reader zu öffnen, lesen und Suchfunktionen<br />
nutzen zu können.<br />
8. individuelle Visitenkarten zu erstellen<br />
9. Briefköpfe anzufertigen<br />
10. einen Steckbrief zu schreiben<br />
11. Arbeitsergebnisse zu speichern und zu laden<br />
12. die Bauteile eines Computers zu benennen<br />
13. Bilder zu bearbeiten<br />
14. Bilder und Texte zusammenzufügen<br />
15. eine Tabelle zu erstellen<br />
16. eine eigene kostenlose Homepage zu erstellen und zu pflegen<br />
Die Möglichkeiten des Internets bergen auch Gefahren in sich. Scheinbar harmlose<br />
Angebote (z.B. ein Gratis-Klingelton für das Handy) können sich schnell<br />
zum teuren Premium-Dienst entwickeln. Um unsere Schülerinnen und Schüler<br />
vor derartigen Abzockern zu schützen, werden Unterrichtsschwerpunkte in den<br />
Bereichen der Aufklärung gesetzt.<br />
Achim Plewka<br />
Förderschullehrer<br />
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Schülercafè<br />
Version 2.0<br />
Kritische Analysen im Oberstufenteam haben zu dem Ergebnis geführt, dass das<br />
Pausenangebot für die Oberstufenschüler bislang suboptimal und ausbaufähig<br />
ist. Um für die älteren Schüler eine sinnvolle Pausengestaltung zu ermöglichen,<br />
eine Entzerrung von Schülergruppen auf dem Pausenhof zu erreichen und Konflikte<br />
mit jüngeren Schülern zu vermeiden, ist ein Pausencafè für die Klassen 7-<br />
10 in einem ehemaligen Klassenraum neben der Pausenhalle eingerichtet worden.<br />
Begleitet von Lehrkräften liegt die Organisation und Durchführung weitgehend<br />
in den Händen der Schüler, v.a. einer Projektgruppe, die sich bereits in der Gestaltung<br />
des Raumes und der Planung eines Kiosks engagiert hat.<br />
Das Pausencafè wird ab dem 08.04.08 in den großen Pausen nach der 2. und 4.<br />
Stunde geöffnet. Die Schüler haben dort die Möglichkeiten sich zu unterhalten,<br />
Musik zu hören, Getränke und Snacks zu sich zu nehmen, zu Spielen etc.<br />
Aus didaktisch-methodischer Sicht handelt es sich um ein Projekt selbst gesteuerten<br />
Lernens, in dem die Lehrkräfte nur als Lernhelfer bzw. Berater fungieren.<br />
Dr. Heiner Ricking<br />
Die Schülerfirmen<br />
AS(S)trein<br />
Seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es die Schülerfirma AS(S)trein an der <strong>Albert</strong>-<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> Cloppenburg, in der Schülerinnen und Schüler der achten,<br />
neunten und zehnten Klassen arbeiten<br />
Der Name der Schülerfirma setzt sich wie folgt zusammen:<br />
ASS ist die Abkürzung für <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>; astrein ist eine landläufige<br />
Bezeichnung für „prima“ oder „sehr gut“.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Schülerfirmen, die ein festes Sortiment von<br />
Produkten oder Leistungen anbieten, ist AS(S)trein organisiert wie ein Handwerksbetrieb<br />
und erfüllt Aufträge und Kundenwünsche v. a. aus den Bereichen<br />
Holz und Metall, die im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegen. Zwei gut<br />
ausgestattete Werkräume (jeweils mit Maschinenraum) für Metall- und Holzarbeiten<br />
stehen zur Verfügung.<br />
Seite 81 von 151
Version 2.0<br />
Auf organisatorisch-institutioneller Ebene benötigt die Firma größere Offenheit<br />
und Selbstbestimmung, die sich in einem Werkstattunterricht an unterschiedlichen<br />
Handlungsorten (z. B. Werkraum, Garten des Kunden, Klassenraum) sowie<br />
in einer Vernachlässigung der schulischen Zeitstruktur (eigene Pausengestaltung)<br />
ausdrückt.<br />
Die Schüler bringen sich gemäß ihren Fähigkeiten und Förderzielen in die Firma<br />
ein. Jeweils zwei Mitarbeiter sind zuständig für die Kontrolle der Materialbeschaffung<br />
(Rechnungen kontrollieren, Einkauf in Baumärkten), für die Verwaltung<br />
(Rechnungen schreiben, Angebote schreiben, Kontokontrolle), alle Mitarbeiter<br />
sind an der Ausführung der nötigen Arbeiten beteiligt. Je nach Auftrag<br />
fahren die Schüler zu Kunden, nehmen Maß (z. B. für Türen), machen Angebote,<br />
arbeiten in der Fertigung, liefern fertig gestellte Produkte aus (z. B. Schränke,<br />
Brunnendeckel, Bänke) und montieren bei Bedarf an Ort und Stelle (z. B. Kaminholzlager,<br />
Carportverkleidung).<br />
Heavy Metal<br />
Das Kooperationskonzept „Heavy Metal“ der Firma W & M Apparatebau und der<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> in Cloppenburg richtet sich an Schüler der Klassen 8,<br />
9 und 10, die einen zusätzlichen Förderbedarf zeigen im Bereich der Berufsorientierung<br />
bzw. schon so weit orientiert sind, dass sie sich vorstellen können in<br />
einem produzierenden, Metall verarbeitenden Betrieb (ein Schwerpunkt ist<br />
Schweißen) beruflich tätig zu sein.<br />
Die Schüler befinden sich in der Sek. 1 unserer <strong>Schule</strong>, d.h. die Lerngruppen<br />
werden sich jahrgangsübergreifend zusammensetzen und insofern eine Interessengemeinschaft<br />
bilden. Die o. g. Firma stellt dazu eigens eine Werkhalle im OT<br />
Tegelrieden zur Verfügung, die nach den Standards professioneller Metallverarbeitung<br />
ausgestattet ist. In Begleitung von Lehrkräften sollen Lerngruppen tagesweise<br />
die Werkstatt in Anspruch nehmen und in einer Lernsituation, die dem<br />
beruflichen Alltag weitgehend entspricht, Berufsorientierung und –<br />
vorbereitung erfahren. Programmatische Leitziele des Projekts bilden die soziale<br />
und berufliche Integration der Teilnehmer. Daher muss es vordringliche Aufgabe<br />
der sonderpädagogischen Förderung sein, die Grundposition der Heranwachsenden<br />
so zu verbessern, dass die Chancen für einen erfolgreichen Übergang<br />
von der <strong>Schule</strong> ins Berufsleben geschaffen werden.<br />
Seite 82 von 151
Version 2.0<br />
Informationen zur Dokumentation<br />
der individuellen Lernentwicklung<br />
Die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung erfolgt in der <strong>Albert</strong>-<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>:<br />
quartalsweise<br />
in Form einer Exceldatei, die sowohl die Lernentwicklung durch eine<br />
Klassenübersicht, als auch für den einzelnen Schüler im Verlaufe des<br />
Schuljahres in Form einer farbigen Eintragung deutlich macht.<br />
durch Beschreibung des Lernstandes mit Hilfe von vier Bewertungskriterien<br />
anstelle von Noten<br />
in den Fächern Deutsch und Mathematik durch die Klassenlehrer (mit Hilfe<br />
von Kriterienkatalogen auf der Grundlage der schulinternen Stoffverteilungspläne)<br />
in den Bereichen Arbeits- und Sozialverhalten durch die Klassen- und<br />
Fachlehrkräfte (mit Hilfe von jahrgangsübergreifenden Kriterienkatalogen)<br />
digital kennwortgeschützt über die Homepage der ASS oder handschriftlich<br />
in entsprechenden Ausdrucken (die im Lehrerzimmer unter Verschluss<br />
verwahrt werden)<br />
Einsichtnahme kann digital oder vor Ort im Lehrerzimmer erfolgen (der<br />
Schlüssel für den ILE-Schrank ist im Schlüsselkasten)<br />
Entspricht der Lernstand nicht dem Klassenniveau, erfolgt die Erstellung eines<br />
individuellen Förderplanes.<br />
Dieser legt fest:<br />
Problembeschreibung<br />
Kurzfristiges Ziel<br />
Geplante Maßnahme<br />
Zeitraum und Überprüfung der Wirksamkeit<br />
Seite 83 von 151
Evtl. Anschluss und Erweiterung der individuellen Förderung<br />
Verantwortliche Lehrkraft<br />
Version 2.0<br />
Sowohl über die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung als auch<br />
über die Förderpläne werden die Eltern regelmäßig informiert. Sie dienen als<br />
Instrument zur Differenzierung des Unterrichts, zur Vorbereitung des Elternsprechtages,<br />
zu allgemeinen Gesprächen über die schulische Entwicklung und<br />
zur Erstellung der Zeugnisse.<br />
Ansprechpartnerinnen: Sonka Kerz und Marianne Wesselmann<br />
Seite 84 von 151
Das Unterstufenteam<br />
Frau Kathmann Frau Koch-Fänger Frau Barkmann-Sinagowitz<br />
Version 2.0<br />
Frau Starost Frau Barann Frau Springer-Fass (Anwärterin)<br />
Seite 85 von 151
Version 2.0<br />
<strong>Schulprogramm</strong> der Unterstufe<br />
Intentionen des Unterrichts:<br />
- wir versuchen den Schüler da abzuholen wo er steht, mit all seinen Stärken<br />
und Schwächen und ihn individuell in allen schulischen, persönlichen<br />
und lebenspraktischen Bereichen zu fördern<br />
- innere Differenzierung (durch Klassenstärken bis 14 Schüler möglich)<br />
- Schaffung und Förderung von Lernvoraussetzungen (Sprache, Grob- und<br />
Feinmotorik, Sozial- und Arbeitsverhalten)<br />
- Umwelterfahrungen möglich machen<br />
- Selbstwertgefühl aufbauen und stärken<br />
- Selbstständigkeit fördern<br />
- Eigenverantwortung übernehmen lernen<br />
- Gruppenfähigkeit fördern<br />
- Konfliktfähigkeit fördern<br />
- Motivation – Freude am Lernen wecken<br />
- Lernziel im Fach Deutsch – am Ende der 4. Klasse sollte der Lese- und<br />
Schreiblehrgang abgeschlossen sein<br />
- Lernziel im Fach Mathematik – am Ende der 4. Klasse sollte der Zahlenraum<br />
bis 100<br />
erschlossen sein, die Grundrechenarten sollten bekannt sein<br />
Methoden des Unterrichts:<br />
- Klassenlehrerprinzip, damit eine konstante Bezugsperson zur Verfügung<br />
steht<br />
- Welche Unterrichtsmethode gewählt wird, liegt im Ermessen des Klassenlehrers<br />
und<br />
ist zudem abhängig von der gegebenen Klassensituation<br />
- innere und äußere Differenzierung<br />
- Freiarbeit<br />
- Stationsarbeit<br />
- Wochenplanarbeit<br />
- Frontalunterricht<br />
- Gruppenarbeit,<br />
- Partnerarbeit<br />
- handlungsorientierter Unterricht<br />
- Berücksichtigung aller Sinne<br />
- Belohnungsstrategien<br />
Seite 86 von 151
Version 2.0<br />
- Rituale, um die Unterrichtsinhalte und erarbeiteten Regeln transparent zu<br />
machen und<br />
Schülern Sicherheit zu geben<br />
- Feste feiern (Geburtstage, Adventzeit usw.)<br />
- gemeinsames morgendliches Frühstück<br />
- Gesprächskreise, um Gesprächsregeln zu trainieren und freies Sprechen<br />
zu üben<br />
- Lesestunden<br />
- Tagesstrukturierung (Datum, Ablauf des Tages)<br />
- Stilleübungen<br />
- Unterrichtsgänge<br />
- Aufsuchen außerschulischer Lernorte, um Bezüge zum realen Leben herzustellen<br />
Gemeinsame Aktivitäten der Klassen 1 – 4:<br />
- 1 x wöchentliche Teamsitzung<br />
- Transparenz der Unterrichtsinhalte der Klassen der Unterstufe und gegebenenfalls<br />
gemeinsame Unterrichtsplanung<br />
- Austausch von Unterrichtsmaterialien<br />
- gemeinsames Frühstück (gegebene Anlässe)<br />
- gemeinsame Sport- und Schwimmstunden<br />
- gemeinsame Computerstunden<br />
- gemeinsame Pausen zwischen der 3. und 4. Stunde<br />
- Ausgabe von Spielzeug für die Unterstufe in der Pause<br />
- gemeinsame Spielstunden (Regeln lernen und einhalten)<br />
- 1 x im Monat gemeinsame Singstunde<br />
- gemeinsame Projektwoche 1 x im Jahr<br />
- gemeinsamer Wandertag/Tagesausflug 1 x im Jahr<br />
- gemeinsame Gestaltung der Adventszeit / Karneval usw.<br />
- gemeinsame Feste feiern (Erntedank, Weihnachtsfeier, Karneval usw.)<br />
- gemeinsame Theaterbesuche<br />
- gemeinsame Unterrichtsgänge<br />
- gemeinsame Klassenfahrten<br />
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Elternarbeit<br />
- telefonische Erreichbarkeit für die Eltern<br />
- regelmäßige Elternabende<br />
- gemeinsame Feiern<br />
- regelmäßige Elternsprechtage<br />
- Hausbesuche<br />
- gemeinsame Schulaktivitäten<br />
Außerschulische Kontakte<br />
Version 2.0<br />
- Kinder- und Jugendschutzbund<br />
- Wohngruppen<br />
- Kindergärten<br />
- öffentliche Einrichtungen (Bücherei, Polizei, Feuerwehr usw.)<br />
- Umweltzentrum<br />
- Angebot von einer Mittagsbetreuung für 10 Kinder (Hausaufgabenbetreuung,<br />
Spielen, nachmittägliche Versorgung) im Schulgebäude<br />
- Ergotherapie innerhalb der Unterrichtszeiten<br />
Seite 88 von 151
Hausaufgabenkonzept der Unterstufe (LH)<br />
Version 2.0<br />
Die Unterstufe der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, Förderschule mit dem Schwerpunkt<br />
Lernen, sieht Hausaufgaben als Ergänzung des Unterrichts und Unterstützung des<br />
Lernprozesses der Schülerinnen und Schüler.<br />
Sie dienen vor allem der Übung, Anwendung und Sicherung im Unterricht erworbener<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten, können aber auch zur Vorbereitung bestimmter<br />
Unterrichtsschritte und -abschnitte oder der Förderung der selbstständigen<br />
Auseinandersetzung mit Unterrichtsgegenständen und frei gewählten<br />
Themen dienen.<br />
Art und Umfang von Hausaufgaben richtet sich nach Alter, Können und Belastbarkeit<br />
des jeweiligen Schülers. Für die Erledigung am Nachmittag ist ein maximaler<br />
Zeitaufwand von 30-45 Minuten vorgesehen. Vom Freitag bis zum folgenden<br />
Montag werden keine Hausaufgaben gestellt.<br />
Hausaufgaben müssen aus dem Unterricht erwachsen und in den Unterricht eingebunden<br />
sein. Sie werden so gestellt, dass deren selbstständige Erledigung<br />
den Schülerinnen und Schülern möglich ist. Deshalb nehmen sich die Lehrkräfte<br />
auch eine angemessene Zeit für die Vorbereitung und Besprechung. Ebenso würdigen<br />
sie die bei den Hausaufgaben gezeigten Schülerleistungen angemessen,<br />
um auf diese Weise die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu fördern.<br />
Das Hausaufgabenkonzept der Unterstufe wird mit den Eltern auf Elternabenden<br />
erörtert und auch immer wieder Thema bei Gesprächen und ggfs. Hausbesuchen.<br />
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Das Mittelstufenteam<br />
Frau Varnhorn Frau Frerichs Frau Kerz<br />
Frau Wernke Frau Jäntsch<br />
Version 2.0<br />
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Version 2.0<br />
<strong>Schulprogramm</strong> der Mittelstufe<br />
1) Vorbemerkung<br />
In der Mittelstufe werden die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 und 6 unterrichtet.<br />
