STUDIENPREIS KONRAD WACHSMANN 2021
Begleitbuch zum 8. Studienpreis Konrad Wachsmann für das Jahr 2021
Begleitbuch zum 8. Studienpreis Konrad Wachsmann für das Jahr 2021
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STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Inhalt
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5
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51
71
86
89
90
Geleitwort
Preisträger
Anerkennungen
Zweiter Rundgang
Erster Rundgang
Verzeichnis aller Teilnehmer
Impressum
Danksagungen
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Geleitwort
1932 erhielt Konrad Wachsmann mit dem Rom-Preis
der Preußischen Akademie der Künste ein Stipendium,
das ihm ermöglichte, in der Villa Massimo in Rom
künstlerisch tätig zu sein. Hier widmete er sich daneben
auch wieder der Fotografie. Dies ist in Rom nun einmal
unvermeidlich. Michael Grüning hält in seinem Buch
„Der Wachsmannreport“ fest, was Konrad Wachsmann
bei der Wiederaufnahme seiner nunmehr eher dokumentarischen
Fototätigkeit über die Absichten eines
Architekten vor Augen geführt wurde:
„Die wahre Architektur basiert auf dem schöpferischen
Gedanken und der instinktiven Sicht auf die Zeit, die ihn
(den Architekten) formt. Beides zu erkennen und objektiv
widerzuspiegeln betrachte ich als meinen Auftrag.“
Welche Antworten finden wir heute für die Gestaltung
unserer Umwelt angesichts der sich immer mehr verschärfenden
Klimakrise? Mit welchem Ausdruck, welcher
Sprache muss die Architektur darauf reagieren?
Die Hochschulen in unserem Land haben bei der Beantwortung
dieser Fragen in der Ausbildung der kommenden
Architektengeneration eine hohe Verantwortung.
Sie sollten in erster Linie den heutigen Zeitgeist aufspüren,
ihn vorausdenken und vermitteln. Dabei spielen
Kreativität und Innovationsgehalt bei der Erarbeitung
umweltverträglicher Bauweisen angesichts der Klimakrise
eine immer größer werdende Rolle. Das soziale
Gefüge in unserer Gesellschaft ist gestört – hier sind alternative
Wohnkonzepte gefragt die das „Miteinander“
fördern. Durch die aktuellen CO 2
-Bilanzen, vor allem auf
dem Bausektor, ist zudem ein Umdenken notwendig,
welches sich eher mit dem Bestand, einer punktuellen
Nachverdichtung sowie einer Vermeidung von weiteren
Flächenversiegelungen befassen muss. Dies stellt neue,
spannende und zukunftsweisende Herausforderungen
für die Ausbildung künftiger Architektinnen und Architekten
dar.
Dem Thema mit dem Umgang in Bezug auf den Bestand
hat sich auch der BDA angenommen und eine Ausstellung
„Sorge um den Bestand – Zehn Strategien für die
Architektur“ erarbeitet, welche seit diesem Jahr durch
die einzelnen Bundesländer tourt. Erhalte das Bestehende!
So lautet dabei der Impuls des zeitgemäßen Bauens
angesichts der Klimakrise.
Der Lebensweg des Namensgebers des jährlichen
Studentenpreises, Konrad Wachsmann, verdeutlicht uns
dabei bis heute, wie aktuell die ständige Suche nach
überzeugenden baulichen Lösungen vom Entwurfsansatz
bis zum Detail und die gesellschaftliche Debatte
darüber immer noch sind.
Der 1901 in Frankfurt (Oder) geborene Konrad Wachsmann
absolvierte eine Tischlerlehre, bevor er sich für
ein Architekturstudium zunächst in Berlin, später dann
an der Dresdner Kunstakademie bei Heinrich Tessenow
einschrieb, um anschließend als Meisterschüler bei
Hans Poelzig in Berlin und Potsdam aufgenommen zu
werden. In der Hoffnung auf neue Impulse verließ der
23-Jährige Wachsmann jedoch bereits nach einem Jahr
wieder das Atelier von Poelzig. In seiner wirtschaftlich
schwierigen Lage brachte ihm allerdings weder
seine Reise in die Niederlande zu dem Architekten und
Rotterdamer Stadtbaumeister J.J.P. Oud (Mitbegründer
der De-Stijl-Gruppe), noch zu dem bereits damals
2
sehr bekannten Le Corbusier nach Paris die erhoffte
Büromitarbeit ein.
Der junge Konrad Wachsmann war von 1926 bis 1929,
auf Vermittlung seines Mentors Hans Poelzig, Mitarbeiter
bei der Christoph & Unmack AG und stieg dort rasch
zum Chefarchitekten auf. Von hier ging auch sein Ruf
als einer der Pioniere des industriellen Holzbaus aus.
Nach seiner Emigration 1941 in die Vereinigten Staaten
gründete er mit Walter Gropius die General Panel
Corporation und beide entwickelten ein Bausystem aus
vorgefertigten Standardverbindungen, das den amerikanischen
Einfamilienhausbau revolutionieren sollte.
Während seiner Professur am Institute of Design of the
Illinois Institute of Technology (IIT) in Chicago setzte er
vor allem die Forschungsarbeit mit dreidimensionalen
Strukturen fort und entwickelte seinen bekannten universellen
Standardknoten. Als Hochschullehrer revolutionierte
er zudem die Arbeit mit Studierenden und
entwickelte neue Formen der Teamarbeit. Sein Denken
und seine Lehren wurden für viele junge Architekten
wegweisend.
Der nunmehr 8. Studienpreis Konrad Wachsmann wird
seit 2018 gemeinschaftlich durch die drei mitteldeutschen
Landesverbände des BDA Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen und dem Landesverband Brandenburg
ausgelobt. Neben der TU Dresden und der HTWK Leipzig
sind die Burg Giebichenstein in Halle, die FH Erfurt
und Potsdam, die Hochschule Anhalt in Dessau, die
BTU Cottbus und die Bauhaus-Universität Weimar vertreten.
Zur Teilnahme berechtigt waren herausragende
Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten der letzten drei
Semester. Eingereicht wurden in diesem Jahr insgesamt
49 Arbeiten aus allen vier Bundesländern.
Die aus Elina Potratz (Redakteurin „der architekt“,
Berlin), Max Wasserkampf(Architekt BDA, Naumann
Wasserkampf Architekten Architekten BDA, Weimar)
und Matthias Dreßler (Architekt BDA, Dressler Architekten
BDA, Halle (Saale) und Landesvorsitzender des BDA
Sachen-Anhalt) bestehende unabhängige Jury vergab
auf ihrer Sitzung am 20. August 2021 in der Galerie für
Zeitgenössische Kunst in Leipzig insgesamt drei Preise
sowie vier Anerkennungen.
Die Vorprüfung und die Gestaltung der Broschüre lagen
in den Händen des Büros drauschke & fliegel, Dresden.
Die Jury würdigt mit drei gleichberechtigten Preisen die
Arbeit FONDAZIONE & ATELIER ALDO ROSSI,
MAILAND von Josephine Galiläer von der TU Dresden,
die Arbeit WETLAND PAVILION LABORATORY,
NORTH BAY-HUDSON, NEW YORK STATE, USA von
Julia Anna Janiel von der Bauhaus-Universität
Weimar und die Gemeinschaftsarbeit DAS KOOPERA-
TIVE HAUS – EIN GROSSES HAUS UND EIN
ATELIERTURM, LEIPZIG von Kai Pieper & Danny Liu
von der Bauhaus-Universität Weimar.
Vier Arbeiten wurde eine Anerkennung ausgesprochen:
ZIEMLICH BESTE NACHBARN, LEIPZIG von Sina
Dreßler von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule
Halle, die Arbeit TRANSFORMER 2020, BRÜSSEL von
Laura Bracke von der Bauhaus-Universität Weimar, die
Arbeit MUSIKINSTRUMENTENMUSEUM MARKNEU-
KIRCHEN von Paul Hund von der TU Dresden und die
Arbeit POST LOCKDOWN LIVING, BERLIN von Wilko
Schmidt von der TU Dresden.
Neben den Auszeichnungen lobte die Jury die hohe
Qualität aller eingereichten Arbeiten.
Von Seiten der auslobenden BDA Landesverbände
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg
wünschen wir allen WettbewerbsteilnehmerInnen und
PreisträgerInnen, dass sich die Verleihung des Konrad-
Wachsmann-Studienpreises auch 2021 als Starthilfe für
ihren beruflichen Werdegang herausstellen möge.
Bei allen Teilnehmern, ebenso wie bei unseren Partnern
und Sponsoren, der Leitung des Konrad-Wachsmann-
Hauses in Niesky, der Jury und den Organisatoren des
Preises bedanken wir uns sehr herzlich.
Uwe Brösdorf
Landesvorsitzender BDA Sachsen
Im Namen der auslobenden Landesverbände
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STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Preisträger
5
PREIS
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Fondazione & Atelier Aldo Rossi
Milano
Josephine Galiläer, Diplom
Technische Universität Dresden
Betreuung: Prof. Ivan Reimann
Beurteilung der Jury:
Eine besondere Bauaufgabe: die bauliche Fassung für
den Fundus eines großen italienischen Architekten des
20. Jahrhunderts, Aldo Rossi. Der Entwurf baut auf einer
hervorragenden Ortsanalyse auf und gibt eine passende
Antwort in einer komplexen historischen Situation. Ein
Atelier- und ein Stiftungsgebäude arrondieren über Eck
wie selbstverständlich den Platz bei San Lorenzo. Die
Entwicklung zeitgenössischer Gebäude aus regionalen
Typologien überzeugt ebenso wie die geschichtete und
miteinander verzahnte Funktionsmischung. In wohlgeordneten
Grundrissen und vielfältigen Raumvolumina
können sich vom öffentlichen Café über Ausstellungsund
Atelierräume, vom Depot bis zum Wohnen für Stipendiaten,
alle notwendigen Nutzungen der Fondazione
abspielen. Die grafisch hervorragende Einbettung von
Grundrissen und Schnitten in den historischen Kontext
beweist das hohe Verständnis für Architektur, Typologie,
Proportion und Konstruktion. Die fast klassischen zu
nennenden Schnitte erzählen bereits Geschichten, man
kann durch sie mit den Augen und mit wachsendem
Verstehen und Begeisterung wandern. Eigenständig bis
ins Detail auch die Fassaden der Neubauten, die sich
mit überzeugender Tektonik, Proportion und Materialität
maßstäblich in die bestehende Collage städtischer Gebäude
einfügen. Im Inneren setzt sich das raffinierte und
konstruktiv durchdachte Raumkonzept bis in die Möblierung
fort. Ein ausgereifter, rundum gelungener Entwurf
für Mailand - Aldo Rossi hätte seine helle Freude daran.
7
8
Aldo Rossi übte als richtungsweisender Architekt
bedeutenden Einfluss auf mehrere Architektengenerationen
aus. Mit den Thesen in seinem Manifest
L‘architettura della città stellte er das komplexe und
vielschichtige Wechselverhältnis von Architektur und
Stadt dar. Rossi betrachtete die Stadt Mailand als Inbegriff
des Kollektiven und des Transformationsprozesses
von Geschichte in der Architektur. Die Bewahrung
und Weiterentwicklung dieses Schaffens ist Ziel der
Fondazione Aldo Rossi, die sein Werk in all seiner Komplexität
zusammenführt und verbreitet. In diesem Sinne
soll aus Mitteln der Stiftung ein Gebäudepaar auf den
freistehenden Flächen beidseits der mittelalterlichen
Porta Ticinese errichtet werden. Die beiden Gebäude
positionieren sich im historischen Zentrum von Mailand
in unmittelbarer Nähe zur Basilika San Lorenzo und der
ihr vorgelagerten Colonne auf gegenüber gelegenen
Grundstücken. Der Platz dazwischen ist ein zentraler
Treffpunkt und Identifikationsort des Mailänder Lebens.
Die antiken Fragmente, die historische Bebauung auf
mittelalterlichem Stadtgrundriss und die nach den
Bombardements des Zweiten Weltkriegs verbliebenen
Freiflächen geben dem Quartier ein für die ansonsten
sehr dichte Metropole ungewöhnliches und collageartiges
Gepräge. Die Neuplanung führt zu einer, dem
früheren Zustand, angenäherten Verdichtung und geht
mit einer Neuinterpretation des Bestands einher. An
diesem prägnanten Ort schließen die Baukörper die offenen
Platzkanten. Sie fügen sich in das Ensemble und
beziehen reflektierend die vorhandenen historischen
Zeugnisse ein. Trotzdem sprechen sie eine eigene Sprache,
die sich differenziert vom Bestand entwickelt und
dem Identifikationsbedürfnis der Stiftung als zeitgemäße
Kulturinstitution nachkommt. Durch die programmatischen
Anforderungen an beide Gebäude wird eine
horizontale und an den Fassaden ablesbare Schichtung
von öffentlich zu privat entwickelt. Als Haut zieht sich
ein zweigeschossiger Sockel aus Travertin über die
Konstruktion. In den oberen Geschossen hingegen tritt
die Tektonik hervor.
Im östlich gelegenen Stiftungsgebäude wird der Beitrag
Aldo Rossis zum architektonischen Diskurs des 20.
