06.12.2021 Aufrufe

study_staufen_Unternehmen-im-wandel-2022_de_web_211126

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DEUTSCHER CHANGE READINESS INDEX <strong>2022</strong><br />

Eine Studie <strong>de</strong>r Staufen AG


INHALT<br />

2 UNTERNEHMEN IM WANDEL


1<br />

S. 4 Editorial<br />

2<br />

S. 6 Über die Studie<br />

3<br />

S. 8 Management Summary<br />

4<br />

S. 10 Expertenbeiträge<br />

S. 10 Interview mit Johannes Giloth<br />

S. 14 So grün ist Deutschlands Wirtschaft<br />

S. 18 Interview mit Dr. Arnd Köfler<br />

5<br />

S. 22 Change Readiness In<strong>de</strong>x <strong>2022</strong><br />

S. 24 Der Wan<strong>de</strong>l erhöht die Taktzahl<br />

S. 28 Strukturen für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />

S. 33 Prozesse<br />

S. 37 Führungs- und <strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

S. 42 Mitarbeiten<strong>de</strong> und Qualifikationen<br />

6<br />

S. 46 Die Ergebnisse<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

3


1. EDITORIAL<br />

4 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

als <strong>de</strong>r in Princeton lehren<strong>de</strong> VWL-Professor Markus Brunnermeier <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Buchmesse für das beste Wirtschaftsbuch <strong>de</strong>s Jahres 2021 (Titel „Die resiliente<br />

Gesellschaft“) ausgezeichnet wur<strong>de</strong>, blieben bei mir zwei Aussagen in <strong>de</strong>r Laudatio für <strong>de</strong>n<br />

gebürtigen Landshuter sofort hängen. Erstens, so das Urteil <strong>de</strong>r Jury, liefere das Buch „einen<br />

fundierten Debattenbeitrag zu einer <strong>de</strong>r best<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n Fragen unserer Zeit“ und zweitens,<br />

so <strong>de</strong>r Jury-Vorsitzen<strong>de</strong> Hans-Jürgen Jakobs, „beschreibt Brunnermeier die Krise nicht nur, er<br />

setzt sich auch mit Lösungsmöglichkeiten auseinan<strong>de</strong>r."<br />

Nun sind wir bei <strong>de</strong>r Staufen AG nicht so vermessen, einen Literaturpreis für uns zu<br />

reklamieren. Wir haben aber schon <strong>de</strong>n Anspruch, mit unseren praxisnahen Studien ebenfalls<br />

Debatten anzustoßen. Das gilt auch für die Ihnen hier vorliegen<strong>de</strong> Studie „<strong>Unternehmen</strong> <strong>im</strong><br />

Wan<strong>de</strong>l“, mit <strong>de</strong>r wir nach 2017 und 2019 nun bereits zum dritten Mal <strong>de</strong>n Deutschen Change<br />

Readiness In<strong>de</strong>x (CRI) ermittelt haben.<br />

Für das notwendige Fundament sorgen dabei die mehr als 360 <strong>Unternehmen</strong> bzw. <strong>de</strong>ren<br />

Inhaber und Manager, die sich auch in diesen operativ herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Zeiten unseren Fragen gestellt haben, wofür ich mich an dieser Stelle<br />

nochmals ausdrücklich bedanken möchte. Dieser Dank gilt auch<br />

unseren bei<strong>de</strong>n Interviewpartnern Johannes Giloth, COO <strong>de</strong>r<br />

GEA Group AG, und Dr. Arnd Köfler, CTO <strong>de</strong>r thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, die an <strong>de</strong>n zentralen Zukunftsthemen<br />

Supply Chain (S. 10) und Nachhaltigkeit (S. 19) ihre jeweiligen<br />

Lösungsansätze erläutern.<br />

Wie ist es nun um die Wandlungsfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />

insgesamt bestellt? Zwar konnte <strong>de</strong>r CRI gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Vorgänger- und damit auch Vor-Pan<strong>de</strong>mie-Studie leicht zulegen,<br />

aber <strong>de</strong>r viel zitierte Coronakatalysator konnte bisher in <strong>de</strong>n tieferen<br />

Schichten <strong>de</strong>r <strong>Unternehmen</strong> offenbar nicht wirklich etwas bewirken.<br />

Unsere Studie belegt damit, dass Krisen zwar Impulse setzen können, an einer<br />

langfristigen Strategie aber kein Weg vorbeiführt, wenn man eine Organisation nachhaltig<br />

verän<strong>de</strong>rn möchte.<br />

Anlässlich seiner Auszeichnung betonte Wirtschaftswissenschaftler Brunnermeier in einem<br />

Interview mit <strong>de</strong>m „Han<strong>de</strong>lsblatt“ die enorme Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Kommunikation bei solchen<br />

Verän<strong>de</strong>rungsprozessen. Sein Tipp: „Eine resiliente Strategie ist einfacher zu kommunizieren<br />

als eine Krisenvermeidungsstrategie. Ein guter Resilienzmanager steht <strong>im</strong>mer als Held da, ein<br />

Krisenbewältiger dagegen kämpft mit <strong>de</strong>r Akzeptanz, da er <strong>de</strong>n Menschen viel abverlangt.“<br />

Wir hoffen, Ihnen mit dieser umfangreichen Studie nicht zu viel abzuverlangen, wir wür<strong>de</strong>n<br />

uns sehr freuen, aufbauend auf <strong>de</strong>n spannen<strong>de</strong>n Ergebnissen mit Ihnen <strong>im</strong> persönlichen<br />

Gespräch das Thema Wandlungsfähigkeit weiter zu vertiefen.<br />

Ihr Wilhelm Goschy,<br />

CEO, STAUFEN.AG<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

5


2. ÜBER<br />

DIE STUDIE<br />

6 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Für <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen „Change Readiness In<strong>de</strong>x<br />

<strong>2022</strong>“ befragte die <strong>Unternehmen</strong>sberatung<br />

Staufen insgesamt 363 <strong>Unternehmen</strong> in<br />

Deutschland zum Thema „<strong>Unternehmen</strong> <strong>im</strong><br />

Wan<strong>de</strong>l“. Die Befragung erfolgte <strong>im</strong> Herbst<br />

2021 und wur<strong>de</strong> nach 2017 und 2019 zum<br />

dritten Mal durchgeführt.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

7


3. MANAGEMENT<br />

SUMMARY<br />

8 UNTERNEHMEN IM WANDEL


1. Das Verän<strong>de</strong>rungstempo in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft<br />

hat noch einmal zugelegt.<br />

2. Der technologische Fortschritt ist – abgesehen vom Son<strong>de</strong>rtreiber<br />

Corona – <strong>de</strong>r mit Abstand größte Motor für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l.<br />

3. Trotz turbulenter Zeiten konnten die <strong>Unternehmen</strong> ihre eigene<br />

Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit insgesamt nur leicht steigern.<br />

4. Viele Unter nehmen arbeiten zu sehr <strong>im</strong> Jetzt,<br />

ohne über <strong>de</strong>n Tellerrand hinauszuschauen.<br />

5. Prozesse wer<strong>de</strong>n zwar perfekt dokumentiert,<br />

aber nicht ausreichend infrage gestellt.<br />

6. Veraltete Führungsmetho<strong>de</strong>n und ein überholtes<br />

Karriereverständnis erschweren <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l.<br />

7. Der Know-how-Aufbau in Sachen Digitalisierung kommt nicht voran.<br />

8. Der <strong>de</strong>utschen Wirtschaft droht be<strong>im</strong> Thema Industrie 4.0<br />

eine harte Spaltung in digitale Vorreiter und digitale Nachzügler.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

9


EXPERTEN ZUM<br />

CHANGE READINESS INDEX <strong>2022</strong><br />

Interview mit Johannes Giloth, COO <strong>de</strong>r GEA Group AG<br />

„Wir wer<strong>de</strong>n künftig nicht<br />

mehr die globalen Lieferketten<br />

sehen wie heute.“<br />

Die durch die Coronapan<strong>de</strong>mie einem Härtetest unterzogenen<br />

Liefer- und Logistikketten sorgen nach wie vor weltweit für große<br />

Schwierigkeiten. Johannes Giloth, COO <strong>de</strong>r GEA Group AG, erklärt,<br />

warum <strong>de</strong>r MDax-Konzern bisher recht gut durch die Krise<br />

gekommen ist und wo aus seiner Sicht das größte Potenzial be<strong>im</strong><br />

Thema Nachhaltigkeit liegt.


Herr Giloth, als Anlagenbauer ist GEA unter an<strong>de</strong>rem etwa in<br />

<strong>de</strong>r Steuerungstechnik auf die Belieferung mit Komponenten<br />

– Stichwort Halbleiter – angewiesen. Wie managen Sie die <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Engpässe?<br />

Giloth: Wir können sagen, dass wir Stand Q3 2021<br />

noch keine signifikanten Lieferverzögerungen o<strong>de</strong>r<br />

-ausfälle zu verzeichnen haben. Die Situation auf<br />

<strong>de</strong>m Markt für Halbleiter dürfte sich in <strong>de</strong>r nächsten<br />

Zeit aber zuspitzen. Wir selbst sind zwar keine<br />

Direkteinkäufer von Chips, aber unsere Zulieferer,<br />

in <strong>de</strong>ren Steuerungen und Motoren natürlich Halbleiter<br />

verbaut sind, sind damit stark konfrontiert. In<br />

dieser Situation hilft uns die enge Verbun<strong>de</strong>nheit<br />

mit vielen Lieferanten. Im Zuge <strong>de</strong>r Neuaufstellung<br />

unser Einkaufsorganisation haben wir <strong>de</strong>n Austausch<br />

weiter intensiviert – etwa jüngst <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

„Supplier Summit“ mit rund 100 Zulieferern vor Ort<br />

in Düsseldorf. Diese enge strategische Abst<strong>im</strong>mung<br />

stärkt das gegenseitige Vertrauen und ermöglicht uns<br />

eine bessere Reaktion. Dazu gehört die rechtzeitige<br />

Entwicklung von Alternativen, in<strong>de</strong>m beispielsweise<br />

zusammen am Design eines Bauteils etwas verän<strong>de</strong>rt<br />

wird.<br />

GEA hat bereits vor einigen Jahren das Projekt „Balanced<br />

Supply Chain Footprint“ gestartet. Was haben Sie mit <strong>de</strong>m<br />

Projekt bis jetzt erreicht und wie profitieren Sie davon in <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Situation weltweit angespannter Lieferketten?<br />

Unsere Anstrengungen haben uns auf je<strong>de</strong>n Fall<br />

geholfen, gut durch die Corona- und die Lieferkrise<br />

zu kommen. Wir sind sehr viel besser gewor<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>de</strong>r Produktivität und <strong>de</strong>n Produktionseinsatz kosten,<br />

und die verbesserte Resilienz zeigt sich darin, dass wir<br />

das Risiko eines Produktionsstillstands weitestgehend<br />

ausgeschlossen haben.<br />

Ganz unabhängig von GEA: Wie wer<strong>de</strong>n sich die nun gemachten<br />