In diesen Jahrgangsstufen wird die Arbeit der Grundstufe fortgesetzt.<br />
Das bedeutet, dass der Unterricht bei den Voraussetzungen einsetzt, welche das<br />
Kind während der Zeit der Klassen 1-4 erreichen konnte. Es geht im Unterricht<br />
der Mittelstufe somit nicht ausschließlich um das Erreichen von Zielen eines<br />
feststehenden Lehrplans, sondern vordergründig um die Berücksichtigung der<br />
individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Jedes<br />
Kind soll also da abgeholt werden, wo es steht. Diesem Ziel müssen curricularen<br />
Forderungen untergeordnet werden.<br />
2) Intentionen des Unterrichts<br />
Alle im Folgenden aufgeführten Intentionen sind in ausführlicher Form in den<br />
Plänen der individuellen Lernentwicklung dokumentiert.<br />
Bereits erworbene Kulturtechniken sollen gefestigt und ausgebaut werden.<br />
a) Ziele im Deutschunterricht:<br />
Im Leseunterricht soll das flüssige und sinnerfassende Lesen erreicht<br />
werden.<br />
Im Bereich des Schreibens stehen die formklare Schrift, fehlerfreies<br />
Abschreiben, Schreiben von geübten Diktaten, sowie grundlegende<br />
Rechtschreibregeln (Ableitungsregel, Verlängerungsregel, Rechtschrieben<br />
von Nomen, Verben und Adjektiven) im Vordergrund.<br />
Zusätzlich sollen grammatische Grundkenntnisse (z.B. Wortarten,<br />
Satzteile und Satzarten) vermittelt werden.<br />
b) Ziele im Mathematikunterricht<br />
Das kleine Einmaleins soll bekannt sein und angewendet werden können.<br />
Die Verfahren der vier schriftlichen Rechenarten bilden einen Schwerpunkt<br />
im Mathematikunterricht der Mittelstufe.<br />
Die Grundlagen der Geometrie werden eingeführt.<br />
Seite 91 von 151
Version 2.0<br />
Angemessenes Arbeits- und Sozialverhalten als Voraussetzung für effektives<br />
Lernen.<br />
Gesprächskreise im Unterricht bieten die Möglichkeit Gesprächsregeln zu trainieren.<br />
Durch das gemeinsame Reflektieren von Konflikten soll ein Bewusstsein<br />
für die möglichen Ursachen dieser geschaffen werden und nach Lösungsmöglichkeiten<br />
gesucht werden.<br />
Die Entwicklung der Persönlichkeit findet in allen schulischen Bereichen stets<br />
Berücksichtigung:<br />
Selbstwertgefühl<br />
Selbstständigkeit<br />
eigenverantwortliches Handeln<br />
Gruppenfähigkeit<br />
Konfliktfähigkeit<br />
Motivation<br />
Freude am Lernen<br />
eigene Bedürfnisse kurzzeitig zurückstellen<br />
3) Methoden des Unterrichts<br />
In der Mittelstufe gilt das Klassenlehrerprinzip. Den Schülerinnen und Schülern<br />
steht damit eine konstante Bezugsperson zur Verfügung, mit dem Ziel, ihnen<br />
somit Sicherheit zu vermitteln. Diese sichere Umgebung gibt den Kindern Orientierung<br />
und Halt.<br />
Innere und äußere Differenzierung sind unverzichtbare Bestandteile des Unterrichts,<br />
um die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und<br />
Schüler zu berücksichtigen (s. 1. Vorbemerkung).<br />
Strukturierungshilfen, wie z.B. Tages- oder Wochenpläne, bieten den Lernenden<br />
Orientierung und Sicherheit im Schulalltag.<br />
Unterschiedliche und abwechslungsreiche Arbeitsformen bestimmen das Unterrichtsgeschehen:<br />
Freiarbeit<br />
Stationsarbeit<br />
Wochenplanarbeit<br />
Gruppenarbeit<br />
Partnerarbeit<br />
Frontalunterricht<br />
Handlungsorientierter Unterricht (Ansprache möglichst vieler Sinne)<br />
Projekte<br />
Unterrichtsgänge<br />
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Version 2.0<br />
Stilleübungen<br />
Besuch außerschulischer Lernorte (s. 5. Inanspruchnahme außerschulischer<br />
Einrichtungen)<br />
4) Zusammenarbeit der Klassenlehrer<br />
Die Zusammenarbeit der Klassenlehrer findet zu jedem Zeitpunkt im Schuljahr<br />
statt und wird zusätzlich durch die Teamsitzungen der Mittelstufe regelmäßig<br />
terminiert. Dadurch bietet sich die Möglichkeit zur Planung gemeinsamer Aktivitäten<br />
und Aktionen:<br />
planen und durchführen gemeinsamer Unterrichtseinheiten<br />
Klassenfahrten<br />
Unterrichtsgänge<br />
Adventsfeier<br />
Kinobesuche<br />
…<br />
5) Inanspruchnahme außerschulischer Einrichtungen<br />
Zu verschiedenen Einrichtungen der Umgebung besteht ein guter und regelmäßiger<br />
Kontakt. Die unterschiedlichen Angebote der Institutionen bieten ein vielfältige<br />
Unterstützung und Bereicherung zu den Unterrichtseinheiten der Klassen<br />
5 und 6. Termine und inhaltliche Absprachen werden von den Lehrkräften<br />
mit den jeweiligen Ansprechpartner der Einrichtungen vorgenommen.<br />
Sign (Baustein 5/6: Soziales Lernen): Das Sign-Projekt bietet sowohl<br />
regelmäßige Workshops für die Lehrkräfte dieser Klassenstufe<br />
in Oldenburg an, führt aber auch Workshops mit den Schülerinnen<br />
und Schülern in der <strong>Schule</strong> durch. Themen dieser Workshops<br />
sind z.B. Gewalt, Mobbing, Sport als Prävention, …<br />
Sozialbund katholischer Frauen (SKF): Die Damen des SKF kommen<br />
nach Absprache in die ASS und führen mit jeweils einer Klasse im<br />
Zeitraum von vier Unterrichtsstunden eine Unterrichtssequenz zum<br />
Thema Sexualerziehung (Freundschaft und Liebe, Pubertät, …)<br />
durch. Der Klassenlehrer nimmt in der Regel an diesen Unterrichtsstunden<br />
nicht teil, damit mögliche Hemmungen seitens der Schülerinnen<br />
und Schüler minimiert werden.<br />
Polizei (Herr Nienaber: Gewaltprävention; Herr Wacht: Mobilität):<br />
Herr Nienaber steht als Ansprechpartner zu allen Fragen bezüglich<br />
Gewalt und Gewaltprävention zur Verfügung (z.B. Gewaltvideos auf<br />
Handys, Chatten im Internet, Gewalt auf dem Schulhof, Erpressung,<br />
Seite 93 von 151
6) Elternarbeit<br />
Version 2.0<br />
Mobbing …). Herr Nienaber arbeitet auch mit dem Sign-Projekt zusammen.<br />
Herr Wacht arbeitet zum Thema Mobilität / Verkehrserziehung mit<br />
der <strong>Schule</strong> zusammen.<br />
Lernort Kino: Einmal im Jahr findet eine Kinowoche (unterstützt<br />
vom Kultusministerium) mit auf der Grundlage der Lehrpläne ausgewählten<br />
Filmen für alle Altersstufen statt. Die Filme werden im<br />
Kino in Cloppenburg (CineCenter CLP) gezeigt.<br />
Ökologisches Zentrum Stapelfeld: Hier werden zu unterschiedlichsten<br />
Themen Schülerworkshops, Rallyes und Lehrpfade angeboten<br />
(z.B. zum Thema Bienen; jahreszeitliche Themen: Apfel, Nuss<br />
und Mandelkern; …)<br />
Bücherei: Die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) St. Andreas<br />
bietet die Möglichkeit Bücher, Hörspiele, Gesellschaftsspiele und<br />
DVD´s / Videos auszuleihen. Nach Absprache können eine Einführung<br />
in die Nutzung der Bücherei und Vorlesestunden durchgeführt<br />
werden.<br />
Besuch sportlicher und kultureller Institutionen<br />
Die Erziehung durch das Elternhaus kann durch die <strong>Schule</strong> nicht ersetzt, wohl<br />
aber ergänzt und unterstützt werden. Die Eltern als die eigentlichen „Experten<br />
für ihr Kind“ sind nach Möglichkeit in den Schulprozess einzubinden und unterstützen<br />
bestenfalls die Lehrkräfte und die <strong>Schule</strong>.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist von großer Bedeutung, damit ein<br />
regelmäßiger Austausch über den Lern- und Leistungsstand des Kindes sowie<br />
individuelle Beratung stattfinden kann (z.B. bei auffälligem Arbeits- und/oder<br />
Sozialverhalten).<br />
Verschiedene Formen der Zusammenarbeit:<br />
� Elternsprechtag<br />
� Elternabend<br />
� Hausbesuche<br />
� telefonischer und schriftlicher Kontakt<br />
� regelmäßiger Elternkontakt unter Berücksichtigung des Trainingsraums<br />
(RVD) oder der Dokumentation der individuellen Lernentwicklung<br />
und Förderpläne<br />
� Feste und Feiern mit der Klasse<br />
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7) Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen im Schuljahr<br />
Version 2.0<br />
Um die Zusammengehörigkeit der beiden Klassenstufen zu fördern und zu leben,<br />
finden in jedem Schuljahr wiederkehrende Veranstaltungen statt:<br />
Nikolausfeier<br />
gemeinsame Adventsfeiern<br />
Lesewettbewerb der Klassen 6<br />
Rosenmontag (Mini-Playback-Show)<br />
Weihnachtskino<br />
Spiel- und Sportfest mit umliegenden Förderschulen<br />
auswärtige Turniere<br />
Schulzahnarzt / Zahnprophylaxe<br />
Impfpasskontrolle (Gesundheitsamt)<br />
Wandertag<br />
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Konzept zum Thema Hausaufgaben<br />
ausgearbeitet vom Mittelstufenteam<br />
Version 2.0<br />
Grundlage bildet der Erlass „Hausaufgaben an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n" vom<br />
1.1.05<br />
Nach dem Schulgesetz ergänzen Hausaufgaben (HA) den Unterricht. Sie dienen<br />
der Festigung und Sicherung des erarbeiteten Stoffes, der Vorbereitung des Unterrichtes<br />
und führen zu selbstständiger Arbeit. Die Leistungsfähigkeit bestimmt<br />
Umfang und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben. Sie müssen ohne Hilfe<br />
in einer angemessenen Zeit gelöst werden können. (Der Erlass gibt für die Sek.<br />
l: 1-2 Stunden vor. Das MS-Team sieht einen Zeitraum von max. 30-60 min vor.)<br />
Umgang mit Hausaufgaben in der <strong>Schule</strong><br />
• HA werden regelmäßig und in möglichst gleich bleibendem Umfang<br />
aufgegeben.<br />
• Die Ankündigung der HA erfolgt so rechtzeitig in einer Unterrichtsstunde,<br />
dass die Schüler ausreichend Zeit zum Aufschreiben haben.<br />
• Angaben zu den HA werden an den Seitentafeln, bzw. sichtbar, festgehalten.<br />
So haben Schüler und Lehrer stets einen Überblick.<br />
• HA sollen ggf. abhängig von der individuellen Leistungsfähigkeit differenziert<br />
nach Umfang und Schwierigkeit gestellt werden. Der Sinn unterschiedlicher<br />
Erwartungen wird mit den Schülern besprochen.<br />
• Nach Absprache mit den Eltern werden Hausaufgabenhefte geführt. Die<br />
Eintragung wird selbstständig vom Schüler übernommen und ggf. vom<br />
Lehrer kontrolliert.<br />
• Die HA werden zu Beginn oder im Laufe einer Unterrichtsstunde in geeigneten<br />
Lernphasen in unterschiedlicher Form kontrolliert. HA müssen sorgfältig<br />
und gut lesbar vom Schüler alleine erledigt worden sein. Eine Kontrolle<br />
kann durch Vorlesen, Vergleichen, kompletter oder stichprobenhafter<br />
Durchsicht erfolgen und mit Lob, Häkchen, Namenszeichen der Lehrer<br />
oder Verstärkersymbolen abgeschlossen werden.<br />
• Nicht oder unzureichend erledigte HA werden vom Lehrer festgehalten.<br />
Konsequenzen bei mehrfacher Nichterledigung können sein:<br />
• RVD-Raum, um die Gründe zu klären (Bedingungen zu Hause...)<br />
• Wiederholung in einer für den Schüler unterrichtsfreien Zeit nach Absprache<br />
mit den Eltern<br />
• Gespräche mit den Eltern<br />
• Einführung eines Hausaufgabenheftes nach Absprache mit den Eltern und<br />
dem Schüler, damit alle Beteiligten über HA informiert sind.<br />
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Umgang mit Hausaufgaben zu Hause oder in einer Hausaufgabenbetreuung<br />
Version 2.0<br />
Die HA sollen selbstständig vom Schüler erledigt werden.<br />
Zur konzentrierten Erledigung der HA benötigen die Schüler eine ruhige, ablenkungsarme<br />
Umgebung (keinen Fernseher, keine Gespräche oder spielende Geschwister<br />
im Raum)<br />
Bei Schwierigkeiten in der Anfertigung sollen die Eltern nach Absprache mit dem<br />
Lehrer kontrollieren, ob die HA vollständig und in einer vom Schüler erwartbaren<br />
sauberen Schrift und Form erledigt worden sind. Eine Korrektur ist in der Regel<br />
nicht erwünscht. Falls die HA nicht oder in unzureichender Form erledigt worden<br />
sind, sollten die Schüler, wenn möglich, sofort zum Nacharbeiten angehalten<br />
werden.<br />
Falls wegen besonderer Ereignisse, z.B. Arztbesuch, eine Hausaufgabenerledigung<br />
nicht oder nur unvollständig möglich war, sollen die Eltern dies im Schul-<br />
oder Hausaufgabenheft notieren.<br />
Hausaufgabenerledigung und schulischer Erfolg müssen eingebettet sein in eine<br />
sinnvolle Freizeitgestaltung mit Spielen, sozialen Kontakten, Mitgliedschaft in<br />
Vereinen, Verweilen an der frischen Luft, Ruhe und Entspannungsphasen und<br />
regelmäßigem Lesen. Ganz besonders schädlich sind übermäßiges und unkontrolliertes<br />
Fernsehen und Spielen am Computer.<br />
Vertretungskonzept der Mittelstufe<br />
Fragestellung: Wie können unsere Schüler versorgt werden, wenn die aktuelle<br />
Lehrkraft nicht da ist?<br />
Die Schüler werden auf andere Klassen aufgeteilt (siehe Namensliste).Dabei<br />
soll eine Klasse nicht auf mehr als 16 Schüler aufgestockt werden;<br />
dies muss mit den verteilenden Klassen abgesprochen werden.<br />
In jeder Klasse steht ein Ordner mit individuellen Arbeitsblättern für jeden<br />
Schüler. Die Schüler wissen Bescheid darüber und nehmen ihre Blätter mit<br />
in die andere Klasse.<br />
Stand: 02.06.08<br />
Margret Frerichs<br />
Anita Wernke<br />
Silke Engelhardt<br />
Sonka Kerz<br />
Seite 97 von 151
Das Oberstufenteam<br />
Frau Frenzel Frau Eckstein Her Heidenreich<br />
Frau Kramer Herr Tabeling Frau Wilmes-Funke<br />
Frau Engelhardt Frau Vornhagen Herr Dr. Ricking<br />
Version 2.0<br />
Herr Thieme Herr Gronewold Frau Müller (Anwärterin)<br />
Seite 98 von 151
<strong>Schulprogramm</strong> Oberstufe<br />
Unterrichtsorganisation der Oberstufe<br />
im <strong>Schulprogramm</strong> der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
1. Methodik und Didaktik<br />
Version 2.0<br />
Über die methodische Gestaltung des Unterrichts entscheidet die jeweilige<br />
Lehrkraft in eigener Verantwortung. Sie reicht von tradierten bewährten Unterrichtsprinzipien<br />
bis hin zu geöffneten Unterrichtsformen in unterschiedlicher<br />
Ausprägung. Darin spiegelt sich die vorherrschende lernoffene Grundhaltung<br />
des Kollegiums wider. Einigkeit besteht darüber, dass differenzierende Unterrichtsmaßnahmen<br />
aufgrund der unterschiedlichen Lernausgangslage und der<br />
