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Industrieanzeiger 17.2021

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12.10.2021 Ausgabe 17 | 2021 www.industrieanzeiger.de<br />

Interview<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Transparenzregister belegt<br />

Unternehmen mit neuen Pflichten<br />

» Seite 20<br />

Messe Blechexpo<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Prozesseffizienz im Fokus<br />

» Seite 26<br />

Arbeitsschutz<br />

Die CO 2<br />

-Ampel, das einfache<br />

Mittel gegen Corona<br />

» Seite 74<br />

Trumpf-Werkzeugmaschinen-<br />

Chef Dr. Stephan Mayer über<br />

neue Maschinen<br />

und strategische<br />

Entwicklungen<br />

» Seite 54<br />

TOPSTORY<br />

Blechfertigung<br />

Von der Plattform zum digitalen<br />

Öko system – neue Strukturen für<br />

die Blechteilebeschaffung<br />

» Seite 48<br />

Wissen für Entscheider in der Produktion


ECOBIN<br />

Innovatives Behältersystem für das C-Teile-Management<br />

Ausgezeichnet mit dem German Design Award 2020<br />

Dank einer rundum gerundeten Innenkante und vertikal beweglicher Schiebeklappen ist<br />

die Entnahme selbst kleinster Artikel einfacher denn je. Die Anordnung der Klappen an<br />

Kurz- und Längsseite erlaubt zudem eine freie Platzierung der Boxen im Regal.<br />

Durch den speziellen Waffelboden können die Behälter sicher und stabil im<br />

Verbund gestapelt werden.<br />

Die ECOBIN Behälter sind das Herzstück unseres Dienstleistungspaketes<br />

ECOSIT ® . Mit diesem Belieferungssystem übernehmen wir für Sie<br />

die komplette Lieferkette von der Disposition bis ans Band.<br />

Tel. +49 521 4482-03<br />

message@boellhoff.com<br />

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2 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


» MEINUNG<br />

Das einfache Mittel<br />

gegen Corona<br />

Die Corona-Pandemie bestimmt nach wie vor unseren Alltag. Neben Impfschutz,<br />

Schnelltests und Masken ist vor allem das regelmäßige Lüften eine<br />

wichtige Maßnahme gegen Ansteckung – sei es im Büro, in der Werkstatt<br />

und vor allem in der Schule. Doch wer kümmert sich darum, wer schaut auf<br />

die Uhr und öffnet regelmäßig die Fenster? Schon an so einer Kleinigkeit<br />

kann die Sache scheitern.<br />

Manchmal kommt man auch mit einfachen Lösungen den entscheidenden<br />

Schritt weiter. Diese Erfahrung machte das Unternehmen Hymer, ein<br />

Spezialist für Reisemobile. Zunächst wurden die Azubis mit CO 2 -Messgeräten<br />

ausgerüstet, die dann über drei Monate den ganzen Tag in allen Bereichen<br />

der Firma unterwegs waren, um den CO 2 -Gehalt der Luft zu messen, denn<br />

viel Kohlendioxid deutet auch auf eine hohe Aerosolkonzentration hin.<br />

Die Lösung ist zwar einfach, aber sehr aufwendig.<br />

Besser ging es schließlich mit einer dreistufigen Signalsäule, die über Plug<br />

& Play installiert wird. Der Nutzer muss nur das Netzteil einstecken und<br />

warten, bis sich das Gerät selbständig kalibriert hat. Danach ist die Ampel<br />

einsatzbereit und misst auch schon die aktuelle CO 2 -Konzentration in der<br />

Umgebungsluft. Diese wird über die drei Ampelfarben gemäß der offiziellen<br />

Empfehlung des Bundesumweltamts dargestellt.<br />

Bei einer CO 2 -Konzentration von unter 1000 ppm (parts per million, also<br />

Volumenteile pro eine Million Volumenteile) leuchtet die Ampel grün und zeigt<br />

damit an, dass die Raumluft in Ordnung ist. Übersteigt die Konzentration<br />

diesen Wert, leuchtet die Ampel gelb und signalisiert, dass ein Lüften em -<br />

pfohlen wird. Das rote Signal zeigt an, dass ein Stoßlüften angesagt ist, da die<br />

Konzentration über 2000 ppm liegt. Wird der Grenzwert von 3000 ppm überschritten,<br />

dann macht ein rotes Blinklicht richtig Alarm: Sofort alle Fenster auf!<br />

Besser kann man regelmäßiges Lüften nicht organisieren. Und die Ampel hat<br />

noch einen Nebeneffekt: Leuchtet sie grün, kann sich jeder zu Recht sicher<br />

fühlen. Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich den Beitrag<br />

ab Seite 74 in dieser Ausgabe.<br />

FAULHABER Motion Control<br />

Feel the<br />

Power<br />

Mit den Motion Controllern der<br />

Serie MC 5004/5005/5010<br />

haben Sie die Zukunft der vernetzten<br />

Fertigung in Ihrer Hand.<br />

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Uwe Schoppen<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

uwe.schoppen@konradin.de<br />

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WE <strong>Industrieanzeiger</strong> CREATE MOTION » 17 | 2021 3


» INHALT 17 | 2021 143. JAHRGANG<br />

TOPSTORY<br />

Blechfertigung<br />

Die Plattformökonomie<br />

wandelt sich in Richtung<br />

digitaler Ökosysteme<br />

» Seite 48<br />

Bild: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />

Die nächste Runde der digitalen Transformation der Produktion ist ein -<br />

geleitet – die Plattformökonomie entwickelt sich hin zu Ökosystemen.<br />

» Seite 48<br />

NEWS & MANAGEMENT<br />

Industrienews<br />

VDMA erwartet 2022 ein leicht erhöhtes Produktionsplus 08<br />

Nachhaltigkeitsstudie zeigt mangelnde Umsetzung auf 10<br />

Handlungsexpertise für KI-Vorhaben 12<br />

Windenergie-Anteil für Stromerzeugung unter Vorjahr 16<br />

Menschen 18<br />

» Gesellschaftsrecht<br />

Das neu aufgelegte Transparenzregister belegt<br />

Unternehmen mit weiteren Pflichten 20<br />

Produktentwicklung<br />

Market Intelligence führt zu besserem Kundenverständnis<br />

und gestaltet die Variantenvielfalt bedarfsorientiert 22<br />

Marketing-Budgets<br />

Der Bundesverband Industrie Kommunikation hat gemeinsam<br />

mit Statista die Marketing-Budget-Studie vorgestellt 24<br />

MESSE BLECHEXPO/SCHWEISSTEC<br />

» Überblick Blechexpo/Schweisstec<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz<br />

sind die zentralen Themen des Messedoppels 26<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Sowohl einfach und intuitiv zu bedienen als auch flexibel,<br />

leistungsstark und automatisiert 27<br />

Digitalisierung<br />

Neue Software-Funktionen ebnen den<br />

Weg in die digitale Zukunft vernetzter Betriebe 32<br />

Entgraten<br />

Abrasive Tellerbürsten entgraten und verrunden<br />

Laserzuschnitte oder Stanzteile prozessintegriert 33<br />

Schweißtechnik<br />

Industrie 4.0 bietet großen Nutzen für das Schweißen.<br />

Tipps für die Umsetzung gibt der Fachverband DVS 46<br />

TECHNIK & WISSEN<br />

TOPSTORY<br />

» Blechteilebeschaffung<br />

Die Strukturen entwickeln sich von der<br />

Plattformökonomie hin zum digitalen Ökosystem 48<br />

» Interview<br />

Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef Dr. Stephan Mayer<br />

über neue Maschinen und strategische Entwicklungen 54<br />

Blechteilefertigung<br />

Metallbauer verbessert mit cleverem<br />

Energiekonzept die eigene Nachhaltigkeit 56<br />

Laserschneiden<br />

Mit Bildverarbeitung und Automation lässt sich<br />

die Prozesseffizienz beim Laserschneiden pushen 58<br />

Hängebahn-Strahlanlagen<br />

Rump Strahlanlagen hat die Anlagenserie Capsor<br />

Foundy eigens für Aluminium-Sandgussteile entwickelt 60<br />

Logistik<br />

Elektrogroßhändler Fega & Schmitt setzt<br />

auf Packet-Rollbehälter mit Tracker von Wanzl 62<br />

Interview Intralogistik<br />

Haro-Geschäftsführer Christoph Hackländer erläutert,<br />

wie das Unternehmen durch die Pandemie gekommen ist 66<br />

Modernisierung<br />

Stahl Crane Systems erneuert die Kranlage<br />

bei Stahlbau Schauenberg 68<br />

Fahrerlose Transportsysteme<br />

Tünkers Maschinenbau entwickelt und fertigt<br />

FTS-Varianten, die sich modular erweitern lassen 70<br />

Antriebstechnik<br />

Extor setzt neuartiges Lagersystem mit<br />

präzisen Zahnstangengetriebe von Leantechnik um. 72<br />

» Arbeitsschutz<br />

CO 2 -Ampel liefert sichere Daten zur Luftqualität 74<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Nächste Messe:<br />

08.03.-10.03.2022 LogiMAT<br />

Bild: Trumpf<br />

Interview Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef<br />

Dr. Stephan Mayer über die neuen Einsteigermodelle.<br />

» Seite 54<br />

Betriebsbedarf<br />

Schutz vor elektrostatischen Entladungen<br />

bietet nur ein gelebtes Schutzkonzept 78<br />

Technologietag Leichtbau 2021<br />

Themen des hybriden Kongresses sind nachhaltiger<br />

Leichtbau und die Leichtbau-Entwicklungen in China 80<br />

Das<br />

nach da?<br />

<br />

PRODUKTE & SERVICE<br />

Meinung 03<br />

Augenblicke der Technik 06<br />

Produkte 81<br />

Impressum 83<br />

Vorschau 88<br />

Zuletzt 90<br />

ZUM TITELBILD<br />

Für das Strahlen von Gussteilen aus Aluminium und anderen<br />

Leichtmetallen hat Rump eigens die Hängebahn-Strahlanlagen<br />

der Serie Capsor Foundry entwickelt. Mehr dazu lesen Sie ab<br />

Seite 60. Bild: Rump Strahlanlagen<br />

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Wir beraten Sie gerne.<br />

www.haro-gruppe.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 5


» Augenblicke<br />

der Technik<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


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breite. Aufgrund seiner Spurweite verringere<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 7


» NACHRICHTEN<br />

Maschinenbau erwartet<br />

2022 ein geringes Produktionsplus<br />

Von Januar bis Juli des laufenden Jahres verzeichnete der Maschinen- und<br />

Anlagenbau laut des Branchenverbands VDMA ein reales Produktionsplus von<br />

7,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung wird jedoch<br />

zunehmend von Liefer- und Materialengpässen getrübt.<br />

In den ersten sieben<br />

Monaten von 2021<br />

verzeichnete der<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

ein Auftragseingangsplus<br />

von<br />

30 % gegenüber Vorjahr.<br />

Das soll in den<br />

kommenden Monaten<br />

für eine weiterhin<br />

hohe Kapazitätsauslastung<br />

und Produktionszuwächse<br />

sorgen.<br />

Bild: industrieblick/stock.adobe.com<br />

Während sich die Auftragsbücher im Maschinenund<br />

Anlagenbau in den vergangenen Monaten trotz<br />

Pandemie wieder füllten, kämpfen viele Unternehmen<br />

mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen.<br />

„Laut unserer aktuellen VDMA-Blitzumfrage von<br />

Anfang September haben inzwischen 81 % der Maschinenbaufirmen<br />

merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen<br />

in ihren Lieferketten“, betonte VDMA-<br />

Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Drastisch zugenommen<br />

haben insbesondere Knappheiten von elektrotechnischen<br />

und Elektronikkomponenten. Darüber<br />

hinaus leiden knapp zwei Drittel der Befragten unter<br />

Beeinträchtigungen in der Logistik- und Transportabwicklung.<br />

Das ist jeweils deutlich mehr als selbst<br />

zu Spitzenzeiten der Pandemie Mitte April 2020.“<br />

Eine Entspannung speziell bei der Zulieferung von<br />

Vorprodukten sei zumindest für die kommenden drei<br />

Monate nicht zu erwarten. „40 % der befragten<br />

Maschinenbaufirmen rechnen sogar mit zunehmenden<br />

Problemen, 52 % mit gleichbleibenden Herausforderungen“,<br />

erläutert Wiechers. Daher sei trotz der<br />

guten Auftragslage auch mit Blick auf das kommende<br />

Jahr noch Vorsicht geboten. „Für 2022 gehen wir<br />

von einem etwas schwächeren Produktionszuwachs<br />

von real 5 % aus. Insgesamt dürfte der Aufschwung<br />

aber intakt bleiben. Außerdem wird all das, was aus<br />

Knappheitsgründen in diesem Jahr nicht mehr gefertigt<br />

werden kann, im nächsten Jahr umgesetzt”,<br />

prognostiziert der VDMA-Chefvolkswirt.<br />

In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres<br />

verzeichnete der Maschinen- und Anlagenbau ein<br />

reales Produktionsplus von 7,1 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Die Auftragseingänge stiegen von Januar bis<br />

einschließlich Juli sogar um 30 % zum Vorjahr (Inland:<br />

+20 %, Ausland: +36 %). Das wird in den kommenden<br />

Monaten nach Einschätzung der VDMA-<br />

Volkswirte für eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung<br />

sowie Produktionszuwächse sorgen. Für das Gesamtjahr<br />

2021 bleiben die Volkswirte bei ihrer Einschätzung<br />

eines Wachstums von 10 %. Damit würde<br />

die Branche ihrem Produktionswert von 2019 zwar<br />

ein gutes Stück nähergekommen. Zwischenzeitliche<br />

Hoffnungen auf ein noch höheres Wachstum werden<br />

sich aber wohl nicht erfüllen. In einigen Fachzweigen,<br />

speziell bei den Herstellern von Teilen und Komponenten,<br />

sowie in Asien gebe es erste Anzeichen für<br />

ein geringeres Expansionstempo. „Andere kommen<br />

jetzt erst richtig in Schwung, müssen aber wegen der<br />

zahlreichen Engpässe Abstriche bei ihren Produk -<br />

tionsplänen machen“, schränkt Wiechers ein.<br />

Diese Einschätzung findet sich bestätigt in der<br />

jüngsten VDMA-Blitzumfrage, an der knapp 600<br />

Unternehmen teilnahmen. Demnach können derzeit<br />

neun von zehn Firmen in Folge von Produktionsbehinderungen<br />

weniger umsetzen, als unter anderen<br />

Bedingungen möglich wäre. Das dämpft auch die<br />

Umsatzerwartungen für das laufende Jahr: Knapp die<br />

Hälfte der Maschinenbauer beziffern die Verringerung<br />

des Umsatzwachstums 2021 infolge von Materialengpässen<br />

auf 1 bis 5 Prozentpunkte, weitere<br />

28 % prognostizieren sogar einen Abschlag von 5 bis<br />

10 Prozentpunkten. (nu)<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 9


Ticker<br />

» Produktionsverlagerung | Der<br />

Werkzeughersteller Walter AG will,<br />

seine Produktion am Hauptsitz<br />

Tübingen künftig auf maßgeschneiderte<br />

Sonderwerkzeuge konzentrieren.<br />

Die Fertigung des Standardprogramms<br />

an Werkzeugkörpern soll<br />

an den Standort in Wuxi, China,<br />

verlagert werden. So will das Unternehmen<br />

seine Position im internationalen<br />

Wettbewerb sichern.<br />

» Expertenrat | Im September<br />

wurde der „Rat für technologische<br />

Souveränität“ des Bundesforschungsministeriums<br />

(BMBF)<br />

gegründet. Das elfköpfige Gremium<br />

mit Vertretern aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft hat die<br />

Aufgabe, Empfehlungen für das<br />

BMBF zur Stärkung der technolo -<br />

gischen Souveränität Deutschlands<br />

und der EU zu erarbeiten.<br />

» Kooperation | Die Friedrich<br />

Lütze GmbH und das Institut für<br />

Gebäudeenergetik, Thermotechnik<br />

und Energiespeicherung (IGTE) der<br />

Uni Stuttgart wollen gemeinsam<br />

die Forschung auf dem Gebiet der<br />

thermischen Auslegung und<br />

Optimierung von Schaltschränken<br />

weiter vorantreiben.<br />

» Spatenstich | Der französische<br />

Elektrotechnikkonzern Schneider<br />

Electric verlegt seinen deutschen<br />

Hauptsitz auf den Düsseldorfer<br />

Euref-Innovationscampus. Auf<br />

40.000 m 2 soll ein attraktives<br />

Umfeld für Firmen, Start-ups und<br />

wissenschaftliche Einrichtungen<br />

entstehen, das die von der Bundesregierung<br />

gesteckten CO 2<br />

-Klimaschutzziele<br />

für 2045 erfüllt.<br />

Nachhaltigkeitsstudie<br />

Klimaschutz: Nur die Hälfte<br />

der Hersteller leistet ihren Beitrag<br />

Technologie spielt eine Schlüsselrolle in den Nachhaltigkeitsstrategien von Produktions -<br />

unternehmen, an der praktischen Umsetzung der Nachhaltigkeit hapert es aber noch.<br />

Lediglich 51 % der produzierenden<br />

Unternehmen weltweit bemühen sich<br />

darum, einen Beitrag gemäß des Pariser<br />

Klimaabkommens zu leisten und<br />

durch verminderte CO 2<br />

-Emissionen<br />

dem Temperaturanstieg entgegenzuwirken.<br />

Deutsche und französische<br />

Firmen gehen hier voran: Von ihnen<br />

arbeiten bereits 68 beziehungsweise<br />

67 % daran, nachhaltige Hersteller zu<br />

werden, indem sie versuchen, die<br />

sechs „R“ – Reduce, Reuse, Recycle,<br />

Recover, Redesign und Remanufacture<br />

– umzusetzen und ihre gesamte<br />

Wertschöpfungskette nachhaltig zu<br />

gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt<br />

die Studie „Sustainable operations:<br />

A comprehensive guide for manufacturers“<br />

des Capgemini Research<br />

Institute, für die 1.000 Führungskräfte<br />

von Firmen mit über einer Milliarde<br />

US-Dollar Umsatz jährlich in zwölf<br />

Ländern befragt wurden.<br />

56 % der befragten Hersteller fokussieren<br />

sich auf den Einsatz digitaler<br />

Technologien, um nachhaltiger zu<br />

werden. Jedes fünfte Unternehmen<br />

strebe einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb<br />

an; zwei von fünf Unternehmen<br />

verfolgen das Ziel, bis<br />

2030 zu 100 % mit erneuerbaren<br />

Energien zu arbeiten.<br />

Hersteller würden zudem große Vorteile<br />

durch bisherige Nachhaltigkeitsmaßnahmen<br />

bemerken. So registrieren<br />

89 % der Befragten, die Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

implementieren,<br />

eine verbesserte Markenreputation;<br />

81 % verzeichnen ein positiveres<br />

Umwelt-, Sozial- und Governance-<br />

Rating für ihr Unternehmen. Zudem<br />

erzielten 97 % Effizienz- und Produktivitätssteigerungen<br />

und mehr als<br />

zwei Drittel der Hersteller sparten<br />

Verpackungskosten ein. Ebenfalls<br />

jeder zweite bemerkt eine gestiegene<br />

Mitarbeitermotivation, heißt es.<br />

Umsetzung<br />

mangelhaft<br />

Fertiger sind sich der Vorteile<br />

einer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

bewusst.<br />

Aber erst 10 % der Firmen<br />

verfolgen einen ganzheitlichen<br />

Ansatz zur nachhaltigen<br />

Fertigung. Nur ein<br />

Fünftel sieht die Thematik<br />

vollständig in die Fertigungsstrategie<br />

integriert.<br />

Bild: Yuttana Studio/stock.adobe.com<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


ANTRIEBSKETTEN UND KETTENRÄDER<br />

ANZEIGE<br />

Traditionshersteller KÖBO bietet maßgeschneiderte Förder- und Transportlösungen<br />

Innovative Kettentechnologie<br />

Seit über 125 Jahren entwickelt und produziert KÖBO in Wuppertal Spezial-Förder- und Transportketten für alle Industrien<br />

in allen erdenklichen Bauarten und Abmessungen.<br />

K<br />

eine Kette ist wie die andere, aber<br />

alle eint die hohe Qualität für<br />

lange Lebensdauer und rationellen Einsatz.<br />

KÖBO-Ketten stehen seit jeher<br />

für hohe Standzeiten, geringe Reibwerte<br />

und ein Maximum an Produktivität.<br />

Das nach DIN 9001 zertifizierte Qualitätsmanagement<br />

garantiert zudem die<br />

gleichbleibende Güteklasse der Produkte.<br />

Möglich wird dies durch den Einsatz von<br />

optimal geeigneten Werkstoffen und die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung der verschiedenen<br />

Kettenbestandteile. So konnte<br />

das Unternehmen z. B. durch die permanente<br />

Weiterentwicklung der Rolleneinheit<br />

eine Optimierung für das Back-Business<br />

schaffen. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Gleitlagern stellt diese sich als deutlich<br />

wirtschaftlicher dar.<br />

Individuelle Kundenlösungen<br />

Jede Förder- und Transportlösung hat individuelle<br />

Anforderungen, die von den<br />

KÖBO-Ingenieuren detailliert analysiert und<br />

ausgewertet werden. Ob durch Maßaufnahmen<br />

vor Ort, anhand von Mustern in unserem<br />

Werk oder mit Koordination der lokalen<br />

Wartungsteams – das KÖBO-Team setzt<br />

alles daran, die optimale Kettenkonstruktion<br />

für den Kunden zu realisieren.<br />

Je nach Anforderung können für die Kettenproduktion<br />

korrosionsbeständige Werkstoffe<br />

und hochlegierte Stähle verwendet<br />

werden.<br />

Dabei setzt die KÖBO-Entwicklung alles daran,<br />

den Verschleiß zu minimieren. Durch<br />

eine Vergrößerung der Bolzen und Buchsen<br />

wird beispielsweise die Flächenpressung<br />

minimiert. Durch eine Veränderung der<br />

Dimensionen im Kettengelenk kann die<br />

Flächenpressung minimiert und somit eine<br />

längere Laufzeit der Kette erreicht werden.<br />

Immer die passenden Räder<br />

Erst die richtigen Kettenräder bringen die<br />

Ketten effizient ins Rollen, denn Ketten<br />

und Räder greifen ineinander. KÖBO fertigt<br />

Kettenräder in verschiedenen Ausführungen<br />

für alle Anforderungen.<br />

Kontakt:<br />

KÖBO GmbH & Co.KG<br />

Hatzfelder Str. 115 • 42281 Wuppertal<br />

Tel.: 0202 / 7093-0<br />

E-Mail: info@koebo.com<br />

In allen Industrien zu Hause<br />

Die Anwendungsbereiche der hochwertigen<br />

KÖBO Produkte sind breit gestreut<br />

und haben sich vielfach bewährt. Zu nennen<br />

wären beispielhaft:<br />

• Schüttgutindustrie<br />

• Stahlindustrie<br />

• Holzindustrie<br />

• Lebensmittelindustrie<br />

• Automobilindustrie<br />

• Papierindustrie<br />

• Fahrtreppenindustrie<br />

• Recyclingindustrie<br />

• Freizeitparkindustrie<br />

Man sieht, KÖBO Ketten sind in allen Elementen<br />

zu Hause und in allen Umgebungen<br />

zuverlässig einsatzfähig.<br />

DIE KÖBO KETTE<br />

KANN‘S<br />

Maßgefertigte Förderketten und<br />

Kettenräder für den wirtschaftlichen<br />

und nachhaltigen Einsatz.<br />

www.koebo.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 11<br />

Lebensmittel • Fahrtreppen • Automobil • Stahl • Recycling • Schüttgut • Holz • Papier • Freizeitparks


» NACHRICHTEN<br />

Expertise<br />

Wie der Einsatz von KI anwenderfreundlich gelingt<br />

reichen Fördermöglichkeiten im KI-Umfeld<br />

Gebrauch gemacht hat, sollte der<br />

Nutzen der KI-Anwendungen bei der Befragung<br />

in den Vordergrund gestellt werden.<br />

Dies gelinge glaubwürdiger durch<br />

Berichte anderer Unternehmen, die auf<br />

die eigene Problemsituation beziehungsweise<br />

Herausforderung übertragbar sind,<br />

wie der Bericht der Plattform feststellte.<br />

Beispiele aus der Industrie zeigen daher<br />

auf, welche Anwendungen aus dem Produktionskontext<br />

bereits erfolgreich realisiert<br />

werden konnten – aber auch, welche<br />

Herausforderungen und Verbesserungspotenziale<br />

bestehen, beispielsweise vereinfachte<br />

Antragsverfahren und schnellere<br />

Bewilligungsentscheidungen. Auf der<br />

Basis dieser Erkenntnisse wurden abschließend<br />

die erkannten Stärken,<br />

Schwächen, Chancen und Risiken des<br />

Einsatzes von KI-Anwendungen in KMU<br />

zusammengefasst, um systematisch<br />

Handlungsoptionen für eine erfolgreiche<br />

strategische Antwort abzuleiten. Ein Leit-<br />

Bild: Alexander Limbach/stock.adobe.com<br />

Die Expertise der Plattform Industrie 4.0 zeigt<br />

grundlegende Vorgehensweisen bei der Durchführung<br />

von KI-Vorhaben auf und liefert Anwendungsbeispiele<br />

aus der industriellen Praxis.<br />

Nur ein Bruchteil mittelständischer Unternehmen<br />

habe schon Erfahrungen mit<br />

künstlicher Intelligenz (KI) gesammelt. Zu<br />

diesem Schluss kommt die aktuelle Expertise<br />

„KI zur Umsetzung von Industrie 4.0<br />

im Mittelstand“, in der der Forschungsbeirat<br />

der Plattform Industrie 4.0 den Einsatz<br />

und die unternehmerischen Potenziale<br />

von KI-Lösungen untersuchte.<br />

Ein Grund sei die immer noch unzureichende<br />

digitale Infrastruktur, die eine<br />

mangelnde Datenqualität zur Folge hat.<br />

Ein anderer ist das fehlende Know-how,<br />

um Sensorik, Datenerfassung sowie die<br />

Aufbereitung und Anwendung von KI-Algorithmen<br />

zu planen und umzusetzen.<br />

Obwohl KI von vielen Befragten zwar laut<br />

einer vorherigen Online-Befragung als<br />

wichtiges Thema für das Geschäftsmodell<br />

erkannt werde, komme es in der Mehrzahl<br />

der mittelständischen Unternehmen nicht<br />

dazu, dieses Know-how aufzubauen.<br />

Da bisher nur eine kleine Anzahl der befragten<br />

Unternehmen von den umfangfaden<br />

bietet KMU des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus eine Orientierung, wie Probleme<br />

aus dem Produktionskontext mit<br />

KI-Anwendungen gelöst werden können.<br />

Die Expertise zeigt grundlegende Vorgehensweisen<br />

bei der Durchführung von KI-<br />

Vorhaben auf und liefert Anwendungsbeispiele<br />

aus der industriellen Praxis. Sie ist<br />

auf produzierende kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) fokussiert und vergleicht<br />

ihre Situation mit der von großen<br />

Unternehmen.<br />

Das Expertisen-Positionspapier wurde in<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Produktionsmanagement, Technologie<br />

und Werkzeugmaschinen (PTW) der Technischen<br />

Universität Darmstadt auf Basis<br />

einer Online-Befragung erstellt.<br />

Zuliefermesse FMB<br />

Schnell und zielgerichtet zum richtigen Kontakt<br />

Besucher der Messe FMB können jetzt schon<br />

feste Termine mit Ausstellern vereinbaren, die<br />

ihnen noch nicht bekannt sind.<br />

Per Online-Matchmaking können Besucher<br />

der 16. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau,<br />

die am 10. November in Bad<br />

Salzuflen ihre Tore öffnet, feste Termine<br />

mit Ausstellern vereinbaren – auch mit<br />

jenen, die ihnen noch nicht bekannt sind.<br />

„Aussteller und Besucher können eine<br />

Bild: Easyfairs<br />

Vorauswahl treffen und damit nicht nur<br />

den Messebesuch effizienter gestalten,<br />

sondern auch die Anzahl der Kontakte<br />

reduzieren“, sieht Christian Enßle, Head<br />

of Cluster FMB, einen zusätzlichen Vorteil<br />

des B2B-Matchmaking in der pandemiebedingten<br />

Situation.<br />

Für diese Art der Kontaktanbahnung melden<br />

sich Aussteller und Besucher der<br />

Messe auf der Matchmaking-Plattform<br />

(unter www.fmb-messe.de) an, hinterlegen<br />

ein Profil mit ihrem konkreten Bedarf<br />

oder Angebot und schauen sich die Profile<br />

der anderen Teilnehmer auf der Plattform<br />

an. Wenn das Profil zum Bedarf passt, buchen<br />

sie einfach den gewünschten Gesprächspartner.<br />

Zum Abschluss erhalten<br />

sie einen individualisierten Terminplan<br />

mit Meetings, die im 20-Minuten-Takt in<br />

einem nur dafür vorgesehenen Messebereich<br />

stattfinden.<br />

Laut Veranstalter Easyfairs schaffe auch<br />

die breite Ausrichtung der FMB über das<br />

ganze Spektrum der Zulieferindustrie hinweg<br />

beste Voraussetzungen dafür, dass<br />

Aussteller neue potenzielle Kunden gewinnen<br />

und die Besucher Kontakte zu<br />

neuen Zulieferern knüpfen könnten.<br />

Damit adressiere die FMB zwei Themen,<br />

die im Maschinenbau und ganz generell<br />

in der Industrie hoch oben auf der Agenda<br />

stehen: Digitalisierung und aktuelle Versorgungsengpässe.<br />

Die Messebesucher<br />

würden regionale und verlässliche Zulieferer<br />

kennenlernen und einen Überblick<br />

über aktuelle Innovationen für den Maschinenbau<br />

und die moderne, nach den<br />

Grundsätzen von Industrie 4.0 organisierte<br />

Produktion erhalten. Organisiert wurde<br />

das B2B-Matchmaking von der NRW.<br />

Bank, der Zenit GmbH und der Kreiswirtschaftsförderung<br />

Lippe.<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Neubau<br />

Yaskawa baut neue Europazentrale in Hattersheim<br />

Bild: A. Barnitzke/Konradin<br />

Der japanische Robotik- sowie Antriebsund<br />

Automatisierungsspezialist Yaskawa<br />

hat in Hattersheim am Main bei Frankfurt<br />

den Grundstein für seine neue Europazentrale<br />

gelegt. Der Neubau<br />

mit einem Investi -<br />

Anzeige<br />

tionsvolumen von rund<br />

23 Mio. Euro soll 2023 bezugsfertig<br />

sein und löst<br />

dann die bisherige Europa-<br />

Zentrale im nahen Eschborn<br />

ab. Hattersheim ist<br />

als Headquarter künftig<br />

Sitz des europäischen Yaskawa-Managements<br />

und<br />

zudem Hauptsitz des Drives & Motion-<br />

Bereichs. Die europäische Robotics-Divi -<br />

sion von Yaskawa hat ihren Sitz weiter in<br />

Allershausen bei München.<br />

Die neue Europazentrale soll auch ein<br />

Aushängeschild mit Innovations- und<br />

Schulungszentrum werden, denn der vierstöckige<br />

Bürokomplex bietet nicht nur<br />

... aber sicher<br />

www.infoteam.de<br />

4.220 m² Bürofläche für rund 220 Mitarbeiter,<br />

auch die europäische Yaskawa-<br />

Academy für Schulungen befindet sich<br />

zusammen mit einem Innovationszen-<br />

Grundsteinlegung für die neue Europa-Zentrale<br />

in Hattersheim: Yaskawas Management mit<br />

Architekt, Bauunternehmer und Stadt Hattersheim.<br />

Zweiter von links: Yaskawa-Europe-CEO<br />

Bruno Schnekenburger.<br />

trum und angeschlossenem<br />

Showroom im Erdgeschoss<br />

auf einer Fläche<br />

von 1.150 m².<br />

Auch mit einer energiesparenden<br />

Bauweise mit<br />

großen Fenstern, Photovoltaikanlage<br />

auf dem<br />

Dach sowie E-Mobility-<br />

Ladestationen im Parkhaus<br />

setze der Neubau verschiedene Akzente<br />

und unterstreiche Yaskawas Initiativen in<br />

Sachen Nachhaltigkeit. (ab)<br />

Konecranes<br />

C-Serie<br />

Elektrischer<br />

Kettenzug<br />

• <br />

• Hochwertiger Motor<br />

• <br />

• <br />

• <br />

• Rutschkupplung<br />

• <br />

konecranes.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 13


» NACHRICHTEN<br />

Softwareentwicklungsprojekt<br />

Schaeffler und DMG Mori digitalisieren Werkzeugbau<br />

Die DMG Mori AG und die Schaeffler AG<br />

vertiefen ihre langjährige Geschäftsbeziehung.<br />

Auf dem DMG Mori Partner Summit<br />

2021 im September in<br />

Pfronten hat der Werkzeugmaschinenhersteller<br />

Anzeige<br />

DMG Mori vom Automobilzulieferer<br />

Schaeffler<br />

einen Software-Entwicklungsauftrag<br />

zur Digitalisierung<br />

des Werkzeugbaus<br />

erhalten. Gemeinsam wollen<br />

die Unternehmen ein<br />

dynamisch integriertes Fertigungssystem<br />

entwickeln und weltweit bei Schaeffler<br />

implementieren. Schaeffler ist mit einer<br />

Filteranlagen zur Aufbereitung<br />

von Industriewasser!<br />

Vielzahl von Industrieanwendungen bereits<br />

seit 2014 ein bedeutender Technologiepartner<br />

von DMG Mori, wie es heißt.<br />

Gemeinsam mit Up2parts<br />

und Istos entwickelt DMG<br />

Mori im ersten Schritt ein<br />

vollständig integriertes<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

AUF DER HOMEPGAGE!<br />

System für die kosteneffiziente<br />

Fertigung. Das System<br />

automatisiere die bisher<br />

einzelnen Prozessschritte<br />

Design, Planung<br />

und Programmierung.<br />

Studie Netzwerk-Sicherheit<br />

Lücken im privaten Mobilfunk-Sicherheitsportfolio<br />

Bild: ivanko80/stock.adobe.com<br />

Eine Studie von Trend Micro und GSMA<br />

Intelligence zeigt Sicherheitsprobleme sowie<br />

-chancen in privaten 5G-Netzwerken auf.<br />

Trend Micro, ein Anbieter von Cyber -<br />

sicherheitslösungen, veröffentlichte zusammen<br />

mit GSMA Intelligence eine<br />

Studie, derzufolge 68 % der Netzwerkbetreiber<br />

private drahtlose Netzwerke an<br />

Unternehmenskunden verkaufen – der<br />

Rest plant, dies bis 2025 zu tun. Fast die<br />

Hälfte der Betreiber hält es für äußerst<br />

wichtig, in Sicherheit zu investieren, um<br />

langfristige Umsatzziele zu erreichen. Zu<br />

diesem Zweck planen 77 % der Betreiber,<br />

Sicherheit als Teil ihrer privaten Netzwerklösungen<br />

anzubieten. Außerdem:<br />

• sehen 51 % der Netzwerkbetreiber<br />

Edge Computing als wichtigen<br />

Bestandteil ihrer künftigen Unter -<br />

nehmensstrategie an.<br />

• nennen 48 % der Betreiber einen Mangel<br />

an adäquaten Kenntnissen oder<br />

Tools zur Erkennung von Schwachstellen<br />

als eine der größten Sicherheits -<br />

herausforderungen hinsichtlich 5G.<br />

• haben 39 % nur einen begrenzten Pool<br />

an Sicherheitsexperten.<br />

• kämpfen 41 % mit Schwachstellen in<br />

der Netzwerkvirtualisierung.<br />

Anzeige<br />

Rump Strahlanlagen<br />

Leichtmetalle leicht gestrahlt<br />

12.10.2021 Ausgabe 17 | 2021 www.industrieanzeiger.de<br />

Mit der CAPSOR® Foundry von RUMP<br />

STRAHLANLAGEN GmbH & Co lassen sich<br />

die Gussteile aus Aluminium und anderen<br />

Leichtmetallen genauso perfekt bearbeiten<br />

wie Produkte aus Gusseisen oder<br />

Stahl. Das Power & Free – Fördersystem<br />

bringt die Transporthänger mit den Werkstücken<br />

von der Beladestelle direkt in den<br />

Strahlbereich, in dem durch Oszillation<br />

und Rotation der Teile im Strahlbereich<br />

der wartungsfreundlichen Hochleistungs-<br />

Turbostrahler diese schnell bis zur<br />

gewünschten Oberflächenqualität veredelt<br />

werden.<br />

Durch vorbereitete Strahlprogramme und<br />

automatisierte Prozesse beschränken sich<br />

manuelle Eingriffe auf ein Minimum.<br />

Neben Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit<br />

zeichnet sich die innovative<br />

Foundry Serie durch geringe Installa -<br />

tionszeiten bis zur Inbetriebnahme aus.<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Transparenzregister belegt<br />

