Arbeitslosen - echo
Arbeitslosen - echo
Arbeitslosen - echo
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Frühjahr 2006<br />
JOBCafé<br />
<strong>Arbeitslosen</strong>treff<br />
mit<br />
Internet<br />
Die Kunst des<br />
Klöppelns<br />
Telefonkette<br />
Die Kunst<br />
der Kugeln<br />
Grundschul-<br />
Förderverein<br />
Bonlanden<br />
Altenzentrenförderverein<br />
Künstler<br />
der Filder<br />
Magazin für bürgerschaftliches Engagement in Filderstadt<br />
Zwei<br />
Jahre<br />
<strong>Arbeitslosen</strong>treff<br />
und<br />
Internetcafé
2<br />
In dieser Ausgabe . . .<br />
2 Editorial / Rätselgewinner<br />
3 Vor 50 Jahren<br />
4 Zwei Jahre JOBCafé<br />
6 Klöppelgruppe Filder<br />
7 Filderstädter Telefonkette<br />
8 Billard in Filderstadt<br />
10 Halle im Brandfeld<br />
11 Förderverein der Grundschule<br />
Bonlanden<br />
12 Altenzentren Förderverein<br />
Filderstadt<br />
13 Künstler der Filder e.V. /<br />
Städtische Galerie<br />
14 Bürgerstiftung vergibt Preise<br />
14 Preisrätsel, Impressum<br />
<strong>echo</strong>-Preisrätsel<br />
Die Gewinner<br />
Das Lösungswort unseres letzten<br />
Preisrätsels lautete: Glatteis<br />
Je einen Wertgutschein erhielten:<br />
• Simone Rath<br />
Filderstadt-Bonlanden<br />
• Herbert Gscheidle<br />
Filderstadt-Sielmingen<br />
• Heinz Olle<br />
Filderstadt-Bonlanden<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Redaktion<br />
Bitte recht freundlich!<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wie Sie ja alle wissen, steht die Fußball-Weltmeisterschaft dicht bevor. Seit<br />
Monaten werden die Tage und Stunden gezählt, bis endlich der Ball rollt und die<br />
ersten Tore fallen. „Zu Gast bei Freunden“ ist das Motto und wir alle, die wir ja<br />
Gastgeber sind, sollen besonders freundlich zu unseren Gästen sein. Als wenn wir<br />
das nicht schon immer gewesen wären. Oder waren wir je mürrisch oder grob, wenn<br />
uns ein Ausländer nach dem Weg gefragt hat? Haben wir nicht immer gelächelt,<br />
wenn wir von einem Holländer oder Ecuadorianer herzlich gegrüßt worden sind?<br />
Na also! Wir von den Fildern brauchen für die WM nichts extra zu lernen. Aber<br />
wahrscheinlich hat Franz Beckenbauer mit seinem Organisationskomitee dabei an<br />
seine bayerischen Freunde gedacht, unsereins kann er damit nicht gemeint haben.<br />
Wir bleiben so wie wir sind, so freundlich wie immer, helfen einander und schauen,<br />
dass es auch anderen gut geht.<br />
Genügend Beispiele finden Sie in dieser Ausgabe des „<strong>echo</strong>“. Lesen Sie die Berichte<br />
über den Grundschul-Förderverein Bonlanden, über das JobCafé, die Telefonkette<br />
Filderstadt oder den Förderverein Altenzentren. Daran sieht man, dass man auf<br />
den Fildern grundsätzlich aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit ist. Vielleicht<br />
sind wir bei der Fußball-Weltmeisterschaft noch ein bißchen freundlicher zu den<br />
Fans, wenn sie den Sieg ihrer Nationalmannschaft feiern. Obwohl – das ist dann<br />
wahrscheinlich kaum auszuhalten!<br />
Ihre Redaktion<br />
In eigener Sache<br />
Vielen Dank!<br />
An dieser Stelle danken wir all denen<br />
sehr herzlich, die mit ihrer Spende<br />
einen Beitrag zum Erscheinen dieser<br />
Ausgabe leisten.<br />
Filderstadt-Sielmingen<br />
Filderstadt-Bernhausen
Vor 50 Jahren . . .<br />
Bei der Fahrschule Wilhelm Briem<br />
in Bernhausen bestehen neun Prüflinge<br />
die Traktorführerschein-Prüfung<br />
und zwar acht Frauen und ein Mann.<br />
Besonderes Glück hat Emilie Wolfer<br />
aus Bonlanden: Sie gewinnt bei der<br />
Südfunk-Lotterie eine 16-tägige Flugreise<br />
auf die Kanarischen Inseln.<br />
Ab Juni 1956 wird in Plattenhardt<br />
das Kanalisationsnetz vervollständigt,<br />
und zwar der Teilabschnitt vom Gasthaus<br />
Ochsen in der Uhlbergstraße bis<br />
in die Lindenstraße (heute Lailensäckerstraße).<br />
Bundeslandwirtschaftsminister<br />
Heinrich Lübke, spricht am 27. April<br />
in Sielmingen auf einer Bauernversammlung<br />
in der Gemeindehalle.<br />
Ein schwerer Unfall ereignet sich<br />
im Juli in Bernhausen, als ein amerikanischer<br />
Militärlastwagen die Gaststätte<br />
„Anker" rammt. Er durchbricht<br />
die Eckwand der Gaststätte, verletzt<br />
wird zum Glück niemand.<br />
(Zeitungsanzeigen vom Januar 1956)<br />
In Bonlanden findet im Oktober<br />
1956 die Grundsteinlegung für die<br />
katholische Liebfrauenkirche Bonlanden-Plattenhardt<br />
statt.<br />
Im September weiht der „Arbeiter-<br />
Rad- und Kraftfahrverein Edelweiß" in<br />
Bonlanden seine selbst erbaute Radsporthalle<br />
ein. Diese ist aber bald<br />
mehr als eine Sporthalle. Im Dezember<br />
