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Chronik - SV Vaihingen 1889

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Von der „Fußlümmelei“<br />

zur Sportart Nummer Eins<br />

Hundert Jahre Fußball beim <strong>SV</strong> <strong>Vaihingen</strong>.<br />

Das sind hundert Jahre Siege und<br />

Niederlagen, hundert Jahre Begeisterung<br />

und Enttäuschung, hundert Jahre Freude<br />

und Frust.<br />

Während in England bereits 1857 mit dem Sheffield<br />

F. C. der erste Fußball-Club gegründet wurde,<br />

war diese Sportart in Deutschland lange Zeit verpönt.<br />

Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatten es die Fußballer<br />

schwer. Wer Sport treiben wollte, der turnte, ganz nach<br />

den Vorstellungen von Turnvater Jahn. Fußball wurde<br />

„Fußlümmelei“ oder „englische Krankheit“ genannt.<br />

1896 kamen die „Jenaer Regeln“. Sie legten fest,<br />

dass Spielfelder frei von Bäumen und Sträuchern sein<br />

müssen. Der Fußball erhielt im Jahr 1900 durch die<br />

Gründung des Deutschen Fußball-Bundes einen übergeordneten<br />

Verband. Im selben Jahr wurde der Fußball<br />

olympisch.<br />

Zu jener Zeit, genauer gesagt am 9. November<br />

1909, taten sich auch in <strong>Vaihingen</strong> bei Stuttgart ein<br />

paar junge Männer zusammen und gründeten innerhalb<br />

des damaligen Turnverein <strong>Vaihingen</strong> eine eigene<br />

Fußballabteilung. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten<br />

werden. Wer Einzelheiten über die hundertjährige<br />

Fußballgeschichte unseres Vereins wissen möchte,<br />

kann sich gerne die <strong>Chronik</strong> in dieser Festschrift anschauen.<br />

Ich will lieber über die Menschen in der Fußball-<br />

Abteilung des <strong>SV</strong> <strong>Vaihingen</strong> sprechen: Über die Frauen<br />

und Männer, über die Jungen und Mädchen, über<br />

die Alten und Jungen, über die Ehemaligen und die<br />

Aktiven, ohne die es niemals zum 100-jährigen Bestehen<br />

gekommen wäre.<br />

Nur dank der jahrzehntelangen, kontinuierlichen,<br />

uneigennützigen und natürlich ehrenamtlichen Arbeit<br />

der Abteilungsleiter, Trainer, Betreuer, Helfer und<br />

nicht zuletzt der Spieler und Spieler-Eltern ist es möglich<br />

geworden, dass der <strong>SV</strong>V-Fußball heute ist, was er<br />

ist: ein sichtbarer Bestandteil im Leben des Stadtbezirks.<br />

Wer durch <strong>Vaihingen</strong> läuft, begegnet unweigerlich<br />

rotgewandeten jungen Leuten mit dem <strong>SV</strong>V-Logo<br />

auf der Brust. Dieses Logo vereint im Verein, nicht zuletzt<br />

mit unseren Mitbürgern, die aus anderen Ländern<br />

nach Stuttgart gekommen sind und heute eine Stütze in<br />

unserem Vereinsleben darstellen.<br />

Auch der sportliche Erfolg muss hier Erwähnung<br />

finden. Ich erinnere an die Zeiten unserer Ersten Mannschaft<br />

in der Landesliga, denen leider immer auch der<br />

Abstieg in die Bezirksliga folgte. Aber das muss ja<br />

nicht so bleiben... Es sind jedoch nicht nur die Aktiven<br />

der Ersten und Zweiten Mannschaft, die den <strong>SV</strong>V repräsentieren.<br />

Es sind vor allem die zahlreichen Jugend-<br />

mannschaften,<br />

die mit<br />

ihren Trainern<br />

den Verein<br />

bei Turnieren,PunktundFreundschaftsspielen<br />

vertreten und<br />

die regelmäßig<br />

auf dem<br />

Vereinsgelände<br />

trainieren.<br />

Mit dem neu-<br />

Jürgen Sauer.<br />

en Kunstrasen<br />

haben sich die Trainingsbedingungen entscheidend<br />

verbessert. Dennoch besteht weiterhin oftmals drangvolle<br />

Enge. Wenn der Naturrasen gesperrt ist, trainieren<br />

manchmal drei Mannschaften gleichzeitig auf dem<br />

neuen Platz. Eine Ausweitung im Schwarzbach selbst<br />

ist nicht möglich. Deshalb warten wir alle auf den neuen<br />

Fußballplatz in der Sportanlage <strong>Vaihingen</strong>/West,<br />

deren Bau in diesem Frühjahr begonnen wird und die<br />

bereits im Spätherbst 2009 fertig gestellt sein soll.<br />

Dennoch oder vielleicht deswegen: Die Jugendarbeit<br />

der Fußballabteilung des <strong>SV</strong> <strong>Vaihingen</strong> ist vorbildlich.<br />

In jedem Jahrgang – von den Bambinis bis<br />

zur A-Jugend – spielen unsere Mannschaften in ihren<br />

jeweiligen Staffeln oben mit. Trainer und Betreuer setzen<br />

alles daran, damit die Jungen nicht nur Spaß an<br />

ihrem Sport haben, sondern auch erfolgreich sind.<br />

Hinzu kommt für die Kinder und Jugendlichen die<br />

soziale Funktion des Mannschaftssports Fußball. Kameradschaft,<br />

Solidarität, Rücksicht, Toleranz, Respekt<br />

und nicht zuletzt Disziplin, all dies sind Eigenschaften,<br />

ohne die eine Fußballmannschaft, ohne die eine Abteilung,<br />

ein Verein, aber auch unsere Gesellschaft nicht<br />

funktionieren kann. An dieser Stelle darf die herausragende<br />

Rolle der Verantwortlichen im Gesamtverein<br />

nicht unerwähnt bleiben, allen voran unsere Vereinsvorsitzende<br />

Inge Janle. Denn, auch wenn es heute um<br />

Fußball geht: Der <strong>SV</strong> <strong>Vaihingen</strong> besteht nicht nur aus<br />

dem Spiel mit dem runden Leder.<br />

In einer Zeit der zunehmenden Individualisierung<br />

und teilweisen Entsolidarisierung ist der Sportverein<br />

<strong>Vaihingen</strong> als Gesamtverein mit seinen knapp 2.400<br />

Mitgliedern ein wohltuender Gegenpol zu dieser Entwicklung.<br />

Unser Verein ist ein Stück Heimat für viele<br />

Vaihingerinnen und Vaihinger. So soll es auch bleiben<br />

– möglichst die nächsten hundert Jahre.<br />

Jürgen Sauer, Präsident<br />

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