Jh. bewahrt, katalogisiert und Fachpublikum sowie
der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Zugleich entstehen ein Diskussions- und Architekturforum,
das aktuelle Fragestellungen zur Architektur, Stadt
und Geschichte in die Gegenwart trägt. Dazu werden
öffentlich zugängliche Räumlichkeiten für Veranstaltungen
wie Symposien und Workshops zur Verfügung
gestellt. Das Gebäude greift die Typologie des Palazzo
della Ragione auf, der als öffentliches Gebäude und
Monument in jeder größeren norditalienischen Stadt
vorkommt. Das Erdgeschoss öffnet sich allseitig, ähnlich
einer Markthalle, und beherbergt die Fachbücherei
der Stiftung. Der offene Grundriss mit zwei mittigen
Kreuzstützen greift die Struktur der nördlich angrenzenden
Bebauung auf. Die Erschließungsspange führt
9
in den darüberliegenden Ausstellungsaal. Hier präsentieren
sich die Sammlungsgegenstände Rossis, wie
Skizzen und Zeichnungen, Grafiken, Fotos, Modelle,
Pläne und persönliche Dinge. Die Ausstellung setzt sich
auch mit aktuellen architektonischen Themen auseinander.
Darauf aufgesetzt beherbergt das Studienzentrum
Räumlichkeiten für ein intensives Einzelstudium sowie
gemeinsames Forschen und ist eng mit der Präsenzbibliothek
verknüpft. In dieser sollen die von der Stiftung
gesammelten Werke von Aldo Rossi und Sekundärliteratur
einem Fachpublikum zugänglich gemacht werden.
Gegenüber referenziert das Atelier-Wohnhaus die
Typlologie der Palazzina, eine im Rom der 1920er entstandene
Wohnform. Charakteristisch für diesen Typus
sind eine zentrale Erschließung über die Mitte sowie
eine hohe Dichte trotz Privatheit und Flexibilität der
Wohngrundrisse. Es bietet Stipendiaten verschiedene
Formen des kreativen Arbeitens und Wohnens auf Zeit.
Ziel ist es, einen lebendigen Austausch unter Architekten,
Designern und Künstlern aus unterschiedlichen
Kulturen und Regionen zu ermöglichen. Durch die ungewöhnliche
Ecklage zwischen Brandwänden entsteht
ein sich zu zwei gegenüberliegenden Seiten öffnender
Baukörper. Der kühle, über den südlichen Vorplatz
erschlossene Hof mit öffentlichem Charakter sorgt für
einen klimatischen Ausgleich zum steinernen Straßenraum.
Das Café und die Galerie, in der die Arbeiten der
Stipendiaten ausgestellt sind, bespielen den Hof. Das
nördliche Treppenhaus und der umlaufende Laubengang
erschließen die oberen Geschosse, wie es für die
„case di ringhiera“, typische Mailänder Wohnhäuser,
üblich ist. Der Laubengang wird zum Ort der zufälligen
Begegnung und des Austauschs. Im halböffentlichen
ersten Obergeschoss befinden sich Arbeitsräume und
Ateliers, in denen Workshops stattfinden. Die darüber
gelegenen Wohnateliers überspannen drei Geschosse
und öffnen sich großflächig nach außen über schmale
Loggien. Die oberste Ebene der Apartments sowie gemeinschaftlich
genutzte Räume begrenzen die introvertierte
Dachterrasse.
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11
PREIS
12
Wetland Pavilion Laboratory
Hudson Valley Ecologies
Julia Anna Janiel, Bachelor
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Till Hoffmann
Beurteilung der Jury:
Es ist nicht eine durch Schönheit überwältigende Naturlandschaft,
mit der sich die Arbeit „Wetland Pavilion Laboratory
– Hudson Valley Ecologies“ auseinandersetzt,
sondern ein eher wenig wertgeschätztes und kaum
erschlossenes Feuchtgebiet zwischen dem Hudson River
und der Stadt Hudson im Staat New York. Als Ziel wird
dabei formuliert, die als natürlicher Hochwasserschutz
für die Stadt dienende Landschaft und das darin verborgene,
wertvolle Ökosystem ins Bewusstsein der Menschen
zu rücken. Mit vier aufgestelzten Holz-Pavillons,
die innerhalb des Gebietes entlang eines Pfades verteilt
sind, wird auf sensible Weise die Grenze zwischen
Stadt- und Naturraum aufgeweicht. Die Maßnahmen
sind minimalinvasiv, flexibel und reversibel, zugleich
besitzt jeder Bau eine charakteristische Form, die aus
sorgsam für den Ort entwickelten Nutzungsvorschlägen
abgeleitet ist. Die Elemente der Holzkonstruktion
stellen dabei eine subtile ästhetische Klammer dar.
Nicht sensationsheischend, sondern zurückhaltend
und respektvoll fügen sich die Folly-artigen Pavillons in
die Landschaft ein und ermöglichen ein unmittelbares
Erleben der Naturphänomene. Die Jury würdigt die, insbesondere
für eine Bachelorthesis, hohe konzeptionelle
Stärke des Entwurfs sowie die Qualität der bildlichen
und textlichen Darstellung. Das virulente Thema der vom
Klimawandel verstärkten Transformation von Landschaften
und die Frage, welche Rolle der Mensch hierin
spielt, wird hier in eine überzeugende entwerferische
Lösung überführt.
13
14
GSEducationalVersion
GSEducationalVersion
Die Stadt Hudson grenzt entlang des Hudson Rivers an
bedeutsame Naturgebiete, die heutzutage als Grenze
und noch nicht als wertvolle Bereicherung für die Stadt
und ihre Bevölkerung wahrgenommen werden. Das
„North Bay“ ist einerseits ein sich ständig veränderndes
Feuchtgebiet, das den Gezeiten des Hudson Rivers unterliegt
und in dem sich seltene Pflanzen und Tiere wie
nistende Watvögel und bedrohte Fischarten angesiedelt
haben. Andererseits stellt es eines von den vielen
Flächen entlang des Hudson Rivers dar, das der Stadt
als natürlicher Hochwasserschutz dient und sich bei
heutiger Prognose im Laufe der Jahre immer weiter ins
Land hinein vergrößern wird, sodass die nord-westliche
Spitze der Stadt Hudson, NYS in Zukunft von Wasser
umgeben sein wird. Die Zugänge zu den Feuchtgebieten
scheinen heutzutage teilweise nicht vorhanden,
unzugänglich oder unattraktiv zu sein. Noch sind diese
Flächen nicht ins Bewusstsein der Bürger*innen gerückt.
Darüber hinaus wird in Hudson, NYS der nördliche
Zugang zum „North Bay“ durch einen Rechtsstreit
seit dem Jahr 2012 gesperrt und der Öffentlichkeit der
Aufenthalt verwehrt.
Die Arbeit entstand im Kontext des Lehrforschungsprojektes
Hudson Valley Ecologies, das sich mit einer
wechselseitigen Beziehung von Stadt und Land und
seinen Veränderungen im Hudson Valley, NYS auseinandersetzte,
das mehrere miteinander verbundene
Lehrformate umfasste. Ich kam zu dem Entschluss,
dass gerade im Kontext, des zu der Zeit viel diskutierten
Green New Deals, eine Synergie in ökologischer und
sozialer Hinsicht vom „North Bay“ zur Stadt Hudson
und seiner Umgebung betrachtet werden sollte. Die
vorgeschlagenen Interventionen sind als einzelne katalogartige
Vorschläge zu verstehen, die darauf abzielen
die Grenzen zwischen der Stadt und dem Naturraum
aufzuheben und neu zu definieren, sowie die Menschen
an den einzigartigen Phänomenen, die mit der Prognose
weiterer Überschwemmungen im Feuchtgebiet zu
15
16
GSEducationalVersion
GSEducationalVersion
untersuchen sind, teilnehmen zu lassen.
Architektur ist dabei als ein Experiment zu verstehen.
Es entsteht ein Holzpfad sowie ein Feldlabor für die Erforschung
der Ästuar-Ökosysteme und des Austauschs
zwischen dem Gezeitenfeuchtgebiet und dem Hudson
River, die eine Verbindung der Stadt Hudson mit der
Stadt Greenport und dem Greenport-Naturschutzgebiet
darstellen könnten.
Inspiriert von noch vorhandenen Fischerhütten entlang
des Hudson Rivers sind die neuen Strukturen des
Labors als fünf einfache Elemente in der Landschaft zu
verstehen, die durch einen kreisförmigen Weg verbunden
sein könnten. Jedes Element hat unverwechselbare
Eigenschaften und subtile gegenseitige Beziehungen
zu seiner Umgebung. Der „Workshop“ kann als Basis
des Feldlabors verstanden werden, die den Übergang
zwischen Land und Wasser unterstreicht.
Das „Auditorium“ regt durch Interaktion mit den wechselnden
Wasserständen zu Diskussionen an. Die „Floating
Platform“ passt sich den Bewegungen des Wassers
im Gezeitenbereich an. Das „Birdhide“ ermöglicht eine
Dokumentation der Umgebung auf Augenhöhe, während
der „Bird Watching Tower“ die Zusammenhänge
des Feuchtgebietes aus einer anderen Perspektive zu
verstehen gibt. Es ist der Entwurf eines flexiblen strukturellen
Systems, das nicht ewig halten muss. Während
die Strukturen in Form und Ausdruck variieren, sind sie
alle auf das gleiche Konstruktionsprinzip aus Stelzen mit
ineinandergreifenden Holzverbindungen zurückzuführen.
Sie könnten aus geborgenen oder leicht zugänglichen
Materialien aus dem Baumarkt hergestellt werden,
so dass sie stetig erweitert und angepasst werden
könnten.
Das Wetland Pavilion Laboratory kann eine Gelegenheit
sein, die bestehenden Naturphänomene als Inspiration
zu nutzen und Gedanken über eine Neudefinition unserer
Beziehung zur Natur anzustoßen und zugänglich zu
machen. Es ist ein Ansatz, um Fragen über menschliche
Routinen aufzuwerfen und eine Aufrechterhaltung von
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zu fördern.
17
PREIS
18
Das Kooperative Haus
Ein großes Haus und ein Atelierturm, Leipzig
Kai Pieper, Master
in Zusammenarbeit mit Danny Liu, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Prof. Florian Summa
Johann Simons
Beurteilung der Jury:
Die Arbeit nimmt als Teilprojekt einer Partnerarbeit den Gedanken
des Netzwerkes Leipziger Freiheit, Grundstücke dem
neoliberalen Wohnungsmarkt vorzuenthalten und stattdessen
per Erbpacht an Baugruppen mit alternativen Wohnkonzepten
zu vergeben, auf und entwickelt diesen im Rahmen
der Abschlussarbeit weiter. Am Beispiel eines der zu vergebenden
Grundstücke in Mockau zeigt die Arbeit, wie aus
einem leerstehenden Siedlungsbau aus den 30er Jahren mit
sehr geringen Eingriffen ein, den Bestand respektierendes,
aber trotzdem ganz anderes Wohnkonzept entstehen kann.
Die bestehende Struktur, mit drei Zweispännern erschlossen,
wird zu einem Ort für eine Hausgemeinschaft transformiert.
Auf subtile Art und Weise wird die Struktur im Erdgeschoss
aufgebrochen und auf voller Fläche für die Gemeinschaft
nutzbar gemacht. Im Inneren lässt sich der Nutzungswechsel
vor allem durch die hinzugefügten, farblich abgesetzten Einbaumöbel
und die Bäder, die mit der Struktur brechen und
ihr so einen ganz eigenen Charakter geben, erkennen. Eine
große, neu hinzugefügte, Terrasse vor der zentralen Küche
zeigt nach Außen, dass das Haus sich gewandelt hat, hin zu
einer modernen Wohnform für die Gemeinschaft. Den Außenraum
schließt ein gelber Atelierturm aus Stahl in der Tiefe
des Grundstückes ab. Durch seine Andersartigkeit, verstärkt
durch die Farbigkeit und die mit Solarkollektoren bestückten,
ausgestellten, stählernen Verschattungselemente, wird er
zum fragilen architektonischen Objekt, das dem Zwischenraum
einerseits Aufenthaltsqualität gibt und andererseits
die Andersartigkeit der Nutzung des Grundstücks auf sehr
gekonnte Art zu seinem architektonischen Thema macht.
19
Wenn Häuser ein Netzwerk über die Stadt legten,
Wenn sie Raum für Gemeinschaft böten,
Wenn sie ein gemeinschaftliches Inventar aufbauten,
Welche verbindenden Möglichkeiten könnten entstehen?
Das Netzwerk Leipziger Freiheit vergibt im Rahmen
einer Ausschreibung sechs Grundstücke, die sich über
das gesamte Stadtgebiet verteilen. Es enthält dem
neoliberalen Wohnungsmarkt die Grundstücke vor, um
sie mittels Erbpachtrecht an Baugruppen mit alternativen
Wohnkonzepten zu vergeben. Das Ziel ist eine hohe
Vielfalt an Wohnformen, die auf Gemeinschaft aufbauen.
Das Kooperative Haus entzieht sich auf abstrakter
Ebene der Realität und schreibt ein eigenes Handlungskonzept,
indem es alle sechs Grundstücke zusammenfasst
und gemeinsam entwickelt. Es folgt weiterhin der
Strategie der Leipziger Freiheit, nutzt jedoch andere
Werkzeuge, um das Ziel zu erreichen. Anstatt in jedem
Haus eine Vielzahl an Wohnformen zu entwickeln, verteilen
sie sich auf die Mehrzahl der Häuser. So können
die Grundstücke entlastet werden und die vorhandene
Fläche effizienter genutzt werden. Gleichzeitig steigt
die räumliche Qualität der Wohnungen durch ihre
Spezialisierung. An einem weiteren Ort, dem Kino der
Jugend am Ende der Eisenbahnstraße im Osten der
Stadt, entsteht das Zentrum der Kooperative. Hier ist
das Inventar verortet, eine Bibliothek an Dingen, die digital
verwaltet und organisiert wird. Die Mitglieder der
Kooperative bestimmen ihren Umfang und leihen sich
bei Bedarf aus, was sie benötigen. Wir stellen uns die
Frage: Wo sind die Grenzen der Architektur? Können
wir unser Verständnis von Eigentum neu verhandeln?
