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Alina Bronsky: Das Geschenk (Leseprobe)

Peter und Kathrin, Almut und Klaus waren einmal eng befreundet: Als ihre Kinder noch klein waren, waren die beiden Paare unzertrennlich. Doch nun sind die Söhne und Töchter längst aus dem Haus, und die einstigen Freunde haben sich aus den Augen verloren. Peter und Kathrin haben Klaus zuletzt auf Almuts Beerdigung vor ein paar Jahren gesehen. Ausgerechnet als Peter und Kathrin das erste Weihnachtsfest zu zweit planen, um dem üblichen Trubel der Festtage zu entkommen, meldet sich Klaus wieder bei ihnen: ob man nicht wieder Weihnachten zusammen verbringen könne. Das Paar ist widerwillig bereit, einem untröstlichen Witwer beizustehen. Als Peter und Kathrin jedoch im Wochenendhaus in der hessischen Provinz einen glücklich verliebten Klaus an der Seite der viel jüngeren Sharon antreffen, bricht ihre Welt zusammen. Dass Sharon als Einzige in der Runde Lust hat, Weihnachten auf die kitschigste Art zu zelebrieren, macht die Begegnung nicht leichter. Ein Weihnachten voller Verwicklungen und Offenbarungen nimmt seinen Lauf, das alle vermeintlichen Selbstverständlichkeiten auf den Kopf stellt.

Peter und Kathrin, Almut und Klaus waren einmal eng befreundet: Als ihre Kinder noch klein waren, waren die beiden Paare unzertrennlich. Doch nun sind die Söhne und Töchter längst aus dem Haus, und die einstigen Freunde haben sich aus den Augen verloren. Peter und Kathrin haben Klaus zuletzt auf Almuts Beerdigung vor ein paar Jahren gesehen. Ausgerechnet als Peter und Kathrin das erste Weihnachtsfest zu zweit planen, um dem üblichen Trubel der Festtage zu entkommen, meldet sich Klaus wieder bei ihnen: ob man nicht wieder Weihnachten zusammen verbringen könne. Das Paar ist widerwillig bereit, einem untröstlichen Witwer beizustehen. Als Peter und Kathrin jedoch im Wochenendhaus in der hessischen Provinz einen glücklich verliebten Klaus an der Seite der viel jüngeren Sharon antreffen, bricht ihre Welt zusammen. Dass Sharon als Einzige in der Runde Lust hat, Weihnachten auf die kitschigste Art zu zelebrieren, macht die Begegnung nicht leichter. Ein Weihnachten voller Verwicklungen und Offenbarungen nimmt seinen Lauf, das alle vermeintlichen Selbstverständlichkeiten auf den Kopf stellt.

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Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn<br />

nicht Kathrin, sondern ich ans Telefon gegangen<br />

wäre. Kathrin konnte grundsätzlich nicht Nein<br />

sagen, ich dagegen sehr wohl, wofür es jetzt allerdings<br />

zu spät war, da sie bereits Ja gesagt hatte. Ihr<br />

war wichtig, dass andere sie für einen guten Menschen<br />

hielten.<br />

„Wir können immer noch absagen und auf eine<br />

Insel fahren“, hatte ich ihr in den Stunden nach<br />

dem Telefonat immer wieder vorgeschlagen.<br />

„<strong>Das</strong> geht nicht. Wir haben es ihm versprochen.“<br />

Du hast es ihm versprochen, dachte ich. Du allein.<br />

Mich hast du streng genommen nicht einmal gefragt.<br />

„Ich hatte keine Wahl“, verteidigte sich Kathrin.<br />

„Die Vorstellung, dass er allein da sitzt, sein altes<br />

Telefonbuch durchgeht und dann ausgerechnet<br />

uns anruft …“<br />

„Ich hätte einfach gesagt, wir haben schon gebucht.“<br />

„<strong>Das</strong> wäre aber gelogen.“<br />

„<strong>Das</strong> hätte er aber nicht gewusst.“<br />

„Ich kann nicht lügen.“ Sie war auch noch stolz<br />

auf sich. „Komm, vielleicht wird es sogar schön.“<br />

„Glaubst du das wirklich? Und du behauptest,<br />

nicht lügen zu können?“<br />

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