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BAYERN CONSULT Consulting Letter #03 2021

Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung GmbH zu den Themenschwrpunkten Arbeitswelt und Unternehmenskultur, Nachfolgeklärung und Digitale Gründerzentren

Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung GmbH zu den Themenschwrpunkten Arbeitswelt und Unternehmenskultur, Nachfolgeklärung und Digitale Gründerzentren

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<strong>Consulting</strong> <strong>Letter</strong><br />

<strong>#03</strong>-<strong>2021</strong><br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur<br />

Nachfolgeklärung<br />

Digitales Gründerzentrum Rosenheim<br />

Verlässlicher Partner<br />

des Mittelstands<br />

seit 1989


<strong>Consulting</strong> <strong>Letter</strong> <strong>#03</strong>-<strong>2021</strong><br />

Inhalt<br />

In eigener Sache<br />

Fokusthemen<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur<br />

Nachfolgeklärung<br />

Digitalisierung & Innovation: Gründerzetrum Rosenheim<br />

Editorial 3<br />

Neues Angebot: Bayern Consult kooperiert mit Deutsche Interim 4<br />

Tilo Ferrari, CEO Deutsche Interim AG<br />

Arbeit der Zukunft: Die Dreitagewoche ist nicht mehr unvorstellbar 6<br />

Ralf Greis, Die Zukunfts-Akademie Unternehmensentwicklung GmbH<br />

Kultur kann man nicht kaufen 10<br />

Marcus Riekeberg, Sparkassen <strong>Consulting</strong> GmbH<br />

Bayern Consult Steckbrief 12<br />

Wer wir sind - Ausgezeichnete Beratung - Kooperationspartner<br />

Employer Branding für die Zeit nach Corona – 14<br />

Mutinjektionen für Mitarbeitende<br />

Wolfgang Immerschitt, Marcus Stumpf, Employer Banding Intitut<br />

Nachfolgeklärung: Wie eine proaktive Nachfolgeregelung für 17<br />

Hausbanken langfristige Geschäftsbeziehungen sichert<br />

Vesta Popova, Johannes Rauch<br />

Digitalisierung braucht neue Unternehmenskultur 20<br />

Martin Lojka, Syngroup<br />

Stellwerk 18 spannt Netzwerk für Gründer und Unternehmen 22<br />

Digitales Gründerzentrum Rosenheim<br />

Regionalbanken als Förderer des digitalen Gründerzentrums 25<br />

Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling,<br />

Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee<br />

<strong>#03</strong>-21 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Editorial<br />

Arbeitswelt und<br />

Unternehmenskultur<br />

Die Tage werden kürzer, die sich aufhellende<br />

Stimmung im Land aber lässt uns glauben, wir<br />

gingen wieder dem Licht entgegen. Aus Rückschlägen,<br />

Niederlagen und Scheitern in den<br />

letzten Monaten sind wir am Ende gestärkt hervorgegangen,<br />

die Coronazeit hat Gesellschaft,<br />

Märkte und Unternehmen dauerhaft und<br />

grundlegend verändert. Und sie hat uns die<br />

Bedeutung persönlicher Kontakte vor Augen<br />

geführt, die für den Ausbau von Netzwerken in<br />

einem erfolgreichen Industriestandort unumgänglich sind. Es gibt nun wieder viel Licht und<br />

Erfolgsaussichten für Unternehmen. Die besten Chancen haben jene, die über ausreichend<br />

Widerstandskraft, Kreativität und Anpassungsfähigkeit verfügen und zusätzlich zu ihren traditionellen<br />

Stärken neue Chancen ergreifen.<br />

Wichtig ist jetzt das Miteinander der Belegschaft, vom Fachpersonal bis zur Geschäftsleitung.<br />

Im Themenblock „Arbeitswelt und Unternehmenskultur“ stellen wir Ideen dazu vor. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt des aktuellen <strong>Consulting</strong> <strong>Letter</strong> legen wir auf den Komplex „Nachfolgegestaltung<br />

und Unternehmenstransformation“. Förderung und Verantwortung von Spitzenkräften,<br />

Ressourcenbeschaffung, Transparenz der Lieferketten und Sicherung des Geschäftsmodells sind<br />

Herausforderungen für jedes Unternehmen. Erneuerungschancen erwachsen vor allem aus der<br />

Belegschaft selbst, denn der Generationenwechsel findet auf allen Ebenen und über alle Bereiche<br />

hinweg statt. Junge Menschen mit neuen Idee und neuem Hintergrund kommen in die Verantwortung,<br />

die digitales Mindset und Netzwerkdenke bereits mitbringen. Das stärkt Unternehmen<br />

und bringt den Standort Deutschland in Schwung.<br />

Als Beispiel dafür stellen wir Ihnen das digitale Gründerzentrum Stellwerk 18 in Rosenheim vor,<br />

eine Symbiose traditioneller Unternehmen mit Ausgründungen regionaler Hidden Champions<br />

und Startups aus der TH Rosenheim – das gelebte Netzwerk einer starken Region.<br />

Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen beim Stöbern im <strong>Consulting</strong> <strong>Letter</strong>. Für weitere Anregungen<br />

stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung und unterstützen Sie bei der aktiven Gestaltung<br />

der Zukunft und Umsetzung von Veränderungsprozessen – sprechen Sie uns an.<br />

Herzlichst,<br />

Jürgen Kogler<br />

juergen.kogler@bayernconsult.de<br />

Markus Ziechaus<br />

markus.ziechaus@bayernconsult.de<br />

München ◆ Nürnberg ◆ Leipzig ◆ Frankfurt<br />

www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

In Eigener Sache<br />

Neues Angebot:<br />

Bayern Consult kooperiert<br />

mit Deutsche Interim<br />

die Deutsche Interim AG das innovative Angebot<br />

entwickelt: Als Expertinnen und Experten<br />

auf Zeit unterstützen die Interim Manager in<br />

Absprache mit der Sparkasse die Firmenkunden<br />

situationsgerecht – und finden passgenaue<br />

Lösungen für gezielte Anforderungen.<br />

Christian Schneider, bis 2020 Bereichsleiter für<br />

das Verbundgeschäft der Helaba und seit kurzem<br />

Leiter des neuen Bayern Consult-Standortes in<br />

Frankfurt, hat gemeinsam mit dem ebenfalls in<br />

Frankfurt ansässigen Interim Service Provider<br />

Deutsche Interim AG ein innovatives Angebot<br />

für die noch bedarfsgerechtere Unterstützung<br />

von Sparkassen im Firmenkundengeschäft entwickelt.<br />

Im Kern geht es darum, gemeinsam mit<br />

den Sparkassen mittelständische Unternehmen<br />

sicher durch Krisen oder Sondersituationen zu<br />

begleiten und darüber hinaus zukunftssicher<br />

aufzustellen. Dazu verschränkt das neue Angebot<br />

die Kompetenz der Sparkassen in der Firmenkundenbetreuung<br />

mit dem Beratungsangebot<br />

der Bayern Consult Unternehmensberatung<br />

GmbH und der operativen Umsetzungsschlagkraft<br />

der Expertinnen und Experten im Pool der<br />

Deutsche Interim AG.<br />

Der Mittelstand steht mehr denn je vor gewaltigen<br />

Herausforderungen – von Corona und<br />

anderen Krisen über globalisierten Wettbewerb<br />

bis zum digitalen Wandel. Und Sparkassen sind<br />

mehr denn je als kreativer Ratgeber der Firmenkunden<br />

gefragt. Aber weder Firmenkundenbetreuer<br />

noch die Firmenkunden selbst können<br />

immer und überall die Expertise für die Bewältigung<br />

der vielfältigen Herausforderungen vorhalten.<br />

Genau dafür haben Christian Schneider und<br />

Oft kann diese Handlungsoption auch mit<br />

der mittelstandsorientierten Unternehmensberatung<br />

durch die Bayern Consult verknüpft<br />

werden, die Sparkassenkunden seit mehr als 30<br />

Jahren gezielt insbesondere im leistungswirtschaftlichen<br />

Bereich berät. Mit der Kooperation<br />

von Bayern Consult und Deutsche Interim steht<br />

Sparkassen nun ein größerer Instrumentenbaukasten<br />

für die Begleitung ihrer Firmenkunden<br />

zur Verfügung.<br />

Christian Schneider<br />

zur neuen Kooperation<br />

„Die Sparkassen stehen vor der Herausforderung,<br />

ihre Hausbank-Funktion bei zunehmend<br />

anspruchsvollen Firmen- und Unternehmenskunden<br />

zu sichern und auszubauen. Ich bin fest<br />

davon überzeugt, dass sich die Firmenkundenbetreuer<br />

mit dem kombinierten Experten- und<br />

Beratungsangebot von Deutsche Interim AG<br />

und Bayern Consult noch besser als Hausbank<br />

positionieren. Das stärkt das Vertrauen<br />

der Kunden in die Sparkasse – und sichert also<br />

eine langfristige Geschäftsbeziehung. Das Angebot<br />

kann außerdem wesentlich dazu beitragen,<br />

dass Kunden Dellen schneller überwinden,<br />

Risiken besser managen und auch morgen noch<br />

richtig aufgestellt sind. Und daraus folgt, dass<br />

Sparkassen Ausfallrisiken abbauen. Ein typische<br />

win-win-Situation für alle Seiten!“<br />

<strong>#03</strong>-21 s.04 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Bayern Consult Kooperiert mit Deutsche Interim<br />

Sanierungsplan für eine insolvenzbedrohte Biogasanlage.<br />

Er wendete dabei in enger Kooperation<br />

mit den Kreditinstituten nicht nur die<br />

Insolvenz ab, sondern stellte als Mediator auch<br />

die Handlungsfähigkeit der zuvor zerstrittenen<br />

Gesellschafter wieder her.<br />

Tilo Ferrari, CEO Deutsche Interim AG<br />

„Für Interim Managerinnen und Interim Manager<br />

sind außergewöhnliche Situationen<br />

Alltag. Mit einem Pool von mehr als 2.200<br />

praxiserprobten und krisenerfahrenen Führungskräften<br />

deckt die Deutsche Interim die komplette<br />

Spannbreite der Management-Aufgaben<br />

in Gewerbe, Handwerk, Mittelstand und Konzernen<br />

ab. Fachkräfte für HR stehen ebenso<br />

zur Verfügung wie beispielsweise Werksleiter,<br />

Finanz- und Controlling-Expertise oder Kompetenzen<br />

für Spezialthemen wie IT, Lieferkette<br />

oder Digitalisierung. Dieses Potenzial können<br />

Sie für Ihre Firmenkunden heben. Testen Sie<br />

uns: Ein Anruf genügt.“<br />

Interim Mandate im Praxisbeispiel<br />

»Mit dem kombinierten Expertenund<br />

Beratungsangebot von<br />

Deutsche Interim AG und<br />

Bayern Consult können sich<br />

Firmenkundenberater noch besser<br />

als Hausbank positionieren.«<br />

Christian Schneider<br />

Ein anderer Interim Manager führte ein mittelständisches<br />

Familienunternehmen aus der Medizintechnik<br />

als Interim-CFO und Controller<br />

aus der coronabedingten Krise, indem er einen<br />

kurzfristigen Liquiditäts-Monitor aufbaute. Mit<br />

seinem COVID-19-Krisenmanagement bei einem<br />

deutschen Hightech-Unternehmen trug<br />

eine weitere Führungskraft auf Zeit wesentlich<br />

dazu bei, dass das Unternehmen einen Ausfall<br />

in Höhe von mehr als 30 Prozent der Jahresproduktion<br />

verkraftete und nunmehr besser für<br />

neue Krisen aufgestellt ist.<br />

Viele weitere Projektbeispiele finden Sie auf der<br />

Webseite der Deutsche Interim AG<br />

www.deutscheinterim.com<br />

In den vergangenen 18 Monaten haben Interim<br />

Managerinnen und Manager der Deutsche Interim<br />

Unternehmen aus Mittelstand, Handwerk<br />

und Gewerbe bei über 60 Einsätzen in Sondersituationen<br />

unterstützt. Die Bandbreite der Projekte<br />

ist so breit wie die des Wirtschaftslebens.<br />

Ein Interim Manager und Spezialist für erneuerbare<br />

Energie entwickelte beispielsweise den<br />

<strong>#03</strong>-21 s.05 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur 1|4<br />