In Mockau ist der Umbau eines leerstehenden Siedlungsbaus
der 30er Jahre Teil der ausgeschriebenen
Grundstücke. Der Entwurf für das Gebäude denkt die
gegebene Struktur, die Dreiteilung des Gebäudes, das
jeweils einen Zweispänner beinhaltet, neu. Es wandelt
20
21
sich mit wenigen Maßnahmen in ein Haus, das von einer
einzigen Hausgemeinschaft bewohnt wird, um. Damit
setzt es sich von den umliegenden Häusern ab, die
in Reihenhäuser unterteilt wurden. Über die gemeinschaftlichen
Räume wird das ganze Haus durchlaufen
und lässt die Aneignung durch die Bewohner*innen zu.
Die Gemeinschaftsflächen vor den Individualräumen
haben keine Funktion eingeschrieben, sondern können
bei Bedarf mit einer zusätzlichen Küche ausgestattet
werden. Einzig die große Küche mit dem Esszimmer
im Erdgeschoss ist als zentraler Gemeinschaftsraum
definiert. Damit möchte es verschiedene Lebenssituationen
bedienen. Zusätzlich wird das Haus durch
einen Atelierturm ergänzt, der nicht nur Raum für Arbeit
bietet, sondern auch um die Dimension des Wohnens
erweiterbar ist. Ein Möbelstück, das Sanitärkern und
Küchenmöbel zugleich ist, unterteilt den Atelierraum.
Das Projekt beschränkt sich nicht auf den Entwurf von
Wohnhäusern, sondern versucht ‚verbindende Möglichkeiten’
zu schaffen und bietet den Bewohner*innen
zusätzlichen Raum, der von der Kooperative getragen
wird. Es ist die Schlussfolgerung aus der Beobachtung,
dass in Leipzig eine besondere Form der bürgerlichen
Initiative besteht, womit viele Projekte dort ermöglicht
wurden. Mit seinen Ideen knüpft das Kooperative
Haus an die Reformbemühungen der Gartenstädte und
genossenschaftlichen Entwicklungen des frühen 20.
Jahrhunderts an. Kooperative Modelle mit soziologischen
Bemühungen entwickelten damals neue Formen
des Gemeinwesens und so möchte das Kooperative
Haus heute einen Beitrag zu einem zeitgenössischen
Verständnis von Gemeinschaft leisten.
22
,5 1 2,5 5
Version
,5 1 2,5 5
23
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Anerkennungen
25
ANERKENNUNG
26
Ziemlich beste Nachbarn
Ein dezentrales Nachbarschaftszentrum in Leipzig
Sina Dreßler, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Betreuung: Prof. Rita Rentzsch
Prof. Axel Müller-Schöll
Beurteilung der Jury:
Das Projekt macht sich die Aufwertung eines bestehenden
Quartiers in Leipzig zur Aufgabe, in dem es
an Möglichkeiten für kulturellen und nachbarschaftlichen
Austausch fehlt. Anstatt ein einzelnes Nachbarschaftszentrum
zu entwerfen, werden mehrere
Baulücken zwischen Plattenbauten und Gründerzeitbebauungen
für eine raumökonomische und dezentrale Lösung
genutzt. Drei Bauten werden dabei als eingeschobene
und angehobene Volumen ausformuliert, die durch
eine eigenständige gemeinsame Gestaltung verbunden
sind, jedoch durch Farbgebung, Maßstäblichkeit und
subtile Anklänge an Kulturbauten der ehemaligen DDR
überzeugend in den Kontext eingebettet werden. Im
Inneren bringen großzügige „Schaufenster“ und Luftgeschosse
einen sinnvollen Ausgleich zu den schmalen
Grundrissen. Die Erweiterung des größten der drei Bauten
durch die Verschränkung mit Wohnungen des anliegenden
Plattenbaus stellt einen geschickten Eingriff dar,
um eine großzügige Gemeinschaftsküche mit Veranstaltungsraum
zu schaffen. Die Arbeit überzeugt mit ihrem
Ansatz, ein Bestandsquartier durch kleine Eingriffe
attraktiver und durchmischter zu gestalten und dabei
bislang ungenutzte und für Investoren uninteressante
Grundstücke zu verwerten. Wenngleich die atektonische
Ausformung der Stützen und die Übergangszonen zwischen
Straßen- und Innenraum nicht gänzlich überzeugen
konnten, wurde hier insgesamt auf kluge Weise die
urbane Vorstellung der Weiterführung des persönlichen
Wohnraums im öffentlichen Raum weitergedacht.
27
+11,80
+11,00
+7,00
+6,80
+4,20
+3,30
±0,00
A
A
+ 16,90
+ 15,40
Stg. 18
30/15,5
→
B
B
B
B
A
A
+11,80
+11,00
+7,00
+6,80
+4,20
+3,30
±0,00
+11,80
+11,00
+7,00
+6,80
+4,20
+3,30
±0,00
„Ziemlich beste Nachbarn“ ist ein deze
drei schmalen Baulücken. Die Baukörpe
ser“ zwischen zwei Bestandsgebäuden ei
einheitlichen Gestaltung und bilden zusa
schossigen Baukörper sind aufgeständer
durchfließt. Die geneigten Stützen des Ge
wirken wie Baumstämme in einem Wald. E
Besucher*innen direkt vom Gehweg in das
zwei Etagen erstreckenden Räume krage
bauten markieren somit bewusst etwas N
Nachbargebäuden. Die große Fensterfass
und transparenten Innenraum. Die Baukö
nehmen in Farbe und Material den Bezug
Innenraum der „Zentrale“ verzahnt sich der
schoss des Plattenbaus, sodass sich die ne
Nachbarschaft befindet. Rechteckige Auss
die Etagen des Plattenbaus mit dem Neub
bäude stellen die neuen roten Fensterrahme
1
2
1
[Zeichnungstitel]
Maßstab: 1:2000
→
1
[Zeichnungs
Maßstab: 1:20
→
→
1 | Baulücke 2 | Volumen 3 | Anheben 4 | Hervorspringen 4 | Verbinden
Zentrale | Verbindung Plattenbau und Neubau
Durchgang | Zentrale
1. OG | Nachbarschaftstreff mit Café
1. OG | Blick vom Plattenbau in den Neubau
Der Wohnraum im Leipziger Osten wird knapper und
die bestehenden Wohnungen sind klein. Deshalb
sehnen sich die Stadtbewohner*innen nach zusätzlichen
Räumlichkeiten zum gemeinsamen Austausch und
zur Freizeitgestaltung in ihrer Nachbarschaft. Dabei
scheinen die schmalen Zwischenräume und kleinen
EG | Zentrale
Baulücken in Leipzig-Volkmarsdorf noch unbemerkt
geblieben zu sein. Die unterschiedlich großen Leerstellen
zumeist zwischen Plattenbauten und Gründerzeitgebäuden
in einer Blockrandbebauung charakterisieren
das Quartier. Die Lücken, die für Investor*innen glücklicherweise
uninteressant sind, bieten durch Neubauten
ein Nutzungspotenzial für die Nachbarschaft. Ein dezentrales
Nachbarschaftszentrum mit einem Gebäude
als Mittelpunkt wird vorgeschlagen.
1. OG | Im Zentrum steht die „Zentrale“ und die anderen „Lückenfüller“
kreisen wie Satelliten um das Kerngebäude
herum. Die „Zentrale“ wird durch einen Verleihladen
mit einem Café belebt. Eine Gemeinschaftsküche mit
Veranstaltungsraum in der oberen Etage kann von den
Anwohner*innen genutzt werden. Neben den gemeinsamen
Räumlichkeiten des Nachbarschaftszentrums
können auch diverse Spiele und Haushaltsgegenstände
im Café als gegenseitiges Mittel nachbarschaftlicher
2. OG | Zentrale
Hilfe ausgeliehen werden. Die weiteren „Lückenfüller“
werden über Patenschaften von den Anwohner*innen
betrieben.
„Ziemlich beste Nachbarn“ ist ein dezentrales Nachbarschaftszentrum
in drei schmalen Baulücken. Die
Baukörper werden wie „urbane Baumhäuser“ zwischen
zwei Bestandsgebäuden eingeschoben. Dabei folgen
3
EG
Satellit 30
1
Satellit 15
Querschnitt | S
1. OG
[Zeichnungs
Maßstab: 1:20
28
Querschnitt | Zentrale
Ansicht | Zentrale
→
→
1 / Baulücke
2 / Volumen
→
3 / Anheben
4 / Hervorspringen
→
5 / Verbinden
↗
Entwurfskonzept
↗
Konzeptaxonometrie „Zentrale“
M 1:200
29
sie einer einheitlichen Gestaltung und bilden zusammen
eine „Familie“. Die zweigeschossigen Baukörper
sind aufgeständert, sodass der Stadtraum unterhalb
durchfließt. Die geneigten Stützen des Gebäudes
stehen in einer Flucht und wirken wie Baumstämme
in einem Wald. Eine auffällige Spindeltreppe führt die
Besucher*innen direkt vom Gehweg in das erste Obergeschoss.
Die sich über zwei Etagen erstreckenden
Räume kragen wie Schaufenster aus. Die Neubauten
markieren somit bewusst etwas Neues zwischen den
angrenzenden Nachbargebäuden. Die große Fensterfassade
schafft einen lichtdurchfluteten und transparenten
Innenraum. Die Baukörper aus rosarot gefärbtem
Beton nehmen in Farbe und Material den Bezug zu den
Nachbargebäuden auf. Im Innenraum der „Zentrale“
verzahnt sich der Neubau mit dem 2. und 3. Obergeschoss
des Plattenbaus, sodass sich die neue Raumnutzung
Tür an Tür mit der Nachbarschaft befindet.
Rechteckige Ausschnitte in der Außenwand verbinden
die Etagen des Plattenbaus mit dem Neubau. Eine visuelle
Verbindung der Gebäude stellen die neuen roten
Fensterrahmen in den Etagen des Plattenbaus her.
t „ Zentrale“
30
↗
Ansicht „Satellit 30“
M 1:100
↗
Ansicht „Satellit 15“
M 1:100
31
ANERKENNUNG
32
Transformer 2020
Brüssel
Laura Bracke, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Johannes Kuehn
Prof. Andreas Garkisch
Beurteilung der Jury:
Das städtische Haus – durch wechselnde Nutzungen
und den ständigen Wandel der Zeit geprägt – ist das
Thema dieser Arbeit, die einen Neubau als Abschluss
eines städtischen Platzes in Brüssel vorschlägt.
Im Gegenteil zu vielen anderen Versuchen dieser Art,
die allzu oft sehr stark in ihrer Struktur verhaftet bleiben,
entwickelt die Verfasserin ein flexibles System, das
zwar auf einem regelmäßigen 6m Raster basiert, den
architektonischen Abschluss und damit die Verortung
in der Stadt aber besonders gelungen zu seinem Thema
macht. Die sich über die Geschosse ändernden Grundrisse
und ein komplexer Schnitt ermöglichen in der Fassade
ein interessantes, rhythmisches Spiel von offenen
und geschlossenen Elementen.
Fächerförmige Enden, die die Struktur abschließen,
gleichzeitig für die Eingänge des Hauses historische
Vorbilder aus der Stadt aufnehmen, schließen die flexible
Struktur an den Seiten ab und entwickeln so einen
ganz eigenen, kraftvollen architektonischen Ausdruck.
Die künstlerisch aufgearbeiteten Bilder der Arbeit erinnern
an alte Plakatdrucke. Bei aller Wertschätzung für
die Darstellungsweise führt sie aber auch zu einer sehr
erschwerten Lesbarkeit für den Betrachter.
33
34
Aufgabe war es, im südlich von der Altstadt gelegenen
Stadtviertel Saint-Gilles, in Brüssel, ein Gebäude zu
erschaffen, welches in seinem ersten Nutzungszyklus
Wohnen und im zweiten Nutzungszyklus Gewerbe als
Szenario vermitteln kann. Da diese Prozesse jedoch
nicht hermetisch von einander getrennt verlaufen, gehe
ich in meinem Entwurf zusätzlich von einem parallelen
Verlauf beider Zyklen aus. Des Weitern soll der gewerbliche
Anteil neben der klassischen Bürostruktur auch
kleines produzierendes Gewerbe, wie Kunsthandwerker,
Start-Ups oder Industrien 4.0 beinhalten, um diese
wieder in das städtische Zentrum zu integrieren. Die
Wohnstrukturen sollen zudem Personen ansprechen,
die sowohl temporär oder längerfristig im Transformer
wohnen, mit oder ohne an die Arbeit im Transformer
gebunden zu sein. So soll auch unter den Nutzergruppen
eine sukzessive Umstrukturierung möglich sein.
Das Grundstück ist umgeben von Strukturen der
Blockrandbebauung, grenzt im Norden zu einer angenommenen
Erweiterung der Fußgängerzone, von Westen
und im Süden kommend zu einem Park mit leichtem
Gefälle. Der Transformer positioniert sich mit seiner
Länge auf die volle ursprüngliche Blockrandbebauung
entlang der Straße und verneint durch die Ausbildung
der Köpfe im Osten/Westen ein späteres mögliches
Weiter- bzw. Anbauen. Somit wird die Form des Solitärs
gestärkt. Das Dachgeschoss bildet eine Klammer zum
südlich gelegenen Park aus. Somit ergeben sich auch
zwei leicht abgewandelte Fassaden, zu den jeweils gesonderten
Nord-/Südsituationen. Insgesamt nimmt das
Gebäue die Höhen der bestehenden Eckbebauungen
der benachbarten Blockränder auf.