Unternehmen mit neuen Pflichten<br />

» Seite 20<br />

Messe Blechexpo<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Prozesseffizienz im Fokus<br />

» Seite 26<br />

Arbeitsschutz<br />

Die CO 2<br />

-Ampel, das einfache<br />

Mittel gegen Corona<br />

» Seite 74<br />

TOPSTORY<br />

Wissen für Entscheider in der Produktion<br />

Blechfertigung<br />

Von der Plattform zum digitalen<br />

Öko system – neue Strukturen für<br />

die Blechteilebeschaffung<br />

» Seite 48<br />

Interview<br />

Trumpf-Werkzeugmaschinen-<br />

Chef Dr. Stephan Mayer über<br />

neue Maschinen<br />

und strategische<br />

Entwicklungen<br />

» Seite 54<br />

Bild: Rump Strahlanlagen<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Dateninfrastruktur<br />

Europäische Initiative<br />

Gaia-X wächst weiter<br />

3D-Druck<br />

Großraumdrucker liefern<br />

Bauteile im XXL-Format<br />

Bild: NicoElNino/stock.adobe.com<br />

Gerade für spezialisierte KMU mit schützenswerten<br />

Geschäftsgeheimnissen wird Datensouveränität bei<br />

ihrer digitalen Transformation immer wichtiger.<br />

Mit der Commerzbank, der Deutschen<br />

Bahn und der Software AG haben sich zuletzt<br />

drei deutsche Konzerne der Initiative<br />

Gaia-X angeschlossen. Das digitalpoli -<br />

tische Vorhaben der Bundesregierung und<br />

der Europäischen Union zielt auf den<br />

Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur<br />

ab, die Datensouveränität und<br />

-sicherheit für Europa schaffe. Entstehen<br />

soll ein digitales Ökosystem auf Basis von<br />

Open Source, das Kollaboration und Innovationen<br />

durch eine datenschutzkonforme<br />

Nutzung von Daten fördert und dabei<br />

einer Monopolisierung entgegenwirkt,<br />

heißt es. Die Grundlage dafür, die soge-<br />

nannten Federated Services, sind vollständig<br />

beschrieben und werden nun<br />

entwickelt.<br />

Ende Juli hatte das Bundeswirtschaftsministerium<br />

elf Gewinner-Konsortien gekürt,<br />

die im Rahmen eines Förderwett -<br />

bewerbs verschiedene Anwendungen im<br />

digitalen Ökosystem Gaia-X eingereicht<br />

hatten. Für die Förderung der Leuchtturmprojekte<br />

stehen knapp 180 Mio. Euro<br />

bereit. Die Projekte des Förderwettbewerbs<br />

zeigen, wie Unternehmen flexible,<br />

unabhängige Infrastrukturen nutzen können,<br />

die mit den europäischen Datenschutzrichtlinien<br />

konform gehen. Dieses<br />

Potenzial von Gaia-X haben viele Unternehmen<br />

noch nicht erkannt, so einer der<br />

Leuchtturmpartner. Besonders für die vielen<br />

spezialisierten kleinen und mittleren<br />

Unternehmen mit ihren schützenswerten<br />

Geschäftsgeheimnissen sei Datensouveränität<br />

ein relevantes Thema: Sie alle<br />

müssten sich darauf verlassen können,<br />

dass ein flexibler und sicherer Datenfluss<br />

– auch über das eigene Unternehmen hinaus<br />

– im Rahmen der DSGVO-Richtlinien<br />

gewährleistet ist, und dass ihre Daten<br />

sicher vor dem Zugriff Unbefugter sind.<br />

Die Leichtbauweise von 3D-gedruckten Tribo-<br />

Komponenten reduziert laut Igus den Materialeinsatz<br />

und die Produktionszeit um bis zu 80 %.<br />

Bei der Herstellung im Großformat-<br />

3D-Drucker setzt Produzent Igus auf die<br />

Tribofilamente Iglidur I150 und die optisch<br />

detektierbare blaue Variante Iglidur<br />

I151. Damit können schmierfreie Sonderteile<br />

für Bewegungen hergestellt werden.<br />

Die Kunststoffe sind gemäß der EU-Verordnung<br />

10/2011 für die Lebensmittelindustrie<br />

zertifiziert. Beide Filamente lassen<br />

sich auf 3D-Druckern nutzen, bei denen<br />

die Düsentemperatur auf 250 °C einstellbar<br />

ist. Sie sind auf großen Filament-Rollen<br />

mit einem Gewicht von 8 kg verfügbar<br />

und eignen sich für die Fertigung von<br />

großen Bauteilen in Großraumdruckern.<br />

Bild: Igus<br />

C-Gate<br />

IoT Platform<br />

Besuchen Sie uns auf der Schweisstec:<br />

26. bis 29.10.2021 in Stuttgart<br />

Halle 7, Stand 7416<br />

Digitalisierung in der Schweißtechnik<br />

Die Digitalisierungsplattform C-Gate IoT Platform<br />

ermöglicht ein bedarfsorientiertes Management von<br />

Schweiß- und Roboterdaten. Mit dem ganzheitlichen<br />

Informations- und Kommunikationstool visualisieren<br />

Sie die Performance Ihrer Roboteranlagen, lokalisieren<br />

Sie Engpässe und steigern Sie die Effizienz Ihrer<br />

Schweißfertigung.<br />

Weld your way.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 15


» NACHRICHTEN<br />

Erneuerbare Energien<br />

Flaute sorgt für Rückgang der Windenergie<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />

ISE hat die Daten zur öffent -<br />

lichen Nettostromerzeugung für das erste<br />

Halbjahr 2021 vorgestellt. Mit einem Anteil<br />

von 47,9 % an der Nettostromerzeugung<br />

zur öffentlichen Stromversorgung –<br />

also dem Strommix, der aus der Steckdose<br />

kommt – lag die Erzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien deutlich unter dem Vorjahr<br />

(55,8 %). Solar- und Windenergieanlagen<br />

speisten gemeinsam 87,3 TWh in<br />

das öffentliche Netz ein, gegenüber<br />

102,9 TWh im ersten Halbjahr 2020. Dies<br />

lag vor allem am Rückgang der Windkraft<br />

um 20,5 %. Die Stromproduk tion aus<br />

Braunkohle (+ 37,6 %), Steinkohle<br />

(+38,9 %), Gas (+18,6 %), Wasserkraft<br />

(+15,9 %) und Kernenergie (+7,1 %) stieg<br />

dagegen an. Nachdem im ersten Halbjahr<br />

2020 die Stromerzeugung und die Last<br />

aufgrund der durch die Corona-Pandemie<br />

rückläufigen Industrieproduk tion zurückgegangen<br />

war, lagen sie 2021 wieder auf<br />

dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.<br />

Die angegebenen Werte berücksichtigen<br />

die bis Juli verfügbaren Monatsdaten des<br />

Flaute in den Windparks: Die Windenergie ging<br />

gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 wetter -<br />

bedingt deutlich zurück. Sie blieb dennoch mit<br />

Abstand die wichtigste erneuerbare Energiequelle.<br />

Statistischen Bundesamtes zur Elektrizitätserzeugung<br />

und zur Ein-und Ausfuhr<br />

von Elektrizität bis einschließlich April<br />

2021. Die Daten für Mai und Juni wurden<br />

auf Basis von Stundenwerten der Leipziger<br />

Strombörse EEX und der vier Übertragungsnetzbetreiber<br />

50 Hertz, Amprion,<br />

Tennet, TransnetBW hochgerechnet.<br />

RKW-Studie<br />

Start-ups und Mittelstand können gut miteinander<br />

Bild: BillionPhotos.com/stock.adobe.com<br />

In Deutschland entstehen zunehmend Unterstützungsangebote,<br />

welche die Kooperationen<br />

zwischen mittelständischen Unternehmen und<br />

Start-ups erleichtern sollen.<br />

Das RKW-Kompetenzzentrum hat das<br />

dritte Update der Studie „Mittelstand<br />

meets Startup 21: Potenziale der Zusammenarbeit“<br />

im Rahmen eines Online-<br />

Events vorgestellt. Ein wichtiges Ergebnis<br />

der Studie ist, dass der Anteil an Unternehmen,<br />

die mit Start-ups kooperieren,<br />

bei 36 % liegt. Dieser Wert bleibe für die<br />

betrachteten Branchen nach wie vor<br />

relativ stabil, wie der Vergleich mit den<br />

Ergebnissen aus den Studien der Jahre<br />

2017 und 2018 zeigt. Außerdem seien<br />

gute persönliche und berufliche Netzwerke<br />

sowie Kontakte zum Führungspersonal<br />

der Start-ups und Unternehmen weiterhin<br />

die wichtigsten Voraussetzungen für<br />

eine erfolgreiche Kooperationen.<br />

Für die Studie wurden 250 kleine und<br />

mittlere Unternehmen (KMU) zum Kooperationsverhalten<br />

mit Start-ups befragt.<br />

Im Fokus stehen dabei die Branchen<br />

Chemie und Pharma, Informations- und<br />

Kommunikationstechnik sowie Fahrzeugund<br />

Maschinenbau. In Deutschland stehen<br />

etwa 70.000 Start-ups rund 400.000<br />

mittelständischen Betrieben gegenüber.<br />

Kooperation<br />

Gemeinsame Forschung an der Montage der Zukunft<br />

Universal Robots (UR) forscht als neues<br />

Mitglied des Center XL Assembly am<br />

RWTH Aachen Campus ab sofort an Fragestellungen<br />

für die Montage der Zukunft.<br />

Ziel der Zusammenarbeit ist es, gemeinsam<br />

mit einem interdisziplinären<br />

Wissenschaftlerteam Technologien zur<br />

verbesserten Resilienz und Nachhaltigkeit<br />

von Montagesystemen zu entwickeln und<br />

für Anwender nutzbar zu machen.<br />

„Unsere Mitgliedschaft im Center XL Assembly<br />

ist eine große Chance, mit erfahrenen<br />

Forschern aus unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen zusammenzuarbeiten“,<br />

sagt Andrea Alboni, General Manager<br />

Western Europe von Universal Robots.<br />

„Für uns liegt der Fokus darauf, unseren<br />

Anwendern bestmögliche Konzepte für<br />

künftige Montagesysteme in der Industrie<br />

zur Verfügung zu stellen“.<br />

Das Center XL Assembly sei dafür die<br />

ideale Plattform, denn es vereine Wirtschaft<br />

und Wissenschaft unter einem<br />

Dach. „Damit wird der Raum geschaffen,<br />

wo Montage-Innovationen kreiert werden<br />

können“, so Alboni weiter.<br />

Mobiler Manipulator mit 5G im Einsatz in der<br />

Großbauteilmontage.<br />

Bild: Hüttemann/WZL/XL Assembly<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Arbeitskleidung nutzen,<br />

ohne sie zu kaufen.<br />

Mit allem Komfort.<br />

MEWA #textilsharing<br />

Einfach entlastend: Wer Berufsbekleidung, Putztücher und andere Betriebstextilien<br />

über MEWA bezieht, handelt nicht nur nachhaltig, sondern muss sich auch selbst um<br />

nichts mehr kümmern. Holen, Waschen, Instandhalten, Bringen – der einzigartige<br />

MEWA Service-Kreislauf lässt keine Wünsche offen. So geht Nutzen statt Besitzen.<br />

mewa.de/textilsharing<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 17


» MENSCHEN<br />

Bild: Peter Schoppe<br />

Führungswechsel<br />

bei Aras<br />

Mit Wirkung zum 1. Juli 2021 hat Peter Schoppe die<br />

Leitung von Aras, einem führenden Plattformanbieter<br />

für digitale Industrieanwendungen in Deutschland,<br />

übernommen. Der studierte Diplom-Ingenieur<br />

für Elektrotechnik verfügt über mehr als 20 Jahre<br />

Erfahrung in der Führung von Geschäftseinheiten in<br />

den Bereichen Embedded Systems und Product Lifecycle<br />

Management (PLM). Schoppe war unter anderem<br />

in leitenden Funktionen im Vertrieb, Projektmanagement<br />

sowie in der Entwicklung bei Industrieunternehmen<br />

tätig, darunter T-Systems.<br />

Neuer CEO bei<br />

Argo-Hytos<br />

Die bereits im März angekündigte<br />

organisatorische Veränderung bei der<br />

Argo-Hytos Group AG ist am 1. Juli 2021 in<br />

Kraft getreten. Christian Kienzle hat die Position des CEO an<br />

Erich Hofer übergeben und wird sich in seiner neuen Rolle<br />

als Verwaltungsratspräsident verstärkt um die organisato -<br />

rische und strategische Ausrichtung der Gruppe kümmern.<br />

Hofer ist mit einer kurzen Unterbrechung seit 10 Jahren in<br />

verschiedenen Positionen für das Unternehmen tätig. Im<br />

Jahr 2017 übernahm er die Position des CFO der Argo-<br />

Hytos-Gruppe, die er auch weiterhin ausüben wird.<br />

Von 2001 bis 2004 führte Hofer als Group CFO den Technologiekonzern<br />

Schneeberger. Anschließend begleitete er als<br />

aktiver Verwaltungsrat einer US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft<br />

Unternehmen und Start-ups. Seit 2015<br />

ist Hofer wieder für die Argo-Hytos-Gruppe tätig.<br />

Bild: Argo-Hytos<br />

Neuer Vorstand gewählt<br />

Generationswechsel<br />

an der Führungsspitze<br />

Bild: Bosch<br />

Die Mitgliedsfirmen des Fachverbands Antriebstechnik im<br />

VDMA haben in der turnusmäßigen Mitgliederversammlung<br />

einen neuen Vorstand gewählt. Bernd Neugart von der Neugart<br />

GmbH (2.v.l.) wurde zum neuen Vorsitzenden und<br />

Dr. Stefan Spindler, Schaeffler Technologies AG & Co. KG,<br />

(3.v.l.) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.<br />

„Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit im<br />

Vorstand im Dienst der Antriebstechnik fortzusetzen und<br />

danken Wilhelm Rehm für seine erfolgreiche siebenjährige<br />

Zeit als Vorsitzender in diesem Ehrenamt“, sagte Hartmut<br />

Rauen, Geschäftsführer des Fachverbands Antriebstechnik<br />

im VDMA (1.v.l.).<br />

Mit Blick auf die Geschäftslage verzeichnet die Antriebstechnik<br />

eine positive Entwicklung: Von Januar bis Juli 2021<br />

stiegen die Auftragseingänge um 40 % gegenüber 2020.<br />

Bosch vollzieht zum 1. Januar 2022 den lang vorbereiteten<br />

Generationswechsel an der Führungsspitze:<br />

Der Aufsichtsratschef und Chef der Robert Bosch<br />

Industrietreuhand KG (RBIK) Franz Fehrenbach (2.v.l.)<br />

geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Prof.<br />

Stefan Asenkerschbaumer (1.v.l). Dr. Volkmar Denner<br />

(2.v.r.) übergibt den Vorsitz der Bosch-Geschäftsführung<br />

an Dr. Stefan Hartung (1.v.r.) und widmet sich<br />

als Scientific Advisor von Bosch der Forschung in der<br />

Quantentechnologie. Stellvertretender Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung wird Dr. Christian Fischer.<br />

Bild: VDMA<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 19


» NEWS & MANAGEMENT<br />

Bild: bluedesign/stock.adobe.com<br />

Neuerungen im Gesellschaftsrecht<br />

Transparenzregister belegt<br />

Unternehmen mit neuen Pflichten<br />

Verstöße gegen die Transparenzpflicht<br />

werden vehement verfolgt. Wird ein<br />

Bußgeld verhängt, so wird dies –<br />

im Sinne eines modernen Prangers –<br />

auf der Website des Bundesverwaltungsamts<br />

veröffentlicht.<br />

Am 1. August 2021 ist das Transparenzregister- und Finanzinformationsgesetz Geldwäsche in<br />

Kraft getreten. Dieses verpflichtet alle transparenzpflichtigen Gesellschaften, ihren wirtschaftlich<br />

Berechtigten zu ermitteln und dem Transparenzregister zur Eintragung mitzuteilen. Für eine<br />

Vielzahl von Unternehmen bedeutet dies einen hohen bürokratischen Aufwand, der keinesfalls<br />

ignoriert werden sollte.<br />

» Dr. Christoph Bentele und Alexandra Wagner, Rechtsanwälte bei Grub Bahmann Rechtsanwaltspartnerschaft in Ludwigsburg<br />

In den Medien ist das Thema Geldwäsche derzeit<br />

vor allem aufgrund der Turbulenzen um die beim<br />

Zoll angesiedelte Financial Intelligence Unit (FIU)<br />

präsent. Weit unterhalb des Radars der öffentlichen<br />

Aufmerksamkeit ist am 1. August 2021 jedoch eine<br />

Gesetzesänderung in Kraft getreten, die es in sich<br />

hat: Die bisher geltende Mitteilungsfiktion des<br />

Transparenzregisters wurde aufgehoben.<br />

Was versteckt sich hinter dieser scheinbar kleinen<br />

Änderung? Bisher galt gemäß der sogenannten Mitteilungsfiktion,<br />

dass eine Rechtseinheit ihren wirtschaftlich<br />

Berechtigten nur dann an das Transparenzregister<br />

melden musste, wenn sich dieser nicht<br />

aus den im Handelsregister zugänglichen Informationen<br />

ergeben hat. Beispielweise wenn Treuhand -<br />

abreden bestehen. In aller Regel mussten Unternehmen<br />

also nicht aktiv werden und keine gesonderte<br />

Meldung an das Transparenzregister abgeben. Das<br />

hat sich nun geändert.<br />

Das Transparenzregister ist ein elektronisches<br />

Register, welches Auskunft über die wirtschaftlich<br />

Berechtigten von Gesellschaften und Vereinigungen<br />

geben soll. Zweck des Transparenz registers ist es, zu<br />

verhindern, dass illegale Vermögenswerte durch<br />

komplexe Firmenkonstruktionen verschleiert werden.<br />

Mit der jüngsten Gesetzesänderung wurde das Transparenzregister<br />

nun zum Vol l register aufgewertet.<br />

Wer muss melden?<br />

Die neuen Meldepflichten zum Transparenzregister<br />

betreffen grundsätzlich alle eingetragenen Unternehmen<br />

und Körperschaften, also etwa AG, GmbH,<br />

UG (haftungsbeschränkt), Genossenschaften, Stiftungen,<br />

SE sowie eingetragene Personengesellschaften<br />

wie OHG, KG und Partnerschaften. Nicht betroffen<br />

von der Mitteilungspflicht sind Einzelunternehmer,<br />

eingetragene Kaufleute und Gesellschaften<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


ürgerlichen Rechts. Außerdem bestehen Erleichterungen<br />

für Vereine. Allerdings gibt es keine Möglichkeit<br />

der Konzernmeldung, sondern jede Gesellschaft<br />

muss eine separate Meldung tätigen.<br />

Was ist zu melden?<br />

Zu melden ist stets der oder die unmittelbar oder<br />

mittelbar wirtschaftlich Berechtigte der Gesellschaft.<br />

Nur natürliche Personen können wirtschaftlich<br />

Berechtigte sein, im Sinne des Geldwäschegesetzes<br />

nämlich jede natürliche Person, die unmittelbar oder<br />

mittelbar mehr als 25 % der Kapitalanteile hält,<br />

mehr als 25 % der Stimmen kontrolliert oder auf<br />

vergleichbare Weise entsprechende Kontrolle ausübt.<br />

Die erforderlichen Angaben ergeben sich zunächst<br />

aus anderen elektronisch abrufbaren Registern<br />

(Handels-, Genossenschafts-, Partnerschaftsregister).<br />

Die Ermittlung des wirtschaftlich Berechtigten<br />

kann aber sehr kompliziert sein, denn es sind nicht<br />

nur die gesellschaftsvertraglichen Regelungen, sondern<br />

auch sämtliche abweichenden Absprachen wie<br />

Treuhandmodelle und atypische Stimmrechts- und<br />

Gewinnverteilungen zu berücksichtigen. Auch Fälle<br />

mit Auslandsbezug, etwa bei internationalen Konzernstrukturen,<br />

sind hochkomplex, denn die Suche<br />

nach dem wirtschaftlich Berechtigten macht nicht<br />

an Ländergrenzen halt. Kann auf der letzten Stufe<br />

keine natürliche Person als wirtschaftlich Berechtigter<br />

ermittelt werden, gilt der gesetzliche Vertreter<br />

oder geschäftsführende Gesellschafter oder Partner<br />

des Vertragspartners als wirtschaftlich Berechtigter.<br />

Die Meldung selbst erfolgt über die Website des<br />

Transparenzregisters und ist mitunter in komplexen<br />

Fällen mit einer Vielzahl von Rückfragen<br />

durch die Sachbearbeiter<br />

Verstöße gegen die Transparenzpflichten<br />

können mit einer<br />

und der Anforderung weitergehender<br />

Unterlagen und Daten verbunden.<br />

Insofern empfiehlt sich in die-<br />

Geldbuße in Höhe von bis zu<br />

100.000 Euro, in Sonderfällen<br />

sen Fällen die Einschaltung eines<br />

auch bis zu 5 Mio. Euro,<br />

auf das Gesellschaftsrecht spezialisierten<br />

Beraters, der auch über die<br />

geahndet werden.<br />

Übergangsfristen Bescheid weiß. So ist die<br />

Deadline für AG, SE und KGaA am 30. März 2022,<br />

für GmbH und Partnergesellschaften am 30. Juni<br />

2022 und für OHG und KG am 31. Dezember 2022.<br />

Pflicht zu Änderungsmitteilungen<br />

Mit einer einmaligen Meldung ist es zudem nicht<br />

getan. Die juristischen Personen und eingetragenen<br />

Personengesellschaften müssen Angaben zu den<br />

wirtschaftlich Berechtigten einholen, aufbewahren,<br />

auf dem aktuellen Stand halten und der registerführenden<br />

Stelle Änderungen unverzüglich elektronisch<br />

mitteilen.<br />

Nach der gesetzlichen Regelung sind Verstöße<br />

gegen die Transparenzpflichten eine Ordnungswidrigkeit<br />

und können mit einer Geldbuße in Höhe von<br />

bis zu 100.000 Euro, in Sonderfällen auch bis zu<br />

5 Mio. Euro, geahndet werden. Es zeigt sich bereits,<br />

dass Verstöße gegen die Transparenzpflicht vehement<br />

verfolgt werden. Wird ein Bußgeld verhängt, so<br />

wird dies übrigens – im Sinne eines modernen Prangers<br />

– auf der Website des Bundesverwaltungsamts<br />

veröffentlicht.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

EXKLUSIV.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 21


» NEWS & MANAGEMENT<br />

Bild: Complexity Management Academy<br />

Market Intelligence beschreibt den Prozess von der Aufnahme und Ableitung von Informationen aus dem Markt bis zur Nutzung der Erkenntnisse im<br />

Innovations- und Entwicklungsprozess. Der Complexity Management Congress (CMC) am 17. und 18. November 2021 greift auch dieses Thema auf.<br />

Market Intelligence führt zu besserem Kundenverständnis<br />

Variantenvielfalt muss sich am<br />

Kundennutzen orientieren<br />

Die Markt- und Nutzungsdatenanalyse erlaubt ein tiefergehendes Verständnis der realen<br />

Produktnutzung und daraus entstehender Bedarfe und sie schafft eine Brücke zwischen der<br />

Nutzungs- und der Entwicklungsphase moderner Produkte. Mit neuen Methoden lassen sich<br />

Varianten und Komplexität bedarfsgerecht auslegen, was große Potenziale für die Effektivität<br />

von Entwicklungsaktivitäten und für das Vermeiden unnötiger Kosten bietet. Dies lässt sich<br />

unter Beachtung von Best-Practices mit hoher Ressourceneffizienz erzielen.<br />

» Prof. Günther Schuh, Maximilian Kuhn und Benjamin Lender, alle vom WZL der RWTH Aachen University<br />

Eine zentrale Grundlage für die Entwicklung<br />

erfolgreicher Produkte ist<br />

die Orientierung an der tatsächlichen<br />

Nutzung. Dass dies nicht immer ganz einfach<br />

ist, zeigt das Beispiel eines Druck -<br />

maschinenherstellers, der die Höchstgeschwindigkeit<br />

der Maschinen als Zielwert<br />

für die Entwicklung festgelegt hat. Die<br />

Hypothese: Eine höhere Druckgeschwindigkeit<br />

bedeutet mehr Output pro Minute<br />

und damit höhere Umsätze für Anwender<br />

der Druckmaschine. Als die Anwendungs -<br />

daten systematisch untersucht wurden,<br />

stellte sich heraus, dass kaum Maschinen<br />

in den oberen Geschwindigkeitsbereichen<br />

betrieben wurden. Die Nutzungshypothese<br />

entsprach nicht der Realität.<br />

Variantenvielfalt geht stets mit Komplexität<br />

und Kosten einher. Vielfalt ist zu<br />

fördern, wo das Kostennutzenverhältnis<br />

günstig ist, und zu vermeiden, wo dies<br />

nicht der Fall ist. Um dies zu tun, müssen<br />

jedoch die Bedürfnisse verstanden werden.<br />

Um die Bedürfnisse der Kunden sowie<br />

die Nutzung der Produkte besser zu<br />

verstehen und hieraus Implikationen für<br />

die Entwicklung abzuleiten, können neue<br />

Methoden der Markt- und Nutzungsdatenanalyse<br />

verwendet werden: die sogenannte<br />

Market Intelligence (MI).<br />

MI umfasst Methoden und Tools, welche<br />

die Aufnahme, Auswertung und<br />

Interpretation von Informationen aus und<br />

über den Markt ermöglichen. Exemplarische<br />

Input-Daten, die wesentlichen<br />

Schritte zum Aufbau der MI und Anwendungsbeispiele,<br />

die die Handhabung der<br />

internen und externen Varianz unterstüt-<br />

zen, sind in der Grafik beispielhaft dar -<br />

gestellt.<br />

Die erfolgreiche Umsetzung einer MI<br />

wird von Unternehmen häufig als eine<br />

komplexe und mit hohem Aufwand verbundene<br />

Aufgabe betrachtet. Dass dies<br />

nicht so sein muss, zeigt eine Studie des<br />

Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der<br />

RWTH Aachen University und der Complexity<br />

Management Academy aus dem<br />

Jahr 2020. Ziel der Studie war die Ermittlung<br />

von Erfolgsfaktoren, um eine zielgerichtete<br />

MI in Unternehmen umzusetzen.<br />

Ein Faktor ist die Zentralisierung der MI<br />

und die damit verbundene Bereitstellung<br />

von Informationen für das Unternehmen.<br />

So konnte festgestellt werden, dass besonders<br />

erfolgreiche Unternehmen dedizierte<br />

Ressourcen für die Implementie-<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


ung einer MI schaffen. Hierbei wird<br />

besonders die damit einhergehende Effizienz<br />

dieser Fokussierung von Ressourcen<br />

ersichtlich. Eine der erfolgreichsten MI-<br />

Abteilungen der Studie besteht lediglich<br />

aus einer einzelnen Person, die sich vollständig<br />

dieser Aufgabe widmet.<br />

Ein weiterer Faktor ist der umfang -<br />

reiche Markt für Software, der die Mitarbeitenden<br />

bei der Implementierung einer<br />

MI unterstützen kann. So existieren etwa<br />

Crawler, die Diskussionen aus Wartungsforen<br />

und Rezensionen automatisiert einlesen,<br />

analysieren und die Informationen<br />

aufbereiten. Weiterhin gibt es Datenbankprogramme,<br />

die diverse IT-Systeme<br />

des Unternehmens einbinden und Visualisierungshilfen,<br />

die die Ergebnisse zentral<br />

in Dash boards darstellen und weitgehend<br />

automatisiert aktuell halten. Der wachsende<br />

Markt dieser Werkzeuge senkt die<br />

Hürden für den Einstieg in die neuen<br />

Technologien. Wichtig für die Datenanalyse<br />

und -interpretation ist eine Aktualisierung<br />

der Informationen in festgelegten<br />

Intervallen. Weiterhin sind die korrekte<br />

Interpretation der Daten sowie geregelte<br />

Prozesse zur Handhabung widersprüch -<br />

lichen Analyseergebnisse wichtig.<br />

Darüber hinaus sind organisatorische<br />

Hürden für die erfolgreiche Umsetzung<br />

einer MI zu beachten. Ein Hemmnis für<br />

die Nutzung datenbasierter Erkenntnisse<br />

kann ein „not-discovered-here“-Effekt<br />

sein, der analog zum „not-inventedhere“-Effekt<br />

mit einer Abwehrhaltung der<br />

Organisation einhergeht. Diese Hürde<br />

lässt sich durch Transparenz der MI-Prozesse<br />

sowie Einbinden der Mitarbeitenden<br />

überwinden. Ist diese Hürde genommen,<br />

konnten erfolgreiche Unternehmen Vertrauen<br />

in die MI schaffen. So gab ein<br />

Großteil der entsprechenden Unternehmen<br />

an, dass den Ergebnissen aus der MI<br />

mehr Vertrauen entgegengebracht wird,<br />

als dem reinen Bauchgefühl.<br />

Zusammengefasst ist Market Intelligence<br />

ein erfolgversprechendes Werkzeug<br />

für ein besseres Kundenverständnis, das<br />

die Grundlage für eine bedarfsorientierte<br />

Gestaltung der Produktvielfalt bildet.<br />

Durch den Einsatz einer MI fand der eingangs<br />

genannte Hersteller von Druck -<br />

maschinen heraus, dass die Kunden in<br />

Wirklichkeit keine besonders hohen<br />

Druckgeschwindigkeiten, sondern schnelle<br />

Farbwechsel benötigen. Aus dieser<br />

Erkenntnis wurde die Entwicklung einer<br />

neuen Generation von Druckmaschinen<br />

abgeleitet.<br />

Weitere Werkzeuge, die Unternehmen<br />

bei der Planung des Produktportfolios sowie<br />

der zielgerichteten Gestaltung von<br />

Produkten im Kontext des Komplexitätsmanagements<br />

unterstützen können, demonstriert<br />

der diesjährige Complexity<br />

Management Congress. Dieser findet am<br />

17. und 18. November 2021 digital statt.<br />

Mehr dazu: https://complexity-congress.com/<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 23


» NEWS & MANAGEMENT<br />

bvik informiert über Marketing-Budget-Entwicklung 2021<br />

B2B-Marketing-Budgets<br />

im „New Normal“<br />

Der Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik) hat zusammen mit dem Fördermitglied<br />

Statista die neue Entscheider-Studie „B2B-Marketing-Budgets“ vorgelegt. Die gute Nachricht:<br />

Die Ausgaben für internes und externes Marketing 2021 sind im Vergleich zum Vorjahr um<br />

16 % gestiegen. Die Schlechte: Vom Vorkrisen-Niveau sind sie weit entfernt.<br />

» Janina Osman, bvik-Verbandsreferentin Webentwicklung, Studien und Hochschulmarketing<br />

Marketing im New Normal: bvik Studie identifiziert positive Trends und<br />

große Herausforderungen für das B2B-Marketing.<br />

bvik-Studie<br />

„B2B-Marketing-Budgets 2021“<br />

Die detaillierten Ergebnisse der bvik-Studie „B2B-Marketing-<br />

Budgets 2021“ stehen Mitgliedern des bvik-Vereins<br />

kostenfrei zur Verfügung. Nicht-Mitglieder können eine<br />

kostenfreie Kurzfassung als Management Summary auf der<br />

bvik-Website herunterladen oder den ausführlichen Report<br />

gegen eine Schutzgebühr von 250 Euro zuzüglich<br />

Mehrwertsteuer bestellen.<br />

Mehr Infos zur Studie gibt es<br />

über den QR-Code oder unter:<br />

http://hier.pro/DLCgK<br />

Der rasante Wandel, den wir seit Monaten erleben,<br />

spiegelt sich in den B2B-Marketing-Budgets<br />

wider. Interne und externe Budgets erholen sich,<br />

aber die Herausforderungen steigen und ein Erreichen<br />

der Budgets wie vor der Coronakrise ist nicht<br />

absehbar“ erläutert Ramona Kaden, Geschäftsführerin<br />

des Bundesverbands Industrie Kommunikation<br />

(bvik). Deutsche Industrieunternehmen investierten<br />

im Vergleich zum Vorjahr zwar 16 % mehr in den Bereich<br />

Marketing und Kommunikation – das belegt die<br />

Studie, die der bvik seit 2011 jährlich durchführt. Zudem<br />

rechne nur ein geringer Anteil der befragten<br />

B2B-Marketer mit Budget-Kürzungen für 2022.<br />

Anhaltender Trend zur Digitalisierung<br />

Auch bei der Verteilung der Marketing-Budgets auf<br />

die verschiedenen Maßnahmen und Kanäle lassen<br />

sich laut der Umfrage Umbrüche feststellen: Für<br />

klassische Printwerbung und Produktinformationen<br />

Bild: Blue Planet Studio/stock.adobe.com<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


wird erstmalig weniger Geld ausgegeben als für<br />

Online-Maßnahmen. Hier manifestiert sich der anhaltende<br />

Fokus auf digitale Kanäle.<br />

Besonders interessant hierbei: Mittlerweile setzen<br />

knapp 40 % der B2B-Unternehmen (2015 waren es<br />

nur 5 %) auf Marketing-Automationssysteme, um<br />

eine personalisierte Kommunikation crossmedial mit<br />

ihren Stakeholdern zu ermöglichen. Allerdings werden<br />

hier offenbar die Potenziale bei weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft, da es an Ressourcen und vor allem<br />

Know-how in den Marketing-Abteilungen fehlt,<br />

wie ein Großteil der Befragten angab.<br />

Persönlicher Kontakt bleibt zentral<br />

Der größte Budget-Anteil fließt mit rund 27 % erwartungsgemäß<br />

nach wie vor in den Bereich „Messen und<br />

Events“. Gleichzeitig ist der Bereich im Vergleich zu<br />

2018 jedoch um 10 % gesunken – aus krisenbedingt<br />

nachvollziehbaren Gründen. Interessant ist in diesem<br />

Kontext aber, dass die befragten B2B-Marketer in 2021<br />

fast die Hälfte ihrer Messe-Budgets für die Umsetzung<br />

von reinen Präsenz-Veranstaltungen vor Ort auf nationalen<br />

und internationalen Leitmessen einsetzen beziehungsweise<br />

eingeplant haben. Der persönliche Kundenkontakt<br />

bleibt im B2B-Umfeld nachweislich ein<br />

zentraler Faktor. Bedenklich ist, dass die Marketing-<br />

Ausgaben im Schnitt nur rund 0,5 % des Gesamtumsatzes<br />

der Unternehmen betragen. Um den globalen<br />

Wettbewerbsanforderungen und dem geänderten<br />

Kundenverhalten gewachsen zu sein, müssten die Investitionen<br />

deutlich steigen, unterstreicht auch Kai<br />

Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und Director<br />

Marketing bei ebm-papst Mulfingen.<br />

Auf den ersten Blick spiegelt die bvik-Studie positive<br />

Trends für das B2B-Marketing. Dr. Andreas Bauer,<br />

bvik-Vorstand und Initiator der Studie, bewertet<br />

die Ergebnisse differenziert: „Wenn für B2B-Marketers<br />

das ‚New Normal‘ heißt: mehr Bedeutung innerhalb<br />

des Unternehmens, mehr Analytics-basiert,<br />

mehr Effizienz durch Marketing Automation, dann<br />

herzlich willkommen ‚New Normal‘. Aber die Herausforderungen<br />

für Marketing, Kommunikation und<br />

Dienstleistung bleiben enorm. Denn oft zeigen Analytics<br />

nur einen Ausschnitt, aber nicht die großen<br />

Zusammenhänge, die gerade im B2B eine langfristige<br />

multikausale Betrachtung erfordern,“ so Bauer.<br />

salvagnini.de<br />

Halle 1; Stand 1607<br />

STANZ-LASERSCHNEIDSYSTEM MIT<br />

ADAPTIVER HYBRID-TECHNOLOGIE<br />

LASERSCHNEIDEN FÜR<br />

DESIGN OHNE LIMITS<br />

MANIPULATOR MIT DOPPELWAGEN<br />

UND VARIABLE EINSTELLUNG<br />

MULTIPRESSEN-STANZKOPF MIT<br />

THICK-TURRET-WERKZEUGEN<br />

S1 implementiert innovative und originale Elemente, so wird sie zur Lösung<br />

für einen größeren Anwendungsbereich als vergleichbare herkömmliche<br />

Technologien und auf dem Markt einzigartig.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 25


