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Siebenstern-3-2021

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Wandern

Der „Flow beim Wandern“

Birgit Schelter hat nach einer Läufer-Karriere im Gehen ihre neue Passion gefunden.

Vom Marathonlauf zur Weitwanderin:

Birgit Schelter aus Wunsiedel,

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

bei unserem Verein, ist von

der Langstreckenläuferin immer mehr

zur Geherin geworden – schon einige

Jahre, bevor Tausende von Menschen

das Wandern neu entdeckt haben.

Was sind die Unterschiede

zwischen Laufen und schnellem

Gehen in der Natur?

Der große Unterschied zwischen dem

Laufen und dem Wandern ist, dass man

beim Wandern einfach alles noch etwas

ruhiger und gelassener genießen kann.

Beim Joggen erreicht man größere

Radien, hat weitere Entfernungen, muss

sich aber aufgrund des höheren Tempos

einfach mehr auf den Weg vor den

Füßen konzentrieren. Beim Wandern

kann ich den Blick schweifen lassen,

sehe Einzelheiten besser, kann mich

eher mal auf etwas Schönes fokussieren.

Wandern versus schnelles Gehen: Ich

war schon immer flotten Schrittes

6 90. Jahrgang | SIEBENSTERN 3 - 2021

unterwegs. Von daher ist Wandern das

für mich, was andere mit schnellem

Gehen beschreiben würden.

Müssen es denn gleich, wie jüngst

bei Ihnen, 50 Kilometer am Stück

sein?

Da ich nicht mehr so viel joggen kann

aufgrund der Beeinträchtigungen meines

„Gestells“, brauche ich da einen Ausgleich.

Und das sind dann halt lange

Wanderungen. Wie gesagt, ich bin Langstreckenläuferin

mit Leib und Seele und

vermisse das Joggen schon sehr. Die langen,

einsamen Wanderungen sind dann

Balsam für meine Seele. So eine Tour ist

dann mein persönliches „Dope“. Und

wenn der Quellenweg jetzt 65 statt der

52,5 Kilometer lang gewesen wäre,

dann wäre ich auch die 65 gelaufen. Ich

hatte mir ein Ziel gesteckt, wohl wissend,

dass ich es problemlos schaffe

(wenn nicht eine Blase auftaucht). Die

Zwölf-Gipfel-Tour, die ja inzwischen als

der Langstreckenklassiker im Fichtelgebirge

gilt und je nach Wegwahl etwa 70

Kilometer lang ist und auf der gut 2000

Höhenmeter bewältigt werden müssen,

bin ich zum ersten Mal in 2001 mitgelaufen.

Unzählige Male habe ich die

Tour schon mitgemacht, so dass ich mir

jetzt eben meine eigenen Touren suche,

um auch einmal etwas Neues kennen zu

lernen.

Welche Distanzen empfehlen Sie

Leuten, die das Wandern neu entdecken?

Menschen, die das Wandern gänzlich

neu entdecken und auch noch nicht sonderlich

sportlich aktiv waren, sollten

eher mit kleinen Runden von fünf bis

acht Kilometern Länge beginnen.

Ansonsten droht eine Überforderung,

Blasen an den Füssen, Schmerzen – das

raubt letztendlich die Lust. Lieber etwas

kleiner anfangen und dann steigern.

War jemand schon immer etwas sportlicher,

dann können es meiner Ansicht

nach zu Beginn auch mal zehn bis zwölf

Kilometer sein. Ein durchschnittlicher

Wanderer schafft in der Stunde drei bis

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