Arbeit der Zukunft<br />

Die Dreitagewoche ist nicht mehr unvorstellbar<br />

Ralf Greis, Die Zukunfts-Akademie Unternehmensentwicklung GmbH<br />

Ralf Greis ist Vorsitzender der Kommission "Zukunft<br />

Personal und Arbeitswelt" beim Senat der Wirtschaft<br />

Deutschland und CEO von Die Zukunfts-Akademie<br />

Unternehmensentwicklung GmbH. Er skizziert, welche<br />

Auswirkungen die digitale Transformation auf die Arbeitswelt<br />

haben wird.<br />

Wie wird sich die digitale Transformation auf<br />

das Arbeiten auswirken?<br />

Zunächst natürlich ganz einfach über die Nutzung<br />

unterschiedlicher Technologien, mehr<br />

und mehr integriert sich Arbeit online und ist<br />

in Prozessen automatisiert. Arbeiten in der digitalen<br />

Welt erlaubt es vor allem auch zeitlich<br />

und räumlich getrennt von dem eigentlichen<br />

Arbeitsplatz zu arbeiten.<br />

Viel gravierender sind aber die Auswirkungen<br />

auf die Arbeitswelt an sich. Arbeit und das Arbeitsangebot<br />

werden sich nicht synchron zu<br />

der Arbeitsnachfrage entwickeln. Arbeit wird<br />

sich mehr und mehr fragmentieren und flexibilisieren,<br />

es wird kein konstantes Arbeitsangebot<br />

mehr geben. Notwendige Ressourcen und<br />

Kompetenzen werden in Teilen der Arbeitswelt<br />

zunächst längere Zeit nicht mehr in der notwendigen<br />

Menge zur Verfügung stehen.<br />

Können Sie mehrere Szenarien beschreiben?<br />

Dass Arbeit einem fundamentalen Wandel<br />

unterliegen wird, das steht heute außer Frage,<br />

wurde aber meines Erachtens gerne verdrängt,<br />

weil es uns ja gut geht. Wir erleben bereits heute<br />

und in Zukunft einen signifikanten Mangel an<br />

Fachkräften.<br />

Wir sprechen von einer bedeutenden Zahl von<br />

Berufsbildern die durch Digitalisierung, Vernetzung<br />

und Automatisierung potenziell verschwinden.<br />

Dass dadurch eine gleiche Anzahl<br />

neuer Jobs entsteht, ist hypothetisch und auch<br />

etwas verträumt, vor allem wenn man glaubt,<br />

dass das zeitgleich geschieht. Corona war nur ein<br />

weiterer Wake-Up Call in dieser Gemengelage.<br />

"Die Bindung von Menschen an<br />

Unternehmen nimmt ab."<br />

Skills und passendes Personal werden im Kontext<br />

von Digital Business als größte Herausforderungen<br />

festgestellt. Plötzlich steht nicht nur lebenslanges<br />

Lernen sondern auch die Förderung von<br />

Eliten wieder auf der Agenda. Die Demografie<br />

zeigt eine Arbeitskräftelücke von ca. 3,5 Mio in<br />

2030 und ein rückläufiges Erwerbspersonenpotenzial<br />

um -4,5 bis -6 Mio Menschen bis 2035.<br />

50% zu wenig Akademiker steht ein gravierender<br />

Mangel im Handwerk gegenüber. Die Bindung<br />

von Menschen an Unternehmen nimmt<br />

ab. Zurückzuführen ist das sowohl auf den digitalen<br />

Wandel, wie ebenfalls auf die Entwicklung<br />

unterschiedlicher Lebenswelten, gerade auch im<br />

Hinblick auf den Generationen- und Wertewandel.<br />

Standen früher Karriere und ein Leben für<br />

die Arbeit im Mittelpunkt, so verschiebt sich der<br />

Fokus langsam auf andere Schwerpunkte.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.06 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Die Dreitagewoche ist nicht mehr unvorstellbar 2|4<br />

Direkte Arbeitsbeziehungen gibt es in Zukunft<br />

nur noch teilweise. Der Schwerpunkt verlagert<br />

sich hin zu Selbstständigkeit bzw. Unabhängigkeit.<br />

Fluide Formen der Kopplung zwischen<br />

Unternehmen und Mitarbeitern gewinnen an<br />

Bedeutung. Multiple Unternehmenszugehörigkeiten<br />

und Engagements auf Zeit gehören<br />

zunehmend zur Normalität. Spannend wird<br />

sein, wie man Arbeit in diesem Kontext organisieren<br />

kann, neu organisieren kann. Ein Blick<br />

auf agilen Methoden wie Scrum zeigt die Möglichkeiten,<br />

indem man nicht mehr Personen<br />

einer Arbeit zuordnet sondern Arbeit Personen<br />

zuordnet.<br />

Die Nachfrage nach Arbeitskräften aus bestimmten<br />

Kompetenzbereichen steht heute einem<br />

fragmentierten, unabhängigen und nicht<br />

zwingend ausreichenden Angebot an Arbeitskräften<br />

gegenüber. Größte Herausforderung<br />

dabei sind ‚unfertige Erzeugnisse’ innerhalb des<br />

Angebots: Ausbildungs- und Hochschulabsolventen,<br />

Flüchtlinge und Migranten, Ressourcen<br />

aus dem näheren Ausland und ausgestellte Mitarbeiter<br />

in Umschulungs- und Weiterbildungsprogrammen.<br />

Um qualifiziertes Personal zu finden, kurzfristige<br />

Vakanzen zu besetzen oder Fachkräfte<br />

mit Nischenkompetenzen einzusetzen, werden<br />

Agenturen zur Vermittlung und Entwicklung<br />

von Human Resources zentral an Bedeutung<br />

gewinnen. Das gilt auch für die Qualifizierung<br />

und Weiterbildung der Mitarbeiter.<br />

AGILE SOURCING<br />

Wie kann man sich »Agile Sourcing« vorstellen?<br />

Die Herausforderungen für Unternehmen im<br />

Kontext der Digitalen Transformation erfordern<br />

Lösungen, die häufig unterschiedliche Kompetenzen<br />

und Ressourcen in einer bestimmten Mischung<br />

bedingen. Es kommt auf die richtige Rezeptur<br />

an. Es ist wie die Zubereitung eines guten<br />

Dinners für einen Kunden. Ich muss zunächst<br />

verstehen, was genau er zu sich nehmen möchte,<br />

welche Vorlieben oder Lebensmittelallergien er<br />

hat, wer die Gäste sind, welche Ziele er hat, welche<br />

Besonderheiten es gibt – eben den gesamten<br />

Kontext verstehen. Erst dann kann ich überlegen,<br />

wie das perfekte Dinner und die Rezeptur<br />

aussehen. Entscheidend ist aber nicht, was im eigenen<br />

Vorgarten wächst, sondern frei und flexibel<br />

zu sein bei der Wahl der Zutaten und wo ich<br />

sie in welcher Qualität einkaufen möchte. Im<br />

besten Fall stelle ich dann auch noch den Koch,<br />

quasi den Projektmanager, zur Verfügung. Das<br />

ist Agile Sourcing.<br />

»Ich muss erst den gesamten<br />

Kontext verstehen, um das<br />

perfekte Dinner zuzubereiten.«<br />

Wofür ist Agile Sourcing die Lösung?<br />

Es gibt hierfür zunächst keine Beschränkungen.<br />

Entscheidend ist immer unvoreingenommen<br />

und mit Neugier in den Dialog mit dem<br />

Kunden zu gehen. Im Rahmen einer intelligent<br />

geführten Auftragsklärung gilt es aus mehreren<br />

Perspektiven zu verstehen, was genau die Aufgabenstellungen<br />

und Herausforderungen sind.<br />

Erst danach kann entschieden werden, ob und<br />

ggfs. wie eine mögliche Lösung aussieht. Oder<br />

es ist festzustellen, dass man selbst keine Lösung<br />

darstellen kann. Das ist insbesondere eine Frage<br />

des Verständnisses von Kundenorientierung und<br />

somit eine zentrale Frage des Selbstverständnisses<br />

und der Haltung. >>><br />

<strong>#03</strong>-21 s.07 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur 3|4<br />