» BLECHEXPO<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz sind die zentralen Themen<br />

Fit für eine sich verändernde<br />

Welt in der Blechteilefertigung<br />

Im bewährten Doppelpack laden die 15. Blechexpo und die 8. Schweisstec vom<br />

26. bis 29. Oktober 2021 aufs Stuttgarter Messegelände ein. Aussteller und<br />

Fachbesucher können dort endlich wieder Lösungen für aktuelle und künftige<br />

Herausforderungen in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung im<br />

persönlichen Gespräch diskutieren.<br />

SICHERHEIT<br />

Informationen zum<br />

Hygienekonzept „Safe Expo“<br />

der Messe Stuttgart und der<br />

Blechexpo/Schweisstec<br />

finden Sie unter:<br />

http://hier.pro/apflO<br />

Bild: P. E. Schall<br />

Ganz so eng werden<br />

die Besucherströme<br />

nicht sein, wenn das<br />

Messedoppel Blech -<br />

expo/Schweisstec Ende<br />

Oktober wieder als<br />

Präsenzveranstaltung<br />

stattfindet. Es gelten<br />

die Sicherheitsregeln<br />

der Messe Stuttgart.<br />

Blechexpo in Kürze<br />

Das Messedoppel bestehend aus der<br />

15. Blechexpo und der 8. Schweisstec<br />

findet als Präsenzveranstaltung<br />

wieder in Stuttgart statt.<br />

Termin: 26. bis 29. Oktober 2021<br />

Ort: Messegelände Stuttgart<br />

Blechexpo: Halle 1 und 3 bis 10<br />

Schweisstec: Halle 7<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis<br />

Donnerstag 9 bis 17 Uhr,<br />

Freitag 9 bis 16 Uhr<br />

Veranstalter: P. E. Schall GmbH &<br />

Co. KG, Frickenhausen,<br />

Weitere Infos:<br />

www.blechexpo-messe.de,<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

Bei uns herrscht Aufbruchstimmung“,<br />

freut sich Georg Knauer, Projektleiter<br />

fürs Messedoppel Blechexpo/Schweisstec<br />

bei Veranstalter P. E. Schall. „Unsere Aussteller<br />

freuen sich darauf, ihre Weiterentwicklungen<br />

in Sachen Blech- und Metallverarbeitung<br />

Ende Oktober den Fachbesuchern<br />

zeigen zu können.“<br />

Um am Puls der Zeit zu bleiben und sich<br />

über Trends und Neuheiten in der Blechbearbeitung<br />

und Fügetechnik zu informieren,<br />

trifft sich das Fachpublikum vom<br />

26. bis 29. Oktober auf der 15. Blechexpo<br />

und der 8. Schweisstec. Zentrale Themen<br />

sind Digitalisierung, Nachhaltigkeit und<br />

eine hohe Prozesseffizienz im Rahmen<br />

einer sich rasch verändernden Produk -<br />

tionswelt. In diesem Kontext erleben die<br />

Besucher Detail- und Systemlösungen<br />

für die Prozessketten der Blech-, Pro -<br />

file- und Rohrteile-Fertigung sowie der<br />

thermischen und mechanische Be- und<br />

Verarbeitung.<br />

Ganz oben auf der Agenda der Unternehmen<br />

steht alles rund um die Vernetzung<br />

– sowohl prozesstechnisch als auch<br />

digital. Dieses Thema wird die betrieb -<br />

liche und geschäftliche Zukunft maßgeblich<br />

prägen. Dem Wandel der industriellen<br />

Produktion auf verschiedenen Ebenen<br />

werden die Branchenplayer durch Vernetzung<br />

und Kooperation begegnen.<br />

Aussteller und Fachbesucher profitieren<br />

von den Synergieeffekten des Messedoppels<br />

und dem praxisorientierten Konzept.<br />

Die prozesstransparenten Vorführungen<br />

vollautomatisierter Blechbearbeitungsmaschinen<br />

mit Robotik und Portallösungen<br />

sowie Anlagenperipherie mit Steuerungen<br />

und Software unterstützen Fachbesucher<br />

bei Entscheidungen für weitere<br />

Investitionsvorhaben. (mw)<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Automatisierte Blechbearbeitung<br />

Hohe Schneidleistung und Automation erweitern das Einsatzspektrum<br />

Bystronic (Halle 1, Stand 1711/1809) zeigt<br />

leistungsstarke Maschinen, zu denen<br />

unter anderem die ByStar Fiber mit 15 kW<br />

Laserleistung und die BySmart Fiber mit<br />

10 kW gehören. Die hohe Schneidleistung<br />

ermöglicht es den Anwendern, ein breites<br />

Spektrum an Blechen noch schneller und<br />

präziser schneiden.<br />

Automatisiertes Laserschneiden ist ein<br />

entscheidendes Kriterium für den Erfolg.<br />

Deshalb präsentiert Bystronic die Be- und<br />

Entladelösungen ByTower Compact sowie<br />

ByTrans Extended. Die Systeme, die den<br />

Materialfluss organisieren, bieten ein<br />

hohes Mass an Flexibilität.<br />

Mit der ByTube 130 präsentieren die<br />

Schweizer eine schnelle, einfache und<br />

effiziente Lösung für die Rohrbearbei-<br />

tung. Das breite Anwendungsspektrum<br />

für alle metallischen Werkstoffe mit<br />

Durchmessern von 10 bis 130 mm und<br />

Rohmateriallängen von bis zu 8,5 m eröffnet<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Die bewährten Biegelösungen Xpert Pro,<br />

Xpert 80 und Xpert 40 mit dem mobilen<br />

Biegeroboter runden das Ausstellungsprogramm<br />

ab. Das Stichwort lautet: Automatisierung<br />

auf Abruf. Der Roboter<br />

Mit der TruLaser Serie 1000 präsentiert<br />

Trumpf (Halle 1, Stand 1404) eine 2D-<br />

Laserschneidmaschine für Einsteiger mit<br />

gesteigerter Produktivität und höherer<br />

Präzision. Erstmals kommt bei diesem<br />

Maschinentyp die Funktion HighSpeed<br />

Eco zum Einsatz. Dabei leitet eine spezielle<br />

Düse das Schneidgas zielgerichtet auf<br />

das Blech. Dadurch steigt laut den Ditzingern<br />

die Vorschubgeschwindigkeit um<br />

zirka 70 %, während der Gasverbrauch<br />

um rund 60 % sinkt. Die Maschine<br />

schneidet Bleche damit deutlich schneller<br />

als herkömmliche 2D-Lasermaschinen.<br />

Zudem verfügt die neue Serie erstmals<br />

auch über die Technologie CoolLine. Diese<br />

sprüht automatisch Wassernebel aufs<br />

Blech und sorgt für Kühlung während des<br />

Schneidprozesses. So lassen sich selbst<br />

25 mm dicke Bleche präzise schneiden.<br />

Neu bei diesem Maschinentyp ist zudem<br />

der intelligente Kollisionsschutz „Smart<br />

Collision Prevention“. Trumpf setzt dabei<br />

auf einen innovativen Algorithmus, der<br />

beispielsweise berechnet, in welcher Reihenfolge<br />

die Teile geschnitten werden<br />

müssen, um die Kippgefahr zu minimiewird<br />

in weniger als 10 min an die Abkantpresse<br />

angedockt und wechselt vom<br />

manuellen Betrieb zur vollautomatischen<br />

Produktion.<br />

Bild: Bystronic<br />

2D-Laserschneidmaschine<br />

Einsteigeranlage mit 70 % schnellerem Vorschub<br />

ren. Das reduziert die Stillstandzeiten und<br />

verbessert die Effizienz.<br />

„Die neue Generation der TruLaser 1000<br />

eignet sich mit der hohen Produktivität,<br />

dem breiten Anwendungsspektrum und<br />

der einfachen Bedienung ideal für Unternehmen,<br />

die ins 2D-Laserschneiden einsteigen<br />

wollen“, sagt Produktmanager<br />

Jean-Baptiste Karam. Auch das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis der Maschinen sei<br />

für Einsteiger attraktiv.<br />

Die neue Maschinenserie lässt sich einfach<br />

und intuitiv bedienen. Die Parameter<br />

für verschiedene Materialien und Blechdicken<br />

sind bereits in der Software hinterlegt.<br />

Der Bediener kann das Schneidprogramm<br />

per Knopfdruck auswählen und<br />

Bild: Trumpf<br />

direkt loslegen. Dabei eignet sich die Tru-<br />

Laser Serie 1000 für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Materialien – Edelstahl, Aluminium,<br />

Kupfer oder Titan schneidet sie<br />

mühelos. Dadurch können sie Unternehmen<br />

für ein breites Anwendungsspektrum<br />

nutzen. Zur einfachen Bedienbarkeit trägt<br />

zudem ein automatischer Düsenwechsler<br />

bei. Mit der Technologie, die sich bereits<br />

bei der Vorgängermaschine bewährt hat,<br />

tauscht die neue TruLaser 1000 automatisch<br />

die Schneiddüse aus, sobald das<br />

Material wechselt. Das macht manuelles<br />

Eingreifen durch das Personal überflüssig<br />

und reduziert die Rüstzeit.<br />

Die neue Maschinengeneration ist ab der<br />

Blechexpo 2021 in drei Außenmaßen erhältlich:<br />

3 m x 1,5 m, 4 m x 2 m und 6 m x<br />

2,5 m. Anwender können zwischen verschiedenen<br />

Laserleistungen von 2 bis<br />

6 kW wählen. Die neuen Maschinen eignen<br />

sich nicht nur für Einsteiger. Mit der<br />

hohen Produktivität und den Automatisierungsoptionen<br />

adressiert sie auch Kunden,<br />

die ihre Kapazitäten im 2D-Laserschneiden<br />

erhöhen und die Effizienz ihrer<br />

Fertigung steigern wollen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 27


» BLECHEXPO<br />

Steuerung ermöglicht neben grafischem jetzt auch freies Programmieren<br />

Biegen – intuitiv oder individuell<br />

Mit der Schwenkbiegemaschine Turbo2plus wird das Biegen von Dach- und Fassadenprofilen<br />

laut RAS Reinhardt (Halle 1, Stand 1604) schneller und ein facher denn je. Dem Mangel an<br />

Fachkräften beugt der Sindelfinger Maschinenbauer durch die Integration der Bendex-Software<br />

vor, die jetzt um den OpenEditor ergänzt wird.<br />

Die Schwenkbiegemaschine Turbo2plus<br />

biegt Kassetten, Boxen, Paneelen und<br />

Profilen aus Dünnblech.<br />

Die Bendex-Software der Schwenkbiegemaschine<br />

Turbo2plus programmiert<br />

Biegeteile automatisch, bewertet<br />

alternative Biegestrategien und zeigt bei<br />

Bedarf am Bildschirm den späteren Biegeablauf.<br />

Wer im Büro programmieren<br />

möchte nutzt die Office-Software und<br />

kann die Programme direkt an die Maschine<br />

senden.<br />

RAS hat die Software jetzt um den<br />

OpenEditor erweitert. Mit dieser Eingabeart<br />

können Bediener an der Maschine jede<br />

Maschinenbewegung individuell steuern<br />

und Biegeabläufe ganz nach ihren Vorlieben<br />

programmieren. Bislang lag der Fokus<br />

der Entwickler vorwiegend auf den Grafikfunktionen<br />

der Bendex-Steuerung.<br />

Obwohl die Grafiksteuerung eine sinnvolle<br />

Biegefolge anbietet, wollen manche<br />

Maschinenbediener die Profile lieber in<br />

der gewohnten Sequenz biegen. Durch die<br />

zusätzliche OpenEditor-Programmierung<br />

sind nun beide Arbeitsweisen möglich.<br />

Weniger geübte Anwender können am<br />

Touch-Monitor das gewünschte Profil<br />

zeichnen, und die Bendex-Software pro-<br />

grammiert den Biegeablauf automatisch.<br />

In der OpenEditor-Programmierung übernimmt<br />

der Bediener vollständig das<br />

Rudert. Aber auch dabei muss er auf hilfreiche<br />

Funktionen nicht verzichten.<br />

Die Turbo2plus ist für 3200 mm x 2 mm<br />

Stahlblech sowie für 2540 mm x 2,5 mm<br />

verfügbar. Ein 4060 mm-Modell folgt in<br />

Kürze. Neben dem Spitzwerkzeug erlaubt<br />

ein ausgeklügeltes Werkzeugsystem die<br />

Fertigung von bis zu 145 mm tiefen Kassetten.<br />

Diese Werkzeuge gibt es in zwei<br />

Bild: RAS Reinhardt<br />

Varianten – mit großem Freibereich vor<br />

dem Werkzeug für nach innen ragende<br />

Biegeschenkel oder mit großem Freiraum<br />

hinter dem Werkzeug für schmale und<br />

schlanke Biegeteile.<br />

Die Werkzeugsegmente werden mit<br />

einem Schnellspannsystem in der Oberwange<br />

fixiert, wodurch sich kurze Rüstzeiten<br />

ergeben. Ein großer 24“-Touch-<br />

Monitor hängt an einem Schwenkarm. Er<br />

zeigt, welche Werkzeugform und welche<br />

Segmente an welcher Stelle entlang der<br />

Arbeitslänge benötigt werden. Ein Sensorsystem<br />

erkennt die aktuell verwendete<br />

Werkzeughöhe und kann unterscheiden,<br />

ob die Spitzwerkzeuge oder höhere Oberwangen-Werkzeuge<br />

im Einsatz sind. Das<br />

erhöht die Sicherheit für Bediener und<br />

Maschine. Sobald der Bediener ein Biegeprogramm<br />

startet, positioniert der Servo-<br />

Hinteranschlag das Werkstück auf der<br />

Biegelinie.<br />

Zu den weiteren Exponaten der Schwaben<br />

gehören die Schwingschnittschere<br />

Powercut 2, das Schwenkbiegesystem<br />

Flexi2bend oder das Biegecenter Multibend-Center<br />

ECO als kostengünstige Einsteigerlösung<br />

ins automatische Biegen.<br />

Bild: RAS Reinhardt<br />

Mit dem OpenEditor<br />

erweitert RAS die<br />

Programmiermöglichk<br />

eiten der Schwenk -<br />

biegemaschine<br />

Turbo2plus.<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Künstliche Intelligenz<br />

Start-up optimiert Bauteilkonstruktion automatisiert<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Mit über 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

Handelsunternehmen für<br />

Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

Bild: Optimate<br />

Mit einem Mausklick liefert die digitale<br />

Bauteiloptimierung des Start-ups Optimate<br />

(Halle 1, Stand 1404) eine fehlerfreie<br />

und wirtschaftliche Lösung für eine<br />

Blechteil-Konstruktion. Dafür vereint Optimate<br />

Machine-Learning-Modelle und<br />

Hochtechnologie-Algorithmen mit intelligentem<br />

Feature Engineering, um sekundenschnell<br />

das Optimierungspotenzial<br />

anzeigen und eine Fehleranalyse abgeben<br />

zu können. Auf der Blechexpo 2021 stellen<br />

die jungen Gründer am Trumpf-Stand<br />

erstmals ihre Entwicklung der Öffentlichkeit<br />

vor – inklusive einer Weltneuheit.<br />

Für die Teileoptimierung in der Blechkonstruktion<br />

braucht es vor allem eins: jahrelange<br />

Erfahrung, um sowohl Fehler als<br />

auch Optimierungspotenzial einer Konstruktion<br />

zu erkennen. „Und wenn der Experte<br />

in den Ruhestand geht, nimmt er<br />

das ganze Wissen mit“, beschreibt Martina<br />

Trinczek das Dilemma, das für sie und<br />

Jonas Steiling zur Gründungsidee wurde.<br />

Seit Sommer 2020 sind sie zusammen<br />

Geschäftsführer von Optimate.<br />

Das Start-up beschleunigt auf seiner Online-Plattform<br />

die Konstruktion einfacher<br />

Blechteile mithilfe von maschinellem Lernen<br />

und spezieller Algorithmik. Die dafür<br />

genutzte „Erfahrung“ sind Tausende von<br />

3D-CAD-Daten, die in drei Kategorien<br />

„hoch optimierbar“, „optimierbar“ und<br />

„nicht optimierbar“ eingruppiert und mit<br />

herkömmlichen Konstruktionsregeln sowie<br />

intern entwickeltem Feature Engineering<br />

analysiert wurden.<br />

Die Nutzung der Plattform ist einfach: Die<br />

Anwender laden ihre CAD-Datei hoch,<br />

wählen das Material, aus dem das Teil gefertigt<br />

werden soll, und aktivieren den<br />

Repariermodus. Auf einen Klick bekommen<br />

sie das Optimierungspotenzial sowie<br />

Fehler und Warnungen angezeigt.<br />

Mit dem Repariermodus bietet Optimate<br />

bereits für einige Features eine automatisierte<br />

Korrektur des Bauteils mit anschließendem<br />

Download der CAD-Datei an. Ziel<br />

ist, dem Anwender eine vollautomatisierte<br />

Lösung anzubieten, die Materialverschnitt<br />

reduziert und kostspielige Fertigungsschritte<br />

ersetzt.<br />

„Unsere Vision ist eine Teileoptimierung,<br />

die maximal zuverlässig und absolut effizient<br />

arbeitet“, sagt Steiling. „Damit<br />

können unsere Kunden nachhaltiger konstruieren,<br />

Kosten senken und effizienter<br />

fertigen.“ Ein weiterer Schritt feiert auf<br />

der Blechexpo Weltpremiere: der innovative<br />

Optimierungsalgorithmus, der bei<br />

Bauteilen ohne regelbasierte Konstruktionsfehler<br />

und mit dennoch hohem Optimierungspotenzial<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Mobiles<br />

Kanban-Regal<br />

Lösung für flexible<br />

Montagearbeitsplätze<br />

Mobiles Untergestell<br />

mit feststellbaren Rollen<br />

1.000 kg Traglast und<br />

42 Behälterplätze<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 29


» BLECHEXPO<br />

Stanz-Laser-Kombimaschine<br />

Bearbeitungszentrum stanzt, formt und schneidet<br />

Die neue Stanz-Laser-Kombimaschine S1<br />

von Salvagnini ist mehr als die Summe<br />

aus einer Stanz- und einer Lasermaschine:<br />

Sie ist ein vollständiges Bearbeitungszentrum,<br />

das Teile stanzt, formt, schneidet<br />

und mit Gewindebohrungen versieht.<br />

Die S1 optimiert den Produktionsprozess,<br />

Bild:Salvagnini<br />

reduziert Abfall und Verschwendung indem<br />

sie mehrere Tätigkeiten in einem<br />

Arbeitsgang zusammenfasst und Bedienereingriffe<br />

reduziert.<br />

Der Multipressenkopf der S1 mit ausgereifter<br />

Hybridtechnologie ist laut Salvagnini<br />

patentiert. Die in einer soliden Matrizenstruktur<br />

untergebrachten Werkzeuge<br />

sind jederzeit verfügbar. Der Mehrfachpressen-Stanzkopf<br />

eliminiert Rüstvor -<br />

gänge und verkürzt Zykluszeiten. Die<br />

hochpräzise Ausrichtung von Stanzwerkzeug<br />

und Matrize sorgt für eine qualitativ<br />

hochwertige Fertigung und eine längere<br />

Lebensdauer der Werkzeuge.<br />

Der innovative Manipulator mit zwei unabhängigen<br />

Wagen und Zangen, die sich<br />

auf dem selben Wagen unabhängig bewegen<br />

können, ermöglicht maximale<br />

Erreichbarkeit der Blechtafel und große<br />

Bearbeitungsflexibilität. Zudem verbessert<br />

er auch die Prozesseffizienz, indem er<br />

Stillstandszeiten eliminiert.<br />

Auch in der Stand-Alone-Version ist die<br />

S1 mit einer kompakten Be- und Entladeautomation<br />

ausgestattet, die den Platzbedarf<br />

der Anlage nicht vergrößert und<br />

die während der Ent ladephase vom Portalroboter<br />

mit zwei Greifvorrichtungen<br />

profitiert.<br />

Das breitgefächerte Angebot an Auto -<br />

mationslösungen von Salvagnini kann zur<br />

kundenspezifischen Anpassung aller<br />

Systeme genutzt werden und verbessert<br />

deren Effizienz. Damit lässt sich die<br />

Stanz-Laser-Kombimaschine auch mit<br />

Folgebearbeitungen koppeln und der<br />

Produktionsprozess mit den individuellen<br />

Anforderungen des Betriebs harmo -<br />

nisieren.<br />

Schwenkbiegemaschine<br />

Von der Blechbearbeitungsmaschine bis zum industriellen Biegezentrum<br />

Bild: Schroeder<br />

Die Schröder Group (Halle 1, Stand 1709)<br />

präsentiert auf der Blechexpo ein breites<br />

Angebot an Blechbearbeitungsmaschinen.<br />

Das Highlight unter den Exponaten<br />

soll eine Erfolgsgeschichte fortsetzen.<br />

Die PowerBend Professional, eine der beliebtesten<br />

Schwenkbiegemaschinen des<br />

Herstellers, erfuhr eine Neuauflage und<br />

ist jetzt noch flexibler in ihren Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die auffälligste Änderung<br />

an der PowerBend Professional, die Ble-<br />

che mit einer Dicke von bis zu 3 mm<br />

biegt, ist mehr Platz: Der Oberwangenhub<br />

für den Freiraum beim Handhaben von<br />

Werkstücken wurde von 350 auf 500 mm<br />

erhöht. Mehrere Antriebe wurden komplett<br />

auf Servosteuerung umgestellt, wodurch<br />

unter anderem eine schnellere und<br />

genauere Positionierung des Drehmittelpunktes<br />

möglich ist. Umrichter-gesteuerte<br />

2 × 3,0 kW bewegen die Biegewange.<br />

An der Maschine finde auf der Blechexpo<br />

zudem eine Weltpremiere statt: Hans<br />

Schröder Maschinenbau stellt das erste<br />

optische Winkelmesssystem für die In -<br />

line-Qualitätssicherung beim Schwenkbiegen<br />

vor.<br />

Ebenfalls verbessert wurde die Motor -<br />

tafelschere PDC-NC. Sie hat eine komfortable<br />

Touch-Display-Steuerung bekommen,<br />

und ihre wichtigste funktionelle Erweiterung<br />

ist die Kettenmaßfunktion für<br />

den Serienschnitt mit der Voreinstellung<br />

von bis zu 99 verschiedenen oder sich<br />

wiederholenden Anschlagmaßen.<br />

Neben einer zweiten Schere, der MHSU<br />

mit pneumatisch gesteuerter Blechhochhaltevorrichtung,<br />

zeigt das Unternehmen<br />

die industrielle Schwenkbiegelösungen<br />

EVO Center (4000 mm × 3,0 mm) mit<br />

vollautomatischem Werkzeugwechsler.<br />

Ein Detail gibt es an der motorischen<br />

Abkantbank MAKU zu entdecken: ein<br />

zweiachsiger Hinteranschlag zum konischen<br />

Biegen, mit dem man beispielsweise<br />

komfortabel steckbare Attika- oder<br />

Mauerabdeckungen, Dachrandabschlüsse<br />

und Ortgangbleche herstellen kann.<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Best choice.<br />

Cutting. Bending. Automation.<br />

Automatisierte Produktion:<br />

Effizienz rund um die Uhr<br />

ByStar Fiber 15 Kilowatt mit ByTrans Extended:<br />

Automatisiertes Laserschneiden ist ein erfolgsentscheidendes<br />

Kriterium. Deshalb können<br />

Bystronic Kunden dank leistungsstarker Maschinen<br />

und optimierten Abläufen auf Lösungen<br />

zählen, die sie im Wettbewerb noch konkurrenzfähiger<br />

machen. Die Systeme organisieren den<br />

Laserschneideprozess und den Materialfluss vollund<br />

halbautomatisch und bieten somit extrem<br />

viel Flexibilität.<br />

Live erleben!<br />

Blechexpo Stuttgart<br />

in der Halle 1,<br />

Stand 1711/1809<br />

bystronic.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 31


» BLECHEXPO<br />

Weg in die digitale Zukunft<br />

Neue Funktionen für<br />

die vernetzte Fabrik<br />

Mit seinen Software-Lösungen will Lantek (Halle 1,<br />

Stand 1011) Blechfertiger der digitalen Fertigung<br />

und der vernetzten Fabrik immer näherbringen.<br />

Bild: Lantek<br />

Lantek Flex3d, die Softwarelösung fürs Bearbeiten von Rohrund<br />

Profilformaten, trägt mit 24 Neuerungen im Update 2021<br />

dem wachsenden Markt für Rohrschneidmaschinen Rechnung.<br />

Das Software-Update Global Release<br />

2021 von Lantek kommt mit mehr als<br />

50 Neuerungen und Verbesserungen.<br />

Der IT-Experte Lantek unterstützt seit<br />

35 Jahren Betriebe aller Größen auf<br />

dem Weg in ihre digitale Zukunft. Das<br />

Software-Update 2021 umfasst mehr als<br />

50 Verbesserungen und Neuerungen.<br />

Neue Features in den CAD/CAM-Software-Paketen<br />

Expert und Flex3D<br />

erleichtern, automatisieren und beschleunigen<br />

die Blechbearbeitung sowie das<br />

Rohr- und Profilschneiden. Mit MES und<br />

Integra können mehr Formate importiert<br />

werden und Analytics kommt als Cloud-<br />

Anwendung und weiteren Leistungskennzahlen.<br />

Lantek Expert 2021, die Programmier -<br />

lösung für 2D-Schneid- und Stanzmaschinen,<br />

kommt mit 25 neuen Funktionen.<br />

Sie trägt zur Vereinfachung und<br />

Automatisierung der Prozesse beim<br />

Schneiden, Stanzen und Scheren von<br />

Blechteilen bei. Die Software-Ver sion beschleunigt<br />

das Einlesen von Geometrien<br />

durch eine intelligente Drag&Drop-Funktion<br />

für den intuitiven Import. Sie verbessert<br />

das Erkennen und Verwalten doppelter<br />

Teile, bietet Anwendern mehr Flexibilität<br />

während des Imports über neue<br />

Anpassungsmöglichkeiten der Zusatzinformation<br />

und erweitert die Verwaltungsfunktionen<br />

von Zeichnungen. Ein neues<br />

Feature erlaube das nachträgliche,<br />

gleichmäßige Verteilen der Bauteile einer<br />

Verschachtelung auf dem ungenutzten<br />

Teil der Platte. Das erleichtert die manuelle<br />

Entnahme aus dem Restgitter.<br />

Verbessert wurde zudem der Import<br />

externer 3D-CAD-Konstruktionen mit<br />

dem Assembly-Importer. Jetzt können die<br />

meisten 3D-Formate automatisch importiert<br />

und abgewickelt werden, unter<br />

gleichzeitiger Berücksichtigung des verwendeten<br />

Kantwerkzeugs. Dadurch bekommt<br />

die abgewickelte Geometrie die<br />

korrekten Maße, damit im Biegeprozess<br />

Bild: Lantek<br />

das Werkstück entsteht, das der 3D-Konstruktion<br />

entspricht.<br />

Lantek Flex3d 2021, die Lösung fürs<br />

Rohr- und Profilschneiden, trägt mit 24<br />

Neuerungen dem wachsenden Markt für<br />

Rohrschneidmaschinen Rechnung. Die<br />

Umstellung auf die 64-Bit-Architektur<br />

steigert die Benutzerfreundlichkeit und<br />

Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zur Vorgängerversion<br />

öffnet sie Verschachtelungen<br />

um bis zu 28 % schneller, reduziert<br />

die Programmierzeit um bis zu 15 % und<br />

optimiert die Verschachtelungseffizienz<br />

um weitere 5 %. Auch Lantek Flex3d bietet<br />

jetzt „Drag&Drop“ für den intuitiven<br />

und einfachen Import von Dateien. Es<br />

können auch Dateien importiert werden,<br />

die Anhänge in Microsoft Outlook sind.<br />

Software as a Service<br />

Mit dem Software-Update 2021 präsentiert<br />

Lantek seine erste Anwendung nach<br />

dem Modell „Software as a Service“<br />

(SaaS) – Lantek Analytics 2021. Dabei<br />

werden Software und IT-Infrastruktur der<br />

cloud-basierten Anwendung von Lantek<br />

selbst betrieben, bereitgestellt und automatisch<br />

immer auf dem aktuellen Stand<br />

gehalten. Der Nutzer bucht die Dienstleistung<br />

in Form eines Abonnements und hat<br />

dann über jedes Gerät von überall und<br />

jederzeit Zugang.<br />

Lantek Analytics ist eine Art „Lupe“, mit<br />

der Unternehmen sehen, was im Werk vor<br />

sich geht und wo sie einen weiteren<br />

Schritt in Richtung der intelligenten digitalen<br />

Fabrik gehen können. (mw)<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Gewindewerkzeuge<br />

Gewindewerkzeuge für die Blechbearbeitung<br />

Bild: Bass<br />

Die Gewindefurcher der Duramax-Familie<br />

von Bass (Halle 4, Stand 4403) stehen für<br />

hohe Schnittgeschwindigkeiten, lange<br />

Standzeiten und hohe Prozesssicherheit.<br />

Spezielle Geometrien ermöglichen ihren<br />

Einsatz in einem breiten Werkstoffspektrum,<br />

von Stahl und rostfreiem Stahl bis<br />

hin zu Messing oder Kupfer. Von der Gewindeformeinheit<br />

bis zur konventionellen<br />

Bearbeitung sind die Gewindefurcher des<br />

Herstellers für jeden Anwendungsfall geeignet.<br />

Spezielle Anbindungen für Hersteller<br />

wie Trumpf oder Amada sind im<br />

Standard verfügbar. Die Kunden können<br />

sowohl auf ein breites Katalogprogramm<br />

für die Blechbearbeitung zurückgreifen,<br />

als auch auf individuelle Lösungen passgenau<br />

für die jeweilige Anwendung. So<br />

kann jedes Werkzeug auch mit interner<br />

Kühlmittelzufuhr und radialem Kühlmittelaustritt<br />

(KR) gefertigt werden.<br />

Normalien<br />

Portfolio wird<br />

stetig ausgebaut<br />

Ein Highlight des Messestands<br />

von Meusburger (Halle<br />

6, Stand 6111) ist der spezielle<br />

Bereich für Konstrukteure,<br />

wo die Besucher in die<br />

Funktionen und Bereiche der<br />

Online-Welt des Normalien-<br />

Spezialisten eingeführt werden.<br />

Es besteht die Möglichkeit<br />

einen Einblick in die Assistenten<br />

und Konfiguratoren<br />

für Stanzgestelle zu erhalten,<br />

die die Zusammenstellung<br />

von zu einander passenden<br />

Platten und die Berechnung<br />

der dazugehörigen Einbauteile<br />

mit anschließendem<br />

CAD-Export ermöglichen.<br />

Immer mehr Kunden ent -<br />

decken die Vorteile von kurzfristig<br />

lieferbaren Normgestellen<br />

im Gegensatz zu individuellen<br />

Einzelanfertigungen.<br />

Eine logische Entwicklung,<br />

da mit der voranschreitenden<br />

Globalisierung immer<br />

kürzere Projektdurchlaufzeiten<br />

und Effizienzsteigerungen<br />

erforderlich sind, um am<br />

internationalen Markt zu bestehen.<br />

Durch den Einsatz<br />

der hochwertigen Normalien<br />

ergäben sich erhebliche Kosteneinsparungspotenziale.<br />

Das Produktportfolio für den<br />

Stanzwerkzeugbau wird deshalb<br />

stetig erweitert.<br />

SAFE SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />

IMMER<br />

PERFEKT<br />

VERSORGT!<br />

Unser ganzheitliches C-Teile-Management sorgt nicht nur für niedrige<br />

Prozesskosten, sondern auch für höchste Versorgungssicherheit in<br />

turbulenten Zeiten.<br />

Von der frühzeitigen Identifikation potenzieller Engpässe über die Erarbeitung<br />

und Implementierung strategischer Beschaffungsoptionen bis<br />

zum laufenden Monitoring – mit unserem Safe Supply Chain Management<br />

betreiben wir aktives Risikomanagement für alle unsere Kanban-Kunden.<br />

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Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

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Risiko-Identifikation<br />

Monitoring<br />

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CHAIN<br />

MANAGEMENT<br />

02<br />

03<br />

Implementierung<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 33


» BLECHEXPO<br />

Spanntechnik<br />

Integriertes Werkzeughandling vom Lager zur Presse<br />

Bild: Roemheld<br />

Ein integriertes Konzept fürs Handling<br />

und den Wechsel von Umform- und<br />

Stanzwerkzeugen präsentiert Roemheld<br />

(Halle 8, Stand 8506). Mit ihm lassen sich<br />

Werkzeuge einfach, schnell und sicher<br />

lagern, zur Presse transportieren und am<br />

Maschinentisch positionieren, zentrieren<br />

und spannen. Außerdem zeigt der Rüstzeitoptimierer<br />

zwei Neuheiten: eine elektrisch<br />

angetriebene Wechselkonsole für<br />

Werkzeuge bis 50 t und ein doppelt<br />

wirkendes Bogenspannelement für gerade<br />

Spannränder mit Spannkräften von bis zu<br />

450 kN und mechanischer Verriegelung.<br />

Beim integrierten Werkzeughandling lassen<br />

sich abgestimmte Komponenten für<br />

die gesamte Prozesskette je nach Aufgabenstellung<br />

individuell miteinander kombinieren.<br />

Das umfangreiche Sortiment<br />

umfasst zahlreiche Ausführungen von Regalanlagen,<br />

Transportwagen und -leisten,<br />

Trag- und Wechselkonsolen sowie Spannelemente<br />

bis hin zu Magnetspannplatten.<br />

Damit gelingt ein effizientes Werkzeughandling<br />

für nahezu alle Anforderungen.<br />

Verschiedene Regaltypen können zur gewünschten<br />

Größe zusammengestellt werden.<br />

Mit Wechselwagen – je nach Modell<br />

manuell oder akkubetrieben elektrisch<br />

unterstützt – werden die Werkzeuge vom<br />

Lager zur Presse transportiert. Über manuell<br />

oder elektrisch angetriebene Konsolen<br />

lassen sie sich einfach in die Maschine<br />

einbringen. Rollen- und Kugelleisten, die<br />

in Lagerböden, Transport- und Maschinentischen<br />

integriert werden, sorgen dafür,<br />

dass auch schwere Werkzeuge mühelos<br />

von Hand bewegt werden können.<br />

Für eine sichere Handhabung über die gesamte<br />

Prozesskette hinweg sorgt ein einheitliches<br />

Andocksystem, mit dem alle<br />

Regale, Transportwagen und Konsolen<br />

ausgestattet sind. Auf diese Weise können<br />

Werkzeuge erst dann bewegt werden,<br />

wenn die Komponenten fest miteinander<br />

verbunden sind.<br />

Eine große Auswahl an mechanischen,<br />

hydraulischen, elektromechanischen und<br />

magnetischen Spannsystemen steht für<br />

das Positionieren, Zentrieren und Spannen<br />

der Werkzeuge in der Presse zur Verfügung.<br />

Profilieranlage<br />

Rüsten mit Bedienerführung und codierten Werkzeugen<br />

Die Produktivität von Profilieranlagen<br />

steht bei Profilmetall (Halle 3, Stand<br />

3105-1) im Mittelpunkt. Vorausschauende<br />

Wartung und die Simulation des Umformprozesses<br />

und der Werkzeuge sorgen<br />

für effizientere Abläufe. Prozesssicheres<br />

Rüsten und ein schneller Produktionsstart<br />

gelingen mit einer neuen Bedienerführung<br />

und codierten Werkzeugsystemen.<br />

Profilmetall entwickelt und<br />

fertigt modulare Profilieranlagen<br />

mit zahlreichen<br />

Adaptionen, darunter ein<br />

Modul mit integriertem Faserlaser<br />

zum Einsatz auf allen<br />

gängigen Profilieranlagen.<br />

Hochpräzise Rollformwerkzeuge,<br />

Stanzwerkzeuge<br />

sowie Ablängsysteme<br />

gehören zum Portfolio.<br />

Einen schnellen Produk -<br />

tionsstart und prozesssicheres Rüsten ermöglicht<br />

das System aus codierten Werkzeugen<br />

und Bedienerführung. Vor allem<br />

beim Rollformen von Profilen mit vielen<br />

Varianten wird so ein Vertauschen von<br />

Werkzeugen vermieden und der Rüstvorgang<br />

vereinfacht. Mit RFID-Chips codierte<br />

Werkzeugsysteme erlauben es, die für<br />

den jeweiligen Rollensatz hinterlegten<br />

Bild: Profilmetall<br />

Daten für eine Bedienerführung beim<br />

Rüsten zu nutzen. Dabei leitet die Steuerung<br />

den Anlagenführer durch einen interaktiven<br />

Dialog und zeigt ihm, wie und<br />

wo die richtigen Werkzeuge an der Anlage<br />

zu positionieren sind.<br />

Zur mobilen Überwachung und Steuerung<br />

der Produktionsprozesse entwickelt der<br />

Rollformspezialist momentan eine Software-Lösung.<br />

Damit können Zustandsund<br />

Verbrauchsdaten via Internet über<br />

jedes browserfähige Endgerät analysiert<br />

und beeinflusst werden.<br />

Für das neue Faserlasermodul wurde eine<br />

entsprechend den Laserschutzregeln zertifizierte<br />

kompakte Laserkabine entwickelt.<br />

Die Laserleistung von bis zu 12 kW<br />

wird so sicher nutzbar. Das in sich geschlossene<br />

System kann in unterschied -<br />

lichen Positionen in den Rollformprozess<br />

eingebracht werden.<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


So gestaltet<br />

der Mittelstand<br />

den digitalen<br />

Aufbruch<br />

Unternehmen wie Festool und Weber Maschinenbau<br />

gestalten ihre digitale Transformation mit Salesforce.<br />

Erfahren Sie, welche fünf Erfolgsfaktoren Trailblazer<br />

bei der Digitalisierung verbinden.<br />

Sebastian Springer,<br />

Head of Global<br />

Online Marketing<br />

bei Festool<br />

Andreas Wege,<br />

Projektmanager CRM<br />

Integration bei Weber<br />

Maschinenbau


Erfolgsfaktor<br />

Innovation<br />

im Mittelstand<br />

Die Corona-Pandemie hat es gezeigt: Der Mittelstand<br />

kann bei der Digitalisierung den Turbo zünden!<br />

In meiner Arbeit für Salesforce Deutschland begleite<br />

ich täglich Entscheider:innen aus dem Mittelstand<br />

bei ihrem Wandel.<br />

Viele Unternehmen haben nicht nur erfolgreich<br />

Prozesse digitalisiert und ihren Kundenservice neu<br />

gestaltet. Sie ergreifen auch die Chance, all ihre<br />

Abläufe zu hinterfragen und zu verbessern, sich<br />

neue Geschäftsmodelle zu erschließen und ihr<br />

ganzes Unternehmen zu transformieren. Denn bei<br />

der Digitalisierung geht es nicht nur um Technologie.<br />

Plattformen können die Art der Zusammenarbeit<br />

in allen Bereichen verändern – von Verwaltung<br />

und Marketing über Vertrieb und Service bis hin<br />

zur Produktion.<br />

Wir erleben bei unseren Kund:innen, wie sie den Wandel<br />

gestalten – und welche Erfolgsfaktoren sie gemeinsam<br />

haben. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über ihre<br />

Prioritäten – und das, was sie verbindet.<br />

Von<br />

Kathrin Mihalus-Dianovski<br />

Als Area Vice President ist sie bei<br />

Salesforce Deutschland für den<br />

Mittelstand verantwortlich. Bevor sie<br />

2019 zu Salesforce kam, hat sie zuvor<br />

in verschiedenen Vertriebspositionen<br />

die Transformation eines namhaften<br />

Konsumgüterunternehmens<br />

mitgestaltet.<br />

Auszeichnung Die WirtschaftsWoche hat Salesforce<br />

im Bereich CRM zum „Besten Mittelstandsdienstleister<br />

2021“ gewählt. Dafür hat das Marktforschungsinstitut<br />

ServiceValue knapp 13.000 Entscheider:innen aus dem<br />

Mittelstand befragt.