Erfahrungen auf <strong>de</strong>n künftigen Umgang mit Lieferketten und<br />

Lieferanten auswirken? Sehen Sie in <strong>de</strong>r Industrie Trends in<br />

Richtung Insourcing und/o<strong>de</strong>r Nearshoring?<br />

Giloth: Die GEA selbst kommt historisch ja eher aus<br />

<strong>de</strong>m Nearshoring. Das ist kostentechnisch nicht so<br />

opt<strong>im</strong>al, hat aber <strong>de</strong>n Vorteil, dass man zum Beispiel<br />

in Krisen auf mehrere Zulieferer zurückgreifen kann.<br />

Die Resilienz <strong>im</strong> Einkauf liegt unserer Meinung nach<br />

aber noch viel stärker in <strong>de</strong>r Modularisierung und <strong>de</strong>r<br />

Gleichteileopt<strong>im</strong>ierung. Diese Vermeidung unzähliger<br />

Spezifikationen für je<strong>de</strong> Maschine macht einen <strong>de</strong>utlich<br />

weniger abhängig von einzelnen Bezugsquellen.<br />

Insgesamt wer<strong>de</strong>n wir künftig nicht mehr die globalen<br />

Lieferketten sehen wie heute, weil die Logistikkosten einen<br />

<strong>im</strong>mer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Anteil am Kostenportfolio<br />

ausmachen wer<strong>de</strong>n und weil das Thema Nachhaltigkeit<br />

stärker zum Tragen kommt. Eine Antwort darauf ist<br />

Local for Local.<br />

Giloth: Dieses Projekt, das zunächst unseren<br />

Manufacturing Footprint als Kern hatte, haben wir<br />

mittlerweile auf das gesamte globale Fertigungsnetzwerk<br />

ausgeweitet. Im Zentrum stehen dabei die<br />

folgen<strong>de</strong>n Kriterien:<br />

• Wachstumstreiber<br />

• Kostenopt<strong>im</strong>ierung<br />

• Kernkompetenzen<br />

• Resilienz<br />

• Local for Local<br />

• Nachhaltigkeit<br />

All diese Themen stellen beson<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an ein Fertigungsnetzwerk. Neben <strong>de</strong>r Opt<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>de</strong>r Produkt- und Produktionskosten geht es etwa<br />

auch um die Vermeidung von Single Sources und die<br />

Opt<strong>im</strong>ierung <strong>de</strong>r Transportaktivitäten.<br />

Die Neuausrichtung <strong>de</strong>r Supply Chain ist ja nur ein Stellhebel.<br />

Welche Opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahmen sehen Sie noch?<br />

Giloth: Entschei<strong>de</strong>nd ist eine umfassen<strong>de</strong> Perspektive.<br />

Denn wenn ich nur durch meine Produktions brille<br />

schaue, kann ich auch nur Bruchteile <strong>de</strong>r möglichen<br />

Hebel ziehen. Wenn ich die Einkaufsfunktion mit<br />

einbeziehe, wer<strong>de</strong>n es schon ein paar Hebel mehr.<br />

Aber selbst da kommt man relativ schnell an seine<br />

Grenzen. Denn was ich produziere, wie ich es produziere<br />

und von wem ich die Teile beziehen kann, hängt<br />

wesentlich vom Design ab. Eine Opt<strong>im</strong>ierung <strong>de</strong>r<br />

Wertschöpfungskette gelingt also <strong>im</strong>mer nur mit <strong>de</strong>m<br />

Dreiklang aus Engineering, Einkauf und Produktion.<br />

Dann können Modularisierung, Gleichteilestrategie,<br />

Lieferantenopt<strong>im</strong>ierung und Local for Local ihre vollen<br />

Stärken ausspielen.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

11


Wir müssen also vermei<strong>de</strong>n, diese Themen isoliert zu<br />

betrachten. Denn natürlich kann ich die Fertigung eines<br />

bestehen<strong>de</strong>n Produkts <strong>im</strong>mer weiter opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Wenn ich aber an das Design gehe, kann ich es plötzlich<br />

um <strong>de</strong>n Faktor 10 besser produ zieren. Wichtig ist<br />

auch, die Lieferanten bei Themen wie Design to Cost<br />

o<strong>de</strong>r Engineering to Cost eng einzubeziehen. Produktion<br />

und Einkauf machen bei GEA einen Kostenblock<br />

von rund 3,2 Mrd. Euro aus. Den gilt es zu opt<strong>im</strong>ieren,<br />

und ich bekomme ihn nur wirksam opt<strong>im</strong>iert, wenn<br />

ich über das Produkt<strong>de</strong>sign gehe.<br />

Dieser Ansatz hilft ja nicht nur bei <strong>de</strong>n Kosten, son<strong>de</strong>rn auch<br />

be<strong>im</strong> Thema Nachhaltigkeit.<br />

Giloth: Richtig. Denn wenn ich eine Wandstärke von<br />

4 mm auf 3 mm reduziere, brauche ich logischerweise<br />

25 Prozent weniger Stahl und reduziere entsprechend<br />

Emissionen und Logistikkosten. Auch<br />

bei <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit ist also eine gesamthafte<br />

Betrachtung entschei<strong>de</strong>nd. Ich kann mir zwar eine<br />

Fotovoltaikanlage auf das Dach setzen, grünen Strom<br />

einkaufen o<strong>de</strong>r alle Glühlampen durch LEDs ersetzen.<br />

Doch <strong>de</strong>r größte Emissionsblock entsteht upstream<br />

und downstream – also durch <strong>de</strong>n Einkauf und <strong>de</strong>n<br />

Transport von Waren sowie <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />

während <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>r verkauften Produkte über<br />

<strong>de</strong>n Produktlebens zyklus (sogenannter Scope 3).<br />

Hier sind die erzielbaren Effekte um ein Vielfaches<br />

größer. Deshalb müssen wir auf unsere Lieferanten<br />

einwirken, dass sie uns beispielsweise effizientere<br />

Motoren liefern, <strong>de</strong>shalb kaufen wir grünen Stahl<br />

und setzen zu<strong>de</strong>m auf alternative Werkstoffe. Aber<br />

vor allen setzen wir auf ein Re-Design. Brauchen wir<br />

<strong>de</strong>n ganz großen Motor wirklich? Ist das massive<br />

Stahlblech tatsächlich notwendig? Gibt es an<strong>de</strong>re<br />

Wirkmechanismen, um das gleiche Ergebnis mit viel<br />

weniger Energie zu erzielen?<br />

Das ist ein langer Weg, <strong>de</strong>n wir mit Beharrlichkeit<br />

verfolgen. Denn GEA hat sich be<strong>im</strong> Thema Nachhaltigkeit<br />

an die Spitze gesetzt. Wir sind entschlossen,<br />

unsere Treibhausgasemissionen entlang <strong>de</strong>r gesamten<br />

Wertschöpfungskette bis 2040 auf netto null zu<br />

reduzieren. Die Treibhausgasemissionen aus eigenen<br />

Aktivitäten wollen wir bis 2030 um 60 Prozent senken.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem wollen wir schrittweise auf 100<br />

Prozent grünen Strom gehen und unsere Flotte von<br />

rund 4.300 Firmenwagen, wo <strong>im</strong>mer möglich, auf<br />

umweltfreundliche Fahrzeuge umstellen. Im Scope<br />

3 wollen wir bereits bis 2030 eine Reduktion von 18<br />

Prozent schaffen, was sehr ambitioniert ist.<br />

Von <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit ist <strong>de</strong>r Schritt nicht weit zum Thema<br />

Ernährung. GEA ist einer <strong>de</strong>r weltweit größten Anbieter von<br />

Maschinen, Anlagen und Technologien für die Lebensmittelindustrie.<br />

Wie können Sie die Nahrungsmittelproduzenten<br />

dabei unterstützen, <strong>de</strong>m Wunsch vieler Verbraucher nach<br />

„besseren“ Lebensmitteln gerecht zu wer<strong>de</strong>n?<br />

Giloth: Das ist ein sehr, sehr interessantes Marktumfeld<br />

mit starken Wachstumsraten. Erst jüngst konnten<br />

wir Novozymes, weltgrößter Anbieter von Enzymund<br />

mikrobiellen Technologien, als Kun<strong>de</strong>n gewinnen,<br />

um in <strong>de</strong>n USA eine Großanlage schlüsselfertig auszustatten.<br />

Diese wird pflanzenbasierte Proteine herstellen,<br />

die zur Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel<br />

benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Markt für New Food wächst rasch und ist<br />

einer <strong>de</strong>r größten Innovationsfel<strong>de</strong>r für GEA. Wir<br />

wollen dieses Geschäft ausbauen. Denn viele <strong>de</strong>r<br />

Produkte sind auf komplett neue Technologien und<br />

anspruchsvolle Fertigungstechniken angewiesen,<br />

die wir beherrschen – etwa Precision Fermentation.<br />

Interessanterweise unterschei<strong>de</strong>n sich die Kun<strong>de</strong>n<br />

in diesem Feld <strong>de</strong>utlich von „klassischen“ Kun<strong>de</strong>n.<br />

New-Food-Firmen sind oft klein und durch Private<br />

Equity finanziert. Daher herrscht in diesem Segment<br />

häufig eine Start-up-Mentalität mit viel Tempo und<br />

kurzen Entscheidungswegen.<br />

12 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Stichwort Geschwindigkeit: Sowohl <strong>de</strong>r Umgang mit globalen<br />

Lieferketten als auch die Verbesserung <strong>de</strong>s Global Footprint<br />

sind ohne <strong>de</strong>n Einsatz digitaler Lösungen kaum <strong>de</strong>nkbar. Wie<br />

ist GEA hier aufgestellt? Was erwarten Sie für die Zukunft?<br />

Giloth: Man muss hier zwischen drei Bereichen unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r internen Prozess- digitalisierung<br />

– etwa <strong>im</strong> Einkauf – sind wir schon sehr gut unterwegs.<br />

Auch bei <strong>de</strong>r Digitalisierung von Produktion<br />

und Supply Chain gibt es bereits viele Use Cases.<br />

Das nächste große Thema ist nun die Digitalisierung<br />

in Richtung Kun<strong>de</strong>. Wie bekommen wir unsere<br />

Maschinen enger in das Netzwerk <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n eingebun<strong>de</strong>n?<br />