35
Die grundlegende Struktur des Gebäudes besteht aus
zwei Treppenkernen im Ost- bzw. Westteil des Gebäudes
und einer mittleren Versorgungsschiene mit
Sanitär-und Küchenkernen. Diese Struktur soll in beiden
Phasen und für beide Nutzungen erhalten bleiben, so
müssen keine Schächte und Installationsebenen umverlegt
werden.
Begibt man sich nun vom Straßenraum in die Zone des
Erdgeschosses, so betritt der Bewohner des Hauses,
sowie später auch der gewerbliche Nutzer der oberen
Geschosse das Gebäude über die jeweils aufgespannten
Ecken im Osten und Westen. Hier findet eine Adaption
der ursprünglichen Eckeingänge, die in Brüssel
immer wieder aufzufinden sind, statt. Die gewerblichen
Einheiten im Erdgeschoss werden in beiden Phasen
öffentlich über die Ladenzone des Fußgängerbereiches
betreten und intern über eine Rampe vom südlichen Teil
des Gebäudes erschlossen. Das Gebäude greift somit
im Schnitt das leichte Gefälle im Außenraum auf.
36
Ein Achsmaß von 6 Metern lässt dann eine unterschiedliche
Unterteilung der gewerblichen Einheiten
zu. Zudem ist im Erdgeschoss noch eine gastronomische
Nutzung, die den Stadtraum im Westen fortsetzt,
und eine Nutzung für Ausstellungen im östlichen Teil,
vorgesehen. In den oberen Geschossen sollen diverse
Wohnungsgrößen, sowie unterschiedlich große Arbeitsflächen
entstehen.
Die Fassade nimmt durch die Ausbildung der privaten
Freisitze, angegliedert an den Laubengang, die vertikale
Gliederung der Blockrandbebauung auf und bricht den
langestreckten Baukörper. Es entsteht ein Wechselspiel
zwischen großzügiger Öffnung und geschlossenen
Teilen.
Während die Fassade zum Norden durch das Abzeichnen
der überhöhten Ateliers einen industriellen Charakter
trägt, zeichnet die Südfassade zum Park hin eher die
wohnliche Nutzung durch seine Regelgeschossigkeit
ab. Auch hier bilden Freisitze des Laubengangs eine
vertikale Unterteilung. Die Stirnseiten des Gebäudes
nehmen Elemente der Hauptfassaden auf, bilden jedoch
eigene Gesetzlichkeiten. So soll eine vielschichtige
Fassade entstehen.
Um eine mögliche flexible Umstrukturierung/Umnutzung
des Gebäudes zu definieren, fußt das Gebäude
auf einem Achsmaß von 6 Metern. Dieses Achsmaß
wird durch Holzrippenelemente erreicht. Aneinandergesetzt
ermöglichen sie einen seriellen Aufbau des lang
gestreckten Bauköpers. Auf den Platten der Rippenelemente
befindet sich ein neutraler Estrich, der im
Wohnungsbau, wie im Gewerbe funktionieren sollte.
Der Fußboden beinhaltet zudem Bodentanks, sodass
die Wände frei von Steckdosen bleiben können. An den
Rippen können im jeweiligen Abstand die Doppelständerwände
befestigt werden. Die Rippen werden an den
Unterzügen, die auf Betonstützen auflagern, sowie an
den Kernen befestigt. Um flexibel in der Montage der
Trockenbauwände zu sein, wird die Decke durch eine
abgehängte Heizkühldecke aktiviert. Der Laubengang
wird durch Fertigteile mit Spannbetonelementen vor die
thermisch getrennte Fassade gesetzt und durch Kragarme,
die auf Stützen auflagern, abgefangen.
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ANERKENNUNG
38
Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen
Paul Hund, Diplom
Technische Universität Dresden
Betreuung: Prof. Ansgar Schulz
Prof. Benedikt Schulz
Gerd Heise
Beurteilung der Jury:
Raum schaffen, Fehlendes ergänzen, Alt und Neu funktional
verbinden, Zeichen setzen. Mit dem Umbau des spätbarocken
Paulus-Schlössels und einem Erweiterungsbau
wird dem altehrwürdigen Musikinstrumentenmuseum in
Markneukirchen eine neue Perspektive gegeben. Dabei
verfährt der Entwurfsverfasser alles andere als retrospektiv.
Der kubische Neubau besetzt selbstbewusst die
freie Ecke der Kreuzung, geht auf Distanz zur historischen
Anlage und bietet mit Foyer und Vorplatz im EG einen
großzügigen neuen Eingang an. Die Neuordnung der
Funktionen des Museums, von den Ausstellungsräumen,
Sonderräumen bis zum Depot, überzeugt mit gut geschnittenen
Grundrissen und klarer Erschließung. Die bewusste
oberirdische Trennung des Neubaus vom Bestand
wird durch die funktionale Anbindung im Untergeschoss
ermöglicht. Sonderräume können im EG unabhängig vom
Museum extern erschlossen werden. Die Mischbauweise
des Neubaus (massiver Sockel und Erschließungskern
in Stahlbeton, darüber Holzrahmenbauweise) beweist
hohes konstruktives Niveau. Die Fassadenbekleidung mit
Schindeln adaptiert in neuer Weise regionale Bautraditionen,
Volumen und Fassadenproportionen sind von kompromissloser
Modernität. Die ausgezeichnete Plangrafik
hebt die Entwurfsabsicht hervor. Etwas überinstrumentiert
erscheint der Eingriff im Mittelbau des Schlössels,
wo rechteckige Deckenöffnungen für einen geschossübergreifenden
Luftraum mit einer eingezwängten
gewendelten Treppe aneinandergeraten. Zu würdigen ist
ein wohldurchdachter, markanter und mutiger Entwurf für
zeitgemäßes Bauen im historischen Bestand.
39
40
Das Musikinstrumentenmuseum in Markneukirchen im
sächsischen Vogtland wurde bereits 1884 gegründet
und zählt zu den ältesten Museen seiner Art in der Welt.
Aktuell ist das Museum in einem spätbarocken Bürgerhaus
- dem „Paulus-Schlössel“ - untergebracht, das
sich nur bedingt für die Anforderungen eines modernen
Museums eignet. Derzeit fehlt es an einem schlüssigen
Gebäudekonzept für die stetig wachsende Sammlung.
Durch einen Neu- bzw. Erweiterungsbau soll das Museum
ein neues klares Konzept sowie eine neue architektonische
Qualität bekommen. Der Entwurf soll dem
Museum zum einen durch einen extrovertierten Neubau
nordwestlich des vorhandenen Gebäudekomplexes eine
neue klare Identität geben und den Straßenraum um
die Kreuzung städtebaulich schließen. Der Eingang des
Museums wird dabei in den Neubau verlegt und bietet
durch eine unterirdische Verbindung mit dem historischen
Hauptgebäude großzügige Ausstellungsflächen,
die der Bedeutung der historischen Sammlung gerecht
werden. Der fehlende Teil des Ostflügels wird im Entwurf
wiederaufgebaut und die historische dreiflügelige
Anlage des Hauptgebäudes komplettiert.
Das neue Gebäude befindet sich an der nördlich gelegenen
Straße Bienengarten. Das Foyer befindet sich im
Erdgeschoss des Neubaus. Es ist über einen großen Eingangsplatz,
der sich zwischen den Gebäuden befindet,
zu erreichen. Das neu gestaltete Areal vor dem Eingang
soll die Architektur des Neu- und Altbaus verbinden,
gleichzeitig aber auch den Kontrast zwischen neuer und
alter Architektur hervorheben lassen. Ziel des Konzeptes
ist, die Ausstellungsbereiche flexibel nutzbar zu
machen aber auch eine räumliche Einheit von Alt- und
Neubau zu schaffen, die einen gesamtübergreifenden
Museumsrundgang ermöglichen. Der Nordflügel des
Altbaus wird so umgebaut, dass durch eine repräsen-
41
tative Treppe, aber auch durch den neuen Luftraum mit
umlaufender Galerie, ein musealer Charakter entsteht.
Die Funktionsbereiche des Museums befinden sich
in den hinteren straßenabgewandten Bereichen des
Gebäudekomplexes. Im Westflügel des Altbaus liegen
die Büro- bzw. Verwaltungsbereiche, die unterirdisch
mit neuen Depotflächen erweitert und dadurch direkt
mit der Ausstellung verbunden werden. Im historischen,
bzw. erweiterten Ostflügel befinden sich Seminarräume,
Instrumentenbibliothek und Werkstatt. Diese sind
durch einen Laubengang oder den Innenhof zu erreichen
und können getrennt bespielt werden.
Bei der Konstruktion wurde auf für die Region typische
Materialien und direkte Bezüge zur Architektur in
Markneukirchen aber auch zur vorhandenen Bausubstanz
geachtet. Die Obergeschosse des Neubaus sind
aus einer Holzskelettkonstruktion gefertigt, die nach
außen mit Schiefer verkleidet werden. Die Konstruktion
besteht aus massivem Brettschichtholz, die durch ihre
skelettartige Anordnung schnell, kostengünstig und
nachhaltig errichtet werden kann. Zur notwendigen
Aussteifung dient hier ein Betonkern, der auch aufgrund
des Brandschutzes notwendig wird. Um die tragende
Holzkonstruktion vor Nässe zu schützen befindet
sie sich unter der isolierten Dachebene, womit das
Flachdach unproblematisch wird. Das Kellergeschoss
besteht aus massivem Stahlbeton, der auch den Sockel
des Neubaus bildet. Der hintere Anbau an den Ostflügel
orientiert sich an der Konstruktion und Erscheinung des
Altbaus. Der repräsentative Neubau soll seine Konstruktion
und Materialität klar nach außen tragen und diese
auch sichtbar im Außen- sowie im Innenraum zeigen.
Die kleinteiligen Schieferplatten stehen im Bezug zu
den Schieferdächern der Altbauten. Die reduzierte
Formensprache des Neubaus bildet jedoch einen Kontrast
zum spätbarocken Altbau und zum historischen
Stadtbild und schafft über eine klare Differenzierung
Aufmerksamkeit für das neu gestaltete Museum.
42
43
ANERKENNUNG
44
Post Lockdown Living - House of Production
Berlin-Kreuzberg
Wilko Schmidt, Diplom
Technische Universität Dresden
Betreuung: Prof. Katharina Löser
Prof. Johannes Lott
Beurteilung der Jury:
Die Arbeit setzt sich mit der baulichen Zusammenführung
von Wohnen und urbaner Landwirtschaft auseinander.
Im Kern und auf dem Dach eines kubischen
Glasgebäudes werden dabei vertical farming-Elemente
untergebracht, deren Erzeugnisse in der Markthalle im
Erdgeschoss erstanden werden können. Die interessante
Funktionsmischung wird in den darüberliegenden Stockwerken
weitergeführt: Halböffentliche und gemeinschaftliche
Flächen des temporären und dauerhaften
Wohnens und Arbeitens werden durch offene Raumkonfigurationen
in räumliche Beziehung mit der Produktion
des vertical farming gesetzt, die Pflanzen rücken dabei
ins Zentrum des Erlebens. Als gelungen werden die
Proportionen des vertikal untergliederten objekthaften
Baukörpers empfunden, der in seiner städtebaulichen
Umgebung sinnvoll eingebunden scheint und sich
selbstbewusst behauptet. Insgesamt überzeugte jedoch
vor allem das schlüssige konstruktive System des Baus
sowie die konzeptionelle Überlegung, lokale Lebensmittelproduktion
gleichzeitig als Potential zur Steigerung
der Wohnqualität in der Stadt zu nutzen.
45
Post
Lockdown
Living
Entwurf WiSe 20/21
House of...
Post
Lockdown
Living
Entwurf WiSe 20/21
Das öffentliche
Wohnhaus
Post
Lockdown
Living
Entwurf WiSe 20/21
Verfassung und
Anatomie
Post
Lockdown
Living
Entwurf WiSe 20/21
Verfassung und
Anatomie
Lehrstuhl Wohnbauten I Profes. Katharina Löser & Johannes Lott
Diplom WiSe 2020/21 I PostLockdownLiving I Wilko Schmidt
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N AT U R
STADT
FARMING
FARMING
FARMING
VERKAUF
Lehrstuhl Wohnbauten I Profes. Katharina Löser & Johannes Lott
Diplom WiSe 2020/21 I PostLockdownLiving I Wilko Schmidt
House of Production
FARMING
WOHNEN
WOHNEN
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
WOHNEN
P ROD U KTIO N
NATUR
Die Entwurfsaufgabe der Diplomarbeit am Lehrstuhl Wohnbauten im Winteresemster
2020/21 umfasst die Entwicklung einer neuen Wohnidee, wel-
Entwurfs verbindet. Das erste Obergeschoss, erstreckt sich als freie CO-Wor-
zer Fläche eine Markthalle, welche die Umgebung mit dem Innenleben des
che aus den Erfahrungen des Lockdowns in der Corona Pandemie entwickelt king Landschaft und steht wie alle anderen Geschosse in direktem Bezug
werden sollte.Der Ausgangspunkt des Entwurfses war die Erfahrung, dass zum Farmkern, welcher sich dur das gesamte Gebäude erstreckt. Das dritte
Menschen während des Lockdowns einen WOHNEN
besonders hohen Wert auf einen und vierte Obergeschoss PRODUKTION
gehört programmatisch zum Co-Working und living
Bereich. In diesen Geschossen befinden sich überwiegend die Co-li-
direkten Bezug zur Natur legen. Nahrungsmittelproduktion im städtischen
Umfeld ist ein aktuelles Thema, welches auf die Probleme der Bevölkerungsentwicklung
und daraus resultierenden Ressourcenknappheit ergibt. Des-
und dadurch das Leben in der Produktiven Natur ermöglichen. Im vierten
ving Bereiche, welche sich über Wohnstraßen mit dem Farmkern verbinden
halb wird in dieser Diplomarbeit das Thema der innerstädtischen Produktion
aufgegriffen und mit dem Wohnen in einen direkten Zusammenhang Gebäudefuge zwischen den beiden Baukörpern. In diesem, bis auf die Be-
Obergeschoss erstreckt sich eine Terrassenlandschaft in der horizontalen
gestellt. Das Entwurfsgrundstück befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft
des Mehringplatzes in Berlin Kreuzberg an der Wilhelmstraße. Die Gemeinschaftsküche angeordnet. In den Ständigen Wohneinheiten, weltonkerne
und den Farmkern, freien Raum sind eine Terassenbar und eine
Gebäudetypologie des Entwurfs ergibt sich aus der Nutzungsmischung aus che als große Wohngemeinschaften ausgelegt sind, wohnt man zwischen
Wohngebäude, Industriegebäude, Gewächshaus und Markthalle. Der Entwurf
ist in seiner städtebaulichen Setzung FARMING
ein kompaktes Bauvolumen, wel-
Gewächshausschicht, welche VERKAUF sich vom Dach des Gebäudes über die Wohn-
dem produktiven Farmkern im Zentrum des Gebäudes und einer zweiten
ches sich an der Gebäudeflucht des Plattenbaus im Norden orientiert und einheiten zieht. Diese zweite Haut dient im Gegensatz zum industriellen
steht repräsentativ an der Wilhelmsstraße gegenüber der SPD-Parteizentrale.
