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Windlast bei getrennten Fangeinrichtungen nach Eurocode<br />
Kiel<br />
Rostock<br />
In Folge der Kombination der unterschiedlichen Parameter erhält man eine<br />
Böenwindgeschwindigkeit, welche als Basis für die Dimensionierung von<br />
Fangeinrichtungen sowie anderen Installationen wie z. B. aufgeständerte<br />
Ringleitungen zu verwenden ist.<br />
Schwerin<br />
Hamburg<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Potsdam<br />
Magdeburg<br />
Berlin<br />
Weitere Einflussfaktoren wie:<br />
• Eisansatz<br />
• Kamm- oder Gipfellagen<br />
• Objekthöhe über 300 m<br />
• Geländehöhe über 800 m (N.N.)<br />
müssen zu der konkreten Installationsumgebung betrachtet und separat<br />
berechnet werden.<br />
Essen<br />
Halle<br />
Dortmund<br />
Leipzig<br />
Düsseldorf<br />
Dresden<br />
Köln<br />
Erfurt<br />
Chemnitz<br />
Bonn<br />
Frankfurt<br />
Wiesbaden<br />
Würzburg<br />
Nürnberg<br />
Saarbrücken Mannheim<br />
Stuttgart<br />
Regensburg<br />
Augsburg<br />
Freiburg<br />
München<br />
Windzonen als Grundparameter<br />
Deutschland ist in vier Windzonen<br />
mit unterschiedlichen Grundwindgeschwindigkeiten<br />
unterteilt.<br />
Windzone<br />
Grundwindgeschwindigkeit<br />
1 22,5 m/s<br />
2 25,0 m/s<br />
3 27,5 m/s<br />
4 30,0 m/s<br />
Geländekategorien<br />
Die Geländekategorien definieren die Umgebung um ein bauliches Objekt.<br />
Es wird hierbei zwischen Geländekategorie I / II / III und IV unterschieden.<br />
IV<br />
Geländekategorien<br />
Stadtgebiete, bei denen mindestens 15 %<br />
der Fläche mit Gebäuden bebaut sind,<br />
deren mittlere Höhe > 15 m ist<br />
Bild 1: Windzonen in Deutschland<br />
Wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e. V.<br />
Maßgebend für das Anwenden der DIN-Norm ist deren Fassung mit dem neuesten<br />
Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin,<br />
erhältlich ist.<br />
In Folge der globalen Erderwärmung nehmen Wetterextreme weltweit<br />
zu. Auswirkungen wie höhere Windgeschwindigkeiten, mehr Stürme<br />
sowie Stark-Niederschläge sind unübersehbar. Vor allem im Bereich der<br />
Windbeanspruchung/Windlast werden Konstrukteure sowie Errichter von<br />
<strong>Blitzschutz</strong>systemen vor neue Herausforderungen gestellt. Neben den<br />
Gebäudekonstruktionen (Statik der baulichen Anlage) sind auch Fangeinrichtungen<br />
betroffen.<br />
III<br />
II<br />
I<br />
Vorstädte, Industrie- oder Gewerbegebiet,<br />
Wälder<br />
Gelände mit Hecken, einzelnen Gehöften,<br />
Häusern oder Bäumen, z. B. landwirtschaftliches<br />
Gebiet<br />
Offene See; Seen mit mindestens 5 km<br />
freier Fläche in Windrichtung; glattes,<br />
flaches Land ohne Hindernisse<br />
Im Bereich <strong>Blitzschutz</strong> wurden bisher die Normen DIN 1055-4: 2005-<br />
03 sowie die DIN 4131 als Dimensionierungsgrundlage verwendet. Mit<br />
Erscheinen der Eurocodes im Juli 2<strong>01</strong>2 wurden die bis dato verwendeten<br />
Normen ersetzt. Bei den Eurocodes handelt es sich um eine europaweite<br />
Vereinheitlichung von Regeln für die Bemessung im Bauwesen (Tragwerksplanung).<br />
Die Norm DIN 1055-4:2005-03 wurde in den Eurocode 1 als DIN EN<br />
1991-1-4:2<strong>01</strong>0-12 (Einwirkungen auf Tragwerke; Teil 1-4: Allgemeine<br />
Einwirkungen, Windlasten) und die DIN V 4131:2008-09 in den Eurocode<br />
3 als DIN EN 1993-3-1:2<strong>01</strong>0-12 (Teil 3-1: Türme, Maste und Schornsteine<br />
– Schornsteine) integriert. Somit bilden diese beiden Normen die Basis<br />
für die Dimensionierung von Fangeinrichtungen für <strong>Blitzschutz</strong>systeme,<br />
wobei primär der Eurocode 1 relevant ist.<br />
In die Berechnung der tatsächlich zu erwartenden Windbeanspruchung gehen<br />
folgende Parameter ein:<br />
• Windzone<br />
• Geländekategorie<br />
• Objekthöhe (über Flur)<br />
• Standorthöhe (über Normal Null – Meeresspiegel)<br />
Diese Festlegung fließt ebenfalls als Parameter in die Bestimmung der<br />
Böenwindgeschwindigkeit mit ein.<br />
Objekthöhe über Flur / Standorthöhe über Normal Null<br />
Neben Windzone sowie Geländekategorie sind zusätzlich die Einflussfaktoren<br />
• Objekthöhe über Flur<br />
• Standorthöhe über Normal Null (N.N.) Standard ist bis 800 m<br />
relevant.<br />
Böenwindgeschwindigkeit<br />
Durch die definierten Parameter kann die Böenwindgeschwindigkeit bestimmt<br />
werden. Vereinfacht können diese der Tabelle „Böenwindgeschwindigkeiten“<br />
entnommen werden.<br />
Wir weisen unseren Produkten die jeweilige maximale Böenwindgeschwindigkeit<br />
zu. Somit kann z. B. bei freistehenden Fangeinrichtungen die notwendige<br />
Anzahl der Betonsockel in Abhängigkeit der Böenwindgeschwindigkeit<br />
ermittelt werden. Neben der so bestimmten statischen Sicherheit ist<br />
auch eine Reduzierung des notwendigen Gewichtes und somit der Dachlast<br />
möglich.<br />
Zulässige Dachlasten sind zu beachten und gegebenenfalls mit dem<br />
Gebäudeerrichter abzuklären.<br />
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