Wie entstehen aus diesem Datenschatz<br />

neue Produkte und Dienstleistungen? Software und<br />

As-a-Service- Lösungen sind auch bei GEA <strong>im</strong>mer<br />

zentraler wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Themen.<br />

Zugleich bin ich davon überzeugt, dass das Thema<br />

Nachhaltigkeit min<strong>de</strong>stens einen genauso großen<br />

Einfluss auf die Wertschöpfungsketten haben wird<br />

wie die Digitalisierung. Wenn nicht vielleicht sogar<br />

einen noch größeren.<br />

DER GESPRÄCHSPARTNER<br />

Johannes Giloth ist seit <strong>de</strong>m 20. Januar 2020<br />

Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r GEA Group AG.<br />

Dort verantwortet er als COO das Ressort<br />

Einkauf, Produktion und Logistik. Giloth ist<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur und hat vor<br />

seiner aktuellen Position verschie<strong>de</strong>nste<br />

Managementfunktionen <strong>im</strong> In- und Ausland<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Einkauf, Logistik und<br />

Produktion verantwortet, unter an<strong>de</strong>rem<br />

bei Nokia und Siemens.<br />

DAS UNTERNEHMEN<br />

GEA ist einer <strong>de</strong>r größten Systemanbieter für die<br />

Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharma industrie.<br />

Der <strong>im</strong> MDAX gelistete, international tätige<br />

industrielle Technologiekonzern fokussiert sich<br />

auf Maschinen und Anlagen sowie auf Prozesstechnik<br />

und Servicedienstleistungen. Für das<br />

1881 gegrün<strong>de</strong>te <strong>Unternehmen</strong> arbeiten mehr als<br />

18.000 Mitarbeiten<strong>de</strong> in 64 Län<strong>de</strong>rn. Der Umsatz<br />

lag zuletzt bei gut 4,6 Mrd. EUR.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

13


SO GRÜN IST DEUTSCHLANDS<br />

WIRTSCHAFT<br />

Welche <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n ökologischen Ziele verfolgen<br />

Sie in Ihrem <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Energieeinsparung<br />

Materialeinsparung<br />

CO 2<br />

-neutrale<br />

Energieversorgung<br />

Recycling eingesetzter<br />

Materialien<br />

Transparenz von<br />

Umweltkennzahlen<br />

Auswahl umweltfreundlicher<br />

Materialien<br />

Min<strong>im</strong>ierung von<br />

Inventarbestän<strong>de</strong>n<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s<br />

Wasserverbrauchs<br />

Ökologische Opt<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>de</strong>s Produkt<strong>de</strong>signs<br />

80 %<br />

63 %<br />

59 %<br />

52 %<br />

51 %<br />

43 %<br />

36 %<br />

35 %<br />

27 %<br />

Ohne Alternative: Energie- und Materialeinsparung gehören<br />

mittlerweile zum unternehmerischen Alltag.<br />

14 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Gibt es eine Strategie Ihres <strong>Unternehmen</strong>s für <strong>de</strong>n Weg zum grünen Wan<strong>de</strong>l?<br />

Nein, wir haben<br />

keine grüne<br />

25 % 26 %<br />

Strategie.<br />

Ja, wir haben eine<br />

grüne Strategie,<br />

die wir zielstrebig<br />

verfolgen.<br />

Nein, aber wir<br />

entwickeln<br />

<strong>de</strong>rzeit eine grüne<br />

Strategie.<br />

32 %<br />

17 %<br />

Ja, aber wir setzen<br />

unsere grüne<br />

Strategie nicht<br />

konsistent um.<br />

Ohne Plan: Erst je<strong>de</strong>s vierte <strong>Unternehmen</strong><br />

verfolgt zielstrebig eine grüne Strategie.<br />

Zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>Unternehmen</strong> ist es,<br />

<strong>de</strong>n angestrebten Kultur<strong>wan<strong>de</strong>l</strong> <strong>im</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

erfolgreich zu meistern (Lean) sowie Prozesse<br />

und Produkte auf die Fragen rund um die Nachhaltigkeit<br />

vorzubereiten (Green).<br />

Udo Schlüter, Technischer Leiter, HARTAL Hans Holzhauer GmbH & Co. KG<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

15


Wie wür<strong>de</strong>n Sie Ihr <strong>Unternehmen</strong> auf <strong>de</strong>m Weg zum grünen Wan<strong>de</strong>l einschätzen?<br />

4 %<br />

Grüner<br />

Verweigerer<br />

Grüner Vorreiter<br />

19 %<br />

77 %<br />

Grüner Follower<br />

Ohne Mut: Drei von vier <strong>Unternehmen</strong> gehen be<strong>im</strong> grünen Wan<strong>de</strong>l<br />

als Follower lieber auf Nummer sicher.<br />

16 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Aus meiner Sicht wird <strong>de</strong>r notwendige Wan<strong>de</strong>l<br />

<strong>im</strong> San<strong>de</strong> verlaufen. Denn als Gesellschaft haben<br />

wir we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Mut zur Eigenverantwortung noch<br />

för<strong>de</strong>rn wir die Leistungsbereitschaft geschweige<br />

<strong>de</strong>nn honorieren sie. We<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Infrastruktur,<br />

Digitalisierung, Sicherung <strong>de</strong>r Sozialsysteme, Fragen<br />

<strong>de</strong>r Migration noch in <strong>de</strong>r Bildung sind wir auf Stand.<br />

Wir sind eine blockierte Republik.<br />

Stefan Munsch, Geschäftsführer, MUNSCH Chemie-Pumpen GmbH<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

17


EXPERTEN ZUM<br />

CHANGE READINESS INDEX <strong>2022</strong><br />

Interview mit Dr. Arnd Köfler, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstands<br />

<strong>de</strong>r thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

„Be<strong>im</strong> grünen Stahl ist<br />

Europa <strong>de</strong>r Pacemaker.“<br />

Kaum ein an<strong>de</strong>res Thema wird <strong>de</strong>r Wirtschaft in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahren so viel Verän<strong>de</strong>rung abverlangen wie die Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r CO 2<br />

-Emissionen. Dr. Arnd Köfler, CTO <strong>de</strong>r thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG, erläutert, vor welchen Herausfor<strong>de</strong>rungen das<br />

Traditionsunternehmen steht und wie es damit umgeht.


Herr Dr. Köfler, das laufen<strong>de</strong> Jahrzehnt wird für die Zukunft<br />

<strong>de</strong>r europäischen Stahlindustrie entschei<strong>de</strong>nd. Was sind die<br />

größten Herausfor<strong>de</strong>rungen – für die Branche insgesamt und<br />

ganz speziell für thyssenkrupp Steel?<br />

Dr. Köfler: Ganz klar die anstehen<strong>de</strong> Dekarbonisierung<br />

<strong>de</strong>r Stahlerzeugung. Hier müssen wir die<br />

nächsten Schritte einleiten. Die Hochofenroute – also<br />

die Gewinnung von Roheisen aus Eisenerz und Koks<br />

– erzeugt die maßgeblichen CO 2<br />

-Emissionen in <strong>de</strong>r<br />

Stahlindustrie. Eigentlich stehen in unseren Hochöfen<br />

jetzt große Ersatzinvestitionen an. Das Problem: In die<br />

alte Technologie wer<strong>de</strong>n wir nichts mehr investieren<br />

und für die neue und eigentlich auch startklare Technologie<br />

gibt es vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Rahmenbedingungen (Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />

Zertifikatehan<strong>de</strong>l etc.) noch kein wirtschaftliches<br />

Geschäftsmo<strong>de</strong>ll.<br />

Aktuell stößt die <strong>de</strong>utsche Stahlindustrie je<strong>de</strong>s Jahr 40 Mio.<br />

Tonnen CO 2<br />

aus, was rund 30 Prozent <strong>de</strong>r Gesamt emissionen<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Industrie entspricht. Wie weit ist thyssenkrupp<br />

auf <strong>de</strong>m Weg zum „grünen Stahl“, bei <strong>de</strong>m Wasserstoff <strong>de</strong>n<br />

aus Steinkohle gewonnenen Koks bei <strong>de</strong>r Eisenerz reduktion<br />

ersetzt?<br />

Wie sieht es mit <strong>de</strong>r Dekarbonisierung bei <strong>de</strong>n Stahlproduzenten<br />

in <strong>de</strong>n USA und China aus?<br />

Dr. Köfler: Auch in diesen bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn gibt es<br />

entsprechen<strong>de</strong> Bemühungen, aber be<strong>im</strong> grünen Stahl<br />

ist Europa ganz klar <strong>de</strong>r Pacemaker. Dazu muss man<br />

wissen, dass in <strong>de</strong>n USA sehr viel mit Lichtbogenöfen<br />

gearbeitet wird, bei <strong>de</strong>nen Stahlschrott eingeschmolzen<br />

wird, um daraus neue Stahlprodukte zu fertigen.<br />

Hier geht es also nicht so sehr um das Thema grüner<br />

Wasserstoff, son<strong>de</strong>rn direkt um grünen Strom.<br />

Dr. Köfler: Wir haben schon vor einigen Jahren unsere<br />

Strategie hin zu grünem Stahl technologisch klar<br />

beschrieben. Wir setzen dabei auf zwei Wege: Zu 80<br />

Prozent wollen wir die CO 2<br />

-Emission direkt vermei<strong>de</strong>n,<br />

in<strong>de</strong>m wir die Hochofenrouten el<strong>im</strong>inieren und gegen<br />

die sogenannte Direktre duktion tauschen, die dann<br />

mit Wasserstoff betrieben wird. Für die restlichen<br />

Emissionen haben wir ein Verwertungsverfahren<br />

entwickelt, das seit 2018 in einem großen Test läuft.<br />

Auch <strong>de</strong>n ersten Hochofen haben wir bereits so<br />

ausgestattet, dass Wasserstoff eingesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Weitere Anlagen sind fertig engineered und<br />

die entsprechen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rung durch IPCEI (Important<br />

Projects of Common European Interest) ist beantragt.<br />

2025 bis 2029 sollen die Anlagen nach und nach in<br />

Betrieb gehen und unsere CO 2<br />

-Emissionen dann um<br />

30 Prozent senken.<br />

In China sind alle Stahlwerke auf <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik. Zur Einordnung: Vor 20 Jahren<br />

produzierte China 150 Mio. Tonnen Stahl pro Jahr,<br />

heute sind es ca. 1 Mrd. Tonnen. Zu<strong>de</strong>m vergessen wir<br />

hier in Europa <strong>im</strong>mer, dass China neben <strong>de</strong>m Ausbau<br />

<strong>de</strong>r konventionellen Kraftwerke parallel auch in die<br />

erneuerbaren Energien investiert. Noch ist Europa<br />

be<strong>im</strong> grünen Stahl vorn, aber das Thema haben auch<br />

an<strong>de</strong>re erkannt.<br />

Mit <strong>de</strong>r „Strategie 20-30“ sollen bei thyssenkrupp Steel die<br />

