Ausgabe_04_2021
Die Winterausgabe des Kundenmagazins der Stadtwerke Erfurt. Themen: Mit Vollgas durch die Geraaue - Hilfe für die Lutherkirche - So schön bleibt der egapark nach der BUGA - Neue Serie Erfurter Türme - Heißes Wasser aus der Wand u. v. m.
Die Winterausgabe des Kundenmagazins der Stadtwerke Erfurt. Themen: Mit Vollgas durch die Geraaue - Hilfe für die Lutherkirche - So schön bleibt der egapark nach der BUGA - Neue Serie Erfurter Türme - Heißes Wasser aus der Wand u. v. m.
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Ein dicker Spalt zieht sich von oben bis fast ganz nach<br />
unten durch die rückwärtige Fassade<br />
Es ist schon ein wenig unheimlich. Ein beeindruckender<br />
Riss, knapp 4 Meter lang und einige Zentimeter<br />
breit, klafft schräg im hinteren Teil der Lutherkirche<br />
an der Magdeburger Allee. Im Innenraum ist an einigen<br />
Stellen Putz abgebröckelt, Mauern liegen frei. Stützen<br />
tragen Teile der Empore, manche Wände sind verdrahtet<br />
wie bei einem EKG.<br />
Wäre die Lutherkirche ein menschlicher Patient, dann<br />
könnte einem angst und bange werden. Das Gotteshaus<br />
ruht mit seinem Fundament auf wackligem Untergrund und<br />
das sorgt dafür, dass in Wänden und Decke immer mehr Risse<br />
auftauchen und die vorhandenen immer größer werden.<br />
„Unsere Kirche ist auf einer ehemaligen Kiesgrube gebaut,<br />
der gesamte Boden unter unseren Füßen arbeitet. Im hinteren<br />
Bereich hat sich die Gründung immer weiter gesetzt.<br />
Hier sind tiefe Risse, Fenstereinfassungen haben sich schon<br />
verdreht. Jetzt ist auch das Dach undicht, es regnet rein –<br />
man sieht, dass es hier stark arbeitet“, sagt Franziska Gräfenhain,<br />
seit 2003 Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Martini-Luther (reicht von der Sulzer Siedlung bis<br />
zum Talknoten). „Das mit den Setzrissen geht zwar schon etliche<br />
Jahre so, aber in den vergangenen zwei, drei Jahren hat<br />
sich die Lage zugespitzt.“<br />
Einsturzgefahr besteht derzeit nicht, sagt die Pfarrerin,<br />
„dann hätten wir die Kirche sofort geschlossen. Aber<br />
wir müssen die Entwicklung stoppen, sonst ist das Gottes-<br />
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TEXT HENRY KÖHLERT FOTOS CHRISTIAN FISCHER<br />
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