DRF e.V. – Jahresbericht 2020
Der Jahresbericht 2020 des DRF e.V. wirft einen Blick auf das vergangene Jahr. Er enthält neben Informationen zur Arbeit und zur Finanzierung der Luftretter*innen auch berührende Patient*innengeschichten sowie einen Rückblick auf die Erfolge während der Coronapandemie, wie zum Beispiel die Einführung der neuen Technologie – die Isoliertrage „EpiShuttle“. Zudem spricht der geschäftsführende Vorstand des DRF e.V., Dr. Krystian Pracz, in einem ausführlichen Gespräch über die elementare Bedeutung aller Unterstützer*innen des Fördervereins.
Der Jahresbericht 2020 des DRF e.V. wirft einen Blick auf das vergangene Jahr. Er enthält neben Informationen zur Arbeit und zur Finanzierung der Luftretter*innen auch berührende Patient*innengeschichten sowie einen Rückblick auf die Erfolge während der Coronapandemie, wie zum Beispiel die Einführung der neuen Technologie – die Isoliertrage „EpiShuttle“. Zudem spricht der geschäftsführende Vorstand des DRF e.V., Dr. Krystian Pracz, in einem ausführlichen Gespräch über die elementare Bedeutung aller Unterstützer*innen des Fördervereins.
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Interview<br />
Interview<br />
Seit Dezember 2019 vertritt Dr. Krystian Pracz als<br />
geschäftsführender Vorstand die Interessen des <strong>DRF</strong> e. V..<br />
Ein essenzieller Bestandteil<br />
unserer DNA<br />
Der geschäftsführende Vorstand des <strong>DRF</strong> e. V. und Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung spricht über Herausforderungen<br />
und Chancen durch Corona, zahlreiche Extraschritte, die auf dem<br />
Weg durch die Pandemie notwendig waren, und die elementare<br />
Bedeutung aller Unterstützer*innen des Fördervereins.<br />
Herr Dr. Pracz, <strong>2020</strong> und auch das erste halbe Jahr<br />
2021 waren für uns alle geprägt von der Coronapandemie.<br />
Welche Auswirkungen haben Sie speziell<br />
im <strong>DRF</strong> e. V. gespürt?<br />
Dr. Krystian Pracz: Die Coronakrise im Jahr <strong>2020</strong> war in<br />
dieser Form mit all ihren Auswirkungen für niemanden vorstell-<br />
oder gar planbar. Es war deshalb zunächst schwierig<br />
abzuleiten, was die Pandemie für uns alle bedeutet. Auch<br />
für den <strong>DRF</strong> e. V. waren die Herausforderungen außergewöhnlich.<br />
Angefangen bei der Veränderung etablierter<br />
Arbeitsweisen <strong>–</strong> Stichwort Homeoffice <strong>–</strong> bis hin zu der<br />
Tatsache, dass wir uns unseren Fördermitgliedern, Spenderinnen<br />
und Spendern nicht mehr in der gewohnten Weise<br />
präsentieren durften. In dieser besonderen Situation mussten<br />
wir uns unserem Auftrag, Fördergelder und Spenden für<br />
das Thema Luftrettung zu generieren, ganz anders stellen.<br />
Wir konnten zum Beispiel unsere Ansprache ausschließlich<br />
per Post und Telefon sowie Mail und Internet realisieren.<br />
Die Herausforderung lag darin, auch in dieser Krisenzeit<br />
Fördermitglieder sowie Spenderinnen und Spender für uns<br />
und die Luftrettung nachhaltig zu bewahren und auch neu<br />
gewinnen zu können. Das ist uns in hervorragender Weise<br />
gelungen. Aus dieser Perspektive betrachtet, sind aus den<br />
Herausforderungen auch große Chancen geworden.<br />
Das heißt, es gab auch Erfolge zu verzeichnen. Welche<br />
davon sind hier aus Ihrer Sicht besonders hervorzuheben?<br />
Es gibt eine Reihe von Erfolgen, die wir im <strong>DRF</strong> e. V. erzielen<br />
konnten. Viele davon sind auch indirekte Erfolge, die wir<br />
für die <strong>DRF</strong> Luftrettung erreicht haben. Dazu zählt an erster<br />
Stelle die Tatsache, dass wir es auch in diesem schwierigen<br />
Jahr geschafft haben, nachhaltig Spendengelder einzuwerben.<br />
So konnten wir zum Beispiel Mittel zur Verfügung<br />
stellen, mit denen dann die „EpiShuttles“ sowie die zugehörige<br />
Infra struktur zur Nutzung im Hubschrauber beschafft<br />
wurden. Diese Isoliertragen werden eingesetzt, um hochinfektiöse<br />
Patienten <strong>–</strong> wie eben Coronainfizierte <strong>–</strong> mit geringstmöglichem<br />