individuellen Lern- und Entwicklungsprozesse unerlässlich sind. Diese werden<br />
je nach Notwendigkeit in Form innerer oder äußerer Differenzierung durchgeführt,<br />
wobei die aktuelle Versorgung der <strong>Schule</strong> mit Lehrkräften jeweils ebenso<br />
zu berücksichtigen ist wie die räumlichen Gegebenheiten der <strong>Schule</strong> zu beachten<br />
sind.<br />
Der didaktischen Ausrichtung des Unterrichts in der Oberstufe liegen zum einen<br />
schulübergreifende Vorgaben (Richtlinien) zu Grunde, weiterhin werden schuleigene<br />
Lernpläne entwickelt bzw. weiterentwickelt. Innerhalb dieses gesteckten<br />
inhaltlichen Rahmens entscheidet der auch hier die jeweilige Lehrkraft über<br />
Schwerpunktsetzungen.<br />
2. Klassenlehrerprinzip<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Klassenlehrerprinzip die tägliche pädagogische<br />
Arbeit sowohl für die SchülerInnen als auch für die Lehrkräfte sehr erleichtert.<br />
Deshalb sollte angestrebt werden, dass ein Klassenlehrer oder ein Klassenlehrerteam<br />
von zwei Lehrern möglichst viel Unterricht in der eigenen Klasse abdeckt.<br />
Der persönliche Bezug zwischen Lehrkräften und Schüler ist an der Förderschule<br />
besonders wichtig und wirkt sich positiv auf das Lernklima aus.<br />
Dadurch entsteht eine größere pädagogische Freiheit bezüglich der Organisation<br />
von Projekten bzw. fächerübergreifendem Unterricht.<br />
Seite 99 von 151
3. Rhythmisierung des Unterrichtstages und der Schulwoche<br />
Version 2.0<br />
Der Unterrichtstag gliedert sich in Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten sowie<br />
zweier großer Pausen. In der Oberstufe wird je nach Unterrichtsfach und methodischer<br />
Notwendigkeit häufig in Unterrichtsblöcken a zwei Stunden unterrichtet.<br />
Hauswirtschaft wird wenn möglich in einem 3-Stunden-Block erteilt. Weiterhin<br />
können einzelne Sachthemen klassenintern projektförmig oder epochal<br />
unterrichtet werden. Der Klassenlehrer /Die Klassenlehrerin entscheidet bei<br />
mehrstündigem Unterricht in der Klasse täglich neu darüber, ob der vorgegebene<br />
Stundenrhythmus für die aktuellen Themen sinnvoll ist, oder ob zeitliche<br />
Schwerpunktsetzungen für einzelne Lerninhalte nötig werden. Die Pausenzeiten<br />
werden dabei zumeist eingehalten.<br />
Zeittafel<br />
1. Unterrichtsstunde 8.10 – 8.55 Uhr<br />
2. Unterrichtsstunde 8.55 – 9.40 Uhr<br />
9.40 - 10.00 Uhr Hof- und Hallenpause<br />
3. Unterrichtsstunde 10.00 – 10.45 Uhr<br />
4. Unterrichtsstunde 10.44 – 11.30 Uhr<br />
11.30 – 11.40 Uhr Hof- und Hallenpause<br />
5. Unterrichtsstunde 11.40 – 12.25 Uhr<br />
6. Unterrichtsstunde 12.25 – 13.10 Uhr<br />
Die Unterrichtswoche besteht aus fünf Tagen mit jeweils 6 Unterrichtsstunden.<br />
Seite 100 von 151
Stundentafel<br />
Version 2.0<br />
Die Wochenstundenzahl ist per Erlass geregelt und richtet sich nach den Vorgaben<br />
der Hauptschule.<br />
Stundentafel aus dem Erlass „Die Arbeit in der Hauptschule“:<br />
Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufswelt<br />
In den Rahmenrichtlinien der Förderschule „Lernen“ AWT heißt es:<br />
„Außerschulische Lernorte haben im Fach AWT einen besonderen Stellenwert,<br />
da sie reale Begegnungen mit der Arbeitswelt und Einblicke in sie ermöglichen,<br />
z. B. durch Betriebsbesichtigungen und –erkundungen. Berufswahl vorbereitender<br />
Unterricht ist ab Schuljahrgang 8 zunehmend eine Aufgabe aller Fächer,<br />
insbesondere des Faches AWT, wobei das Betriebspraktikum eine zentrale Rolle<br />
einnimmt.“ (S. 29 ff)<br />
Darüber hinaus haben unsere langjährigen Erfahrungen in diesem Bereich gezeigt,<br />
dass das Erlernen und Einüben der sog. Schlüsselqualifikationen immer<br />
größeren Raum einnimmt, um überhaupt eine „Arbeitsfähigkeit“ zu erreichen.<br />
Die Bewährung im Betriebspraktikum ist zumindest für unsere Schüler oftmals<br />
Seite 101 von 151
Version 2.0<br />
die einzige Möglichkeit, eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle zu bekommen.<br />
Schriftliche Bewerbungen führen oft zu nichts. Dem müssen wir auch in der<br />
<strong>Schule</strong> Rechnung tragen.<br />
Außerschulische Lernorte:<br />
Klasse 7<br />
Mehrere Betriebsbesichtigungen und –erkundungen in unterschiedlichen<br />
Bereichen (Handwerk, Industrie, Einzelhandel etc.)<br />
Ziel: Orientierung über die unterschiedlichen Bereiche der Arbeitswelt.<br />
Klasse 8<br />
2-wöchiger Jugendwaldeinsatz in Kooperation mit dem Jugendwaldheim<br />
Ahlhorn ca. 2 Wochen nach Schuljahresbeginn.<br />
Ziel: Gewöhnung an regelmäßige Arbeitsabläufe, Schulung der sozialen<br />
Verantwortung und des Umweltbewusstseins<br />
2-wöchiges Betriebspraktikum im 2. Schulhalbjahr<br />
Ziel: Gewöhnung an betriebliches Arbeiten, Vorbereitung auf die Berufswahl.<br />
2-wöchiges Praktikum an der BBS II i. d. R. in Kooperation mit dem BVJ<br />
„Bau“<br />
(ggf. in anderen Bereichen) i. d. R nach den Osterferien.<br />
Sog. Schnuppertage an der BBS I<br />
Ziel: Erleichterung des Übergangs an die BBS, Erweiterung des Wissens<br />
um die<br />
Vielfalt einzelner Berufsfelder.<br />
Klassen 9 und 10<br />
3-wöchiges Betriebspraktikum (ggf. erweiterungsfähig)<br />
Ziel: Berufsfindung.<br />
Zusätzliche schulische Inhalte (ggf. interdisziplinär):<br />
Technisches Werken ganzjährig. Für den AWT-Bereich die Möglichkeit in<br />
4-Stunden-Blocks zu arbeiten.<br />
Einüben der Schlüsselqualifikationen wie: Höflichkeit (Anrede, Umgangston<br />
etc), Pünktlichkeit, Krankmeldung vor Unterrichtsbeginn etc.<br />
Einüben bestimmter Basisqualifikationen wie: messen, wiegen, Kopfrechnen<br />
etc.<br />
Bewerbungstraining (schriftlich und mündlich)<br />
Seite 102 von 151
Version 2.0<br />
ggf. Mitarbeit in den Schülerfirmen im Bereich technisches Werken und<br />
HWS<br />
Erkundung der Möglichkeiten bei Handwerkskammern u. ä.<br />
Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit in Klasse 9 oder 10.<br />
Seite 103 von 151
Version 2.0<br />
Gesundheits- und Umwelterziehung<br />
(vergl. Raucherkonzept und Sign)<br />
Allgemeine Zielsetzung<br />
<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Kinder und<br />
Jugendlichen für Umweltfragen und Gesundheitsfragen zu erzeugen, sowie die<br />
Bereitschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und der Gesundheit<br />
zu fördern.<br />
Die SchülerInnen sollen zu umwelt- und gesundheitsbewusstem Verhalten erzogen<br />
werden, das über die Schulzeit hinaus wirksam bleibt.<br />
Umwelterziehung<br />
Im Sinne der Lokalen Agenda 21 müssen die SchülerInnen für die Bewältigung<br />
der Umweltprobleme sensibilisiert werden, da hauptsächlich zukünftige Generationen<br />
von den Auswirkungen der Umweltbelastungen betroffen sein werden.<br />
Um das Ziel zu erreichen, wollen wir in erster Linie positive Begegnungen mit<br />
der Umwelt ermöglichen.<br />
Die SchülerInnen sollen sich als Teil der Umwelt begreifen und es lernen, die<br />
Umwelt wahrzunehmen, zu beobachten, zu untersuchen und letztendlich zu genießen.<br />
Dazu gibt es zahlreiche Möglichkeiten:<br />
Schulgarten<br />
Jugendwaldeinsatz<br />
Lehrgänge im Umweltzentrum Münsterland (Bienen- und Eulenlehrgang,<br />
etc.)<br />
Unterrichtsgänge<br />
Wandertage<br />
Klassenfahrten<br />
Schulgarten<br />
Der Schulgarten befindet sich auf dem Gelände der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
und wird ganzjährig von SchülerInnen und LehrerInnen gestaltet und gepflegt.<br />
Zum Schulgarten gehört mittlerweile ein kleiner Teich, eine Sitzgruppe (Klassenzimmer<br />
im Freien), ein Lehmofen sowie verschiedenen Beetflächen.<br />
Pflanzen- und Tierschutz ist uns wichtig!<br />
Seite 104 von 151
Version 2.0<br />
Wir schaffen z. B. Lebensräume für heimische (bedrohte) Pflanzen- und Tierarten,<br />
erkunden das vielfältige Leben im Teich und erfahren das ökologische Zusammenspiel<br />
in einem naturnahen Garten.<br />
Natürlich ist auch das einfache Genießen von Arbeit und Natur im Freien möglich.<br />
Gesundheitserziehung<br />
„Gesundheit“ wird von der Weltgesundheitsorganisation definiert als ein „Zustand<br />
vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden“.<br />
Folglich hat Gesundheitserziehung an unserer <strong>Schule</strong> das Ziel, SchülerInnen in<br />
die Lage zu versetzen, ihre körperlichen, geistigen und sozialen Bedürfnisse<br />
befriedigen zu können, Krankheiten –so weit möglich- vermeiden zu können<br />
bzw. angemessen mit möglichen Erkrankungen umgehen zu können.<br />
Im Fachunterricht Sport, Biologie und Hauswirtschaft wird entsprechend des<br />
Lehrplans versucht diese Ziele zu verwirklichen.<br />
Zudem tragen außerunterrichtliche und außerschulische Angebote unterstützend<br />
zur Gesundheitserziehung bei:<br />
Ausbildung zum Schulsanitäter/zur Schulsanitäterin<br />
Ausbildung zum / zur Streitschlichter/in<br />
Selbstbehauptungstraining für Mädchen<br />
Erste Hilfe Lehrgang<br />
Drogenberatung<br />
Rauchfreie <strong>Schule</strong><br />
Klassenfahrten (soziales Empfinden) ...<br />
Förderung sozialen Lernens<br />
Problem / Ist-Zustand:<br />
Auch an unserer <strong>Schule</strong> tritt psychische bzw. physische Gewalt gegen Personen<br />
oder Sachen auf, z.B.:<br />
- Verrohung des Umgangstons<br />
- Verbale Beleidigung<br />
- Erpressung<br />
- Schlagen / Treten bis zur Körperverletzung<br />
- Sachbeschädigung von <strong>Schule</strong>igentum / Eigentum von Mitschülern<br />
- Diebstahl von <strong>Schule</strong>igentum oder von Eigentum der Mitschüler<br />
Gewaltvorbeugung geschieht in erster Linie durch Erziehung und damit vorran-<br />
Seite 105 von 151
Version 2.0<br />
gig durch die Eltern. Aber auch die <strong>Schule</strong> wirkt nachhaltig auf das Sozialverhalten<br />
ein. Im Idealfall sollten beide versuchen durch gemeinsames Handeln zu<br />
einem positiven Sozialklima beizutragen und mögliche Aggressionspotenziale<br />
bereits im Entstehen abzubauen.<br />
Möglichkeiten, auf das Sozialklima positiv einzuwirken:<br />
1. Arbeit mit dem Programm „Erwachsen werden“ (Sign)<br />
Ziele des Programms: Es will<br />
- Jugendlichen Übungsfelder zur Entwicklung und Förderung eines konstruktiven,<br />
positiven Sozialverhalten bieten<br />
- ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl durch Bewusstmachung<br />
und Anerkennung ihrer persönlichen Qualitäten stärken<br />
- den bewussten und angemessenen Umgang mit eigenen und fremden<br />
Gefühlen fördern<br />
- die Einbindung in eine Gruppe Gleichaltriger und die Fähigkeit zur Solidarität<br />
auch mit Andersdenkenden und Menschen fremder Kulturen<br />
fördern und die Beziehungen untereinander stärken<br />
- die Kritikfähigkeit sich selbst und der Gruppe gegenüber fördern, um<br />
negativem Gruppendruck leichter widerstehen zu können<br />
- eine förderliche Bindung an die eigene Familie und / oder andere erwachsene<br />
Bezugspersonen unterstützen<br />
- über die Gefahren von Sucht und Suchtmitteln informieren und die<br />
Persönlichkeit der Jugendlichen so stärken, dass sie den Versuchungen<br />
leichter widerstehen können<br />
- ihnen helfen, eigene Werte, Normen und Ziele zu finden und sich mit<br />
vorgesetzten Normen kritisch auseinander zu setzen<br />
2. Regeln des Schullebens durch Klassen- und Schulordnung<br />
- gemeinsames Erarbeiten der Regeln<br />
- gemeinsames Erarbeiten der Folgen von Regelverstößen<br />
- konsequente Durchführung der ausgearbeiteten Konsequenzen bei<br />
Regelverstößen<br />
- schnelles Aufarbeiten aktueller Konflikte<br />
Seite 106 von 151
3. <strong>Schule</strong>ndtage in Vechta<br />
� Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstvertrauens<br />
� Vorbereitung auf ein Leben nach der <strong>Schule</strong><br />
4. intensive Einbeziehung der Eltern und Erziehungsberechtigten<br />
Version 2.0<br />
� Elterninformationen bei Fehlverhalten und wiederholten Regelverstößen<br />
� Elterngespräche<br />
� Klassenkonferenzen<br />
� Durchführung von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen<br />
5. Konsequente Anzeigenerstattung bei Gewaltkonflikten<br />
� Zusammenarbeit mit der Polizei<br />
� Zusammenarbeit mit Jugendhilfe, Vereinen und anderen Institutionen<br />
Seite 107 von 151
Alternative Lernangebote<br />
Version 2.0<br />
Das Projekt Schülerfirma besteht seit dem Schuljahr 2004/05 an unserer <strong>Schule</strong>.<br />
Die Geschäftsidee beinhaltet die Bereiche bzw. Abteilungen:<br />
Dienstleistung/Service (Brötchenservice) sowie Holzbearbeitung.<br />
Die Dienstleistung wird nur innerhalb der <strong>Schule</strong> angeboten.<br />
<strong>Unser</strong>e Schülerfirma hat den Namen ASS(t)rein. Ein Logo wurde innerhalb eines<br />
Kunstprojektes entwickelt.<br />
<strong>Unser</strong>e Schülerfirma ist ein Schulprojekt und damit keine reale Firma. Über die<br />
Rahmenbedingungen wurde eine schriftliche Vereinbarung zwischen Schulleitung<br />
und Schülerfirma getroffen.<br />
Zur Abwicklung der Geldangelegenheiten wurde ein Geschäftskonto eingerichtet<br />
auf den Namen unserer Firma. Kontoführer ist der betreuende Lehrer. Partner<br />
ist die Sparkasse.<br />
Das Projekt Schülerfirma ist dazu geeignet, technische, ökonomische und soziale<br />
Zusammenhänge zu erfahren.<br />
Die Methode des Unterrichts innerhalb der Schülerfirma ist das vernünftige<br />
Handeln im Hinblick auf ein Ziel. Und Ziel ist es gemeinsam ein Produkt bzw.<br />
eine Dienstleistung zu entwickeln, herzustellen und erfolgreich zu vermarkten.<br />
Daraus entwickeln sich vielseitige Probleme und damit Anregungen zum Denken.<br />
Die Schüler müssen etwas tun und nicht nur etwas lernen. Sie lösen gemeinsam<br />
Probleme, die in der Schülerfirma auftreten. Betriebliche Mitbestimmung<br />
und demokratische Verhaltensweisen werden eingeübt. Wichtige Eigenschaften<br />
