2021_11_10_Den_Voegeln_predigen
Johann Sebastian Bach Ricercare a 6 BWV 1079 Fuge g-Moll BWV 578 Johann Sebastian Bach / Charles-Marie Widor aus der Matthäus-Passion: Schlusssatz (Arr.) Franz Liszt/Camille Saint-Saens « La prédication aux oiseaux » Louis Vierne Pièces de Fantaisie (2. Suite): „Hymne au soleil“, „Clair de lune“, „Feux follets“, Toccata Olivier Latry Improvisation Olivier Latry | Orgel
Johann Sebastian Bach
Ricercare a 6 BWV 1079
Fuge g-Moll BWV 578
Johann Sebastian Bach / Charles-Marie Widor
aus der Matthäus-Passion: Schlusssatz (Arr.)
Franz Liszt/Camille Saint-Saens
« La prédication aux oiseaux »
Louis Vierne
Pièces de Fantaisie (2. Suite):
„Hymne au soleil“, „Clair de lune“, „Feux follets“, Toccata
Olivier Latry
Improvisation
Olivier Latry | Orgel
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LISZTS »VOGELPREDIGT«<br />
Einen Orgel-Auftritt des großen Klaviervirtuosen<br />
Franz Liszt bezeichnete sein<br />
Schüler Alexander Gottschalg einmal als<br />
»die großartigste Leistung«, die je gehört<br />
worden sei, obwohl »andere, in der alten<br />
Behandlung der Orgel aufgewachsene<br />
Organisten, die gewohnt waren, viertelstundenlang<br />
mit derselben Registratur<br />
zu spielen, zeterten und mordjoten über<br />
diese Entweihung der Kirchenorgel.«<br />
Liszt war nie im Orgelspiel unterrichtet<br />
worden und hatte nur selten Gelegenheit,<br />
überhaupt Orgel zu spielen. <strong>Den</strong>noch<br />
wurde seine Sichtweise der Orgel als<br />
»ideologiefreies«, von Kirche und Religion<br />
unabhängiges Instrument virtuoser<br />
Klangkunst beispielgebend für die gesamte<br />
sinfonisch-romantische Literatur.<br />
Olivier Latry hat für sein Programm nun<br />
kein originales Orgelwerk Liszts ausgewählt,<br />
sondern die Bearbeitung einer<br />
Klavierkomposition – allerdings einer<br />
Komposition mit religiösem Hintergrund.<br />
Auf einem Fresko in der Basilika<br />
San Francesco in Assisi stellte Giotto di<br />
Bondone um 1295 die Vogelpredigt dar.<br />
Nach 13 Jahren als Kapellmeister in Weimar<br />
zog der gefeierte Virtuose 1861 nach<br />
Rom, wo er sich bis 1870 überwiegend<br />
aufhielt und unter anderem die Oratorien<br />
»Die Legende von der heiligen Elisabeth«<br />
und »Christus« schrieb. Aus dieser Zeit,<br />
genauer: dem Jahr 1863, stammen auch<br />
die programmatischen »Deux Légendes«,<br />
deren erste sich der Vogelpredigt des<br />
heilige Franz von Assisi widmet.<br />
Camille Saint-Saëns, zwischen 1858 und<br />
1877 Titularorganist an St. Madeleine<br />
in Paris, transkribierte sie für Orgel.<br />
Beide Komponisten bewunderten sich