beginnt in dieser Halle das „Central-<br />
Theater", ein Kino, mit seinen Filmvorführungen.<br />
Ein anderes Bauprojekt ist die<br />
Mörikeschule in Plattenhardt. Im September<br />
1956 kann hier das Richtfest<br />
gefeiert werden, heute beherbergt<br />
dieses Gebäude die Volkshochschule.<br />
Am 30. September bestimmen<br />
zwei Großereignisse die Filder: Auf der<br />
Windhunde-Rennbahn „Schwabenland“<br />
bei Plattenhardt wird das Bundessiegerrennen<br />
ausgetragen. Zwischen<br />
3000 und 4000 Besucher schauen zu.<br />
Zeitgleich findet der Großflugtag<br />
am Echterdinger Flughafen statt:<br />
Tausende von Fahrzeugen verstopfen<br />
die Straßen aus Richtung Stuttgart.<br />
Zu Ende geht das Jahr mit der<br />
Aufklärung eines Kriminalfalls: Nach<br />
Hinweisen aus der Bevölkerung können<br />
zwei Männer aus Kemnat gefasst werden,<br />
die 74 Hasen- und 10 Taubendiebstähle<br />
auf den Fildern, u.a. auch<br />
in Bonlanden, begangen hatten.<br />
Stadtarchiv Filderstadt / Streckfuß<br />
3<br />
Fotos: Stadtarchiv
Foto: – e –<br />
Zwei Jahre<br />
JOBCafé<br />
JOBCafé <strong>Arbeitslosen</strong>treff<br />
und Internetcafé<br />
Mindestens einmal pro Woche, auf<br />
jeden Fall jeden Montag, weil am<br />
Wochenende die neuen Stellenangebote<br />
in der Zeitung stehen, kommt<br />
Frau M. ins JOBCafé. Sie gehört zu<br />
den Stammgästen. Sie ist schon lange<br />
– viel zu lange – arbeitslos. Dabei ist<br />
sie gut ausgebildet, kann auf viel<br />
Berufserfahrung in verschiedenen Betrieben<br />
zurückblicken, ist engagiert<br />
und freundlich.<br />
Das Schreiben der Bewerbung dauert<br />
nicht lange. Frau M. hat ein Musterschreiben,<br />
das sie für das neue Stellenangebot<br />
geringfügig ändert: Datum,<br />
Adresse, Anrede – fertig. Lebenslauf<br />
dazu und schon kann sie den Briefumschlag<br />
zukleben und wegschicken.<br />
Zuhause hat sie keinen PC. Vielleicht<br />
bekommt sie den alten von<br />
einem Bekannten geschenkt. Die Verbindung<br />
ins Internet fehlte ihr dann<br />
auch. Solange ist sie froh, dass sie ihre<br />
Unterlagen im JOBCafé schreiben kann.<br />
Das JOBCafé-Team (von links): Johann<br />
Benkowitsch, Gebba Elsenheimer, Ulrike<br />
Vogelsang, Hartmuth Henke<br />
Manchmal benötigt sie ein wenig<br />
Unterstützung, wenn ihr aus irgendeinem<br />
Grund die Kopfzeile mit ihrer<br />
Adresse verrutscht und sie sie nicht<br />
wieder richtig positionieren kann.<br />
Oder die Tabelle mit Ihrem Lebenslauf<br />
wird auf einmal auf zwei Seiten ausgedruckt,<br />
obwohl es bisher immer nur<br />
eine war. Da helfen wir ihr gerne. Bei<br />
der Gelegenheit weisen wir sie auch<br />
auf kleine Schreibfehler hin, die sie<br />
gleich korrigieren kann.<br />
Die Fakten<br />
Manchmal erzählt Frau M., dass sie<br />
sich gerade große Hoffnungen macht,<br />
weil sie gleich mehrere Bewerbungen<br />
offen hat. Bisweilen erfährt man auch<br />
von ihr, dass sie wieder eine Absage<br />
bekommen hat. Wenn sie wollte, könnten<br />
wir die Absage zusammen mit ihr<br />
analysieren, denn oft verstecken sich<br />
hinter den freundlichen Formulierungen<br />
die wahren Gründe für die Nichteinstellung.<br />
Dann könnte sie versuchen, die<br />
nächste Bewerbung besser zu machen.<br />
Das JOBCafé entstand im April 2004 aus dem ehemaligen JobKontakt, einem<br />
Projekt der Diakonie. Es befindet sich in Bernhausen in Räumen der ehemaligen<br />
Stuttgarter Blumenfabrik (stublu), ca. 500 m vom S-Bahnhof entfernt<br />
in Richtung Echterdingen. Es bietet die kostenlose Benutzung von 5 PCs mit<br />
Internetzugang, Fotokopierer, Drucker und Scanner. Ausdrucke und Fotokopien<br />
sind in geringem Umfang kostenfrei. Eine Sitzecke lädt zum Verweilen<br />
und Gedankenaustausch ein. Kaffee oder Sprudel können erworben werden.<br />
Ca. 1300 Menschen haben das JOBCafé seither besucht, davon ca. 60% Männer<br />
und 40% Frauen; 75% der Besucher sind Ausländer, die meisten eher<br />
über 40 Jahre alt.<br />
JOBCafé, Echterdinger Straße 51, 70794 Filderstadt-Bernhausen<br />
Tel. 0711-9077450, www.jobcafe-bernhausen.de<br />
Geöffnet montags und mittwochs 14 - 18 Uhr, freitags 9 - 16 Uhr.<br />
Das JOBCafé-Forum entstand vor einem Jahr aus dem ehemaligen Zukartreff<br />
(der Gemeinden Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt). Es bietet Vorträge<br />
von kompetenten Referenten zu Themen rund um die Erwerbslosigkeit an.<br />
Das JOBCafé-Forum findet zweimonatlich, jeweils am zweiten Dienstag, von<br />
14 - 17 Uhr im Bürgerzentrum Bernhausen, Bernhäuser Hauptstraße 2, statt.<br />
Bitte beachten Sie die aktuellen Anzeigen im Amtsblatt oder im Internet<br />
unter www.jobcafe-bernhausen.de.
