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Kulmbacher Land 08/2021

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„rosalie und wagner.<br />

licht – mythos – material“<br />

im Richard Wagner Museum Bayreuth<br />

Foto: Wolf-Dieter Gericke<br />

Foto: Wolf-Dieter Gericke<br />

Am 12. Juni 2017 verstarb die Bühnen bild -<br />

nerin, Malerin und Lichtkünstlerin rosalie.<br />

Ihr überraschender Tod setzte den damals<br />

laufenden Planungen für ein Ausstel lungs -<br />

projekt im Richard Wagner Museum ein abruptes<br />

Ende. Bis 3. Oktober <strong>2021</strong> wird nun<br />

in Bayreuth, am Ort ihres größten Erfolgs als<br />

Büh nen bildnerin, rosalies bedeutendes<br />

Werk in einer umfangreichen Aus stel lung<br />

gewürdigt – ein Vierteljahrhundert nach jenem<br />

„Ring des Nibelungen“, den sie als<br />

Bühnen- und Kostümbildnerin spektakulär<br />

in Szene setzte. Das Richard Wagner<br />

Museum hat diese Ausstellung nach einer<br />

eingehenden Sichtung ihres künstlerischen<br />

Nach lasses in Kooperation mit dem atelier<br />

rosalie und seinem Leiter Thomas Jürgens<br />

realisiert. Sie wurde ermöglicht durch die<br />

großzügige För der ung des Kulturfonds<br />

Bayern, der Ober fran- ken-Stiftung und der<br />

Stadt Bayreuth. Mit den Licht- und<br />

Bilderwelten, die rosalie für den „Ring des<br />

Nibelungen“ (Mu sik a lische Leitung: James<br />

Levine, Regie: Alfred Kirchner) 1994 bis<br />

1998 in Bayreuth schuf, hat sie Fest spiel -<br />

geschichte geschrieben. Zwischen den<br />

ideo logiekritischen Ins zenie rungen der<br />

1970er und 1980er Jahre und den Pro duk -<br />

tionen der Postmoderne nimmt der „Ring“<br />

von Alfred Kirchner und rosalie eine Son -<br />

derstellung ein. Er war ganz augenfällig ein<br />

Produkt seiner Zeit, indem er sich durch seine<br />

Farbigkeit zum Verführungsmodus des<br />

Medienzeitalters bekannte. Die Ausstellung<br />

macht diesen „Ring“ wieder lebendig: Die<br />

originalen Kostüme und Requisiten sowie<br />

zahlreiche Bühnenbildmodelle vergegenwärtigen<br />

die Produktion ein Vierteljahr -<br />

hundert nach ihrer Erscheinung auf der<br />

Festspielbühne.<br />

Als bildende und als Lichtkünstlerin überschritt<br />

rosalie aber auch die Grenzen der<br />

Bühne, inszenierte und theatralisierte die<br />

Wirklichkeit mit ihren Skulpturen, kinetischen<br />

Objekten und vor allem mit ihren<br />

Licht in stallationen. Auch in diesen Werken<br />

war die Musik – sehr oft die Richard<br />

Wagners – Teil einer synästhetischen Er -<br />

fahrung, die rosalie suchte und anzustoßen<br />

versuchte, wenn sie mit Tristan fragte: „Hör<br />

RICHARD WAGNER MUSEUM<br />

MIT NATIONALARCHIV UND<br />

FORSCHUNGSSTÄTTE DER RICHARD-<br />

WAGNER-STIFTUNG BAYREUTH<br />

– HAUS WAHNFRIED –<br />

Wahnfriedstr. 2, 95444 Bayreuth<br />

www.wagnermuseum.de<br />

ich das Licht?“ Einen Höhe punkt bildet das<br />

Modell zu rosalies letztem Werk „Mahler 8”,<br />

das die Künstlerin für die kurz zuvor eröffnete<br />

Elbphilharmonie in Hamburg schuf<br />

und das die so genannte „Symphonie der<br />

Tausend”, Gustav Mahlers monumentale<br />

Achte, in eine filigrane Licht sprache überträgt.<br />

<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> im August 9

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