Wie gelingt<br />

Digitalisierung?<br />

Mit ihrer Digitalisierung schaffen<br />

erfolgreiche Unternehmen neue<br />

Prozesse, die die Zusammenarbeit<br />

der Mitarbeiter:innen vereinfachen<br />

und beschleunigen.<br />

Mittelständische Unternehmen, die<br />

ihre Transformation erfolgreich<br />

gestalten, nehmen bei ihrem Wandel<br />

auch Kultur, Skills und Prozesse in<br />

den Blick, um eine neue Unternehmenskultur<br />

entstehen zu lassen. So<br />

eine produktive und offene Unternehmenskultur<br />

bildet die Basis für<br />

erfolgreiche Change-Projekte. Genau<br />

hier begleitet Salesforce Kund:innen<br />

nicht nur als Technologieanbieter,<br />

sondern auch als Partner und<br />

strategischer Berater.<br />

Unternehmen wie Festool und<br />

Weber Maschinenbau sind Vorbilder,<br />

wie sich die Transformation erfolgreich<br />

gestalten lässt.<br />

1.<br />

2.<br />

Nicht alles<br />

auf einmal<br />

Viele Unternehmen starten mit<br />

kleinen Initiativen: Sie führen Piloten<br />

durch, um Lösungen in Echtzeit zu<br />

testen und zu validieren. Das ist ein<br />

guter Weg, um Veränderungen –<br />

auch in Arbeitsweisen und Verhalten<br />

– durchzuspielen und vor der<br />

Einführung im ganzen Unternehmen<br />

zu erproben und nachzujustieren.<br />

Die digitale Transformation ist ein<br />

fortlaufender Prozess. Deshalb ist es<br />

wichtig, klare Ziele zu benennen und<br />

iterative Zeitpläne festzulegen.<br />

Unterstützung der<br />

Führungsebene<br />

sichern<br />

Das Management spielt eine<br />

wichtige Rolle für den Projekterfolg.<br />

Wenn die Geschäftsleitung und<br />

die Führungskräfte der einzelnen<br />

Bereiche die Vorteile der Vorhaben<br />

klar erkennen, können sie ihre<br />

Unterstützung und ihr Know-how<br />

einbringen, um Hindernisse zu<br />

beseitigen. Datenvisualisierung<br />

und echte Cases helfen, greifbare<br />

Mehrwerte zu vermitteln und<br />

das Management datengestützt<br />

zu überzeugen.


3.<br />

Silos vermeiden<br />

Kollaborative Prozesse verbessern<br />

die Ergebnisse – und stützen die<br />

gemeinsame Vision und Kultur.<br />

Gemeinsame Portale, digitale<br />

Plattformen und Lösungen für<br />

die Zusammenarbeit bringen die<br />

individuellen Perspektiven und das<br />

Fachwissen jedes Teammitglieds zur<br />

Geltung. Sie tragen dazu bei, Silos<br />

zu überwinden. Denn sowohl Daten<br />

als auch Know-how steckt zu oft in<br />

diesen fest.<br />

4.<br />

Auf Kund:innen<br />

fokussieren<br />

Mit einer ganzheitlichen Sicht<br />

auf Kund:innen lassen sich deren<br />

Bedürfnisse und Erwartungen besser<br />

erkennen. Dafür werden alle Daten<br />

zum Kaufentscheidungsprozess<br />

und Kundeninteraktionen zentral<br />

zugänglich gemacht. So lässt sich ihre<br />

Customer Journey gestalten – und<br />

Unternehmen können besser auf ihre<br />

Kunden eingehen.<br />

82 %<br />

88 %<br />

82 % der Führungskräfte wollen<br />

finden, dass verstreute Daten<br />

eine mittlere bis schwere<br />

Herausforderung für das<br />

Management darstellen.<br />

mit Hilfe der Digitalisierung<br />

die Verbesserung der<br />

Bedarfsplanung erreichen.<br />

Quelle: Manufacturing Trends Report 2021,<br />

Salesforce Research<br />

Quelle: Manufacturing Trends Report 2021,<br />

Salesforce Research


5.<br />

Neue<br />

Kompetenzen<br />

erschließen<br />

Digitale Kompetenzen sind für<br />

alle unverzichtbar, von den<br />

Auszubildenden über den Vertrieb<br />

bis zum Management. Denn sie sind<br />

in jedem Job erforderlich, nicht nur<br />

in der IT-Abteilung. Auch das Fach-<br />

Know-how entwickelt sich stetig<br />

weiter. Deshalb setzen Unternehmen<br />

auf digitale Schulungs-, Lern- und<br />

Qualifizierungsinstrumente.<br />

Festool<br />

„ Dank Salesforce steuern wir<br />

Vertriebs- und Marketingprozesse<br />

sehr effizient und holen das<br />

volle Potenzial aus unseren<br />

Daten heraus.“<br />

Sebastian Springer,<br />

Head of Global<br />

Online Marketing<br />

93 %<br />

derer, die der<br />

Mitarbeitererfahrung eine hohe<br />

Priorität einräumen, sagen, dass<br />

ihre Teams mit den vorhandenen<br />

Werkzeugen und Technologien<br />

ihre Arbeit effizient erledigen.<br />

Weber<br />

Maschinenbau<br />

„Dank Salesforce haben wir<br />

unseren Vertrieb und Service<br />

weltweit auf zukunftsfähige<br />

Pfeiler gestellt.“<br />

Andreas Wege,<br />

Projektmanager<br />

CRM Integration<br />

Quelle: Making Technology an Integral Part<br />

of Your Employee Experience Strategy,<br />

Harvard Business Review (2020)


Zwei Beispiele<br />

aus der Praxis<br />

Festool: Zentrales Zentrales Datenmanagement Datenmanagement<br />

Herausforderung<br />

Festool ist Hersteller von<br />

Elektro- und<br />

Druckluftwerkzeugen. Bisher<br />

arbeitete Festool mit<br />

dezentralen CRM-Systemen.<br />

Mit einem neuen System<br />

wollte das Unternehmen die<br />

Endkunden- und die Service-<br />

Datenbank vernetzen und<br />

weltweiten Zugriff gewähren.<br />

Lösung<br />

Festool hat Salesforce binnen<br />

eines Jahres in 23 Märkten<br />

implementiert und alle Daten<br />

in die Sales und Service<br />

Cloud überführt. So kann<br />

Festool die Beziehung zu<br />

Endkund:innen noch besser<br />

managen und datenbasierte<br />

Entscheidungen treffen.<br />

Ergebnis<br />

Festool kann auf weltweit<br />

einheitliche Kundenprofile<br />

zugreifen und erhält<br />

dadurch eine zentrale<br />

Sicht auf hochwertige<br />

Daten, um zielorientiert<br />

kundenzentrierte<br />

Geschäftsprozesse<br />

aufzubauen.<br />

International und transparent<br />

Herausforderung<br />

Weber Maschinenbau<br />

entwickelt Slicer,<br />

Verpackungsmaschinen und<br />

Automatisierungslösungen<br />

für lebensmittelverarbeitende<br />

Betriebe.<br />

2017 gründete das<br />

Unternehmen zusätzlich zu<br />

den bereits vorhandenen<br />

Tochtergesellschaften elf<br />

weitere weltweit: Service,<br />

Sales und Marketing sollten<br />

stärker vernetzt werden. Die<br />

gesamte Kunden-, Projektund<br />

Kontaktpflege sollte<br />

lokal vor Ort erfolgen.<br />

Lösung<br />

Weber entschied sich für<br />

Salesforce im Vertrieb und<br />

Service, um die Kundenanforderungen<br />

schnell zu<br />

erfassen, Umsätze besser<br />

planen zu können, die<br />

Projektarbeit innerhalb<br />

der internationalen Teams<br />

zu vereinfachen und um<br />

alle Servicetechniker:innen<br />

über ihre mobilen<br />

Endgeräte einzubinden.<br />

Ergebnis<br />

Vertriebsmitarbeiter:innen<br />

weltweit pflegen<br />

Stammdaten selbst,<br />

erstellen und pflegen ihre<br />

Verkaufsprojekte und<br />

Angebote, die Kolleg:innen<br />

im Headquarter werden<br />

entlastet. Insgesamt wurden<br />

die Vertriebs- und Serviceprozesse<br />

verschlankt. Und<br />

Weber kann die Customer<br />

Journey per 360-Grad-<br />

Sicht auf den Kunden<br />

besser abbilden.


6 Prioritäten von<br />

Trailblazern im<br />

Mittelstand<br />

Innovative, erfolgreiche Unternehmen – echte Trailblazer – setzen folgende Schwerpunkte:<br />

Kundenzentrierte<br />

Innovationen<br />

schaffen<br />

Bei allem, was Unternehmen tun,<br />

sollten die Kund:innen im Mittelpunkt<br />

stehen. Es geht immer darum, sie<br />

zu unterstützen. Denn am besten<br />

differenzieren sich Unternehmen durch<br />

das Kundenerlebnis und ihren Service.<br />

Kundenwissen<br />

teilen<br />

Mittelständische Unternehmen kennen<br />

ihre Kund:innen ganz genau. Wenn sie<br />

diese Daten ihren Mitarbeiter:innen<br />

zugänglich machen und interne Silos<br />

aufbrechen, können sie bei jedem<br />

Kundenkontakt aus diesem wertvollen<br />

Wissen schöpfen.<br />

In weitere Märkte<br />

expandieren<br />

Viele Mittelständler expandieren<br />

für ihr Wachstum häufig in andere<br />

Regionen. Dabei helfen Plattformen,<br />

die weltweit alle Regionen nutzen<br />

können. So können sie effektiv<br />

Akquisitionen orchestrieren und<br />

Partnerschaften skalieren.<br />

Lieferkette<br />

digitalisieren<br />

Unterbrechungen in der Lieferkette<br />

bremsen die Produktion. Eine<br />

digitalisierte Supply Chain schafft<br />

Transparenz und optimiert den<br />

Austausch mit den Zulieferern. So<br />

lassen sich viele Engpässe vermeiden.<br />

Fachkräfte anziehen<br />

Auch mittelständische Unternehmen<br />

spüren den Fachkräftemangel. Wer<br />

eine wertebasierte Kultur konsequent<br />

verfolgt und sich so abhebt, gewinnt<br />

neue Talente, fördert das Engagement<br />

der Mitarbeiter:innen – und so auch<br />

Produktivität und Mitarbeiterbindung.<br />

Effi zienz steigern<br />

Eine Digitalisierung von Prozessen<br />

erlaubt Organisations- und<br />

Kosteneffizienz – auch in der<br />

Kooperation mit Partnern. Sie<br />

schafft höhere Qualitätsstandards<br />

und ermöglicht Innovation bei<br />

Produkten, Dienstleistungen und<br />

Geschäftsprozessen.<br />

Fünf Erfolgsfaktoren, wie<br />

Unternehmen dies angehen:<br />

1<br />

Nicht alles<br />

auf einmal<br />

2<br />

Unterstützung der<br />

Führungsebene<br />

sichern<br />

3<br />

Silos vermeiden<br />

4<br />

Auf Kund:innen<br />

fokussieren<br />

5<br />

Neue<br />

Kompetenzen<br />

erschließen<br />

Mehr im<br />

Innenteil


Salesforce. Die Nr. 1 bei CRM.<br />

Platz 1 bei CRM Anwendungen laut IDC 2020 Revenue Market Share Worldwide.<br />

Source: IDC, Worldwide Semiannual<br />

Software Tracker, April 2021.<br />

19.5%<br />

19.5%<br />

4.8%<br />

4.8%<br />

4.8%<br />

4.8%<br />

4.0%<br />

4.0%<br />

3.8%<br />

3.8%<br />

2016 2017 2018 2019 2020<br />

2016 2017 2018 2019 2020<br />

salesforce.com/de/num1crm<br />

Der CRM-Markt umfasst die folgenden von IDC definierten funktionalen Märkte: Produktivität und Management von Vertriebsteams,<br />

Management von Marketingkampagnen, Kundenservice, Contact Center, Werbung und Anwendungen für den digitalen Handel.<br />

© 2021 salesforce.com, inc. Alle Rechte vorbehalten. Salesforce.com ist ein eingetragenes Warenzeichen von salesforce.com, inc., ebenso wie<br />

andere Namen und Marken.<br />

Mehr über uns<br />

Salesforce ist weltweit führend im Bereich Customer Relationship Management<br />

(CRM) und unterstützt seine Kund:innen bei ihrer digitalen Transformation.<br />

Salesforce bringt als integrierte, KI-gestützte CRM-Plattform die Bereiche<br />

Marketing, Vertrieb, Kundenservice, stationären Handel und Online-Handel, IT<br />

und Datenanalyse zusammen. Alle Abteilungen erhalten so eine einheitliche,<br />

gemeinsame Sicht auf ihre Kundendaten und lernen ihre Kund:innen besser<br />

kennen und verstehen. Ihre Teams haben dabei nicht nur eine gemeinsame<br />

Sicht auf alle relevanten Daten in Salesforce: Customer 360 ermöglicht die<br />

Integration von Daten aus anderen Systemen und bildet dadurch eine zentrale<br />

Informationsquelle – eine wahrhaftige Single Source of Truth.<br />

Entdecken Sie, wie auch Sie von<br />

Salesforce profitieren können.<br />

salesforce.com/de/mittelstand


BLECHEXPO «<br />

Bürstenlösungen für das automatisierte Entgraten<br />

Mit Präzision und Effizienz<br />

zur runden Kante<br />

Bürstenhersteller Kullen-Koti (Halle 3, Stand 3410) zeigt seine Werkzeugbürsten fürs<br />

vollautomatisierte Entgraten metallischer Bauteile und Halbzeuge. Ein Highlight bilden<br />

dabei die abrasiven Tellerbürsten, die unter anderem beim prozessintegrierten Verrunden<br />

von Laserzuschnitten oder Stanzteilen eine zentrale Rolle spielen.<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Die gegossenen Tellerbürsten gewinnen zunehmend an Bedeutung beim Realisieren prozessintegrierter<br />

und vollautomatisierter Entgratlösungen.<br />

Leistungsfähige Abrasivbürsten zum<br />

prozessintegrierten Entgraten und<br />

Verrunden finden sich heute in vielen<br />

Werkzeug-Magazinen moderner Bearbeitungszentren.<br />

Eine führende Rolle spielen<br />

dabei die Tellerbürsten und Innenbürsten<br />

aus dem Portfolio von Kullen-Koti. Sie<br />

lassen sich kunden- und anwendungs -<br />

spezifisch auslegen und stehen als schleifende<br />

Werkzeuge oft direkt neben den<br />

Fräsköpfen und High-Speed-Bohrern<br />

in den Schnellwechsel-Magazinen der<br />

Fer tigungs- und Roboterzellen.<br />

Auf der Blechexpo bilden diese technischen<br />

Bürsten das thematische Zentrum<br />

des Messeauftritts von Kullen-Koti. Insbesondere<br />

für Experten aus dem Werkzeugmaschinenbau,<br />

der Fertigungsautomatisierung<br />

und der robotergestützten<br />

Metallbearbeitung ist das Angebot der<br />

Reutlinger interessant.<br />

Neben den weit verbreiteten Walzenbürsten<br />

von Kullen-Koti gewinnen die gegossenen<br />

Tellerbürsten und die gedrehten<br />

Innenbürsten des Unternehmens zunehmend<br />

an Bedeutung bei der Realisierung<br />

prozessintegrierter und vollautomatisierter<br />

Entgratlösungen. Zur hochflexiblen<br />

Rund-um-Bearbeitung großer Guss- und<br />

Schmiedeteile werden die Tellerbürsten<br />

beispielsweise als Entgratwerkzeug für<br />

Industrieroboter eingesetzt. Geht es hingegen<br />

um das gezielte Verrunden der<br />

Kanten vorgefertigter Laser-, Stanz- und<br />

Brennteile, so erweisen sich die mit mehreren<br />

oszillierenden und rotierenden Tel-<br />

lerbürsten bestückten Planetenköpfe vollautomatisierter<br />

Fertigungslinien als optimale<br />

Lösung. Besonders erwähnenswert<br />

ist hierbei laut Kullen-Koti, dass sich die<br />

Tellerbürsten durch tief in die Bürstenkörper<br />

eingegossene, sehr dicht stehende<br />

Besätze auszeichnen, die eine extreme<br />

Formstabilität aufweisen. Das ermöglicht<br />

nicht nur hohe Abtragleistungen, sondern<br />

auch eine sehr präzise, homogene und<br />

definierte Kantenbearbeitung.<br />

Sind die Tellerbürsten vorrangig für die<br />

Außenbearbeitung konzipiert, so bewähren<br />

sich die gedrehten Innenbürsten des<br />

Unternehmens beim Entgraten und Finishen<br />

von Bohrungen, Innengewinden und<br />

Hohlkörpern. Zudem zählt das Verrunden<br />

von Kanten an O-Ring-Einstichen, Querbohrungen<br />

und anderen Verschneidungen<br />

sowie auch das Ausreinigen von Innengewinden<br />

zu den Anwendungsgebieten dieser<br />

Abrasivbürsten. Die Innenbürsten sind<br />

mit zylindrischen, konischen oder abgestuften<br />

Querschnitten lieferbar. (mw)<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Die Tellerbürsten haben tief in die Bürstenkörper<br />

eingegossene, sehr dicht stehende Besätze, die<br />

eine extreme Formstabilität bieten. Das ermöglicht<br />

hohe Abtragleistungen und eine sehr<br />

präzise, homogene Kantenbearbeitung.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 43


» BLECHEXPO<br />

Pressentechnik<br />

„Digital Suite“ für vernetzte Umformtechnik in Aktion erleben<br />

Bild: Schuler<br />

Zu Beginn des Jahres hat Schuler (Halle 8,<br />

Stand 8306) mit der „Digital Suite“ seine<br />

Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik<br />

vorgestellt. Welcher konkrete<br />

Nutzen damit verbunden ist, davon können<br />

sich Anwender auf der Fachmesse<br />

Blechexpo am Beispiel einer C-Gestell-<br />

Presse des Typs CFL 160 selbst überzeugen.<br />

Darüber hinaus erleben die Besucher,<br />

wie sich mit Hilfe von „Schuler Connect“<br />

Pressenstillstände schnell beheben und<br />

Service-Einsätze minimieren lassen.<br />

„Schuler ist der erste Pressenhersteller, der<br />

auch voll vernetzte C-Gestell-Pressen anbietet“,<br />

sagt Geschäftsführer Frank Klingemann,<br />

der die Division Industry leitet.<br />

„Damit haben wir nahezu unser gesamtes<br />

Produktspektrum digitalisiert.“ Betreiber,<br />

die sich für die Industrie 4.0 fit machen<br />

wollen, müssen aber nicht zwangsläufig<br />

ihre Presse austauschen: Schuler bietet<br />

auch viele Lösungen an, die für Bestandsanlagen<br />

nachrüstbar sind. Sie helfen beim<br />

Produktionsstart, dem laufenden Betrieb<br />

sowie bei der Instandhaltung.<br />

Außerdem präsentiert Schuler seine mechanischen<br />

Transferpressen, die sowohl<br />

mit als auch ohne Servo-Antrieb erhältlich<br />

sind, und seine hydraulischen An -<br />

lagen zur Produktion von Teilen für den<br />

automobilen Leichtbau – sei es mit Formhärten<br />

(Hot Stamping), Innenhochdruck-<br />

Umformung (IHU oder Hydroforming)<br />

oder faserverstärkten Kunststoffen (Composites).<br />

Für viele Anwendungsfälle liefert<br />

Aweba gleich die passenden Werkzeuge.<br />

Die Schuler-Unternehmenstochter unterstützt<br />

ihre Kunden aus der Automobilund<br />

Zulieferindustrie aber auch beim<br />

Wandel zur E-Mobilität mit Werkzeugen<br />

und Druckgießformen für Elektromotoren<br />

oder Batteriegehäuse.<br />

Umformtechnik<br />

Weniger Ausschuss beim Tiefziehen von Blechteilen<br />

Fürs Tiefziehen von Blechteilen präsentiert<br />

iLariz (Halle 8 Stand 8415) die Technologien<br />

Draw.Control und Draw.Monitor.<br />

Draw.Control reduziert laut den Stuttgartern<br />

Ausschuss und schont so Ressourcen.<br />

Die In-Line-Prozessregelung greift aktiv<br />

und vollautomatisch direkt in den Umformprozess<br />

ein, erkennt äußere Störgrößen<br />

sowie Schwankungen der Werkstoffund<br />

Prozessparameter und kompensiert<br />

sie. Mögliche Fehler am Bauteil werden<br />

somit eliminiert bevor sie entstehen.<br />

Um die Technologie zu integrieren, wird<br />

ein Umformwerkzeug mit Sensorik, Aktorik<br />

und einer Regelungseinheit ausgestattet,<br />

die auf prozessrelevanten Führungsgrößen<br />

basiert. Das autarke System ist<br />

werkzeuggebunden und unabhängig von<br />

der Presse sowie deren Steuerung. Es besteht<br />

aus Standard-Industriekomponenten.<br />

Neben neuen können auch existierende<br />

Werkzeuge ausgestattet werden.<br />

Die Innovation hat das Potential, Ausschusskosten<br />

deutlich zu senken und so<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer zu<br />

stärken. Bereits mit ersten Prototypen<br />

konnte eine Reduzierung der theore -<br />

tischen Ausschussquote von mindestens<br />

30 % erreicht werden. Der ressourcenund<br />

energieschonende Aspekt leistet<br />

einen wichtigen Beitrag, den CO 2<br />

-Footprint<br />

der lokalen Produktion reduzieren.<br />

Hinzu kommt, dass der Bedarf an Blechbauteilen<br />

seit Jahren steigt. So werden<br />

für neue Fahrzeugmodelle stets neue Umformwerkzeuge<br />

benötigt. Der Umstieg auf<br />

die Elektromobilität erhöht den Bedarf<br />

Bild: iLariz<br />

weiter, da in E-Fahrzeugen mehr Blechteile<br />

verbaut werden als in Fahrzeugen<br />

mit konventionellem Antrieb. Aufgrund<br />

der komplexer werdenden Bauteile und<br />

-konstruktionen, neuen und leichteren<br />

Werkstoffen sowie allgemeinen Bestrebungen<br />

hinsichtlich Umwelt- und Ressourcenschonung<br />

wächst der Bedarf an<br />

Systemen zur Ausschussreduzierung.<br />

Neben Draw.Control stellt iLariz mit<br />

Draw.Monitor auch sein Einstiegsprodukt<br />

in die digitale Blechumformung vor. Es<br />

dient der Prozessüberwachung und Qualitätssicherung<br />

beim Tiefziehen. Durch die<br />

simulationsbasierte Auslegemethodik<br />

zum definierten Positionieren von Sensortechnik<br />

im Werkzeug entstehen repräsentative<br />

Sensorsignale, die die Grundlage<br />

für eine ereignisorientierte Prozessüberwachung<br />

mit Draw.Monitor bilden. Anhand<br />

dieser Messkurven können Prozessschwankungen<br />

entdeckt und Qualitätsmängel<br />

schon während des Umformprozesses<br />

erkannt und visualisiert werden.<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Einfach<br />

Systembaukasten<br />

Individuelle Lösungen für die Schweißfertigung<br />

Bild: Cloos<br />

Von „Einstieg“ bis „Premium“ und vom<br />

Handschweißgerät bis zum verketteten<br />

Robotersystem kann Cloos nach eigenen<br />

Angaben die passende Schweißlösung liefern<br />

(Halle 7, Stand 7416). Das Schweißgerät<br />

Quineo StarT zum Beispiel soll einen<br />

einfachen Einstieg ins Schweißen bieten,<br />

das modulare Qineo NexT ermögliche<br />

manuelles Schweißen ebenso wie den<br />

„Multiprozess für das automatisierte<br />

Roboterschweißen“. Und Qineo QuesT<br />

ergänzt das Portfolio für High -<br />

end-WIG-Applikationen. Laut<br />

Cloos zeichnen sich alle neuen<br />

Qineo-Stromquellen durch<br />

digitale Konnektivität, Energieeffizienz<br />

und Integrationsmöglichkeit<br />

neuer Schweißprozesse<br />

aus.<br />

Das für die Automation konzipierte<br />

Qirox-System hingegen<br />

umfasst Roboter mit „mehr als<br />

20 verschiedenen Typen“<br />

sowie Positionierer, Sicherheitstechnik,<br />

Software, Sensorik mit Schnittstelle zur<br />

Prozesstechnologie. Cloos erhebt für sich<br />

den Anspruch, „eine Robotermechanik für<br />

jede denkbare Anwendung“ bieten zu<br />

können. Digitale Lösungen verbesserten<br />

die Schweißtechnik und würden stetig<br />

ausgebaut. Zu ihnen gehört zum Beispiel<br />

die „C-Gate IoT-Platform“, über die Anwender<br />

in Echtzeit auf Infos zur Schweißproduktion<br />

zugreifen können.<br />

Bild: Lorch Schweißtechnik<br />

Package-Lösungen<br />

Effizienter Schweißen mit „smarter“ Technik<br />

Unter dem Motto „Smart Welding“ will<br />

Lorch auf der Messe zeigen, wie innova -<br />

tive Schweißtechnik die Produktivität<br />

nochmals deutlich steigern kann (Halle 7,<br />

Stand 7506): Im Fokus stehen automatisierte<br />

Schweißlösungen und ein neuer<br />

Schweißprozess, mit dem sich qualitativ<br />

hochwertige Sichtnähte mit sehr guter<br />

Nahtoptik „wesentlich schneller“ schweißen<br />

lassen sollen.<br />

Als Lösung für eine einfache<br />

Automatisierung präsentiert<br />

der Aussteller das „Lorch<br />

Cobot Welding Package“: Es<br />

soll kleineren und mittleren<br />

Unternehmen ermöglichen,<br />

Schweißvorgänge einfach zu<br />

automatisieren und Arbeitsabläufe<br />

zu optimieren. Mit<br />

dem neuen Dreh-Kipptisch<br />

Cobot Turn 100 A demonstriert<br />

der Anbieter, wie die<br />

kollaborative Schweißfertigung deutlich<br />

effizienter gestaltet und der Schweißer<br />

entlastet werden kann (Foto). Zusätzlich<br />

präsentiert er im Rahmen der Kooperation<br />

mit Yaskawa die Roboterschweißzelle<br />

„ArcWorld RS“.<br />

Für das Handschweißen stellt der Hersteller<br />

den neuen Schweiß prozess MicorTwin<br />

vor, der für die Leistungsklassen bis 500 A<br />

der MicorMIG-Pulse-Serie verfügbar ist.<br />

... die gesuchte<br />

Metallfeder<br />

finden<br />

federnshop.com<br />

auswählen anfragen berechnen wissen<br />

(+49) 07123 960-192<br />

service@gutekunst-co.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 45


Wenn Bauteile eigenständig mit der<br />

Produktionsanlage kommunizieren<br />

und sich Menschen, Maschinen<br />

und industrielle Prozesse vernetzen,<br />

dann geht es um Industrie 4.0.<br />

Bild: Blue Planet Studio /stock.adobe.com<br />

Plädoyer des DVS: Vom Fortschritt profitieren<br />

Industrie 4.0 in der Schweißtechnik<br />

Gerade auch auf der Fachmesse Schweisstec ist Industrie 4.0 ein großes Thema.<br />

Der Fachverband DVS sieht darin eine Chance für die Unternehmen. Doch wie sollten<br />

sie vorgehen in der Schweißtechnik? Der DVS hat dazu ein Whitepaper verfasst und<br />

stellt die Handreichung hier in Kurzform vor.<br />

» Isabel Nocker von der DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />

Wenn Bauteile eigenständig mit der Produk -<br />

tionsanlage kommunizieren und sich Menschen,<br />

Maschinen und industrielle Prozesse vernetzen,<br />

dann sprechen wir von Industrie 4.0 (I4.0) – und<br />

es kommen noch viele weitere digitale Funktionen<br />

hinzu. Doch was bedeutet das konkret für die<br />

Schweißtechnik? Und wie können die Betriebe und<br />

Anwender vor Ort davon profitieren?<br />

Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein Expertenteam<br />

im DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e. V., und zwar die Arbeitsgruppe<br />

„Industrie 4.0“. Sie hat ein Whitepaper veröffentlicht,<br />

das für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) konkrete Tipps und Einstieg hilfen gibt und<br />

über die Potenziale von I4.0 informiert.<br />

Wo stehen wir?<br />

Laut einer Studie des Verbands Bitkom gehen im Jahr<br />

2020 lediglich 25 % der befragten Unternehmen davon<br />

aus, dass I4.0 voraussichtlich „keinen Einfluss<br />

auf ihr Geschäftsmodell haben wird“. 2019 waren<br />

davon noch mehr als 30 % überzeugt.<br />

Trotz dieser Einschätzung wird die Digitalisierung in<br />

schweißtechnischen Betrieben oft eher zögerlich<br />

eingesetzt. „Wenn die Digitalisierung gelingt, dann<br />

haben Beschäftigte und Betriebe einen echten<br />

Vorteil“, ist hingegen Jens Jerzembeck überzeugt,<br />

Leiter Forschung und Technik im DVS und Initiator<br />

des Whitepapers. „Nämlich dann, wenn wir gesamte<br />

Prozessketten digital abbilden können. Oder wenn<br />

wir für die oftmals beim Schweißen als lästig empfundenen<br />

Pflichten – zum Beispiel die Dokumenta -<br />

tionspflicht – digitale Lösungen finden.“<br />

Ein Grund für den häufig eher punktuellen Einsatz<br />

von IT-Lösungen ist der aktuelle „digitale Reifegrad“<br />

in der Schweißtechnik. Bei einer Umfrage im Jahre<br />

2019 gaben mehr als 70 % der Befragten an, dass die<br />

funktionsbezogene digitale Expertise im eigenen<br />

Unternehmen „mäßig“ bis „nicht gut“ sei.<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