Voraussetzungen geschaffen wer<strong>de</strong>n, dass diese Transformation<br />

gelingt. Wie sehen die wesentlichen Eckpfeiler aus?<br />

Dr. Köfler: Die „Strategie 20-30“ ist das Fundament für<br />

unsere Zukunftsfähigkeit. Denn auch über die Dekarbonisierung<br />

hinaus müssen unsere Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />

innovativ bleiben, um die gestiegenen Ansprüche <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>n zufrie<strong>de</strong>nstellen zu können.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

19


Ist diese Umstellung neben <strong>de</strong>r technologischen und<br />

finanziellen nicht auch eine enorme kulturelle Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für Ihr <strong>Unternehmen</strong>? Schließlich reichen die<br />

Wurzeln von thyssenkrupp bis in das 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

So opt<strong>im</strong>ieren wir an unserem größten Standort<br />

Duisburg – <strong>im</strong>mer noch einer <strong>de</strong>r Top-Five-Stahlstandorte<br />

weltweit – das gesamte Produktionsnetzwerk.<br />

Dazu gehört auch das zusammen mit <strong>de</strong>r Staufen AG<br />

entwickelte neue Produktions system, das seit 2019<br />

unternehmensweit ausgerollt wird. In Bochum wird<br />

die Fertigung von Hightech-Elektrobän<strong>de</strong>rn konzentriert,<br />

die vor allem be<strong>im</strong> Ausbau <strong>de</strong>r E-Mobilität<br />

benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Was können Sie als <strong>Unternehmen</strong> selbst tun, damit die<br />

Umstellung auf <strong>de</strong>n grünen Stahl gelingt? Wo sind Sie auf Ihre<br />

Kun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auch auf die Politik angewiesen?<br />

Dr. Köfler: Die Umstellung auf grünen Stahl ist fünfmal<br />

teurer als die Ersatzinvestitionen in die bisherige<br />

Technologie. Bis 2045 (Anm. d. Red.: Dann<br />

soll Deutschland laut Bun<strong>de</strong>sregierung vollständig<br />

kl<strong>im</strong>aneutral sein) wer<strong>de</strong>n wir daher zusätzlich<br />

7 Mrd. EUR investieren. Neben einer ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff sind daher<br />

für eine erfolgreiche Transformation regulatorische<br />

Anreize notwendig. Zwar steigt bei <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n die<br />

Bereitschaft, einen gewissen Premiumaufschlag zu<br />

zahlen. Aber das allein reicht noch nicht, um die<br />

Lücke zu schließen.<br />

Dr. Köfler: Selbstverständlich ist es anspruchsvoll,<br />

in einem <strong>Unternehmen</strong> mit einer 100-jährigen<br />

Herstellungsroute neue Denkprozesse zu <strong>im</strong>plementieren.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Stahlindustrie hat hier aber bessere<br />

Startvoraussetzungen als viele an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r,<br />

da in <strong>de</strong>r Montanindustrie die enge Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Sozialpartner erfolgreich geübte Praxis ist.<br />

Über die Notwendigkeit, <strong>de</strong>n Kl<strong>im</strong>a<strong>wan<strong>de</strong>l</strong> zu stoppen,<br />

herrscht breiter Konsens. Der Wan<strong>de</strong>l muss<br />

aber mit <strong>de</strong>m Faktor <strong>de</strong>r sozialen Sicherheit, sprich<br />

zukunftsfähigen Arbeitsplätzen, einhergehen. Wie in<br />

je<strong>de</strong>m disruptiven Prozess steckt auch in diesem die<br />

Chance, sich ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zu<br />

schaffen. Wenn wir – Politik, Arbeitnehmer und Anteilseigner<br />

– dies in Duisburg, <strong>de</strong>m besten Standort<br />

direkt an <strong>de</strong>r Wasserachse sowie in Nordseenähe<br />

und mit <strong>de</strong>n großen Kun<strong>de</strong>n direkt vor <strong>de</strong>r Tür nicht<br />

hinbekommen, dann wird dieses Mo<strong>de</strong>ll nirgendwo<br />

funktionieren.<br />

Zum Schluss noch ein kurzer Blick in die Zukunft. Hitzewellen<br />

und Flutkatastrophen scheinen die Akzeptanz für eine grüne<br />

Wen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>de</strong>utlich zu erhöhen. Wer<strong>de</strong>n wir<br />

am En<strong>de</strong> die politisch vorgegebenen Jahreszahlen in Sachen<br />

Kl<strong>im</strong>aneutralität gar nicht brauchen, da <strong>de</strong>r Markt – angetrieben<br />

von neuen und sehr ambitionierten Playern – von allein<br />

für Tempo sorgen wird?<br />

Dr. Köfler: Das wird sich zeigen. Wir hören von<br />

unseren großen Kun<strong>de</strong>n wie etwa <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

verstärkt, dass sie ihre Vorprodukte wie<br />

eben auch Stahl <strong>de</strong>karbonisiert einkaufen möchten<br />

und auch zu preislichen Aufschlägen bereit sind.<br />

Es wird aber darauf ankommen, über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette aufzuzeigen, dass <strong>de</strong>r grüne<br />

Wan<strong>de</strong>l sozialverträglich gelingen kann. Nur so wird<br />

es <strong>de</strong>n breiten gesellschaftlichen Rückhalt geben, <strong>de</strong>r<br />

letztendlich die Grundlage für ein <strong>de</strong>mo kratisches<br />

Miteinan<strong>de</strong>r ist. Wir sind auf <strong>de</strong>m richtigen Weg, aber<br />

die nächsten Jahre wer<strong>de</strong>n extrem spannend.<br />

20 UNTERNEHMEN IM WANDEL


DER GESPRÄCHS PARTNER<br />

Dr. Arnd Köfler ist seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2017 Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Vorstands <strong>de</strong>r thyssenkrupp Steel Europe<br />

AG. In seiner Verantwortung liegt <strong>de</strong>r gesamte<br />

Produktionsbereich, <strong>de</strong>r alle Aktivitäten von<br />

<strong>de</strong>r Roheisenerzeugung über die Walz- bis<br />

hin zu <strong>de</strong>n Vere<strong>de</strong>lungsbereichen beinhaltet.<br />

Köfler, Jahrgang 1967, studierte an <strong>de</strong>r Ruhr-<br />

Universität Bochum Maschinenbau, bevor er<br />

1999 an <strong>de</strong>r RWTH Aachen <strong>im</strong> Fach Eisenhüttenkun<strong>de</strong><br />

zum Dr.-Ing. promovierte.<br />

DAS UNTER NEHMEN<br />

Die thyssenkrupp Steel Europe AG gehört zu <strong>de</strong>n<br />

weltweit führen<strong>de</strong>n Herstellern von Qualitätsflachstahl<br />

und steht für Innovationen bei Stahl<br />

und hochwertigen Produkten für mo<strong>de</strong>rnste und<br />

anspruchsvolle Anwendungen. Steel beschäftigt<br />

rund 27.000 Mitarbeiten<strong>de</strong> und ist mit einem<br />

Produktions volumen von jährlich ungefähr 11 Mio.<br />

Tonnen Rohstahl <strong>de</strong>r größte Flachstahlhersteller<br />

in Deutschland.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

21


5. DER CHANGE<br />

READINESS<br />

INDEX <strong>2022</strong><br />

Eine Vielzahl von Faktoren<br />

entschei<strong>de</strong>t über Erfolg o<strong>de</strong>r<br />

Nie<strong>de</strong>rlage in turbulenten<br />

Zeiten. Dabei spielen natürlich<br />

Strukturen und Prozesse<br />

eine zentrale Rolle. Sie bil<strong>de</strong>n<br />

die Basis für <strong>de</strong>n Umgang mit<br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

noch sind aber die Führungskultur<br />

und die Mitarbeiten<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>m Change Readiness<br />

In<strong>de</strong>x (CRI) überführt die Staufen<br />

AG komplexe Zusammenhänge<br />

aus all diesen Handlungsfel<strong>de</strong>rn<br />

in einen Wert, <strong>de</strong>r Aufschluss<br />

über <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Wandlungsfähigkeit<br />

gibt.<br />

22 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Wissensaufbau<br />

Kooperative<br />

Zusammenarbeit<br />

Kun<strong>de</strong>norientiert<br />

Vielfältige<br />

Zusammensetzung<br />

Struktur<br />

Gemeinsame<br />

Vision leben<br />

Agile<br />

Organisationsform<br />

Offenheit<br />

gegenüber<br />

Wan<strong>de</strong>l<br />

Talente för<strong>de</strong>rn<br />

Pioniergeist<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong><br />

& Quali -<br />

fikationen<br />

Wan<strong>de</strong>l<br />

Führungs- und<br />

<strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

Prozesse<br />

Regelmäßige<br />

Überprüfung<br />

Kontinuierliche<br />

Anpassung<br />

Strukturiert<br />

Flexibel<br />

Schlank – ohne<br />

Schnittstellen<br />

Eigenverantwortung<br />

Positive Fehlerkultur<br />

Gelebte Werte<br />

Vertrauen<br />

Erfolgsfaktoren <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

23


1. Der Wan<strong>de</strong>l erhöht die Taktzahl<br />

Ohne Wan<strong>de</strong>l kann kein <strong>Unternehmen</strong> überleben.<br />

Das gilt mit <strong>de</strong>m Fort schreiten von Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0 mehr <strong>de</strong>nn je. Die Welt dreht sich<br />

<strong>de</strong>rartig schnell, dass Organisatione n sowie ihre Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

und Führungskräfte nur noch schwer mit<br />

<strong>de</strong>m Tempo <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen mithalten können.<br />

Heute steht alles auf <strong>de</strong>m Prüfstand – egal ob es die<br />

<strong>Unternehmen</strong> jahrzehntelang geprägt hat o<strong>de</strong>r noch<br />

quasi neu ist.<br />

Mehr als drei von vier <strong>de</strong>r befragten <strong>Unternehmen</strong><br />

haben sich seit 2019 noch einmal stark o<strong>de</strong>r sehr<br />

stark verän<strong>de</strong>rt. Die Studie zeigt: Die Dynamik steigt<br />

weiter an.<br />

24 UNTERNEHMEN IM WANDEL


1.1: Wie stark hat sich Ihr <strong>Unternehmen</strong> in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren verän<strong>de</strong>rt?<br />

4 %<br />

gar nicht<br />

2019 <strong>2022</strong><br />

sehr stark<br />

20 %<br />

sehr stark<br />

23 %<br />

stark<br />

47 %<br />

stark<br />

54 %<br />

weniger stark<br />

29 %<br />

weniger stark<br />

22 %<br />

1 %<br />

gar nicht<br />

Im Umbau-Modus: Das Verän<strong>de</strong>rungstempo<br />

in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft hat noch einmal zugelegt.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

25


Wir dürfen nicht so tun, als liege<br />

<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l erst noch vor uns –<br />

wir sind schon mittendrin!<br />

Dr. Christian Hinsel, Vice Presi<strong>de</strong>nt / Head of Production,<br />