Home Office, Familienzeit und Sabbaticals<br />

statt Karriere und Gehaltserhöhung?<br />

Neben der Demografie und Entwicklungen bei<br />

Berufsbildern ist das die Frage nach den Lebenswelten.<br />

Wir erleben eine Generation, die das<br />

Leben in den Mittelpunkt stellt und die Arbeit<br />

rund um ihr Leben organisiert. Es geht immer<br />

weniger um Geld, Sicherheit und einen lebenslang<br />

sicheren Arbeitsplatz, auch wenn Corona<br />

diese Prioritäten für eine Zeit gerade durcheinander<br />

bringt.. Es geht um Sinn in der Arbeit,<br />

darum Impact zu erzeugen. Junge Menschen<br />

wollen plötzlich ein paar Monate Pause machen,<br />

vielleicht weil es die Lebenssituation erfordert<br />

oder planen eine Weltreise bereits ein paar Jahre<br />

nach Berufsbeginn. Mit Blick in die Zukunft<br />

scheint die 3-Tage-Woche auch nicht mehr ganz<br />

unvorstellbar zu sein: 3 Tage einer festen Arbeit<br />

nachgehen, 2 Tage etwas anderes machen, z.B.<br />

einer Selbstständigkeit nachgehen – das eigene<br />

Unternehmen gründen. Es braucht keine Gewerkschaften,<br />

um das zu kommunizieren oder<br />

in einen Tarifvertrag zu pressen.<br />

»Die jüngere Generation organisiert<br />

die Arbeit rund um das Leben.«<br />

Wie kann man die ältere Generation in die<br />

digitale Transformation mitnehmen?<br />

Indem man sie mit normalen Worten erklärt,<br />

ohne „Buzzworderitis“ und Katastrophenszenarien.<br />

Wir müssen mit einer Sprache und in<br />

Bildern sprechen, die anschlussfähig sind und<br />

Neugier erzeugen statt Angst. Digitale Transformation<br />

ist nicht nur eine Frage des Alters aber<br />

man wird an Menschen, die sich nicht öffnen<br />

nur schwer rankommen. Dramatisch empfinden<br />

wir, wie oft Menschen aufgrund von Unternehmenspolitik<br />

ab einem bestimmten Alter verabschiedet<br />

werden und somit wertvolles Wissen<br />

und Erfahrung verloren geht. Andererseits gibt es<br />

viele ältere Menschen die arbeiten wollen, auch in<br />

der Welt der Digitalisierung, nur vielleicht nicht<br />

5 Tage die Woche. Es wird zukünftig Möglichkeiten<br />

geben, Lösungen anzubieten, um die<br />

Asynchronität zur Arbeitsnachfrage bei Unternehmen<br />

zu lösen. Die Herausforderungen sind<br />

dabei die gleichen wie bei der Frage der Lebenswelten<br />

jüngerer Generationen.<br />

Wer profitiert, wer wird sich schwertun?<br />

Durch den höheren Grad an Automatisierung<br />

entfallen einfache Berufsbilder. Der Anteil der<br />

Kreativ- und Wissensarbeit an der Wertschöpfung<br />

nimmt dagegen zu. Die durchschnittliche<br />

Arbeitszeit wird aufgrund weitgehender Automatisierung<br />

sinken. Viele Menschen haben mehr<br />

Freizeit. Bei den wenigen Kreativ- und Wissensarbeitern<br />

führt dies zu einer extremen Arbeitszeitverdichtung.<br />

Auszeiten für Kreativarbeiter<br />

zum Erhalt des Kreativitätspotenzials und der<br />

mentalen Gesundheit gewinnen an Bedeutung.<br />

Die Entwicklungen führen zu einer ungleichen<br />

Verteilung von Arbeitszeit und Einkommen.<br />

ARBEITSWELT 4.0<br />

Welche Änderungen kommen möglicherweise<br />

im Arbeitsrecht auf uns zu?<br />

Die Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 sind<br />

nicht oder nur mehr schwer vereinbar mit dem<br />

bestehenden Arbeitsrecht, der Vielfalt von Gesetzen,<br />

zum Teil noch aus den 60er Jahren<br />

und den Arbeitsschutzstandards. Ein paar<br />

Beispiele: Regelungen zur Beschränkung der<br />

befristeten Arbeit, Förderung der mobilen<br />

<strong>#03</strong>-21 s.08 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Die Dreitagewoche ist nicht mehr unvorstellbar 4|4<br />

Arbeit, Beschäftigtenschutz, Unternehmensmitbestimmung,<br />

Regelungen bezüglich Arbeitszeit<br />

und -ort. Es gibt dazu noch Gesetze über psychische<br />

Gefährdungsbeurteilung, Entgelttransparenzgesetz<br />

und DSGVO. Die Liste wäre<br />

fortzusetzen. Explizit erwähnen möchte ich die<br />

Limitierungen und verschärften Regulierungen<br />

in der Zeitarbeit und die faktischen Einregulierungen<br />

bei der Frage der Selbstständigkeit. In<br />

einer Zeit, in der die Selbstständigkeit eines der<br />

relevantesten Arbeitsmodelle der Zukunft ist,<br />

werden neue Prüfer eingestellt um Selbstständige<br />

jeglicher Größenordnung, undifferenziert<br />

nach den ursprünglichen Beweggründen, mit<br />

Gewalt und ohne jegliche Rück- oder Weitsicht<br />

in die abhängige und pflichtversicherte Beschäftigung<br />

gezwungen. Die Erfahrung zeigt nachdrücklich,<br />

dass man glaubt alles regulieren zu<br />

müssen, womit alles noch komplizierter wird<br />

und nicht anders kann als kollabieren. Der Weg<br />

muss zwingend über den Mut zur intelligenten<br />

aber konsequenten Deregulierung gehen.<br />

»Ohne IT sinkt die Arbeitsmarktfähigkeit<br />

dramatisch.«<br />

Was muss sich im Bildungsbereich ändern,<br />

damit »Arbeiten 4.0« gelingen kann?<br />

Wir brauchen eine konsequente und radikale Reform<br />

des Bildungssystems und Bildungswesens.<br />

Berufsbilder der Zukunft weisen einen signifikanten<br />

Anteil an IT-Kompetenz auf. Ohne<br />

IT sinkt die Arbeitsmarktfähigkeit dramatisch.<br />

IT-Lerninhalte werden früh zu einem wichtigen<br />

Lern-Bestandteil.<br />

Re-Qualifizierung wird vorwiegend durch die<br />

Unternehmen selbst getrieben werden müssen.<br />

Öffentliche Ausbildungssysteme können auf den<br />

neuen Bildungsbedarf nicht schnell genug reagieren.<br />

Neue, spezialisierte Unternehmen aus dem<br />

Sourcing-Kontext übernehmen hier eine zentrale<br />

Rolle. Der Wettbewerb auf Unternehmensebene<br />

wird zentraler Treiber der Re-Qualifizierung.<br />

Wie könnte die Arbeit in 25 Jahren<br />

aussehen?<br />

Einer größeren, spezifischeren und komplexeren<br />

Nachfrage an Leistungen seitens Unternehmen<br />

steht ein fragmentierter und inhomogener<br />

Markt an Leistungsangebot gegenüber. Es wird<br />

ein verbindendendes Element brauchen, das den<br />

Ausgleich gestaltet und sicherstellt und wie ein<br />

Adapter und Katalysator wirkt. Die Qualifizierungs-<br />

und Re-Qualifizierungsaufgaben<br />

werden dabei mit ein zentrales Aufgabengebiet<br />

sein. Das Ergebnis wäre ein intelligentes,<br />

leistungsstarkes Ökosystem, auf dem vielleicht<br />

immer noch Agile Sourcing steht, das aber<br />

wesentlich mehr Komponenten enthält. Diese<br />

Plattform ist meine Vision, hier arbeiten wir auch<br />

mit wissenschaftlichen Partnern zusammen,<br />

dem Münchner Kreis, dem HHZ in Böblingen,<br />

dem Bundesverband Digitale Bildung,<br />

und nicht zuletzt mit dem Senat der Wirtschaft<br />

Deutschland.<br />

Über<br />

Ralf Greis<br />

Ralf Greis ist seit über 30 Jahren in der<br />

erfolgreichen Führung und Entwicklung von<br />

Unternehmen tätig, seit mehr als 20 Jahren als<br />

Gründer und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Zukunfts-Akademie, einer renommierten<br />

Beratungsgesellschaft für Transformation und<br />

Zukunftsgestaltung. Er war in der IT-Branche<br />

in verschiedenen leitenden Managementpositionen<br />

tätig, zuletzt als CEO und Vorsitzender<br />

des Vorstands eines IT-Services<br />

Unternehmens. Als Visionär und Unternehmer<br />

agiert er als gefragter Executive Consultant<br />

und Coach zu den Themen „Zukunft<br />

der Arbeit” und „Leadership (R)Evolution".<br />

Ralf Greis ist Senator im Senat der<br />

Wirtschaft Deutschland, Mitglied im Forschungsausschuss<br />

des Münchner Kreis und<br />

leidenschaftlicher Ratgeber in der digitalen<br />

Welt.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.09 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur 1|2<br />

Kultur Kann man nicht kaufen<br />

Marcus Riekeberg<br />

Guten Tag, ich hätte gern eine Tüte Unternehmenskultur,<br />

bitte. Tja, wenn es doch nur<br />

so einfach wäre, die Unternehmenskultur in<br />

seinem Unternehmen auszutauschen. Doch<br />

die Unternehmenskultur ist kein Kleidungsstück,<br />

das man aus dem Schrank nimmt und<br />

im Gegenzug ein Neues hineinhängt. Um im<br />

Bild zu bleiben: Man muss man die gesamte<br />

Einrichtung neu gestalten – und alles muss<br />

stimmig sein! Denn wenn es mit der neuen<br />

Unternehmensstrategie klappen soll, muss<br />

die Kultur dazu passen.<br />

Unternehmenskultur ist ohnehin ein weicher<br />

schillernder Begriff mit diversen Schattierungen<br />

und Farbtönen, nicht eindeutig definiert,<br />

inflationär verwendet, geprägt von Individuen,<br />

oft stabil über die Jahre und Jahrzehnte hinweg.<br />

Jedes Unternehmen hat „seine“ Unternehmenskultur,<br />

weshalb man auch nicht von „guter“ oder<br />

„schlechter“ Kultur sprechen kann. Und diese<br />

Kultur entscheidet viel mehr als die Chefin oder<br />

der Chef – sie entscheidet, ob ein Unternehmen<br />

erfolgreich denkt, handelt und am Markt agiert.<br />

Wer glaubt, dass man die Kultur eines Unternehmens<br />

mit einem Projekt – oft mit einem<br />

hochbezahlten Unternehmensberater – ändern<br />

kann, liegt völlig daneben. Natürlich kann so<br />

etwas ein Impuls sein, aber letztlich wird die<br />

Kultur geprägt vom Verhalten, den Handlungen<br />

und den Entscheidungen der Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter, und umgekehrt prägt die<br />

Unternehmenskultur die mit ihr verwobenen<br />

Mitarbeiter. In größeren Unternehmen zeigen<br />

sich sogar Subkulturen in einzelnen Bereichen<br />

oder Abteilungen, quasi in speziellen Habitaten<br />

mit besonderen Rahmenbedingungen, geprägt<br />

von ausgefallenen Führungspersönlichkeiten<br />

oder speziellen Rahmenbedingungen. Zentraler<br />

Bestandteil der Unternehmenskultur sind die<br />

Univ.- Prof. Dr. Marcus Riekeberg, Geschäftsführer der Sparkassen<br />

<strong>Consulting</strong> GmbH, München und Universitätsprofessor<br />

an der Privatuniversität Schloss Seeburg, Seekirchen (A)<br />

gemeinsam gelebten und akzeptierten Werte,<br />

Normen und Verhaltensweisen. Vereinfacht<br />

könnte man auch sagen, die Unternehmenskultur<br />

manifestiert die Aussage: „Das machen wir<br />

hier so, das haben wir schon immer so gemacht.“<br />

Die Unternehmenskultur fördert<br />

Sicherheit, Zugehörigkeitsgefühl<br />

und Identifikation<br />

Daher ist die Unternehmenskultur auch ein<br />

starkes Bindungselement innerhalb eines Unternehmens<br />

und fördert Sicherheit, Zugehörigkeitsgefühl<br />

und Identifikation. Oder die Kultur<br />

eines Unternehmens ist genau das Gegenteil,<br />

ein Verhinderungselement. Genau dies wird<br />

dann zum Problem, wenn im Rahmen einer<br />

Neuorientierung eines Unternehmen oder nach<br />

einer Krisensituation Veränderungen zwingend<br />

erforderlich sind und oft sogar große Teile der<br />

Organisation diese Notwendigkeit der Veränderung<br />

spüren, aber sie nicht durchsetzen können.<br />

Dann wird auch jede Neuausrichtung scheitern.<br />

Love it – change it – leave it: Wenn man es<br />

nicht „liebt“, weil es nicht mehr passt, und man<br />

es nicht verändern kann, wird man als junge<br />

dynamische Führungspersönlichkeit gehen. In<br />

>>><br />

<strong>#03</strong>-21 s.10 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Sparkassen <strong>Consulting</strong> GmbH 1|2<br />