Herr Y. hat seinen Freund mitgebracht.<br />
Er ist zum ersten Mal da. Von<br />
der Arbeitsagentur hat er den Tipp<br />
bekommen, dass man ihm im JOBCafé<br />
bei der Erstellung seiner Bewerbungsunterlagen<br />
helfen kann.<br />
Herr Y. ist türkischer Herkunft und<br />
steht zum ersten Mal vor dieser Herausforderung.<br />
Er kämpft mit allem.<br />
Wo findet man die Buchstaben auf der<br />
Tastatur? Wie schreibt man richtig<br />
Deutsch? Sprechen kann er ja ganz<br />
gut, doch mit der Rechtschreibung<br />
hapert es sehr. Wie formuliert man ein<br />
Anschreiben? Wie erstellt er einen<br />
Lebenslauf? Eigentlich hat er nur ein<br />
paar Daten. Sein Berufsleben war bisher<br />
nicht sehr abwechslungsreich.<br />
Wir können ihn beruhigen und zeigen<br />
ihm ein kleines Programm, mit<br />
dem er seinen Lebenslauf automatisch<br />
erstellen kann. Er muß nur seine Daten<br />
eingeben und zum Schluß kommt ein<br />
gut gestaltetes Dokument heraus.<br />
Beim Anschreiben wird es schwieriger.<br />
Herr Y. will, dass man ihm ein<br />
Schreiben formuliert, das er später<br />
nur noch aktualisieren muß. Doch wir<br />
überzeugen ihn davon, dass es ihm<br />
nichts nützt ein perfektes Schreiben<br />
zu haben, das einen falschen Anschein<br />
von ihm erweckt. Schließlich<br />
muss er sich mit dem präsentieren,<br />
was er kann, damit er beim Bewerbungsgespräch<br />
nicht gleich wieder<br />
aussortiert wird.<br />
„Warum engagieren Sie sich<br />
im JOBCafé?“<br />
Auf die Frage nach ihrer persönlichen<br />
Motivation antworteten ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/-innen:<br />
Ein Mitarbeiter:<br />
Ich habe und nehme mir die Zeit<br />
wegen Arbeitslosigkeit bzw. vereinfachtem<br />
Bezug von ALG nach der sog. 58er<br />
Regelung und möchte der Allgemeinheit<br />
für diese staatliche Leistung etwas<br />
zurückgeben.<br />
Das Wissen aus meiner jahrzehntelangen<br />
Praxis als ehemaliger Arbeitgeber<br />
bzw. leitender Angestellter um<br />
das Thema Bewerbung und Mitarbeiter-<br />
Neueinstellung kann für den Personenkreis<br />
der Jobsucher im Jobcafé nützlich<br />
sein, wenn es abgefragt wird. Zudem<br />
weckt dieser<br />
betroffene<br />
Personenkreis<br />
meine<br />
Fürsorge!<br />
Eine Mitarbeiterin:<br />
Ich nehme mir gerne ein paar Stunden<br />
Zeit im Monat, weil ich im JOBCafé<br />
eine Möglichkeit habe, mit Menschen<br />
zusammenzuarbeiten, wie ich sie in<br />
meinem Berufsalltag nicht geboten<br />
bekomme, und ich so meine sozialen<br />
Kompetenzen erweitern und festigen<br />
kann. Ein anderer Effekt ist, dass ich<br />
hier meine eigenen Wünsche und Sorgen<br />
oft neu überdenken muss, wenn ich<br />
von den Problemen anderer erfahre.<br />
Zwei Mitarbeiter:<br />
Wir freuen uns, dass wir nicht mehr<br />
untätig zuhause herumsitzen müssen,<br />
sondern etwas Sinnvolles tun können<br />
und dafür eine gewisse Anerkennung<br />
bekommen, die sich zum Beispiel darin<br />
äußert, dass sich jemand vielmals für<br />
die Hilfe bedankt.<br />
Wir halten es für vorteilhaft in den<br />
eigenen Bewerbungen festzuhalten,<br />
dass man sich in einer sozialen Einrichtung<br />
engagiert. Außerdem lernt man<br />
neue Leute kennen.<br />
5<br />
Wir unterstützen ihn lediglich,<br />
damit die Schreib- und Grammatikfehler<br />
nicht überhand nehmen. Wenn<br />
alles fertig ist, kann er eine Diskette<br />
mit seinen darauf gespeicherten<br />
Daten mitnehmen.<br />
Ulrike Vogelsang<br />
Peter Dannenhauer, Leiter der Diakonischen<br />
Bezirksstelle Bernhausen:<br />
Es ist erfreulich, wie gut das JOB-<br />
Café mittlerweile angenommen<br />
wird und mit welchem Engagement<br />
das ehrenamtliche Mitarbeiterteam<br />
das offene Angebot betreut und<br />
immer wieder verbessert.<br />
Das JOBCafé zeigt auch, wie wichtig<br />
ein Treffpunkt und eine Anlaufstelle<br />
für Menschen ist, die von<br />
(Langzeit-)Arbeitslosigkeit betroffen<br />
sind und Unterstützung, Beratung<br />
oder Kontaktmöglichkeiten – auch<br />
für gemeinsame Unternehmungen<br />
– suchen.<br />
Wir freuen uns ebenfalls, dass die<br />
regelmäßig durchgeführten Informations–<br />
und Diskussionsveranstaltungen<br />
im Rahmen des JOBCafé-<br />
Forums auf Interesse stoßen, und<br />
es immer wieder gelingt, gute<br />
Referenten und Themen zu finden.
Fotos: <strong>echo</strong><br />
6<br />
Das ist ja Spitze ...<br />
werden Sie immer wieder ausrufen,<br />
wenn Sie die anlässlich des 10-jährigen<br />
Bestehens der Klöppelgruppe Filder<br />
e.V. ausgestellten Arbeiten - besser<br />
gesagt Kunstwerke - zum Thema<br />
“Bäume, Blumen, Blätter” bestaunen<br />
können. Der Filderstädter Bevölkerung<br />
wird Gelegenheit geboten, sich zu informieren<br />
und zuzuschauen, welche<br />
zauberhaften Gebilde unter den flinken<br />
Händen der Klöppelgruppe entstehen.<br />
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte<br />
sich das alte Klöppelhandwerk<br />
vom Gebrauchsgegenstand hin zur anerkannten<br />
Textilkunst. Die Spitze<br />
war Statussymbol, Handelsobjekt,<br />
Wertanlage und<br />
für unzählige KlöpplerinnenLebensgrundlage<br />
der Familie. Heute<br />
ist die Spitze unabhängig<br />
von Modetrends.<br />
So wie im 20.<br />
Jahrhundert der<br />
Wert der Ge-<br />
brauchsspitze sank, so stieg die Anerkennung<br />
in der Textilkunst.<br />
Wann und wo das Klöppeln entstand<br />
ist nicht sicher nachzuweisen.<br />
Die ältesten bekannten Spitzen stammen<br />
vom Anfang des 15. Jahrhunderts<br />
aus Italien. Über die Niederlande und<br />
Frankreich kam die Technik rasch nach<br />