BLECHEXPO/SCHWEISSTEC «<br />

Wer profitiert von Industrie 4.0?<br />

Schweißer, die Schweißaufsicht, Ingenieure, Hersteller<br />

und Kunden können von Arbeitserleichterungen,<br />

Optimierungen sowie Ersparnis von Zeit, Kosten und<br />

Ressourcen profitieren. Der Grund: Was am Ende der<br />

Prozesskette herauskommt, ist besser und wirtschaftlicher<br />

als vorher. Das fertige Bauteil wird selbst<br />

Informationsträger und damit „intelligent“.<br />

Im DVS-Whitepaper sind deshalb drei Vorteile klar<br />

erkennbar:<br />

• Industrie 4.0 steigert die Produktqualität<br />

• Industrie 4.0 erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />

• Industrie 4.0 vergrößert den Kundennutzen<br />

So kann Industrie 4.0 zum Beispiel dafür sorgen,<br />

Ressourcen zu schonen. In der IT-basierten Fertigung<br />

lassen sich die Parameter optimieren, Abschmelz -<br />

leistungen erhöhen und der Prüfumfang der Bauteile<br />

erheblich reduzieren.<br />

Der Fertigungsprozess wird effizienter, wenn sich<br />

alle Parameter nach der Gesamtanlageneffektivität<br />

richten. Dies geschieht, wenn es eine ganzheitliche<br />

Maschinenüberwachung gibt. Auch bei der Dokumentation<br />

für die Haftung gibt es deutliche Einsparpotenziale.<br />

Laut einer Fraunhofer-Studie gehen zum<br />

Beispiel 62 % der Unternehmen in der Produktion<br />

davon aus, dass mobile Geräte den Aufwand der<br />

Dokumentation drastisch reduzieren werden.<br />

„IT-Anwendungen tragen dazu bei, die Qualität des<br />

Bauteils zu optimieren und zu sichern. Damit möglichst<br />

viele in der Schweißtechnik davon profitieren<br />

können, bringt der DVS die Akteure miteinander ins<br />

Gespräch“, so Jan Pitzer, Obmann der Arbeitsgruppe<br />

im DVS und Schweißfachingenieur bei der Carl Cloos<br />

Schweißtechnik GmbH. „Die Frage ist nicht, ob die<br />

Digitalisierung kommt. Die Frage ist wohl vielmehr,<br />

wer mit dabei ist.“<br />

DVS-Whitepaper: www.dvs-ev.de/whitepaper<br />

Mehr Infos: www.dvs-home.de/themen/industrie-40<br />

Kontakt: Jens Jerzembeck, jens.jerzembeck@dvs-hg.de,<br />

Tel.: +49 211 1591–173, www.dvs-home.de<br />

Jan Pitzer, Obmann<br />

der Arbeitsgruppe<br />

Industrie 4.0 im DVS<br />

und Schweißfach -<br />

ingenieur bei Cloos:<br />

„Die Frage ist nicht,<br />

ob die Digitalisierung<br />

kommt. Die Frage ist<br />

wohl vielmehr, wer<br />

mit dabei ist.“<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen<br />

oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens<br />

gerüstet – speziell wenn es um<br />

das Know-how beim Projektmanagement<br />

Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf<br />

Ihr Projekt abgestimmt sind, be -<br />

schleunigen und vereinfachen<br />

den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun,<br />

sprechen Sie uns an.<br />

Bild: J. Pitzer<br />

www.konradindruck.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 47


TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />

Die nächste Runde der digitalen<br />

Transformation der Produktion ist<br />

eingeleitet – die Plattformökonomie<br />

entwickelt sich hin zu Ökosystemen.<br />

Bild: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />

Neue Strukturen in der Blechteilebeschaffung<br />

Von der Plattform<br />

zum Ökosystem<br />

Digitale Ökosysteme sind der nächste Schritt in der Transformation zur<br />

digitalisierten Fertigung. Ausgehend von Plattformen entstehen neue Strukturen<br />

und neue Geschäftsmodelle für die Beschaffung von Zeichnungsteilen, auch<br />

für Blechteile.<br />

» Volker Albrecht, Fachjournalist in Bamberg<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Seit der Vorstellung des Konzepts Industrie 4.0 hat<br />

sich in der Industrie viel getan. Die Automati -<br />

sierung der Produktionssysteme einerseits und die<br />

digitale Vernetzung der Maschinen andererseits wurden<br />

vorangetrieben. In vielen Betrieben ist das Erfassen<br />

vielfältiger Daten rund um die Produktionsprozesse,<br />

Betriebs- und Maschinenzustände oder die<br />

Rahmenbedingungen Standard. Die Daten stehen in<br />

Echtzeit bereit, werden aber oft nur zum Teil genutzt.<br />

So sind die meisten Fertigungsbetriebe zwar noch<br />

nicht zur durchdigitalisierten Smart Factory mutiert,<br />

aber sie sind vorbereitet für die weiteren Entwicklungen<br />

der digitalen Transformation. Und die geht in<br />

Richtung Vernetzung in globalen, digitalen Ökosystemen<br />

respektive Produktions-Ökosystemen.<br />

Mit den im Jahr 2021 vorgestellten Entwicklungen<br />

im „Projekt Industrie 4.0“ stehen Basistechnologien<br />

von Industrie 4.0, insbesondere der digitale Zwilling,<br />

die dazu erforderliche Datenstruktur der Ver -<br />

waltungsschale sowie die europäische Daten-Cloud<br />

Gaia-X, vor der Anwendung in industriellen Kernbranchen.<br />

Kooperation in digitalen Ökosystemen<br />

Ein digitales Ökosystem definieren Dr. Matthias Naab<br />

und Dr. Marcus Trapp vom Fraunhofer IESE als ein<br />

sozio-technisches System, in dem voneinander unabhängige<br />

Unternehmen und Menschen kooperieren<br />

und kollaborieren. Dabei sollten Community-basierte<br />

Ökosysteme ohne kommerziellen Hintergrund und<br />

kommerzielle plattformbasierte Ökosystemen unterschieden<br />

werden.<br />

Kommerzielle digitale Ökosysteme entstehen rund<br />

um eine digitale Plattform, die über diverse Dienste<br />

die Zusammenarbeit der Teilnehmer unterstützt. Diese<br />

Systeme adressieren Bedürfnisse potenzieller Kunden,<br />

die erst durch die Zusammenarbeit mehrerer<br />

Partner befriedigt werden können. Der Gesamtnutzen<br />

ergibt sich aus der Kombination der vermittelnden<br />

digitalen Plattform und den interagierenden Systempartnern,<br />

was zu Netzwerkeffekten führt. Die Einbindung<br />

in ein solches digitales Netzwerk erfordert von<br />

den teilnehmenden Unternehmen eine Abkehr von<br />

traditionellen Geschäftsmodellen, die sich vor allem<br />

durch den Schutz des Know-hows und der Kernkompetenzen<br />

auszeichnen. In digitalen Ökosystemen<br />

werden Daten, Wissen und auch Aufträge geteilt und<br />

zum Teil zentrale Geschäftsaktivitäten wie etwa die<br />

Kundenakquise und die Kundenbetreuung oder die<br />

Rechnungsstellung an die Plattform übertragen. Bekannte<br />

Beispiele für digitale Ökosysteme im B2C-<br />

Bereich sind Flixbus, Airbnb oder Uber. Die jeweiligen<br />

Plattformbetreiber konzentrieren sich hierbei auf das<br />

digitale, automatisierte Vermitteln von Dienstleistungen<br />

über das Internet, ohne dabei einen einzigen<br />

Bus, ein Hotel oder ein Fahrzeug zu besitzen.<br />

In Anlehnung an diese Modelle sind im Beschaffungsmarkt<br />

für Blech-, Dreh- und Frästeile sowie<br />

beispielsweise den 3D-Druck ähnliche Plattformen<br />

mit Anzeichen digitaler Ökosysteme entstanden. Im<br />

einfachsten Fall handelt es sich um Marktplätze, in<br />

denen Auftraggeber über Suchkriterien geeignete<br />

Lieferanten finden, Anfragen verschicken und Angebote<br />

einholen können. Verfeinerte Versionen dieser<br />

Marktplätze verfügen über Maschinendaten der Lieferanten<br />

und können so über spezielle Algorithmen<br />

automatisch zu einem Auftrag die Lieferanten herausfiltern,<br />

die über die entsprechende Fertigungs-<br />

Bild: Tom Oettle<br />

Die Zeit ist reif<br />

Beschaffungsplattformen bieten den Anbietern und den<br />

Abnehmern – nicht nur von Blechteilen – interessante<br />

Möglichkeiten. Ihre Strukturen entwickeln sich zunehmend<br />

in Richtung digitaler Ökosysteme. Fertigungsbetriebe sollten<br />

diese schnell wachsenden Kooperations- und Vertriebskanäle<br />

nicht ignorieren. Die Zeit ist reif, sich mit ihrer Hilfe<br />

zukunftsfähig aufzustellen – ohne sich jedoch in eine zu<br />

große Abhängigkeit von einzelnen<br />

Partnern zu begeben. Zumindest sollten<br />

sich Fertiger bei geplanten Investitionen<br />

gut überlegen, welche Ausstattungen<br />

und Schnittstellen nötig<br />

sind, um einem solchen Netzwerk<br />

erfolgreich beitreten zu können.<br />

Mona Willrett,<br />

Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Digitale Ökosysteme<br />

bestehen in der Regel<br />

aus einer gemanagten<br />

Plattform über die<br />

Konsumenten und<br />

Anbieter miteinander<br />

in geschäftliche<br />

Beziehung treten.<br />

Bild: Fraunhofer IESE<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 49


TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />

Hochautomatisierte<br />

Fertigungstechnik<br />

alleine wird künftig<br />

keine Erfolgsgarantie<br />

sein. Die Strukturen<br />

der Kunden-Lieferanten-Beziehungen<br />

verschieben<br />

sich hin zur<br />

Plattformökonomie.<br />

Geschäftsgang bei<br />

V-Industrie: Zeichnungsdaten<br />

werden<br />

vom Algorithmus<br />

bearbeitet und an das<br />

passende Fertigungsunternehmen<br />

vermittelt.<br />

Kunde und Fer tiger<br />

schließen den Vertrag<br />

miteinander ab.<br />

ausrüstung verfügen. Das kann soweit gehen, dass<br />

die Maschinen der Lieferanten –wie beispielsweise<br />

beim Plattformbetreiber V-Industry – per Hardware-<br />

Konnektierung an die Plattform angebunden sind.<br />

Zielgenau erkennen entsprechend programmierte Algorithmen<br />

dann anhand aktueller Maschinendaten,<br />

welcher Auftrag zu welchem Termin bei welchem<br />

Fertiger bearbeitet werden kann. Die Auftragsmodalitäten<br />

handeln die Protagonisten dabei direkt aus.<br />

Anders handhaben es Fertigungsplattformen wie<br />

beispielsweise Laserhub oder Kreatize, die sich nach<br />

den Prinzipien des 2009 von Prof. Bo Hu Li und Prof.<br />

Lin Zhang erstmals vorgestellten Cloud-Manufacturing<br />

oder des Manufacturing-as-a-Service organisieren.<br />

Hinter diesen Fertigungsplattformen steht auf<br />

der einen Seite ein Netzwerk-geprüftes selbständiges<br />

Fertigungsunternehmen, dessen Maschinen mit der<br />

Plattform vernetzt sind – sozusagen über eine Art<br />

digitaler Zwilling. Bei einer Anfrage prüfen Algorithmen<br />

auf Basis der hochgeladenen CAD-Teilezeichnung<br />

innerhalb von Minuten die Machbarkeit des<br />

Bauteils, kalkulieren ein Angebot und ermitteln<br />

mögliche Lieferanten und Liefertermine. Wird das<br />

Angebot angenommen, bereitet die Plattform die<br />

Auftragsdaten fertigungsgerecht auf und schickt sie<br />

zum ausgewählten Fertigungsunternehmen. Die<br />

Bild: Albrecht<br />

eingesetzte Quoting-Software ermittelt den Preis<br />

nicht nach Angebot-Nachfrage-Kriterien, sondern<br />

errechnet ihn nutzungsorientiert nach den vom<br />

Plattformbetreiber mit den Fertigern abgestimmten<br />

Aspekten.<br />

Bei dieser Form des Cloud-Manufacturing verfolgen<br />

die Betreiber unterschiedliche Geschäftsmodelle.<br />

Zum einen treten sie auf Kundenseite als Auftragnehmer<br />

und auf Lieferantenseite als Auftraggeber<br />

auf. In diesem Fall übernehmen die Plattform -<br />

algorithmen alle administrativen Aufgaben von<br />

der Terminverfolgung, Organisation der Logistik bis<br />

zur Rechnungsstellung und Reklamationsbearbeitung.<br />

Kunde und Fertigungsunternehmen kommen<br />

nicht in Kontakt. Zum anderen treten einige Platt -<br />

formen als reine Vermittler auf und bieten innerhalb<br />

ihres Ökosystems Cloud-Dienste für spezielle ad -<br />

ministrative Leistungen.<br />

Ihre Umsätze erwirtschaften die Plattformen durch<br />

monatliche Pauschalbeträge für die Plattformnutzung,<br />

durch Provisionen je Auftrag oder aus der<br />

Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.<br />

Das Geschäftsmodell basiert darauf, dass alle administrativen<br />

Vorgänge rund um einen Fertigungsauftrag<br />

weitgehend digital und automatisch abgearbeitet<br />

werden. Bei Bedarf binden die cloudbasierten<br />

Plattformen weitere Cloud-Dienste ein, wie beispielsweise<br />

die CAD-Software Onshape. Auch für die<br />

Machbarkeitsprüfung, die Angebotserstellung oder<br />

für KI-gestützte Datenauswertungen setzen die<br />

Plattformbetreiber auf Cloud-Services.<br />

Neue Ansätze in der Forschung<br />

Die Cloud-Manufacturing-Plattformen zeigen, wie in<br />

Industrie 4.0 – neben den Produkten – digitale<br />

Dienstleistungen und Services für die Wertschöpfung<br />

an Bedeutung gewinnen. Das gilt aber nicht nur auf<br />

der Beschaffungsseite, sondern auch auf der Produktionsseite.<br />

Dort entstehen auf der Basis des digitalen<br />

Bild: V-Industry<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Wertschöpfungstiefe,<br />

Fertigungssteuerungsmodell. Berichtswesen,<br />

Qualitätsmanagement, Standards<br />

<br />

Personalbeschaffung und Fortbildung,<br />

Wissensmanagement, agile Methode,<br />

Verankerung des „digitalen Denkens“<br />

Dimensionen der digitalen Fabrik.<br />

<br />

Digitale Lieferkette, Geschäftsmodell & Produktion,<br />

Netzwerkpartner, Schutz des geistigen Eigentums,<br />

Standortstruktur der Produktion<br />

<br />

Automatisierung & Robotik, Logistik & Transport,<br />

Additive Fertigung, Sensortechnologie,<br />

Konnektivität, AR & VR, „Digital Twins“<br />

<br />

Cloud. & Edge-Computing, Big Data,<br />

Analytics, KI, ERP- & MES-Systeme<br />

Bild: Roland Berger<br />

Zwillings der Fertigungsanlagen Produktions-Ökosysteme,<br />

die über Fabrik- und Unternehmensgrenzen<br />

hinweg Produktionssysteme vernetzen. Plattformdienste<br />

sollen es dort dereinst mithilfe künstlicher<br />

Intelligenz ermöglichen, Produktionsprozesse innerhalb<br />

des Ökosystems über Unternehmensgrenzen<br />

hinweg zu organisieren und zu steuern.<br />

Tatsächlich stehen derartige Produktions-Ökosysteme<br />

noch am Anfang, entsprechend laufen zahl -<br />

reiche Forschungsprojekte, die die Möglichkeiten des<br />

Konzepts ausloten. So arbeiten beispielsweise die<br />

Ipri gGmbH und das IPH-Stuttgart im BMWi-Projekt<br />

KapShare an einer Plattform, über die KMU Nach -<br />

frageschwankungen im Markt ausgleichen können,<br />

indem sie ihre Produktionskapazitäten anderen<br />

Firmen zur Verfügung stellen. Die Plattform soll die<br />

freien Produktionskapazitäten dann per Algorithmus<br />

vermitteln.<br />

Sicherheit.<br />

Made in Germany.<br />

Als Technologie- und Innovationsführer stehen wir mit Qualitätsprodukten<br />

made in Germany als Garant für höchste Arbeitssicherheit. Ein Versprechen,<br />

das wir seit Generationen als Familienunternehmen einlösen und nun mit einem<br />

für alle sichtbaren Zeichen bekräftigen: Eine Familie. Ein Name. Eine Mission.<br />

Aus der Günzburger Steigtechnik wird die MUNK Group. www.munk-group.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 51


TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />

Beispiele möglicher Use-Cases:<br />

Die Plattform Industrie<br />

4.0 hat sie in diesem<br />

Sommer freigeschaltet:<br />

die Industrie-4.0-<br />

Verwaltungsschale<br />

und ihre Einsatz -<br />

möglichkeiten.<br />

ERP<br />

Plug-&-Play /<br />

Systemintegration<br />

Herstellerübergreifende<br />

Interoperabilität<br />

Condition Monitoring<br />

Business Excellence<br />

z.B. Ausschreibung und Abrechnung<br />

Plattform<br />

Bild: Plattform Industrie 4.0<br />

Im Forschungsprojekt Smart Factory Web, das vom<br />

Fraunhofer IOSB durchgeführt wurde, geht es um ein<br />

Netzwerk intelligenter Fabriken, mit dem die beteiligten<br />

Firmen ihre Auftragserfüllung verbessern. In<br />

diesem Ökosystem sollen Cloud-Services die Gesamtkapazitäten<br />

optimieren, indem sie über Produktionsstätten<br />

hinweg Fertigungsfähigkeiten anpassen und<br />

Ressourcen, Assets und Inventar teilen. Das Smart<br />

Factory Web bietet die technische Basis für neue Geschäftsmodelle,<br />

die einen flexiblen Einsatz von Produktionsressourcen<br />

über Standorte hinweg nutzen<br />

wollen. Das Forschungsprojekt zeigt zudem auf,<br />

welche industriellen Standards wie OPC UA und<br />

AutomationML solche Ökosysteme für die Fabrik-zu-<br />

Fabrik-Interoperabilität nutzen sollten. Solche<br />

Stand ard-Schnittstellen sind wichtig, wenn Unternehmen<br />

entweder das Ökosystem wechseln oder mit<br />

mehreren Ökosystem parallel arbeiten wollen.<br />

Ein reales digitales Produktions-Ökosystem ist bei<br />

Mercedes Benz jüngst mit dem Mercedes-Benz Cars<br />

Operations 360 (MO360) in der neuen Factory 56 in<br />

Sindelfingen aktiv geschaltet worden. Das System integriert<br />

Informationen über die wichtigsten Produktionsprozesse<br />

und IT-Systeme aus mehr als 30 Mercedes-Benz-Pkw-Werken<br />

weltweit. Mit MO360 wird<br />

etwa die auf Kennzahlen basierende Produktionssteuerung<br />

optimiert. Ein praktischer Aspekt: MO360<br />

stellt in Echtzeit jedem Mitarbeiter bedarfsgerechte<br />

Informationen und Arbeitsanweisungen bereit.<br />

Investoren setzen auf diese Modelle<br />

In der produzierenden Industrie wird aktuell über<br />

Plattformen und Ökosystem nur ein geringer Anteil<br />

am Gesamtumsatz erzielt. Viele fertigende Unternehmen,<br />

vor allem KMU, stehen nach einer Bitkom-<br />

Befragung den digitalen Plattformen und Ökosystemen<br />

kritisch gegenüber. Investoren indes setzen auf<br />

deren Zukunftsfähigkeit und haben die Gründer in<br />

den letzten Jahren mit Millionenbeträgen ausgestattet.<br />

Die danken es mit Wachstumsraten von mehreren<br />

hundert Prozent im Jahr und einer schnellen<br />

Weiterentwicklung der Plattformen.<br />

<br />

<br />

Sicherheit für<br />

autorisierte<br />

Partner<br />

<br />

<br />

Fabrik A<br />

Data & Service<br />

Integration<br />

<br />

<br />

Fabrik B<br />

Plug<br />

&<br />

Work<br />

<br />

<br />

Neu<br />

Bild: Fraunhofer IOSB<br />

Integration mit<br />

IOT-Services für<br />

verteilte Systeme<br />

Verbindung über industrielle<br />

Standards (OPC Unified<br />

Architecture, AutomatiolML)<br />

Smart Factory Web ist ein Testbed für ein Netzwerk intelligenter Fabriken, die<br />

ihre Gesamtproduktivität verbessern wollen. Gleichzeitig zeigt es die Standards,<br />

wie etwa OPC UA, die Plattformen nutzen sollten.<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Insgesamt kommen die digitalen Ökosysteme dem<br />

Bedarf der Verbraucher nach individualisierten Produkten<br />

entgegen. Gerade junge Unternehmen mit<br />

kreativen Produktideen, die nicht auf Massenproduktion<br />

zielen, bietet das Cloud-Manufacturing in digitalen<br />

Ökosystemen erhebliche Vorteile, wie die zahlreichen<br />

Anwenderberichte auf den Websites der<br />

Plattformen zeigen. Diesen Unternehmen bieten die<br />

Ökosysteme einen schnellen und einfachen Zugriff<br />

auf Fertigungskapazitäten, ohne dabei in Maschinen<br />

investieren oder Fertigungswissen aufbauen zu müssen.<br />

Letztlich geht die Vision dahin, alle Teile einer<br />

Konstruktion über verteilte Fertiger in digitalen Ökosystemen<br />

fertigen zu lassen. Selbst die Montage der<br />

einzelnen Bauteile zum fertigen Produkt könnte auf<br />

diese Weise ausgelagert werden. Zudem sammeln die<br />

Plattformen in diesen Ökosystemen Daten über Aufträge<br />

und Produktionssysteme. Von Cloud-Diensten<br />

angebotene KI-gestützte Auswertungen erlauben<br />

dann beispielsweise Vorhersagen im Hinblick auf<br />

kommende Bedarfe. Indem sehr flexibel innerhalb<br />

des Produktions-Ökosystem nur das produziert wird,<br />

was tatsächlich im Markt abgesetzt werden kann,<br />

können diese Netzwerke in Zukunft zudem zur Ressourcenschonung<br />

beitragen.<br />

Experten erwarten bis 2025 ein Anwachsen des<br />

Marktanteils des Cloud-Manufacturings auf rund<br />

35 % weltweit. Das sollten Fertigungsunternehmen –<br />

auch in der Blechbearbeitung – im Auge behalten,<br />

wenn es darum geht, ihre traditionellen Geschäftsmodelle<br />

auszubauen. Bekannte Kunden-Lieferanten-<br />

Beziehungen werden zwar auch weiterhin bestehen.<br />

Die Zeit für den Einstieg in die Plattformökonomie<br />

allerdings ist derzeit günstig. Der Aufbau von Webshops<br />

alleine reicht künftig nicht mehr.<br />

TRANSPORTIERT<br />

AUTONOM<br />

AGV-Katalog<br />

hier<br />

info@tuenkers.de<br />

www.tuenkers.de<br />

AGV_2020_4C_103x150_V2.indd 1 09.02.2<br />

Bild: Mercedes Benz<br />

Mit dem MO360 ist bei<br />

Mercedes Benz in Sindelfingen<br />

ein Produktions-<br />

Ökosystem freigeschaltet<br />

worden, das die weltweiten<br />

Produktionsstätten<br />

des Automobilherstellers<br />

integriert.<br />

Wir denken<br />

einen Schnitt weiter.<br />

Wasserstrahl-Schneidanlagen von StM.<br />

stm<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 53


» TECHNIK & WISSEN » Interview<br />

Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef Dr. Stephan Mayer über neue Maschinen und Strategien<br />

„Damit wollen wir Kunden erreichen, die<br />

uns noch nicht auf dem Schirm hatten“<br />

„Mit unseren neuen Einstiegsmaschinen erweitern wir unser Portfolio. Das ändert aber nichts an<br />

unserem Anspruch, Technologieführer zu sein. Wir investieren viel, um unsere Highend-Produkte<br />

weiterzu ent wickeln“, sagt Dr. Stephan Mayer. Der Ingenieur leitet seit dem 1. Juli 2021 den<br />

Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen bei Trumpf und ist Mitglied der Gruppengeschäftsführung.<br />

» Mona Willrett, Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

„Wir werden unser Angebot im Einstiegsbereich<br />

kontinuierlich erweitern“, sagt Dr.<br />

Stephan Mayer. Er löste zum 1. Juli 2021<br />

Dr. Heinz-Jürgen Prokop als Leiter der<br />

Trumpf-Werkzeugmaschinen-Sparte ab.<br />

deutlich mehr Betriebe arbeiten bereits<br />

automatisiert und im Mehrschichtbetrieb.<br />

Daraus resultiert ein anderer Bedarf.<br />

Herr Dr. Mayer, Trumpf stellt neue Einsteigermaschinen<br />

vor. Um welche handelt<br />

es sich und was kommt noch?<br />

Wir werden mittelfristig ein ganzes Portfolio<br />

an neuen Einsteigermaschinen in<br />

den Markt einführen. Auf der Blechexpo<br />

stellen wir die 2D-Laserschneidmaschine<br />

TruLaser 1000, eine automatisierte Laserschweißanlage<br />

und eine Schwenkbiegemaschine<br />

vor. Wir arbeiten aber auch an<br />

einer nochmals günstigeren Rohrschneide-Anlage.<br />

Darüber hinaus kommen noch<br />

Automatisierungslösungen für Einsteiger<br />

dazu. Unser Fokus lag hier bislang auf der<br />

komplett mannlosen Fertigung und der<br />

Smart Factory. Aber nicht immer ist eine<br />

Highend-Automatisierung erforderlich,<br />

um die Anforderungen des Kunden zu<br />

erfüllen. Oft reichen einfachere Lösungen,<br />

etwa eine Handhabungshilfe fürs halb -<br />

automatisierte Fertigen.<br />

Wann sind diese Maschinen verfügbar?<br />

Die TruLaser 1000 und die Laserschweißanlage<br />

führen wir zur Blechexpo ein, die<br />

anderen folgen sukzessive. Teilweise bieten<br />

wir diese Maschinen in Asien etwa ein<br />

halbes Jahr früher an, weil der dortige<br />

Markt in diesem Segment größer ist. Dort<br />

starten viele Fertigungsbetriebe mit sehr<br />

einfachen Anlagen. In Europa sind die<br />

meisten Blechfertiger schon weiter und<br />

Bild: Trumpf<br />

Und wo werden sie gebaut?<br />

Die neue TruLaser Serie 1000 wird wie bereits<br />

die Vorgängerserie an den Trumpf-<br />

Standorten in Grüsch in der Schweiz, in<br />

Farmington in den USA und in Taicang in<br />

China gefertigt. Damit sind wir gut aufgestellt,<br />

um die unterschiedlichen Märkte<br />

schnell zu bedienen.<br />

Wie unterscheiden sich diese Maschinen<br />

von den bisherigen Produkten?<br />

Die neue Generation der TruLaser-Serie<br />

1000 wird deutlich günstiger sein als die<br />

Vorgängerserie. Trotzdem haben wir es<br />

geschafft, die Maschinen schneller und<br />

dynamischer zu machen. Den Anwendern<br />

stehen im Einstiegssegment jetzt auch<br />

Optionen zur Verfügung, die bislang den<br />

höherwertigen Serien vorbehalten waren.<br />

Um das zu erreichen, sind die Einsteigermaschinen<br />

in jenen Bereichen einfacher<br />

ausgestattet, die für eine hohe Automatisierung,<br />

Effizienz, Flexibilität und maximalen<br />

Durchsatz entscheidend sind. Keine<br />

Abstriche gibt es hingegen bei der Präzision,<br />

der Lebensdauer oder der Sicherheit.<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Welche Zielgruppen sprechen Sie mit<br />

diesen Einsteigermaschinen an?<br />

Die neue TruLaser-Serie 1000 ist die richtige<br />

Maschine für Kunden, die selten in<br />

großen Stückzahlen fertigen, deren Teileund<br />

Materialspektrum weniger breit gefächert<br />

ist oder die weniger Automatisierung<br />

benötigen. Diese Kunden können<br />

jetzt zu günstigen Konditionen von<br />

den Vorteilen der Trumpf-Welt hinsichtlich<br />

Qualität, Lebensdauer<br />

oder Service profitieren. Wer voll<br />

ausgelastet ist, große Stückzahlen<br />

– auch bei sehr unterschiedlichen<br />

Teilen – produzieren will und einen<br />

hohen Automatisierungsgrad anstrebt,<br />

der kauft auch künftig eine Maschine<br />

der Serien 3000 oder 5000.<br />

Zu den Optionen der TruLaser 1000 gehört<br />

‚Smart Collision Prevention‘. Handelt<br />

es sich dabei um die von anderen<br />

Trumpf-Maschinen bekannte Funktion?<br />

Ja. Wir bieten künftig viele Optionen –<br />

speziell Software-Funktionen – Modellunabhängig<br />

an. ‚Smart Collision Preven -<br />

tion‘ ist ein Beispiel für eine Funktiona -<br />

lität, die auch dem Betreiber einer Einsteigermaschine<br />

einen großen Nutzen<br />

bieten kann. In diesem Fall prüft ein Algorithmus,<br />

ob es beim Schneiden zur Kolli -<br />

sion mit kippenden Teilen kommen kann<br />

und optimiert gegebenenfalls die Prozessparameter<br />

so, dass diese Kollision<br />

vermieden wird. Ein Beispiel für eine<br />

Hardware- Lösung, die künftig auch für<br />

die 1000er-Serie verfügbar sein wird, ist<br />

HighSpeed Eco, eine spezielle Düse, die<br />

einen um 70 Prozent höheren Vorschub<br />

ermöglicht – und das bei einem 60 Prozent<br />

geringeren Gasverbrauch.<br />

Werden diese Optionen bei allen Modellen<br />

den gleichen Stand haben?<br />

Ja. Die Optionen, die wir anbieten, haben<br />

von der Einsteiger- bis zur Highend-<br />

Maschine die gleichen Funktionalitäten<br />

und auch den gleichen Preis.<br />

Welche Ziele haben Sie sich mit den<br />

Einsteigermaschinen gesetzt?<br />

Wir müssen der Realität ins Auge sehen:<br />

Aus Asien kommen billige Maschinen, die<br />

manchem Anwender trotzdem gut genug<br />

» Ich freue mich darauf, den<br />

Besuchern der Blechexpo unser<br />

Portfolio zu zeigen – vom Entry<br />

Level bis zur Highend-Lösung. «<br />

erscheinen. Das können wir nicht ignorieren.<br />

Auch solchen Kunden – beispielsweise<br />

einer Schlosserei mit wenig Schneid -<br />

volumen – wollen wir interessante Maschinen<br />

anbieten, die im Vergleich zu<br />

chinesischen Modellen einfacher zu bedienen<br />

und zu pflegen sind, die eine<br />

höhere Präzision und Zuverlässigkeit bieten,<br />

für die ein besserer Service verfügbar<br />

ist und die letztlich einfach auch nachhaltiger<br />

sind. Mit der neuen TruLaser-<br />

Serie 1000 bieten wir unseren Kunden<br />

eine Maschine an, die für einfache Anwendungen<br />

optimiert ist.<br />

Welche weiteren Highlights stellen Sie<br />

auf der Blechexpo vor?<br />

Eine echte Revolution wird eine Lösung<br />

sein, die es künftig möglich macht, auf<br />

Standard-2D-Laserschneidmaschinen Fasen<br />

in verschiedenen Winkeln herzustellen.<br />

Das ist hochinteressant, um beispielsweise<br />

Schweißkanten zu erzeugen, oder<br />

Senkungen an Bohrungen. Die Technologie<br />

basiert überwiegend auf dem Zusammenspiel<br />

von selbst entwickelten, innovativen<br />

Schneidprozessen und speziellen<br />

Algorithmen in der Steuerung der Maschine.<br />

Somit lässt sich das Verfahren zukünftig<br />

sogar bei vielen Maschinen nachrüsten.<br />

Mehr dazu auf der Messe.<br />

Was hat´s mit der gerade vorgestellten<br />

Laser-Blanking-Anlage auf sich?<br />

Wir haben – zusammen mit Siemens und<br />

Arku – eine Anlage entwickelt, bei der das<br />

Blech direkt vom Coil über eine Richtanlage<br />

in die Laserschneidmaschine geführt<br />

wird. Am Ende steht ein Roboter, der die<br />

geschnittenen Teile abstapelt. Der Vorteil<br />

dieses Konzepts: Weil der Prozess kontinuierlich<br />

läuft, erreichen wir im Vergleich<br />

zu einer Tafelanlage einen viel höheren<br />

Durchsatz. Stillstandzeiten beim Wechsel<br />

der Blechtafeln entfallen. Außerdem kann<br />

man aus dem endlosen Blech größere Teile<br />

schneiden. Dieses Konzept ist unter anderem<br />

im Automobilbereich hochinteressant.<br />

Gegenüber den bisher dort üblichen<br />

Press- und Stanzanlagen haben wir einen<br />

riesigen Vorteil: Unsere Anlage ist konturflexibel.<br />

Wo andere neue Werkzeuge herstellen<br />

müssen, können wir innerhalb von<br />

Minuten umprogrammieren. Zudem sind<br />

die Anschaffungskosten geringer.<br />

Welche Hoffnungen verbinden<br />

Sie mit der Blechexpo?<br />

Wir haben viel über Einstiegsmaschinen<br />

geredet. Ich möchte schon<br />

betonen, dass wir uns nach wie<br />

vor ganz klar als Technologieführer<br />

sehen und wir viel investieren, um unsere<br />

Highend-Produkte weiterzuentwickeln.<br />

Beispiele dafür sind höhere Laserleistungen,<br />

das vorher angesprochene<br />

Erzeugen von Fasen auf Standardmaschinen,<br />

das Entwickeln von Gesamtlösungen<br />

für Fertigungsprozesse oder auch unsere<br />

Smart-Factory-Konzepte. Mit dem Entry<br />

Level erweitern wir unser Portfolio. Mein<br />

Wunsch für die Blech expo ist, dass wir<br />

auch Kunden erreichen, die uns bisher<br />

noch nicht auf dem Schirm hatten. Ihnen<br />

wollen wir zeigen, dass wir auch für sie<br />

die richtigen Angebote haben. Ich freue<br />

mich auf die persönlichen Gespräche und<br />

darauf, endlich wieder ein Stück Normalität<br />

zurückzugewinnen.<br />

Sie haben vor Kurzem die Leitung des<br />

Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen<br />

übernommen. Welche Ziele haben Sie?<br />

Ich war ja schon vorher in der Geschäftsleitung<br />

aktiv, insofern wird es sicher keine<br />

dramatischen Veränderungen geben.<br />

Wir entwickeln uns zunehmend zum Lösungsanbieter.<br />

Es geht immer seltener um<br />

einzelne Maschinen, sondern darum, gemeinsam<br />

mit dem Kunden dessen Fertigungs-<br />

und Prozessprobleme zu lösen.<br />

Mir ist wichtig, dass wir Lösungen bringen,<br />

die dem Kunden einen echten Mehrwert<br />

bieten. Außerdem will ich den Service<br />

an den Bedarf der Anwender anpassen<br />

und das Trumpf-Portfolio im Einstiegssegment<br />

weiter ausbauen.<br />

Trumpf ist vom 26. bis 29. Oktober 2021 auf der<br />

Stuttgarter Blechexpo in: Halle 1, Stand 1404<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 55


» TECHNIK & WISSEN<br />

Blechfertiger verbessert mit modernem Energiekonzept die eigene Nachhaltigkeit<br />

Solarstrom erzeugt Stickstoff<br />

Druckluftmanagement, Abwärmenutzung und sparsame Schneid- und Biegemaschinen –<br />

Brand Metallbau hat seine Energieeffizienz optimiert und den Stromverbrauch halbiert.<br />

Ein Stickstoffgenerator versorgt eine ByStar Fiber-Laserschneidanlage von Bystronic.<br />

Bild: Patrick Hürlimann/Bystronic<br />

Das Hochregallager ist<br />

über eine Automa -<br />

tionslösung mit der<br />

energieeffizienten<br />

Schneidmaschine By-<br />

Star Fiber verbunden.<br />

Durch konsequentes Optimieren der Infrastruktur<br />

konnte Brand Metallbau seinen Stromverbrauch<br />

auf die Hälfte reduzieren. Statt 250.000 kWh pro<br />

Jahr sind es heute nur noch 125.000. Geschäftsführer<br />

Alex Brand zeigt die Energiedatenauswertung des<br />

Elektrizitätswerks nicht ohne Stolz. „Man sieht deutlich,<br />

was die Investitionen gebracht haben“, sagt er.<br />

Als Brand vor sieben Jahren beschloss, die Energiebilanz<br />

seines Betriebs zu verbessern, hatte die Druckluftaufbereitung<br />

oberste Priorität. Mit der 2014 installierten<br />

Anlage hat er das Druckluftmanagement<br />

optimiert: Brauchte es bis dahin drei große Kompressoren,<br />

sind es seither nur noch zwei kleine. Intelligente<br />

Zwischenspeicher versorgen die Maschinen<br />

bedarfsgerecht. Heute wird nur noch so viel Druckluft<br />

erzeugt, wie tatsächlich gebraucht wird.<br />

Metallbauer Brand stellt nebenbei als Lohnfertiger<br />

auch Blechteile her. Die Kunden kommen vorwiegend<br />

aus dem Metall- und dem Maschinenbau, aber auch<br />

aus anderen Branchen. Um die anstehenden Aufträge<br />

flexibel abarbeiten und Termine zuverlässig einhalten<br />

zu können, nutzt er verschiedene Maschinen von<br />

Bystronic. Dank der neuen Schneid- und Biegemaschinen,<br />

die 2018 installiert wurden, konnte der<br />

Betrieb seine Energieeffizienz nochmals um 30 %<br />

verbessern. Neben zwei Abkantpressen des Typs<br />

Xpert Pro 320 und einer Xpert 80, setzte er als einer<br />

der ersten Kunden in der Schweiz die Laserschneidanlage<br />

ByStar Fiber 4020 mit einer 10 kW-Strahlquelle<br />

ein. Die hatten ihm die Experten des Maschinenbauers<br />

empfohlen, um alle Materialqualitäten<br />

und -dicken flexibel bearbeiten zu können.<br />

„Die Maschine ist eigentlich zu schnell für den<br />

Kanton Uri“, scherzt der Chef. Nur einen Steinwurf<br />

entfernt, in Altdorf, steht das Denkmal des Schweizer<br />

Nationalhelden Wilhelm Tell. In der ländlichen Umgebung<br />

wirkt der hoch produktive Faserlaser fast wie<br />

ein Raumschiff. Während früher manuell gefertigt,<br />

die Schneidanlage mit Kran oder Stapler beladen<br />

wurde, will Brand heute weitgehend mannlos produzieren.<br />

Möglich macht das die Automatisierungs -<br />

lösung ByTrans Cross 4020, die Blech bis zum Format<br />

4 m x 2 m handhabt und das Hochregallager nahtlos<br />

mit der Schneidmaschine verbindet. So lässt sich die<br />

hohe Leistung der ByStar Fiber auch in der sonst eher<br />

beschaulichen Gegend ausreizen. Einzig das breite<br />

Spektrum der zu verarbeitenden Materialien mit Dicken<br />

von 0,5 bis 25 mm setzt bisweilen noch heute<br />

eine gewisse Überwachung voraus.<br />

Doppelte Leistung, gleicher Verbrauch<br />

Doch der Faserlaser ist nicht nur hochproduktiv, sondern<br />

auch energieeffizient. Bei gleicher Stromzufuhr<br />

bringt er im Vergleich zum alten CO 2<br />

-Laser die doppelte<br />

Leistung. Und auch die drei Xpert-Biege -<br />

maschinen tragen zum geringeren Stromverbrauch<br />

bei. Dafür sorgt unter anderem die Funktion „Energy<br />

Saver“. Werden die Abkantpressen nicht gebraucht,<br />

gehen sie in den Standby-Modus – ähnlich wie ein<br />

Auto an einer roten Ampel. Die alten Maschinen verbrauchten<br />

auch in unproduktiven Phasen Strom.<br />

Dem modernisierten Maschinenpark ging eine<br />

ganze Reihe von Energiesparmaßnahmen voraus.<br />

Schon länger nutzte der Betrieb die Abwärme der<br />

Schneid- und die Biegemaschinen, um mit der Luft<br />

aus der Produktionshalle die kältere Halle zu wärmen.<br />

Zudem optimierte Brand die Isolation der Fassade<br />

und baute eine neue Heizung ein, wodurch die<br />

Heizkosten weiter gesenkt werden konnten. Auch die<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Hersteller für CNC-Drehteile<br />