Das Gebäudevolumen wird vertikal in zwei Teile gegliedert, der obe-
produktive Gebäude seinen Abschluss als Gewächshaus. Dieses Gewächs-
Farmkern der haushaltsinternen Produktion. Im Dachgeschoss erhält das
re Teil orientiert sich in der Höhe an dem Plattenbau im Norden, während haus dient als Produktive Fläche und gleichzeitig auch als Kommunikationsfläche.
Auf dem Gewächshausdach wird über eine Solaranlage Strom
der untere Teil des Gebäudes die Höhe des AOK Komplexes aufnimmt. Der
Birkenhain im Norden des Gebäudes wird als natürlicher Bestand belassen generiert, welcher wieder im Gebäude verwendet wird. Alle verfügbaren
und die Grünfläche wird im Osten des House auf Production um einen produktiven
Urban Farming Bereich erweitert. Im Süden wird die bestehende bedeutet, dass in Kreisläufen wie dem Auqaponic- System (Kopplung von
Ressourcen sollen in einem möglichst höhen Maße genutzt werden, das
Straße verkehrsberuhigt, um Platz für einen Marktplatz vor dem Gebäude Fischproduktion und Farming) sowie dem Biomassekreislauf gedacht werden
soll.
zu schaffen. Im Erdgeschoss des House of Produktion WOHNENbefindet sich auf gan-
ARBEITEN
FARMING
FARMING
FARMING
FARMING
WOHNEN
WOHNEN
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
N ATUR
ARBEITEN
VERKAUF
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
N AT U R
VERKAUF
Die Entwurfsaufgabe umfasst die Entwicklung einer
neuen Wohnidee, welche aus den Erfahrungen des
Lockdowns in der Corona Pandemie entwickelt werden
sollte. Meine prägendste Erfahrung der Zeit des Lockdowns
war das Bedürfnis, mehr Zeit in und mit der Natur
zu verbringen. Der Grund für diese Empfindung ist,
dass die Natur einen positiven Effekt auf das Immunsystem
des Menschen hat und gleichzeitig die Ruhe- und
Regenerationsmechanismen
Lehrstuhl Wohnbauten
aktiviert.
I Profes. Katharina Löser & Johannes
Ausgangspunkt
Lott
Diplom WiSe 2020/21 I PostLockdownLiving I Wilko Schmidt
dieser Arbeit war es, eine Wohnform zu entwickeln,
die ein Leben in und mit der Natur ermöglicht. Da nicht
alle Menschen in der Natur oder auf dem Land leben
können, stellt sich die Frage, wie eine Wohnform im
städtischen Umfeld aussehen könnte, die das Leben
in der Natur mit einem effizienten Umgang mit der
Ressource Boden verbindet. Nahrungsmittelproduktion
im städtischen Umfeld ist ein aktuelles Thema, welches
auf die Probleme der Bevölkerungsentwicklung und der
daraus resultierenden Ressourcenknappheit eingeht.
Deshalb wird in dieser Arbeit das Thema der innerstädtischen
Produktion aufgegriffen und mit dem Wohnen
in einen direkten Zusammenhang gestellt.
Das Entwurfsgrundstück befindet sich in unmittelbarer
Nachbarschaft des Mehringplatzes in Berlin Kreuzberg
an der Wilhelmstraße. Die Gebäudetypologie des
Entwurfs ergibt sich aus der Nutzungsmischung aus
Wohngebäude, Industriegebäude, Gewächshaus und
Markthalle. Der Entwurf ist in seiner städtebaulichen
Setzung ein kompaktes Bauvolumen, welches sich an
der Gebäudeflucht des Plattenbaus im Norden orientiert
und steht repräsentativ an der Wilhelmsstraße gegenüber
der SPD-Parteizentrale. Das Gebäudevolumen
wird vertikal in zwei Teile gegliedert, der obere Teil orientiert
sich in der Höhe an dem Plattenbau im Norden,
während der untere Teil des Gebäudes die Höhe des
AOK Komplexes im Süden aufnimmt. Der Birkenhain im
Norden wird im Osten des House auf Production um
einen produktiven Urban Farming Bereich erweitert. Im
Süden wird die bestehende Straße verkehrsberuhigt,
um Platz für einen Marktplatz vor dem Gebäude zu
Lehrstuhl Wohnbauten I Profes. Katharina Löser & Johannes Lott
Diplom WiSe 2020/21 I PostLockdownLiving I Wilko Schmidt
schaffen.
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47
Das Haus erhält als zentrales Element über alle Geschosse
einen Farmkern, in welchem vertical Farming
betrieben wird und zusätzlich Energie- Wasser- und
Biomassekreisläufe erlebbar gemacht werden. Die Verbindung
der Wohnbereiche mit der Produktion erfolgt
über Wohnstraßen, die sich als durchgesteckte halböffentliche
bis öffentliche Wohnräume mit dem Farmkern
verbinden. Als Kommunikations- und Verbindungsflächen
mit der Stadt schließt der Farmkern mit einem
Gewächshaus auf dem Dach und mit einer Markthalle
im Erdgeschoss und Untergeschoss ab.
Das Wohnen im House of Production verfolgt den Ansatz,
ein sehr öffentliches Wohnen zu ermöglichen. In
den Geschossen vom ersten bis zum dritten Geschoss
erstreckt sich eine Co-working und -living Landschaft,
die für temporäre Wohn- und Arbeitsformen geeignet
ist. Diese Landschaft ist als eine sehr öffentliche Wohnform
ausformuliert und verbindet sich über Treppen
und Lufträume als fließender Raum mit der Markthalle.
Die Wohnungen vom fünften bis zum neunten Obergeschoss
sind ständige Wohngemeinschaften. Der
öffentliche Raum des Farmkerns verbindet sich über
die halböffentlichen Wohnräume mit der vorgesetzten
Gewächshausschicht zur haushaltsinternen Produktion.
Die privaten Rückzugsorte werden zu eingestellten
Elementen, sodass das Wohnen und die Produktion als
fließender Raum erlebbar und durch direkte Blickbeziehungen
verbunden wird.
Als Trennschicht, aber gleichzeitig auch als Kontaktfläche
zwischen den temporären und ständigen Bewohnern,
erstreckt sich in der Gebäudefuge zwischen dem
unteren und oberen Baukörper eine Naturterrasse.
Das Haupttragwerk des Gebäudes besteht aus vier
massiven Kernen aus Stahlbeton, die den gesamten
oberen Baukörper tragen und der Aussteifung dienen.
Das Tragwerk der Geschosse bis zum Naturgeschoss
besteht aus einem auf Druck belasteten Stahltragwerk.
Die Geschosse des Gewächshauswohnens im oberen
Baukörper werden von einem Stahlträgerfachwerk im
Dach abgehängt. Die Decken sind aus einem Slim-
Floor-Deckensystem, welches das Haupttragwerk
ablesbar macht und die Architektursprache des Gebäudes
unterstützt. Die Fassaden bestehen aus filigranen
Pfosten-Riegel Fassaden, wobei die Fassade in den
Gewächshauswohngeschossen als Korridorfassade
ausgebildet wird.
48
49
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Zweiter Rundgang
51
Ein FINT-Haus für Leipzig
Beverly Engelbrecht, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Prof. Anne Femmer
Das Projekt setzt sich mit dem Hilfesystem für gewaltbetroffene
Frauen und der Wohnungslosenhilfe
auseinander. Im Ergebnis steht eine Architektur, in der
wohnungslose Frauen, trans und nichtbinäre Menschen
mit und ohne Kinder sowie jene, die von häuslicher
Gewalt betroffenen sind, Schutz finden und zur Ruhe
kommen können – ein FINT-Haus für Leipzig.
Als Standort dient eine Eckparzelle im Leipziger Bachviertel,
die von gründerzeitlichen Stadtvillen und Baumbestand
geprägt ist. Das Gebäude ist durch die Wahl
des Grundstücks sichtbar im Herzen der Stadt verortet.
Gleichzeitig bietet es durch seine Lage in unmittelbarer
Nähe zum Park den FINT-Personen die Möglichkeit, zur
Ruhe zu kommen und sich zu erholen.
Der Entwurf übersetzt den Gebäudetyp der Stadtvilla in
eine zeitgenössische Form. Er untersucht die Zwischenräume
zwischen Stadtvilla und Naturform, zwischen
Öffentlichkeit und Privatheit und macht ebendiese Ambivalenz
zum Thema. Das Gebäude staffelt sich ab dem
dritten Obergeschoss ab. Die massiven Wandelemente,
welche die Form nach außen hin begrenzen, bilden
Pfeiler aus. Zwischen ihnen befinden sich Fensterelemente.
Getragen wird das Gebäude von einem schmalen
Sockel. Nur an den Eingängen werden die Pfeiler
bis zum Boden geführt und markieren die besondere
Situation.
Die öffentlich genutzten Räume im Erdgeschoss beherbergen
ein niedrigschwelliges Beratungs- und Betreuungsangebot
inklusive Café. Halböffentliche Räume für
gemeinschaftliche Aktivitäten der Bewohner*innen und
private Räume zum Wohnen und Arbeiten befinden sich
in den Obergeschossen.
52
Musik liegt in der Luft
Musikinstrumentenmuseum in Markneukirchen
Sarah Maria Concordia Najork, Diplom
Technische Universität Dresden
Betreuung: Prof. Ansgar Schulz
Christian Wischalla
Das Musikinstrumentenmuseum befindet sich im spätbarocken
Paulus Schlössel. Das als Wohnhaus errichtete
Gebäude kann die Anforderungen nicht mehr erfüllen,
weshalb im Zusammenspiel mit dem Bestand eine
Erweiterung entworfen wurde. Diese bietet großzügige
Ausstellungsbereiche, Depotflächen und eine barrierefreie
Wegeführung mit Anbindung an den Bestand.
Der repräsentative Charakter soll gewahrt und gestärkt
werden. Dafür wird das denkmalgeschützte
Ensemble zu einem Dreiseithof vervollständigt, indem
der Ostflügel weitergebaut wird. Der neue Erweiterungsbau
des Museums wird hinter dem Bestand in
den Gebäudefluchten in den Hang geschoben und tritt
nur oberirdisch als freistehender filigraner Pavillon in
Erscheinung.
Die Haupterschließung des Grundstücks befindet sich
im oberen Teil des Hanges, wodurch der Bestand und
die Sichtbeziehungen in die Stadt besonders inszeniert
werden. Die neuangelegte parkähnliche Anlage zieht
sich über den Neubau und weitet sich auf das gesamte
Grundstück aus. Das Gebäudeensemble wird dadurch
als Einheit gestärkt.
Der Neubau wird durch einen inneren Funktionskern
gegliedert. Der Besucher gelangt über diesen Kern vom
Pavillon in das darunterliegende Ausstellungsgeschoss.
Dieses befindet sich auf Hofniveau, wodurch eine ebenerdige
Verbindung zum Bestand ermöglicht wird.
Das Thema Holz hat für den Instrumentenbau einen
wichtigen Stellenwert, weshalb es sich als Material
durch alle Bereiche zieht. In der Ausstellungsebene
bringen die Instrumente selbst die Wärme des Holzes
mit. Im Pavillon wird eine Pfosten-Riegel Fassade vor
den Holzstützen angebracht.
53
Wohnblock 2050
Wohnen in der Zukunft, Halle-Neustadt
Janna Theda Radlow, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Betreuung: Prof. Klaus Michel
Prof. Axel Müller-Schöll
Grundlage des Entwurfs ist eine Zukunftsvision für
Halle-Neustadt. Viele Bestandsbauten entsprechen
den Anforderungen bestimmter Nutzungen nicht mehr,
prägen aber das Bild des Stadtteils und sind erhaltenswert.
Die Grundidee sieht vor, neuartigen Wohnraum
zu schaffen, der sich an die Gegebenheiten der Stadt
anpasst und dabei wenig Raum in Anspruch nimmt.