Deutschland. Bereits im 16. Jahrhundert<br />
wurde in Deutschland geklöppelt,<br />
insbesondere im Erzgebirge. Man geht<br />
dort für diese Zeit bereits von 10.000<br />
Personen aus. Schon kleine Kinder mit<br />
4 - 5 Jahren erlernten von ihren Müttern<br />
das Klöppeln für den Lebensunterhalt.<br />
Auch von der Schwäbischen<br />
Alb sind schon sehr alte Spitzen<br />
bekannt. Im Winter, als es auf den<br />
Feldern nichts zu tun gab, saß Alt und<br />
Jung im warmen Stübchen und regte<br />
die Finger bei der Arbeit.<br />
Klöppeln ist für jeden erlernbar,<br />
der etwas Geschick für Handarbeiten<br />
hat und Geduld mitbringt. Die Technik<br />
hier zu erklären dagegen wäre schwer.<br />
Man arbeitet auf einer Rolle mit herunterhängenden<br />
Klöppeln oder auf<br />
einem flachen Kissen mit liegenden<br />
Klöppeln, das Ergebnis ist dasselbe.<br />
Die Klöppel werden paarweise benutzt.<br />
Als Vorlage dient ein Klöppelbrief, der<br />
das Motiv zeigt sowie eine technische<br />
Zeichnung, die die Technik erläutert.<br />
Belohnen Sie das Engagement für dieses Handwerk<br />
durch den Besuch des Klöppeltages! Er findet am<br />
Samstag, 20.05.06, von 10.00 – 18.00 Uhr in<br />
der Weilerhauhalle Plattenhardt statt. Klöppelbedarf<br />
usw. kann erworben werden, für einen<br />
Imbiss ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.<br />
Die Materialien sind unterschiedlich:<br />
Hauptsächlich wird mit Leinen<br />
gearbeitet, aber auch Baumwolle, Seide<br />
und Papier, ja sogar mit Metallfäden<br />
oder Haaren kann geklöppelt werden.<br />
Klöppeln ist heute international; man<br />
braucht keine Fremdsprache zur Verständigung,<br />
es genügen Klöppelbrief<br />
und technische Zeichnungen. So kann<br />
heute auch ein Japaner mit einem<br />
Filderstädter Muster austauschen –<br />
das Internet macht’s möglich.<br />
Am 28. März 1996 wurde die<br />
,,Klöppelgruppe Filder“ gegründet. Im<br />
Vordergrund stand der Wunsch, dieses<br />
schöne alte Kunsthandwerk zu bewahren,<br />
zu pflegen und weiter bekannt zu<br />
machen. Heute trifft sich die Gruppe<br />
14-tägig. Seit Herbst 2005 gibt es<br />
wöchentlich eine Gruppe von Jugendlichen<br />
im Alter von 8 - 11 Jahren.<br />
Natürlich können Interessierte jederzeit<br />
zu beiden Gruppen dazustoßen.<br />
Friederike Lenz<br />
Kontakt:<br />
www.kloeppelgruppe-filder.de<br />
Karin Schiller, Telefon 0711-7078124
66 55 44 – tuut – tuut . . .<br />
die Verbindung klappt!<br />
„Hallo und guten Morgen, gut<br />
aus den Federn gekommen?“ –<br />
So oder ähnlich könnten auch Sie<br />
bald begrüßt werden, wenn Sie bei<br />
der Filderstädter Telefonkette mitmachen.<br />
Beim Forum „Aktiv älter werden“,<br />
das das Referat für Bürgerbeteiligung<br />
und Stadtentwicklung im Herbst 2004<br />
veranstaltete, wurde der Gedanke geboren<br />
auch in Filderstadt eine Telefonkette<br />
für allein lebende ältere<br />
Mitbürger zu beginnen.<br />
Margot Gorlt, Manfred Mulde und<br />
Monika Steinle haben die Initiative<br />
ergriffen und ein entsprechendes<br />
Konzept erarbeitet. Manfred Mulde<br />
hat sich als Koordinator zur Verfügung<br />
gestellt. Dank seinem Engagement<br />
konnte die erste Telefonkette im<br />
Herbst 2005 starten. Fünf Damen und<br />
zwei begeisterte Herren nehmen bisher<br />
daran teil.<br />
Bei einem gemütlichen Treffen<br />
Anfang 2006 wurden die Erfahrungen<br />
und eventuellen Wünsche zur Organisation<br />
besprochen. Es wurde ganz<br />
deutlich angesprochen, dass die Teilnehmer<br />
sich sicherer fühlen; sie wissen,<br />
„es merkt jemand wenn es mir nicht<br />
gut geht und kann Hilfe organisieren“,<br />
ganz unter dem Motto: „Hilfe veranlassen,<br />
bevor Probleme zu Notfällen<br />
werden“.<br />
Unser Foto zeigt die Teilnehmer an der ersten Filderstädter Telefonkette bei einem<br />
ihrer gemütlichen Treffen – Kontakte wollen eben nicht nur am Telefon gepflegt<br />
werden . . .<br />
Aber auch die kleinen Gespräche<br />
am Morgen tun gut. Zusätzlich können<br />
auch freundschaftliche Kontakte<br />
entstehen. Natürlich bedarf eine solche<br />
Telefonkette Regeln, wie z.B. wer<br />
beginnt, gleichbleibende Reihenfolge,<br />
die Uhrzeit, usw.<br />
Die positive Erfolgsbilanz der<br />
ersten Telefonkette ermuntert dazu,<br />
das Angebot auszuweiten. Wäre das<br />
etwas für Sie, auf das Sie schon lange<br />
gewartet haben? Oder kennen Sie<br />
einen Nachbar der alleine lebt?<br />
Nehmen Sie den Telefonhörer zur<br />
Hand und rufen für weitere unverbindliche<br />
Information Winfried Mauz<br />
von der IAV-Stelle an unter Telefon<br />
0711-7003-303.<br />
7<br />
Friederike Lenz<br />
Foto: – e –
8<br />
Kunst<br />
Die<br />
mit den<br />
Kugeln<br />
Billard ist wirklich eine Kunst. Wer schon einmal<br />
zugeschaut hat oder selbst schon einmal gespielt hat,<br />
der weiß, dass die Kugeln nicht immer das machen,<br />
was von ihnen verlangt wird.<br />
Es sei denn, es sind Könner am Werk.<br />
Dann ist es Kunst.<br />
Billard hat eine lange Geschichte.<br />
Ab dem 17. Jahrhundert wird auf den<br />
mit Tuch bezogenen Tischen gespielt,<br />
aber ähnliche Spiele gab es schon<br />
2000 vor Christus. Und es gibt einige<br />
Spielarten des Billard: Carambolage<br />
beispielsweise, Snooker oder Poolbillard.<br />
So wie es seit gut 8 Jahren im<br />
Billard-Sportzentrum in Plattenhardt<br />
gespielt wird.<br />
Damals ist man in eine Lücke gestoßen<br />
in Filderstadt. Nicht, weil ein<br />
großer Bedarf an „Zockersport“ da<br />
gewesen wäre, sondern weil viele eine<br />
Alternative zum schweißtreibenden<br />
Sport suchten.