101 JAHRE<br />

ERFAHRUNG!<br />

Ein Stickstoffgenerator, dem die hauseigene Photovoltaikan -<br />

lage den nötigen Strom liefert, sorgt seit Kurzem für noch<br />

mehr Autonomie.<br />

Beleuchtung wurde bei der Sanierung der Produk -<br />

tionshalle erneuert. Die neuen LED-Leuchten brauchen<br />

rund 80 % weniger Strom als die alten Lampen.<br />

Die Solarzellen auf dem Firmendach liefern im<br />

Sommer bis zu 12 MWh Strom pro Monat. 85 % verbraucht<br />

der Betrieb selbst, der Rest wird ins Netz<br />

eingespeist. Dank der Photovoltaikanlage verursacht<br />

die elektrische Energie nur einen geringen Teil der<br />

Energiekosten. Netzgebühren und CO 2<br />

-Abgaben<br />

würden deutlich stärker ins Gewicht fallen, bemerkt<br />

Alex Brand. „Teuer sind vor allem die Leistungsspitzen,<br />

wenn mehrere Maschinen gleichzeitig laufen.<br />

Doch da wir den Grundverbrauch senken konnten,<br />

sind heute auch die Spitzen kleiner.“ Um diese Leistungsspitzen<br />

noch weiter zu reduzieren, gilt es, die<br />

Auslastung gleichmäßiger zu verteilen. Doch das ist<br />

eine Herausforderung. In der Hektik des Tagesgeschäfts<br />

lassen sich Prozesse wie Schneiden, Biegen<br />

und Schweißen nur begingt gestaffelt ausführen.<br />

Clevere Alternative zu Flüssiggas<br />

Um die Energie dennoch möglichst wirtschaftlich zu<br />

nutzen, kann der Metallbaubetrieb den selbstproduzierten<br />

Strom neuerdings auch in Stickstoff umwandeln.<br />

Möglich macht dies ein Generator, der Stickstoff<br />

für den Faserlaser produziert und damit eine<br />

CO 2<br />

-neutrale Alternative zu Hochdruckflaschen oder<br />

Flüssiggaslieferungen bietet. Neben der Kostenersparnis<br />

von rund 30 % schätzt Alex Brand die Unabhängigkeit<br />

von Gaslieferanten. Und natürlich sei er<br />

auch stolz, zu den Ersten zu gehören, die eine solche<br />

Anlage besitzen. Ein weiterer Pluspunkt: Die Nachtruhe<br />

der Nachbarn wird nicht mehr gestört – der alte<br />

Stickstofftank ließ manchmal mitten in der Nacht<br />

unter ohrenbetäubendem Getöse Druck ab. (mw)<br />

Bild: Patrick Hürlimann/Bystronic<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 57


» TECHNIK & WISSEN<br />

Mithilfe des AVS-Systems<br />

lassen sich bereits gestanzte oder<br />

gelochte Blechtafeln schnell<br />

zentrieren und ausrichten.<br />

Bild: Salvagnini<br />

Bildverarbeitung und Automation pushen Prozesseffizienz beim Laserschneiden<br />

Ein Auge für scharfe Schnitte<br />

Mit maschineller Bildverarbeitung, Automatisierung und Digitalisierung bietet Salvagnini<br />

seinen Kunden verschiedene Möglichkeiten, ihr Laserschneidsystem an den jeweiligen Bedarf<br />

anzupassen. Damit haben die Anwender – neben der Laserleistung – noch andere Stell -<br />

schrauben, um die Produktivität und Qualität ihrer Prozesse zu optimieren.<br />

Die Entwicklung hin zu einer schlanken, auftragsbezogenen<br />

Fertigung prägt Salvagninis Produktentwicklung<br />

bereits seit einiger Zeit. Beispiele dafür<br />

sind die Laserschneidanlagen L3 und L5. Während<br />

erstere ein flexibles System für alle Anwendungsbereiche,<br />

Materialien und Blechdicken ist, schneidet<br />

letztere mittlere und dünne Bleche hochdynamisch.<br />

Insbesondere bei der L5 und dort, wo vorrangig dünne<br />

Bleche verarbeitet werden, stellt der italienische<br />

Maschinenbauer einen Trend zu vergleichsweise kleinen<br />

Laserleistungen fest. Dass leistungsstarke<br />

Strahlquellen nicht immer die perfekte Lösung seien,<br />

werde von den Kunden bestätigt.<br />

Für jene Anwendungen, die eine leistungsstarke<br />

Stahlquelle erfordern, bietet Salvagnini aber auch<br />

Faserlaser mit 6 oder 10 kW an. Von ihnen profitiert<br />

vor allem die L5, deren hohe Dynamik und Schnittgeschwindigkeit<br />

sich damit noch besser ausnutzen lassen.<br />

Seit Anfang 2021 verfügen beide Produktlinien<br />

zudem über höhere Positioniergeschwindigkeiten in<br />

X- und Y-Richtung.<br />

Doch die Entwicklungsaktivitäten beschränken<br />

sich nicht auf die Strahlquelle. Die Ingenieure in Sarego<br />

arbeiten vor allem in drei Bereichen. „Der erste<br />

Schwerpunkte liegt im Vereinfachen der Prozesse“,<br />

sagt Pierandrea Bello, Produktmanager für Laser-<br />

Technologie bei Salvagnini. Um das zu erreichen, setzen<br />

die Entwickler unter anderem auf Systeme für<br />

die maschinelle Bildverarbeitung. Weitere Bereiche<br />

sind die Automatisierung sowie die Digitalisierung<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


und die Prozessoptimierung mithilfe der Produk -<br />

tionsmanagement-Software OPS.<br />

Um die Flexibilität weiter zu steigern und den Anwendungsbereich<br />

auszubauen, haben die Italiener<br />

das AVS-System eingeführt. Mit ihm lassen sich<br />

Blechtafeln sowie bereits gestanzte oder gelochte<br />

Teile schneller zentrieren und auszurichten. Dadurch<br />

könne die Laserschneidanlage zur Bearbeitungssta -<br />

tion werden, die dem Stanzen nachgeordnet ist, sagt<br />

Bello. Hinter dem Akronym SVS verbirgt sich ein<br />

Sheet/Scrap Vision System, das hilft, Reststücke für<br />

Einzelchargen und den Ersatz von Ausschuss zu nutzen.<br />

SVS erstellt direkt auf der Maschine eine DXF-<br />

Datei, die als Startformat fürs rasche, einfache und<br />

fehlerfreie Verschachteln zu schneidender Teile verwendet<br />

wird. Das System wird in Kombination mit<br />

Streamlaser, der On-Board-Version von Salvagnini<br />

CAM, geliefert. Es ist in zwei Ausführungen erhältlich:<br />

SVS1 erfasst über eine Einzelkamera Verschnitt -<br />

reste in einem Arbeitsbereich von 1600 mm x<br />

1500 mm, SVS2 überblickt mit zwei Kameras einen<br />

Arbeitsbereich von 3000 mm x 1500 mm.<br />

Die neueste Innovation ist das Nozzle Vision System.<br />

Das NVS prüft die Zentrierung des Laserstrahls<br />

sowie den Zustand der Strahldüse und gleicht verschiedene<br />

Ungenauigkeiten schnell und intuitiv aus.<br />

Auch beim Laserschneiden spielt die Automatisierung<br />

eine immer wichtigere Rolle. „Aus unserer Sicht<br />

wirkt sie sich nicht nur hinsichtlich der Effizienz einzelner<br />

Operationen positiv aus, sondern vor allem bezogen<br />

auf den gesamten Produktionsprozess“, sagt<br />

Bello. „Mit unserer IoT-Lösung Links, die kontinuierlich<br />

Daten von weltweit verknüpften Systemen überwacht,<br />

haben wir die Effizienz verschiedener Konfigurationen<br />

erfasst und eine Vielzahl von Variablen<br />

analysiert“, berichtet er. Das Ergebnis sei erstaunlich:<br />

Während Stand-Alone-Lösungen eine durchschnittliche<br />

Effizienz von rund 60 % aufweisen, erreichen<br />

Bild: Salvagnini<br />

automatisierte Systeme höhere Werte im Bereich von<br />

80 oder sogar 90 %, wenn das LTWS-Lager miteinbezogen<br />

wird. Je nach Bedarf bietet Salvagnini unterschiedliche<br />

Automationslösungen und Konzepte an.<br />

Prozesseffizienz hat seit Jahren eine große Bedeutung<br />

in der Industrie. „Wir nehmen uns dieses Themas<br />

bereits seit 1993 an, als wir die modulare Software<br />

OPS zur Produktionsverwaltung auf den Markt<br />

brachten“, sagt Bello. OPS erhält die Produktionsliste<br />

vom Datenverwaltungssystem des Betriebs in Echtzeit<br />

und liefert dem Programmierer eine aktualisierte<br />

Version. Die Software unterstützt die Tätigkeiten des<br />

Programmierers durch Definieren von Prioritäten,<br />

automatischem Erstellen von Maschinenprogrammen<br />

sowie deren Übermittlung an die Produktionsabteilung.<br />

Sie prüft die Verfügbarkeit von Rohmaterialien<br />

und erstellt für jedes Teil in Echtzeit eine<br />

aktualisierte Rückmeldung ans Datenverwaltungssystem<br />

des Betriebs. Im Vergleich zu anderen verfügbaren<br />

Prozessverwaltungssystemen kann OPS laut<br />

Bello die zur Prozessautomatisierung erforderlichen<br />

Regeln und Algorithmen bestimmen und dem System<br />

so Intelligenz verleihen. Die automatische OPS-Verwaltung<br />

eliminiert Tätigkeiten mit geringem Mehrwert<br />

und die damit verbundenen Wartezeiten. (mw)<br />

Ein hochdynamisches<br />

Laserschneidsystem L5,<br />

das über eine Be- und<br />

Entladeeinheit mit<br />

einem LTWS-Blechlager<br />

verbunden ist.<br />

Das Nozzle Vision System NVS prüft den Laserstrahls sowie den<br />

Zustand der Strahldüse und gleicht Abweichungen aus.<br />

Bild: Salvagnini<br />

Beim SVS1 erfasst eine Einzelkamera die Verschnittreste in<br />

einem Arbeitsbereich von 1600 mm x 1500 mm.<br />

Bild: Salvagnini<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 59


» TECHNIK & WISSEN<br />

Capsor Foundry: Strahlen von Aluminium-Sandgussteilen<br />

Hängebahn sorgt für<br />

Durchlauf beim Strahlen<br />

Hängebahnen sind ein Kernelement in Strahlanlagen: Sie müssen hoch verschleißfest sein<br />

und einen stetigen Durchlauf sicherstellen. So sorgen sie für Wirtschaftlichkeit. Die Rump<br />

Strahlanlagen GmbH & Co. KG hat zur Bearbeitung von Aluminium-Sandgussteilen eigens<br />

die Hängebahn-Strahlanlagen der Serie Capsor Foundry entwickelt.<br />

» Frank P. Jakobs-Thiedecke, stellvertretender Teamleiter Technical Sales bei Rump Strahlanlagen<br />

Die Serie Capsor Foundry wurde entwickelt,<br />

um Aluminium-Sandgussteile<br />

auch bei anspruchsvollen Geo -<br />

metrien mit optimalem Strahlergebnis zu<br />

bearbeiten. Die hier vorgestellte Anlage<br />

bietet als Gießerei-Variante dieser Kompaktserie<br />

einen maximalen Nutzdurchmesser<br />

von 1,5 m und eine maximal nutzbare<br />

Anhängehöhe von 1, 55 m bei einer<br />

Anhängelast von bis zu 200 kg je Transporthänger.<br />

Mit zwei wartungsfreundlichen Hochleistungs-Turbostrahlern<br />

vom Typ R410<br />

mit einer Antriebsleistung von jeweils<br />

15 kW wird das zu behandelnde Strahlgut<br />

in kurzer Zeit bis zur gewünschten Oberflächenqualität<br />

gestrahlt.<br />

Der Bediener positioniert die Werk -<br />

stücke außerhalb der Maschine auf dem<br />

Transporthänger. Nach dem Einbringen in<br />

die Strahlkammer mittels eines „Power &<br />

Free“-Fördersystems und dem pneuma -<br />

tischen Schließen der Kammertüren<br />

werden die Werkstücke durch die gleichzeitige<br />

Rotation und Oszillation vor den<br />

Turbostrahlern allseitig gestrahlt.<br />

Unbehandelte Aluminiumgusstrauben mit Sandanhaftungen.<br />

Bild: Rump Strahlanlagen<br />

Umlaufende Hängebahn<br />

in L-Form<br />

Um Stillstandzeiten zu vermeiden, verläuft<br />

das Hängebahnsystem umlaufend<br />

L-förmig, so dass der Nutzer im ständigen<br />

Wechsel mit zehn Transporthängern<br />

arbeiten kann. Während ein Werkstück-<br />

Gehänge in der Strahlkammer gestrahlt<br />

wird, be- und entlädt der Bediener die<br />

anderen Gehänge, die sich außerhalb der<br />

Kammer befinden.<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Bild: Rump Strahlanlagen<br />

Gestrahlte Aluminiumwerkstücke verlassen die<br />

Hängebahn-Strahlanlage der Serie Capsor Foundry.<br />

Die Luft gelangt über den Filter durch<br />

eine Abluftrohrleitung mit Deflektor -<br />

haube senkrecht durchs Dach ins Freie.<br />

Das so gereinigte Strahlmittel fließt in<br />

den Strahlmittelkreislauf zurück und wird<br />

erneut den Turbostrahlern zugeführt.<br />

Zur Entleerung des Sammelbehälters,<br />

der unterhalb des Filtertrichters steht,<br />

löst der Bediener dessen Arretierung an<br />

der Flammendurchschlag-sicheren Zellradschleuse.<br />

Nun kann er ihn einfach<br />

herausziehen.<br />

Der Schaltschrank ist mit einer<br />

speicherprogrammierbaren Steuerung mit<br />

100 vorwählbaren Strahlprogrammen<br />

ausgerüstet.<br />

Des Weiteren besticht diese innovative<br />

Foundry-Serie von Rump durch sehr<br />

geringe Aufstellungs- beziehungsweise<br />

Montagezeiten. Optional lassen sich die<br />

Hängebahn-Strahlanlagen noch mit<br />

Magnetabscheider und Sichterstufe ausstatten,<br />

um Form- und Kernsandanteile<br />

aus dem Strahlmittel zu entfernen.<br />

Ebenso kann eine (Teil-)Auskleidung aus<br />

Werkzeugstahl zur Verschleißreduzierung<br />

integriert werden.<br />

Das Power & Free-Fördersystem ist mit<br />

einer Steig- und Gefällestrecke vor und<br />

nach der Maschine ausgestattet. So wird<br />

es dem Kunden ermöglicht, die Strahl -<br />

anlage ohne ein eigenes Fundament im<br />

Betrieb aufzustellen.<br />

Über einen unterhalb der Strahlkammer<br />

befindlichen Trichter und eine Förderrinne<br />

wird das ausgestrahlte Strahlmittel zum<br />

Becherwerk zurückgefördert. In der nachfolgenden<br />

Windsichtung entzieht ein einstellbarer<br />

Luftstrom diesem Strahlmittel<br />

spezifisch leichtere Partikel und Sand -<br />

anteile und führt sie der seitlich stehenden<br />

druckstoßfesten Filteranlage zu.<br />

Manganhartstahl trotzt<br />

Verschleiß<br />

Insgesamt betrachtet handelt es sich bei<br />

der Capsor-Foundry-Serie um hoch<br />

verschleißfeste und anspruchsvolle<br />

Strahl anlagen, bei der die stark abrasiv<br />

beanspruchten Komponenten aus hoch -<br />

verschleißfestem Manganhartstahl bestehen.<br />

Zu ihnen gehören die Kammer, die<br />

Gehäuse der Turbostrahler und die durch<br />

das Strahlmittel direkt beaufschlagten<br />

Flächen. Die Anlagen zeichnen sich<br />

außerdem durch eine sehr hohe<br />

Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit<br />

aus.<br />

SPS-Steuerung mit 100<br />

vorwählbaren Strahlprogrammen.<br />

Bild: Rump Strahlanlagen<br />

HYMER-Konfigurator auf A+A<br />

Foto: Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG<br />

Montagetätigkeiten an Nutzfahrzeugen<br />

oder Wartungs -<br />

arbeiten an Maschinen? Von<br />

der Treppe bis zur Arbeitsbühne<br />

bietet das HYMER-<br />

Baukastensystem standardisierte<br />

Module für kompakte,<br />

kosteneffiziente Lösungen.<br />

Mit dem HYMER-Konfigurator<br />

lassen sich robuste Steigtechnikprodukte<br />

wie ortsfeste<br />

Treppen oder Überstiege ganz<br />

einfach im Echtzeit-3D-Modell<br />

individuell konfigurieren:<br />

Produkt auswählen, gewün -<br />

schte Komponenten angeben<br />

und individualisieren, An -<br />

gebot anzeigen lassen und<br />

die konfigurierte Steigtechnik<br />

bestellen. Konfigurationen<br />

können gespeichert und erneut<br />

aufgerufen werden. Die<br />

Lieferung erfolgt zuverlässig<br />

und schnell, der Aufbau ist<br />

denkbar einfach. Erfahren Sie<br />

mehr zum HYMER-Baukasten<br />

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Stand E25.<br />

Hymer-Leichtmetallbau<br />

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88239 Wangen im Allgäu<br />

Käferhofen 10<br />

Telefon: 07522 700–702<br />

Email: technical-sales@<br />

hymer-alu.de<br />

www.hymer-konfigurator.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 61


TOPSTORY » Logistik<br />

Bild: Wanzl<br />

Die Paketrollbehälter von<br />

Wanzl sind vielseitig einsetzbar<br />

und auch für den<br />

Staplertransport geeignet.<br />

Elektrogroßhändler setzt auf Paketrollbehälter mit Tracker<br />

Volle Kontrolle über<br />

den Logistik-Prozess<br />

Mit smarten Rollcontainern des Herstellers Wanzl konnte der Elektrogroßhändler<br />

Fega & Schmitt den Transport vom Zentrallager zu den Verteilerzentren optimieren.<br />

Die leeren Behälter werden platzsparend zusammengefaltet und wieder zurück -<br />

geschickt. Die neue Lösung ist auch gut für die Umwelt, denn Packhilfsmittel wie<br />

Folie werden nicht mehr gebraucht.<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Mit rund 1.000 Mitarbeitern gehört Fega &<br />

Schmitt zu den führenden Elektrogroßhändlern<br />

in Mittel- und Süddeutschland. Das Unternehmen ist<br />

seit 25 Jahren Teil des Würth-Konzerns. Beliefert<br />

werden in erster Linie Industriekunden und Handwerksbetriebe.<br />

Um den Transport vom Zentrallager in<br />

Heilsbronn an die Verteilerzentren effizienter zu gestalten,<br />

wandte sich Fega & Schmitt an die Firma<br />

Wanzl, einen Spezialisten für intralogistische Optimierung.<br />

„Unsere Waren sollten schneller und vor<br />

allem qualitativ einwandfrei zum Endverbraucher<br />

gelangen“, erklärt Roland Huber, Projektmanagement<br />

Logistik bei Fega & Schmitt. Dabei spielte auch der<br />

Umweltaspekt eine wichtige Rolle. „Wir wollen keine<br />

Einweg-Lademittel mehr benutzen, sondern setzen in<br />

Zukunft auf Mehrweg-Lösungen“, so Huber. „Folien<br />

und Verpackungen aller Art möchten wir dauerhaft<br />

vermeiden.“<br />

Bisher wurden täglich Bildschirme, Lampen und<br />

Kühlschränke auf Euro-Paletten gepackt und mit<br />

einer Stretch-Folie umwickelt. Anschließend holten<br />

verschiedene Speditionen die Paletten ab und brachten<br />

sie in das regionale Verteilerzentrum, wo die<br />

Packstücke in die Transporter verladen wurden. Dieser<br />

Ablauf sollte optimiert werden. Die Artikel aus<br />

dem Zentrallager in Heilsbronn sollen künftig in Rollcontainern<br />

und Gestellen zu den Verteilerzentren<br />

transportiert werden. Bei einer Recherche zum Thema<br />

Lademittel stieß der Großhändler auf die Firma<br />

Wanzl. „Die Referenzen und das Sortiment haben uns<br />

beeindruckt“, sagt Huber. „Nach der Kontaktaufnahme<br />

mit der Account Managerin Anna Fischer hat uns<br />

der Kundenservice auf Anhieb überzeugt.“ Auch für<br />

Wanzl ist die Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />

wichtig. „Wir treten als Lösungsanbieter für die Optimierung<br />

des gesamten Versandprozesses auf“, so<br />

Cassandra Hieber, Produktmanagement Digital Solutions<br />

Material Handling & Retail und Projektverantwortliche<br />

Asset Tracking bei Wanzel. „Das beginnt<br />

bei der Konzepterstellung und dem Lieferantenscreening<br />

im Partnernetzwerk und geht über das Projektmanagement<br />

und die Schulung der Mitarbeiter beim<br />

Kunden bis zur Rollout-Begleitung.“<br />

Mit den Paketrollbehältern von Wanzl bekommt<br />

der Großhändler eine Lösung für alle Fälle. Die Pakete<br />

werden nicht beschädigt, der Transport auf dem Lkw<br />

ist platzsparend und Packhilfsmittel wie Folie werden<br />

nicht gebraucht. „Der Versand zu den einzelnen Bereichen<br />

erfolgt schneller und die Prozessschritte<br />

werden verschlankt“, versichert Huber. Die Rollen der<br />

Container sind mit Schutzblechen vor Beschädigungen<br />

geschützt und können daher mit einem Gabelstapler<br />

transportiert werden. Die vierseitig geschlossene<br />

Bauweise sorgt für eine optimale Ladungssicherung.<br />

Eine Feststellvorrichtung verhindert schließlich<br />

das Wegrollen beim Beladen und Entladen. Ein Rollcontainer<br />

kann Ware mit einem Gewicht von maximal<br />

500 kg aufnehmen.<br />

Eine Asset-Tracking-Lösung dämmt den Schwund<br />

des kompletten Containers ein und optimiert den<br />

Rücktransport des Leerguts und das Bestandsmanagement.<br />

Fega & Schmitt ist der erste Elektrogroßhändler<br />

in Deutschland, der seine Prozesse mithilfe<br />

von Tracking optimiert. Wanzl hat dafür die Rollcontainer<br />

mit einem Tracker ausgestattet. Das Prinzip<br />

des Asset Tracking ist ökonomisch und effektiv: An<br />

ein Asset – dies kann ein Ladungsträger, der Rollcontainer<br />

oder die Ware selbst sein – wird ein kleiner<br />

Bild: Wanzl<br />

Schrittmacher für den Handel<br />

Wanzl ist ein familiengeführtes Unternehmen in dritter<br />

Generation mit rund 4.600 Mitarbeitern und 12 internationalen<br />

Produktionsstandorten. Die Firma gilt als Pionier der<br />

Selbstbedienung und Schrittmacher für den internationalen<br />

Handel. Zu den Geschäftsbereichen zählen Shop Solutions,<br />

Retail Systems, Material Handling, Airport, Access Solu -<br />

tions und Hotel Service. Zum Portfolio gehören Produkte,<br />

Systeme und kundenindividuelle Lösungen in Premium -<br />

qualität rund um Einkauf und Verkauf, Warenpräsentation,<br />

Transport und Sicherheit.<br />

Die Container sind mit einem Tracker ausgestattet und können bei Verlust<br />

schnell gefunden werden.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 63


TOPSTORY » Logistik<br />

Funksender angebracht. Damit lässt sich die Position<br />

und der Einsatz des Assets zu jeder Zeit lückenlos<br />

verfolgen und analysieren. Über eine Webanwendung<br />

kann der Nutzer auf die Informationen zugreifen und<br />

gegebenenfalls Maßnahmen einleiten. Mit den Daten<br />

ist nicht nur die volle Kontrolle über den Logistik-<br />

Prozess möglich, sie bilden zugleich die Basis für die<br />

Analyse und Optimierung der Lieferabläufe. Die Ortung<br />

erfolgt über das 0G-Sigfox-Netz.<br />

Asset Tracking senkt<br />

Kosten für Lademittel um 75 %<br />

Ist die Ware am Ziel angekommen, werden die leeren<br />

Container platzsparend in eine L-Form zusammengefaltet,<br />

ineinandergeschoben und wieder zurück zu<br />

Fega & Schmitt geschickt. Da das System permanent<br />

überwacht wird, funktioniert dieser Kreislauf ohne<br />

Probleme. „Den Vorteil des Trackingsystems sehe ich<br />

darin, dass wir jederzeit die Lademittel im Blick<br />

haben, die mit einem Sender ausgestattet sind“, sagt<br />

Huber. „In der Vergangenheit haben wir nicht immer<br />

alle Lademittel zuverlässig zurückbekommen oder sie<br />

sind beschädigt wieder bei uns angekommen.“ Das<br />

hat hohe Kosten verursacht, da immer wieder Lademittel<br />

nachgekauft werden mussten. Außerdem kann<br />

Huber die Verfügbarkeit aller eingesetzten Ladungsträger<br />

verfolgen. „Durch das Asset Tracking konnten<br />

wir die Ausgaben für neue Lademittel um 75 Prozent<br />

reduzieren“, freut sich der Logistik-Experte.<br />

Bei der Entwicklung und Implementierung des<br />

Asset Trackings setzt Wanzl auf seinen Partner BOX<br />

ID Systems mit Sitz in Garching bei München. Mit<br />

einer kosteneffizienten Komplettlösung kann der<br />

Elektrogroßhändler seinen Behälter- und Materialfluss<br />

intern und länderübergreifend verfolgen, automatisieren<br />

und optimieren. Dafür werden aktive Tra-<br />

cking-Sensoren mit mehreren Jahren Laufzeit verwendet,<br />

mit denen sich Ladungsträger europaweit<br />

orten lassen. Zusätzlich werden weitere Daten aus<br />

anderen Ident-Technologien wie beispielsweise QR-<br />

Code, Barcode oder RFID mit eingebunden und über<br />

die Software der Spezialisten aus Bayern zusammengeführt.<br />

Dadurch hat der Nutzer immer den Überblick<br />

über die Verteilung seiner Logistik-Assets in der<br />

Lieferkette. Das manuelle Bestandsmanagement wird<br />

durch eine automatische und kontinuierliche Inventur<br />

über alle relevanten Standorte ersetzt. Zudem<br />

werden kritische Prozesse und Parameter automatisch<br />

überwacht.<br />

Die Garchinger lieferten für Fega & Schmitt die<br />

komplette Tracking-Lösung. Diese setzt sich zusammen<br />

aus Tracking-Devices, Cloud-Service und einer<br />

speziellen Supply Chain Analytics Software. Der Elektrogroßhändler<br />

wurde bei der Implementierung begleitend<br />

unterstützt. Dazu gehörten eine Anforderungs-Analyse,<br />

die Umsetzung eines Pilot-Projekts<br />

und schließlich das finale Roll-Out. Im ersten Schritt<br />

wurden die konkreten Anforderungen bei Fega &<br />

Schmitt für das Tracking und die relevanten KPIs und<br />

Funktionen gemeinsam mit dem Produkt- und Projektmanagement<br />

von Wanzl analysiert. Auf dieser<br />

Basis wurde die passende Lösung aus Hardware und<br />

den Software-Funktionen konfiguriert. Zudem stand<br />

auch der Fertigungsprozess bei Wanzl im Fokus, bei<br />

dem die Tracking-Devices und QR-Codes an die Behälter<br />

angebracht wurden. Dafür wurden Prozesse<br />

und Tools entwickelt, um die Montage flexibel und<br />

einfach zu gestalten.<br />

Die Mitarbeiter bei Fega & Schmitt können sogar<br />

den Status eines Ladungsträgers per Smartphone<br />

oder einem anderen mobilen Endgerät erfassen. Dafür<br />

muss lediglich der QR-Code des Ladungsträgers<br />

Bild: Wanzl<br />

Bild: Wanzl<br />

Eine Übersichtskarte zeigt den Standortverlauf der getrackten<br />

Paketrollbehälter.<br />

Der Tracker sendet die aktuelle Position des Lademittels<br />

an die Zentrale.<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Bild: Wanzl<br />

eingelesen werden. Danach wird der Anwender auf<br />

eine Webapplikation weitergeleitet, wo sich der<br />

Status des Ladungsträgers verwalten lässt. Hier stehen<br />

Menüpunkte wie Schadensmeldung, Service und<br />

Reparatur zur Verfügung. Und es lassen sich Fotos<br />

hinterlegen, zum Beispiel von beschädigten Ladungsträgern<br />

oder benötigten Ersatzteilen. Dadurch wird<br />

das Ersatzteilemanagement erheblich erleichtert.<br />

Rund 400 Paketrollbehälter hat Wanzl bereits an<br />

Fega & Schmitt ausgeliefert. Der Elektrogroßhändler<br />

hat damit gute Erfahrungen gemacht und will wei -<br />

tere 800 verschiedene Ladungsmittel mit Tracker bestellen.<br />

Geplant sind zum Beispiel Paketrollbehälter,<br />

Lampenrollcontainer, Langgutgestelle und Systempaletten.<br />

„Wir sind zufrieden mit dem Paketrollbehälter,<br />

sodass wir bereits zwei neue Ladungsträger<br />

inklusive Tracker zusammen mit Wanzl planen und<br />

entwickeln“, sagt Huber. „Aufgrund meiner guten<br />

Erfahrungen frage ich inzwischen bei jeder logis -<br />

tischen Ausrüstung auch mal bei Wanzl nach.“ (us)<br />

Im leeren Zustand<br />

lassen sich die<br />

Paketrollbehälter<br />

platzsparend<br />

zusammenfalten<br />

und ineinanderschieben.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 65


» TECHNIK & WISSEN » Interview<br />

Interview mit Christoph Hackländer, Geschäftsführer von Haro<br />

„Eine enge Kundenorientierung liegt<br />

in unserer Unternehmens-DNA“<br />

Die Rüthener Haro Anlagen- und Fördertechnik GmbH ist ein Hersteller von Förderanlagen und<br />

-technik und bietet Lösungen für den Bereich der innerbetrieblichen Logistik an. Im Gespräch<br />

erläutert Geschäftsführer Christoph Hackländer, wie es dem mittelständischen Unternehmen während<br />

der Coronakrise ergangen ist und wie die Unternehmensnachfolge geregelt ist.<br />

» Alexander Gölz, Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Herr Hackländer, was zeichnet Ihr<br />