System & Strategy Management, Hirschvogel Holding GmbH<br />

26 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Am stärksten geprägt war <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l seit 2019 –<br />

wenig verwun<strong>de</strong>rlich – durch die Coronapan<strong>de</strong>mie.<br />

Sie war <strong>de</strong>r wichtigste Katalysator für Verän<strong>de</strong>rungen.<br />

Doch auch <strong>de</strong>r technische Fortschritt, <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l<br />

<strong>de</strong>r Arbeitswelt und Probleme durch wegbrechen<strong>de</strong><br />

Supply Chains zwangen <strong>Unternehmen</strong> zum<br />

Han<strong>de</strong>ln.<br />

1.2 Was waren die wichtigsten Treiber für diesen Wan<strong>de</strong>l?<br />

Nur Teilnehmer, die in <strong>de</strong>r Vorfrage angegeben haben, dass sich ihr <strong>Unternehmen</strong><br />

sehr stark o<strong>de</strong>r stark verän<strong>de</strong>rt hat<br />

Coronapan<strong>de</strong>mie<br />

Technologischer Fortschritt<br />

(z. B. Digitalisierung,<br />

vernetzte Produktion)<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Arbeitswelt<br />

(z. B. neue Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle)<br />

Verän<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Supply<br />

Chain / <strong>im</strong> Global Footprint<br />

Folgen <strong>de</strong>s Kl<strong>im</strong>a<strong>wan<strong>de</strong>l</strong>s<br />

(z. B. CO 2<br />

-Reduzierung)<br />

Fortschreiten<strong>de</strong><br />

Individualisierung<br />

von Produkten und Services<br />

Geopolitische Entwicklungen<br />

und Umbrüche<br />

Demografischer Wan<strong>de</strong>l<br />

Rechtliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

(z. B. neue Regulierungsvorgaben)<br />

89 %<br />

62 %<br />

43 %<br />

42 %<br />

26 %<br />

25 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

11 %<br />

Im Krisen-Modus:<br />

Die Coronapan<strong>de</strong>mie als Katalysator für Verän<strong>de</strong>rungen.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

27


2. Strukturen für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />

Strukturell zeigen sich die Erfolgsfaktoren <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls<br />

beispielsweise in gemeinsamen Visionen, kooperativer<br />

Zusammenarbeit, Kun<strong>de</strong>norientierung o<strong>de</strong>r agilen<br />

Organisationsformen.<br />

Der Change Readiness In<strong>de</strong>x <strong>2022</strong> belegt, dass die <strong>Unternehmen</strong><br />

es <strong>im</strong>mer besser schaffen, ihre Hierarchien<br />

flacher zu gestalten. Hier verzeichnet die Studie die<br />

größten Fortschritte <strong>im</strong> Vergleich zur Befragung von<br />

2019 – ein Anstieg von 59 auf 67 Prozent. Doch zu oft<br />

bleiben die Strukturen noch starr. Weniger Hierarchien<br />

be<strong>de</strong>uten nicht <strong>im</strong>mer gleich mehr Mitwirkungsrechte.<br />

Unsere klassischen Linienorganisationen<br />

sind nicht flexibel genug, um organisatorisch<br />

<strong>de</strong>m schnellen Wan<strong>de</strong>l und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

folgen zu können.<br />

Leonhard Braig, Vorstand Production & Supply Chain, PERI AG<br />

28 UNTERNEHMEN IM WANDEL


2.1 Was kennzeichnet Ihre Organisationsstrukturen?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Verän<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Regel von oben vorgegeben. 72 %<br />

Unser <strong>Unternehmen</strong> ist durch<br />

flache Hierarchien gekennzeichnet. 67 %<br />

Unsere Organisation ist stark<br />

auf Innovationen ausgerichtet. 63 %<br />

Unsere Organisation ist eine lernen<strong>de</strong> und auf<br />

kontinuierliche Verbesserung sowie systematische<br />

Problemlösung ausgelegt. Metho<strong>de</strong>n wie Kaizen,<br />

Kata, KVP, A3 o. Ä. nehmen wir sehr ernst.<br />

61 %<br />

Die Organisationsstrukturen in unserem<br />

<strong>Unternehmen</strong> sind flexibel und <strong>wan<strong>de</strong>l</strong>bar. 55 %<br />

Unsere Organisation<br />

ist eher nach innen orientiert und<br />

wenig offen für externe Impulse.<br />

44 %<br />

Flach, aber starr: Weniger Hierarchien be<strong>de</strong>uten<br />

nicht gleich mehr Mitwirkungsrechte.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

29


Kun<strong>de</strong>norientierung und Einstellung st<strong>im</strong>men. Der<br />

Wan<strong>de</strong>l wird weit eher als Chance <strong>de</strong>nn als Bedrohung<br />

empfun<strong>de</strong>n. Auch die Zusammenarbeit verbessert<br />

sich, das Silo<strong>de</strong>nken wird seltener. Wenn nur die<br />

Bürokratie nicht wäre. Sie kennzeichnet weiterhin<br />

viele Organisationen.<br />

2.2 Bitte versuchen Sie, anhand <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Begriffspaare<br />

Ihre Organisation zu beschreiben:<br />

(ausgedrückt in Mittelwerten)<br />

4,2<br />

Silo<strong>de</strong>nken<br />

Verän<strong>de</strong>rung<br />

ist Bedrohung<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3,8<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3,5<br />

4,2<br />

koopera tive<br />

Zusammenarbeit<br />

Verän<strong>de</strong>rung<br />

ist Chance<br />

bürokratisch<br />

an Plänen<br />

festhaltend<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3,9<br />

1 2 3 4 5 6<br />

produktorientiert<br />

kun<strong>de</strong>norientiert<br />

unbürokratisch<br />

situativ<br />

agierend<br />

Selbstbild: Wenn nur die Bürokratie nicht wäre.<br />

30 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Die Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kun<strong>de</strong>n<br />

sowie an<strong>de</strong>ren externen Partnern läuft insgesamt<br />

gut. Doch viele <strong>Unternehmen</strong> arbeiten <strong>im</strong>mer noch<br />

zu sehr <strong>im</strong> Jetzt.<br />

Der Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand hinaus gelingt<br />

weiterhin zu wenigen. Dabei bereitet er das Feld<br />

für Verän<strong>de</strong>rungen ebenso wie die Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

inneren Rahmenbedingungen.<br />

2.3 Inwieweit gibt es in Ihrem <strong>Unternehmen</strong> …<br />

bereits erfolgreich umgesetzt <strong>im</strong> Aufbau geplant nicht existent<br />

6 %<br />

55 % 28 % 11 %<br />

eine konstruktive Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kun<strong>de</strong>n?<br />

eine strukturierte Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren externen Partnern […]?<br />

flexible Arbeitsumgebungen?<br />

45 % 25 % 13 % 17 %<br />

39 % 38 % 14 % 9 %<br />

<strong>de</strong>n interessierten Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand […]?<br />

33 % 31 % 15 % 21 %<br />

Zeit für offenen Austausch <strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n und Führungskräfte abseits <strong>de</strong>s Tagesgeschäfts?<br />

32 % 31 % 11 % 26 %<br />

Plattformen zum Quer<strong>de</strong>nken (z. B. Kreativwerkstatt)?<br />

16 % 20 % 17 % 47 %<br />

Formen eines Trend- o<strong>de</strong>r Change-Radars?<br />

10 % 26 % 15 % 49 %<br />

Tunnelblick und Tellerrand:<br />

Viele <strong>Unternehmen</strong> arbeiten zu sehr <strong>im</strong> Jetzt.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

31


Die <strong>Unternehmen</strong> fühlen sich heute besser als noch<br />

2019 auf <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l vorbereitet – hier zeigt sich<br />

ein Anstieg von 64 auf 70 Prozent. Auch insgesamt<br />

bezeichnen die <strong>Unternehmen</strong> die eigenen Strukturen<br />

als zukunftsfest.<br />

2.4 Inwieweit sind Sie von Ihrer <strong>Unternehmen</strong>sstruktur her auf<br />

kommen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungen vorbereitet?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Wir entwickeln aktiv die<br />

Wandlungsfähigkeit<br />

unseres <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Uns verbin<strong>de</strong>t eine starke<br />

gemeinsame Vision, die zeigt,<br />

wohin die Reise geht.<br />

Wir filtern systematisch<br />

aus <strong>de</strong>r Vielzahl von<br />

Informationen die für uns<br />

wichtigen Themen heraus.<br />

Wir setzen klare Prioritäten und<br />

kommunizieren transparent.<br />

70 %<br />

67 %<br />

64 %<br />

63 %<br />

Zwei Drittel <strong>de</strong>r <strong>Unternehmen</strong> bezeichnen<br />

die eigenen Strukturen als zukunftsfest.<br />

32 UNTERNEHMEN IM WANDEL


3. Prozesse<br />

Das Denken in Prozessen haben die <strong>Unternehmen</strong><br />

in Deutschland seit Jahrzehnten verinnerlicht. Doch<br />

akribisches Festhalten an etablierten Abläufen führt<br />

heute oft in eine Sackgasse. Daher gilt es mehr noch<br />

als früher, die Prozesse regelmäßig zu überprüfen und<br />

an neue Gegebenheiten anzupassen. Hier zeigt die<br />

Studie Handlungsbedarf. Eine gute Dokumentation<br />

allein ist nicht alles.<br />

3.1 Bitte beschreiben Sie <strong>de</strong>n Status quo <strong>de</strong>r Prozessabläufe in Ihrem<br />

<strong>Unternehmen</strong> anhand <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Fragen<br />

Antworten „ja“ + „eher ja“<br />

Sind Ihre Prozesse<br />

nachvollziehbar dokumentiert?<br />

Ist die Verantwortung für<br />

die Prozesse ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert?<br />

Wer<strong>de</strong>n Ihre Prozesse regelmäßig<br />

auf <strong>de</strong>n Prüfstand gestellt?<br />

Sind Ihre Prozesse flexibel?<br />

Sind Ihre Prozesse <strong>im</strong> Hinblick auf künftige<br />

Herausfor<strong>de</strong>r ungen überprüft wor<strong>de</strong>n?<br />

80 %<br />

72 %<br />

61 %<br />

54 %<br />

51 %<br />

Dokumentierte Inflexibilität: Wenn alles gut geregelt scheint,<br />

geraten künftige Herausfor<strong>de</strong>rungen leicht aus <strong>de</strong>m Blick.<br />

Die Themen und Herausfor<strong>de</strong>rungen für <strong>Unternehmen</strong> sind zahlreich,<br />

vom Prozess management bis hin zur Planungsgenauigkeit. Es gibt dabei<br />

aber zu viele Feuerwehraktionen und somit wenig Zeit, sich <strong>de</strong>n<br />

unbekannten Verbesserungen zu widmen.<br />

Marcel Junge, Lean & Process Manager, <strong>Unternehmen</strong> aus <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