Und es ist auch nicht so, dass sich<br />
hauptsächlich Jugendliche zum Billard<br />
hingezogen fühlen, die ganze Alterspalette<br />
ist dort vertreten. Jung und<br />
Alt frönen einem Sport, der vielfach<br />
im Verruch ist, weil ein Klischee an<br />
ihm haftet, das schon lange der Vergangenheit<br />
angehört. „Haie der Großstadt“<br />
oder „Poolhall Junkies“ waren<br />
Filme, die ein altes Vorurteil stärkten,<br />
doch wird man in Plattenhardt sicher<br />
keine Zocker oder gar Gangster mit<br />
dicker Zigarre finden.<br />
Im Gegenteil: zum sauberen und<br />
gepflegten Umfeld passen ausschließlich<br />
ebensolche Besucher und Sportler,<br />
auf angemessene Kleidung wird geachtet<br />
und der so beliebte Jogging-<br />
Anzug findet keinen Einlass. Mehr<br />
noch: bei Turnieren ist der schwarze<br />
Anzug obligatorisch.<br />
Dann nämlich spielt der Billard-<br />
Sportverein Filderstadt e.V. (BSV) an<br />
18 Turniertischen in der Verbandsliga<br />
um Sieg oder Niederlage, wobei es im<br />
letzten Jahr meistens Siege waren.<br />
War ein Jahr zuvor noch die Kreisliga A<br />
die sportliche Heimat der Kugelkünstler,<br />
so schicken sich die sieben Mannschaften<br />
des Vereins jetzt an, die<br />
Ligen aufzurollen. Ein Jugendlicher<br />
spielt bereits im Bundeskader, ein anderer<br />
steht womöglich kurz davor.<br />
So trägt die Jugendarbeit des Vereins<br />
Früchte. Es zahlt sich aus, dass der Verein<br />
sich beim Sommerferienprogramm<br />
der Stadt engagiert, denn eine Handvoll<br />
Jugendliche bleibt dem Verein nach<br />
ersten Schnupperstößen immer treu.<br />
Was sicher auch daran liegt, dass<br />
sich auch Eltern der jungen Billardspieler<br />
vom „jugendfreien“ Umfeld<br />
überzeugt zeigen. Sicher, man kann<br />
an neun Dartautomaten Pfeile werfen,<br />
aber auch das wird sportlich sogar in<br />
der Bundesliga betrieben und auch<br />
neun Fußball-Turniertische sind vorhanden.<br />
Doch kein einziger Spielautomat<br />
hängt an der Wand und während<br />
des Ligabetriebs sind Alkohol oder<br />
stimulierende Getränke absolut tabu.<br />
Ansonsten geht es im Industriegebiet<br />
Plattenhardt zu wie in jedem Verein.<br />
Dienstags ist Vereinsabend und<br />
9<br />
Abb. links:<br />
Bereits im 16. Jahrhundert vergnügten<br />
sich Studenten beim Billardspiel in<br />
eigens ausgestatteten Räumen . . .<br />
da kann jeder kommen, wenn er sich<br />
ernsthaft für den Sport interessiert.<br />
Es gibt nicht wenige Vereinsaktivitäten<br />
wie Grillabende auf der schönen,<br />
großen Terrasse und auch der Unterhaltungswert<br />
im „Sevenup“, wie der<br />
Gastronomiebetrieb heißt, ist nicht zu<br />
verachten.<br />
Und was die Mitgliedsbeiträge betrifft,<br />
so sind diese auch dem Geldbeutel<br />
eines Schülers angepasst. 13<br />
Euro im Monat sind sicher nicht die<br />
Welt und um Geld wird nicht gespielt.<br />
Werner Streckfuß<br />
Kontakt:<br />
Telefon: 07 11 - 77 77 78 8<br />
www.bsz-filderstadt.de<br />
E-Mail:bsz@www.bsz-filderstadt.de
Fotos: <strong>echo</strong><br />
10<br />
Neu in Harthausen:<br />
Die „Halle im Brandfeld“<br />
Lange war die neue Harthäuser<br />
Halle ein Zankapfel. In der Bevölkerung<br />
und im Gemeinderat war sie umstritten.<br />
Jetzt steht sie und konnte<br />
mit einiger Verzögerung eingeweiht<br />
werden. Aber immer noch gehen die<br />
Meinungen auseinander.<br />
Auf die Frage "Wie finden Sie die<br />
neue Halle in Harthausen?" antworteten<br />
von 100 % der Befragten<br />
36 % mit „sie ist nutzvoll!“<br />
31 % mit „sie ist brauchbar!“<br />
16 % mit „sie ist unbrauchbar!“<br />
17 % mit „sie ist zwecklos!“<br />
Rückblick: Im Frühling 2004 wird<br />
im Bürgerzentrum Bernhausen durch<br />
den Gemeinderat abgestimmt, ob<br />
Harthausen eine neue Sporthalle bekommt.<br />
Nach 30 Minuten steht fest:<br />
in Harthausen wird neben das Vereinsheim<br />
eine neue Sporthalle gebaut.<br />
Darüber haben sich die Sportler<br />
und der TSV Harthausen sehr gefreut,<br />
da dann die Turniere und das Training<br />
nicht mehr in Plattenhardt, Sielmingen,<br />
Bonlanden oder auf der Gutenhalde<br />
stattfinden müssen.<br />
Auch der TC (Tennisclub) Harthausen<br />
war darüber sehr froh, weil er,<br />
solange die Halle noch nicht als Lärmschutz<br />
diente, Spielverbot hatte. Dies<br />
kam, weil sich einige Anwohner über<br />
das andauernde "plob plob plob" des<br />
Tennisballes beschwert hatten.<br />
Aber jetzt steht sie prächtig am<br />
Ende der Esslinger Straße. Die Eröffnung<br />
der Halle sollte am 10. März<br />
2006 stattfinden, wurde aber wegen<br />
eines Wasserschadens um einige<br />
Wochen verschoben.<br />
Die Halle verfügt über vier Gerätegaragen,<br />
fünf Basketballkörbe, acht<br />
Klettertaue, vier Kletterstangen und<br />
eine Sprossenwand. Es gibt zwei<br />
Schiedsrichterkabinen mit je einer<br />
Dusche und WC, und für die Sportler<br />
zwei Doppelkabinen mit je fünf<br />
Duschen und WC.<br />
Für die Zuschauer steht eine zweistufige<br />
Tribüne zur Verfügung. Neben<br />
dem Haupteingang ist eine Essensausgabe<br />
mit Küche. Außerhalb der Halle<br />
stehen achtzehn neue Fahrradständer<br />
und fünfundzwanzig neue Parkplätze<br />
zur Benutzung bereit, daneben wurde<br />
eine Grünfläche mit Bäumen angelegt.<br />
Die Halle besitzt eine Quadratmeterzahl<br />
von 1700 m 2 , die Spielfläche beträgt<br />
22 m x 44 m; sie ist durch eine<br />
Trennwand in zwei Hälften teilbar.<br />
Unser „Gastautor“:<br />
Maximilian Gleich<br />
Maximilian, Jahrgang<br />
1992, besucht<br />
die Klasse 7a der<br />
Realschule Bonlanden, Lehrerin Frau<br />
Braun. Der Beitrag entstand im Rahmen<br />
des Unterrichtsteils „Soziales<br />
Engagement in sozialen Einrichtungen<br />
in der Stadt Filderstadt“.
