XtraBlatt Ausgabe 02-2021
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PRAXIS<br />
HÜSECKEN GBR, TIEFENDORF<br />
DIE FUTTER<br />
OPTIMIERER<br />
Es sind keine einfachen Zeiten für Milcherzeuger. Auch<br />
bei der Hüsecken GbR am südlichen Rand des Ruhrgebietes<br />
beobachtet man die Milchpreisentwicklung mit<br />
Sorge. Doch statt die Situation zu beklagen, justiert<br />
die ganze Familie an den ihr zur Verfügung stehenden<br />
Stellschrauben – mit großem Erfolg.<br />
Die Hüsecken GbR hält<br />
derzeit rund 220 Milchkühe<br />
plus Nachzucht.<br />
Es ist ein sonniger Vormittag. Die Kühe stehen im Stall<br />
und fressen. Andere liegen in ihren Boxen und dösen.<br />
Marc Cassel sitzt am Computer. Er checkt die Daten, die der<br />
Futtermischwagen in den vergangenen Tagen erfasst hat.<br />
„Wir legen sehr großen Wert darauf, dass die Anteile der<br />
einzelnen Komponenten unseres Grundfutters exakt den<br />
Vorgaben entsprechen und dass die Mischzeiten genau<br />
eingehalten werden“, erklärt der künftige Schwiegersohn<br />
des Betriebsmitinhabers Dirk Hüsecken. Marc Cassel hat<br />
in Sachen Futter das Sagen auf dem Hof in Tiefendorf am<br />
östlichen Rand von Hagen.<br />
Der Betrieb bewirtschaftet rund 140 ha Grünland sowie<br />
weitere 125 ha Ackerland. Im Stall stehen 220 Milchkühe.<br />
Zusammen mit der Nachzucht müssen knapp 500 Kopf<br />
versorgt werden. „Der Futterbedarf ist also erheblich“,<br />
betont Marc Cassel. Der gelernte Landwirt weiß um die<br />
Bedeutung des Futters für die Milchleistung, und er nutzt<br />
alle Möglichkeiten, um den bestmöglichen Kompromiss<br />
zwischen Milchleistung und Futterkosten zu finden.<br />
Der erfolgreiche Milchviehbetrieb kann auf eine lange<br />
Geschichte zurückblicken. Einen regelrechten Entwicklungsschub<br />
hat er bekommen, als die beiden Brüder Dirk und<br />
Ulrich Hüsecken in den Betrieb eingestiegen sind. „Damals<br />
hatten wir zwölf Kühe, die in einem Anbindestall gehalten<br />
wurden, sowie einige Hektar Grün- und Ackerland“, berichtet<br />
Dirk Hüsecken. Gemeinsam mit seinem Bruder setzte<br />
er auf eine konsequente Wachstumsstrategie, die vor allem<br />
auf den Kauf von Land setzt. Inzwischen bewirtschaftet<br />
der 20<strong>02</strong> in eine GbR umgewandelte Betrieb 265 ha und<br />
hat 220 Kühe.<br />
Allerdings liegen die über Jahre aufgekauften Flächen in<br />
einem größeren Umkreis „verstreut“, was die Bewirtschaftung<br />
nicht einfacher macht. „Unsere durchschnittliche<br />
Schlaggröße liegt bei 2-2,5 ha. Ein Großteil davon befindet<br />
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