jedem großen Veränderungsprozess muss sich die<br />

Unternehmenskultur dem Wettbewerb mit anderen<br />

„Kulturen“ stellen und ist darum in jedem<br />

Veränderungsprozess von zentraler Bedeutung.<br />

Denn darüber sind sich alle einig: die Unternehmenskultur<br />

und vor allem die Passung zwischen<br />

Kultur und Strategie hat maßgeblichen Einfluss<br />

auf den unternehmerischen Erfolg.<br />

In jedem großen Veränderungsprozess<br />

muss sich die Unternehmenskultur<br />

dem Wettbewerb mit<br />

anderen »Kulturen« messen<br />

Eine bewusste Gestaltung einer Kultur ist dabei<br />

ebenso schwierig wie der Versuch, eine bestehende<br />

Kultur nachhaltig und deutlich zu<br />

verändern. Genau das ist es aber, was in oder<br />

nach einer Krise notwendig ist, um den Herausforderungen<br />

zu begegnen. Die Herausforderungen<br />

von morgen und übermorgen lassen<br />

sich nicht mit der Unternehmenskultur meistern,<br />

die im Grenzfall in die Krise geführt hat.<br />

Die Etablierung einer innovationsfreundlichen<br />

und veränderungsoffenen Unternehmenskultur<br />

wird dann zum überlebensnotwendigen<br />

Erfolgsfaktor.<br />

Häufig setzt auch die Personalpolitik auf Mitarbeiter,<br />

die entweder die Branche gut kennen,<br />

oder bei Beförderungen aus dem eigenen<br />

Haus kommen. Dabei würden neue Perspektiven<br />

helfen. „Die passen nicht zu uns“ – ist das<br />

so? Oder passen wir möglicherweise nicht zu<br />

„denen“? Das ist übrigens nach Christensen<br />

auch eines der größten Probleme von<br />

Branchen, die von einer Disruption bedroht<br />

sind. Man lässt eine neue Kultur nicht zu,<br />

weil sie „nicht passt“ und übersieht, dass<br />

die neue Kultur ein zentrales Element der<br />

Lösung der (alten) Probleme sein könnte.<br />

Warum ist die Unternehmenskultur gerade in<br />

Zeiten einer nachhaltigen und fundamentalen<br />

strategischen Neuausrichtung so wichtig? Denn<br />

schließlich ist es doch die neue Strategie, die das<br />

Unternehmen sicher in die Zukunft führen soll.<br />

Doch genau das ist der Trugschluss! Denn nach<br />

wie vor gilt: „Culture eats strategy for breakfast“.<br />

Der legendäre Managementberater und Autor<br />

Peter Drucker wusste: Wenn die bestehende<br />

Unternehmenskultur andere, zumeist tradierte<br />

Verhaltensweisen mehr fördert als solche Verhaltensweisen,<br />

die für die neue Strategie erforderlich<br />

sind, dann wird die Strategie scheitern.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Otto Group.<br />

Der Versandhandelsriese war vor einigen Jahren<br />

genauso bedroht von Internet und Amazon wie<br />

Quelle, Neckermann & Co. Und dennoch hat<br />

Otto überlebt. Heute doziert Tobias Krüger von<br />

Otto: „Die einzige Alternative zum Kulturwandel<br />

war die Insolvenz.“<br />

Die Unternehmenskultur ist bei Veränderungsprozessen<br />

der kritische Engpassfaktor Nummer<br />

Eins. Gleichwohl gilt aber auch: NUR eine neue<br />

Unternehmenskultur wird den Erfolg nicht<br />

bringen – und sie wird in der großen Frage nach<br />

dem „Warum eine neue Kultur“ erodieren, wenn<br />

nicht gleichzeitig neue strategische Ziele und<br />

neue Führungskonzepte umgesetzt werden.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.11 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Bayern Consult Steckbrief<br />

Bayern Consult – Wer wir sind<br />

Seit 1989 ist Bayern Consult Mitglied der S-Finanzgruppe Bayern, zunächst als Verbundpartner<br />

und 100% Tochtergesellschaft, seit 2015 als Kooperationspartner des SVB und der BayernLB.<br />

Wir konzentrieren uns seit jeher speziell auf das Beratungsgeschäft für und mit Einheiten der<br />

S-Finanzgruppe und ihrer Kunden. Von unserem Stammhaus in München ausgehend wachsen<br />

wir stetig und sind heute in den Metropolregionen Süddeutschland zu Hause und nahe bei<br />

unseren Kunden.<br />

Sanierung / Restrukturierung<br />

Unterstützung für Eigentümer, Finanzpartner<br />

und Manager, herausfordernde Situationen zu<br />

meistern<br />

Business Excellence<br />

Umsetzung der richtigen Prioritäten und<br />

Ziele in kurzer Zeit zu transparenten Kosten<br />

Gründung 1989<br />

Mitarbeitende 80<br />

Standorte München, Nürnberg, Leipzig,<br />

Frankfurt a.M. Stuttgart (ab 01.01.2022)<br />

Für den langfristigen, messbaren<br />

Unternehmenserfolg unserer Kunden<br />

setzen wir auf<br />

... enge Zusammenarbeit mit Unternehmer & Management vor Ort<br />

... multidisziplinäre Beraterteams<br />

... umsetzungsstarke Persönlichkeiten mit Fachkompetenz & Branchen Know-how<br />

... 360o Rundumblick und ganzheitliche Change Prozesse<br />

... regionale Anwendung internationaler Erfahrung<br />

... Praxiserprobte Ansätze und zukunftsorientiertes Gestalten<br />

... individuelle Lösungen aus bewährten Methoden<br />

◆ ◆ ◆<br />

Investor Services<br />

Genaue Potenzial-Analyse und höchste<br />

Präzision in Finance, Operation & Market<br />

Digitale Transformation<br />

Veränderung durch Digitalisierung: Produkt,<br />

Produktion, Geschäftsmodell, Organisation<br />

Wir verstehen Beratung als persönlichen, engen Austausch mit Ihnen und Ihren Kunden um alle<br />

Sichtweisen und Interssen abbilden zu können. Wo auch immer Sie uns jetzt und in Zukunft finden:<br />

Bayern Consult unterstützt mittelständische, meist inhabergeführte Unternehmen und Konzerntöchter<br />

in wirtschaftlichen Sondersituation – einmalige Situationen bedürfen einer besonderen<br />

Wertschätzung und Kompetenz – unsere Mitarbeiter stehen Ihnen hierbei gerne zur Verfügung.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.12 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Kooperationspartner<br />

Bayern Consult – Wir für Sie<br />

Kooperation mit Landesbanken<br />

Ausgezeichnete Beratung<br />

Beratung.de – Das Expertenportal mit den<br />

Medienpartnern Handelsblatt, Wirtschafts-<br />

Woche und Tagesspiegel zeichnet Bayern<br />

Consult als Top Berater der Unternehmensberatungen<br />

/ München aus.<br />

Kooperation mit Sparkassen<br />

RegionalVerbänden<br />

Marcus Betz, Direktor für Firmen-, Unternehmenskunden<br />

und Bauträger der Stadtsparkasse<br />

München, äußert sich im Interview<br />

positiv über die Zusammenarbeit mit der Bayern<br />

Consult Unternehmensberatung GmbH.<br />

Die Bayern Consult kommt ursprünglich<br />

aus der Sparkassenfamilie und zählt dadurch<br />

zu den natürlichen Verbundpartnern. Sie<br />

heben sich in ihrer Beratungsleistung und<br />

durch eine ausführliche Bedarfsanalyse mit<br />

einhergehender bedarfsgerechter Beratung<br />

eindeutig von anderen Marktteilnehmern<br />

ab. Der Kunde wird nicht durch unnötige<br />

Bausteine belastet, sondern durch maßgeschneiderte<br />

Beratung schrittweise auf seinem<br />

Weg zum Unternehmensziel begleitet. Aufgrund<br />

der soliden, adressatengerechten Beratungsleistung<br />

sieht Marcus Betz die Bayern<br />

Consult Unternehmensberatung GmbH als<br />

idealen Weggefährten für mittelständische<br />

Unternehmen.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.13 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur 1|3<br />

Employer Branding für die Zeit nach Corona<br />

Mutinjektionen für Mitarbeitende<br />

Wolfgang Immerschitt, Marcus Stumpf<br />

Die Umsatzeinbußen in den vom Lockdown betroffenen<br />

Branchen sind gigantisch, das Bangen<br />

um die Existenz der Betriebe erklärlich, ebenso<br />

die Furcht, langfristig arbeitslos zu werden.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass Betroffene<br />

und insbesondere Interessenvertreter ihre Meinungen<br />

zu den Betriebsschließungen pointiert<br />

formulieren und mantraartig wiederholen. So<br />

funktioniert Lobbying für ein berechtigtes Interesse.<br />

Was ist schlecht daran? Es gibt genügend<br />

Beispiele dafür, dass nachhaltiges Jammern<br />

irgendwann einmal dazu führt, dass sich die<br />

Menschen abwenden. „Self fulfilling prophecy“<br />

nennt man das. Für die Reisebranche, Hotellierie,<br />

Gastronomie, Eventagenturen, persönliche<br />

Dienstleister, Freizeitbetriebe oder einzelne<br />

Handelsbranchen wird das dann ein Problem,<br />

die Schlüsselkräfte sich woanders umsehen.<br />

Corona ist eine Gemeinheit. Das wird wohl<br />

jeder Unternehmer unterschreiben, auch<br />

wenn einzelne Branchen unterschiedlich betroffen<br />

wurden. Es ist schwer vorstellbar, dass<br />

irgendjemand gerne seinen Betrieb zusperrt.<br />

Dafür ist niemand selbständig geworden.<br />

Aber: selbst die Unternehmen, die längere Zeit<br />

zusperren mussten, sind nur in ‚Quarantäne‘.<br />

Die wirtschaftliche Basis ist nach wie vor intakt,<br />

die Perspektiven sind mittelfristig gut<br />

bis sehr gut. Als Employer Branding Institute<br />

möchten wir deshalb eindringlich davor<br />

warnen, zu viele negative Botschaften zu<br />

verbreiten und die Mitarbeiter der Branche zu<br />

demoralisieren.<br />

Selbst die Sparten, die gar nicht schließen mussten,<br />

spüren den Wind der Veränderung. Viele<br />

Lehrstellen wurden in diesem Jahr nicht besetzt.<br />

Hier wird ein Loch beim Fachkräftenachwuchs<br />

aufgerissen, das sich nicht mehr schließen lässt.<br />

Dabei ist unstrittig, dass schon jetzt viele Schlüsselstellen<br />

unbesetzt bleiben. Wenn die Wirtschaft<br />

mit vollem Speed hochfährt, wird der<br />

Kampf um die besten Köpfe noch härter werden.<br />

Also lassen Sie uns der Frage nachgehen,<br />

was jetzt zu tun ist. Trotz oder gerade wegen der<br />

Gemeinheiten, die uns Corona angetan hat.<br />

Konsumenten haben Nachholbedarf<br />

Wir sind der festen Überzeugung, dass bei aller<br />

berechtigten Kritik an den Fehlern der Politik<br />

nicht alles (vor allem nicht die eigene Branche<br />

oder der eigene Betrieb) schlecht geredet werden<br />

darf. Wirtschaftsforscher gehen davon aus,<br />

dass nach der Seuche der Boom kommt. Die<br />

ersten Signale waren schon deutlich hörbar: Die<br />

Baubranche klagt über explodierende Rohstoffpreise.<br />

Vor allem Holz und Stahl wurden im<br />

zweistelligen Prozentbereich teurer. Der Handel<br />

darf sich auf Konsumenten freuen, die sich vom<br />

Extrem-Couching aufmachen zum Ultra-Shopping.<br />

Die Sehnsucht zu reisen, zu speisen und<br />

sich in der Freizeit zu vergnügen wird riesig sein.<br />

Der französische Schriftsteller Antoine de<br />

Saint-Exupery hat einmal formuliert: „Wenn<br />

Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht<br />

Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,<br />

Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,<br />

sondern lehre die Männer die Sehnsucht<br />

<strong>#03</strong>-21 s.14 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Employer Branding für die Zeit nach Corona 2|3<br />