wie Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit und<br />
Eigenverantwortung werden gefördert. Darüber hinaus werden auch gemeinsame<br />
Höhepunkte gestaltet.<br />
Seite 108 von 151
Version 2.0<br />
Voraussetzungen für den Eintritt<br />
in die V-Klasse<br />
Das Sozialverhalten sollte mindestens im Bereich 3 liegen, also den Erwartungen<br />
entsprechen.<br />
Folgende Aspekte sollten dabei beachtet werden:<br />
- Der Umgangston Lehrern und Mitschülern gegenüber<br />
- Sich an Regeln halten können<br />
- Keine Gewaltbereitschaft zeigen (weder verbal noch körperlich)<br />
Das Arbeitsverhalten sollte im Bereich 2 liegen, also den Erwartungen in vollem<br />
Umfang entsprechen.<br />
Folgende Aspekte sollten dabei beachtet werden:<br />
- aktive Beteiligung am Unterricht<br />
- dem Unterrichtsgeschehen folgen , ohne ständige Ermahnungen<br />
- regelmäßige Erledigung der Hausaufgaben<br />
- Arbeitsmaterialien zur Verfügung haben<br />
- Pünktlichkeit<br />
Voraussetzungen Mathematik:<br />
- Flächen zeichnen und berechnen<br />
- Zwei- und Dreisatzaufgaben<br />
- Grundrechenarten beherrschen<br />
- Kenntnis von Längenmaßen/ Gewichten<br />
- Einfache Bruchrechnung/ alle vier Rechenarten<br />
- Sachaufgaben erlesen und verstehen können<br />
Voraussetzungen Deutsch:<br />
- fremde Texte erlesen können<br />
- Texte inhaltlich erfassen können<br />
- Sinnvolle Satzbildung<br />
- Aufsatzerziehung : Erzählung, Bildgeschichte, Vorgangsbeschreibung, Nacherzählung,<br />
In den Sachfächern sollten Texte erlesen und inhaltlich wiedergegeben werden<br />
können.<br />
Lerninhalte in den Sachfächern sollten den Kerncurricula entsprechen.<br />
Seite 109 von 151
Hausaufgabenkonzept der Klassen 7 – 10<br />
Version 2.0<br />
Hausaufgaben haben eine Bildungs- und Erziehungsfunktion. Sie dienen der<br />
Wiederholung und Übung und sind unerlässlicher Bestandteil der Wissensvermittlung.<br />
Gemäß des RdErl. D. MK v. 2004 ergibt sich daraus Folgendes:<br />
� Es dürfen nur solche Hausaufgaben gestellt werden, deren selbstständige<br />
Erledigung den SchülerInnen möglich sind.<br />
� Der Zeitaufwand sollte 1 – 2 Stunden nicht überschreiten. Ausschlag gebend<br />
ist die individuelle Belastbarkeit<br />
� Hausaufgaben sind verpflichtend.<br />
� Hausaufgabenstellungen über Ferienzeiten sind mit Ausnahme von Lektüren<br />
nicht zulässig.<br />
� Hausaufgaben dürfen nicht mit Noten bewertet werden.<br />
Hausaufgaben sollen von allen SchülerInnen regelmäßig und in angemessener<br />
Form erledigt werden. Eine regelmäßige Kontrolle findet durch die entsprechende<br />
Lehrkraft statt.<br />
Unvollständig oder nicht erledigte Hausaufgaben sollten nachgeholt werden.<br />
Werden die Hausaufgaben oft vergessen, sollte dies in den Wochenbüchern<br />
vermerkt werden, sowie eine Benachrichtigung der Eltern erfolgen.<br />
Vertretungskonzept der Oberstufe<br />
Auf der Oberstufenkonferenz vom 05.09.06 wurde folgendes Konzept für den<br />
Vertretungsunterricht erarbeitet:<br />
Verschiedene vorhandene Unterrichtsmaterialien wie Lesetrainings, Konzentrationstests,<br />
Hirnleistungstrainings, Kreuzworträtsel etc. werden zu einem „Vertretungsordner“<br />
zusammengestellt, kopiert, in Folien eingetütet und im Kopierraum<br />
hinterlegt. Dies stellt sicher, im Vertretungsfall immer geeignetes Material<br />
zum selbstständigen Arbeiten für die SchülerInnen aus anderen Klassen zur<br />
Verfügung zu haben.<br />
Seite 110 von 151
Das Sprachheilteam (SR)<br />
Herr Arkenau Frau Belke Frau Herrlich-Werner<br />
Frau Wesselmann Herr Schumacher<br />
Frau Sandhaus Frau Hackstette Herr Plewka<br />
Version 2.0<br />
Seite 111 von 151
<strong>Schulprogramm</strong> der<br />
Sprachheilklassen<br />
1. Vorstellung der Sprachheilklassen<br />
1.1 Allgemeines<br />
Version 2.0<br />
In den letzten Jahren haben Sprachentwicklungsstörungen mit Begleiterscheinungen<br />
dramatisch zugenommen. Für diese Kinder bietet der Besuch der<br />
Sprachheilklassen eine Chance für einen erfolgreichen Schulstart, mit dem Ziel<br />
später in die Grundschule zu wechseln. „Sonderpädagogische Förderung im Bereich<br />
der Sprache soll das Recht der Kinder und Jugendlichen auf eine ihren persönlichen<br />
Möglichkeiten entsprechende schulische Bildung und Erziehung<br />
verwirklichen helfen. Kinder und Jugendliche sollen über einen dialoggerichteten<br />
Gebrauch Sprache aufbauen und ausgestalten, diese in Bewährungssituationen<br />
anwenden, sich als kommunikationsfähig erleben und lernen, mit sprachlichen<br />
Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen umzugehen. Sie sollen eine<br />
Handlungskompetenz aufbauen und eine selbstbestimmte Verständigungsfähigkeit<br />
erwerben.“ (Grundsatzerlass Sonderpädagogische Förderung, Schwerpunkt<br />
Sprache 7.4)<br />
1.2 Entwicklung<br />
Zum Schuljahr 1987/88 wurden in der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> zwei Sprachheilklassen<br />
für die Landkreise Cloppenburg und Vechta eingerichtet. Seitdem<br />
es in den Förderschulen Vechta und Friesoythe eigene Sprachheilklassen gibt,<br />
kommen die Schülerinnen aus dem Einzugsbereich der Förderschulen in Löningen<br />
und Cloppenburg. Schulträger ist der Landkreis Cloppenburg.<br />
Abhängig von den Schülerzahlen gab es seit der Einrichtung der Sprachheilklassen<br />
in jedem Schuljahr eine oder zwei 1. und 2. Klassen und teilweise eine 3.<br />
Klasse.<br />
Im Schuljahr 2004/2005 besuchen 44 Schülerinnen und Schüler die 5 Sprachheilklassen<br />
1-3. Sie werden von fünf SprachheillehrerInnen unterrichtet und gefördert.<br />
2. Aufnahme in die Sprachheilklassen<br />
2.1 Sonderpädagogischer Förderbedarf im Bereich Sprache<br />
„ Sonderpädagogischer Förderbedarf im sprachlichen Handeln ist bei Schülerinnen<br />
und Schülern anzunehmen, die in ihren Bildungs-, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
hinsichtlich des Spracherwerbs, des sinnhaften Sprachge-<br />
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Version 2.0<br />
brauchs und der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht<br />
der allgemeinen <strong>Schule</strong> ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend<br />
gefördert werden können“ (KMK-Empfehlungen zum Förderschwerpunkt<br />
Sprache vom 26.06.1998, S. 4)<br />
Dabei können folgende sprachliche Gestaltungsebenen in der Sprachentwicklung<br />
des Kindes betroffen sein:<br />
- Atmung, Stimmgebung, Artikulation (phonetische Ebene)<br />
- Parasprachliche Gestaltungsmittel<br />
- Begriffsbildung, begriffsgebundene Wortbedeutung, Wortschatz (lexikalischsemantische<br />
Ebene)<br />
- Wortbildung, Satzbildung (morphologisch-syntaktische Ebene)<br />
- Kommunikativer Sprachgebrauch (pragmatisch-kommunikative Ebene)<br />
Von besonderer Bedeutung sind darüber hinaus auch die auditive und visuelle<br />
Wahrnehmung sowie der fein- und grobmotorische Bereich.<br />
2.2 Überprüfungsverfahren<br />
2.2.1 Antragstellung (Rechtlicher Weg)<br />
Vor der Einschulung kann das Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfs von den Eltern beantragt werden, ggf. auf Anraten der<br />
<strong>Schule</strong> oder anderer zuständiger Dienste. Es umfasst die Ermittlung des individuellen<br />
Förderbedarfs sowie die Entscheidung über den Bildungsgang und den<br />
Förderort in der Verantwortung von <strong>Schule</strong> und Schulaufsicht.<br />
2.2.2 Diagnostik<br />
In der Ermittlung des sonderpädagogischen Förderbedarfs werden die sprachlichen<br />
Handlungskompetenzen des Kindes vor dem Hintergrund seiner persönlichen<br />
Lebenssituation überprüft und an den schulischen Anforderungen gemessen.<br />
Die intensive Beschäftigung mit dem Kind und dessen Lebensumwelt im Überprüfungszeitraum<br />
umfasst folgende Bereiche:<br />
- Verlauf der Entwicklung und Aneignung von Sprache und Sprechen sowie<br />
Maßnahmen<br />
und Ergebnisse bisheriger Förderung,<br />
- Beeinträchtigungen im sprachlichen Handeln und ihre Bedeutung für den Alltag,<br />
das<br />
Lernen und die Kommunikationsmöglichkeiten des Kindes,<br />
- individuelle Lebens- und Erziehungsumstände,<br />
- ggf. weitere Beeinträchtigungen (bes. des Hörvermögens, der auditiven und<br />
visuellen<br />
Wahrnehmung und der Motorik),<br />
Seite 113 von 151
Version 2.0<br />
- allgemeiner Entwicklungs- und Leistungsstand.<br />
Dazu dienen eine Reihe spielerischer Überprüfungssituationen, Tests zur patholinguistischen<br />
Diagnostik von Sprach- und Sprechstörungen sowie standardisierte<br />
<strong>Schule</strong>ignungs- und sprachunabhängige Intelligenztests.<br />
Auf diese Weise soll derjenige Förderort gefunden werden, der auf bestmögliche<br />
Weise dem Förderbedarf des Kindes, seiner Persönlichkeitsentwicklung gerecht<br />
wird und die schulische und gesellschaftliche Eingliederung leisten kann.<br />
3. Rahmenbedingungen<br />
Die Sprachheilklassen sind als Durchgangsklassen konzipiert, d.h. die SchülerInnen<br />
sollen sobald wie möglich (nach zwei bis drei Jahren) in die Grundschule<br />
ihres Wohnortes zurückgeschult werden.<br />
Der Unterricht erfolgt nach den Rahmenrichtlinien der Grundschule, aber in<br />
langsamerem Tempo (zeitdifferent). Für den Unterrichtsstoff von 1 1/2 Jahren<br />
werden ca. zwei Jahre benötigt. So ist in der Regel keine direkte Umschulung in<br />
die nächste Grundschulklasse möglich. In den meisten Fällen wechseln die<br />
Schüler/innen nach dem Besuch der 1. und 2. Sprachheilklasse in die 2. Klasse<br />
der Grundschule.<br />
Bei ausreichender Schülerzahl kann für SchülerInnen, bei denen weiterhin Förderbedarf<br />
für den Bereich der Sprache besteht, eine 3. Sprachheilklasse eingerichtet<br />
werden. Anschließend besuchen sie die 3. Klasse der Grundschule.<br />
Die Klassenstärke der Sprachheilklassen beträgt in der Regel 8-12 SchülerInnen.<br />
Die 1. und 2. Klassen haben jeden Tag vier Unterrichtsstunden. Parallel oder in<br />
der 5./6. Stunde erhalten die SchülerInnen sprachliche Individualtherapie durch<br />
den/die KlassenlehrerIn oder eine Kollegin. Für jedes Kind ist mindestens eine<br />
halbe Stunde Sprachtherapie pro Woche vorgesehen.<br />
Die 3. Klasse hat an einem Tag sechs Stunden.<br />
4. Inhaltliche Arbeit<br />
4.1 Schwerpunkte der Förderung<br />
Die Förderbedürfnisse der SchülerInnen machen eine spezifische Gestaltung der<br />
Erziehungs- und Unterrichtsangebote notwendig. Es müssen besonders kommunikationsförderliche<br />
Erziehungs- und Unterrichtssituationen hergestellt<br />
werden, die die sprachlichen Handlungsfähigkeiten kontinuierlich erweitern<br />
und die (durch die sprachliche Beeinträchtigung entstandene) persönliche Situation<br />
der SchülerInnen berücksichtigen.<br />
Der Unterricht in den Sprachheilklassen zeichnet sich unabhängig von den Fächern<br />
darin aus, dass der Unterrichtsgegenstand auf immanente sprachliche<br />
Anforderungen und auf sprachliche Fördermöglichkeiten hin ausgerichtet wird.<br />
Die Vielschichtigkeit der kindlichen Förderbedürfnisse macht eine Differenzierung<br />
der Anforderungen im Unterricht durch besondere Lernhilfen, sonderpä-<br />
Seite 114 von 151
Version 2.0<br />
dagogische Methoden und Medien erforderlich. Der sprachtherapeutische Unterricht<br />
ist diagnosegeleitet, personen- und störungsbezogen, d.h. er geht vom<br />
einzelnen Kind und seinen Auffälligkeiten aus. Dabei findet eine Verknüpfung<br />
mit der sprachlichen Individualtherapie statt.<br />
Der Unterricht erfolgt in großen Teilen durch den/die KlassenlehrerIn. Die<br />
sprachliche Beeinträchtigung der Kinder erfordert eine besonders innige Beziehung,<br />
um auf dieser Grundlage des Verstehens und Vertrauens sprachtherapeutisch<br />
wirksam zu werden. Der Unterrichtssprache kommt in der Sprachheilklasse<br />
eine besondere Bedeutung zu, ist sie doch Modell und Vorbild, aber auch<br />
sprachtherapeutische Technik und Medium im Spracherwerb zugleich.<br />
4.2 Merkmale des sprachtherapeutischen Unterrichts in einzelnen Fächern<br />
Angebahnte sprachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten werden im Unterricht<br />
durch wiederholtes und individuell angepasstes Üben gefestigt und somit für<br />
neue Sprachsituationen verfügbar gemacht. Übungsformen unterschiedlichster<br />
Art ermöglichen den Kindern, sprachliche Sicherheit und Erfolgserlebnisse zu<br />
erreichen.<br />
Lesen<br />
Kinder mit gravierenden Sprachstörungen weisen in aller Regel auch Defizite in<br />
einem oder mehreren anderen Entwicklungsbereichen auf. Ganz besonders häufig<br />
sind hier Schwächen in<br />
der auditiven wie visuellen Wahrnehmung zu beobachten, die wiederum die<br />
Grundlage für das Lesenlernen darstellen. Der Leselehrgang „Lesenlernen mit<br />
Hand und Fuß“ geht von dieser besonderen Lernausgangslage aus und bietet ein<br />
Konzept des mehrkanaligen Lernens im handlungsorientierten Stationsverfahren<br />
an.<br />
Weitere Besonderheiten:<br />
- Die Folge der zu erlernenden Buchstaben orientiert sich an der Sprachentwicklung.<br />
- Jedes Phonem wird mit einer Lautgebärde verknüpft.<br />
- Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung der auditiven Wahrnehmung einzelner<br />
Laute und<br />
ihrer Reihenfolge im Wort sowie Lautdifferenzierung.<br />
Seite 115 von 151
Schreiben<br />
Version 2.0<br />
Dem Erwerb der Schriftsprache ist wegen des engen wechselseitigen Bezugs zu<br />
den lautsprachlichen Fähigkeiten eines Kindes erhöhte Aufmerksamkeit zu<br />
widmen. Kinder mit Schwächen im sprachlichen Handeln zeigen besondere<br />
Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb. Deshalb ist es wichtig, die grundlegenden<br />
Basisfähigkeiten zu fördern und den Zusammenhang mit der individuellen<br />
Sprachauffälligkeit herauszuarbeiten. Durch die bewusste Auseinandersetzung<br />
der SchülerInnen mit Schriftsprache sind dann meist positive Rückwirkungen<br />