Dafür sollen Bestandsgebäude zum gemeinschaftlichen
Wohnen und Arbeiten umgerüstet und Räume geschaffen
werden, die das Wohnen und Miteinander-Leben
verändern. Als Bestandsgrundlage ausgewählt wurde
eine DDR-Typenbau-Turnhalle der Serie KT 60 HP, die
im Umkreis von Halle in der 70er Jahren rund 300 mal
errichtet wurde. In dieser Turnhalle entsteht ein Co-Living-Projekt
für 10 Personen – eine Wohngemeinschaft
für Berufstätige, die auch zusammenarbeiten.
Bei der Umnutzung der Halle wurden nur minimale Veränderungen
an der äußeren Hülle vorgenommen. Monolithisch,
wie ein Fels, steht der Wohnblock inmitten
der Halle und scheint aus dem Boden herauszuwachsen.
Die Anmutung des Blocks ist schwer und massiv,
löst sich aber zur Mitte hin auf, wodurch verschiedene
Ebenen und Höhen entstehen. Hier befinden sich die
kollektiv genutzten Räume. Sie sind von Glaskörpern
umschlossen. Auf dem Flachdach der Turnhalle kann
der Raum ausgeweitet werden. Am Abend ziehen sich
die Bewohner*innen in das Innere des Wohnblocks
zurück. Durch das gedrungene Volumen und das gedämpfte
Licht bietet das Erdgeschoss mehr Schutz und
Rückzugsmöglichkeiten und steht im Kontrast zu den
oberen Ebenen.
54
THE VIEW
Jugendherberge Markkleeberger See
Tammo Hendrik Petersen, Bachelor
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Betreuung: Prof. Dr. Alexander Stahr
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden Jugendherbergen
während der Jugendbewegung als Unterkünfte
für Schulklassen und andere Jugendgruppen. Über
die Jahrzehnte haben sich Jugendherbergen mit den
wachsenden Ansprüchen der Gesellschaft entwickelt
und sind mittlerweile international unter dem Namen
„Hostelling International“ bekannt. Allein in Deutschland
gibt es 438 eingetragene Jugendherbergen.
THE VIEW liegt reizvoll inmitten des Neuseenlands
am Ostufer des Markkleeberger Sees an der Wildwasserkehre.
Umgeben ist die Jugendherberge von
einem Klettergarten, Minigolfplatz, Campingplatz
und einer Kanuwettkampfstrecke. Durch die erhöhte
Lage an der Böschung bietet sich ein einmaliger
Ausblick über den See. Der Standort ist sehr attraktiv
für Wassersportler*innen. Nicht nur wegen der Kanuwettkampfstrecke,
sondern auch durch das Netz an
Wasserwegen, welches sämtliche Seen der Umgebung
miteinander verbindet, bis hin zur Leipziger Innenstadt
und darüber hinaus. Gleichzeitig bietet das rekultivierte
Tagebaugebiet eine interessante Geschichte, welche
auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden
kann. Des Weiteren eignet sich die Lage für Tagesausflüge
nach Leipzig, welches nicht nur für Jugendgruppen
eine Vielzahl an attraktiven Highlights bietet.
In der unmittelbaren Umgebung lässt sich keine reguläre
urbane Bebauung finden. Dies macht sich THE
VIEW zu Nutze und setzt ein ganz eigenes nachhaltiges
Zeichen für die Umgebung.
55
Silvarium
Rund um den Wald, Thüringer Wald
Sophia Moll, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Betreuung: Prof. Petra Wollenberg
Um den Thüringer Wald und den Schneekopf erfahren
zu können, liegt der Fokus darauf, eine besondere
Nähe zu den Bäumen und der Natur zu erschaffen. Das
Waldmuseum ist in fünf Gebäude unterteilt, welche
sich an der Waldgrenze im Südosten des Schneekopfes
ansiedeln und sich Richtung Wald verweben. So lädt
das Gebäude die Besucher:innen an der Waldgrenze ein
und führt sie Stück für Stück in die Tiefen des Thüringer
Waldes. Die verschiedenen Etappen sind durch
aufgeständerte Wege verbunden, welche sich um die
dort bestehenden Bäume herumwinden. So entsteht
ein Netz, durch das die Bäume von der Wurzel bis zur
Krone erforscht werden können. Die Architektur ordnet
sich der Natur unter und passt sich den Gegebenheiten
an.
Die inneren Ausstellungsflächen sind geprägt durch
Offenheit und Blickbezüge nach außen. Zusätzlich
schaffen Stellwände und Podeste im Inneren der beiden
großen Ausstellungsflächen Raum zur flexiblen Präsentation.
Das Café funktioniert auch als unabhängiges
Gebäude des Museums und kann autonom genutzt
werden. Das Foyer dient neben dem Ticketverkauf auch
als Informationszentrum.
Die tragenden Elemente bestehen aus einer Pfosten-
Riegel-Konstruktion bzw. aus im Außenbereich sowie
Innenraum integrierten Holzstützen. Auch die Stege
sind aus einer Holzkonstruktion und bieten durch deren
natürliche Wirkung einen starken Bezug zum Wald. Die
Geschossdecken aus Stahlbeton sowie der im Inneren
genutzte geschliffene Estrich erschaffen einen klaren
Kontrast zum Außenraum.
56
Haben wir noch Zeit(z)?
Neuer Impuls für eine schrumpfende Stadt, Zeitz
Quentin Pagés, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Betreuung: Prof. Ronald Scherzer-Heidenberger
Juri Kuther
Die Bauindustrie ist längst einer der größten CO2-
Produzenten. Es ist aus volkswirtschaftlicher, energiepolitischer
und auf endliche Ressourcen bezogene
Sicht unabdingbar, sich mit der Weiternutzung des
baulichen Bestandes zu beschäftigen. Während sich
der Architekturdiskurs zu großen Teilen um die immer
weiterwachsenden Städte dreht, werden einige
Regionen seit Jahren schon vergessen und stehen am
Rand der Bedeutungslosigkeit, exemplarisch hierfür die
Stadt Zeitz. Um in der Stadt Zeitz einen neuen Impuls zu
setzen, wird eine Kunstakademie geplant. Zusammen
mit anderen Akteuren wie einem Gründerzentrum wird
diese nachhaltig im Stadtgeflecht verankert. Als Ort
des Impulses wird der Bereich zwischen Bahnhof und
Altstadt herausgearbeitet, hier wird der zerlöcherten
Stadtstruktur ein neues Rückgrat gegeben. Brachliegende
Flächen werden niederschwellig umgenutzt,
leerstehende Gebäude nutzen ihre Potenziale und
können reaktiviert werden. Die Kunstakademie als Kern
des Impulses wird in den ehemaligen VEB Zitza Werken
verortet. Durch eine Analyse des Bestandes wird eine
Haltung zu diesem entwickelt, die ihn soweit wie nur
irgendwie möglich in seiner jetzigen Form respektiert.
Jedes Bauteil wird auf Potenziale und Defizite untersucht
und mit der neuen vorgesehenen Nutzung abgeglichen.
Bauliche Änderungen werden geringgehalten,
Abbruch nur an wenigen, sehr ausgewählten Punkten
zugelassen. Die in den Gebäuden enthaltene Graue
Energie ermöglicht eine Energiebilanz, die ein Abbruch
mit folgendem Neubau erst in einigen Jahrzehnten
kompensiert hätte.
57
Denne
Holzwohnhochhausensemble am Park, Berlin
Huyen Trang Tran, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Betreuung: Prof. Karl-Heinz Winkens
Gegenstand des Entwurfs ist die räumliche Einfassung
des belebten und zentral gelegenen Gleisdreieckparks
in Berlin. Der Fokus liegt hier auf der Dennewitzstraße
mit ihren Schrebergärten.
Die geplanten Wohnhäuser schließen bündig mit der
existierenden Bebauung ab, sodass sich eine klare
Parkkante ergibt. Sie variieren außerdem in ihrer
Höhe, um zwischen den gegenüberliegendem Bürohochhäusern
des Projekts „Urbane Mitte“ und den
gründerzeitlichen Bauten Berlins zu vermitteln. Zudem
erlauben die Punkthochhäuser den dahinter liegenden
Bestandsbauten weiterhin eine Sichtbeziehung zum
Park. Die Thematik des Wohnens am Park wird durch
die Reinterpretation des Hofhauses umgesetzt. Auch
der Park wird als wichtiger Bestandteil des Wohnraumes
gedacht. Hierfür rückt der Hof an die Fassade und
wird zur Loggia. Die verglaste Loggia erlaubt Blickbeziehungen
zwischen dem Wohn- und Essbereich und
bietet immer einen Bezug zum Gleisdreieckpark. Um
eine Durchmischung der Bewohner:innen zu ermöglichen,
sind unterschiedliche Wohnungstypen geplant.
So gibt es neben den klassischen Konstellationen auch
rollstuhlgerechte Wohnungen, Micro-Appartements
und Clusterwohnungen. Das Zusammenleben wird
durch Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss, wie eine
Werkstatt und eine Gemeinschaftsküche, gestärkt.
Die am Anfang erwähnte gesellschaftliche Verantwortung
bezieht sich nicht nur auf soziale Umstände,
sondern auch auf die Umwelt. Die Wohnhochhäuser
werden als Holzhochhäuser in Skelettbauweise geplant.
Mit einem tragenden Stahlbetonkern ist es mit heutigen
Technologien möglich ein 52 Meter hohes nachhaltiges
Holzhochhaus umzusetzen.
58
PIER 3
Århus, Dänemark
Nico Müller, Master
Fachhochschule Erfurt
Betreuung: Prof. Gerhard J. Meyer
Prof. Florian van het Hekke
Die nördliche Hafenkante der Stadt Aarhus erlebt seit
zwei Jahrzehnten einen Strukturwandel von einer
industriell-maritimen Nutzung zu einem lebendigen,
jungen Stadtteil. Dieser neue Stadtteil, Aarhus Ost, beherbergt
Kultureinrichtungen, attraktive Außenräume,
sowie Wohnraum für bis zu 12000 Menschen. An der
Hafenfront befindet sich der ehemalige Containerterminal
„Pier 3“, welcher zu Ergänzung und Landmarke des
Stadtteiles entwickelt werden soll.
Leitidee war es, den Pier in drei „Finger“ zu strukturieren
und zugleich vom Festland abzurücken. Im Nord-
Osten wird ein 99 m hohes und auf einem Sockelgebäude
ruhendes Hochhaus, freigestellt. Hier finden sich
Nutzungen für die Gemeinschaft, wie eine Markthalle,
eine Bibliothek, Co-Working Spaces sowie ein öffentlicher
Dachgarten auf dem Sockelgebäude. Aber
auch Wohnnutzungen sind im Hochhaus zu finden und
sprechen verschiedenste Nutzergruppen an. Weiteres
Leitmotiv ist die Bebauung auf dem restlichen Grundstück,
welche sich in Nachbarschaftsgruppen mit je vier
bis fünf Gebäuden um einen Innenhof gruppiert.
Diese Quartiershäuser beinhalten in den Erdgeschosszonen
Gemeinschafts-, Sozial- und Arbeitsräume für
die Bewohner, deren Wohnungen sich in den oberen
Etagen befinden. Hier wurde auf eine große Bandbreite
an Wohnungsgrößen gesetzt, um eine Durchmischung
verschiedener Nutzergruppen zu ermöglichen. Zudem
befindet sich auf dem Pier ein Kindergarten sowie ein
Altenheim. Es entsteht ein fließender Übergang von den
Privaträumen über die grünen Innenhöfe mit halbprivatem
Charakter zu sehr öffentlichen und frequentierten
Bereichen.
59
Albergo dei Poveri
Wiederbelebung einer großen Form, Neapel
Isabella Pullmann, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Prof. Hans-Rudolf Meier
Ludwig Kirchner
Das 1752 in Neapel errichtete Real Albergo dei Poveri ist
Teil eines äußerst ehrgeizigen sowie widersprüchlichen
Bauprogramms, um Armut, Arbeitslosigkeit, Krankheit
und Obdachlosigkeit entgegen zu wirken. Im 20. Jahrhundert
ereigneten sich drei schwere Erdbeben in Neapel,
wodurch auch das Albergo dei Poveri in Teilen substanziell
beschädigt wurde. Trotz der schweren Schäden
wurde die Architektur 1995 Teil des UNESCO Weltkulturerbes
und 1999 begannen die Restaurierungsarbeiten zur
Wiederinstandsetzung des Bauwerks. Bis heute gelten die
Arbeiten als nicht abgeschlossen und dem Komplex konnte
bisher keine dauerhafte Nutzung zugeführt werden.
Mit der Entwurfsstrategie soll das Gebäude im Ganzen
umrissen und im Einzelnen entworfen werden. Die
Komplexität der Gebäudestruktur sowie das Ausmaß der
notwendigen Maßnahmen zur Wiederinstandsetzung
wurden in den vergangenen Jahren durch die gescheiterten
Versuche der Stadt Neapel deutlich. Der Strukturplan
zur infrastrukturellen Reorganisation des Gebäudes
begründet sich auf genau dieser Erkenntnis: Der vormals
einzige Haupteingang des Gebäudes wird durch zusätzliche
Passagen in die seitlich angrenzenden Innenhöfe
unterstützt, sodass die Gebäudeflügel einzeln über
skulpturale Treppentürme erschlossen werden können.
Analog zum Schnurgerüst einer Baustelle spannen die
Türme das ursprünglich durch Ferdinando Fuga entworfene
Gebäudevolumen auf. Gleichsam eröffnen sie die
Möglichkeit des potenziellen Aus- und Aufbaus der einzelnen
Gebäudeabschnitte. Jeder dieser Abschnitte hat
somit das gleiche Potenzial sich zu entwickeln, zu einer
unabhängigen Architektur mit eigenständigem Charakter,
jedoch auf einem gemeinsamen Sockel.
60
Quartiersentwicklung Ganter Areal, Freiburg i. Br.