nach dem weiten, endlosen Meer.“ Diese Sehnsucht<br />

nach dem weiten Meer, dem klaren See,<br />

den hohen Bergen oder den hippen Städten ist<br />

zweifelsfrei bei den Menschen in hohem Maße<br />

vorhanden und harrt der Erfüllung.<br />

Ein weiterer Faktor gibt Anlass zum Optimismus:<br />

Finanzierungsexperten der Sparkassen, die<br />

die BayernConsult befragt hat, sagen einhellig,<br />

dass die Betriebe, die vor der Pandemie gesund<br />

waren, das auch jetzt noch sind und auf einem soliden<br />

Fundament in die Zukunft starten können.<br />

Natürlich wurde das Eigenkapital angeknabbert,<br />

aber es wurde nicht so weit aufgezehrt,<br />

dass das für die überwiegende Zahl der Betriebe<br />

letal wäre. Das heißt aber auch, dass nach dem<br />

Intermezzo die Investitionstätigkeit wieder anlaufen,<br />

die Nachfrage an Gütern und Dienstleistungen<br />

rapide steigen wird. Die Daten über<br />

das Wachstum in China und den USA sprechen<br />

Bände und geben Vorgeschmack auf das, was in<br />

Europa demnächst auch kommen wird. Schon<br />

jetzt profitieren weite Teile der verarbeitenden<br />

Industrie vom rasch ansteigenden Export.<br />

Fachkräftemangel kann die<br />

betriebliche Gesundheit gefährden<br />

Was den Start viel mehr gefährdet ist, dass<br />

Fachkräfte sich neu orientieren. Schon lange gab<br />

es keine so starke Nachfrage nach sicheren Jobs<br />

mehr. Warum hätte es das auch bedurft in einer<br />

Wirtschaft, die seit vielen Jahren brummte. Jetzt<br />

sieht es anders aus. Konsequenzen wurden in<br />

der Wirtschaft aber nicht gezogen. Das, obwohl<br />

Herrn Virus und Frau Corona den vor noch gut<br />

einem Jahr der beklagten Fachkräftemangel im<br />

DACH-Raum nicht weggeschnupft haben. Die<br />

besten Köpfe sind immer noch gesucht, das gilt<br />

auch für die Branchen, die besonders betroffen<br />

sind durch die Lockdowns.<br />

Erwartungen der Menschen an<br />

den Job haben sich geändert<br />

Vor der Pandemie – das haben Umfragen ergeben,<br />

die wir bei potentiellen Kandidaten durchgeführt<br />

haben – zählten neben Hygienefaktoren<br />

wie Gehalt, Work Life Balance oder das Image<br />

von Arbeitgebern vor allem interessante Aufgaben,<br />

Wohlfühlfaktoren im Team oder das Unternehmensklima.<br />

Die Pandemie hat die Attraktivitätsfaktoren<br />

deutlich verschoben. Jobsicherheit<br />

ist Trumpf. Dieser Eindruck wird momentan<br />

nicht vermittelt. Wer will es Abwanderern verdenken,<br />

wenn sie das vermeintlich sichere Ufer<br />

in anderen Wirtschaftszweigen suchen?<br />

Der Grundsatz des Employer Brandings, dass<br />

intern und extern alles zu unternehmen sei, um<br />

die besten Köpfe zu finden, sie in die Unternehmen<br />

zu integrieren und dann für ihre Aufgaben<br />

und Projekte zu begeistern, mag mancher Unternehmer<br />

aktuell noch mit dem Satz abtun:<br />

„Wir haben jetzt ganz andere Sorgen.“ Dem<br />

Halten wir als Employer Branding Institute entgegen,<br />

dass sich gerade in schwierigen Zeiten die<br />

Nachhaltigkeit und Seriosität der Entwicklung<br />

der Arbeitgebermarken zeigen. Es ist ein großer<br />

Fehler, wenn jetzt langjährige Bemühungen in<br />

der Panik der Pandemie vernichtet werden. In<br />

der Krise zeigt sich der Charakter besonders.<br />

>>><br />

<strong>#03</strong>-21 s.15 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Employer Branding für die Zeit nach Corona 3|3<br />

Mutinjektionen für Mitarbeitende<br />

Wolfgang Immerschitt, Marcus Stumpf, Employer Branding Institute<br />

7 Punkte, die Ihrer<br />

Arbeitgebermarke einen Schub geben<br />

Was können Unternehmen für die eigene Arbeitgebermarke<br />

tun, bis das Vakzine wirken? Als<br />

„Mutinjektion“ haben wir 7 Empfehlungen zusammengestellt,<br />

die helfen können, Bremsklötze<br />

für die künftige Entwicklung zu lösen. Dies gilt<br />

vor allem für Kunden der Sparkassen, die noch<br />

Teile ihrer Belegschaft in Kurzarbeit haben oder<br />

für Sparkassen, die auf flexibles Arbeiten mit<br />

Homeoffice umgestellt haben:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihren<br />

Schlüsselkräften und langjährigen Mitarbeiter*innen.<br />

Sie werden sie mehr denn je<br />

brauchen.<br />

Informieren Sie über Ihre Pläne für die<br />

Zukunft. Zeigen Sie Perspektiven auf.<br />

Nehmen Sie als Führungskraft die Bedürfnisse<br />

Ihrer Teams wahr und ernst. Fragen<br />

Sie nach, wie es Ihrem Kernteam persönlich<br />

und finanziell geht. Zeigen Sie Empathie<br />

und Anteilnahme.<br />

Stecken Sie Ihr Team nicht mit der eigenen<br />

Verzweiflung an. Verbreiten Sie Optimismus,<br />

auch wenn Sie manchmal vor Wut<br />

platzen möchten. Erzählen Sie, was Sie unternommen<br />

haben für die Zeit danach. Viele<br />

Betriebe habe in Modernisierung investiert.<br />

Lassen Sie das Ihre Schlüsselkräfte wissen.<br />

Nehmen Sie sich die Zeit für einen Workshop,<br />

in dem Sie gemeinsam mit dem Kernteam<br />

die Zukunft planen wollen. Machen<br />

Sie deutlich, welche Innovationen Sie im<br />

Blickfeld haben und holen Sie sich dazu die<br />

interne Meinung ein.<br />

6<br />

7<br />

Vergessen Sie nicht, über Ihre Pläne auch<br />

in den für Sie wichtigen Medien zu informieren.<br />

Ganz wichtig: Wer zuerst aus der<br />

Schockstarre erwacht, punktet nicht nur<br />

beim bestehenden Personal, sondern auch<br />

bei möglichen Kandidat*innen. Talente<br />

erwarten von Ihrem künftigen Arbeitgeber<br />

Perspektiven, Haltung und Verantwortung.<br />

Die Zukunft hat bereits begonnen. Die<br />

Wirtschaft in den zentraleuropäischen Ländern<br />

wird nach der Öffnung der Grenzen<br />

und Betriebe überdurchschnittlich profitieren.<br />

Diese Chancen zu nutzen, braucht<br />

es motivierte und innovative Mitarbeiter*innen.<br />

Diese Basis für Prosperität und<br />

qualitatives Wachstum gilt es nachhaltig zu<br />

pflegen. Jetzt. Und nicht erst dann, wenn<br />

der Startschuss endgültig gefallen ist.<br />

Employer Branding Institut (EBI)<br />

Das EBI, geleitet von Hochschulprofessor Dr.<br />

Marcus Stumpf und dem Unternehmensberater<br />

und Universitätsdozenten Dr. Wolfgang<br />

Immerschitt, hat seinen Sitz in Frankfurt am<br />

Main und Salzburg. Die beiden haben das Buch<br />

Employer Branding für KMU geschrieben, das<br />

2019 in 2. Auflage bei SpringerGabler erschienenen<br />

ist. Für das EBI arbeiten Markenprofis,<br />

Webprogrammierer, Grafiker und Filmemacher,<br />

Führungskräftecoaches und Organisationsentwickler.<br />

Die Digitalisierung der Prozesse<br />

im Personalmanagement ist ein besonderer<br />

Forschungs- und Beratungsschwerpunkt.<br />

www.employer-branding-institute.com<br />

Mail:<br />

immerschitt@employer-branding-institute.<br />

com<br />

stumpf@employer-branding-institute.com<br />

<strong>#03</strong>-21 s.16 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Leistungsangebot Nachfolgeklärung 1|3<br />

Wie eine Proaktive Nachfolgeregelung für Hausbanken<br />

langfristige Geschäftsbeziehungen sichert<br />

Vesta Popova, Johannes Rauch<br />

Innovationsdruck und<br />

Unternehmensnachfolge<br />

In den letzten zwei Jahren waren viele Unternehmen<br />

primär mit existenzsichernden<br />

Maßnahmen beschäftigt. Strategische<br />

Überlegungen im Hinblick auf die Unternehmensnachfolge<br />

wurden nach hinten<br />

verschoben. Dabei könnte gerade jetzt der<br />

ideale Zeitpunkt sein, die nächste Generation<br />

mit der notwendigen Erneuerung zu<br />

beauftragen. Gewaltiger Digitalisierungsdruck,<br />

die Notwendigkeit, bestehende<br />

Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken<br />

und die Anpassungen von Organisation<br />

und Führungsstil an New-Work sind<br />

hier einige wichtige Schlagworte.<br />

Risikominimierung für Hausbanken<br />

Sorgsam haben die Hausbanken über viele Jahre<br />

das Vertrauen und die Geschäftsbeziehung mit<br />

den Kund*innen aufgebaut. Sie haben es in der<br />

Hand, durch richtige Weichenstellung bestärkend<br />

und proaktiv auf einen Übergabediskurs<br />

hinzuwirken.<br />

Für die Hausbanken bedeutet das die große<br />

Chance auf eine Reduktion des Ausfallsrisikos.<br />

Durch die rechtzeitige Sicherstellung des geregelten<br />

Fortbestands eines Unternehmens werden<br />

die Kapital- und Zinsdienstfähigkeit bei<br />

bestehenden Finanzierungen gesichert.<br />

Es gibt noch einen weiteren wesentlichen Vorteil,<br />

sich aktiv in die Debatte zur Nachfolgeregelung<br />

einzubringen: Dem Risiko zukünftigen<br />

Geschäftsentgangs wird tatkräftig entgegengengewirkt.<br />

Zum Beispiel, wenn die Laufzeit neuer<br />

Finanzierungen die Dauer bis zum erwarteten<br />

Ruhestand der aktuellen Geschäftsführer*innen<br />

übersteigt. Oder auch, wenn das Bonitätsrating<br />

aufgrund fehlender Nachfolgeregelung negativ<br />

beeinflusst wird. Hier hat es die Hausbank in<br />

der Hand, die Entwicklung mitzugestalten und<br />

optimale Lösungen gemeinsam mit dem Unternehmen<br />

zu erarbeiten.<br />

Beurteilung: Transaktionsfähigkeit<br />

und Transaktionswille<br />

Für die umfassende Beurteilung einer Unternehmensübergabe<br />

aus Bankensicht sind zwei<br />

Fragen zu klären:<br />

Transaktionsfähigkeit<br />

Ist das Unternehmen mit seinen Strukturen,<br />

seinem Angebot und seiner finanziellen Situation<br />

fit für die Zukunft? Hier schafft die Bayern<br />

Consult schon seit 30 Jahren mittels wirtschaftlicher<br />

Fortführungsprognose die notwendige<br />

Klarheit.<br />

Transaktionswille<br />

Sind die aktuellen Eigentümer*innen und Entscheidungsträger*innen<br />

zur Übergabe bereit und<br />

sind die Nachfolger*innen zur Übergabe bereit?<br />

Was ist zu tun, wenn noch kein Nachfolgekonzept<br />

existiert? Hier bietet die Bayern Consult<br />

seit September <strong>2021</strong> erstmals die Möglichkeit<br />

einer umfangreichen „Nachfolgeklärung“ zur<br />

Unterstützung bei der Beurteilung an.<br />

>>><br />

<strong>#03</strong>-21 s.17 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Leistungsangebot Nachfolgeklärung 2|3<br />