Wir wünschen uns was!<br />
Jeder ehrenamtlich Tätige kennt das:<br />
Das Gefühl helfen zu können tut gut<br />
und spornt an. Das geht auch uns so.<br />
Wir freuen uns, helfen zu können und<br />
sind froh, Grundschüler fördern zu<br />
können. Wir sind der Förderverein der<br />
Grundschule Bonlanden, der Grund-<br />
Sch-Uhl-Förderverein Bonlanden e.V.<br />
Es gibt uns seit November 2004.<br />
Auch beim Wirken eines Schul-Fördervereins<br />
(SFV) gibt es bestimmte Abläufe:<br />
Bei jeder Aktion müssen die<br />
Aktiven auf andere zugehen und fragen<br />
„Kannst du, würdest du, hast du?“ Ist<br />
dann eine Aktion gelaufen, dann<br />
kommen die Grundschüler und wieder<br />
heißt es: „Dürfen wir uns etwas wünschen?“<br />
Wenn sich unser Förderverein etwas<br />
wünschen dürfte, dann würde er sich<br />
wünschen, dass Sie<br />
... zum Vorlesen für Schüler in die<br />
Schule kämen,<br />
... mit den Kindern basteln würden,<br />
... mit ihnen etwas spielen würden,<br />
z.B. Dame, Schach,<br />
... mit ihnen malen würden,<br />
... ihnen Fahrradfahren lehren würden,<br />
... mit ihnen Theater spielen würden,<br />
... mit ihnen musizieren würden,<br />
... uns helfen, Sponsoren zu finden,<br />
Förderanträge zu schreiben,<br />
... uns Ihr Wissen und Ihre Erfahrung<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Das könnten Omas und Opas sein, ältere<br />
Schüler, auch von anderen Schulen,<br />
Tanten und Onkel, RentnerInnen,<br />
Arbeitslose, sozial Engagierte. Vielleicht<br />
gerade Sie!<br />
Es lassen sich so viele Sachen<br />
machen und wir haben schon viele<br />
gemacht: eine Fußball-Stadtmeisterschaft,<br />
eine Sprachförderung organisiert,<br />
Lesenachmittage, Tombolas<br />
oder Flohmärkte ausgerichtet, den<br />
Sportunterricht unterstützt, Power-<br />
Kids-Kurse angeboten. Und wenn<br />
Sie selbst eine tolle Idee haben, die<br />
Sie gerne mit uns umsetzen wollen,<br />
dann melden Sie sich ganz einfach!<br />
Sie erreichen uns im Internet unter<br />
www.grund-sch-uhl-e.de oder telefonisch<br />
unter 0711-773109.<br />
Thorwald Teuffel von Birkensee /<br />
Werner Streckfuß<br />
Der Vorstand (von links): Dirk Hölterhoff,<br />
Kirsten Bäuerle, Thorwald Teuffel<br />
von Birkensee, Petra Wehinger (es fehlt<br />
Georg Appel).<br />
11<br />
Übrigens:<br />
In Kooperation mit den beiden anderen<br />
Schulfördervereinen am Bildungszentrum<br />
Seefälle ist es dem Förderverein gelungen,<br />
für den Herbst 2006 die Wanderausstellung<br />
des Mathematikums<br />
Gießen „Mathematik zum Anfassen“<br />
nach Filderstadt zu holen. Vom 14. bis<br />
28.10.2006 ist sie im Bürgerhaus<br />
Plattenhardt zu besichtigen.<br />
Diese Ausstellung hat bisher über eine<br />
Million Besucher begeistert – vielleicht<br />
auch Sie?<br />
Fotos: Förderverein
Fotos: <strong>echo</strong><br />
12<br />
Altenzentren Förderverein Filderstadt e.V.<br />
Der Verein stellt sich, seine<br />
Aktivitäten und Ziele vor.<br />
Während der Entstehung des Altenund<br />
Gemeinwesenzentrums Filderstadt<br />
(AGWZ) – heute Haus am Fleinsbach –<br />
beschloss der Filderstädter Gemeinderat<br />
1988 aufgrund einer Initiative der<br />
damaligen Stadträtin Hannelore Löhr<br />
und Anträgen mehrerer Fraktionen,<br />
einen Förderverein Altenzentrum zu<br />
initiieren. Im Gründungsaufruf beschrieb<br />
Oberbürgermeister Dr. Peter<br />
Bümlein die Vereinsidee: „…Die<br />
Pflegebedürftigen sollen spüren, dass<br />
sie in Filderstadt leben und zur<br />
Gemeinschaft gehören, … den Bürgerinnen<br />
und Bürgern die Möglichkeit<br />
geben, gezielt zu helfen, … in der Bevölkerung<br />
eine Bewusstseinsbildung<br />
für die Probleme älterer Menschen zu<br />
schaffen“.<br />
An der Gründungsversammlung am<br />
21.05.1992 nahmen 34 Mitbürger teil.<br />
Zum Ersten Vorsitzenden wurde Georg<br />
Kern gewählt, ihm folgten 1993 Hannelore<br />
Löhr und 2003 Karl Praxl.<br />
Der Altenzentren Förderverein<br />
Filderstadt e.V. leistet eine breit<br />
angelegte, erfolgreiche Arbeit zur<br />
Verbesserung der Lebenssituation der<br />
Menschen in Filderstädter Einrichtungen<br />
der Altenpflege und für die Belange<br />
der älteren Menschen in Filderstadt.<br />
Dank der Beiträge seiner ca. 270<br />
Mitglieder und der Spendenbereit-<br />
schaft von Filderstädter Firmen, Institutionen,<br />
Vereinen und Einzelpersonen<br />
war es dem Förderverein möglich, auch<br />
komplexe Projekte (vom behindertengerechten<br />
Bus bis zum Therapieraum)<br />
im Haus am Fleinsbach und im Pflegeheim<br />
St. Vinzenz durchzuführen. Tatkräftige,<br />
ehrenamtliche Unterstützung<br />
der Vereinsziele wird von aktiven Mitgliedern<br />
auch bei vielen Veranstaltungen<br />
wie Bazaren, Ausflügen, Sommerund<br />
Herbstfesten geleistet.<br />
Zum zehnjährigen Bestehen hatte<br />
sich der Altenzentren Förderverein 2002<br />