Unternehmen Haro aus?<br />

Wir sind bei Haro sehr stark kundenorientiert.<br />

Man könnte sagen, wir sind Kümmerer.<br />

Der Wunsch des Kunden hat für<br />

uns daher stets oberste Priorität. Um die<br />

Belange unserer Kunden erfüllen zu können,<br />

reagieren wir schnell, flexibel,<br />

freundlich und sehr kompetent. Wir nehmen<br />

sehr genau zur Kenntnis, was der<br />

Kunde möchte und gehen individuell darauf<br />

ein. Somit bekommt er bei uns alles<br />

aus einer Hand. Das bedeutet, wir holen<br />

den Kunden bei seiner Aufgabenstellung,<br />

bei welcher er noch nicht weiß, wie er<br />

sein Lagerproblem lösen möchte oder<br />

kann, ab. Hier kommen wir ins Spiel und<br />

bieten ihm einen individuellen Lösungsansatz<br />

an. Das ist für mich die Haro-DNA.<br />

Wie ist Haro bislang durch die Corona-<br />

Pandemie gekommen?<br />

Glücklicherweise sind wir sehr unbeschadet<br />

durch diese schwierige Zeit gekommen.<br />

Zum einen haben wir unseren Mitarbeitern<br />

regelmäßig Masken und Tests<br />

zum Schutz ihrer Gesundheit zur Verfügung<br />

gestellt. Zum anderen konnten wir<br />

nach dem Impfstoffdurchbruch recht<br />

schnell Impfungen bei uns im Hause anbieten.<br />

Dies wurde auch mit großer Begeisterung<br />

angenommen und so konnten<br />

wir mehr als 90 Prozent unserer Beleg-<br />

Bild: Haro<br />

Christoph Hackländer führt den<br />

Familienbetrieb Haro Anlagen- und<br />

Fördertechnik in zweiter Generation.<br />

Die dritte ist bereits im Unternehmen<br />

tätig.<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


schaft zwei mal impfen. Ebenfalls erwähnenswert<br />

ist, dass wir durch Corona keine<br />

direkten Krankheitsfälle im Unternehmen<br />

hatten.<br />

Wie hat sich die Pandemie auf die<br />

Umsatzentwicklung ausgewirkt?<br />

Wir haben den Umsatz im Jahr 2020 um<br />

12 Prozent einschränken müssen. Hier<br />

waren wir sicher in einer ganz passablen<br />

Situation, da die Aufträge bei uns immer<br />

sechs bis zwölf Monate vor uns liegen<br />

und dann abgearbeitet werden. Also wir<br />

hatten noch genügend Aufträge aus 2018<br />

und 2019 vorliegen, welche in der Regel<br />

in zwölf oder 18 Monaten erst zur Ausführung<br />

kommen. Daher waren die Auswirkungen<br />

der Pandemie bei uns nicht so<br />

stark. Wir haben natürlich in 2020 einen<br />

Einbruch an Auftragseingängen verzeichnet,<br />

weil die Entscheidungen bei unseren<br />

Kunden zurückgehalten wurden. Aber wir<br />

haben keine Aufträge verloren, sondern<br />

sie wurden verschoben. Das führt nun<br />

natürlich zu einem Auftragsstau bei uns.<br />

Ihre Anlagen lassen sich oftmals miteinander<br />

kombinieren und der Kunde<br />

bekommt eine maßgeschneiderte Lösung.<br />

Ist das ein Alleinstellungsmerkmal<br />

von Haro?<br />

Die Geschäftsziele, die wir haben, verbinden<br />

sich alle mit den Zielrichtungen des<br />

Kunden. Der Kunde hat bestimmte Ziele<br />

und will sie jetzt umgesetzt<br />

haben. Die maßgeschneiderte<br />

Lösung entsteht dann erst<br />

durch ein langes Beratungsgespräch<br />

mit uns. Hierin liegt<br />

auch eine unserer Stärken. In<br />

der Beratung haben wir ganz<br />

bestimmt ein Auftreten, was<br />

viele andere Anbieter in dieser Weise so<br />

nicht machen.<br />

Haro ist vor allem bekannt durch seine<br />

Rollenbahnen. Was zeichnet diese im<br />

Vergleich zu Marktbegleitern besonders<br />

aus?<br />

Unser Firmenname stammt von Hackländer<br />

und Rollen. Mein Vater hat sich als<br />

junger Mensch selbstständig gemacht<br />

und sich gesagt: ´Ich brauche Rollen´.<br />

Und was machen wir heute aus den Rollen?<br />

Wir fertigen Rollenbahnanlagen oder<br />

Fördertechnikanlagen. Dazu sind im Laufe<br />

der Zeit ganz viele andere Elemente hinzu<br />

gekommen, wie Gurtbandförderer, Gliederbandförderer,<br />

Kettenförderer und Vertikalförderer.<br />

Also alles Entwicklungen innerhalb<br />

von 60 Jahren, die immer sehr<br />

nah an den Bedürfnissen des Kunden<br />

orientiert sind. Das ist unsere Philosophie.<br />

Wir begleiten den Kunden und entwickeln<br />

unsere Anlagen dann auf die einzelnen<br />

Bedürfnisse hin weiter. In unseren An -<br />

lagen stecken in der Regel 70 bis 80<br />

Prozent Standardelemente, der restliche<br />

Anteil kommt je nach Anforderung hinzu<br />

und somit entsteht eine individuelle Kundenlösung.<br />

Die Digitalisierung ist im Maschinenbau<br />

vollends angekommen. Wie spiegelt<br />

sich diese bei Ihnen und Ihren Anlagen<br />

wider?<br />

Wir arbeiten bei Haro schon seit Jahrzehnten<br />

papierlos. Dies war auch eine<br />

meiner Lieblingsentscheidungen, was interne<br />

Abläufe angeht. Unsere Anlagen<br />

sind natürlich auch digital vernetzt und<br />

sie können dadurch remote überwacht<br />

werden. So bieten wir dem Kunden<br />

Sicherheit und Unterstützung im Störungsfall.<br />

Dies wird heute von den Kunden<br />

auch gefordert und vorausgesetzt.<br />

Bei größeren Unternehmen ist das eine<br />

Standardanforderung an uns. Wir weisen<br />

» Wir gehen in der Entwicklung neuer<br />

Anlagen sehr stark auf die Wünsche und<br />

Anforderungen unserer Kunden ein. «<br />

aber auch kleinere Kunden darauf hin,<br />

dass es doch sinnvoll wäre, über eine<br />

digitale Schnittstelle zur Anlage nachzudenken.<br />

Wir können so durch Predictive<br />

Maintenance dem Kunden eine höhere<br />

Ausfallsicherheit geben.<br />

Sie führen das Unternehmen in der<br />

zweiten Generation. Ist die Unternehmensnachfolge<br />

bereits geregelt?<br />

Meine Frau ist neben mir ebenfalls im<br />

Unternehmen tätig und wir haben drei<br />

Die Vertikalförderer von Haro eignen sich sowohl<br />

für mehrgeschossige Produktionshallen als auch<br />

für kleinere Produktionsbetriebe, in denen dank<br />

des Vertikalförderers jeder Quadratmeter optimal<br />

ausgenutzt wird.<br />

Kinder. Zwei von ihnen sind bereits im<br />

Unternehmen tätig. Mit den beiden ist<br />

vereinbart, dass sie unser Unternehmen<br />

dann in dritter Generation<br />

fortführen werden.<br />

Wir hatten das ausführlich besprochen<br />

und ich habe ihnen<br />

die Option offen gelassen.<br />

Schlichtweg gab es drei Möglichkeiten:<br />

Wenn ich in den<br />

Ruhestand wechsle, kann die Firma verkauft<br />

werden oder Prokuristen werden<br />

dafür eingestellt. Die dritte Option war,<br />

dass meine Kinder Verantwortung übernehmen<br />

und das Unternehmen Haro weiterführen.<br />

Für mich ist es toll und beruhigend<br />

zu wissen, dass zwei meiner Kinder<br />

dazu bereit sind, den Laden zu übernehmen.<br />

Sie sagten mir, dass sei genau ihre<br />

Welt und daher möchten sie Haro in dritter<br />

Generation weiterführen.<br />

Bild: Haro<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 67


Durch die Erneuerung<br />

der Krananlage steigerte<br />

Stahlbau Schauenberg<br />

die Kapazitäten eines<br />

erweiterten Außenlagers<br />

am Standort Ihringen.<br />

Bild: Martinus Menne<br />

Stahl Crane Systems erneuert Krananlage bei Stahlbau Schauenberg<br />

Neuer Kran trotzt Wind und Wetter<br />

Mit der Modernisierung einer Krananlage steigerte Stahlbau Schauenberg die Kapazitäten<br />

seines Außenlagers am Standort in Ihringen. Weitere Vorteile der Maßnahme sind<br />

Zeitersparnisse beim Beladen und Entladen der Lkw sowie mehr Flexibilität und Sicherheit<br />

beim Materialtransport. Das Projekt wurde von Innokran durchgeführt, dem zertifizierten<br />

Kranbaupartner von Stahl Crane Systems.<br />

Die Schwerpunkte der Stahlbau<br />

Schauenberg GmbH liegen in den<br />

Bereichen Anlagenbau sowie Industrieund<br />

Gewerbebau. Die internationale Unternehmensgruppe<br />

mit Hauptsitz in<br />

Kirchzarten verfügt über sechs Standorte,<br />

davon drei in Deutschland. Am Hauptsitz<br />

befindet sich der Anlagenbau für Prozessund<br />

Raffinerieöfen, chemische und petrochemische<br />

Anlagen sowie Kraftwerke. Im<br />

30 km entfernten Werk in Ihringen ist der<br />

begleitende Stahlbau angesiedelt.<br />

Bereits seit 2009 kommen für den Umschlag<br />

des Stahls in Kirchzarten Krananlagen<br />

und Hebezeuge von Stahl Crane Systems<br />

zum Einsatz. Mittlerweile wurden<br />

mit dem zertifizierten Partner Innokran<br />

fünf Projekte realisiert. Das jüngste Vorhaben<br />

ist die Modernisierung einer Krananlage<br />

in Ihringen. Dort werden pro Jahr<br />

bis zu 5.000 t Stahl verarbeitet, wobei die<br />

Stahlprofile im Außenbereich gelagert<br />

werden. Um mehr Kapazitäten zu schaffen,<br />

wurde das Außenlager im Jahr 2019<br />

um ein Drittel erweitert. „Der alte Kran<br />

mit einer Spannweite von 12,5 Metern<br />

und einer Traglast von sechs Tonnen war<br />

den Anforderungen auf dem größeren Ge-<br />

lände nicht mehr gewachsen“, erzählt<br />

Werner Broß, Fertigungsleiter bei Stahlbau<br />

Schauenberg für die Werke in Kirchzarten<br />

und Ihringen. „Wir haben uns daher<br />

für eine Modernisierung entschieden.“<br />

Der neue Halbportalkran mit einer<br />

Spannweite von 19 m sollte den effizienten<br />

Materialtransport auf dem gesamten<br />

Außengelände ermöglichen und mit einer<br />

Traglast von 10 t Schwerstarbeit leisten<br />

können. Wie bei einem ähnlichen Projekt<br />

in Kirchzarten entschied sich Stahlbau<br />

Schauenberg auch bei diesem Kran für ein<br />

Hubwerk mit einem Seilzug SH 50 in<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

kompakter Bauform mit geringen Anfahrund<br />

Bauhöhenmaßen. „Wir haben selbst<br />

die Anpassungen der Kranbahnen übernommen“,<br />

erzählt Broß. „Hierzu mussten<br />

wir bei der aufgestelzten Kranbahn auf<br />

der Hallenseite lediglich die Kranbahnträger<br />

ersetzen und die Kranbahn um<br />

24 Meter verlängern.“ Die aufgeständerte<br />

Kranbahn wurde komplett entfernt und<br />

eine neue, längere Kranbahn auf neue<br />

Fundamente am Boden gerichtet.<br />

Die hallenseitige Kranbahn war nicht<br />

dafür konzipiert, die horizontal wirkenden<br />

Führungskräfte beim Beschleunigen und<br />

Bremsen aufzunehmen. „Daher haben wir<br />

zur Entlastung der oberen Kranbahn an<br />

der unteren bodenseitigen Kranbahn der<br />

Portalstützen horizontale Führungsrollen<br />

angebracht, um die Spurführungskräfte<br />

abzutragen“, erklärt Christoph Fischer,<br />

Geschäftsführer und Kransachverstän -<br />

diger von Innokran. „Die gesamte Krankonstruktion<br />

wurde hierzu besonders steif<br />

ausgelegt.“ Weitere Besonderheiten sind<br />

die zusätzlichen Fahrantriebe, die Wind -<br />

sicherung und die Stillstandheizungen.<br />

Insbesondere Outdoor-Krane bieten<br />

eine große Angriffsfläche für Wind und<br />

müssen mitunter starken Windlasten<br />

trotzen. Die gesamte Statik des neuen<br />

Halbportalkrans ist daher entsprechend<br />

ausgelegt. Zusätzlich verfügt der Kran<br />

über vier anstelle von zwei Fahrantrieben,<br />

sodass ein sicherer Betrieb selbst bei<br />

Windstärke 7 möglich ist. Auch wenn die<br />

Krananlage nicht in Betrieb sein sollte, ist<br />

sie durch eine Windsicherung zwischen<br />

den Fahrantrieben vor starken Winden<br />

und auch Stürmen gesichert.<br />

Neben dem Wind sind Krane für den<br />

Außeneinsatz allen möglichen Witterungseinflüssen<br />

ausgesetzt. Deswegen<br />

besteht auch das Problem von Korrosion<br />

und der Bildung von Kondensation in den<br />

Schaltanlagen und Motoren aufgrund<br />

wechselnder Temperaturen. Der seitlich<br />

an der Kranbrücke angebrachte Steuerschrank<br />

ist daher aus Edelstahl. Die Obergurtkatze<br />

ist durch eine spezielle Dachkonstruktion<br />

vor Niederschlägen geschützt.<br />

Sämtliche Schaltanlagen, Motoren<br />

und Hubwerke sowie Katzfahr- und<br />

Kranfahrwerke sind darüber hinaus mit<br />

Stillstandheizungen ausgestattet.<br />

Werner Broß, Fertigungsleiter bei Stahlbau<br />

Schauenberg für die Werke in Kirchzarten und<br />

Ihringen: „Im Projektverlauf mussten wir keine<br />

großen Einschränkungen hinnehmen, da wir<br />

mit dem alten Kran weiterarbeiten konnten.“<br />

Der neue Halbportalkran hat vieles verändert.<br />

Neben der optimalen Ausnutzung<br />

der erweiterten Lagerkapazitäten ergeben<br />

sich laut Broß vor allem Vorteile durch<br />

immense Zeitersparnisse und eine höhere<br />

Flexibilität beim Materialtransport. Hierzu<br />

tragen die maximalen Geschwindigkeiten<br />

von Hubwerk (8 m/min), Katzfahrwerk<br />

(20 m/min) und Kranfahrwerk (40 m/min)<br />

bei. „Für uns waren aber vor allem die<br />

maximale Traglast von zehn Tonnen und<br />

die Hubhöhe von sieben Metern entscheidend“,<br />

betont der Fertigungsleiter.<br />

Durch die Erweiterung des Außenlagers<br />

gelangen die Lkw ohne umständliches<br />

Rangieren auf das Gelände. Und mit dem<br />

neuen Kran wird beim Beladen und Entladen<br />

zusätzlich Zeit gespart. „Wir müssen<br />

das Material für den Transport nicht mehr<br />

Bild: Martinus Menne<br />

um 90 Grad drehen, sondern können nahezu<br />

die gesamte Spannweite des Krans<br />

ausnutzen, um die Stahlprofile parallel zu<br />

verfahren“, beschreibt Broß die Vorteile.<br />

Die Lasten nehmen nach Aussage des<br />

Fertigungsleiters zu, da das Einzelgewicht<br />

der angelieferten Profilgebinde in den<br />

letzten Jahren immer schwerer wurde.<br />

„Früher mussten wir die Lasten aufteilen<br />

oder einzeln aufnehmen. Durch die höhere<br />

Traglast können wir jetzt die Gebinde<br />

komplett anheben und sparen damit viel<br />

Zeit“, freut sich Broß. Und da das Hubwerk<br />

mit einem Lastkollektivspeicher zur<br />

Überwachung der wichtigsten Parameter<br />

inklusive der Maximallast ausgestattet<br />

ist, wird das Heben, Transportieren und<br />

Absenken besonders sicher. Nicht zuletzt<br />

wegen seiner Hubhöhe von 7 m bietet der<br />

neue Kran zudem mehr Flexibilität. Nun<br />

lassen sich selbst bei Lkw mit Planen die<br />

Lasten über die Seitenwände anheben.<br />

Bedient wird der Portalkran über eine<br />

Funkfernsteuerung. Für den Kranführer<br />

bedeutet das mehr Komfort und vor allem<br />

mehr Sicherheit beim Lastentransport.<br />

Der Bediener kann den Kran von einem<br />

sicheren Standort aus steuern und muss<br />

nicht über Stahlprofile steigen wie bei<br />

kabelgebundenen Systemen. So konnte<br />

auch der Arbeitsschutz durch die neue<br />

Kranlösung weiter verbessert werden.<br />

Auch mit dem Verlauf des Projekts ist<br />

Werner Broß zufrieden: „Wir mussten<br />

keine großen Einschränkungen hinnehmen,<br />

weil wir mit dem alten Kran weiterarbeiten<br />

konnten.“ (us)<br />

Bild: Innokran<br />

Die Obergurtkatze ist<br />

durch eine spezielle<br />

Dachkonstruktion vor<br />

Niederschlägen geschützt.<br />

Alle Schalt -<br />

anlagen, Motoren,<br />

Hubwerke sowie Katzfahr-<br />

und Kranfahrwerke<br />

sind zudem mit<br />

Stillstandheizungen<br />

ausgestattet.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 69


Tünkers fertigt seine fahrerlosen Transportsysteme<br />

(FTS) in Serie – mit einer<br />

Produktionskapazität von bis zu 1.000<br />

Fahrzeugen pro Jahr und Schicht.<br />

Bild: Tünkers<br />

Flexibel einsetzbare fahrerlose Transportsysteme<br />

Autonom transportieren in<br />

Logistik und Produktion<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind oft fester Bestandteil moderner Logistik- und<br />

Automationsprozesse. Tünkers Maschinenbau entwickelt und fertigt FTS-Varianten, die sich<br />

modular erweitern lassen und über durchdachte Features für Industrieanforderungen verfügen.<br />

» Nico Schröder, Korrespondent <strong>Industrieanzeiger</strong>, Augsburg<br />

Als variantenreiche Möglichkeit des autonomen<br />

Transports bietet Tünkers Maschinenbau fahrerlose<br />

Transportsysteme (FTS) an. Die selbst entwickelten<br />

FTS zeichnen sich durch moderne Technik und<br />

Präzision aus. Eine hohe Flexibilität der Systeme soll<br />

es den Anwendern zudem ermöglichen, ihre Automationsprozesse<br />

nach eigenen Wünschen umzusetzen.<br />

Durch eine Serienfertigung in Ratingen, mit einer<br />

Produktionskapazität von bis zu 1.000 Fahrzeugen<br />

pro Jahr und Schicht, sieht sich Tünkers zukunfts -<br />

orientiert am FTS-Markt aufgestellt und in die Lage<br />

versetzt, auf individuelle Kundenanfragen einzugehen.<br />

„Unsere Lösungen sollen durch Modularität<br />

schnell zu integrieren, einfach zu reparieren und in<br />

großer Stückzahl wirtschaftlich einsetzbar sein“, sagt<br />

Tünkers-Geschäftsführer André Tünkers. Aktuelle<br />

Entwicklungen in den Bereichen Plattform-FTS, Cart-<br />

FTS sowie Gabelstapler-FTS zeigen beispielhaft, wie<br />

flexibel die entsprechenden FTS für unterschiedliche<br />

Automationsaufgaben geeignet sind.<br />

Die Plattform-FTS sind besonders für Montage -<br />

linien geeignet. Durch individuelle Aufnahmen<br />

können unterschiedliche Bauteile aufgenommen und<br />

sicher transportiert werden. Ein optionaler Hubtisch<br />

ermöglicht eine ergonomische Höhenanpassung. Das<br />

Plattform-FTS Automated TRoll verfügt beispiels -<br />

weise über ein aktives Kettengreifsystem, das die<br />

vollautomatische Aufnahme von Großladungsträgern<br />

ermöglicht. Durch eine beidseitige Be- und Entlademöglichkeit<br />

in Kombination mit einer omnidirektionalen<br />

Fahrweise sei das FTS besonders flexibel<br />

einsetzbar. Die optionalen 3D-Kameras detektieren<br />

70 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

beispielsweise Gabelstaplerzinken sicher im Raum.<br />

Digitale LEDs visualisieren Ereignisse und Fahrbewegungen.<br />

Modulare fahrerlose Transportsysteme<br />

Ein Beispiel dafür, wie sich fahrerlose Transportsys -<br />

teme um andere Module des Tünkers-Automationsbaukastens<br />

erweitern lassen, sind Cart-FTS. Ein aktuelles<br />

Modell ist Cart TACT 1610. Durch seine omni -<br />

direktionale Fahrweise ist es sehr flexibel einsetzbar.<br />

Durch den Einsatz eines Hubtisches, eines Greifsystems,<br />

einer Rollenbahn oder eines Staufördersystems<br />

kann es modular erweitert werden.<br />

Für den autonomen Transport von Paletten, Boxen<br />

sowie Sonderladungsträgern hat der Hersteller seine<br />

Gabelstapler-FTS optimiert. Durch ihre robuste und<br />

kompakte Bauform wird ihnen eine sichere Navi -<br />

gation auch durch enge Gänge ermöglicht. Das<br />

Gabelstapler-FTS Stacker zum Beispiel ist in der Lage,<br />

sich in engen Gängen mit hoher Genauigkeit zu<br />

bewegen.<br />

Als Spezialist für Automationstechnik entwickelt<br />

und fertigt Tünkers moderne FTS, die viel Hightech an<br />

Bord haben: So werden die Navigationsdaten der FTS<br />

von Personen-Sicherheitsscannern oder Kamerasystemen<br />

erfasst. Die entsprechende Auswertung<br />

erfolgt über dynamische Algorithmen zur simultanen<br />

Positionsbestimmung und Kartierung, welche die<br />

Position im Raum bestimmen und die Navigation auf<br />

neue Umgebungsmerkmale anpassen.<br />

Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

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»Unsere FTS sind Teil des<br />

Tünkers-Baukastens ‚neun Module<br />

der Automation‘.«<br />

André Tünkers<br />

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Edelstahl bis 50 mm<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 71


» TECHNIK & WISSEN<br />

Zahnstangengetriebe als Basis eines neuen Intralogistik-Systems<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Der Intralogistik-Spezialist Extor hat ein neuartiges Lagersystem für schnelldrehende<br />

Konsumgüter entwickelt. Mit speziellen Rover-Log-Regalbediengeräten lassen sich<br />

großvolumige Waren platzsparend, flexibel und kostengünstig auf engstem Raum lagern.<br />

Herzstück des Logistikkonzepts sind präzise Zahnstangengetriebe von Leantechnik.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Neue Regalbediengeräte,<br />

sogenannte Rover Logs,<br />

bieten interessante<br />

Möglichkeiten, große Güter<br />

präzise zu lagern.<br />

Rover Logs von Extor<br />

eignen sich für den<br />

Transport großvolu -<br />

miger Güter. Für hohe<br />

Positioniergenauigkeit<br />

sorgen Leantechnik-<br />

Zahnstangengetriebe.<br />

Bild: Extor<br />

Transportwagen fahren automatisch auf einer Art<br />

Schienensystem durch die Halle. Plötzlich stoppen<br />

sie und der Ladungsträger in ihrem Inneren<br />

schiebt sich langsam in die Höhe. Mit einem leisen<br />

Klickgeräusch schließt sich das Schnellverriegelungssystem<br />

und verbindet den Behälter mit den<br />

anderen Transportboxen zu einer stabilen frei tragenden<br />

Säule. Das automatische Lagersystem basiert<br />

auf speziellen Regalbediengeräten, den sogenannten<br />

Rover Logs, die aus einem Shuttle und einem<br />

Ladungsträger (Bin) bestehen. Entwickelt wurde es<br />

von Extor aus Hannover – einem Unternehmen, das<br />

sich auf Warehouse-Lösungen für Waren mit hoher<br />

Umschlagfrequenz und geringen Logistik-Margen<br />

spezialisiert hat.<br />

Rover Log bietet den Anwendern folgende Vorteile:<br />

Sie sparen zum einen teure Fördertechnik wie Gabelstapler.<br />

Dadurch entfällt die normalerweise für die<br />

Fahrzeuge benötigte Rangierfläche, die stattdessen<br />

als Lagerraum zur Verfügung steht. Zum anderen<br />

sind keine umfangreichen Regalsysteme erforderlich,<br />

da die Tragstrukturen aus aufgestapelten Ladungsträgern<br />

robust genug sind. Das schafft weiteren<br />

Stauraum und reduziert die Installationskosten im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Lösungen deutlich.<br />

Intralogistik nutzt Zahnstangengetriebe<br />

In jedem Rover Log befindet sich ein Hubtisch, der<br />

von vier Lifgo-5.1-Zahnstangengetrieben von Leantechnik<br />

zum Be- oder Entladen angehoben und<br />

abgesenkt wird, sobald das Regalbediengerät unter<br />

einem Lagerplatz zum Halten gekommen ist. In einer<br />

Lagersäule können Waren mit einem Gesamtgewicht<br />

von bis zu 820 kg zu einer Säule von 8,95 m über<br />

72 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


dem Hallenboden übereinandergestapelt werden.<br />

Das entspricht neun großen Ladungsträgern mit<br />

einer Höhe von je 720 mm oder 13 kleinen Ladungsträgern<br />

mit einer Höhe von jeweils 480 mm. Jeder<br />

Ladungsträger ist dabei mit einem RFID-Tag ausgestattet,<br />

sodass seine genaue Position in Echtzeit<br />

abrufbar ist – auch bei einem Stromausfall.<br />

Die Rover Logs befördern die Güter von Kommissionierports<br />

aus zu den Lagerplätzen. Diese Ports sind<br />

ebenso Bestandteil des Lagersystems wie die Trag-<br />

Fahrstruktur – eine Art Schienennetz, das unterhalb<br />

der Lagerplätze verläuft und auf dem sich die Rover-<br />

Logs mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3 m/s<br />

bewegen. Das Lagersystem funktioniert automatisch,<br />

sodass der Anwender keine zusätzliche Fördertechnik<br />

oder Sorter-Anlagen benötigt. Lediglich an den Kommissionierports<br />

ist zum Be- und Entladen der Regalbediengeräte<br />

noch Personal erforderlich. Ihren Strom<br />

erhalten die Rover Logs durch die Trag-Fahrstruktur<br />

auf dem Hallenboden. Einen Teil davon erzeugen sie<br />

durch Umwandlung der beim Auslagern entstehenden<br />

Brems- und Bewegungsenergie sogar selbst,<br />

genauer gesagt durch Rekuperation.<br />

Das Lagersystem ist modular erweiterbar, kann<br />

jederzeit nachgerüstet werden und lässt sich an verschiedene<br />

Gebäudestrukturen anpassen. Diese Flexibilität<br />

bieten auch die Leantechnik-Zahnstangen -<br />

getriebe, denn sie werden nach dem Baukasten-<br />

Prinzip gefertigt und sind deshalb beliebig miteinander<br />

kombinierbar. Auf Wunsch sind als sogenanntes<br />

Lean-Systems auch Komplettlösungen verfügbar, die<br />

exakt nach Kundenwunsch gebaut werden und sofort<br />

einsetzbar sind. Weltweit verwenden Unternehmen<br />

aus verschiedener Branchen die Zahnstangen -<br />

getriebe sowie funktionsfertige Anlagen für Huboder<br />

Positionieraufgaben. (sc)<br />

Bild: Leantechnik<br />

Leantechnik-<br />

Zahnstangengetriebe<br />

sorgen dafür, dass die<br />

Ladung der RoverLogs<br />

präzise und schnell<br />

ein- und ausgelagert<br />

wird.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 73


Bild: Werma Signaltechnik<br />

CO 2 -Ampeln liefern sichere Daten zur Luftqualität bei Hymer<br />

Das Mittel gegen Corona<br />

Der Spezialist für Reisemobile Hymer setzt auf CO 2 -Ampeln, um die Gesundheit und Sicherheit<br />

von Mitarbeitern, Kunden und Besuchern zu gewährleisten. Die Modelle des Herstellers<br />

Werma zeigen an, wann wie zu lüften ist. Die Signale sind dank starker LEDs auch bei direkter<br />

Sonneneinstrahlung gut zu erkennen.<br />

Die Corona-Pandemie ging auch an Hymer nicht<br />

spurlos vorbei. Einerseits konnte sich der Reisemobil-Hersteller<br />

über den anhaltenden Trends zum<br />

„Caravaning“ und somit über volle Auftragsbücher<br />

freuen. „Wir können im Moment gar nicht so viel<br />

produzieren, wie der Markt fordert“, sagt Markus<br />

Bächle, Teamleiter Instandhaltung Elektrowerkstatt<br />

bei Hymer. Auf der anderen Seite hatte das Unternehmen<br />

wie viele andere auch mit Lieferengpässen,<br />

positiven Corona-Fällen in der Belegschaft und<br />

strengen Auflagen des Ordnungs- und Gesundheitsamtes<br />

zu kämpfen. „Uns liegt natürlich viel daran,<br />

die Gesundheit aller Mitarbeiter zu schützen“, so<br />

Bächle. „Es ist unser oberstes Ziel, Ansteckungen am<br />

Arbeitsplatz zu vermeiden und allen Personen vor Ort<br />

ein sicheres Gefühl zu geben.“<br />

Hymer hat deswegen in der letzten Zeit eine Reihe<br />

von Maßnahmen getroffen. So kam man den Anforderungen<br />

der Behörden zuvor und hat die Auszu -<br />

bildenden mit CO 2 -Messgeräten ausgerüstet. „Sie<br />

waren drei Monate lang den ganzen Tag in allen<br />

Bereichen des Unternehmens unterwegs und haben<br />

die CO 2 -Werte in der Umgebungsluft gemessen“, erzählt<br />

Bächle. „Wir wollten einfach beweisen, dass<br />

unsere Luftqualität in Ordnung ist und wir unsere<br />

Mitarbeiter vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz<br />

schützen, so gut das eben möglich ist.“<br />

Doch das Unternehmen aus Bad Waldsee ging<br />

noch einen Schritt weiter und suchte eine Lösung,<br />

die noch exakter ist. „Wir wollten allen Anwesenden<br />

permanent und zuverlässig den aktuellen Status der<br />

Luftqualität anzeigen“, sagt Bächle. Die Messungen<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


TECHNIK & WISSEN «<br />

Die CO 2 -Ampel stellt bei Hymer den<br />

aktuellen CO 2 -Gehalt in der Raumluft<br />

dar und signalisiert eindeutig, klar und<br />

leicht verständlich in drei Farben, ob<br />

ein Lüften notwendig ist oder nicht.<br />

durch die Azubis hätten zwar grundsätzlich gute<br />

Werte geliefert, allerdings seien diese Daten zu sporadisch,<br />

nicht verlässlich genug und vor allem für die<br />

Mitarbeiter vor Ort nicht direkt zu sehen.<br />

So begab sich der Leiter der Instandhaltung auf die<br />

Suche nach geeigneten Geräten, um den CO 2 -Gehalt<br />

in der Raumluft permanent zu messen und für alle<br />

eindeutig sichtbar darzustellen. Er stieß dabei auf<br />

eine Lösung des Signalgeräteherstellers Werma.<br />

Bächle kannte die Firma bereits, denn bei Hymer sind<br />

seit geraumer Zeit Signalsäulen und das funkbasierte<br />

MDE-System „Smartmonitor“ im Einsatz. „Wir sind<br />

zufrieden mit den cleveren Lösungen aus Rietheim-<br />

Weilheim“, versichert Bächle. „Aber wir haben uns<br />

natürlich auch Produktalternativen angesehen.“<br />

Allerdings seien hier die Leuchtelemente und Signale<br />

viel zu klein gewesen, um in den großen Produk -<br />

tionshallen von Hymer wahrgenommen zu werden.<br />

Einige andere Produkte waren laut dem Leiter der Instandhaltung<br />

nicht exakt genug. „Wir haben nicht<br />

lange überlegt und schließlich zwölf CO 2 -Ampeln für<br />

einen ersten Probelauf bei Werma bestellt“, so Bächle.<br />

Diese wurden dann in einem separaten Produk -<br />

tionsbereich auf Herz und Nieren getestet. Die Ampeln<br />

hängen zentral und etwas höher, sodass man sie<br />

von überall gut sehen kann. Das gab allen Anwesenden<br />

gleich ein sicheres Gefühl. Die Mitarbeiter seien<br />

sofort von dieser Art der Anzeige begeistert gewesen.<br />

Inzwischen sind bereits mehr als 30 CO 2 -Ampeln<br />

von Werma in den Fertigungshallen bei Hymer in-<br />

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Mehr als 30 CO 2 -Ampeln sind in den Fertigungshallen und<br />

verschiedenen Produktionsbereichen bei Hymer installiert<br />

– wie hier in der Holzbearbeitung.<br />

Bild: Werma Signaltechnik<br />

Tel: 0800 72 44 955<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 75<br />

Unbenannt-1 1 08.09.21 14:12


» TECHNIK & WISSEN<br />

stalliert. Ausgestattet sind die Bereiche Holzteilefertigung,<br />

Schäumerei, Polsterei, Vormontage, Seitenwandvormontage,<br />

die Lehrwerkstatt und die riesige<br />

Montagehalle, wo die Fahrzeuge fertiggestellt werden.<br />

Hier sind an jeder der vier Montagelinien vier<br />

Ampeln montiert. Insgesamt 16 Modelle tragen in<br />

der 80 m x 180 m großen Halle einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Sicherheit der Mitarbeiter bei.<br />

Die Lösung zur CO 2 -Messung in der Raumluft besteht<br />

aus einer dreistufigen Signalsäule, die über<br />

Plug & Play sofort einsatzbereit und einfach zu installieren<br />

ist. Der Nutzer muss einfach das mitgelieferte<br />

Netzteil einstecken und warten, bis selbstän -<br />

dige Kalibrierung beendet ist. Danach ist die Ampel<br />

einsatzbereit. Sofort wird die aktuelle CO 2 -Konzentration<br />

in der Umgebungsluft gemessen und über die<br />

drei Ampelfarben gemäß der offiziellen Empfehlung<br />

des Bundesumweltamts dargestellt.<br />

Bei einer CO 2 -Konzentration von unter 1.000 ppm<br />

(parts per million, also Volumenteile pro eine Million<br />

Volumenteile) leuchtet die Ampel grün und zeigt<br />

dadurch an, dass die Raumluft in Ordnung ist. Übersteigt<br />

die Konzentration den Wert von 1.000 ppm,<br />

leuchtet die Ampel gelb und signalisiert, dass ein<br />

Lüften empfohlen wird. Das rote Signal zeigt an, dass<br />

ein Stoßlüften notwendig ist, da die Konzentration<br />

über 2.000 ppm liegt. Wird der Grenzwert von<br />

3.000 ppm überschritten, verdeutlicht ein rotes<br />

Blinklicht die akute Dringlichkeit des Lüftens.<br />

Markus Bächle, Leitung Instandhaltung Elektrowerkstatt<br />

bei Hymer: „Die Mitarbeiter waren sofort von dieser Art der<br />

Anzeige begeistert.“<br />

Markus Bächle freut sich, dass die CO 2 -Ampel gut<br />

funktioniert und von den Mitarbeitern angenommen<br />

wird: „Die Ampel ist eindeutig, leicht verständlich<br />

und nicht erklärungsbedürftig. Alle Anwesenden sehen<br />

sofort, wenn das Signal auf gelb wechselt und<br />

ein Lüften notwendig ist.“ Zudem sind die Signale<br />

dank der Rundum-Abstrahlung über 360° von allen<br />

Seiten sichtbar. Die extrem hellen LEDs garantieren,<br />

dass sie auch bei direkter Sonneneinstrahlung und<br />

heller Umgebung gut zu erkennen sind.<br />

Mit den CO 2 -Ampeln von Werma lässt sich langfristig<br />

die Luftqualität in geschlossenen Räumen verbessern,<br />

da durch das regelmäßige und zuverlässige<br />

Stoßlüften eine hohe Kohlendioxid- und Aerosolkonzentration<br />

vermieden wird. Die Raumluft werde<br />

dadurch nicht nur hygienischer und besser, sie unterstütze<br />

auch die Produktivität. (us)<br />

Bild: Werma Signaltechnik<br />

Auch in der Ausbildungswerkstatt<br />

ist<br />

eine Ampel angebracht.<br />

Leuchtet das<br />

grüne Signal, liegt<br />

die CO 2 -Konzentration<br />

unter 1.000 ppm<br />

und zeigt somit an,<br />

dass die Raumluft in<br />

Ordnung ist.<br />

Bild: Werma Signaltechnik<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 77


Bild: item<br />

Schutz vor elektrostatischen Entladungen<br />

Damit das Vertrauen der Kunden<br />

nicht erschüttert wird<br />

Der Mensch spürt eine elektrostatische Entladung erst ab 3.500 Volt. Bei elektronischen Bauteilen<br />

führen aber bereits 100 Volt zu Schäden am Produkt. Mitarbeiter bemerken so einen Vorfall selten.<br />