Wie eine Proaktive Nachfolgeregelung für Hausbanken<br />

Langfristige Geschäftsbeziehungen Sichert<br />

Vesta Popova, Johannes Rauch<br />

Unterstützt durch die Expert*innen Vesta Popova<br />

und Johannes Rauch, erarbeiten die Unternehmer*innen<br />

eine abgestimmte Willenserklärung,<br />

die sich auf eine gelebte Nachfolge<br />

konzentriert.<br />

Beispielhaft werden folgende Fragen geklärt:<br />

Übergabewille<br />

Sind die Gesellschafter*innen übergabewillig<br />

und die Übernehmer*innen zur Übernahme<br />

sowohl gewillt als auch qualifiziert?<br />

Erwartungshaltung<br />

Was sind die Erwartungshaltungen von<br />

Übergeber*innen und Übernehmer*innen?<br />

Wie sieht die gemeinsame Vorstellung der<br />

Unternehmenszukunft vor dem Hintergrund<br />

der privaten Rahmenbedingungen aus?<br />

Welcher Ausgleich soll für austretende<br />

Gesellschafter*innen oder weichende Erb*innen<br />

gewährleistet werden?<br />

Strategie<br />

Wo will das Unternehmen prinzipiell hin?<br />

Wie verändert sich das Geschäftsmodell mit<br />

der Übergabe? Wem gehören welche Anteile,<br />

wer hat welchen Einfluss und wer übernimmt<br />

welche operative Verantwortung?<br />

Zeitplan<br />

Wie sieht die Zeitachse der Übergabe aus?<br />

Welche Meilensteine sind ausschlaggebend?<br />

Ist die Erstellung einer Familiencharta<br />

gewünscht?<br />

Klarheit im Nachfolgekonzept<br />

Unternehmer*innen sind meist auch auf der persönlichen<br />

Ebene tief mit ihrem Unternehmen<br />

verbunden. In den Abstimmungsprozessen zur<br />

Nachfolgeregelung spielen Emotionen, Bedürfnisse,<br />

Sorgen und Hoffnungen daher eine große<br />

Rolle. Hier kommen die Expertise und Erfahrung<br />

unseres Teams voll zum Tragen. Alle Beteiligten<br />

sollen gehört werden und gleichzeitig<br />

muss immer das vorrangige Ziel verfolgt werden:<br />

Klarheit in Bezug auf die Nachfolgeregelung<br />

zu erlangen. Es muss feststehen, ob und in<br />

welcher Form an die nächste Generation übergeben<br />

werden soll, oder Alternativen wie der<br />

Verkauf oder die Schließung des Unternehmens<br />

verfolgt werden.<br />

Die abgestimmte Willenserklärung ermöglicht<br />

der Hausbank eine Risikobeurteilung, zeigt ihr,<br />

wo die kritischen Themen des Nachfolgekonzepts<br />

liegen und wie die Hausbank hier Unterstützung<br />

leisten kann.<br />

Zusammenfassung<br />

Bedingt durch die Ereignisse der letzten zwei<br />

Jahre herrscht hoher Innovationsdruck auf<br />

Unternehmen. Die Übergabe an die nächste<br />

Generation kann eine stimmige Lösung<br />

darstellen. Hausbanken befinden sich dabei in<br />

einer besonders guten Position, die Übergabediskussion<br />

ins Rollen zu bringen.<br />

Von Bayern Consult bekommen die Hausbanken<br />

dazu die maximale Prozess- und Methodenkompetenz<br />

entlang des gesamten Übergabeprozesses.<br />

Alle Ebenen der wirtschaftlichen<br />

Transaktionsfähigkeit und der persönlichen<br />

Transaktionswilligkeit werden dabei beleuchtet.<br />

Am Ende ermöglichen Fortführungsprognose<br />

und Nachfolgeklärung die bestmögliche<br />

Beurteilung der Chancen und Risiken für die<br />

langfristige Zusammenarbeit der Hausbanken<br />

mit den Unternehmen.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.18 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Leistungsangebot Nachfolgeklärung 3|3<br />

Bayern Consult als Begleiterin<br />

durch den Übergabeprozess<br />

Nachfolgebedarf<br />

erkennen<br />

Fortbestehensprognose<br />

& Nachfolgeklärung<br />

Bewertung &<br />

Nachfolgekonzept<br />

Übergabe<br />

& Verkaufsprozess<br />

Leben nach der Übergabe<br />

Verkauf<br />

Nachfolgeklärung<br />

Bayern Consult ergänzt ihre Leistungen um<br />

die „Nachfolgeklärung“. Zertifizierte Coaches<br />

und Wirtschaftsmediator*innen erarbeiten<br />

gemeinsam mit Unternehmer*innen eine<br />

abgestimmte Willenserklärung. Diese dient<br />

der Hausbank zur Beurteilung des Nachfolgekonzepts<br />

und kann beispielhaft Fragen<br />

klären wie:<br />

» Gibt es umsetzbare Pläne für die Nachfolge?<br />

» In welcher Form soll das Unternehmen<br />

fortgeführt werden?<br />

» Wie kommt man bei internen Streitigkeiten<br />

zu Ergebnissen?<br />

» Wie verhindert man Stillstand im Nachfolgeprozess?<br />

» Sind der geplante Übergabeprozess und<br />

der Zeitrahmen realistisch und welche<br />

Notfallpläne gibt es?<br />

Das Team<br />

Vesta Popova ist seit über<br />

12 Jahren Unternmensberaterin<br />

und Coach für Eigentümer<br />

und Topmanagement<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Optimierung von Aufbauund<br />

Ablauforganisation,<br />

strategisches Interimsmanagement,<br />

Konflikt- und Übergabecoaching in<br />

den Bereichen Industrie, Handel und FMCG.<br />

Eine Ausbildung in Systemischer Organisationsentwicklung<br />

und sechs Sprachen runden ihr<br />

Profil ab.<br />

Johannes Rauch ist Coach<br />

(LMU, München) und eingetragener<br />

Mediator (SFU,<br />

Wien). Seine Schwerpunkte<br />

sind Nachfolgeregelung und<br />

Generationeverständigung.<br />

Johannes Rauch verfügt über<br />

mehr als 14 Jahre Erfahrung<br />

als Unternehmensberater im Finanz- und<br />

Bankensektor. 7 Jahre lang leitete er das eigene<br />

Familienunternehmen in der Medienbranche<br />

und setzte umfangreiche Change-Projekte<br />

um.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.19 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Arbeitswelt & Unternehmenskultur<br />

Digitalisierung braucht<br />

neue Unternehmenskultur<br />

Martin Lojka<br />

the eFFiCienCy Consultants<br />

anderen Seite werden Experten benötigt, die<br />

die Digitalisierung implementieren. Dafür<br />

fehlen Fachkräfte, sowohl am Arbeitsmarkt als<br />

auch in der Ausbildung.<br />

Neue Kompetenzen benötigt<br />

68 Prozent der deutschen Unternehmen<br />

glauben, gut für die Digitale Transformation<br />

gerüstet zu sein. Gleichzeitig verfügen<br />

nur 16 Prozent der Industriebetriebe über<br />

eine Strategie dazu. „Das braucht es, um<br />

den Anschluss nicht zu verpassen. Noch nie<br />

zuvor in der Wirschaftsgeschichte waren die<br />

Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle einem<br />

so extremen Wandel in so kurzer Zeit<br />

ausgesetzt wie heute“, konstatiert der Syngroup-Berater<br />

Martin Lojka. Der Wandel<br />

verlange nicht nur die Einführung des Internets<br />

der Dinge im Produktionsprozess,<br />

sondern smarte Produkte und digitale<br />

Geschäftsmodelle. Veränderungsbedarf sei<br />

zuvorderst in der Organisation gegeben:<br />

„Wir müssen die Menschen bei Digitalisierungsprojekten<br />

mitnehmen. Niemand ist<br />

eine Insel, denn alles, was digitalisiert werden<br />

kann, wird auch digitalisiert.“<br />

Die Digitale Transformation – Industrie 4.0<br />

– hat viele Aspekte. Einer davon betrifft die<br />

Arbeitswelt. Martin Lojka zeichnet ein eindringliches<br />

Bild: Routinetätigkeiten werden<br />

immer seltener von Menschen ausgeführt werden.<br />

Vier von zehn Jobs in der Industrie werden<br />

über kurz oder lang durch digitale Systeme<br />

ersetzt werden. Bei aktuell zehn Millionen<br />

Beschäftigten in der deutschen Industrie fallen<br />

mittelfristig vier Millionen Jobs weg. Auf der<br />

Die Einführung digitaler Produktionsmethoden,<br />

die Entwicklung neuer Produkte und die<br />

Veränderung der Geschäftsmodelle braucht<br />

Menschen, die in der Lage sind, diese Veränderungsprozesse<br />

zu managen. Besonders die Entwicklung<br />

neuer Geschäftsmodelle braucht Zeit<br />

und eine klare Ausrichtung auf die Bedürfnisse<br />

der Konsumenten. Die Verbraucher spielen bei<br />

der Digitalisierung generell eine bedeutende<br />

Rolle. Ihr Verhalten muss für das eigene Unternehmen<br />

genau in Augenschein genommen<br />

werden, um zum Beispiel zu erkennen, welche<br />

Entwicklungen in anderen Branchen für das eigene<br />

Projekt bedeutend sein könnten.<br />

»Alles, was digitalisiert werden kann,<br />

wird auch digitalisiert«<br />

Im B2B-Bereich werden immer häufiger digitale<br />

Bestellplattformen eingeführt, die im<br />

Handel längst von den Verbrauchern „gelernt“<br />

sind. Online-Bestellungen haben den Vorteil,<br />

dass sie nicht nur auf Grund der Standardisierung<br />

Kosten sparen, sondern auch die Datenqualität<br />

verbessern. Hörfehler bei telefonisch<br />

übermittelten Aufträgen gibt es ebenso<br />

wenig wie Lese- oder Übertragungsfehler bei<br />

schriftlich per Fax oder Scan durchgegebenen<br />

Anfragen. Kommen standardisierte Aufträge<br />

über die Plattform herein, kann das gesamte<br />

darauffolgende Ordermanagement effizienter<br />

gestaltet werden. Von der Auftragsvorbereitung<br />

über die Materialbeschaffung, Produktion<br />

und Lieferplanung werden alle Prozessschritte<br />

<strong>#03</strong>-21 s.20 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Digitalisierung BRAUCHT neue unternehmenskultur<br />

zusammengelegt. Mitarbeiter kommen dort<br />

noch zum Einsatz, wo es um Sonderfälle geht.<br />

Dabei ist das Verständnis von Technik der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Dafür braucht es hohe<br />