auf die Entwicklung der Lautsprache zu beobachten.<br />
Aufbau des Schreiblehrgangs:<br />
- Gezielte Förderung der Feinmotorik<br />
- Die eingeführten Buchstaben werden parallel in Druckschrift (Gemischtantiqua)<br />
geschrieben. (Gegenseitige Unterstützung von Lesen- und Schreibenlernen)<br />
- Schreibschrift-Lehrgang im 2. Schuljahr (Lateinische Ausgangsschrift)<br />
- Gezielte Übungen zur Förderung der Rechtschreibung (z.B. Lernwort-<br />
Markierung)<br />
Mathematik<br />
Im Mathematikunterricht wird Sprache einerseits zur Unterstützung der Verinnerlichung<br />
von Operationen und Begriffen genutzt. Andererseits werden mathematische<br />
Begriffe im Sinne einer Fachsprache erarbeitet (z. B. Plus/Minus,<br />
Gleichung, Bruch). Bei sprachgestörten SchülerInnen ist häufig das Sprachverständnis<br />
und/oder der aktive Wortschatz eingeschränkt, so dass die sprachliche<br />
Erarbeitung der Handlungen und Begriffe auf allen Ebenen (enaktiv, ikonisch,<br />
symbolisch) im Vordergrund steht.<br />
- Handelndes Erarbeiten der Aufgaben<br />
- Schrittweises Einführen der Mengen und Zahlen sowie der Rechenverfahren<br />
- Arbeit an Wortbedeutungen und Beziehungen (z.B. vor- hinter- neben/ Vorgänger- <br />
Nachfolger)<br />
- Besondere sprachliche Erarbeitung von Sachaufgaben<br />
- Sicherung des Sprachverständnisses durch sorgfältige und sparsame Auswahl<br />
der<br />
Fachbegriffe und einen reflektierten Umgang mit Fachsprache.<br />
Seite 116 von 151
Sachunterricht<br />
Version 2.0<br />
Der Sachunterricht hat die Aufgabe, den SchülerInnen ihre Lebenswirklichkeit<br />
zu erschließen und mit Hilfe der Sprache bewusst und dauerhaft zu erfassen.<br />
Sprachgestörte Kinder benötigen hier Hilfestellung und genaue Auswahl der<br />
Lerninhalte, um alltägliche Problemstellungen sprachlich zu durchdringen. Gerade<br />
im Sachunterricht besteht die Möglichkeit und Notwendigkeit Sprache<br />
handlungsbegleitend und zugleich handlungsleitend zu verwenden.<br />
- Sprechanlässe bei der Begegnung von Sachthemen (z.B. Fragen äußern, Vermutungen<br />
anstellen, Antworten formulieren)<br />
- Wortschatzerweiterung, Erlernen von Wortbedeutungen (z.B. Sachbegriffe,<br />
Tätigkeiten)<br />
- Übungen zur Satzbildung (z.B. Vorgänge beschreiben, Rollenspiel)<br />
Sport<br />
Ein besonderer Schwerpunkt im Sportunterricht der ersten Schuljahre ist die<br />
Psychomotorik. Sie prägt den Ablauf und die Gestaltung der Stunden im Wesentlichen.<br />
Der Sportunterricht soll neben der Förderung motorischer Basiskompetenzen<br />
das ganzheitliche Zusammenwirken von Bewegung, Wahrnehmung,<br />
Denken, Erleben, Fühlen und Gestalten ermöglichen, also über das Angebot<br />
spezieller Bewegungslandschaften zu unterschiedlichsten Themen Einfluss<br />
auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit nehmen. Auch hier besteht eine<br />
enge Verzahnung mit den Themen des Lese- und Schreiblehrgangs.<br />
Musik<br />
Musik ist in der Sprachheilschule Bestandteil des Schulalltags. Tägliches Singen<br />
in verschiedenen Unterrichtsphasen sowie (sprech-)rhythmische Übungen gestalten<br />
und gliedern den Ablauf einer Unterrichtsstunde oder eines Schultages.<br />
Im Musikunterricht sollen die SchülerInnen Fertigkeiten erlangen, die sie zum<br />
Erleben und Gestalten von Musik befähigen. Gemeinsames Musizieren fördert<br />
das soziale Verhalten und ein Gesangstraining steigert signifikant die Lesefähigkeit.<br />
Die Musikerziehung gliedert sich in folgende Funktionsfelder:<br />
- Singen<br />
- Instrumentalunterricht<br />
- Hören von Musik<br />
- Bewegung zur Musik<br />
- Koordination von gehörtem Rhythmus und Bewegungsrhythmus<br />
Seite 117 von 151
Version 2.0<br />
So erfolgen neben einer auditiven und motorischen Förderung auch ein Gedächtnistraining<br />
und die Stimmschulung.<br />
In der Unterrichtssituation geht es um die Beherrschung der Atmung, deutliche<br />
Artikulation und reine Intonation. Klangvarianten wie Rufen, Schreien, Flüstern<br />
von Vokalen und Konsonanten, Wörtern und Wortgruppen, Gurgeln, Murmeln<br />
usw. sind dabei einzubeziehen.<br />
Bei der Vermittlung von Raum- und Bewegungsformen zur Musik soll, ausgehend<br />
von der freien Bewegung, auch der aktive Umgang mit Spielliedern gefördert<br />
werden.<br />
Kunst<br />
Die Hauptaspekte des Kunstunterrichtes liegen in der Weiterentwicklung der<br />
Kreativität und dem Kennen lernen der verschiedenen Techniken und Materialien<br />
zur Herstellung der Objekte. Für die Kinder der Sprachheilklassen bietet<br />
dieses Fach aber auch eine hervorragende Möglichkeit, die Feinmotorik zu trainieren.<br />
Je nach Ausprägungsgrad der Defizite lassen sich beim Malen, Basteln,<br />
Schneiden, Kneten etc. Förderschwerpunkte setzen.<br />
4.3 Besonderheiten im Schulleben<br />
4.3.1 Ritualisierter Tagesablauf<br />
Der Schulalltag in den Sprachheilklassen ist durch sprachentwicklungsfördernde<br />
Rituale gekennzeichnet, die sich aus den alltäglichen Abläufen anbieten. Sie<br />
rhythmisieren und strukturieren den Vormittag z.B. durch<br />
- tägliches Verbalisieren des Stundenplans durch die SchülerInnen,<br />
- tägliche, festgelegte oder gelenkte Gesprächsimpulse,<br />
- ritualisierte Essens-Situationen z.B. gemeinsames Frühstück,<br />
- ritualisierte Spiel- und Lernformen u.ä. .<br />
Daraus entstehen einfache, aber echte und möglichst gewachsene Handlungen<br />
mit sprachlich-kommunikativen Inhalten. Auf der Grundlage von bekannten<br />
Sprach- und Handlungsmustern<br />
haben die SchülerInnen die Chance, sich sprachlich zu entfalten und zu entwickeln.<br />
4.3.2 Projektunterricht<br />
Neben dem Fachunterricht findet entsprechend dem Rahmenplan für Förderschulen<br />
in der BRD regelmäßig Projektunterricht statt.<br />
Er unterscheidet sich vor allem darin, dass fächerübergreifend (und teilweise<br />
jahrgangsübergreifend) an Themen gearbeitet wird, die die Lebenswirklichkeit,<br />
aktuelle Situationen und Notwendigkeiten der SchülerInnen in und außerhalb<br />
der <strong>Schule</strong> betreffen. Die Projekte heben sich vom Schulalltag heraus und unter-<br />
Seite 118 von 151
Version 2.0<br />
scheiden sich durch die für die Allgemeinheit bedeutsamen und sichtbaren Ergebnisse.<br />
Vorteile sind:<br />
- die komplexe, handlungsorientierte und den Lebenssituationen nachempfundene<br />
Vermittlung<br />
und Aneignung von Wissen, Können, Verhaltensweisen, Werten und Normen;<br />
- die Erfahrung der Teilhabe und Mitgestaltung der Lebenswirklichkeit in der<br />
sozialen Gemeinschaft einer Gruppe, Anwendung und Bewährung erworbenen<br />
Wissens und Könnens;<br />
- die Beanspruchung und Entwicklung von Handlungskompetenzen wie Planen,<br />
Durchführen des Geplanten und Selbstkontrolle, Reflexion der Ergebnisse. Dabei<br />
sind Individualisierungen besonders gut möglich.<br />
Themen bisheriger Projekttage waren:<br />
- Wir verschönern unsere <strong>Schule</strong><br />
- Das Leben der Indianer<br />
- Vorbereiten einer Theateraufführung zum Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“<br />
- <strong>Schule</strong> in Bewegung<br />
- Bücher und Bücherwürmer - Vom Papier zum Buch -<br />
Hier spielen auch außerschulische Lernorte (z.B. Umweltzentrum Stapelfeld,<br />
Museumsdorf, Bauernhöfe in der Umgebung) eine wichtige Rolle.<br />
4.3.3 Gestaltung des Schullebens<br />
Besondere, gemeinsam vorbereitete Feste und Feiern, zu denen teilweise auch<br />
die Eltern eingeladen werden, bilden Höhepunkte im Schulleben:<br />
- Einschulungsfeier<br />
- Wandertag<br />
- Laternenfest<br />
- Nikolausfeier<br />
- Advents- und Weihnachtsfeier<br />
5. Zusammenarbeit<br />
Es findet eine enge Zusammenarbeit statt mit<br />
- den Kindergärten:<br />
Die erste Vermittlungsstelle zwischen Sprachheilschule und Eltern sind die<br />
Kindergärten und hier besonders der Sprachheilkindergarten. Mit diesen Einrichtungen<br />
findet ein reger Informationsaustausch statt. Auch werden die son-<br />
Seite 119 von 151
Version 2.0<br />
derpädagogischen Überprüfungen normalerweise in den Kindergärten durchgeführt.<br />
Kurz vor den Sommerferien lernen die Kindergartenkinder ihre <strong>Schule</strong> bei<br />
einem Besuch kennen.<br />
- dem Elternhaus:<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist von enormer Bedeutung. Bei Elternsprechtagen,<br />
Elternabenden, Hausbesuchen und weiteren persönlichen Gesprächen<br />
findet ein regelmäßiger Austausch über den Lern- und Leistungsstand<br />
des Kindes sowie individuelle Beratung statt. Letzteres betrifft z.B. häusliche<br />
Unterstützung beim Erlernen der Kulturtechniken, gemeinsame Absprache<br />
beim Vorgehen gegen problematische Verhaltensweisen oder Unterstützung<br />
der Sprachtherapie.<br />
- der benachbarten Grundschule:<br />
Mit der benachbarten Grundschule findet ein Austausch in Schulbuchfragen<br />
statt. Die Sprachheilklassen nehmen an den für die einzelnen Klassenstufen organisierten<br />
Ausflügen teil.<br />
- der zuständigen Grundschule am Wohnort des Kindes:<br />
Der/Die KlassenlehrerIn nimmt einige Monate vor der Rückschulung Kontakt<br />
auf, um für das Kind eine Orientierungswoche in der zukünftigen Grundschule<br />
kurz vor dem Schulwechsel zu vereinbaren. Der/Die SchülerIn lernt seine Klasse<br />
kennen und der/die SprachheillehrerIn nimmt mit dem/der GrundschullehrerIn<br />
Kontakt auf.<br />
- außerschulischen therapeutischen Einrichtungen:<br />
Sofern es schulisch relevant ist, wird auch Kontakt mit TherapeutInnen aufgenommen,<br />
die die SchülerInnen außerschulisch betreuen.<br />
Es besteht die Möglichkeit, in der <strong>Schule</strong> an Ergotherapie teilzunehmen, wenn<br />
eine ärztliche Verordnung vorliegt.<br />
- dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Oldenburg:<br />
Es ist möglich, hörgeschädigte Kinder in die Sprachheilklassen aufzunehmen,<br />
die dann vom Mobilen Dienst des LBZH betreut werden.<br />
Die für diesen Teil des <strong>Schulprogramm</strong>s der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> verantwortlichen<br />
SprachheillehrerInnen (P. Arkenau, A. Belke, A. Herrlich-Werner, A.<br />
Seite 120 von 151
Version 2.0<br />
Plewka, M. Wesselmann) stehen für weitere Informationen zur Verfügung. Außerdem<br />
sind nach Voranmeldung Hospitationen in den Sprachheilklassen möglich.<br />
Hausaufgaben-Konzept für die Sprachheilklassen 1-3 (Primarbereich)<br />
Zugrunde liegt der Erlass „Hausaufgaben an allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n" vom<br />
16.12.2004.<br />
Hausaufgaben ergänzen den Unterricht und unterstützen den Lernprozess der<br />
Schülerinnen und Schüler.<br />
Im Primarbereich dienen sie vor allem der Übung, Anwendung und Sicherung im<br />
Unterricht erworbener Kenntnisse und Fertigkeiten. Es gibt tägliche Hausaufgaben<br />
aus den Bereichen Lesen, Schreiben und/oder Mathematik. Für die Erledigung<br />
am Nachmittag ist ein maximaler Zeitaufwand von 30-45 Minuten vorgesehen.<br />
Vom Freitag bis zum folgenden Montag dürfen keine Hausaufgaben gestellt<br />
werden.<br />
Hausaufgaben werden so markiert, dass sie sowohl für die Schülerinnen als<br />
auch deren Eltern klar erkennbar sind. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />
z.B. Markierungen in Mappen, Heften und Büchern, eindeutige Ansagen oder<br />
die Eintragung in einem Hausaufgabenheft. Die Eltern werden auf Elternabenden<br />
und Elternsprechtagen darüber informiert und auf die dringende Notwendigkeit<br />
des täglichen Leseübens mit ihrem Kind besonders im Rahmen des Leselehrgangs<br />
hingewiesen. Auch bei den Diktaten sowie beim Einmaleins ist das<br />
regelmäßige Üben mit Unterstützung der Eltern notwendig. Die anderen Hausaufgaben<br />
sollen von den Schülerinnen möglichst selbstständig erledigt werden.<br />
Dazu müssen sie in der 1. Klasse zunächst angeleitet werden.<br />
Zur konzentrierten Ausführung der Hausaufgaben benötigen die Schülerinnen<br />
eine ruhige, ablenkungsarme Umgebung (kein laufender Fernseher, keine Gespräche<br />
oder spielende Geschwister im Raum).<br />
Eine Kontrolle der Hausaufgaben kann in unterschiedlicher Form erfolgen z.B.<br />
durch Vorlesen, Vergleichen oder Durchsicht durch die Lehrkraft. Eine Würdigung<br />
der erledigten Hausaufgaben erfolgt durch Lob, Häkchen, Namenszeichen<br />
der Lehrkraft oder Verstärkersymbole.<br />
Falls wegen besonderer Ereignisse (z.B. Arztbesuch) eine Erledigung der Hausaufgaben<br />
nicht oder nur unvollständig möglich war, sollen die Eltern dies<br />
schriftlich mitteilen.<br />
Seite 121 von 151
Version 2.0<br />
Nicht oder unzureichend erledigte Hausaufgaben werden nachgeholt. Wenn das<br />
Fehlen von Hausaufgaben gehäuft vorkommt, wird Kontakt mit den Eltern aufgenommen.<br />
Mögliche Konsequenzen können die Verbesserung der Bedingungen, unter denen<br />
die Hausaufgaben erledigt werden, sowie eine Nachholzeit im Anschluss an<br />
den Unterricht nach Rücksprache mit den Eltern sein.<br />
Vertretungskonzept für die Sprachheilklassen<br />
1. Vertretungsunterricht im Rahmen des Unterrichtseinsatzes<br />
(nicht) eingesetzter Lehrkräfte<br />
Für planbaren Vertretungsunterricht (z.B. Abwesenheit der Lehrkraft aufgrund<br />
einer Fort- oder Weiterbildung) wird Material für die Schülerinnen vorbereitet.<br />
Bei unvorhergesehener Krankheit gibt es Übungsmaterialien im Rahmen der<br />
Lehrgänge bzw. können diese mit den entsprechenden Materialien fortgesetzt<br />
werden.<br />
2. Vertretungsunterricht im Rahmen der Aufteilung auf andere Klassen<br />
Beim Erstellen der Aufteilungspläne wird darauf geachtet, die Schülerinnen gemäß<br />
ihres Lern- und Leistungsstandes der diesem am ehesten entsprechenden<br />
Sprachheilklasse zuzuordnen. In jeder aufnehmenden Klasse steht differenzierendes<br />
Material für die Klassenstufen 1-3 zur Verfügung. In den Klassen 1/2 arbeiten<br />
