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Musik trotz (t) Corona
Beethoven 2020 – HAPPY BIRTHDAY
zum 250.
Online Podcast - Projekt der 9 DIA –
Beethoven in Palästina
Ein Beitrag von Wolfgang Weible,
Musiklehrer in Talitha Kumi
Die Klasse 9
DIA erinnert
mit einer Podcast–Reihe
an
einen der bedeutendsten
deutschen
Musiker, dessen
250. Geburtstag
im Corona
Jahr 2020
musste.ohne
live-Konzerte gefeiert werden
Was wissen und wie denken Menschen in
Palästina über Ludwig van Beethoven? Wie
empfinden sie seine Musik? Wie denkt eine
ältere, über 80-jährige Dame, die selbst an Talitha
Kumi Schülerin war,
über den Musikstar aus Bonn?
So viel ist klar: seine Melodien kennen keine
Grenzen! Sie überwinden die Menschen
umgebenden Mauern; sie finden Einzug in die
orthodoxen Kirchen und deren Liturgie hier in
Beit Jala.
Sie erklingen auf dem Zouk in Bethlehem, auf
Liederabenden, bei Musikwettbewerben wie
„Jugend musiziert“, ein Wettbewerb, der alljährlich
im Januar in Talitha Kumi abgehalten
und durchgeführt wird.
Beethovens Musik hat Spuren im Morgenland
hinterlassen. Sein Leben und Werk sind
natürlich auch unverzichtbarer Inhalt des
Musikunterrichts in Talitha Kumi.
Beethoven liebte die Freiheit, die Gleichheit,
die Brüderlichkeit. Was würde er denken, sähe
er die Mauer, welche Israel und die palästinensischen
Gebiete trennt oder hörte er unsere
SchülerInnen seine Musik musizieren?
Die Podcast-Reihe der Klasse 9 DIA im
Gedenken an den Jubilar, der das Homeschooling
kannte,
ein großer Pianist werden sollte, schwer erkrankte
und seine Pianisten-Karriere aufgeben
musste,
der die Musik revolutionierte und Freiheit, Gleichheit
und Brüderlichkeit liebte, finden Sie auf
der Schul-Homepage!
Rapbattle an Talitha Kumi am
20.05.2020
Viele Fragen beschäftigten die Schule zu
Beginn der Pandemie: Homeschooling und
e-learning - geht das? Fleißige SchülerInnen
und Corona - ein Widerspruch?
Der Online Unterricht stellte die Musikpädagogik
vor neue Herausforderungen.
Das Motto: nicht resignieren! Wir wollen
keinen Corona-Blues. Musikunterricht online
soll gehen und Spaß machen. Wie geht das
an der deutschen Auslandsschule Talitha
Kumi?
Rap meets Hölderlin, Goethe, Schiller &
Co(rona)
„Wer reitet so spät ...“, „Frühling lässt sein
blaues Band ...“, wie ging es doch gleich
weiter? „Rhythm and Poetry“ (Rhythmus
und Poesie)? Warum nicht die deutschen
Klassiker rappen und einen Online-Wettbewerb,
einen Rapbattle in Talitha Kumi veranstalten?
Ich war und bin überzeugt, dass man Lerninhalte
mit Musik so verpacken kann, dass es
Spaß macht, sie zu lernen – auch online! Es
entstand ein schönes fächerübergreifendes
Projekt mit Deutsch, Arabisch, Englisch
und Musik, bei welchem Deutschlehrerin E.
Glatzel mitwirkte und dessen mediale Umsetzung
Kollege D. Stoll (Mathematik- und
Sportlehrer) beeindruckend inszenierte.
Das Typische am Rap ist der Reim. Deshalb
macht es solchen Spaß, die alten Klassiker
zu rappen. Vieles wirkt dann vielleicht nicht
mehr so verstaubt, wenn man die klassischen
Dichter und Denker mit modernem,
rhythmischem Sprechgesang verbindet. In
den Jahren seines Aufkommens ging es
beim Rap um Kreativität, Respekt vor der
Leistung und nicht mehr um Gewalt. Musik
wurde zum Ventil in schwierigem Lebenskontext.
Auch beim ersten TK Rap-battle ging
es darum, Energie und Kreativität friedlich
auszuleben. Unsere SchülerInnen leben in
einem schwierigen Umfeld. Erschwerend
kommt die Pandemie hinzu. Gerade deshalb
sollen sie Musik machen, sollen sie
beispielsweise auch rappen können, was sie
auf dem Herzen haben. Unsere SchülerInnen
sollen ein Ventil für ihre Alltagserfahrungen
erhalten. Beim Talitha Kumi Rapbattle
ging es auch darum, mit Musik spielerisch
und mit Spannung und Spaß Inhalte zu erlernen
und dabei die deutsche Sprache zu
fördern und darüber hinaus auch an Friedrich
Hölderlins 250. Geburtstag zu erinnern.
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