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Ausgabe_04_2021

Die Winterausgabe des Kundenmagazins der Stadtwerke Erfurt. Themen: Mit Vollgas durch die Geraaue - Hilfe für die Lutherkirche - So schön bleibt der egapark nach der BUGA - Neue Serie Erfurter Türme - Heißes Wasser aus der Wand u. v. m.

Die Winterausgabe des Kundenmagazins der Stadtwerke Erfurt. Themen: Mit Vollgas durch die Geraaue - Hilfe für die Lutherkirche - So schön bleibt der egapark nach der BUGA - Neue Serie Erfurter Türme - Heißes Wasser aus der Wand u. v. m.

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Warum der Johannesturm<br />

ganz alleine dasteht<br />

Mit Baudenkmalpflegerin Katja Sterzl auf den Spuren alter Kirchen<br />

W<br />

er durch Erfurt schlendert,<br />

fragt sich sicher, was es mit<br />

ihnen auf sich hat. Zwischen mittelalterlichen<br />

Häusern, DDR-Neubauten, auf Straßen<br />

und Plätzen finden sie sich: Erfurts Türme.<br />

Sie entstammen längst vergangenen Zeiten<br />

und künden von den 15 verlorenen Kirchen<br />

der Stadt an der Gera. Von fünf Sakralbauten<br />

existieren zumindest noch die Türme.<br />

Der Johanneskirchturm ist mit seinen 45 Metern einer der höchsten Türme Erfurts.<br />

Auf quadratischem Grundriss erbaut, hat er im Inneren fünf Geschosse. Am Mauerwerk<br />

in der Franckestraße kann man noch Spuren des alten Kirchenschiffes erkennen<br />

Der Johannesturm dient heute als Glockenturm des Augustinerklosters<br />

Einer von ihnen ist der Johannesturm. Am<br />

nördlichen Ende der Johannesstraße steht<br />

der Kirchturm der ehemaligen Johanneskirche.<br />

„Im 19. Jahrhundert wurde sie wegen<br />

Baufälligkeit abgebrochen“, sagt Katja<br />

Sterzl. Die Architektin arbeitet bei der Unteren<br />

Denkmalschutzbehörde der Stadt Erfurt<br />

und liebt es, die Geschichten alter Steine<br />

zu ergründen. Der 45 m hohe, majestätische<br />

Turm hat es ihr angetan, denn er hat eine bewegte<br />

Geschichte hinter sich. 1217 wird die<br />

gotische Kirche, die Johannes dem Täufer<br />

gewidmet war, erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Sie stand an einer der wichtigsten Handelsstraßen,<br />

die den Anger als Haupthandelsplatz<br />

des Waids mit dem Johannestor und<br />

damit mit den Handelswegen Richtung Norden<br />

verband“, erzählt Katja Sterzl und macht<br />

uns auf die prächtigen mittelalterlichen Bürgerhäuser<br />

der Straße aufmerksam, die heute<br />

noch erhalten sind. Das „Haus zum Stockfisch“,<br />

heute das Stadtmuseum Erfurt, oder<br />

das „Haus zum Pflöcken“, das hinter seinen<br />

Mauern so manches Geheimnis verbirgt und<br />

zu den ältesten Häusern Erfurts gehört. Sein<br />

Dachwerk wurde dendrochronologisch auf<br />

1294 datiert.<br />

Doch zurück zum Johannesturm. Mehrere<br />

Brände hat die Kirche überstanden, bevor<br />

sie zwischen 1469 und 1486 zu einer hochgotischen<br />

Kirche umgebaut wurde. Auf einem<br />

Plan aus dem 16. Jahrhundert sieht man<br />

den charakteristischen Turm mit dem spitzen<br />

Helm und den gotischen Fialen, einem Lang-<br />

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