Abhilfe schafft nur die konsequente Umsetzung eines gelebten Schutzkonzepts.<br />

gende Faktoren sind synthetische Kleidung<br />

und isolierende Schuhe, ungeeignete<br />

Werkzeuge und Betriebsmittel, Teppichböden<br />

und normale Bürostühle. Beim<br />

Menschen reicht für eine Aufladung oft<br />

schon das bloße Laufen über einen Fußboden.<br />

Von ESD geschädigte elektronische<br />

Bauteile zeigen bei nachträglicher Überprüfung<br />

mit einem Elektronenmikroskop<br />

sichtbare Aufschmelzungen und Krater<br />

auf der Siliziumoberfläche. Je feiner die<br />

einzelnen Strukturen sind, desto empfindlicher<br />

sind sie gegenüber ESD. Dabei<br />

wird das betroffene Bauteil oft nicht sofort<br />

unbrauchbar. Bei der Qualitätssiche-<br />

In der Industrie werden elektrosta -<br />

tische Entladungen (ESD, also Electrostatic<br />

Discharge) meist nicht erkannt oder<br />

einfach unterschätzt. Sie können jedoch<br />

bei fehlenden Schutzvorkehrungen schon<br />

ab der Annahme elektronischer Bauteile<br />

im Wareneingang über die gesamte Produktionskette<br />

bis hin zur Auslieferung an<br />

den Kunden auftreten.<br />

Damit eine elektrostatische Entladung<br />

überhaupt zustande kommt, muss zunächst<br />

eine Aufladung erfolgen. Diese<br />

entsteht durch Reibung, Trennung oder<br />

den einfachen Kontakt von zwei belie -<br />

bigen Materialien mit unterschiedlichen<br />

elektrostatischen Potenzialen. Begünstirung<br />

zeigt es keine fehlerhaften Funktionen.<br />

Wird das beschädigte Bauteil an den<br />

Kunden ausgeliefert, kann der dortige<br />

Ausfall etliche Folgen nach sich ziehen.<br />

Zu den Konsequenzen von ESD-Schäden<br />

gehören Reklamationen, Garantieleistung<br />

sowie Ausschuss- und Reparaturkosten.<br />

Weit schlimmer ist aber, dass beschädigte<br />

elektronische Bauteile das Vertrauen der<br />

Kunden erschüttert. Im schlimmsten Fall<br />

droht der Verlust des Lieferantenstatus.<br />

Da ESD von verschiedenen Faktoren in<br />

der Produktionsumgebung ausgelöst werden<br />

kann, muss ein Schutz aktiv im gesamten<br />

Unternehmen etabliert und regelmäßig<br />

überprüft werden. Die DIN EN<br />

78 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


Eine ESD-Schutzzone darf nur von<br />

geschultem Personal mit entsprechender<br />

Schutzausrüstung betreten werden.<br />

61340-5-1 sieht hierzu ein ESD-Kontrollprogramm<br />

vor, in dem die wesentlichen<br />

Bestandteile eines individuellen Konzepts<br />

für alle Mitarbeiter verbindlich dokumentiert<br />

sind. Dazu gehört ein Schutzverfahren<br />

für die gesamte Prozesskette inklusive<br />

Zulieferer und Kunden. Die ESD-Koordinatoren<br />

und Mitarbeiter müssen gut ausgebildet<br />

sein und normgerechte Schutzkleidung<br />

tragen. In den ebenfalls normgerecht<br />

eingerichteten Schutzzonen müssen<br />

alle relevanten Punkte täglich kontrolliert<br />

werden. Außerdem zählen die Einhaltung<br />

des Personenschutzes und regelmäßige<br />

interne Audits zu den Vorgaben. Integraler<br />

Bestandteil für die Umsetzung ist ein<br />

entsprechend ausgebildetes Personal mit<br />

Verständnis für die ESD-Problematik. Für<br />

diesen Zweck hat die item Industrietechnik<br />

GmbH beispielsweise einen kostenfreien<br />

E-Learning-Kurs für ihre Lernplattform<br />

item Academy entwickelt.<br />

Bestandteile des Kurses ist unter anderem<br />

das richtige Verhalten von Mitarbeitern<br />

innerhalb der sogenannten Electrostatic<br />

Protected Area (EPA), also einer<br />

ESD-Schutzzone. Dabei kann es sich um<br />

einen einzelnen Arbeitsplatz, eine definierte<br />

Fläche oder ein ganzes Gebäude<br />

handeln. Grundlage ist, dass elektronische<br />

Bauteile nur in diesen Bereichen gehandhabt<br />

oder montiert werden dürfen. Zu<br />

diesem Zweck müssen alle verwendeten<br />

Materialien ableitfähig und auf gleichem<br />

Potenzial geerdet sein. Elektrostatische<br />

TECHNIK & WISSEN «<br />

Aufladungen und Potenzialunterschiede<br />

werden dadurch sicher vermieden. Im Gegensatz<br />

zu ungeschützten Bereichen<br />

(UPA) darf eine EPA nur von geschultem<br />

Personal und unterwiesenen Besuchern<br />

mit entsprechender Schutzausrüstung<br />

betreten werden.<br />

Zu einer EPA gehört ein spezieller ESD-<br />

Boden, der elektrische Aufladungen, wie<br />

sie etwa beim Gehen entstehen können,<br />

sicher ableitet. Allerdings nutzt er wenig,<br />

wenn Personen in diesem Bereich keinen<br />

elektrischen Kontakt zum Boden haben.<br />

Normale Schuhe wirken oft wie Isolatoren.<br />

Leitfähige Schuhe oder Schuherdungsbänder<br />

verbinden den Körper hingegen leit -<br />

fähig mit dem ESD-Boden. Trockene Luft<br />

wirkt zudem als Multiplikator bei der Entstehung<br />

elektrostatischer Aufladungen.<br />

Falls baubedingt machbar, sollte die rela -<br />

tive Luftfeuchtigkeit in den zu schützenden<br />

Bereichen auf einem Wert von mindestens<br />

30 % gehalten werden.<br />

Soweit möglich, dürfen generell keine<br />

aufladbaren Materialien im Handhabungsbereich<br />

verwendet werden. Insbesondere<br />

bei Transport und Lagerung ist<br />

auf einen Schutz der Elektronikteile durch<br />

entsprechende Wagen und Behälter zu<br />

achten. Insgesamt sollten alle verwendeten<br />

Bauteile als ESD-sensitiv betrachtet<br />

werden, auch wenn das Risiko je nach<br />

Material und Bauweise schwankt.<br />

Nicht zuletzt muss das ESD-Schutzkonzept<br />

in einem Unternehmen konsequent<br />

gelebt werden, zusammen mit Koopera -<br />

tionspartnern und Dienstleistern. Nur so<br />

führen die getroffenen Maßnahmen zum<br />

gewünschten Erfolg. (us)<br />

Erdungsanschluss:<br />

Der Mitarbeiter muss<br />

beim Handling von<br />

ESD-sensitiven Bau -<br />

teilen ein ESD-Armband<br />

als Schutz gegen<br />

elektrostatische Auf -<br />

ladungen tragen.<br />

Helden sollten<br />

nicht warten.<br />

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Bild: item<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 79


» TECHNIK & WISSEN<br />

Nah und fern – dies kennzeichnet<br />

den Technologietag Leichtbau 2021<br />

in doppelter Hinsicht: Zum einen<br />

findet der Kongress hybride statt,<br />

zum anderen richtet sich der Blick<br />

auf den Leichtbau-Bedarf weltweit.<br />

Bild: Leichtbau BW<br />

Technologietag Leichtbau: 9. und 10. November in Präsenz und online<br />

Leichtbau 2021 – nah und fern<br />

Zum „größten Leichtbaukongress Süddeutschlands“ lädt Leichtbau BW am 9. und 10. November<br />

ein. Der hybride Kongress findet erstmals als Global Lightweight Summit statt und beleuchtet<br />

Chancen für deutsche Unternehmen bis hinein nach China. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit:<br />

Präsentiert werden Leichtbaulösungen für den Weg aus der Klimakrise.<br />

Leichtbau ist eine wunderbare Chance, die Dinge<br />

neu zu betrachten“, sagt Prof. Michael Braungart:<br />

Der Auftritt des renommierten Umwelt forschers<br />

als „Special Guest“ auf dem Technologietag Leichtbau<br />

2021 in Stuttgart deutet die Richtung an, in die<br />

der diesjährige Kongress geht: „Nachhaltigkeit durch<br />

Leichtbau in der Praxis“ ist das Leitthema, Ziel sind<br />

Wege aus der Klimakrise durch Lösungsansätze, die<br />

Gewicht minimieren.<br />

Dazu passt, dass sich der hybride abgehaltene Kongress<br />

über Ländergrenzen hinweg an ein internationales<br />

Publikum wendet. Durch die Zusammenarbeit<br />

von Leichtbau BW mit China, Kanada und European<br />

Lightweight Association (ELA) findet das Event erstmalig<br />

als „Global Lightweight Summit“ statt.<br />

„Der Technologietag verbindet Klimaneutralität,<br />

Leichtbau und Globalisierung und bietet Teilnehmern<br />

eine einzigartige globale Perspektive,“ sagt Dr. Lihe<br />

Chen von der Deing Science & Technologies Co. Ltd.,<br />

Mitorganisator der chinesischen Session.<br />

Die internationale Ausrichtung soll dazu einladen,<br />

„Chancen auf internationalen Märkten zu erkennen<br />

und die eigene Wettbewerbsposition gezielt zu verbessern“,<br />

heißt es bei Leichtbau BW. Darüber hinaus<br />

biete der Technologietag neben aktuellen technischen<br />

Entwicklungen und Impulsen die Möglichkeit,<br />

das berufliche Netzwerk zu erweitern.<br />

Der erste Kongresstag ist Vorträgen, Themeninseln<br />

und 1:1-Meetings gewidmet. Der zweite Tag bietet<br />

drei exklusive Touren zu DLR und Zeiss, den Textilund<br />

Faserforschern DITF und Teamobility und zum<br />

Fraunhofer ICT und Rosswag an.<br />

Sechs Sessions laden am 9. November zum Mit -<br />

diskutieren an. Morgens geht es um den Erfahrungsaustausch<br />

mit China, neue Materialien und kreislauffähigen<br />

Leichtbau. Nachmittags sind Kanada, Best<br />

Practices und neuartiges Fliegen im Fokus.<br />

In den Keynotes tritt Special Guest Prof. Braungart<br />

auf, der für das Cradle-to-Cradle-Design bekannt ist.<br />

Marc Kirchhoff, VDMA, erörtert die CO 2<br />

-freie Lieferkette<br />

und Dr. Matthias Harsch von „Life Cycle Simulation“<br />

geht den Auswirkungen des Grean Deals der<br />

EU auf Leichtbau und Lieferketten nach. (os)<br />

www.leichtbau-technologietag.de<br />

80 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


PRODUKTE «<br />

Raumklima<br />

Mobiler Luftreiniger filtert Krankheitserreger<br />

und Aerosole aus der Luft<br />

Für den mobilen Luftreiniger AF 100 bietet<br />

Conrad Electronic jetzt den High Protect<br />

13 Solution Filter von Kärcher für die<br />

zuverlässige Beseitigung von Krankheitserregern<br />

und Aerosolen an. Trotz seines<br />

wirksamen Filters erreiche der AF 100<br />

einen Luftdurchsatz von 650 m³/h. Eine<br />

Aktivkohleschicht und antibakterielle<br />

Beschichtung sind serienmäßig mit dabei.<br />

Der AF 100 bietet ein robustes Design,<br />

hohe Flexibilität und spezialisierte Filtersätze,<br />

heißt es. Damit lässt sich die Konzentration<br />

von Viren, Keimen und anderen<br />

Schadstoffen wie Staub, Pollen und Allergene<br />

in der Raumluft verringern.<br />

Für den Luftreiniger bietet Händler Conrad<br />

einen aus zwei Filtern bestehenden<br />

Filtersatz an, der aus H13-Filtermaterial<br />

von Kärcher zur Filtration von Krankheitserregern<br />

und Aerosolen besteht. Der Filter<br />

besitzt eine antibakterielle Silberionen-<br />

Beschichtung gegen Krankheitserreger<br />

sowie eine Aktivkohleschicht gegen Gerüche,<br />

chemische Dämpfe und andere<br />

Schadstoffe. Der Luftreiniger ist mit robusten<br />

Rollen am Gerät ausgestattet.<br />

Sein geräuscharmer Motor (minimale<br />

Lautstärke von 27 dB(A)) eigne sich in<br />

Kombination mit einem Ventilator für<br />

Raumgrößen bis 100 m² und ermögliche<br />

einen Luftdurchsatz von maximal<br />

780 m 3 /h. Das Gerät hat die Abmessungen<br />

713 x 380 x 380 mm, wiegt 11,3 kg<br />

und hat eine Nennleistung von maximal<br />

80 W. Die Luftqualität wird über das Display<br />

und eine Farbskala visualisiert.<br />

Bild: Conrad Electronic SE<br />

Die neuen Tork Reinigungstücher<br />

helfen dabei, Ihre Effizienz zu<br />

steigern<br />

Wir wissen, dass Sie unter ständigem<br />

Druck stehen, Ihre Produktivität zu<br />

verbessern und Nachhaltigkeitsziele<br />

zu erreichen, während Sie gleichzeitig<br />

strenge Leistungsstandards einhalten.<br />

Das neue ineinander gefaltete Design,<br />

das eine Einzeltuchentnahme garantiert,<br />

sorgt für einen einfacheren und<br />

schnelleren Zugang sowie weniger Abfall.<br />

Mit Tork Reinigungstüchern sind Sie<br />

bestens zur Optimierung ausgestattet.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 81


» PRODUKTE<br />

Drehmomentschlüssel<br />

Manuelles Schrauben von 5 bis 1000 Nm<br />

Bei Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben<br />

müssen Schraubverbindungen<br />

nach dem Wiederzusammenbau oft auf<br />

ihr korrektes Drehmoment überprüft werden.<br />

Für diese Arbeiten an nicht sicherheitskritischen<br />

Bauteilen bietet Atlas<br />

Copco Tools die kompakten Pro-Drehmomentschlüssel<br />

der ACTW-Serie an.<br />

Die Baureihe umfasst insgesamt fünf<br />

Modelle für einen Drehmomentbereich<br />

von 5 bis 1000 Nm; alle fünf Schlüssel<br />

bieten laut Hersteller eine hohe Drehmo-<br />

ment-Wiederholgenauigkeit von ±4 %<br />

gemäß EN ISO 6789:2017.<br />

Dank der klar ablesbaren doppelten Skala<br />

am ergonomischen Handgriff ist die<br />

Drehmomenteinstellung in Nm und ft-lb<br />

einfach. Durch ihre kompakte Bauweise<br />

und das geringe Gewicht erleichtern die<br />

ACTW-Schlüssel das Arbeiten unter beengten<br />

Platzverhältnissen. Die<br />

Werkzeuge<br />

geben ein<br />

deutlich<br />

hörbares Klick-Signal beim Erreichen des<br />

voreingestellten Drehmoments ab. Diese<br />

akustische Rückmeldung gibt dem Bediener<br />

Sicherheit über das Schraubresultat.<br />

Der Schnellwechselmechanismus am soliden<br />

Ratschenkopf weist abtriebsseitig die<br />

gängigen Vierkantgrößen von 1/4“, 3/8“,<br />

1/2“, 3/4“ und 1“ auf.<br />

Bild: Atlas Copco Tools Central Europe GmbH<br />

CNC-Schneidsystem<br />

Autogen- und Plasma-Brenner gleichzeitig am Portalarm platzierbar<br />

Bild: Thermacut<br />

Für den kleinen Einsatzfall hat Thermacut sein Schneidsystem<br />

Ex-Track CNC konzipiert, mit dem metallverarbeitende Betriebe<br />

schnell und wirtschaftlich arbeiten können, heißt es. Das XY-<br />

Portal mit seinem Arbeitsbereich von 3.000 x 1.500 mm – ausgerüstet<br />

mit Autogen- oder Plasma-Schneidbrenner – schneidet<br />

das gewünschte Bauteil mit einer maximalen Schneidgeschwindigkeit<br />

von 3.000 mm/min. aus dem gewählten Blech aus. Der<br />

Vertikalhub des Brenners ist 100 mm.<br />

Das System habe eine ähnliche Funktionalität wie größere<br />

Schneidportale. Per CNC-Technik schneidet es einfache wie<br />

komplexe Formen exakt und mit hoher Wiederholgenauigkeit.<br />

Das System ist transportabel, sodass es von zwei Personen zum<br />

Einsatzort – sogar auf die Baustelle – getragen werden kann.<br />

Maschinenelemente<br />

Schutz für sensible Elektronik<br />

Um die sensible Elektronik in Outdoor-<br />

Schaltschränken und Telekommunika -<br />

tionsgehäusen zu schützen und nur autorisierten<br />

Personen den Zugang zu gewähren,<br />

hat Emka eine Outdoor-Lock-Lösung<br />

entwickelt: den Low-Power-Outdoor-<br />

Griff. Er schützt vor Vandalismus, Saboteuren<br />

und Hackern, aber auch vor Beschädigungen<br />

durch Unfälle, Gewitter<br />

oder Hochwasser.<br />

Eine LoRa/NB-IoT-Verbindung übermittelt<br />

Daten an das zentrale Network Opera -<br />

tions Center (NOC), in dem der verantwortliche<br />

Mitarbeiter den Status aller<br />

Schränke per Real Time Monitoring auf<br />

dem Display überwachen kann. Dazu<br />

gehört, wie lange Verschluss und Tür geöffnet<br />

sind, wie hoch die Temperatur im<br />

Gehäuse ist, ob dort Wasser eindringt<br />

oder der Schrank um mehr als 8° geneigt<br />

wird.<br />

Nach einer automatischen Meldung im<br />

Störfall kann das NOC einen Techniker<br />

gezielt zum Einsatzort schicken. Dort<br />

kann der komplett stromlose, batteriebetriebene<br />

Schrank mit einem kompatiblen<br />

Schlüssel oder Smartphone geöffnet werden,<br />

sofern der Zugang vorab gewährt<br />

wurde. Das Ergebnis: Der Betreiber profitiert<br />

von einer effizienten Wartung, hat<br />

die volle Kontrolle über den Status und<br />

spart Zeit sowie Kosten.<br />

Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />

82 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


IMPRESSUM<br />

Elektrohydrostatisches Antriebssystem<br />

Zwei Welten in einer Lösung<br />

Die elektrohydrostatischen Antriebssysteme<br />

(EAS) von Moog kombinieren den<br />

elektrohydraulischen (EH) und elektromechanischen<br />

(EM) Antrieb in einer Lösung.<br />

Das jüngste Modell in dieser Serie heißt<br />

Compact EAS und eignet sich für Anwendungen,<br />

die programmierbare Bewegungsabläufe<br />

benötigen und hohe Anforderungen<br />

an die Wiederholgenauigkeit<br />

stellen. Typische Einsatzgebiete sind laut<br />

Anbieter unter anderem Stanzmaschinen<br />

in der Metallverarbeitung,<br />

aber auch beim Pressen, Stanzen und<br />

Schneiden von Glas, Keramik, Kunststoffen<br />

und Leder profitieren Maschinen<br />

von der Leistungsfähigkeit<br />

der Compact EAS. Das Antriebssystem<br />

besteht aus sechs Elementen:<br />

Servomotor, Innenzahnradpumpe,<br />

Ausgleichsbehälter, Steuerblock,<br />

Absperrventil und Zylinder. Im<br />

Gegensatz zu konventionellen<br />

Seitendruckstücke<br />

Bauteile sind universell und sicher fixiert<br />

Für den Vorrichtungsbau hat Ganter die fixierenden<br />

Seitendruckstücke der Reihe GN<br />

415 entwickelt. Sie sind kompakter als bisherige<br />

Varianten und anpassbar, heißt es.<br />

Bild: Otto Ganter<br />

Hydrauliksystemen ist alles integriert: es<br />

gibt keine Leitungen oder Schläuche.<br />

Pumpenleistung und Drehrichtung werden<br />

vom Servomotor gesteuert, wodurch<br />

Wege- oder Proportionalventile überflüssig<br />

werden und eine definierte lineare Bewegung<br />

des Zylinders entsteht. Kräfte,<br />

Geschwindigkeit und Position auf dieser<br />

linearen Betätigungsachse sind frei programmierbar.<br />

Bild: Moog GmbH<br />

Die Normelemente-Familie GN 415 steht<br />

in drei Größen zwischen 22 und 39 mm<br />

Breite mit jeweils zwei Federdruckstärken<br />

bereit. Wichtig seien die beiden Schieberformen,<br />

sowohl das keilförmige wie auch<br />

das zylindrisch abgerundete Druckstück<br />

fixieren Bauteile nicht nur seitlich, sondern<br />

üben einen zusätzlichen Niederzug -<br />

effekt aus.<br />

Alle Druckstücke können zur optimierten<br />

Anpassung an die Bauteile-Geometrie in<br />

90°-Schritten um ihre Längsachse gedreht<br />

werden – dazu muss lediglich die<br />

zentrale Schieberschraube gelöst werden.<br />

Die Druckstücke gibt es als Kunststoff-<br />

Ausführung in POM sowie in Edelstahl<br />

mit glatter oder reibungsverbesserter,<br />

geriffelter Druckfläche. Letztere werden<br />

im Metallspritzguss-Verfahren produziert<br />

und unterliegen damit nur minimalen<br />

Maßtoleranzen.<br />

erscheint dienstags ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.<br />

(WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten<br />

den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit<br />

im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für<br />

Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />

maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />

Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions systematik),<br />

WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594–438;<br />

Stellv. Chefredakteur: Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Kyra Kutter (kk), Phone +49 711 7594–475;<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391;<br />

Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539;<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Schoppen (us), Phone +49 711 7594–458;<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) Mona Willrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />

Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />

Henriette Steuer (hs)<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Laura Gehring, Jonas Groshaupt, Michael Kienzle,<br />

Ana Turina<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste Nr. 81 vom 1.10.2021.<br />

Leserservice: <strong>Industrieanzeiger</strong> +49 711 7252–209,<br />

konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise: dienstags (20 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 208,60 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 208,60 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 7,55 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht<br />

für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann<br />

erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt<br />

entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />

USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza,<br />

19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />

Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />

Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 83


» PRODUKTE<br />

Hubtisch<br />

Schwere Werkstücke ohne Hilfe heben und wenden<br />

Der Hubtisch Wendolift RL von Barth ist<br />

eine Weiterentwicklung des Hubtisches H<br />

1000 Accudrive und mache das Arbeiten<br />

sicherer und leichter. Arbeitszeit wird laut<br />

Anbieter gespart, weil der Einsatz von<br />

Hilfspersonen beim Anheben und Wenden<br />

schwerer Werkstücke nicht mehr erforderlich<br />

ist. Mit wenigen Handgriffen und<br />

ohne Kraftanstrengung bewegt ein einzelner<br />

Mitarbeiter das Werkstück mithilfe<br />

der Arbeitstische an den nächsten Arbeitsort<br />

oder in die Position, die für den<br />

nächsten Arbeitsschritt optimal ist.<br />

Das Grundgerät mit dreiteiliger<br />

Arbeitsplatte verfügt über eine<br />

Wendevorrichtung, pneumatisch<br />

aktivierbare Röllchenleisten, ausziehbare<br />

Werkstücksicherung,<br />

robuste Hydraulik mit Akku-Antriebsaggregat<br />

(inklusive Ladegerät)<br />

und solide Fernbedienung. Die<br />

pneumatisch aktivierbaren Röllchenleisten<br />

machen den Tisch noch komfortabler<br />

und effizienter. Das erleichtert nicht nur<br />

das Beschicken über zuführende Rollenbahnen,<br />

sondern auch das Positionieren<br />

Bild: Barth GmbH<br />

schwerer Werkstücke auf dem Tisch durch<br />

eine einzelne Arbeitskraft.<br />

Schutzhandschuh<br />

Schnittfester Schutzhandschuh auf Bio-Basis verzichtet auf fossile Ressourcen<br />

Bild: Ejendals<br />

Ejendals präsentiert mit den Modellen Tegera 906 und Tegera 909<br />

zwei neue Schnittschutz-Handschuhe. Basis des neuartigen Handschutzes<br />

ist die Bio-basierte Dyneema-Faser des Herstellers DSM –<br />

die wie es heißt weltweit erste ultrahochmolekulare Polyethylenfaser<br />

(UHMW-PE) auf Bio-Basis. Diese Hochleistungsfasern bieten dieselbe<br />

Festigkeit, Belastbarkeit und Zuverlässigkeit wie die erdölbasierten<br />

Varianten, sind jedoch nicht auf die fossilen Ressourcen angewiesen<br />

und verringern den CO 2<br />

-Fußabdruck bei der Produktion um<br />

90 %. Die Faser wird aus nachwachsendem Rohmaterial (Holz) aus<br />

nachhaltiger FSC- und PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft gewonnen.<br />

Das Team kann im Umgang mit scharfkantigen und gefährlichen Gegenständen<br />

auf einen robusten, komfortablen, wasser- und ölabweisenden<br />

Handschuh zurückgreifen, der präzises Arbeiten ermögliche.<br />

Machine-Learning-Lösung<br />

Abweichungen frühzeitig erkennen<br />

Kaspersky Machine Learning for Anomaly<br />

Detection ist ab sofort kommerziell erhältlich.<br />

Damit lassen sich Abweichungen<br />

in den Produktionsprozessen frühzeitig<br />

erkennen und Ausfallzeiten reduzieren.<br />

Die Lösung ist mit Machine-Learning-<br />

(ML-)Algorithmen ausgestattet, die die<br />

Telemetrie von Maschinensensoren analysieren.<br />

Sie warnt vor Maschinenfehlern, sobald<br />

sich die Parameter des Herstellungsprozesses<br />

(Tags) unerwartet verhalten. Kaspersky<br />

Machine Learning for Anomaly De-<br />

tection bietet darüber<br />

hinaus eine funktionsreiche<br />

visuelle<br />

Oberfläche für die<br />

detaillierte Analyse<br />

der Anomalien sowie<br />

Tools, mit denen das Produkt in vorhandene<br />

Systeme integriert werden kann, um<br />

Warnungen an die Dashboards der Nutzer<br />

zu senden.<br />

Das neuronale Netzwerk analysiert in<br />

Echtzeit die Telemetrie verschiedener<br />

Sensoren, die im Produktionsprozess verwendet<br />

werden. Die Lösung erkennt bereits<br />

geringfügige Abweichungen, wie<br />

beispielsweise eine Änderung der Signaldynamik<br />

oder Signalkorrelationen, und<br />

benachrichtigt die Nutzer, bevor die Werte<br />

ihre Grenzbereiche erreichen und die<br />

Leistung beeinflussen.<br />

Bild: Kaspersky Labs GmbH<br />

84 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


ENTSCHEIDEND IST<br />

AM ARBEITSPLATZ.<br />

ESET Cloud Office Security bietet einen umfassenden Schutz für Ihre Microsoft<br />

365-Cloud-Anwendungen und macht Co-Working in Teams rundum sicher.<br />

Jetzt testen – abgesichert in 5 Minuten<br />

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IT SECURITY: EINFACH. SICHER. PASSGENAU.<br />

ESET BIETET HÖCHSTMÖGLICHE FLEXIBILITÄT ZUM<br />

OPTIMALEN SCHUTZ VON UNTERNEHMENSDATEN –<br />

EGAL OB MSP, CLOUD ODER ON-PREMISES.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 85


<strong>Industrieanzeiger</strong> präsentiert Ihnen<br />

Partner der Industrie.<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte Partner<br />

der Industrie!<br />

Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />

Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />

HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />

Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />

Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />

Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />

Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />

Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />

Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />

Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungs spektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Ist Ihr C-Teile-Management fit für die Zukunft?<br />

Wir überzeugen Sie mit großem technischen<br />

Know-how bei Verbindungselementen und<br />

bieten Ihnen eine Produktpalette rund um<br />

C-Teile, die kaum Wünsche offen lässt.<br />

Wir stehen für höchste Versorgungssicherheit<br />

und entwickeln kundenindividuelle und maßgeschneiderte<br />

Logistikkonzepte für Produktion<br />

und MRO. Sorgen Sie mit dem passenden C-Teile-<br />

Konzept für effiziente Beschaffungsprozesse und<br />

Abläufe in Ihrem Unternehmen. Diskutieren Sie<br />

mit unseren Experten, wie Sie Ihre Wertschöpfung<br />

steigern können.<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

86 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


PARTNER DER INDUSTRIE<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

CNC-LASERSCHNEIDEN<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

Schages GmbH & Co.KG<br />

www.schages.de<br />

NEU: Laserschneiden mit 10 kW-Fiberlaser<br />

Als mehrfach zertifizierter High-Tech Laser-Blechbearbeiter<br />

aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />

für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />

Flexibilität ist unsere Stärke<br />

– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 30 mm,<br />

Kupfer/Messing bis 18 mm<br />

– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />

– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifizierungen:<br />

ISO 9001 und ISO 14001, Werkseigene PK nach EN 1090,<br />

Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

www.airgroup.eu<br />

Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />

Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />

Mit 17 Partnerbetrieben<br />

an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />

– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />

Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />

einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />

und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />

sowie die schnelle Bereitstellung von<br />

Mietkompressoren.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />

Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />

info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

LASERBESCHRIFTUNG/ETIKETTEN<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

LBT GmbH & Co. KG<br />

www.laser-beschriftung.de<br />

• Materialschonend durch berührungslose Bearbeitung<br />

• An unzugänglichen Stellen, z.B. in Bohrungen wo<br />

Druckverfahren versagen<br />

• BLACK MARKING, ein neues Beschriftungsverfahren<br />

für das Schwarzmarkieren<br />

• Variable Texte und Grafiken aus Kundendaten<br />

• Data-Matrix, Barcode und QR-Code zur<br />

Bauteilnachverfolgung-Traceability<br />

• Data-Matrix Plättchen ECC200 zur<br />

Leiterplattenkennzeichnung per SMD-Automat<br />

• Eigene Produkte wie Etiketten, Frontplatten,<br />

Typenschilder<br />

• Kostengünstig, kurze Lieferzeiten<br />

Fon 089-38 39 42 0 | info@l-b-t.de | www.l-b-t.de<br />

ROBOTIK<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details<br />

zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

Franke GmbH<br />

www.franke-gmbh.de<br />

Auf der Suche nach einer besonders raumsparenden<br />

Konstruktion erfand Erich Franke im Jahre 1936 einen<br />

neuen Lagertyp: das Drahtwälzlager. Sein Prinzip der<br />

vier Laufringe haben wir im Laufe der Jahre kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Heute ist Franke als Spezialist für<br />

Wälzlager und Linearsysteme weltweit bekannt. An<br />

unserem Stammsitz in Aalen beschäftigen wir 280 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus sind wir mit zahlreichen Vertretungen<br />

weltweit präsent. Die von Erich Franke entwickelte<br />

Vier-Punkt-Geometrie bildet die ideale<br />

Voraussetzung für individuelle Produktlösungen, denn<br />

sie erlaubt größtmögliche Variabilität. Unsere Kunden<br />

haben die freie Wahl bezüglich Werkstoff, Geometrie,<br />

Größe, Bohrbild, Verzahnungen oder Abdichtungen.<br />

Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />

www.pasvahl.de<br />

Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />

stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wir liefern bis zu 34 Millionen Spezialschrauben –<br />

direkt ab Lager:<br />

• Passschrauben<br />

• Vierkantschrauben<br />

• Verschlussschrauben<br />

• Flachkopfschrauben<br />

• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />

• Rändelschrauben<br />

• Messingschrauben<br />

• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 87


» VORSCHAU<br />

TOPSTORY<br />

Die Leitmesse für die additive Fertigung,<br />

die Formnext, findet vom 16. bis 19. November<br />

2021 wieder als Präsenzveranstaltung in Frankfurt<br />

statt. Wir zeigen vorab einige Highlights.<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

Der chinesische Batteriehersteller Svolt kommt nach<br />

Europa. Wenn die Fabrik in Überherrn im Saarland 2025<br />

ihre volle Größe hat, soll eine Produktionskapazität von<br />

24 Gigawattstunden im Jahr erreicht werden. Im<br />

Interview spricht der President Europe & Vice President<br />

Svolt Energy Technology von Svolt, Kai-Uwe Wollenhaupt,<br />

über die Pläne von Svolt und die Antriebsarten der<br />

Zukunft.<br />

DATENINFRASTRUKTUR<br />

Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />

Cloud Computing ist die Basistechnologie für viele tech -<br />

nische Innovationen in Alltag und Industrie. Mit dem weiteren<br />

Wachstum von Funktechnologien wie 5G wird der<br />

weltweite Mobilfunkdatenverkehr deutlich zunehmen.<br />

Falls diese Datenautobahn allerdings ausfällt, kann das<br />

vor allem in der industriellen Fertigung äußerst proble -<br />

matisch werden. Resilientes Edge Computing kann eine<br />

Alternative sein, wenn es zum Cloud-Ausfall kommt.<br />

Der <strong>Industrieanzeiger</strong> 18/2021 erscheint am 02.11.2021<br />

Servoantriebe<br />

Neue Motoren für Sinamics S210<br />

Siemens ergänzt sein Einkabel-Servoantriebssystem<br />

Sinamics S210 um neue Servomotoren<br />

und erweitert dadurch den<br />

Einsatzbereich. Speziell für den Einsatz in<br />

der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

bringt das Unternehmen mit dem Simotics<br />

S-1FS2 eine Motorausführung im<br />

Edelstahlgehäuse, höchster Schutzart<br />

Bild: Siemens AG<br />

IP67/IP69 sowie hochauflösenden 22-Bit-<br />

Absolut-Multiturngebern auf den Markt.<br />

Der Servomotor erfüllt alle hygienischen<br />

Bedingungen und kann beim Mischen und<br />

Rühren, Klimatisieren und Lüften, Dosieren<br />

und Befüllen, etc. von Endprodukten<br />

der Nahrungsmittel-, Getränke und Pharmaindustrie<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Servo-Planeten-Getriebemotoren<br />

Simotics S-1FK2 kommen zum Einsatz,<br />

wenn hohe Taktzahlen mit einer leichten<br />

und trägheitsarmen Getriebeausführung<br />

erreicht werden sollen oder wenn es um<br />

Trägheitsanpassung zum präzisen Bewegen<br />

schwerer Lasten geht.<br />

Die Motoren sind fertig montiert und als<br />

Einheit in einer Vielzahl an Getriebeübersetzungen<br />

und -baugrößen erhältlich. Die<br />

thermische Auslegung erfolgt über den<br />

digitalen Zwilling im TIA (Totally Integrated<br />

Automation) Selection Tool.<br />

88 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021


PRODUKTE «<br />

Bürstenelemente<br />

Lässt empfindliche Bauteile<br />

auf Fasern schweben<br />

Bei der Verarbeitung von empfindlichen Fronten<br />

entsteht oft Ausschuss, wenn beim innerbetrieb -<br />

lichen Transport nicht auf die richtige Fixierung geachtet<br />

wird. Das TRW-System vom baden-württembergischen<br />

Hersteller technischer Bürsten, Mink<br />

Bürsten, soll hier Abhilfe leisten: Es fixiert und stützt<br />

empfindliche Oberflächen und sensible Bauteile.<br />

Herkömmliche Einsätze zur Transportsicherung, etwa<br />

aus Styropor, Teppichen oder Gummi haben laut<br />

Mink bei der Sicherung entscheidende Nachteile: Sie<br />

sind nur mäßig flexibel und eingelagerte Schmutzpartikel<br />

können die Oberflächen der Werkstücke beschädigen.<br />

Die flexiblen Fasern der Bürstenelemente<br />

des Beborstungsspezialisten passen sich dagegen<br />

sanft an das Transportgut an und schützen es so vor<br />

Beschädigungen. Die Bürsten bieten sich somit vor<br />

allem für den schonenden und sicheren Transport<br />

hochsensibler Bauteile an. Vorhandene Ladungs -<br />

träger können mit einzelnen Bürstenelementen des<br />

Systems nachgerüstet werden. Dabei übernimmt der<br />

Anbieter die kundenspezifische Auslegung der Ladungsträger<br />

für den sicheren Schutz des Transportgutes<br />

bei optimaler Raumausnutzung.<br />

Die weiteren Vorteile für den Kunden: Bauteile werden<br />

oberflächenschonend fixiert und gelagert. Zudem<br />

werden Mattierungen und Kratzer zuverlässig<br />

vermieden, heißt es. Auch kleinere Bauteile lassen<br />

sich mit dem System fixieren. Das wiederum verbessere<br />

die innerbetriebliche Transportsicherheit und<br />

Stoßschäden beim Einlegevorgang können vermieden<br />

werden. Das Standardsortiment an Bürstenva -<br />

rianten ist als Baukastensystem erhältlich und lässt<br />

sich kostengünstig montieren und austauschen.<br />

Kostenlose Live-Vorführung: 08337.7400-21 • www.beam.de<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 89


» ZULETZT<br />

Imperiale<br />

Maßstäbe<br />

Behaupte keiner, Boris Johnson wäre kein Pfundskerl.<br />

Seinem Beschluss, vom metrischen zum imperialen<br />

Maßsystem zurückzukehren, wird im<br />

Vereinigten Königreich applaudiert und macht durchaus<br />

Sinn. Zwar blieb auf der Insel während der EU-<br />

Zugehörigkeit auch die beliebte britische Währung,<br />

das Pfund, ebenso unangetastet wie die in Meilen<br />

gemessene Entfernung. Doch anders bei Gewichtseinheiten<br />

wie etwa Pfund und Unzen: Im me-<br />

Bild: Ingus Evertovskis/stock.adobe.com<br />

trischen Martyrium mussten Geschäfte Gewichtsangaben auch in Kilogramm angeben.<br />

Der Rückfall in imperiale Zeiten passt ohnehin besser zum Linksverkehrs auf der<br />

Insel. Den hat man trotz der langen EU-kontinentalen Geiselhaft beibehalten.<br />

Allerdings ist dies der Notwendigkeit geschuldet, es den in englischen Städten zahlreich<br />

verkehrenden Reitern und Kutschfahrern zu ermöglichen, halbwegs durch die<br />

chronisch verstopften Straßen zu kommen. Schließlich hat man ein Pferd seit Mittelalterzeiten<br />

so bestiegen, dass man als Rechtshänder sein Schwert links am Gürtel<br />

trägt, also behinderungsfrei von der linken Seite. Ein Umgewöhnen der Reiter wäre<br />

wegen des rigorosen Schwertgebrauchs im Straßenverkehr zum Scheitern verurteilt.<br />

Nun, da auf der Insel das metrische System Napoleons – er hat auch den<br />

Rechtsverkehr in weiten Teilen des Kontinents durchgeboxt – eliminiert wird, müssen<br />

die Reiter nicht mehr fürchten, eines Tages mit Gewalt auf die rechte Spur umerzogen<br />

zu werden. Damit dürfte auch das Tragen des Schwertes im Straßenverkehr entfallen.<br />

Die Reiter haben nun die Gewissheit, ihr Imperium nicht mehr vor dem Zugriff kontinentaler<br />

Kaiser beschützen zu müssen.<br />

Ohnehin „safe“ ist ihre Queen. Königin Elizabeth hat ja nicht nur Gott, der sie<br />

beschützt, sondern auch den Pfundskerl Boris Johnson, der die Maßstäbe auf der Insel<br />

wieder imperial zurechtrückt. (dk)<br />

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