Sozialkompetenz, Wissen um das Produkt,<br />

die Fähigkeit unstrukturierte Probleme lösen<br />

zu können, soziale Intelligenz und Empathie.<br />

„Das erfordert einen ganz neuen Fachkräfte-<br />

Typus, der jetzt so noch nicht ausgebildet<br />

wird“, weiß Martin Lojka. Eine Hürde ist auch<br />

die Sprachkompetenz: Digitale Lösungen<br />

erfordern projektbezogene Zusammenarbeit<br />

in Teams und Kommunikation in einer<br />

gemeinsamen Sprache. In den meisten Fällen<br />

ist es heute schon ab der dritten Ebene nicht<br />

mehr möglich, eine gemeinsame Sprache –<br />

meist Englisch – anzuwenden. Dazu kommen<br />

insbesondere bei größeren Unternehmen<br />

noch kulturelle Unterschiede, die überbrückt<br />

werden müssen.<br />

Von der Personalverwaltung zum<br />

Talente Management<br />

Die spezifische Arbeitsweise bei digitalen Projekten<br />

passt oft nicht in die bestehende Unternehmenskultur.<br />

Hierarchie ist hier keine Hilfe,<br />

weil sie Experten nicht frei arbeiten lässt. Der<br />

Einstieg in die Industrie 4.0 ist mit massiven<br />

Veränderungen verbunden. Diese müssen aber<br />

als Chance gesehen und vom Vorstand angeschoben<br />

werden. Da viele Unternehmer der<br />

Überzeugung sind, dass sie gut aufgestellt seien,<br />

passiere das aber viel zu selten, erläutert Martin<br />

Lojka. Mehr Selbstreflexion und der Blick in<br />

andere Branchen wäre ebenso angebracht wie<br />

die Neuaufstellung der Personalabteilungen<br />

weg von der Personalverwaltung zum Talente-Management.<br />

Die eigene Arbeitgebermarke<br />

müsse mehr Augenmerk bekommen. Martin<br />

Lojka erläutert: „Wenn ich Probleme habe,<br />

Fachpersonal zu finden und zu binden, muss<br />

ich mir dringend überlegen,was ich tun kann.“<br />

Fakt sei, so der Industrieberater, dass sich in<br />

den nächsten zehn Jahren viel ändern werde.<br />

Der Wandel ist für den einzelnen Industriebetrieb<br />

absolut machbar und überschaubar.<br />

Allerdings müsse bei jeder Entscheidung<br />

überlegt werden, wie sie sich mit der digitalen<br />

Welt verträgt und welche neuen Geschäftsmodelle<br />

in anderen Branchen auftauchen. Denn<br />

die größten Umwälzungen in den bereits<br />

betroffenen Branchen kamen stets von<br />

außen. Die Medien (Streaming Dienste,<br />

TV on Demand), der Handel (Amazon)<br />

und die Automobilindustrie (Tesla,<br />

e-Mobilität) sind dafür beredte Beispiele.<br />

Über<br />

Martin Lojka<br />

Martin Lojka ist seit 2004 beim größten<br />

österreichischen Industrieberater Syngroup<br />

tätig und seit 2015 Partner des Unternehmens.<br />

Seine Tätigkeit umfasst in erster Linie<br />

die Optimierung von Prozessen in Industrieunternehmen<br />

weltweit. Er hat Internationale<br />

Betriebswirtschaft in Wien und Madrid<br />

studiert.<br />

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<strong>#03</strong>-21 s.21 www.bayernconsult.de


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Stellwerk 18: Digitales Gründerzentrum Rosenheim 1|5<br />

Stellwerk 18 spannt netzwerk<br />

für gründer und Unternehmen<br />

Das Stellwerk 18 in Rosenheim steht inmitten<br />

eines dynamischen Entwicklungsgebietes<br />

in der Stadt Rosenheim nahe dem Bahnhof.<br />

2017 gegründet, können heute Gründer*-<br />

innen in einem modernen und hochwertig<br />

ausgestatteten Bürokomplex auf 1.700 Quadratmetern<br />

Ideen zur Marktreife bringen.<br />

Unterstützt und vernetzt werden die Startups<br />

und Unternehmen durch ein tragfähiges<br />

Netzwerk im Bereich Digitalisierung/<br />

Innovation. Und zwar in der gesamten<br />

Planungsregion 18 in Bayern. Von Altötting<br />

und Mühldorf über Traunstein bis Berchtesgaden<br />

und sogar in das österreichische<br />

Kufstein reicht der Kooperationsbereich.<br />

Ambitionierte Existenzgründer aus der Region<br />

mit ihren technologischen Neuerungen und<br />

ihrem IT-Know-how sind ideale Partner für<br />

Unternehmen aus der zukunftsorientierten<br />

Wirtschaft: Sie sind Sparringspartner, wenn<br />

es darum geht, die Anwendbarkeit neuer<br />

IT-Technologien im eigenen Unternehmen zu<br />

erproben.<br />

Vorbild für die Rosenheimer Digitalschmiede<br />

war das Werk 1 in München. Dieser Vorreiter<br />

wurde als Blaupause für andere Bezirke<br />

genommen, wenngleich viele eigene Entwicklungsschritte<br />

und Konzeptionsarbeit notwendig<br />

waren, um das Stellwerk18 in die heutige<br />

erfolgreiche Form zu bringen. Die Bayerische<br />

Landesregierung hat vor sieben Jahren den<br />

Beschluss gefasst, in jedem Regierungsbezirk<br />

ein Gründerzentrum zu errichten. Heute ist<br />

das Stellwerk 18 das Vorzeigeexemplar für digitale<br />

Gründerzentren – vor allem außerhalb<br />

der Metropolregionen, und damit selbst Vorbild<br />

für viele neu entstehende Gründerzentren.<br />

Heute sind es ob der Erfolge bereits deutlich<br />

mehr, nämlich 19 im gesamten Freistaat. Auch<br />

die Rosenheimer Initiative wird wachsen: Das<br />

Stellwerk18 unterstützt mit seinem Netzwerk<br />

die ganze Region 18.<br />

„Unsere Mission lautet: Wir wollen perfekte<br />

Bedingungen für technologische Visionäre,<br />

eng vernetzt mit etablierten Unternehmen,<br />

den Wirtschaftsförderungen, Kammern und<br />

Hochschulen in ganz Südostoberbayern und<br />

Tirol schaffen. Der direkte Kontakt mit regionalen,<br />

kompetenten Anbietern von digitalen<br />

Lösungen ist ebenso wichtig wie der fachliche<br />

Austausch der kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMU) untereinander. Das<br />

Know-how für ein Erfolgsmodell Industrie<br />

4.0 ist regional vorhanden. Jetzt geht es darum,<br />

diese Kompetenzen in die Unternehmen<br />

zu bringen,“ erklärt der Geschäftsführer des<br />

Gründerzentrums, Dr. Florian Wiesböck.<br />

„Bereits heute haben wir feste Kooperationen<br />

mit Unternehmen in der Region, aber auch<br />

mit auswertigen Weltmarkführern. Einige<br />

Unternehmen haben sich bereits mit Minderheitsbeteiligungen<br />

bei Start-ups eingebracht.“<br />

»Wir wollen perfekte Bedingungen<br />

für technologische Visionäre, eng<br />

vernetzt mit etablierten Unternehmen,<br />

den Wirtschaftsförderungen, Kammern<br />

und Hochschulen«<br />

<strong>#03</strong>-21 s.22 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Digitalisierung / Innovation 2|5<br />

Lernende Organisation<br />

Wie die Gründer lernt auch das Management<br />

des im Stellwerk18 ständig dazu, nicht zuletzt<br />

durch den Austausch mit den 50 Partnerunternehmen,<br />

aber auch durch den Dialog mit<br />

Gründerzentren. Ein Leuchtturm in der bayerischen<br />

Gründerszene ist das UnternehmerTUM<br />

der Technischen Universität München. Das hat<br />

sich zu einem „großen Innovations- und Investitionsnetzwerk<br />

entwickelt, von dem man nur<br />

lernen kann.“ Ein Lerneffekt liegt auch darin,<br />

dass es jetzt erste Überlegungen gibt, was mit<br />

Gründern passiert, wenn sie erfolgreich sind und<br />

nach 5 Jahren – länger dürfen sie laut Ministeriumsvorgaben<br />

nicht bleiben – flügge werden und<br />

größere Büroräumlichkeiten benötigen. „Wir<br />

sind hier mit Verwaltern von Büroimmobilien<br />

in Kontakt, um durch Kooperationen Raum für<br />

Wachstum zu schaffen“, so Wiesböck.<br />

Starkes PArtnernetzwerk<br />

Die Liste der Partner (https://www.stellwerk18.<br />

de/partner/) ist beeindruckend lang und hochkarätig.<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

der Region sind ebenso an Bord wie die<br />

Rosenheimer Intiatitive zur Förderung der<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

(ROSIK), Mittelstandsverbände, die IHK oder<br />

der Seeoner Kreis, in dem sich die großen Unternehmen<br />

Südostoberbayerns regelmäßig zum<br />

Austausch treffen. Eine starke Rolle spielt auch<br />

die Technische Hochschule Rosenheim, von<br />

wo auch viele Gründer kommen. Das Stellwerk<br />

18 ist sozusagen verlängerte Werkbank der TH<br />

und bald wohl auch der FH in Kufstein, die<br />

ebenso zu den Partnern gehört.<br />

Zu den Förderern der Initiative gehören von<br />

Beginn an auch die beiden Regionalbanken<br />

und Bayern Consult. Johann Hell von der<br />

Volksbank-Raiffeisenbank und Helmut Hundhammer<br />

von der Sparkasse Rosenheim-Bad<br />

Aibling gehören auch dem sechsköpfigen<br />

Vorstand des Stellwerk 18 an, Markus Ziechaus<br />

von der Bayern Consult ist Kassenprüfer. Dass<br />

beide Banken als „Platzhirsche“ mit an Bord<br />

sind, freut Stellwerk-Geschäftsführer Wiesböck<br />

besonders: „Sie sind wichtige Multiplikatoren,<br />

haben auch schon einige Projekte unserer<br />

Gründer aktiv angeschoben.“<br />

Dr. Floran Wiesböck<br />

übernahm<br />

im März <strong>2021</strong> die<br />

Geschäftsführung<br />

des Stellwerk18<br />

von Daniel Artmann.<br />

Wiesböck<br />

begleitet seit vielen<br />

Jahren Unternehmen<br />

in Digitalisierungs- und Innovationsprojekten<br />

und war bereits vor Antritt seiner<br />

Geschäftsführertätigkeit häufig bei Veranstaltungen<br />

im Stellwerk18 anwesend. Schließlich<br />

wurde er gefragt, ob er die Geschäftsführung<br />

übernehmen möchte. Dafür hat er die idealen<br />

Voraussetzungen: Nach Volks- und Betriebswirtschaftslehrestudium<br />

hat er als Wirtschaftsinformatiker<br />

promoviert. Sein Thema<br />

klingt, als hätte er geahnt, wo ihn seine berufliche<br />

Reise hinbringt: „Welche Fähigkeiten<br />

müssen etablierte Unternehmen aufbauen,<br />

um erfolgreich digitale Innovationen auf<br />

den Markt zu bringen?“<br />

Die Gründer müssen rasch<br />

Projekte umsetzen<br />

Streng sind die Aufnahmeregeln. Die Gründer<br />

müssen ihre Idee präsentieren und in der<br />

>>><br />

<strong>#03</strong>-21 s.23 www.bayernconsult.de


consulting letter<br />

Stellwerk 18: Digitales Gründerzentrum Rosenheim 3|5<br />

Stellwerk 18 spannt Netzwerk<br />

für Gründer und Unternehmen<br />

Vom Baurechner bis zur Folienantenne<br />

Johann Hell, Volksbank-Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee<br />