33


3.2 Welches Denken liegt <strong>de</strong>n Prozessen in Ihrem <strong>Unternehmen</strong> zugrun<strong>de</strong>?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Wir reduzieren Reibungsverluste innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Teams so weit wie möglich.<br />

Wir gestalten unsere Prozesse schlank.<br />

Wir widmen <strong>de</strong>m Funktionieren von<br />

Schnittstellen beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit.<br />

Prozesse wer<strong>de</strong>n bei uns<br />

verbindlich eingehalten.<br />

68 %<br />

63 %<br />

57 %<br />

57 %<br />

Nur in gut je<strong>de</strong>m zweiten <strong>Unternehmen</strong><br />

wer<strong>de</strong>n Prozesse verbindlich eingehalten.<br />

34 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Standardisierung, Modularisierung, Plattformen und<br />

Baukästen sind für die meisten Industrie unternehmen<br />

gelebter Alltag. Komplexität können zwei Drittel <strong>de</strong>r<br />

Befragten daher gut managen. Aber noch zu wenige<br />

Organisationen sichern ihre Prozesse über das Risikomanagement<br />

professionell ab.<br />

3.3 Inwieweit achten Sie auf eine ausgewogene Balance<br />

zwischen Dynamik und Routine?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Wir managen Komplexität mit<br />

sinn vollen Instrumenten und<br />

entwickeln diese kontinuierlich weiter.<br />

Wir sind in <strong>de</strong>r Lage,<br />

Prozesse beschleunigt abzuwickeln.<br />

Bei uns wer<strong>de</strong>n Innovationen systematisch<br />

und routiniert vorangetrieben.<br />

Unser Risikomanagement sichert<br />

unsere Prozesse kontinuierlich ab.<br />

Bei uns erfolgen kreative<br />

Prozesse strukturiert.<br />

64 %<br />

63 %<br />

58 %<br />

54 %<br />

43 %<br />

Während Komplexität vielerorts strukturiert angegangen wird,<br />

fehlt für kreative Prozesse meist ein solcher Angang.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

35


3.4 Inwieweit gelingt es Ihnen, Prozesse kontinuierlich<br />

an Verän<strong>de</strong>rungen anzupassen?<br />

5 %<br />

sehr gut<br />

58 %<br />

gut<br />

63 %<br />

sind <strong>de</strong>r Meinung, dass es ihnen gut<br />

bis sehr gut gelingt, Prozesse<br />

an Verän<strong>de</strong>rungen anzupassen.<br />

Zwei Drittel <strong>de</strong>r <strong>Unternehmen</strong> vertrauen<br />

auf die Anpassungsfähigkeit ihrer Prozesse.<br />

36 UNTERNEHMEN IM WANDEL


4. Führungs- und<br />

<strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

Die Führungs- und <strong>Unternehmen</strong>skultur gilt als die<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kategorie für die Wandlungsfähigkeit<br />

von <strong>Unternehmen</strong> – gera<strong>de</strong> in Zeiten starker<br />

Umbrüche. Erfolgreich sind Führungskräfte, die eine<br />

Verbun<strong>de</strong>nheit zwischen <strong>de</strong>n Menschen untereinan<strong>de</strong>r<br />

sowie mit <strong>de</strong>m <strong>Unternehmen</strong> vorleben und<br />

für die eine gemeinsame Vision <strong>de</strong>r Zukunft sowie<br />

gemeinsam vereinbarte Kommunikationswege gelebter<br />

Alltag sind. Die „ihre Leute“ mit ihren Stärken<br />

und Schwächen kennen und sie für künftige Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

qualifizieren. Wer das beherrscht, kann<br />

<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen von morgen selbstbewusst<br />

ins Auge blicken.<br />

Wan<strong>de</strong>l ist also nichts, was man einfach weg<strong>de</strong>legieren<br />

kann. Wan<strong>de</strong>l ist eine originäre Führungsaufgabe.<br />

Verän<strong>de</strong>rung muss von innen heraus gestaltet und<br />

getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass <strong>Unternehmen</strong> seit nunmehr<br />

Jahren daran arbeiten, ihre Führungskultur<br />

zu verbessern, vermittelt die Studie ein eher <strong>de</strong>sillusionieren<strong>de</strong>s<br />

Bild. Bei knapp je<strong>de</strong>m zweiten <strong>Unternehmen</strong><br />

überwiegt <strong>im</strong>mer noch das traditionelle<br />

Bild <strong>de</strong>r Führungskraft als Chef und die so wichtigen<br />

Feedback- Run<strong>de</strong>n sind weiterhin Theaterdonner statt<br />

klären<strong>de</strong>s Gewitter.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

37


4.1 Welche Führungs- und Leistungskultur herrscht in Ihrem <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

65 %<br />

57 %<br />

57 %<br />

50 %<br />

Wir besetzen<br />

unsere Führungspositionen<br />

überwiegend<br />

intern.<br />

Bei uns überwiegt<br />

das<br />

traditionelle Bild<br />

<strong>de</strong>r Führungskraft<br />

als Chef.<br />

Zielvereinbarungen<br />

und<br />

Vergütungssysteme<br />

sind vorwiegend<br />

KPI-basiert.<br />

Unsere Feedback-<br />

Kultur ist mehr<br />

diktiertes Ritual als<br />

gelebte Kommunikationskultur.<br />

Verschenktes Potenzial: In je<strong>de</strong>m zweiten <strong>Unternehmen</strong> sind<br />

Feedback-Run<strong>de</strong>n nur Theaterdonner statt klären<strong>de</strong>s Gewitter.<br />

38 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Mo<strong>de</strong>rne <strong>Unternehmen</strong>skulturen sind auf <strong>de</strong>m<br />

Vormarsch, aber <strong>de</strong>r Weg dorthin erfolgt oft in kleinen<br />

Schritten, das zeigt auch <strong>de</strong>r Vergleich mit <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

von 2019. In vielen Firmen hat <strong>de</strong>r Mentalitätswechsel<br />

bisher nicht wirklich statt gefun<strong>de</strong>n.<br />

4.2 Wie wür<strong>de</strong>n Sie die <strong>Unternehmen</strong>skultur Ihrer Firma allgemein beschreiben?<br />

(ausgedrückt in Mittelwerten)<br />

3,6<br />

konservative<br />

Grun<strong>de</strong>instellung<br />

Konzentration<br />

auf<br />

die Schuldfrage<br />

Werte<br />

existieren<br />

nur auf <strong>de</strong>m<br />

Papier<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3,8<br />

1 2 3 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6<br />

3,8<br />

4,0<br />

Pioniergeist<br />

positive<br />

Fehlerkultur<br />

Werte<br />

wer<strong>de</strong>n gelebt<br />

Kontrolle<br />

1 2 3 4 5 6<br />

4,0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Vertrauen<br />

Fremdsteuerung<br />

Eigenverantwortung<br />

Noch hat <strong>de</strong>r Mentalitäts<strong>wan<strong>de</strong>l</strong> in <strong>de</strong>utschen<br />

<strong>Unternehmen</strong> nicht wirklich stattgefun<strong>de</strong>n.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

39


Gute Führung muss geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Hier gibt es<br />

eine Vielzahl von Möglichkeiten. In <strong>de</strong>r Industrie etabliert<br />

hat sich seit Jahren das Shopfloor Management.<br />

Je<strong>de</strong>s zweite <strong>Unternehmen</strong> setzt es ein, ein weiteres<br />

Viertel hat es <strong>im</strong> Aufbau. Das zeigt die große Be<strong>de</strong>utung<br />

dieses Lean Systems.<br />

4.3 Wie wird in Ihrem <strong>Unternehmen</strong> gute Führung geför<strong>de</strong>rt?<br />

Welche Instrumente setzen Sie bereits ein?<br />

bereits erfolgreich umgesetzt <strong>im</strong> Aufbau geplant nicht existent<br />

Einsatz von Shopfloor Management<br />

52 % 26 % 9 % 13 %<br />

Programm zur systematischen Führungskräfte-Entwicklung<br />

32 % 30 % 18 % 20 %<br />

Führungskräfte-Coaching o<strong>de</strong>r Supervision<br />

31 % 34 % 14 % 21 %<br />

Vorausschauen<strong>de</strong> Nachfolgeplanung für Führungspositionen<br />

30 % 32 % 18 % 20 %<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zum Standard: Acht von zehn<br />

<strong>Unternehmen</strong> setzen bereits auf Shopfloor Management.<br />

40 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Fast sechs von zehn <strong>Unternehmen</strong> fällt es schwer,<br />

<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l unterstützen<strong>de</strong> Führungsformen zu<br />

verankern. Noch <strong>im</strong>mer sind viele Probleme nicht<br />

gelöst. So belasten veraltete Führungs metho<strong>de</strong>n und<br />

ein überholtes Karriereverständnis.<br />

4.4 Wo liegen Ihre aktuellen Herausfor<strong>de</strong>rungen be<strong>im</strong> Thema<br />

Führungs- und <strong>Unternehmen</strong>skultur?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Uns fällt es schwer, <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l unterstützen<strong>de</strong><br />

Führungsformen <strong>im</strong> <strong>Unternehmen</strong> zu verankern<br />

(z. B. Mentoring, Führungstan<strong>de</strong>ms, Erfahrungsgruppen o. Ä.).<br />

Bei uns prallen unterschiedliche Generationen mit ihren<br />

Einstellungen, Fähigkeiten und Lebenszielen aufeinan<strong>de</strong>r.<br />

58 %<br />

56 %<br />

Wir folgen einem überholten<br />

Verständnis von Führung und Karriere.<br />

48 %<br />

Wir haben große Probleme, Führungspositionen zu besetzen.<br />

32 %<br />

Ungelöste Probleme: Veraltete Führungsmetho<strong>de</strong>n<br />

und ein überholtes Karriereverständnis belasten.<br />

Die persönliche Fähigkeit zum Wan<strong>de</strong>l ist<br />

<strong>de</strong>r geschwindigkeits best<strong>im</strong>men<strong>de</strong> Faktor<br />

für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l.<br />

Dr. Tanja Lin<strong>de</strong>rmeier, CEO/GF, GuS GmbH & Co. KG (Glass + Safety)<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