eine besondere Aufgabe gestellt:<br />
Hochgerechnet sind in Filderstadt 700<br />
Personen von Demenz betroffen,<br />
Tendenz steigend! Erforderlich sind<br />
eine besondere Betreuung, speziell<br />
ausgestattete Räumlichkeiten und<br />
Sinnes- und Beschäftigungsangebote,<br />
um diesen Personenkreis zu erreichen.<br />
Mit einer „Aktion zur Verbesserung<br />
der Versorgung von Demenzkranken“<br />
wurden die Einrichtungen der Altenpflege<br />
bei der Umsetzung neuer Konzepte<br />
mit 50.000 DM gefördert. Dieser<br />
Kraftakt gelang nur durch die Unterstützung<br />
von Spendern sowie unermüdlichem<br />
Einsatz des Vorstandes<br />
und der „Werkstatt Aktiv und Kreativ“<br />
des Fördervereins.<br />
2004 hat sich der Altenzentrum<br />
Förderverein am Landeswettbewerb<br />
„Bürgerengagement für Lebensqualität<br />
im Alter ‚beLa’" beteiligt. Die Jury<br />
hat den Wettbewerbsbeitrag „Gemeinsam<br />
gegen das Verlorensein“ im weissen<br />
Saal des neuen Schlosses in<br />
Stuttgart mit einem Preis belohnt. Die<br />
Freude über die landesweite Anerkennung<br />
war groß, der Preis kam wiederum<br />
Demenzkranken zugute.<br />
Helfen Sie uns helfen!<br />
Der Förderverein hat sich der<br />
Altenarbeit in ganz Filderstadt verschrieben,<br />
ist steuerlich als gemein-<br />
nützig anerkannt<br />
und<br />
arbeitet<br />
politisch<br />
neutral.<br />
Zur Umsetzung<br />
seiner Aufgaben<br />
arbeitet er eng mit Filderstädter Einrichtungen<br />
der Altenpflege zusammen,<br />
fördert und unterstützt nachdrücklich<br />
die Beziehungen zwischen Menschen<br />
dieser Einrichtungen, offener Altenarbeit<br />
und der Bevölkerung. Die Verbesserung<br />
der Situation älterer Menschen<br />
in Filderstadt, die noch „zuhause“<br />
wohnen, zählt auch zu den Zielen des<br />
Vereins. So wird derzeit die Realisierung<br />
einer schwierigen Aufgabe entwickelt:<br />
ein Einkaufsmobil soll Menschen, die<br />
ihre Grundversorgung nicht mehr allein<br />
bewältigen können, zum Einkaufserlebnis<br />
verhelfen. Um auch in Zukunft<br />
einen wirkungsvollen Beitrag zur Erhaltung<br />
der Lebensqualität im Alter<br />
leisten zu können, braucht der Förderverein<br />
engagierte Mitglieder, die bereit<br />
sind, sich einzubringen ebenso wie Förderer,<br />
die mit Ideen, Wissen und<br />
Spenden die Vereinsarbeit unterstützen.<br />
Ursula Wieland / Eugen Straub<br />
Kontakte und weitere Informationen<br />
über den ersten Vorsitzenden Karl<br />
Praxl: k.praxl@praxl-ing.de
Künstler der Filder e.V./Städtische Galerie<br />
Die Städtische Galerie Filderstadt<br />
wird eigenverantwortlich und ehrenamtlich<br />
im Auftrag der Stadt Filderstadt<br />
vom Verein „Künstler der Filder<br />
e.V.“ betrieben. „Wir sehen Kunst als<br />
soziale Verpflichtung und wissen, dass<br />
sie ein wichtiger Teil der Infrastruktur<br />
jeder Stadt ist. Wichtig ist uns das<br />
ehrenamtliche Engagement“, so Axel<br />
Zimmermann. „Wir pflegen Kontakt zu<br />
kulturellen Institutionen in Filderstadt,<br />
z.B. dem Fotoclub, der Theatergruppe<br />
„die Eulen“ und besonders zur Kunstschule<br />
und dem Atelierhaus“.<br />
Ein Anliegen von Axel Zimmermann<br />
ist es auch, im Verein wie bei Ausstellungen<br />
darauf zu achten, dass nicht nur<br />
etablierte Künstler ausgestellt werden,<br />
sondern auch junge Menschen<br />
eine Chance erhalten und als selbständige<br />
Künstler Förderung erfahren.<br />
Der Verein „Künstler der Filder e.V.“<br />
geht zurück auf die Gründungsjahre in<br />
den Siebzigern, seine endgültige Etablierung<br />
erfolgte dann in den Achtzigern.<br />
Die „Küfis“ waren erfolgreich<br />
auch in den Neunzigern und, so Axel<br />
Zimmermann, „so soll es auch im neuen<br />
Jahrtausend weiter gehen“.<br />
Nach ihm war Alfred Schürmann<br />
erster Vorsitzender, dann folgten weitere<br />
wichtige Künstler wie Waldemar Beck,<br />
Franziska Beck-Bachofer, Michael Kannicht<br />
und Anna Kaufmann-Kenngott.<br />
Vor kurzem wurde ein neuer Vorstand<br />
gewählt bis 2007: Gerald Dufey, Axel<br />
Zimmermann und Joachim Schwarz<br />
(im Bild oben, von links).<br />
Der Verein hat über 80 Mitglieder.<br />
Jährlich finden 8 bis 10 Ausstellungen<br />
in den Räumen der Galerie im Bürgerzentrum<br />
Bernhausen statt. Ein fünfköpfiges<br />
Team fungiert als Findungskommission<br />
für die Ausstellungsreihen.<br />
Die einzelnen Ausstellungen werden von<br />
der Vernissage bis zum Abbau durch<br />
Patenmitglieder des Vereins betreut.<br />
Neben bereits bekannten Künstlern<br />
bekommen hier auch junge unbekannte<br />
Künstler die Chance, sich der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren.<br />
Einmal im Jahr findet ein besonderes<br />
Ereignis statt, die Gemeinschaftsausstellung<br />
der Künstler der Filder. Die<br />
Städtische Galerie ist beliebter Treffpunkt<br />
für die Bürger, wo man sich<br />