(links) und Helmut Hundhammer, Sparkasse Rosenheim-Bad<br />

Aibling (rechts)<br />

Folge mehrmals jährlich über die Projekt-Fortschritte<br />

berichten. „Wir sind keine Foschungseinrichtung,<br />

sondern wollen, dass aus Ideen<br />

schnell Lösungen für konkrete Probleme in der<br />

Wirtschaft werden. Die Gründer müssen rasch<br />

ihre Projekte markttauglich machen“, sagt Johann<br />

Hell von der Volks- und Raiffeisenbank.<br />

Dafür erhalten sie eine perfekte Einbindung in<br />

das Netzwerk und eine attraktive Förderung<br />

durch den Staat Bayern. Wenn es trotzdem<br />

nicht klappt, wird das Projekt abgebrochen,<br />

wobei die Gründer auf Grund der Förderungen<br />

in keine existenzielle Schieflage kommen, weiß<br />

Helmut Hundhammer vom Gewerbekundencenter<br />

der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling.<br />

Einige sind nach wenigen Jahren auch schon<br />

ausgezogen, weil ihre Idee so erfolgreich war,<br />

dass mehr Platz benötigt wurde.<br />

Ein erfolgreiches Entwicklungsprojekt im Stellwerk<br />

18 ist „Laura“. Der digitale Baurechner wird<br />

inzwischen über die Genossenschaftsbanken vertrieben<br />

und leistet wertvolle Dienste bei der Kalkulation<br />

von Bauvorhaben, schildert Johann Hell.<br />

Ein anderes Beispiel ist der Badfertigbau von Tijko.<br />

Die Badplanung erfolgt mittels eines Konfigurators,<br />

die fertige Nasszelle wird dann vor Ort<br />

mit einem Kran eingehoben. Das spart Zeit und<br />

Geld, weil alles in der Fabrik passgenau vorbereitet<br />

wird, schildert Helmut Hundhammer von<br />

der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling. Wie das<br />

aussieht, können Besucher des Stellwerks 18 in<br />

einem Kubus direkt vor dem Eingang sehen.<br />

Bemerkenswert ist eine einklebbare Folie, die<br />

als Antenne für perfekten Internetempfang in<br />

Wohnwagen oder -mobilen sorgt und vom Startup<br />

Antretter&Huber entwickelt wurde. Vom<br />

Potential des Produkts konnten sich Caravan-Hersteller<br />

bei einer der zahlreichen Partnermeetings<br />

überzeugen. Auch die APP für Reparaturen<br />

in Hotels, Seniorenheimen oder betreuten<br />

Wohneinrichtungen wurde zum Renner. Mit<br />

ihrer Hilfe können über das Smartphone ausgebrannte<br />

Glühbirnen, kleinere Schäden oder fehlende<br />

Gebrauchsgegenstände erfasst und sofort<br />

behoben werden. Ganz ohne Zettelwirtschaft<br />

und langwierige Wege.<br />

Gründer und Partner immer willkommen<br />

Der digitale Baurechner "Laura" des Jungunternehmens Tijko<br />

spart Zeit und Geld bei der Kalkulation von Bauvorhaben.<br />

Stellwerk18 stärkt die Zukunftsfähigkeit der<br />

Region, weiß Florian Wießböck: „Wir suchenständig<br />

neue Partner – Gründer*innen und Unternehmen<br />

und Organisationen in der Region,<br />

die den Startups helfen, sich zu entwickeln. Interessenten<br />

bitte direkt an Dr. Florian Wiesböck<br />

wenden: florian.wiesboeck@stellwerk18.de<br />

<strong>#03</strong>-21 s.24 www.bayernconsult.de


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Digitalisierung / Innovation 4|5<br />

Regionalbanken als Förderer des Gründerzentrums<br />

4 Fragen an die Vorstände der engagierten Regionalbanken<br />

Harald Kraus,<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Mirko Gruber,<br />

Vorstand<br />

Welche Erwartungen hatte und hat Ihre Bank bezüglich Ihres Engagements<br />

für das Gründerzentrum?<br />

HK: Für uns war es von Anfang an wichtig, die<br />

Entstehung des Digitalen Gründerzentrums<br />

eng zu begleiten. Die Sparkasse versteht sich<br />

als Partner der regionalen Wirtschaft und unterstützt<br />

Gründungswillige sehr vielfältig von<br />

Anfang an. Daher sind wir auch ständiger Premium-Partner<br />

des Gründerwettbewerbes der<br />

Stadt und des Landkreises Rosenheim und unterstützen<br />

zahlreiche Projekte der Hochschule<br />

Rosenheim. Dass der digitale Wandel vorangetrieben<br />

werden muss, ist unausweichlich.<br />

Das Digitale Gründerzentrum ermöglicht und<br />

stärkt das technologische Gründungsgeschehen<br />

und die digitale Transformation in unserer<br />

Region. Damit können wir auch unseren<br />

Bestandskunden durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit innovativen Start-Ups des Gründerzentrums<br />

beim digitalen Wandel in ihrem<br />

Unternehmen Hilfestellungen vermitteln.<br />

Unsere Unternehmer lernen neue technische<br />

Möglichkeiten kennen, sind immer sozusagen<br />

uptodate und nutzen den zeitlichen Vorteil.<br />

Wir erwarten auch – und das wurde mittlerweile<br />

von Startups des Gründerzentrums unter<br />

Beweis gestellt –digitale Neugründungen, die<br />

mit ihren innovativen Geschäftsmodellen die<br />

Zukunft unserer Wirtschaft mitprägen werden.<br />

MG: Im Zentrum einer Genossenschaftsbank<br />

steht der Förderauftrag. Um wirtschaftliche Ziele<br />

zu erreichen, die alleine nicht zu bewältigen<br />

sind, wird Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Die<br />

maximale wirtschaftliche Unterstützung unserer<br />

Mitglieder steht im Vordergrund. Mit diesem<br />

Anspruch stehen wir den Veränderungen<br />

der Bankenwelt gegenüber: Die Digitalisierung<br />

rüttelt am Fundament der Bankenwelt und ist<br />

essenzieller Bestandteil unserer Arbeitsprozesse.<br />

Wir wollen an Innovationskraft gewinnen und<br />

Herausforderungen lösen. Unsere Herangehensweise<br />

ist inhaltlich und strukturell partnerschaftlich<br />

orientiert. Wir wollen Partner neuer Ideen<br />

sein, Unternehmen unserer Region fördern und<br />

langfristig mit unseren Kunden erfolgreich zusammenarbeiten.<br />

Von der Innovationskraft der<br />

Gründerfirmen können wir profitieren und<br />

die Weichen für eine digitale Zukunft unserer<br />

Region stellen. Zur Entwicklung und Umsetzung<br />

neuer Ideen brauchen wir Unternehmen,<br />

die uns voranbringen. Dazu benötigt es Unterstützung<br />

und Zusammenarbeit. Ein gutes<br />

Netzwerk, finanzielle Rahmenbedingungen,<br />

unternehmerisches Know-how und ein Ort der<br />

Begegnung sind der Nährboden für Neues. Wir<br />

sind Teil dieses Konzeptes. Über das junge Softwareunternehmen<br />

innFactory konnten wir bereits<br />

ein gemeinschaftliches Produkt entwickeln.<br />

Mit den Spezialisten haben den ersten digitalen<br />

Baufinanzierer ins Leben gerufen.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.25 www.bayernconsult.de


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Stellwerk 18: Digitales Gründerzentrum Rosenheim 5|5<br />

Welche Rolle spielen im Landkreis Rosenheim innovative Jungunternehmen und Startups?<br />

HK: Stadt und Landkreis Rosenheim sind eine<br />

florierende Wirtschaftsregion mit einem breiten<br />

Branchenmix. Durch die Nähe zur Technischen<br />

Hochschule Rosenheim und zur Fachhochschule<br />

Kufstein haben sich in den letzten<br />

20 Jahren auch viele IT-Unternehmen angesiedelt,<br />

die einen starken Beitrag zur Innovationskraft<br />

in unserer Region leisten. Gerade für die<br />

Weiterentwicklung sind junge kreative Unternehmen<br />

wichtig, die sich mit etablierten und<br />

marktstarken Unternehmen vernetzen, ihre innovativen<br />

Ideen einbringen und so gemeinsam<br />

die Zukunftsfähig vorantreiben.<br />

MG: Rosenheim ist ein Standort mit großem<br />

Gründertum. Die TH Rosenheim bringt viel<br />

Wissen und Tatkraft in unsere Region. Wenn wir<br />

es schaffen, das Potenzial hier zu halten, eine gute<br />

Infrastruktur für Start-ups zu schaffen, wird die<br />

Digitalisierung eine große Rolle spielen. Durch<br />

anderes Denken kann Neues entstehen, dazu<br />

brauchen wir unseren top ausgebildeten Nachwuchs.<br />

Auf dem Weg zum Unternehmertum<br />

werden bestimmt auch Fehler gemacht. Aber<br />

daraus entsteht Weiterentwicklung. Wir stehen<br />

mit unserem Know-how den Jungunternehmern<br />

zur Seite. Das Stellwerk18 ist dafür eine wertvolle<br />

Plattform. Innovative Gedanken werden<br />

auch bei uns im Hause geschmiedet: Seit einigen<br />

Jahren haben wir ein Innovationsmanagement,<br />

welches den (digitalen) Wandel unserer Bank anschiebt.<br />

Wir brauchen immer frische Ideen.<br />

Wie einfach ist es für „Newcomer”, eine Bankenfinanzierung für ihr Vorhaben zu erhalten?<br />

HK: Generell muss Geschäftsmodell und<br />

Gründerperson passen. Dazu ist es wichtig,<br />

schnell von der Business-Plan-Phase in „lebende“<br />

Projekte/ Aufträge zu wechseln. Wenn dies<br />

gegeben ist, finden wir den richtigen Finanzierungsweg<br />

für das Unternehmen.<br />

MG: Mit einem durchdachten Konzept und einer<br />

guten Idee sind wir der richtige Partner. Im<br />

Gründerzentrum bieten wir Starthilfe und beraten<br />

Jungunternehmer. Ein großes partnerschaftliches<br />

Netzwerk ist ein wichtiger Schritt für eine<br />

Unternehmensgründung, da eine Finanzierung<br />

auf mehreren Beinen stehen sollte. Mit dem flexiblen<br />

Unternehmerkredit können wir viele Lösungen<br />

anbieten. Im Vorstand des Stellwerk18<br />

sind wir persönlich vertreten, geben konkret Hilfestellung<br />

und treiben das Konzept stetig voran.<br />

Wie einfach ist es für „Newcomer”, eine Bankenfinanzierung für ihr Vorhaben zu erhalten?<br />

HK: Die Gründer sollten sich möglichst früh<br />

Unterstützung aus den bestehenden Netzwerken<br />

holen und die Gründung sorgfältig<br />

vorbereiten. Ein solider Business-Plan ist immer<br />

eine aussichtsreiche Grundlage. Besonders<br />

wichtig ist, den Bedarf der Geschäftsidee am<br />

Markt zu validieren und auch kaufmännische<br />

Gesichtspunkte nicht aus den Augen zu<br />

verlieren.<br />

MG: Der lückenlose Businessplan ist das A und<br />

O der Finanzierung. Die optimale Ausfinanzierung<br />

eines jungen, Unternehmens entsteht durch<br />

öffentliche Mittel, Venture Capital und Bankenmittel.<br />

Das muss individuell gelöst werden.<br />

Zukunftsorientierte Unternehmen bringen sich<br />

teilweise mit Minderheitsbeteiligungen ein. Sie<br />

müssen von den neuen Idee überzeugt sein, damit<br />

sie sich beteiligen.<br />

<strong>#03</strong>-21 s.26 www.bayernconsult.de


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