Max Eichin, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Betreuung: Prof. Ulrich Vetter
Prof. Ronald Scherzer-Heidenberger
Die Entwicklungsmöglichkeiten des Areals der Brauerei
Ganter bildeten die Basis für eine städtebauliche (Neu-)
Ordnungsmaßnahme in Form eines Masterplans für das
Areal, der in einem zweistufigen Konzept eine Antwort
sowohl auf die städtebauliche Struktur, als auch für das
Areal gibt.
Das übergeordnete städtebauliche Konzept sieht eine
Verbindung zwischen der historischen Altstadt und
dem Areal vor. Dazu wurde die Leo-Wohleb-Bücke von
Autoverkehr befreit. Ermöglicht wird dies durch den
Freiburger Stadttunnel, der das Verkehrsaufkommen
der Bundesstraße B31 in Zukunft massiv entlasten wird.
Zusätzlich wird der Grünstreifen der Dreisam auf der
Brücke fortgeführt, um die Verbindung zur Altstadt
durch eine attraktive Wegführung zu aktivieren.
Das Quartierskonzept sieht eine Mischung aus umgenutzten
Bestandsbauten und Neubauten vor. Durch
gezielte Platzierung der Neubauten und durch ein
ausgefeiltes Nutzungskonzept der Bestandsbauten
wird eine Koexistenz zwischen der Brauerei und dem
Quartierleben gewährleistet. Ergänzt wird alles durch
ein umfangreiches Freiraumkonzept, welches neben
dem Quartiersplatz und dem Tanzplatz den Dreisambalkon
vorsieht. Der Dreisambalkon ist die Fortsetzung
des Dreisam-Grünstreifens, welcher sich in das Areal
zieht und auf der Brücke fortgeführt wird. Man kann
die Dreisam von hier aus mit dem Auge erleben, der
Tanzplatz kann für Veranstaltungen und die Tanzschule
genutzt werden. Der Quartiersplatz bildet das Herz des
Quartiers. Der Schnitt durch den Quartiersplatz zeigt
seine Weite sowie die historische Fassade der Mälzerei
vor dem Schlossberg.
61
Theater am Nollendorfplatz, Berlin
Robert Schalow, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Betreuung: Prof. Dieter Eckert
Julia Tophof
Im Rahmen eines Masterplanes sollte für den Nollendorfplatz
ein öffentliches Gebäude entwickelt werden.
Aufgrund der Geschichte des Ortes wurde ein Theater
als Nachbar zur Großdiskothek Metropol geplant.
Das Haus präsentiert sich mit einer Fassade zur Stadt,
die die plastische Präsenz des Metropol mit dem Thema
des Theatervorhangs kombiniert. Zur Mitte löst sich die
Fassade in Glaslamellen auf und schwingt nach dem
Vorbild des textilen Vorhangs nach vorn. Die Glaslamellen
vervollständigen die Kubatur und legen sich wie ein
schimmernder Vorhang vor die große Loggia des Foyers.
Diese bietet einen Ausblick auf den Platz als Bühne.
Diese Stadtloggia ist aufgrund ihrer Größe das zentrale
Element der Fassade.
Über dem zweigeschossigen Foyer im ersten Stock
liegt der Salon. Seine vier Laternen verleihen dem Haus
Vertikalität und sind eine Analogie zu den zwei Türmen
des Metropol. Im Erdgeschoss betritt der Besucher
zunächst eine Kassenhalle. Von dort erblickt er die als
Objekt inszenierte skulpturale Treppenanlage, die ihn in
den ersten Stock führt. Er betritt die Treppe und steigt
unter dem ansteigenden Parkett des Saales empor. Er
erreicht die Foyerebene. Das Foyer ist um den Saal herum
gelegt, der so als Körper inszeniert wird. Der Salon
im dritten Obergeschoss entspricht im Grundriss der
plastischen Wölbung der Fassade nach vorn.
62
UNEARTHING - Vietnamesische Kriegsgedenkstätte
und Museum bei den Tunneln von Cu Chi, Vietnam
Minh Nghi Lisa Vuong, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Bernd Rudolf
Prof. Johannes Kuehn
Pia Müller
Die vietnamesische Gedenkstätte bei Cu Chi soll die
unterirdischen Tunnelsysteme dokumentieren, die als
Unterschlupf und Stützpunkt der Vietcong genutzt wurden.
Der Entwurf versteht sich als Gegenentwurf zum
heutigen Umgang mit der Staatserzählung Vietnams
und besteht aus drei Komponenten.
Das Museum erinnert mit seiner Form an vietnamesische
Röhrenhäuser. Die chronologische und neutrale
Darstellung der Geschichte wird durch die sichtbare
Konstruktion unterstrichen.
Der Bambuswald verbindet das oberirdische Museum
und den unterirdischen Erfahrungsraum über erhöhte
Stege miteinander. An einigen Stellen lichtet sich der
Wald, so dass die vergangenen Spuren des Krieges
gezeigt werden. Von einem Platz führt eine Rampe in
den Erfahrungsraum.
Dort eröffnet sich der Blick in die Mitte des Gebäudes,
dem Atrium. Es dient mit dem Oberlicht als Orientierungspunkt.
Um dieses ist an drei Seiten eine vierschichtige
Spange, unterschiedlicher Breite, angeordnet.
Hier befinden sich die Aktionsräume. Auf der
vierten Seite findet man ein Querschnitt durch die Erde
vor, der die verschütteten Tunnel in Form eines Reliefs
sichtbar machen soll. Die Aktionsräume durchdringen
die Struktur des Gebäudes so, dass unterschiedliche
Raumhöhen entstehen. In die Konstruktionssäulen sind
die Namen der Opfer des Vietnamkrieges eingraviert.
So entsteht ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens
für alle Opfer des Krieges. Der Ausgang führt über Treppe
und Innenhof auf eine Lichtung im Park hin.
63
Silvarium - ein Haus für den Wald
Schneekopf, Thüringer Wald
Max Krüger, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Betreuung: Prof. Petra Wollenberg
Gast-Prof. Roland Bondzio
Das Silvarium informiert über vielfältige Themen des
Waldes. Es soll darüber hinaus als Besucherzentrum auf
dem Schneekopf erste Anlaufstelle der landschaftlich
reizvollen Region werden.
Leitgedanke ist, dass sich ein „Haus des Waldes“ so
schonend wie möglich in die Umgebung integrieren
und sich von außen eher kühl und introvertiert und den
Innenraum an den Öffnungen strahlend und einladend
wirken lassen sollte.
Am Hang wird sinnbildlich eine quadratische Fläche
aus dem Boden geschnitten und nach oben geklappt,
sodass ein begehbares Plateau entsteht. Das darunter
liegende Sockelgeschoss gräbt sich nach Westen hin in
den Hang hinein und beherbergt die Räumlichkeiten der
Hauptnutzung. Der große Ausstellungsraum ragt eine
Geschosshöhe über den Sockel hinaus und ermöglicht
durch seine umlaufende Verglasung einen ersten Blick
auf die Exponate. Gegenüber befindet sich ein zweiter
Baukörper für Verwaltungsbereich und Gastronomie.
Teile der Plateauebene werden als Terrasse für die Außengastronomie
genutzt.
Um eine bessere Belichtung zu ermöglichen, werden
zwei Höfe in das Sockelgeschoss eingelassen. In den
Museumsbereichen können so Bezüge zum Außenraum
hergestellt und Inhalte, z.B. durch die Zucht spezieller
Pflanzen, veranschaulicht werden.
Im Innenraum werden hölzerne Einbauten, sogenannte
Fokusboxen, angeordnet, in denen Inhalte multimedial
vermittelt werden. Das weitere Erscheinungsbild wird
von Sichtbeton dominiert, wobei die Maserung der
Holzschalung zu erkennen bleibt. Große Fensteröffnungen
mit tiefen Laibungen aus warmem Ahorn-Holz
gliedern die Fassade.
64
back to the roots
CNL - Campus für Nachhaltiges Leben, Erfurt
Sebastian Plötner, Master
Fachhochschule Erfurt
Betreuung: Prof. Petra Wollenberg
Gast-Prof. Roland Bondzio
Prof. Johannes Pellkofer
Wie kann die Wiederbelebung historisch geprägter
Orte Nachhaltigkeit fördern? Auf dem Areal des ehemaligen
königlichen Bahnbetriebswerks in Erfurt sollen
die verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit für die
Stadtgesellschaft sowie für Fachleute in konzentrierter
Form erfahrbar gemacht werden. Der programmatische
Fokus liegt dabei auf den räumlichen Themen der
Nachhaltigkeit.
Das Ergebnis ist ein niederschwelliger Ort der Gemeinschaft
mit einem vielfältigen Nutzungsangebot, der mit
den Mauern des industriellen Erbes die Identität des
jahrzehntelang vernachlässigten Areals weiterschreibt
und gleichzeitig Raum zur Aneignung lässt.
Der geschichtlich wertvolle Bestand weist die aneinander
aufgereihte Struktur von Bahnhallen in verschiedenen
Größen und Dimensionen aus. Diese Typologie des
Bestandes wird aufgegriffen, in neue additiv hinzugefügte
Hallen übersetzt und zu einem zusammengeknüpften
Band verbunden. Die Neubauten nehmen
die Funktionen des Marktes, der Forschung und des
gemeinsamen Arbeitens auf, in den Bestandshallen befinden
sich die Nutzungen der Verwaltung und Information,
der allgemeinen Weiterbildung, der Labortätigkeit,
sowie Flächen für Ateliers und Werkstätten.
Die Freiflächen in den Zwischenzonen der Hallen
werden zu offenen bzw. halb-offenen Dachstrukturen
und ihren korrespondierenden Aktivitäten innerhalb der
Hallen zugeordnet. Diese Verbinder unterscheiden sich
von Bereichen für Werk- bzw. Ateliersarbeiten, offene
Marktflächen für fliegende Stände bis hin zu einem
Forschungsgewächshaus für Gewächse mit erhöhtem
Pflegegrad.
65
Von der Überschaubarkeit der Dinge, Leipzig
Nora Lindemann, Bachelor
Stephanie Bär, Bachelor
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Hanna Schlösser
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Draußen der Stadt.
Zunächst suchen wir nach dem, was schon da ist. Wir
schauen auf das Geplante und das Ungeplante, auf die
kleinen und die großen Flächen – den Gehweg, den
Hinterhof, den Garten, den Balkon, das Fenster. Dann
diskutieren wir diese Elemente im Entwurf. Zwei Standorte
in Leipzig repräsentieren verschiedene Teile der
Stadt und geben den Rahmen vor.
Konventionen helfen uns, Dinge einzuordnen und uns
zurechtzufinden. Auf ihrer Grundlage deuten wir Räume
und Situationen — und doch setzen sie auch Grenzen,
räumlich und in uns selbst. Sie schränken die Möglichkeiten
der Stadt ein, bestimmen, was passieren kann
und was nicht.
Diese Dinge scheinen zunächst unumstößlich, doch die
Menschen in Städten haben Wege gefunden, Räume
umzudeuten und ihnen etwas hinzuzufügen.
In der Collage Leipzig reiht sich DDR-Wohnkomplex
an Einfamilienhaus an Gründerzeitbau. Brachflächen
werden zu Konzertbühnen. Ehemalige Fabrikgebäude
sind mittlerweile von der Kunst bewohnt. Eine kleine
Stufe am Rand des Gehwegs wird zum allgemeinen
Treffpunkt.
Es entsteht ein qualitatives Draußen, ein Gefühl der
Zugehörigkeit außerhalb der eigenen Wände; gewissermaßen
ein ‘Drinnen’ im ‘Draußen’. Die Stadt wird
dadurch ‘mehr’, ohne größer zu werden. Das ‘Andere’
beschreibt unsere Suche nach dem ‘Mehr’ in der Stadt.
Das ‘Andere’ ist das Überschreiben der Konventionen.
Es stellt das Gewohnte infrage, zelebriert dabei gleichzeitig
das Gewöhnliche des Alltags.
66
Aer Dynamis
Multifunktionelles Hochhaus, Hamburg
Hans Friedrich Kracht, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Betreuung: Prof. Gerhard J. Meyer
Prof. Almut Seeger
Ziel war der Entwurf eines multifunktionellen Hochhauses.
Das Planungsgebiet „Kleiner Grasbrook“ liegt zentral,
südlich der Hafencity und ist mit der angrenzenden
„Norderelbe“ direkt an die Nordsee angebunden. Das
Wohn- und Arbeitsquartier ist somit von großen Wasserflächen
umgeben und von kleinen Kanälen durchflossen.
Durch die 2-3 mal schnellere Temperaturänderung
des Wassers im Gegensatz zum Boden treten in
Wassernähe oft stärkere Windbewegungen auf. Ist es
möglich, diese Belastungen als Vorteil für das Gebäude
zu nutzen?
Die Grundidee bei der Entwicklung der Form war es, die
Windbewegung um, über und durch das Gebäude zu
unterstützen. So wurde die Form des Turmhochhauses
und der Sockelgebäude anhand der Luftströmungen
entwickelt. Neben vielfachen Abschrägungen entstanden
drei Windkanal-ähnliche Öffnungen durch das
Gebäude.
Die beiden fünfgeschossigen Solitärbauten am Fuß des
Turms dienen in Verbindung mit dem begrünten Hof als
Treffpunkt für die Öffentlichkeit. Sie beherbergen zum
einen eine Markthalle und zum anderen Co-Working-
Flächen.
Der 200m hohe Turm gliedert sich in zwei Hauptnutzungen.