die Schülerinnen im Rahmen der Lehrgänge, die von allen Sprachheillehrerinnen<br />
durchgeführt werden, sodass Übungsmaterialien hierfür vorhanden sind.<br />
Seite 122 von 151
Das Team Mobiler Dienst<br />
Frau Frye-Südkamp Frau Lehmkühler Herr Schumacher<br />
Konzept des Mobilen Dienstes<br />
Schwerpunkt Lernen und Sprache<br />
der Förderschule „<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>“, Cloppenburg<br />
Version 2.0<br />
Grundlagen für die Konzeption des Mobilen Dienstes Schwerpunkt Lernen und<br />
Sprache der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> sind<br />
1. der Runderlass: „Sonderpädagogische Förderung“<br />
RdErl. D. MK v.1.2.2005 – 32 81027 VORIS 22410, SVBl 2/2005, Amtlicher Teil S. 49<br />
ff mit Berichtigung SVBl 2/2005, SVBl 3/2005, Amtlicher Teil, S. 135 f,<br />
darin insbesondere der Abschnitt: „I.7.1. Mobile Dienste“, S. 52<br />
2. Dr. Peter Wachtel: Aufsatz „Zur Neuregelung der sonderpädagogischen Förderung<br />
in Niedersachsen“<br />
SVBl 2/2005, Nichtamtlicher Teil, S. 88 ff<br />
„Förderschullehrkräfte im Mobilen Dienst können zur vorbeugenden und unterstützenden<br />
Förderung in allen allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n tätig werden.<br />
Vorbeugende Förderung umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen,<br />
Seite 123 von 151
Version 2.0<br />
- der Entstehung eines individuellen sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
durch frühzeitige Unterstützung und Hilfen entgegenzuwirken.<br />
- Weitergehende Auswirkungen einer Benachteiligung oder bestehenden Beeinträchtigung<br />
zu vermeiden oder zu begrenzen.<br />
Ergänzende Förderung umfasst alle Maßnahmen zur Unterstützung zielgleicher<br />
oder zieldifferenter Förderung. ... Die Förderung wird im engen Zusammenwirken<br />
der Lehrkräfte der allgemeinen <strong>Schule</strong> unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten<br />
verwirklicht und gegebenenfalls mit außerschulischen Einrichtungen,<br />
Fachkräften und Beratungsdiensten abgestimmt.“ 1<br />
1. Der Mobile Dienst Schwerpunkt Lernen und Sprache der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> 2<br />
1.1. Entwicklung der Aufgaben im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Der Mobile Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> wurde im Jahr 2006 eingerichtet.<br />
In enger Zusammenarbeit der im Mobilen Dienst tätigen Lehrkräfte mit<br />
der Schulleitung entwickelten sich Grundlagen für die Arbeit, die im Erlass zur<br />
Sonderpädagogischen Förderung ihre Bestätigung fanden.<br />
Ebenso wurden verschiedene Informationsblätter und Formulare zur Information<br />
von Betroffenen entwickelt. 3<br />
Der Mobile Dienst LS ist ein Angebot der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> für Grund-<br />
und Hauptschüler mit Schulproblemen. Durch eine zusätzliche, besondere pädagogische<br />
Betreuung sollen Lern-, Sprach- und Verhaltensprobleme an der eigenen<br />
<strong>Schule</strong> abgebaut werden. Der Mobile Dienst wird präventiv und beratend<br />
tätig und ist als integrative Maßnahme zu verstehen. Dem Schüler soll ein Verbleib<br />
in der Regelschule ermöglicht werden. Bei Lernproblemen und in schwierigen<br />
erziehlichen Situationen sollen Hilfen angeboten werden.<br />
Ein/e Schüler/in der Klasse könnte auffallen durch:<br />
1 Runderlass des Kultusministeriums „Sonderpädagogische Förderung“ vom 01.02.2005, SVBl 2/2005, S. 52<br />
2 Im Folgenden mit Mobiler Dienst LS bezeichnet<br />
3 Die Informationsblätter und Antragsformulare finden sich auf unserer Homepage.<br />
Seite 124 von 151
� schwache Schulleistungen (in einem oder mehreren Fächern)<br />
� Arbeits- und Leistungsverweigerung<br />
� Schulunlust, Schulangst<br />
� aggressives Verhalten<br />
� regressives Verhalten<br />
� Kontaktschwäche<br />
� massives Stören des Unterrichts<br />
� Sprachauffälligkeiten<br />
Version 2.0<br />
In diesem Konzept wird die Arbeit der zur vorbeugenden und unterstützenden<br />
Förderung eingesetzten Lehrkräfte beschrieben.<br />
1.2. Grundlagen laut Erlass<br />
Der Erlass stellt fest:<br />
„Aufgaben der Mobilen Dienste sind die Beratung und Unterstützung von Lehrkräften<br />
in Bezug auf pädagogische, didaktische, methodische und unterrichtsorganisatorische<br />
Aufgaben.<br />
Dazu gehören:<br />
- Hilfen zur Ausstattung mit speziellen Lehr- und Lernmaterialien,<br />
- Hilfen zur Auswahl und Bereitstellung schulischer Hilfsmittel,<br />
- Beratung und Unterstützung der Lehrkräfte im Umgang mit den Schülerinnen<br />
und Schülern,<br />
- Information von Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern über spezielle<br />
Behinderungen,<br />
- Koordination der Förderarbeit,<br />
- Beratung der Erziehungsberechtigten hinsichtlich schulischer, erzieherischer<br />
und sozialer Probleme,<br />
- Vorbeugende, begleitende und ergänzende Unterstützung der Schülerinnen<br />
und Schüler im Unterricht.“ 4<br />
Peter Wachtel erläutert und konkretisiert die Aufgaben der Arbeitsweisen der<br />
Mobilen Dienste in seinem Aufsatz „ Zur Neuregelung der sonderpädagogischen<br />
Förderung in Niedersachsen“:<br />
„Mobile Dienste sollen gewährleisten, dass Schülerinnen und Schüler mit einem<br />
sonderpädagogischen Förderbedarf die notwendigen Hilfen erhalten, aber dennoch<br />
die wohnortnahe <strong>Schule</strong> besuchen können. ...<br />
...<br />
Ziel des Mobilen Dienstes sollte die didaktisch-methodische, pädagogische<br />
und psychologische Kompetenzerweiterung der allgemeinen <strong>Schule</strong> sein, so<br />
4 Rd.Erl. a.a.O. S. 52<br />
Seite 125 von 151
Version 2.0<br />
dass diese ihre Probleme im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, die einen<br />
besonderen Bedarf haben, weitgehend selbst bewältigen kann. ...Hilfe zur<br />
Selbsthilfe ist das Grundprinzip. Der Mobile Dienst ist keine Nachhilfeeinrichtung.<br />
... Die Verantwortung für die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler<br />
bleibt bei der zuständigen <strong>Schule</strong>.“ 5<br />
1.3. Umsetzung der Vorgaben des Erlasses durch den Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Die Förderschullehrerinnen im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
legen die Beratungstermine zur Wahrnehmung der Interessen der begleiteten<br />
Schülerinnen und Schüler mit <strong>Schule</strong>, Eltern und gegebenenfalls anderen Einrichtungen<br />
(z.B. Sozialamt, Therapeuten, ...) eigenverantwortlich fest.<br />
Wurde eine Schülerin / ein Schüler vom Mobilen Dienst übernommen, bleibt<br />
sie/er in der Regel solange in der Begleitung, bis der/die Förderschullehrer/in<br />
das Ende der Begleitung anzeigt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dabei ein kontinuierlicher<br />
Einsatz derselben Person von Vorteil ist:<br />
- Zwischen Schülerin oder Schüler und der Lehrkraft im Mobilen Dienst LS<br />
kann so ein Vertrauensverhältnis entstehen, das die Beeinträchtigungen eher<br />
zu bewältigen hilft.<br />
- Für Eltern und Lehrkräfte ist die Hemmschwelle um Hilfe zu bitten weniger<br />
hoch, wenn ein Telefonanruf anstelle eines schriftlichen Antrages genügt,<br />
und wenn die Förderschullehrkraft bekannt ist und die Problematik nicht<br />
immer wieder fremden Personen dargestellt werden muss.<br />
- Eine Kontinuität der Begleitung ist auch wichtig bei Lehrerwechsel der<br />
Schülerinnen und Schüler und insbesondere bei einem Schulwechsel.<br />
Daraus ergibt sich auch, dass es nötig ist, die Lehrkräfte im Mobilen Dienst mit<br />
einem möglichst hohen Stundenkontingent auszustatten:<br />
Je höher das Deputat an Stunden einer Lehrkraft für den Mobilen Dienst ist,<br />
- um so flexibler kann sie auf die Belange der von ihr betreuten Schülerinnen<br />
und Schüler eingehen<br />
- sich deren Stundenplänen mit unterschiedlichen Fächern und Beratungsbedürfnissen<br />
anpassen.<br />
- auf kurzfristig auftretende Probleme reagieren<br />
- bei Notwendigkeit Termine verlegen<br />
Eine Flexibilität in der eigenverantwortlichen Zeiteinteilung ist nötig, weil der<br />
Bedarf an Beratung unterschiedlich hoch ist:<br />
5 Peter Wachtel: Aufsatz, a.a.O. S. 90<br />
Seite 126 von 151
Besonders viel und intensive Beratung ist jeweils nötig<br />
- im Halbjahr vor der Einschulung<br />
- im Halbjahr vor dem Übergang auf die Hauptschule<br />
- bei Klassenlehrerwechsel<br />
- bei Schulwechsel<br />
- bei Umschulungen zur Förderschule Lernen und Sprache<br />
- bei Umschulungen in andere Förderschulen<br />
- bei Rückschulungen in die allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />
- bei Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />
Version 2.0<br />
2. Aufnahme von Schülerinnen und Schülern in die Begleitung durch den Mobilen<br />
Dienst LS<br />
Kinder und Jugendliche folgender <strong>Schule</strong>n und Einrichtungen werden durch den<br />
Mobilen Dienst LS betreut:<br />
- Kindergärten zur Begleitung der Einschulung<br />
- Grundschulen<br />
- Hauptschulen<br />
Wenn eine <strong>Schule</strong> oder eine der o.a. Einrichtungen feststellt, dass sie für eine<br />
Schülerin oder einen Schüler Unterstützung benötigt, kann der Mobile Dienst<br />
bei der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> angefordert werden. Antragsformulare sind<br />
über das Sekretariat oder unsere Homepage erhältlich.<br />
Es gibt auch die Möglichkeit, eine einmalige Beratung zu erbitten.<br />
Vorschulische Einrichtungen können den Mobilen Dienst beantragen, um die<br />
Einschulung vorzubereiten und zu begleiten.<br />
Eine Lehrkraft des Mobilen Dienstes fertigt dann eine Stellungnahme an, worin<br />
der Förderbedarf beschrieben wird. Auf dieser Grundlage wird eine Lehrkraft<br />
von der Leitung der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> mit der Durchführung des Mobilen<br />
Dienstes beauftragt.<br />
Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler wird in eigenverantwortlicher Absprache<br />
von den Lehrkräften des Mobilen Dienstes vorgenommen.<br />
Seite 127 von 151
3. Dienstliche Rahmenbedingungen<br />
Version 2.0<br />
3.1. Beauftragung mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Mobilen Dienstes<br />
und Dienstreisegenehmigung<br />
Die Landesschulbehörde legt ein Kontingent an Lehrerstunden für den Mobilen<br />
Dienst fest. Im Benehmen mit dem Personalrat beauftragt die Schulleitung des<br />
Förderzentrums einvernehmlich Lehrkräfte mit der Wahrnehmung der Aufgaben<br />
des Mobilen Dienstes und stellt entsprechende Dienstreisegenehmigungen aus.<br />
3.2. Dokumentation der Arbeit<br />
Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst dokumentieren ihre Arbeit durch Führen von<br />
Klassenbuch und Fahrtenbuch.<br />
3.3. Einsatzgebiet<br />
Das Einsatzgebiet des Mobilen Dienstes LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> deckt<br />
sich mit dem Einzugsgebiet der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Im Februar 2008 waren 17 Förderschullehrerinnen mit insgesamt 122 Unterrichtsstunden<br />
im Mobilen Dienst tätig. Sie betreuen zusammen aktuell 149<br />
Schülerinnen und Schüler, 64 Schülerinnen und Schüler wurden bereits erfolgreich<br />
betreut.<br />
Seite 128 von 151
<strong>Unser</strong> Team im Schuljahr 2008/2009<br />
Frau Kathleen Barann<br />
Frau Astrid Barkmann-Sinagowitz<br />
Frau Annegret Belke<br />
Frau Margret Frerichs<br />
Frau Anneke Frye-Südkamp<br />
Herr Gronewold<br />
Frau Karin Jäntsch<br />
Frau Claudia Koch-Fänger<br />
Frau Maria Kramer<br />
Frau Heike Lehmkühler<br />
Herr Vinzenz Schumacher<br />
Frau Christa Starost<br />
Herr Matthias Tabeling<br />
Herr Per Thieme<br />
Frau Varnhorn<br />
Frau Vohsmann<br />
Frau Anita Wernke<br />
Frau Irma Wilmes-Funke<br />
3.4. Dienstbesprechungen<br />
Version 2.0<br />
Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS treffen sich regelmäßig zu Dienstbesprechungen,<br />
in denen neben dienstlichen Belangen ein Austausch über Erfahrungen<br />
und besondere Fälle stattfindet.<br />
3.5. Fortbildung<br />
Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS bilden sich stetig fort. Dazu nehmen sie an<br />
Fortbildungsveranstaltungen der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> oder anderen Anbietern<br />
teil, z.B. Fortbildung in Erster Hilfe, Fortbildungen zu neuen Lehr- und<br />
Lernmitteln etc.<br />
Andererseits organisieren sie selber Fortbildungsveranstaltungen, die jeweils<br />
zum gegebenen Zeitpunkt besondere Relevanz haben, z.B. Einführung in neue<br />
Computerprogramme oder – Ausstattungsmöglichkeiten.<br />
In eigener Verantwortung besuchen sie Veranstaltungen der Pädagogischen<br />
Woche der Carl-von-Ossietzky-Universität, von Gewerkschaften, Bildungsvereinigungen<br />
und anderer Fortbildungsträger, von denen sie sich Unterstützung in<br />
der Ausübung ihrer Tätigkeit versprechen.<br />
Seite 129 von 151
Version 2.0<br />
Gewünscht werden jedoch auch von der Landesschulbehörde ausgerichtete<br />
Fortbildungsangebote, die speziell auf die Belange von im Mobilen Dienst tätigen<br />
Lehrkräften zugeschnitten sind, wie sie auch Peter Wachtel in seinem Aufsatz<br />
fordert. 6<br />
3.6. Sächliche und räumliche Rahmenbedingungen<br />
Den Lehrkräften des Mobilen Dienstes steht in der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ein<br />
kleiner Materialpool zur Verfügung. Für die Unterbringung von Unterrichtsmaterialien<br />
stehen Schränke zur Verfügung.<br />
Ein eigener Etat steht nicht zur Verfügung. Benötigte Mittel müssen über die<br />
Schulleitung beantragt werden.<br />
4. Grundsätzliche Ziele und Aufgaben<br />
4.1. Anforderungen an die Arbeit<br />
Im Hinblick auf eine qualifizierte Arbeit des Mobilen Dienstes formuliert Peter<br />
Wachtel in seinem o.a. Aufsatz grundsätzliche Forderungen:<br />