41


5. Mitarbeiter und Qualifikationen<br />

Mit <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Arbeitswelt verän<strong>de</strong>rt sich auch die Rolle <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong>n. Die Belegschaft muss auf die Aufgaben von morgen<br />

vorbereitet wer<strong>de</strong>n. Für die <strong>Unternehmen</strong> gilt es daher, die Menschen<br />

in <strong>de</strong>n eigenen Reihen fit zu machen und ihnen <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<br />

zu ebnen.<br />

Der Change Readiness In<strong>de</strong>x zeigt: Der Know-how-Aufbau zu Themen<br />

wie Industrie 4.0, Digitalisierung und Internationalisierung kommt nicht<br />

voran. Im Vergleich zu 2019 ergaben sich kaum Fortschritte. Noch nicht<br />

einmal je<strong>de</strong>s zweite <strong>Unternehmen</strong> hält <strong>de</strong>n Wissenstand <strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

in diesen Fel<strong>de</strong>rn für gut.<br />

5.1 Wie gut sind die Mitarbeiten<strong>de</strong>n in Ihrem <strong>Unternehmen</strong><br />

auf die Arbeitswelt 4.0 vorbereitet?<br />

Antworten „sehr gut“ + „gut“<br />

Vielfältige Zusammensetzung <strong>de</strong>r Belegschaft<br />

mit unterschiedlichen Qualifikationen, Talenten,<br />

Berufs erfahrungen und Persönlichkeiten<br />

72 %<br />

Bereitschaft, sich neuen Aufgaben zu stellen<br />

Offenheit <strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n gegenüber<br />

Instrumenten und Verhalten mo<strong>de</strong>rner Führung<br />

Aktueller Wissensstand zu Themen wie Industrie<br />

4.0, Digitalisierung und Internationalisierung<br />

44 %<br />

72 %<br />

68 %<br />

Wissenslücke: Der Know-how-Aufbau in<br />

Sachen Digitalisierung kommt nicht voran.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>r ungen sind klar: Mobilität, Nachhaltigkeit,<br />

Industrie 4.0 und Mitarbeiter qualifikation. An <strong>de</strong>r<br />

effizienten Umsetzung muss noch gearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

René Benz, Geschäftsführer, Röchling Automotive Asia GmbH<br />

42 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Die Loyalität zum Arbeitgeber ist hoch, doch das<br />

Vertrauen in die Führungskräfte ist <strong>im</strong> Vergleich dazu<br />

eher schwach ausgeprägt. Auffällig auch: Knapp ein<br />

Drittel <strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>lt eher nach <strong>de</strong>m<br />

Motto „Dienst nach Vorschrift“.<br />

Auch in Zeiten von rasanten Verän<strong>de</strong>rungen brauchen wir einen<br />

roten Leit fa<strong>de</strong>n, um alle <strong>im</strong> <strong>Unternehmen</strong> mit auf die Reise zu nehmen.<br />

Unsere Mitarbeiter sind <strong>de</strong>r Schlüssel für <strong>de</strong>n zukünftigen Erfolg.<br />

Bernd Hausler, General Manager, ifm Gruppe<br />

5.2 Wie stark i<strong>de</strong>ntifizieren sich Ihre Mitarbeiten<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Unsere Mitarbeiten<strong>de</strong>n sind<br />

loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber.<br />

Der kollegiale Zusammenhalt<br />

unter <strong>de</strong>n Mitarbeiten<strong>de</strong>n ist hoch.<br />

Unsere Mitarbeiten<strong>de</strong>n sind<br />

stolz auf ihren Arbeitgeber.<br />

Das Vertrauen in die<br />

Führungskräfte ist hoch.<br />

92 %<br />

92 %<br />

85 %<br />

67 %<br />

Unsere Mitarbeiten<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>ln eher<br />

nach <strong>de</strong>m Motto<br />

„Dienst nach Vorschrift“.<br />

In unserem <strong>Unternehmen</strong> herrscht<br />

eher eine Misstrauenskultur.<br />

29 %<br />

20 %<br />

Vertrauenslücke: Die Loyalität mit <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />

ist eher trotz statt wegen <strong>de</strong>r Führungskräfte hoch.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

43


Tun die <strong>Unternehmen</strong> genug, um ihre Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

für die flexible Arbeitswelt 4.0 fit zu machen? Die<br />

Antwort ist ganz klar „nein“. Die Betriebe kommen<br />

hier nicht von <strong>de</strong>r Stelle, wie die Vergleiche mit <strong>de</strong>n<br />

Studien aus <strong>de</strong>n Vorjahren zeigen. Zusätzlich gibt<br />

es reichlich Nachholbedarf bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Rahmenbedingungen für die Zukunft.<br />

5.3 Was tut Ihr <strong>Unternehmen</strong>, um die Mitarbeiten<strong>de</strong>n für die<br />

flexible Arbeitswelt 4.0 fit zu machen?<br />

bereits erfolgreich umgesetzt <strong>im</strong> Aufbau geplant nicht existent<br />

Wir arbeiten mit IT-gestützter Weiterbildung sowie E-Learning<br />

und Self Learning (z. B. Learning on Demand).<br />

38 % 26 % 13 % 23 %<br />

Die Personalentwicklung ist in die strategische <strong>Unternehmen</strong>sführung eingebun<strong>de</strong>n.<br />

32 % 27 % 19 % 22 %<br />

Es gibt ein unternehmensübergreifen<strong>de</strong>s Talent-Management.<br />

19 % 20 % 18 % 43 %<br />

Wir führen systematische Kompetenzanalysen durch<br />

(Kernfragen: Was brauchen wir? Was ist da?).<br />

18 % 27 % 25 % 30 %<br />

Bei uns gibt es Regelungen zu Urlaub, Gehältern und Arbeitszeiten,<br />

die zur Arbeitswelt 4.0 passen.<br />

15 % 31 % 22 % 32 %<br />

Handlungslücke: Es gibt reichlich Nachholbedarf bei <strong>de</strong>n<br />

Rahmenbedingungen für die Arbeitswelt 4.0.<br />

44 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Groß sind die Herausfor<strong>de</strong>rungen auch <strong>im</strong> Personalmanagement:<br />

Zwei Drittel <strong>de</strong>r <strong>Unternehmen</strong> fällt es<br />

sehr schwer, neue Kolleginnen und Kollegen zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Doch welche Anfor<strong>de</strong>rungsprofile müssen künftige<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong> eigentlich erfüllen? Fast sechs von zehn<br />

<strong>Unternehmen</strong> wissen darauf bisher keine Antwort.<br />

5.4 Vor welchen Herausfor<strong>de</strong>rungen steht Ihr<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>im</strong> Personalmanagement?<br />

Antworten „trifft zu“ + „trifft eher zu“<br />

Wir haben große Probleme, passen<strong>de</strong><br />

Mitarbeiten<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n.<br />

66 %<br />

Es gibt bei uns zu geringe Ressourcen<br />

für notwendige Begleitund<br />

Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

59 %<br />

Es besteht Unklarheit<br />

über zukunftsfähige Anfor<strong>de</strong>rungsprofile<br />

von Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

<strong>im</strong> Zeitalter von Industrie 4.0.<br />

Es fehlt Wissen über die Talente<br />

und beson<strong>de</strong>ren Fähigkeiten<br />

unserer Mitarbeiten<strong>de</strong>n.<br />

Unsere Mitarbeiten<strong>de</strong>n haben<br />

ein geringes Interesse an <strong>de</strong>r<br />

persönlichen Weiterentwicklung.<br />

Unsere Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

empfin<strong>de</strong>n ihre tägliche Arbeit<br />

als wenig sinnstiftend.<br />

59 %<br />

39 %<br />

15 %<br />

15 %<br />

Personallücke: Zwei Drittel <strong>de</strong>r <strong>Unternehmen</strong> haben<br />

große Probleme, die passen<strong>de</strong>n Mitarbeiten<strong>de</strong>n zu fin<strong>de</strong>n.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

45


4. DIE<br />

ERGEBNISSE<br />

46 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Die <strong>Unternehmen</strong> waren seit 2019 vorrangig mit <strong>de</strong>r<br />

Bewältigung <strong>de</strong>r Coronapan<strong>de</strong>mie beschäftigt. Es galt,<br />

die Arbeit unter <strong>de</strong>n massiv verän<strong>de</strong>rten Bedingungen<br />

so gut wie möglich fortzuführen. Für <strong>de</strong>n Blick über<br />

die akuten Herausfor<strong>de</strong>rungen hinaus blieb viel zu<br />

wenig Raum, wie die Studie zeigt. Nur um einen Punkt<br />

hat sich <strong>de</strong>r Change Readiness In<strong>de</strong>x verän<strong>de</strong>rt – von<br />

einer aktiven Gestaltung <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls kann damit<br />

keine Re<strong>de</strong> sein.<br />

Change Readiness In<strong>de</strong>x (CRI) <strong>de</strong>utscher <strong>Unternehmen</strong><br />

auf einer Skala von 0 = „gar nicht“ bis 100 = „komplett“<br />

<strong>2022</strong> 2019<br />

Gesamtin<strong>de</strong>x 56 55<br />

Bereich Strukturen 57 55<br />

Bereich Prozesse 57 56<br />

Bereich Führung 54 52<br />

Bereich Mitarbeiten<strong>de</strong> und Qualifikationen 57 57<br />

Gesamtin<strong>de</strong>x: Trotz turbulenter Zeiten konnten die<br />

<strong>Unternehmen</strong> ihre Wandlungsfähigkeit nur leicht steigern.<br />

Eine <strong>de</strong>r größten Herausfor<strong>de</strong>rungen besteht darin,<br />

dauerhaft internationale Wettbewerbsfähigkeit vom<br />

Standort Deutschland aus zu behalten.<br />

Dirk Hollin<strong>de</strong>rbäumer, Leiter Vertrieb Ausland, LEMKEN GmbH & Co. KG<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

47


Die <strong>Unternehmen</strong> sehen sich damit nur unwesentlich<br />

besser für die Zukunft gerüstet als 2019. Im<br />

­Bereich Mitarbeiten<strong>de</strong> und Qualifikationen müssen<br />

sich die <strong>Unternehmen</strong> sogar eingestehen, etwas<br />

schlechter dazustehen als vor zwei Jahren.<br />

Inwieweit sehen Sie Ihr <strong>Unternehmen</strong> in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Bereichen gerüstet für die Zukunft?<br />

Jahresvergleich <strong>2022</strong> 2019 Mittelwerte auf einer Skala von 1 (gar nicht gut) bis 4 (sehr gut)<br />

Struktur<br />

Prozesse<br />

Führungs- und<br />

<strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong> und<br />

Qualifikationen<br />

2,79<br />

2,71<br />

2,61<br />

2,58<br />

2,67<br />

2,54<br />

2,73<br />

2,75<br />

1 2 3 4<br />

Die <strong>Unternehmen</strong> sehen sich nur unwesentlich<br />

besser für die Zukunft gerüstet als 2019.<br />

48 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Dennoch beurteilen zwei von drei <strong>Unternehmen</strong> ihre<br />