Auf den ersten fünf Etagen bietet ein
Hotel Unterkunft für Gäste und Touristen. Die folgenden
Etagen sind mit unterschiedlichsten Büro- und Arbeitsmöglichkeiten
ausgestattet. Als Verbindungsstück zum
Hotel im Sockelgeschoss befinden sich Konferenz- und
Seminarzentren. Es folgen Büroeinheiten in drei unterschiedlichen
Größen, teilweise über mehrere Etagen
hinweg. Den oberen Abschluss des Turms bildet ein
zweigeschossiges Fitnessstudio.
67
Museum für Gestaltung
Kraftwerk Mitte, Dresden
Elise Wicklein, Diplom
Technische Universität Dresden
Betreuung: Prof. Ivan Reimann
Dr. Henrike Schoper
Andreas Fuchs
Mit seiner Ecklage ist das neue Museumsgebäude von
mehreren Seiten gut einsehbar und bildet gleichzeitig
einen Abschluss des Kraftwerksgeländes. Die Herausforderung
besteht vor allem darin, an den Bestand des
Geländes anzuknüpfen und dabei auch den Herausforderungen
eines zeitgemäßen Museumsbaus gerecht zu
werden. Der grundlegende Gedanke des Entwurfes ist
eine Aufgliederung des Gebäudes in zwei unterschiedlich
hohe Gebäudeteile – Depotgebäude und Ausstellungshallen
– die über ein großzügiges Foyer miteinander
verbunden sind. Die unterschiedlichen Funktionen
der einzelnen Gebäudeteile spiegeln sich auch in ihrer
Materialität wider. Das Depotgebäude erhält eine rote
Backsteinfassade mit vertikaler und horizontaler Gliederung,
die eine Verknüpfung zu vielen der Bestandsgebäude
des Kraftwerksgeländes herstellt. Die großzügige
Glasfassade des Foyers und die Betonvorhangfassade
der Ausstellungshallen lassen das Gebäude gleichzeitig
in seiner Funktion als modernes Museum für Gestaltung
herausstechen. Die hellgrauen, schalungsglatten Glasfaserbetonelemente
der Vorhangfassade nehmen das Motiv
der Spitzen, die durch die städtebauliche Anordnung
entstehen, im Sinne einer Faltung wieder auf. Der Besucher
erreicht das Museum entweder vom zentralen Platz
auf dem Kraftwerksgelände, der vom Museumsneubau,
der Staatsoperette sowie der Kulturwirtschaft gerahmt
wird, oder von der Könneritz-/Ecke Ehrlichstraße. Durch
die zweiseitige Erschließung wird das Foyer Teil der
Durchwegung des Areals. Das fünfgeschossige Depotgebäude
beherbergt nicht nur die Depots, sondern auch
die Museumspädagogik, die Verwaltung und Museumswerkstätten
sowie Teile des Besucherservices.
68
C3P Centre Culturel et Communautaire Périphérique
Soziokulturelle Verbindung zwischen Paris und Banlieue
Linda Schmidt, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Betreuung: Prof. Frank Schüler
Prof. Dr. Alexander Stahr
Am gewählten Grundstück an der Ringautobahn um
Paris ist eine Grenze deutlich spürbar, da diese Straße
teilweise 8-spurig ist und schwer zu überwinden.
Zudem verläuft sie in der ehemaligen Militärzone der
letzten Stadtmauer und manifestiert auch heute noch
das historische Bild einer Grenze.
Aufgabe war, die (soziokulturelle) Verbindung zwischen
Paris und Banlieue zu schaffen. Das Ziel war eine
Architektur, die Attraktion, Begegnung, Interaktion und
schlussendlich Gemeinschaft generiert. (Städte-)baulich
versucht das Projekt einen Übergang zu schaffen
und Grenzen verschwimmen zu lassen. Daher entstehen
zwei bauliche Elemente - Attraktor und Reaktor.
Der Attraktor ist der Teil der Architektur, der unterhalb
der Périphérique liegt. Es entsteht ein sehr öffentlicher
Raum mit Aufenthaltsqualität. Baulich nutzt er die
Straße als Überdachung. So bekommt die Straße ein
zweites Leben, denn aktuell passt diese Infrastruktur
des 20.Jh. nicht mehr zur modernen Stadt. Im Entwurf
wird der Betongigant umgenutzt und bildet somit einen
neuen öffentlichen Raum.
Der Reaktor ist das Kulturzentrum, welches sich neben
der Autobahn angliedert. Die Nutzungen werden
nach oben hin immer privater, von Kulturflächen über
Co-Working und Ateliers bis hin zu einer temporären
Unterkunft. Es ordnet sich mit seiner Gebäudehöhe in
die Umgebung ein. Ein neutraler Baukörper wird hier in
dieser neutralen Zone gesetzt, denn diese Zone liegt
weder in Paris noch im Vorort und kann daher als Zone
mit eigenständigen Merkmalen betrachtet werden – als
„Urban Void“.
69
Das Kooperative Haus
Zwei Häuser und ein Garten, Leipzig
Danny Liu, Master
in Zusammenarbeit mit Kai Pieper, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Betreuung: Prof. Verena von Beckerath
Prof. Florian Summa
Johann Simons
Das Netzwerk Leipziger Freiheit vergibt sechs Grundstücke,
die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Es
enthält dem neoliberalen Wohnungsmarkt die Grundstücke
vor, um sie mittels Erbpachtrecht an Baugruppen
mit alternativen Wohnkonzepten zu vergeben. Das Ziel
ist eine hohe Vielfalt an Wohnformen, die auf Gemeinschaft
aufbauen. Das Kooperative Haus entzieht sich auf
abstrakter Ebene der Realität und schreibt ein eigenes
Handlungskonzept, indem es alle sechs Grundstücke
zusammenfasst und gemeinsam entwickelt. Anstatt in
jedem Haus eine Vielzahl an Wohnformen zu entwickeln,
verteilen sie sich auf die Mehrzahl der Häuser. So können
die Grundstücke entlastet und die vorhandene Fläche
effizienter genutzt werden. Gleichzeitig steigt die räumliche
Qualität der Wohnungen durch ihre Spezialisierung.
An einem weiteren Ort, dem Kino der Jugend am Ende
der Eisenbahnstraße im Osten der Stadt, entsteht das
Zentrum der Kooperative. Zwei der Grundstücke liegen
in Großzschocher, eines von lockerer Blockrandbebauung
aus der Gründerzeit und Siedlungsbauten der
20er/40er Jahre geprägten Viertels. Die Erdgeschosse
der beiden Häuser bilden eine Einheit und werden von einem
Nutzgarten im Osten und einem Gemeinschaftsgarten
im Westen umfasst. Die Gärten und die Erdgeschosse
werden gemeinschaftlich genutzt. Die beiden Häuser
reagieren auf unterschiedlichen Höhen der umliegenden
Bebauung und orientieren sich über die Dachformen
an das jeweils andere Haus. Die Wohnungsgrundrisse
möchten unterschiedlichen Lebensmodellen und -situationen
Raum bieten. Die Übererschließung und gleich
großen Raummodule ermöglichen eine flexible Nutzung.
70
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Erster Rundgang
71
ROOFBox - Ein Co-Working Space
mit Tiny Loft über den Dächern von Halle
Simon Haferkamp & Marou Christen, Bachelor
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Die Stufen Neapels
Eine topographische Promenade, Monte Echia
Vivien Nowak, Master
Fachhochschule Potsdam
73
Die Neue Bürgerschule und die Essbare Stadt
Wiederbelebung eines Schulbaus, Weida
Marie-Luise Göbel, Diplom
Technische Universität Dresden
Falckensteinstraße 6
Obdachlosenunterkunft, Berlin-Kreuzberg
Yasmin Roth, Master
Fachhochschule Erfurt
74
Viadukt im Park am Gleisdreieck, Berlin
Silvia Rottenberger, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
TRAVELSMART
Wie wollen wir in Zukunft leben?, Cottbus
Krzysztof Juda, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
75
Der Generalszug Berlin am Gleisdreieckpark
Vertiefung Gleispark West, Berlin
Luisa Haselbach, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Der Generalszug Berlin am Gleisdreieckpark
Vertiefung Gleispark Süd, Berlin
Lajana Tiedke, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
76
Der Generalszug Berlin am Gleisdreieckpark
Vertiefung Gleispark Ost, Berlin
Phuong Binh Nguyen, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Gneisenauhöfe - gemeinschaftliches Wohnen
im städtischen Gefüge, Berlin
Milena Haendschke & Nele Stuhr, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
77
SILVARIUM
Ein Haus für den Wald, Thüringer Wald
Hanna Schmotz, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Erholungsort
Thermalbad in Island, Hveragerdi
Kristina Ledovskikh, Bachelor
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
78
Strukturwandel Weißwasser
Netzwerk Weißwasser, Oberlausitz
Catherina Paus, Diplom
Technische Universität Dresden
Pulver - Arbeiten zwischen gestern
und morgen, Rottweil
Maike Fünfschilling, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
79
Silvarium - ein Haus für den Wald
Schneekopf, Thüringer Wald
Annabell Zink, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Forschungszentrum Mobilität
Anhalter Güterbahnhof, Berlin
Chiara Josefine Knauthe, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
80
CNL - Campus für Nachhaltiges Leben
Ehemaliges Bahnbetriebswerk, Erfurt
Nina Seidler, Master
Fachhochschule Erfurt
Maker Space, Erfurt
Paul-Pepe Rieger, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
81
HANARE
Ein Institut für kulinarischen Austausch, Berlin
Valentina Schneider, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
SILVARIUM - Ein Haus für den Wald
Schneekopf, Thüringer Wald
Lukas Malz, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
82
Zwischenhaus - Individualisiertes Wohnen
in der Gemeinschaft, Cottbus
Tugba Cakir, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Gut älter werden
Senior*innen im Mittelpunkt, Alheim
Anna Rüffert, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
83
ViadukTor,
Am Gleisdreieck, Berlin
Srutee Devi Mootia, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
G 16 - Wohnen und Arbeiten
am Getreidehafen, Bremen
Samira Agoropoulos, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
84
Wissenschaftszentrum An der Urania
Am Generalszug, Berlin
Julia Gnilka, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
85
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Alle Teilnehmer
Samira Agoropoulos, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Stephanie Bär, Bachelor
Bauhaus-Universität Weimar
Laura Bracke, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Tugba Cakir, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Marou Christen,
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Sina Dreßler, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Max Eichin, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Beverly Engelbrecht, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Maike Fünfschilling, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Josephine Galiläer, Diplom
Technische Universität Dresden
Julia Gnilka, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Marie-Luise Göbel, Diplom
Technische Universität Dresden
Milena Haendschke, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Simon Haferkamp, Bachelor
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Luisa Haselbach, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Paul Hund, Diplom
Technische Universität Dresden
Julia Anna Janiel, Bachelor
Bauhaus-Universität Weimar
Krzysztof Juda, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Chiara Josefine Knauthe, Bachelor
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Hans Friedrich Kracht, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Max Krüger, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Kristina Ledovskikh, Bachelor
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
86
Nora Lindemann, Bachelor
Bauhaus-Universität Weimar
Danny Liu, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Lukas Malz, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Sophia Moll, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Srutee Devi Mootia, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Nico Müller, Master
Fachhochschule Erfurt
Sarah Maria Concordia Najork, Diplom
Technische Universität Dresden
Phuong Binh Nguyen, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Vivien Nowak, Master
Fachhochschule Potsdam
Quentin Pages, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Quentin Pages, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Catherina Paus, Diplom
Technische Universität Dresden
Tammo Hendrik Petersen, Bachelor
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Kai Pieper, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Sebastian Plötner, Master
Fachhochschule Erfurt
Isabella Pullmann, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Janna Theda Radlow, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Paul-Pepe Rieger, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Yasmin Roth, Master
Fachhochschule Erfurt
Silvia Rottenberger, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Anna Rüffert, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Robert Schalow, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
87
Linda Schmidt, Master
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Wilko Schmidt, Diplom
Technische Universität Dresden
Hanna Schmotz, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
Valentina Schneider, Master
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Nina Seidler, Master
Fachhochschule Erfurt
Nele Stuhr, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Lajana Tiedke, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Huyen Trang Tran, Bachelor
Fachhochschule Potsdam
Minh Nghi Lisa Vuong, Master
Bauhaus-Universität Weimar
Elise Wicklein, Diplom
Technische Universität Dresden
Annabell Zink, Bachelor
Fachhochschule Erfurt
88
STUDIENPREIS
KONRAD
WACHSMANN
2021
Impressum
Herausgegeben für die BDA Landesverbände Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
im Eigenverlag des Landesverbandes Sachsen
Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA
Landesverband Sachsen e.V.
Geschäftsstelle: Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig
www.bda-sachsen.de
Redaktion:
Uwe Brösdorf, Ute Frank-Ehret, Hermann Fliegel & Almut Schuldt
Satz und Gestaltung:
drauschke & fliegel Architektur, Dresden
Druck:
Union Druckerei, Dresden
Die Rechte an den verwendeten Abbildungen der Projekte liegen bei den Urhebern der Arbeiten.
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Eine Vervielfältigung, Übersetzung, Nachdruck sowie jede Form der
Publizierung auf elektronischen oder sonstigen Medien, sowie eine Nutzung des vorliegenden Materials zu anderen
als privaten oder wissenschaftlichen Zwecken kann nur mit vorheriger Zustimmung des BDA Landesverbandes
Sachsen erfolgen. Ausdrücklich zustimmungsfrei ist jedoch die Verwendung dieser Publikation, bzw. Auszügen
daraus, zu Zwecken der Werbung durch die beteiligten Absolventen der Hochschulen.
Dresden, September 2021
Auflagenhöhe: 600 Stück
89
Der BDA dankt allen Unterstützern und Förderern des Studienpreises
sowie den Sponsoren und Partnern der Landesverbände:
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