Ansteckungsrisiko und höchster Sicherheit<br />
in den Hubschraubern der <strong>DRF</strong> Luftrettung zu transportieren.<br />
Eine Maßnahme, die wir also nicht nur für die aktuelle Situation,<br />
sondern auch für die Zukunft getätigt haben.<br />
Außerdem ist es uns <strong>2020</strong> gelungen, den Bekanntheitsgrad<br />
der <strong>DRF</strong> Luftrettung in der Öffentlichkeit durch gezielte<br />
Zusammenarbeit mit den Medien weiter zu erhöhen. Am<br />
Jahresende gab es dann noch eine wunderbare Überraschung:<br />
Unser grenzüberschreitendes Engagement für<br />
unsere französischen Nachbarn in der Coronakrise wurde<br />
mit dem Adenauer-De Gaulle-Preis <strong>2020</strong> ausgezeichnet.<br />
Die Tatsache, dass das Spendenvolumen trotz erschwerter<br />
Bedingungen in unserer Ansprache angestiegen ist, verstehe<br />
ich als überaus positive Rückmeldung für unser Engagement<br />
für die Gesellschaft. Wir können also mit Stolz sagen, dass dieses<br />
herausfordernde Jahr sowohl die <strong>DRF</strong> Luftrettung als auch<br />
den <strong>DRF</strong> e. V. deutlich gestärkt hat, obwohl die Sorge groß<br />
war, dass es uns schwächen könnte. Wir werden alles daransetzen,<br />
dass wir auch in Zukunft weiter an Stärke gewinnen.<br />
Sie haben es bereits erwähnt: In jeder Herausforderung<br />
liegt auch eine Chance. Welche Erkenntnisse nehmen<br />
Sie für die Zukunft mit?<br />
Trotz <strong>–</strong> oder vielleicht sogar wegen <strong>–</strong> der Krise haben wir<br />
deutlich agiler gehandelt und konnten so zahlreiche Hürden<br />
überwinden. Wir haben zudem in allen Bereichen unseres<br />
Handelns als Team gewirkt und schnell, gut sowie pragmatisch<br />
vernünftige und tragbare Lösungen erzielt. Heute<br />
können wir sagen, dass wir gestärkt aus dieser Situation<br />
hervorgehen: und zwar nicht nur im <strong>DRF</strong> e. V., sondern in allen<br />
Teilen der <strong>DRF</strong> Luftrettung, die wir mit dem Förderverein<br />
unterstützen. Wir haben gezeigt, dass wir uns zügig in der<br />
neuen Situation zurechtgefunden haben und auch während<br />
einer Pandemie vollumfänglich einsatzbereit und für die<br />
Menschen da sein konnten und können. Das hat für mich<br />
und die gesamte <strong>DRF</strong> Luftrettung immer oberste Priorität.<br />
Was hat das in der täglichen Arbeit konkret für alle<br />
Kolleginnen und Kollegen bedeutet?<br />
Das vergangene Jahr und auch die Anfänge des Jahres 2021<br />
sind geprägt von Extraschritten, die wir alle gegangen sind<br />
und nach wie vor gehen. Ein Extraschritt im wörtlichen Sinn,<br />
indem wir unsere Arbeit mit nach Hause ins Homeoffice<br />
genommen haben. Ein Extraschritt, indem wir uns bemüht<br />
haben, die Regeln, die wir uns selbst gegeben haben und<br />
die uns auch auferlegt worden sind, stets zu beachten. Diese<br />
Extraschritte haben dazu beigetragen, dass wir verhältnismäßig<br />
gesund durch diese Krise gekommen sind. Die Zahl<br />
der Coronafälle in unseren eigenen Reihen war sehr gering<br />
und wir waren zu jeder Zeit wie gewohnt für Menschen in<br />
Not da. Ein Extraschritt der Disziplin und Zusammenarbeit<br />
also, der sich bewährt und uns stark gemacht hat. Jeder von<br />
uns kann also für sich beanspruchen, dass er den jeweils<br />
notwendigen Schritt mehr gegangen ist.<br />
Welche Rolle spielen dabei die Fördermitglieder sowie<br />
Spenderinnen und Spender, die die <strong>DRF</strong> Luftrettung<br />
über den Förderverein unterstützen?<br />
Unsere Fördermitglieder sowie unsere Spenderinnen und<br />
Spender tragen erheblich dazu bei, dass der <strong>DRF</strong> e. V.<br />
und somit auch die <strong>DRF</strong> Luftrettung insgesamt verlässlich<br />
agieren und wir unseren Auftrag in der Luftrettung erfüllen<br />
können. Welche Bedeutung wir diesen engagierten Menschen<br />
und damit auch unseren Patientinnen und Patienten<br />
beimessen, ist daran erkennbar, wie sorgsam wir mit den<br />
Mitteln umgehen, die sie uns zur Verfügung stellen.<br />
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