Pfarrbrief Kleinrinderfeld 2021
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20 Pfarrbrief
ten. Als sie schließlich wieder zurück
in ihre Heimatstadt Nazareth kamen,
verbrachte Jesus mehr Zeit im Tempel
und mit Menschen, die am Rande der
Gesellschaft standen, als mit seiner
Familie. Das Verhältnis zu seiner Mutter
war nicht ohne Spannungen. So
fragte Jesus seine Mutter in der Bibelstelle
über die Hochzeit von Kanaan
(Joh.2,4): „Weib, was habe ich mit dir
zu schaffen? Meine Stunde ist noch
nicht gekommen.“ Damit brachte er
zum Ausdruck, dass er einem eigenen
Gesetz gehorchte und der Glaube an
Gott wichtiger sei als die Familie. Maria
blieb dennoch als erste Jüngerin
an der Seite ihres Sohnes und erlebte
auch seine schwierigsten Stunden mit
– die Folterung und den Tod am Kreuz.
Unterschiedlichen Annahmen zufolge
starb sie entweder in Israel oder der
Türkei. Nach christlicher Tradition liegt
sie im Mariengrab im Kidrontal von Jerusalem.
Maria stellt für Gläubige die Schnittstelle
zum Himmel dar – auch wenn
Maria niemals angebetet, sondern
nur verehrt wird. Eine Anbetung stellt
eine Verehrung Gottes dar. Für einen
Christen sind Maria und andere Heilige
bewundernswerte religiöse Vorbilder,
die man um Hilfe anruft und mit denen
man ein persönliches Zwiegespräch
führt. Ein gläubiger Mensch würde daher
niemals sagen: “Heilige Maria, ich
bete dich an und preise dich.“
Maria ist „eine von uns“, sie kennt das
menschliche Leben mit all seinen Sorgen
und Nöten aus eigener Erfahrung.
Das macht sie sympathisch. Indem Maria
nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen
wurde, hat Jesus an ihr sein
Versprechen, wir dürften nach dem Tod
auferstehen, unter Beweis gestellt. Unter
allen Heiligen nimmt Maria in der
katholischen Kirche eine herausragende
Stellung ein.
Zahlreiche kleine und große Marienwallfahrtsorte
zeugen von der tiefen
Verbundenheit mit Maria. Bei ihr suchen
Gläubige Zuflucht mit ihren kleinen
und großen Sorgen und vertrauen
ihr wie einer Mutter Freude, aber auch
Schicksalsschläge an. Als Dank für Unterstützung
durch die Gottesmutter
entstanden auf initiative Gläubiger die
ersten Marienwallfahrtsorte. Die größten
Marienwallfahrtsorte auf der Welt
befinden sich heute in Guadalupe (Mexiko),
Aparecida (Brasilien), Lourdes
(Frankreich), Fatima (Portugal) und
Tschenstochau (Polen), die jedes Jahr
Millionen Pilger begrüßen.
Die Kirche hat eine reiche Tradition an
Marienfesten und Mariengedenktagen.
Damit würdigt sie, dass Maria als
einziger Mensch die Liebe Gottes vorbehaltlos
angenommen hat. Viele Marienfeste
sind den meisten Gläubigen ein
Begriff, andere sind weniger bekannt:
Mariä Heimsuchung (2. Juli): Das Fest
erinnert an den Besuch („Heimsuchung“)
der schwangeren Maria bei
ihrer ebenfalls schwangeren Cousine
Elisabeth. Diese begrüß sie mit den