„Bezüglich der qualifizierten Arbeit des Mobilen Dienstes und hinsichtlich einer<br />
bildungspolitisch gewollten Ausweitung müssen ... grundsätzliche Forderungen<br />
im Hinblick auf die unterschiedlich Beteiligten eingelöst werden:<br />
- Schülerinnen und Schüler haben einen Anspruch auf eine angemessene Förderung<br />
– der Förderort ist nach diesem Kriterium zu bestimmen und festzulegen.<br />
...<br />
- Förderschullehrkräfte brauchen in ihrem komplexen Arbeitsfeld konkrete<br />
Hilfestellungen, Anregungen und Fortbildungsmöglichkeiten.“ Explizit erwähnt<br />
Peter Wachtel hier technische und didaktisch-methodische Hilfsmittel<br />
auch im Bereich der neuen Technologien, diagnostische Kompetenzen in<br />
den verschiedenen Entwicklungsbereichen, Überblickswissen über andere<br />
Förderschwerpunkte und Schulformen, sowie die Notwendigkeit, sich besondere<br />
kommunikative Kompetenzen anzueignen.<br />
- „ Mobiler Dienst erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Förderschullehrkräften<br />
und den Lehrkräften der allgemeinen <strong>Schule</strong>n. ... Austausch, Beratung<br />
und Unterstützung stellen hohe Anforderungen an die Lehrkräfte.<br />
- ...<br />
6 Vgl. Peter Wachtel, a.a.O. S. 90<br />
Seite 130 von 151
Version 2.0<br />
- Die Erfüllung der Aufgaben des Mobilen Dienstes erfordert in vielen Fällen<br />
einen vertrauensvollen und partnerschaftlichen Austausch der Lehrkräfte<br />
mit den Erziehungsberechtigten. ...<br />
Die vielfältige und aspektreiche Arbeit im Mobilen Dienst stellt hohe Anforderungen<br />
an die Lehrkräfte. Für eine erfolgreiche Arbeit des Mobilen Dienstes sollte<br />
deshalb folgendes gewährleistet sein:<br />
- Freiwilligkeit der Beteiligten (Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte)<br />
- Kontinuität der Arbeit<br />
- Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung durch spezielle Fortbildungsangebote<br />
- Kollegialer Austausch z. B. durch Teamsitzungen und Supervision<br />
- Sächliche und räumliche Ausstattungen<br />
- Eigenverantwortliche Rahmen- und Gestaltungsbedingungen.<br />
Die Möglichkeiten der allgemeinen <strong>Schule</strong>, der Heterogenität ihrer Schülerinnen<br />
und Schüler gerecht zu werden, sollen durch den Einsatz der Förderschullehrkräfte<br />
gestärkt werden: Die Unterstützung ist sowohl systemisch als auch<br />
individuell ausgerichtet. ...“ 7<br />
4.2. Ziele und Forderungen des Mobilen Dienstes LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong><br />
Aus der Situation der Lehrkräfte im Mobilen Dienst LS der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> und den Vorgaben des Erlasses in Verbindung mit der Darstellung von<br />
Peter Wachtel ergeben sich folgende Zielvorstellungen:<br />
Um die Kontinuität und die Qualität der Arbeit zu gewährleisten müssen die<br />
Lehrkräfte im Mobilen Dienst mit möglichst hohen Stundendeputaten ausgestattet<br />
sein.<br />
Die Lehrkräfte im Mobilen Dienst müssen ihre Aufgaben in eigenverantwortlichen<br />
Rahmen- und Gestaltungsebenen ausüben können.<br />
Den Lehrkräften im Mobilen Dienst müssen Möglichkeiten zum kollegialen Austausch<br />
eingerichtet werden.<br />
Zur Qualitätssicherung müssen spezielle Fortbildungsveranstaltungen auch<br />
überregional angeboten werden.<br />
Durch eine gute sächliche und räumliche Ausstattung wird die Arbeit der Lehrkräfte<br />
unterstützt.<br />
7 Peter Wachtel, a.a.O. S. 90 f<br />
Seite 131 von 151
Version 2.0<br />
Mobiler Dienst der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Konzept<br />
Ziel des Mobilen Dienstes der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist es, leistungsschwächere<br />
oder auffällige Schülerinnen und Schüler in ihrer gewohnten Umgebung<br />
zu fördern und fordern, nicht zuletzt, um einen eventuellen sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf im Idealfall abzuwenden. Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung<br />
und Beratung der meldenden Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen.<br />
Die Hauptkriterien für den Einsatz des Mobilen Dienstes der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> (ASS) sind die folgenden:<br />
- ASS muss freie Kapazitäten haben!<br />
- alle Fördermaßnahmen der GS müssen ausgeschöpft sein<br />
- in welchem Schuljahr ist das Kind? (setzt die Fördermaßnahme nicht zu<br />
spät ein?)<br />
Zusätzliche spezielle Kriterien für den Einsatz des Mobilen Dienstes im Bereich<br />
Sprache sind:<br />
- das Kind hat spät mit dem Sprechen begonnen und holt Gleichaltrige nicht<br />
ein<br />
- kann manche Laute nicht richtig bilden<br />
- kann Dinge, die es kennt, nicht benennen<br />
- versteht Wörter und Begriffe nicht oder verwendet sie falsch<br />
- verhaspelt sich beim Sprechen oder bringt in manchen Situationen kaum<br />
ein Wort heraus<br />
- hat beim Schreiben- und Lesenlernen Schwierigkeiten<br />
- verweigert Sprechkontakt mit Gleichaltrigen, Erwachsenen oder in bestimmten<br />
Situationen<br />
- wurde mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren<br />
- zeigt Scheu vor dem Sprechen, spricht nur mit leiser oder heiserer Stimme.<br />
Wird von einer Grundschule der Mobile Dienst angefordert, so muss dies in<br />
Form eines kurzen schriftlichen Berichtes an den Schulleiter der ASS geschehen.<br />
Gleiches gilt auch, wenn der Mobile Dienst schon an einer <strong>Schule</strong> etabliert ist<br />
und neue, noch nicht gemeldete Schülerinnen und Schüler ebenfalls gefördert<br />
werden sollen.<br />
Seite 132 von 151
Version 2.0<br />
Inhalt des Berichtes sollte eine Kurzbeschreibung der Schwächen und Auffälligkeiten<br />
der Schülerin / des Schülers sein inclusive einer Kurzdarstellung der bereits<br />
durchgeführten Fördermaßnahmen. Erwähnt werden sollte auch der vermutete<br />
Förderbedarf (Lernen, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung).<br />
Kann dem Wunsch nach Einsatz des Mobilen Dienstes auf Grund der Kapazitäten<br />
der ASS entsprochen werden, wird eine Kollegin / ein Kollege der ASS die Schülerin<br />
/ den Schüler begutachten und dann eigenständig in Absprache mit der<br />
Klassenlehrerin / dem Klassenlehrer und der Schulleiterin / dem Schulleiter<br />
entscheiden, welche Maßnahmen in welchem Umfang und welcher Dauer zu<br />
treffen sind.<br />
Der Einsatz der Kolleginnen / Kollegen im Mobilen Dienst richtet sich nach den<br />
stundenplantechnischen Vorgaben der ASS. Ein stundengenauer Einsatz an der<br />
Grundschule wird im Regelfall durch die Fahrtzeiten der Kolleginnen / Kollegen<br />
und die unterschiedlichen Stundenanfänge der <strong>Schule</strong>n nicht zu realisieren<br />
sein.<br />
Wichtig für das Gelingen des Mobilen Dienstes ist eine vertrauensvolle und intensive<br />
Zusammenarbeit der beteiligten Lehrkräfte. Es muss Raum sein oder<br />
geschaffen werden für intensive Gespräche zur Vor- und Nachbereitung der<br />
durchgeführten oder geplanten Fördermaßnahmen.<br />
Seite 133 von 151
Anlagen<br />
Antrag Mobiler Dienst<br />
MOBILER DIENST<br />
(Antrag)<br />
Datum: ___________________________<br />
<strong>Schule</strong>: ___________________________________________<br />
Version 2.0<br />
Hiermit wird der Mobile Dienst für folgenden Schüler/folgende Schülerin beantragt:<br />
Name: ______________________________________<br />
Geb.-Datum: _________________________________<br />
Klasse: _______ Schulbesuchsjahr: __________ Klassenlehrer/in:<br />
________________<br />
Migrationshintergrund: ja nein<br />
Der vermutete Förderbedarf liegt im Bereich<br />
Lernen Kind evtl. vorgesehen für Meldung zur<br />
Überprüfung auf sonderpäd. Förderbedarf? Ja nein<br />
Sprache<br />
Emotionale und soziale Entwicklung<br />
Bisher erfolgte Fördermaßnahmen:<br />
Seite 134 von 151
Version 2.0<br />
Bericht über den Schüler/die Schülerin (evtl. Rückseite mit benutzen oder zusätzliche<br />
Anlagen)<br />
Unterschrift: ___________________________________<br />
Seite 135 von 151
Die freiwillige Mittagsbetreuung<br />
Frau Melser
Ihr Kind findet bei uns:<br />
� ein warmes Mittagessen<br />
� Hausaufgabenhilfe unter Beaufsichtigung<br />
� Verschiedene Spielmöglichkeiten<br />
Version 2.0<br />
Pro Kind und Essen zahlen Sie täglich 0,75 €, welches wöchentlich<br />
(3,- €) oder monatlich eingesammelt wird.<br />
Die Betreuung findet statt von Montag bis Donnerstag nach<br />
dem Schulunterricht (Ende der 4. Stunde bzw. Ende der 6.<br />
Stunde).<br />
Um 15.00 Uhr werden die Kinder zum Bus gebracht, womit<br />
auch die Betreuung endet.<br />
Ansprechpartnerin für die Mittagsbetreuung an der <strong>Albert</strong>-<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> ist<br />
Frau Irina Melser<br />
Seite 137 von 151
Beitrittserklärung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Verein<br />
der Freunde und Förderer der <strong>Albert</strong>-<br />
<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> Cloppenburg e.V., Vahrener<br />
Str. 60, 49661 Cloppenburg.<br />
Ich setze meinen Jahresbeitrag bis auf Widerruf<br />
auf _____ € fest (mindestens 10 Euro).<br />
_____________________________________<br />
Name, Vorname<br />
_____________________________________<br />
Straße<br />
_____________________________________<br />
PLZ, Wohnort<br />
_____________________________________<br />
Unterschrift Ort, Datum<br />
( )Ich erkläre mich damit einverstanden, dass<br />
der Jahresbeitrag bis auf Widerruf mittels<br />
Lastschrift eingezogen wird.<br />
Meine Bankverbindung lautet:<br />
_____________________________________<br />
Bank<br />
_____________________________________<br />
Kontonummer Bankleitzahl<br />
_____________________________________<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
( ) Ich überweise den Mitgliedsbeitrag selbst<br />
einmal jährlich zum 1.10. auf das Vereinskonto<br />
(LzO Cloppenburg, Kto.-Nr. 80 13 40 18 –<br />
BLZ. 280 501 00).<br />
Der Förderverein<br />
Der Verein der Freunde und Förderer<br />
der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
- Cloppenburg -<br />
stellt sich vor und informiert:
Wer ist der Förderverein?<br />
Im „Verein der Freunde und Förderer der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Clp. e.V.“ haben sich<br />
Eltern von Schülern, Lehrkräfte und außerschulische<br />
Personen zusammengeschlossen,<br />
um die <strong>Schule</strong> finanziell und durch Sachspenden<br />
zu unterstützen.<br />
Er wurde am 1. Dezember 1998 gegründet.<br />
*<br />
Was will der Verein?<br />
Er will<br />
die Arbeit der <strong>Schule</strong> und deren Veranstaltungen,<br />
den Besuch von außerschulischen Lernorten<br />
durch die Schülerinnen und Schüler<br />
der ASS,<br />
die Anschaffung von Medien<br />
finanziell und sachlich unterstützen.<br />
*<br />
Was hat er bisher geleistet?<br />
Der Verein hat finanzielle Hilfe geleistet bei:<br />
Fahrten zu Betriebsbesichtigungen,<br />
Bezuschussung von Klassenfahrten,<br />
der Durchführung von Projektwochen,<br />
der Anschaffung von Sport- und Spielgeräten,<br />
der Anschaffung von Sporttrikots,<br />
der Anschaffung von Fahrrädern für Erstklässler,<br />
der Anschaffung von Ersatzteilen für die<br />
Schulfahrräder,<br />
der Anschaffung von Sicherheitsschuhen<br />
für Praktikanten,<br />
*<br />
Auf Wunsch werden<br />
Spendenquittungen ausgestellt!<br />
*<br />
Wie kann man den Verein<br />
unterstützen?<br />
Durch<br />
einmalige Geldspenden – zweckgebunden<br />
oder zweckfrei,<br />
Mitgliedschaft im Förderverein,<br />
Sachspenden,<br />
Version 2.0<br />
Wer kann Mitglied im Förderverein werden?<br />
Mitglied im Förderverein können werden:<br />
Eltern der Schüler,<br />
Lehrer der <strong>Schule</strong>,<br />
Ehemalige Schüler,<br />
Schulfremde Personen,<br />
*<br />
Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />
jährlich 10,00 Euro<br />
*<br />
Danke!<br />
Für bisher geleistete finanzielle und sachliche<br />
Unterstützung bedankt sich der Förderverein<br />
bei allen Mitgliedern und Spendern.<br />
*<br />
Der Vorstand des Vereins würde sich freuen,<br />
auch Sie, liebe Eltern,<br />
bald als Mitglied begrüßen<br />
zu können.<br />
Seite 139 von 151
Bewerbung Deutscher Schulpreis 2007<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>, Vahrener Str., 49661 Cloppenburg<br />
Telefon: 04471/5527<br />
Fax: 04471/947914<br />
Email: albert-schweitzer-schule-clp@t-online.de<br />
<strong>Unser</strong>e <strong>Schule</strong><br />
Die <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> wurde am 01.08.1969 als „Sonderschule für Lern-<br />
behinderte“ gegründet. Träger war die Stadt Cloppenburg. Da ab dem Schuljahr<br />
1970/71 auch Kinder der umliegenden Gemeinden die Sonderschule besuchen<br />
sollten, wurde ein „Schulzweckverband Sonderschule Cloppenburg“ gegründet,<br />
dem die Bürgermeister bzw. Stadt- und Gemeindedirektoren der Gemeinden<br />
Cloppenburg, Cappeln, Emstek, Garrel, Molbergen und Lastrup angehörten. 1976<br />
wurde der Zweckverband aufgelöst und der Landkreis Cloppenburg übernahm<br />
die Trägerschaft der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong>. 1974 erfolgte der Umzug in den<br />
Neubau der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> an den heutigen Standort.<br />
Heute werden in der „Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache“<br />
258 Schülerinnen und Schüler von 36 Kolleginnen und Kollegen in 24 Klassen<br />
unterrichtet. Zusätzlich unterstützen uns in unserer Arbeit kontinuierlich drei<br />
Lehramtsanwärter/innen des Studienseminars Osnabrück.<br />
Da wir für unsere Arbeit von einem systemischen Ansatz ausgehen, wie sicher<br />
viele Förderschulen, stellt es sich als schwierig dar, eine Zuordnung zu den ein-<br />
zelnen Qualitätsbereichen zu finden. Trotzdem werden wir versuchen, diesem<br />
Anspruch durch die Darstellung von Beispielen zu genügen.
