Rauchstopp bei Jugendlichen - Krebsliga Schweiz

Zusammenfassung
Fragestellung
Das Rauchen gehört neben dem Alkoholkonsum zur meist verbreiteten Sucht in der
Schweiz. Leider sind Jugendliche die wichtigste Zielgruppe für die
Zigarettenindustrie. Um diesen Kundenkreis über eine sehr lange Zeit beim
Zigarettenkonsum zu halten, verfügt die Industrie über unterschiedlichste
Massnahmen, wie Werbung, Sponsoring, aber vor allem das Beimischen von
Zusatzstoffen in die Zigarette, mit der eine schnelle Abhängigkeit vom Nikotin
erreicht wird.
Die vorliegende Studie fasste sich deshalb das Ziel, diesen Rekrutierungszyklus der
Zigarettenindustrie genauer zu untersuchen und wenn möglich mit verschiedenen
Methoden zu unterbrechen.
Methoden
Berufs- und Kantonsschüler zwischen 16 und 21 Jahren wurden für die Rauchstopp-
Kampagne intensiv beworben. Aus den Maturitätsschulen war es - wie erwartet und
bekannt - nicht möglich, genügend Probanden für den Rauchstopp zu rekrutieren, da
der Raucheranteil mit 24% relativ niedrig liegt. Zusätzlich agierten die Maturanden
sehr individualistisch und entzogen sich dem Rauchstoppdruck. Im Gegensatz dazu
konnten 20 Lehrlinge, durch die Unterstützung der Betriebe und der Vorgesetzten,
für die Rauchstopp-Studie begeistert werden.
Die Studie umfasste medizinische, sozio-psychologische, Zigaretten- und
Präventionswerbung umfassende Datenaufnahmen vor Beginn, 6 und 12 Wochen
nach dem definierten Rauchstopp-Programm. Das Programm umfasste ein 6wöchiges
Rauchstoppseminar und eine 6-wöchige Placebo-„Nikotin“-
Substitution, unterstützt von einem Rauchstopp-Spray während weiterer 6
Wochen.
Ergebnisse
17 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 17,7±1,6 Jahren, einem Gewicht von
71,7±12,0 kg und 10,4±4,7 Zigaretten pro Tag konsumierend, stellten sich der 1.
medizinischen Kontrolle vor dem Start des Rauchstopp-Programms. Der Gehalt des
Kohlenmonoxids in der Atemluft und im Blut diente als Kontrolle des
Zigarettenkonsums. Nach einer Woche stiegen alle weiblichen Probanden aus der
Rauchstopp-Studie aus, da sie eine Gewichtszunahme befürchteten.
Der 2. medizinischen Kontrolle nach 6 Wochen stellten sich noch 14 männliche
Probanden, die nach Besuch des wöchentlichen Rauchstopp-Seminars und
Einnahme des Placebo-„Nikotins“ eine signifikante Gewichtszunahme auf
75,1±13,7 kg, aber auch eine deutliche Reduktion von 6,5±3,7 Zigaretten pro Tag
erreichten. Zwei der 14 Lehrlinge rauchten nicht mehr. Im Durchschnitt wurde ca.
35% weniger geraucht.
Nach 12 Wochen stellten sich noch 8 Lehrlinge freiwillig der 3. Kontrolle. Die
reduzierte Probandenzahl war auf die Demotivation durch einzelne
Rauchdominatoren zurückzuführen. Das Gewicht „normalisierte“ sich bei 74,5±13,1
kg. Die weniger intensive Betreuung in der Nach-Rauchstopp-Seminar- und Nach-
Placebo-Substitutionsphase führte zu einem leicht erhöhten Zigarettenkonsum von
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