Wandlungsfähigkeit als „gut“ o<strong>de</strong>r „sehr gut“. Sie sehen<br />

sich auch besser aufgestellt als ihre eigene Branche.<br />

Bitte beurteilen Sie die Wandlungsfähigkeit …<br />

sehr gut gut weniger gut gar nicht gut<br />

Ihres <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

11 % 57 % 29 %<br />

Ihrer Branche.<br />

8 % 50 %<br />

40 %<br />

3 %<br />

2 %<br />

Die Befragten schätzen die Wandlungsfähigkeit<br />

ihres <strong>Unternehmen</strong>s als besser ein als die ihrer Branche.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

49


Wirkung von Wandlungsfähigkeit<br />

Ob und wie sich die Wandlungsfähigkeit <strong>im</strong> operativen Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r<br />

<strong>Unternehmen</strong> wi<strong>de</strong>rspiegelt, lässt sich am besten auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Digitalisierung überprüfen, ist <strong>de</strong>r technologische Fortschritt – abgesehen<br />

vom Son<strong>de</strong>rtreiber Corona – für die Betriebe nach eigener Aussage<br />

doch mit Abstand <strong>de</strong>r größte Motor für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l.<br />

Die Studie zeigt hier das Bild einer geteilten Wirtschaft. Während gut<br />

je<strong>de</strong>s zweite <strong>Unternehmen</strong> die Smart Factory schon operativ umsetzt,<br />

beobachten und testen die an<strong>de</strong>ren noch o<strong>de</strong>r sind bisher gar nicht<br />

wirklich in das Thema eingestiegen.<br />

Industrie 4.0 / Digitalisierung ist nach wie vor das Top-Thema.<br />

Wie weit ist Ihr <strong>Unternehmen</strong> auf <strong>de</strong>m Weg zur „Smart Factory“?<br />

Wir haben uns noch nicht<br />

konkret damit beschäftigt.<br />

Das Thema befin<strong>de</strong>t sich bei uns<br />

in <strong>de</strong>r Beobachtungs- und Analysephase .<br />

Das Thema befin<strong>de</strong>t sich bei uns<br />

in <strong>de</strong>r Planungs- und Testphase.<br />

Wir verfolgen operative Einzel -<br />

projekte in Sachen Industrie 4.0.<br />

Industrie 4.0 wird bei uns<br />

umfassend operativ umgesetzt.<br />

Keine Antwort.<br />

11 %<br />

17 %<br />

10 %<br />

50 %<br />

7 %<br />

5 %<br />

Geteilte Wirtschaft: Gut je<strong>de</strong>s zweite <strong>Unternehmen</strong><br />

setzt die Smart Factory schon operativ um.<br />

50 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Deutscher Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x: Smart Factory<br />

Die Folgen dieser Zweiteilung sind für <strong>de</strong>n Standort<br />

Deutschland kein Ruhmesblatt: Erstmals seit seiner<br />

Erhebung stagniert <strong>de</strong>r vor acht Jahren aus <strong>de</strong>r Taufe<br />

gehobene Deutsche Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x (Smart<br />

Factory).<br />

35<br />

16<br />

2014<br />

30<br />

2015<br />

2016<br />

42<br />

41<br />

2017<br />

2018<br />

45<br />

2019<br />

45<br />

<strong>2022</strong><br />

Smart Factory: Erstmals seit seiner Erhebung<br />

stagniert <strong>de</strong>r Deutsche Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x in diesem Bereich.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

51


Wenn man dann noch zusätzlich betrachtet, wie weit<br />

die <strong>Unternehmen</strong> dabei fortgeschritten sind, auch<br />

digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln,<br />

dürfte sich diese Spaltung in digitale Vorreiter und<br />

digitale Nachzügler künftig noch verschärfen – hat<br />

unter <strong>de</strong>n Smart-Factory- <strong>Unternehmen</strong> doch mittlerweile<br />

schon mehr als ein Drittel auch Produkte<br />

und/o<strong>de</strong>r Dienstleistungen mit 4.0-Eigenschaften <strong>im</strong><br />

Angebot bzw. bietet schon komplett neue Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />

auf 4.0-Basis an.<br />

Neben <strong>de</strong>r Steigerung <strong>de</strong>r eigenen Effizienz durch Industrie 4.0<br />

digitalisieren <strong>im</strong>mer mehr <strong>Unternehmen</strong> auch ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen o<strong>de</strong>r entwickeln sogar komplette 4.0-Geschäftsmo<strong>de</strong>lle.<br />

Wie sieht es damit in Ihrem <strong>Unternehmen</strong> aus?<br />

Nur Teilnehmer, die in <strong>de</strong>r Vorfrage angegeben haben, dass sich das Thema in <strong>de</strong>r Planungs- und<br />

Testphase befin<strong>de</strong>t, dass operative Einzelprojekte in Sachen Industrie 4.0 verfolgt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r dass<br />

Industrie 4.0 umfassend operativ umgesetzt wird<br />

Wir bieten keine Produkte und /o<strong>de</strong>r<br />

Dienstleistungen mit 4.0- Eigenschaften an.<br />

11 %<br />

Wir entwickeln gera<strong>de</strong> Produkte und/o<strong>de</strong>r<br />

Dienstleistungen mit 4.0-Eigenschaften. 24 %<br />

Wir haben Produkte und / o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

mit 4.0-Eigenschaften <strong>im</strong> Kun<strong>de</strong>ntest.<br />

Wir haben Produkte und / o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

mit 4.0-Eigenschaften fest <strong>im</strong> Angebot.<br />

Wir haben über einzelne Produkte<br />

und Dienstleistungen hinaus schon komplett<br />

neue Geschäftsmo<strong>de</strong>lle auf 4.0-Basis.<br />

Keine Antwort.<br />

19 %<br />

28 %<br />

8 %<br />

10 %<br />

Digitale Vorreiter: Von <strong>de</strong>r Smart Factory führt <strong>de</strong>r Weg<br />

konsequent zu smarten Produkten und Dienstleistungen.<br />

52 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Von <strong>de</strong>r Smart Factory führt <strong>de</strong>r Weg also konsequent<br />

zu smarten Produkten und Dienstleistungen. Und das<br />

mit Macht: Der seit 2018 erhobene Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x<br />

(Smart Business) konnte in <strong>de</strong>n vergangenen drei<br />

Jahren <strong>de</strong>utlich zulegen. Wandlungsfähigkeit kennt<br />

also keinen Endpunkt, son<strong>de</strong>rn löst eine positive<br />

Kettenreaktion aus.<br />

Deutscher Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x: Smart Business<br />

35<br />

32<br />

44<br />

2018<br />

2019<br />

<strong>2022</strong><br />

Smart Business: Der Deutsche Industrie-4.0-In<strong>de</strong>x für digitalisierte<br />

Produkte und Dienstleistungen konnte <strong>de</strong>utlich zulegen.<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

53


54 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Die zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung besteht darin, zu hinter -<br />

fragen, welche Dinge keine Gültigkeit mehr haben<br />

und daher entfallen können.<br />

Unsere Welt wird zunehmend komplizierter statt einfacher,<br />

trotz aller Informationen und Technologien. Gleichzeitig entwickeln<br />

sich viele neue Technologien und Trends – sei es IoT o<strong>de</strong>r<br />

Industrie 4.0. Wir re<strong>de</strong>n seit Jahren <strong>im</strong> Buzz word- geschwängerten<br />

Dienstleistungssegment über diese Themen, aber die Realität ist,<br />

dass viele Mittelständler noch <strong>im</strong> kleinen 1x1 <strong>de</strong>r Digitalisierung<br />

unterwegs sind.<br />

Der Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Firmen vollzieht sich aufgrund begrenzter<br />

Ressourcen wesentlich langsamer, als sich die technischen<br />

Lösungen entwickeln.<br />

Thomas Urbanczyk, Vice Presi<strong>de</strong>nt Production, TADANO FAUN GmbH<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

55


ÜBER UNS<br />

Wir sind <strong>de</strong>r Überzeugung, dass<br />

in je<strong>de</strong>m <strong>Unternehmen</strong> ein noch<br />

besseres steckt.<br />

Die Staufen AG ist eine Lean Management-Beratung und Aka<strong>de</strong>mie.<br />

Seit über 25 Jahren beraten und qualifizieren wir <strong>Unternehmen</strong> und Mitarbeiten<strong>de</strong>.<br />

Weltweit.<br />

Unser Ziel ist es, je<strong>de</strong>s <strong>Unternehmen</strong> besser zu machen und unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

voran zubringen. Unser beson<strong>de</strong>rer Ansatz ist es, schnell die richtigen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in Gang zu setzen und eine nachhaltige Verän<strong>de</strong>rungskultur zu etablieren.<br />

brand eins Thema<br />

2015<br />

BESTE<br />

BERATER<br />

brand eins Thema<br />

2016<br />

BESTE<br />

BERATER<br />

56 UNTERNEHMEN IM WANDEL


Zahlen. Daten. Fakten.<br />

> 25<br />

Jahre Erfahrung<br />

160<br />

Projekte pro Jahr<br />

320<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong><br />

> 7.000<br />

Seminarteilnehmer pro Jahr<br />

17<br />

Sprachen<br />

> 90<br />

BestPractice Partner<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

57


STUDIEN UND<br />

WHITEPAPER<br />

Alle Studien und Whitepaper <strong>de</strong>r Staufen AG fin<strong>de</strong>n<br />

Sie auch online unter www.<strong>staufen</strong>.ag/studien.<br />

58 UNTERNEHMEN IM WANDEL


www.valuestreamer.<strong>de</strong><br />

TEAMWORK MAKES<br />

THE DREAM WORK<br />

ERFOLGSFAKTOR ZUSAMMENARBEIT<br />

Eine Studie <strong>de</strong>r Staufen AG<br />

DIE ENTSCHLÜSSELTE DNA<br />

DEUTSCHER WELTMARKTFÜHRER<br />

Eine Studie <strong>de</strong>r Staufen AG<br />

DAS GROSSE GANZE<br />

VALUESTREAMER ® – DAS PLUG & PLAY TOOL FÜR<br />

DIGITALES SHOPFLOOR MANAGEMENT<br />

ERFASSEN UND BEHERRSCHEN<br />

Eine Befragung <strong>de</strong>r Staufen AG unter mehr<br />

als 1.500 Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen<br />

UNTERNEHMEN IM WANDEL<br />

59


ANSPRECHPARTNER<br />

ANSPRECHPARTNERIN<br />

FÜR MEDIEN<br />

Wilhelm Goschy<br />

CEO<br />

w.goschy@<strong>staufen</strong>.ag<br />

+49 7024 8056 0<br />

Stephanie König<br />

Marketing Manager<br />

s.koenig@<strong>staufen</strong>.ag<br />

+49 7024 8056 152<br />

HERAUSGEBER<br />

STAUFEN.AG<br />

Beratung.Aka<strong>de</strong>mie.Beteiligung<br />

Blumenstraße 5<br />

D-73257 Köngen<br />

+49 7024 8056 0<br />

www.<strong>staufen</strong>.ag<br />

kontakt@<strong>staufen</strong>.ag

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!