immer wieder auch bei den jeweiligen<br />
Vernissagen oder anderen kulturellen<br />
Veranstaltungen trifft.<br />
Ohne ehrenamtliches Engagement<br />
der „Künstler der Filder e. V.“ für eine<br />
professionelle Galeriearbeit und ohne<br />
ihre verschiedenartigen Arbeiten würde<br />
unsere Stadt kulturell ärmer sein.<br />
13<br />
Ein Katalog mit den Viten und Bildbeispielen<br />
aus dem Schaffen der Künstler<br />
kann für 10,- EUR erworben werden.<br />
Bei Interesse können<br />
jederzeit Führungen<br />
nach Abspracheorganisiert<br />
werden.<br />
Der Verein der<br />
„Künstler der Filder<br />
e.V.“ freut sich auf<br />
weitere kunstinteressierteBürger/innen,<br />
denen es Freude<br />
bereitet, beispielsweise<br />
auch<br />
als Galerieaufsicht<br />
mitzuarbeiten.<br />
Gerda Wittmann<br />
Öffnungszeiten<br />
der Galerie:<br />
Freitag und<br />
Samstag 15 -18 Uhr<br />
Sonntag 11 - 17 Uhr<br />
Ansprechpartner:<br />
Axel Zimmermann, Tel. 07158/93400–8<br />
E-Mail: zimmermann@<br />
jahnghs.es.bw.schule.de<br />
www.staedtische-galerie-filderstadt.de<br />
Fotos: Förderverein
Fotos: – e –<br />
14<br />
Das <strong>echo</strong>-Preisrätsel<br />
3<br />
11<br />
1<br />
7<br />
4<br />
5<br />
6<br />
2<br />
12<br />
Die roten Felder ergeben in der richtigen<br />
Reihenfolge das Lösungswort.<br />
Senden Sie es bis 20.05.2006 an die<br />
Redaktionsanschrift.<br />
8<br />
9<br />
13 15<br />
14<br />
16<br />
10<br />
Waagerecht:<br />
1 frühere deutsche<br />
Währung<br />
3 militärischer Spähtrupp<br />
4 Vergnügungsstätte<br />
für Jugendliche<br />
5 Käsesorte<br />
6 Christus’ Geburtsort<br />
Senkrecht:<br />
2 ökonomisch u. militärisch<br />
starker Staat<br />
7 Baustoff<br />
8 Fortbewegungsmittel<br />
9 Ungeziefer<br />
10 hinterer Teil eines<br />
Fahrzeugs/Schiffs<br />
11 Siedlung<br />
12 Brei<br />
13 Tabelle (Abk.)<br />
14 altjüdischer König<br />
15 Berg bei St. Moritz<br />
16 Wenderuf beim Segeln<br />
Unter den richtigen Einsendungen verlosen<br />
wir drei Wertgutscheine. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Bürgerstiftung vergab Förderpreise<br />
Die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
ist der Filderstädter Bürgerstiftung<br />
bares Geld wert. Ende Januar 2006<br />
vergab sie erstmals seit ihrer Gründung<br />
ihre Förderpreise. Gewürdigt<br />
wurden vier Projekte bürgerschaftlich<br />
engagierter Initiatoren, die sich zum<br />
Ziel gesetzt haben, Kinder und Jugendliche<br />
in das Zentrum ihrer ehrenamtlichen<br />
Arbeit zu stellen. In der kurzen<br />
Zeit seit ihrer Gründung Ende 2004<br />
hatte die Stiftung immerhin schon<br />
140.000 Euro Stiftungskapital gesammelt,<br />
von deren Erträgen sie 4.000<br />
Euro auslobte.<br />
Die vier Preisträger stellten sich bei<br />
der Preisverleihung mit Ausschnitten<br />
ihrer Arbeiten vor. Da war das Kinder-<br />
Musik-Theater-Tanzprojekt des EC Sielmingen.<br />
Es stellte sich mit Liedern,<br />
getanzt und gespielt, vor. Vom Aufbau<br />
eines Kinderchors bei der »Sängerlust«<br />
in Harthausen berichtete deren<br />
Impressum<br />
© <strong>echo</strong> – Magazin für bürgerschaftliches<br />
Engagement in Filderstadt<br />
V.i.S.d.P./ehrenamtliches Redaktionsteam:<br />
Waltraud Fritz, Friederike<br />
Lenz, Jürgen Michels, Rolf Rösken,<br />
Werner Streckfuß, Ursula Wieland,<br />
Gerda Wittmann.<br />
Layout: Norbert Rösch.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Bürgerbüro Filderstadt, Martinstraße<br />
5, 70794 Filderstadt,<br />
Telefon 0711–7825670,<br />
E-Mail: info@<strong>echo</strong>-filderstadt.de<br />
Internet: www.<strong>echo</strong>-filderstadt.de<br />
Bankverbindung: Volksbank Filder eG,<br />
Konto 208641009 (BLZ 61161696)<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
geben die Meinung des Verfassers<br />
wieder und decken sich nicht immer<br />
mit der Meinung der Redaktion<br />
(nicht gekennzeichnete Abbildungen<br />
Redaktion <strong>echo</strong>). Für eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Abdruckgarantie<br />
gegeben, Rücksendung erfolgt<br />
nicht. Kürzungen und sinngemäße<br />
Änderungen bleiben vorbehalten.<br />
Druck: AMW-Verlag Filderstadt<br />
Auflage: 2.000 Exemplare<br />
stellvertretender Vorsitzender. Seit<br />
November vorigen Jahres singen dort<br />
Vier- bis Achtjährige und konnten<br />
auch schon einige Auftritte verzeichnen.<br />
Leider verzichteten sie auf einen<br />
Auftritt, weil ihr Repertoire zurzeit<br />
nur Weihnachtslieder umfasst. Ein<br />
weiteres gefördertes Projekt sind die<br />
»Leseträume« – Erwachsene, die in<br />
Kindergärten, Schulen und Altenheimen<br />
vorlesen. Von ihnen kamen auch<br />
die Impulse für das »Lesetraining« an<br />
der Wielandschule Sielmingen. Dort<br />
üben Hauptschüler das Vorlesen, um<br />
ihr Deutsch zu verbessern.<br />
Jürgen Michels