DJK-Sportmagazin 2021 Version Onlinekatalog
Das DJK-Sportmagazin 2021 des DJK-Sportverbands erscheint einmal im Jahr. Der DJK-Sportverband ist seit 1920 ein christlich wertorientierter Sportverband unter katholischem Dach. Im DJK-Sportverband kommen Menschen aller Kulturen zusammen und erleben gemeinsam Werte im Sport. Hier trainieren Sportler*innen mit und ohne Behinderung, denn Sport verbindet.
Das DJK-Sportmagazin 2021 des DJK-Sportverbands erscheint einmal im Jahr. Der DJK-Sportverband ist seit 1920 ein christlich wertorientierter Sportverband unter katholischem Dach. Im DJK-Sportverband kommen Menschen aller Kulturen zusammen und erleben gemeinsam Werte im Sport. Hier trainieren Sportler*innen mit und ohne Behinderung, denn Sport verbindet.
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Türanhänger erhalten. „Anklopfen erwünscht!“
stand auf unseren Türanhängern
für die Zimmer im deutschen
Mannschaftsquartier. Unsere
virtuelle Tür war immer offen!
Wir haben regelmäßig ökumenische
Online-Gottesdienst angeboten und
für jeden Tag geistliche Impulse bereitgestellt.
Kurz vor den Olympischen Spielen
haben wir Seelsorger gemeinsam
vor dem Olympiastützpunkt in Wattenscheid
ein Videogrußwort an die
Teams D und D Paralympics gerichtet.
Zum Ende der Spiele haben beide
deutsche Mannschaften von uns
ein persönliches Anschreiben mit
einem Reisesegen erhalten.
In Tokio gibt es auch eine katholische
und eine evangelische
deutschsprachige Gemeinde, mit
denen wir in Kontakt waren. Wenn
etwas Schlimmes passiert wäre,
wären auch Seelsorger vor Ort da
gewesen.
Aus der Ferne und digital war die
Seelsorge nicht zu vergleichen mit
der Anwesenheit vor Ort. Die persönlichen
Begegnungen und die
zufälligen Gespräche fehlten uns allen,
sei es im Deutschen Haus, beim
Training, nach dem Wettkampf oder
das zufällige Treffen auf der Straße.
Aber die Erfahrung zeigt: Für viele
ist es gut zu wissen, dass wir da sind
für Athlet*innen sowie für Trainerund
Betreuerteams.
Mir ist es wichtig, für Menschen da
zu sein, um Mut zu zusprechen, um
zu trösten, um Freude zu teilen und
nicht nur auf die Leistung der Sportler*innen
zu schauen, sondern den
ganzen Menschen in den Blick zu
nehmen. Grundlage der Sportseelsorge
ist das ganzheitliche Menschenbild
mit all den Erfahrungen
von Freude, Gemeinschaft, Gelingen,
Grenzen, Sieg und Niederlage. Es
geht um das Verstehen von Fragen,
die Menschen in vielfältigen Lebenslagen
betreffen. Wir Seelsorger*innen
bringen viel Zeit zum Hören
Gemeinsamkeit auf Abstand. Spiele auf Distanz.
Entscheidend ist es, an den Werten wie
Fairness, Respekt, Achtung, Wertschätzung,
Transparenz und Solidarität festzuhalten.
mit und bieten Möglichkeiten zum
vertrauensvollen Gespräch an. Das
ein ist wertvolles Gut. Kirche sollte
Menschen in allen Lebensbereichen
begleiten und auch im Sport pastoral
und spirituell am Ball bleiben.
Oft bin ich gefragt worden, was mir
an diesen Olympischen und Paralympischen
Spielen besonders gefallen
hat. Für mich waren es die
„menschlichen Momente“, die mich
berührt haben, wenn ich z. B. einen
„Verlierer“ gesehen habe, der fair
dem Gewinner gratuliert oder wenn
eine Athletin vor Freude weint, dabei
zu sein ohne eine Medaille zu
gewinnen. Bewegt hat mich auch
das Doppelgold der Sieger beim
Hochsprung. Die beiden Hochspringer
aus Italien und Katar einigten
sich darauf, nicht ins Stechen zu gehen
und teilten sich den Sieg. Und
beeindruckt hat mich immer wieder,
wie Sportler*innen zeigen, was ein
Mensch leisten kann, egal ob mit
oder ohne Behinderung. So können
die Paralympics eine Chance für
gleichberichtigtes Leben über den
Sport hinaus sein.
Olympische Werte wie Leistung, Respekt
und Fairplay haben für den
Sport eine große Bedeutung und
spielen auch im Alltag eine wichtige
Rolle. Sie sind grundlegend für
den sportlichen Wettkampf. Der Erfinder
der modernen Olympischen
Spiele, Pierre de Coubertin, verband
mit diesen internationalen Wettkämpfen
den Gedanken, dass sie
zur internationalen Verständigung
beitragen und Toleranz unter Nationen
fördern sollten. Bis heute ist
für mich die Idee der Fairness und
des weltumspannenden Friedens
ein bedeutender Aspekt. Das sind
Werte, die nicht nur im Sport wichtig
sind, sondern für die gesamte Gesellschaft.
Entscheidend ist es, an den Werten
wie Fairness, Respekt, Achtung,
Wertschätzung, Transparenz und
Solidarität festzuhalten.
Elisabeth Keilmann und Christian Bode mit dem evangelischen
Pfarrerehepaar in Tokio Bettina Roth-Tyburski & Marcus Tyburski
spiritualität
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