Qualitätsbereich Leistung<br />
Version 2.0<br />
Leistung hat in unserer <strong>Schule</strong> einen großen Stellenwert, aber immer bezogen<br />
auf den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin. Da die meisten Schüler in ih-<br />
rer „Karriere“ vor dem Besuch der Förderschule in der Regel nur negative Rück-<br />
meldungen erfahren haben, ist es unser Bestreben, die Schüler leistungsmäßig<br />
da abzuholen, wo sie stehen und sie dann entsprechend ihrer individuellen Fä-<br />
higkeiten zu fördern und zu fordern. Durch Spaß und Erfolgserlebnisse im schu-<br />
lischen Alltag lassen sich nach kurzer Zeit erstaunliche Leistungsfortschritte<br />
feststellen.<br />
Zur Dokumentation dieser Fortschritte wie auch der zu treffenden Fördermaß-<br />
nahmen haben wir eine Excel-Datei zur „Dokumentation der individuellen Lern-<br />
entwicklung“ erstellt, anhand derer sich sehr leicht entsprechende Förderpläne<br />
herleiten lassen. Diese Dokumentation wird im Übrigen von sehr vielen <strong>Schule</strong>n<br />
des Landkreises und der angrenzenden Landkreise verwendet, da zwei unserer<br />
Kolleginnen als Multiplikatoren eine Vielzahl von Lehrerinnen und Lehrern auf<br />
diesem Gebiet fortgebildet haben.<br />
Der Leistungsgedanke spiegelt sich auch in der Tatsache wieder, dass wir in un-<br />
seren Sprachheilklassen nach den Rahmenrichtlinien der Grundschule unter-<br />
richten, um den Schülern, die nach der Regelschulzeit von 2 Jahren in den SR-<br />
Klassen in die Grundschulen zurückkehren, den Übergang zu erleichtern, ja zu<br />
ermöglichen.<br />
Weiter bieten wir in unserem Lernhilfebereich den Besuch der Klasse 10 an,<br />
nachdem die so genannten „Vorlaufklassen“ 8 und 9 erfolgreich durchlaufen<br />
wurden. In diesen Klassen werden erhöhte Anforderungen gestellt, so dass nach<br />
erfolgreich durchlaufener Klasse 10 der Hauptschulabschluss erlangt wird.<br />
Seite 141 von 151
Version 2.0<br />
Dieser doch sehr stark kognitive Bereich wird ergänzt durch andere Fächer oder<br />
Anlässe, in denen Schüler mit geringeren Erfolgen in den klassischen Schulfä-<br />
chern gute bis sehr gute Leistungen erbringen können. Zu nennen sind hier un-<br />
sere regelmäßigen Fußballturniere der Mittel- und der Unterstufe mit allen an-<br />
deren Förderschulen des Landkreises, das jährliche Völkerballspiel der Mädchen<br />
mit vielen Förderschulen des Emslandes (regelmäßig 1. Platz) sowie das jährlich<br />
stattfindende große Spiel- und Sportfest aller Förderschulen der Landkreise<br />
Cloppenburg und Vechta, dessen Ausrichter wir sind.<br />
Abgerundet wird diese Aufzählung durch Darbietungen unserer Musik-AG im<br />
Rahmen von Schulfeierlichkeiten sowie Vorführungen unserer Jonglage-AG.<br />
Qualitätsbereich Umgang mit Vielfalt<br />
Trotz eines ländlich strukturierten Hintergrundes wird unsere <strong>Schule</strong> von rund<br />
37% Ausländer- bzw. Aussiedlerkindern besucht. Das bringt vielfältige integra-<br />
tive Probleme mit sich, die wir auf die verschiedenste Art und Weise zu lösen<br />
versuchen.<br />
So ist es in vielen Klassen zum Beispiel fester Bestandteil, dass Eltern in die<br />
Klassen kommen, aus ihren Kulturen berichten, von Sitten und Bräuchen erzäh-<br />
len oder gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern landesspezifische Ge-<br />
richte zubereiten.<br />
Auch im Religionsunterricht wird auf die vielen verschiedenen Glaubensrich-<br />
tungen, die an unserer <strong>Schule</strong> vertreten sind, eingegangen. Die Kinder werden<br />
mit den spezifischen Eigenheiten dieser unterschiedlichen Religionen und<br />
Weltanschauungen vertraut gemacht.<br />
Außerdem wird grundsätzlich, z.B. auf Klassenfahrten, Schulfesten, im Haus-<br />
wirtschaftsunterricht usw. auf religiöse Essregeln Rücksicht genommen und sie<br />
den anderen Schülern erklärt.<br />
Seite 142 von 151
Version 2.0<br />
Vielfalt und Umgang mit Vielfalt ergibt sich allein auch schon aus der Tatsache,<br />
dass an unserer <strong>Schule</strong> Kinder mit normalem Intellekt neben Kindern, die hart<br />
an der Grenze zur geistigen Behinderung liegen, unterrichtet werden.<br />
Jede Kollegin und jeder Kollege begegnet dieser Herausforderung durch die un-<br />
terschiedlichsten Herangehensweisen. Über Wochenplanarbeit, Projektarbeit,<br />
Stationslernen, Gruppenarbeit und vieles mehr wird versucht, allen Kindern in<br />
bester Weise gerecht zu werden.<br />
Qualitätsbereich Unterrichtsqualität<br />
Unterrichtsqualität hängt sehr stark ab von den fachlichen Kompetenzen der<br />
Lehrenden. Das bedeutet für uns, dass regelmäßige Fortbildungen der Lehrerin-<br />
nen und Lehrer eine Selbstverständlichkeit geworden sind. Auch die Mitwir-<br />
kung in verschiedenen außerschulischen Gremien ist für viele Kolleginnen und<br />
Kollegen selbstverständlich.<br />
So arbeitet die Konrektorin der <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Schule</strong> im Kultusministerium<br />
mit an der Erstellung der landeseinheitlichen Abschlussarbeit Mathematik für<br />
Förderschulen, zwei Kolleginnen bewähren sich hervorragend als Multiplikato-<br />
ren zur individuellen Lernentwicklung, eine weitere Kollegin ist Fachberaterin<br />
für Integration und erarbeitet aktuell ein Konzept zur Zusammenarbeit von<br />
Grundschule und Förderschule sowie der <strong>Schule</strong>n und der Kindergärten. Ein Kol-<br />
lege ist mit halber Stundenzahl an die Universität Oldenburg abgeordnet und<br />
hält so Kontakt zur Universität bezüglich externer Evaluation und Einsatz von<br />
Studenten.<br />
<strong>Unser</strong>e Unterrichtsqualität versuchen wir weiter zu verbessern durch unseren<br />
RvD-Raum („Raum verantwortlichen Denkens“), den Schüler aufsuchen müssen,<br />
wenn sie mehrfach den Unterricht gestört haben. Ich verweise hier auf den an-<br />
Seite 143 von 151
Version 2.0<br />
liegenden Elternbrief zum RvD-Raum und auf die beiliegende CD mit unserer<br />
Homepage, da sonst der Rahmen dieses Berichtes gesprengt würde.<br />
Aufgrund eines doch wohl ansprechenden Konzeptes sind wir von der Firma<br />
Hewlett&Packard (HP) mit einem Klassensatz Notebooks (16 Stück) ausgerüstet<br />
worden. Zusätzlich hat HP unsere gesamte <strong>Schule</strong> Wireless Lan vernetzt, so dass<br />
unsere Schülerinnen und Schüler jetzt neben einem voll ausgestatteten PC-<br />
Raum in der gesamten <strong>Schule</strong> mit den Notebooks online arbeiten können.<br />
Auch die Initiative n-21 hat aufgrund unserer Medienkompetenz aus freien Stü-<br />
cken angerufen, um uns weitere PCs im nächsten Monat kostenlos zur Verfü-<br />
gung zu stellen. Dann sind zusätzlich auch alle Klassenräume mit einem oder<br />
mehreren PCs ausgerüstet.<br />
Um die Berufsorientierung unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern, haben<br />
wir eine Schülerfirma mit den Bereichen Catering, Holz und Metall gegründet,<br />
wobei aktuell der Bereich Metall unser „Highlight“ ist.<br />
Hier konnten wir in Kooperation mit einer ansässigen Firma einen außerschuli-<br />
schen Lernstandort einrichten.<br />
Das bedeutet, wir haben ein eigenes Firmengebäude zur Verfügung, welches als<br />
Metallwerkstatt vollständig ausgerüstet ist. Hier werden Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 8 bis 10 sowohl theoretisch als auch praktisch auf den Beruf<br />
des Metallwerkers vorbereitet, wobei der Schwerpunkt auf den Schweißtechni-<br />
ken liegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen hier Basiskompetenzen wie Ord-<br />
nung, Pünktlichkeit, Sauberkeit etc. lernen neben der Ausbildung in den Grund-<br />
techniken des Schweißens. Abgesprochen ist mit dem Unternehmer eine hohe<br />
Übernahmequote der Schüler in den Arbeitsprozess.<br />
Dieser schulische Bereich der Berufsorientierung ist von der Arbeitsagentur als<br />
förderungswürdig anerkannt und wird von dort finanziell unterstützt. So konn-<br />
Seite 144 von 151
Version 2.0<br />
ten wir für diesen Bereich der Schülerfirma für wöchentlich 10 Stunden eine So-<br />
zialarbeiterin verpflichten, die von der Arbeitsagentur finanziert wird und die<br />
sich um begleitende Maßnahmen wie Elternarbeit, Bewerbungstraining und<br />
Ausbildungsplatzsuche kümmert. Dies ist uns umso wichtiger, als vom Gesetz<br />
her für die Förderschule Lernen Sozialarbeiter nicht einzufordern sind.<br />
In der gesamten Oberstufe (Klassen 7 -10) legen wir einen großen Schwerpunkt<br />
auf den Bereich Berufsvorbereitung. Es beginnt in der 7. Klasse mit Betriebsbe-<br />
sichtigungen. In der 8. Klasse folgen zunächst ein 14-tägiger Jugendwaldein-<br />
satz, danach ein 14-tägiges Berufsschulpraktikum und ein 14-tägiges Schülerbe-<br />
triebspraktikum. Im kommenden Schuljahr wollen wir in der 8. Klasse probe-<br />
weise im 2. Halbjahr einen Betriebstag einführen, wie er an den Hauptschulen<br />
auch üblich ist. In der 9. und 10. Klasse findet jeweils ein<br />
3-wöchiges Schülerbetriebspraktikum statt. Außerdem wird ein intensives Be-<br />
werbungstraining mit außerschulischen Partnern durchgeführt.<br />
Qualitätsbereich Verantwortung<br />
Viele der oben angesprochenen Maßnahmen fördern unter anderem auch die<br />
Verantwortung der Schülerinnen und Schüler für sich selbst, ihr Handeln, die<br />
<strong>Schule</strong> und ihr Umfeld. Wir unterstützen die Schülerinnen und Schüler auf dem<br />
Weg zu mehr Eigenverantwortung, indem wir seit Jahren in der Unterstufe mit<br />
„Faustlos“ arbeiten, was sich dann in der Mittel- und Oberstufe fortsetzt mit<br />
dem Projekt „Sign“. Zusätzlich werden Schülerinnen und Schüler zu Konfliktlot-<br />
sen und Streitschlichtern ausgebildet, die auch konsequent in den Pausen zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Weiter haben wir einen Schülersanitätsdienst aufgebaut, der für kleinere „Un-<br />
fälle“ in den Pausen Ansprechpartner ist. Ausgebildet werden die betreffenden<br />
Seite 145 von 151
Version 2.0<br />
Schüler durch das „Rote Kreuz“. Die Schulsanitäter werden durch eine Kollegin<br />
betreut und fortgebildet.<br />
Sehr viele Schüler nehmen jedes Jahr am Projekt „Schüler helfen Leben“ teil und<br />
zeigen damit auch Verantwortung gegenüber anderen. In den letzten Jahren<br />
sind zwei Schülerinnen unserer <strong>Schule</strong> jeweils nach Berlin eingeladen worden,<br />
um mit zu entscheiden, welches Projekt von „Schüler helfen Leben“ unterstützt<br />
werden soll.<br />
Im Bereich Sexualkunde arbeiten wir eng mit dem Sozialdienst katholischer<br />
Frauen zusammen. Zwei Damen kommen in unsere Klassen und erarbeiten The-<br />
men wie „Liebe, Verhütung, Partnerschaft, usw“. Außerdem können Schülerin-<br />
nen und Schüler, die es wünschen, ein „Baby“ mit nach Hause nehmen und ein<br />
Wochenende lang erleben, wie es ist, einen Säugling verantwortlich versorgen<br />
zu müssen.<br />
Qualitätsbereich Schulklima, Schulleben und<br />
außerschulische Partner<br />
Die wichtigsten Partner sind für uns die Eltern, denn nur mit deren Unterstüt-<br />
zung ist eine positive Arbeit mit den Kindern und für die Kinder möglich.<br />
So führen wir schon im Vorfeld der Überprüfungen auf sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf Elternabende durch, um Berührungsängste abzubauen und Ver-<br />
trauen aufzubauen. In mehreren individuellen Gesprächen während der Über-<br />
prüfungsphase wird dann der Grundstein gelegt für eine intensive und vertrau-<br />
ensvolle Zusammenarbeit.<br />
Weiter halten wir engen Kontakt zu vorschulischen oder außerschulischen Ein-<br />
richtungen in unserem Einzugsgebiet wie den Kindergärten, der Tagesbil-<br />
dungsstätte, den Tagesgruppen und nicht zuletzt dem Jugendamt.<br />
Seite 146 von 151
Version 2.0<br />
Die Zusammenarbeit mit den Grundschulen in unserem Einzugsbereich ist sehr<br />
effektiv geworden durch die Einrichtung eines sogenannten Mobilen Dienstes.<br />
Im Rahmen dieses Mobilen Dienstes werden Kolleginnen und Kollegen auf An-<br />
trag der entsprechenden <strong>Schule</strong> an diese abgeordnet, um dort Schülerinnen und<br />
Schüler individuell zu fördern mit dem Ziel, eine drohende Überprüfung auf<br />
sonderpädagogischen Förderbedarf zu vermeiden, Schülerinnen und Schüler bei<br />
Teilleistungsschwächen individuell zu fördern oder auch das System <strong>Schule</strong> zu<br />
beraten.<br />
In Kooperation mit den Berufsbildenden <strong>Schule</strong>n in Cloppenburg, dem katholi-<br />
schen Bildungswerk Cloppenburg und einem mittelständischen Unternehmer<br />
haben wir wie oben bereits angesprochen eine funktionsfähige „Firma“ aufge-<br />
baut, um gerade unseren lernschwachen Schülerinnen und Schülern eine Per-<br />
spektive geben zu können.<br />
Damit diese Projekte auch nachhaltig sind, haben wir einen Kooperationsver-<br />
trag mit der Universität Oldenburg geschlossen, der auf der einen Seite „frische<br />
Ideen“ ins Kollegium bringt, uns auf der anderen Seite aber die Möglichkeit der<br />
externen Evaluation unserer Arbeit und unserer Projekte bietet.<br />
Selbstverständlicher Bestandteil unseres Schullebens sind regelmäßige Wan-<br />
der- und Klassenfahrten, Besinnungstage, gemeinsame Ausflüge mit der be-<br />
nachbarten Grundschule und natürlich Schulfeste.<br />
Hier werden wir tatkräftig von unserem Förderverein unterstützt, der finanziell<br />
schwachen Eltern hilft oder für die eine oder andere Anschaffung Mittel zur Ver-<br />
fügung stellt.<br />
Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass wir seit vielen Jahren in allen<br />
Klassen ein gemeinsames Frühstück einnehmen. Nachdem wir festgestellt hat-<br />
ten, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler ohne Pausenbrot in die <strong>Schule</strong><br />
kommen und zum großen Teil auch ohne Frühstück, haben wir zwei Bäcker ge-<br />
Seite 147 von 151
Version 2.0<br />
winnen können, die uns die Brötchen vom Vortag einlagern und dann zur kos-<br />
tenlosen Verteilung überlassen, so dass jetzt kein Schüler mehr mit leerem Ma-<br />
gen in der <strong>Schule</strong> sitzen muss.<br />
Qualitätsbereich <strong>Schule</strong> als lernende Institution<br />
Die Grundlage unserer Arbeit ist die Kooperation der Kolleginnen und Kollegen<br />
untereinander. Dazu haben wir Strukturen geschaffen, die diese Kooperation<br />
erleichtern sollen.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten in vier Teams, denen sie sich frei zuord-<br />
nen können (Team Grundstufe, Team Mittelstufe, Team Oberstufe, Team<br />
Sprachheilklassen). Diese Teams haben jeweils ein eigenes Budget und können<br />
im Rahmen dieses Budgets selbständig Anschaffungen tätigen.<br />
Auf monatlich stattfindenden Teamleiterbesprechungen mit der Schulleitung<br />
findet Informationsaustausch und Ideenaustausch statt.<br />
Zusätzlich hierzu sind Fachkonferenzen eingerichtet, die fachspezifisch arbei-<br />
ten.<br />
Um aktuelle und alle Jahrgänge betreffenden Informationen und Absprachen<br />
bekannt zu geben, findet wöchentlich jeweils dienstags vor dem Unterricht eine<br />
Dienstbesprechung statt.<br />
Nicht zuletzt lernen wir und stellen uns gleichzeitig nach außen dar durch Kon-<br />
takte zu ausländischen Gästen. So hatten wir bereits zwei Mal Besuch von Leh-<br />
rern aus Amerika, die auch bei Kolleginnen und Kollegen unserer <strong>Schule</strong> ge-<br />
wohnt haben und mit in den Unterricht gegangen sind. Ein Gegenbesuch ist ge-<br />
plant.<br />
Seite 148 von 151
Version 2.0<br />
Weiterhin wird uns in diesem Jahr auch zum zweiten Mal ein Gospelchor aus<br />
Südafrika besuchen, der unseren Schülerinnen und Schülern vorsingt und –<br />
tanzt und dann in den Klassen an verschiedenen Projekten teilnimmt.<br />
Wir stellen uns nach außen dar durch Presseartikel und eine regelmäßig aktuali-<br />
sierte Homepage, die einen geschützten Bereich für die Kolleginnen und Kolle-<br />
gen enthält, in dem sie<br />
z. B. Unterricht von wo auch immer vorbereiten können.<br />
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Version 2.0<br />
Entwicklungsschwerpunkte und<br />
anstehende Aufgaben<br />
Nach Analyse der SEIS-Erhebung stellen sich für das Kollegium folgende Themenbereiche<br />
als „Baustellen“ dar, die in der kommenden Zeit bearbeitet werden<br />
müssen:<br />
* Unterrichtsformen<br />
Dieser Aspekt wurde bereits im Rahmen einer mehrtägigen Fortbildungsveranstaltung<br />
bearbeitet, ist aber noch ausbaufähig.<br />
* Erstellung eines Fortbildungskonzeptes<br />
* Überprüfung der Schwerpunktsetzung des Mobilen Dienstes und dessen Effizienz<br />
* Erstellung eines Konzeptes zur Leistungsbewertung (Start 1. GK 2008/2009)<br />
* Verbesserung der Transparenz bzgl. spezieller Teilbereiche<br />
* ...<br />
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Abschlussgedanken<br />
Version 2.0<br />
Wie zu Beginn geäußert, handelt es sich bei dem vorliegenden <strong>Schulprogramm</strong><br />
nicht um eine endgültige Fassung, sondern vielmehr um den Ausgangspunkt für<br />
weitere Überlegungen. Anhaltspunkte dafür fanden sich bereits in den genannten<br />
Ergebnissen der SEIS-Befragung.<br />
Aber auch die sich verändernde Schullandschaft, der Wandel in Gesellschaft und<br />
Erziehung erfordern ein immer neues Abgleichen und Überprüfen der bisherigen<br />
Grundsätze.<br />
Auch an dieser Stelle schließen wir uns unserem Namensgeber <strong>Albert</strong> <strong>Schweitzer</strong><br />
an:<br />
Mehr als die Vergangenheit interessiert<br />
mich die Zukunft, denn in<br />
ihr gedenke ich zu leben.“<br />
(und zu lernen) Anmerkung der Redaktion.<br />
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