Jordanien-Israel Rundreise von Petra nach Jerusalem
18-tätige Biblisch-archäologische Studienrundreise mit Alexander Schick
18-tätige Biblisch-archäologische Studienrundreise mit Alexander Schick
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jordanien • Israel • 2019
d
Jordanien • Israel
von Petra nach Jerusalem
1. Tag
Dienstag 19.2.2019
„Ahlan Wa Sahlan“
Willkommen in Jordanien
Flug mit Lufthansa von Frankfurt
nach Amman. Begrüßung und
Transfer zum Olive Tree Hotel.
Mittwoch 20.2.2019
2. Tag
Jordanien
Amman ist die Hauptstadt des Haschimitischen
Königreiches Jordanien.
Sie ist eine moderne Stadt, in
der Muslime und Christen (10 %)
zusammenleben. Die heutige Finanzmetropole
begann erst nach der
Staatsgründung Israels infolge der
Flüchtlingsströme aus dem Westjordanland
zu einer Großstadt zu wachsen.
Die bekannten Ursprünge gehen bis
in biblische Zeit zurück. Hier ist die
Stadt als das biblische Rabba bekannt.
Die Ammoniter bezeichneten
sie selbst als Rabbat-Ammon. Sie
erstreckte sich damals wie Rom über
sieben Hügel. Heute erstreckt sich die
Stadt über neunzehn Hügel.
Nach der Eroberung durch Alexander
den Großen kam die Stadt zunächst
unter ptolemäische Herrschaft; König
Ptolemaios II. Philadelphos gab ihr
den neuen Namen Philadelphia, und
dieser Name blieb für etwa 900 Jahre
gültig. Ab 218 v. Chr. gehörte sie zum
Seleukidenreich; nach dem Feldzug
des Pompeius wurde sie südlichstes
Mitglied der Dekapolis.
Im Jahr 635 eroberten die Araber die
Stadt; auf der oberen Terrasse der
Zitadelle entstand etwas später der
Qasr, ein Teil eines Omayyadenpalastes;
noch heute krönt er die Zitadelle.
Mit der Verlegung des Kalifats von
Damaskus nach Bagdad im Jahr 750
begann der Abstieg der Stadt, die
folglich im Mittelalter weitgehend
verfallen war. Noch im frühen 20.
Jahrhundert war Amman ein Dorf mit
etwa 2000 Einwohnern.
Ain Ghazal Statuen
Diese vor etwa 8700 - 8500 entstandenen
Statuen gehören zu den frühesten
bekannten großformatigen Darstellungen
des Menschen.
Nationalmuseum
2. Tag
für die Geschichte
und Kultur Jordaniens
Entworfen vom jordanischen Architekten
Jafar Tukan (1938 - 2014), eröffnet 2013.
Beduinenstämme
leben seit Jahrtausenden in Jordanien.
Wegen der nomadischen Lebensweise
müssen ihre Habseligkeiten schnell zu verpacken,
leicht und multifunktional sein.
Die meisten Gegenstände werden aus
organischen Materialien hergestellt (tierische
Produkte wie Fell und Haut). Bis auf
Inschriften haben die Beduinen wenige
archäologische Zeugnisse hinterlassen.
Im Vordergrund Kamelsattelhocker und
Kochgeschirr. Wegen der nomadischen
Lebensweise müssen die Habseligkeiten
der Beduinen schnell zu verpacken, leicht
und multifunktional sein. Die meisten
Gegenstände werden aus organischen
Materialien hergestellt, insbesondere aus
tierischen Produkten wie Fell und Leder.
ca. 100 n.Chr.
2. Tag
Vegetationsgöttin
Nabatäisch. Ausgehend von dem
Kopf mit einem von Blättern bedeckten
Gesicht und fließendem Haar
breiten sich Blütenranken nach unten
aus, was lebensspendendes Wasser
symbolisiert.
An der Mauer im Inneren des Tempels,
die den Temenos (heiliger Bereich)
umgab, schmückte dieses Relief
das Tympanon (Giebelfeld) über
dem Hauptportal zum Altarraum.
Die Ruine des Khirbet edh-Dharih
Tempels am Königsweg.
Etwa 100 km nördlich Petra. Von
der Fassade des Tempels von Khirbet
edh-Dharih stammen die aufwändigen
Figurenreliefs, die die Hauptattraktion
im Nabatäischen Saal des
Jordan Museum sind.
208 v.Chr.
Die Kupferrolle von Qumran (3Q15), eine antike
hebräische Schriftrolle aus Kupferblech, gehört
zu den Schriftrollen vom Toten Meer. Sie wurde
in zwei Fragmenten in Höhle 3 bei Qumran am
Toten Meer gefunden und enthält eine Auflistung
von Orten mit Angaben, wie viel Gold,
Silber oder Gefäße mit Priesterabgaben dort deponiert
wurden. Verschiedene Versuche, die Verstecke
zu lokalisieren und die Schätze zu bergen,
blieben erfolglos.
Höhle 3 war die einzige Schriftrollenhöhle im
Kalksteinkliff, die von Archäologen entdeckt
wurde. Nicht sehr hoch, aber etwa 10 Meter breit,
war sie bereits lange vor der Besiedlung Qumrans
eingestürzt, bis auf einen etwa 3 m × 2 m großen
Rest.[1] 1952 entdeckte das Team von Roland de
Vaux im vorderen Bereich Bruchstücke von etwa
40 Krügen. Dass in einem Krug vor dem Brennen
zweimal der Buchstabe Ṭet Ṭ eingeritzt wurde,
wird aufgrund von Angaben in der rabbinischen
Literatur oft als Kennzeichnung für ein noch nicht
verzehntetes Produkt (hebräisch ṬṬṬṬṬ Ṭevel)
angesehen. Im hinteren Teil der Höhle fanden die
Archäologen kleine Fragmente von Schriftrollen,
Stoffreste und – am letzten Tag der Grabung (20.
März 1952) – die Kupferrolle.[1] Die Rolle war
stark oxidiert und konnte nicht geöffnet werden,
ohne sie zu zerstören. Die Höhe schwankt zwischen
ca. 28 und 29 cm, die ursprüngliche Länge
wird auf 2,30 m geschätzt.[2] Paläographisch
datiert Émile Puech die Rolle in die Mitte des 1.
Jahrhunderts n. Chr., wobei er eine spätere Datierung
(um die Jahrhundertwende bzw. vor dem
Bar-Kochba-Aufstand) ausschließen möchte.[3]
Im Zeitraum vom Juli 1955 bis Januar 1956 wurde
das spröde Material nach einem von John Marco
Allegro und Ingenieuren des College of Technology
in Manchester entwickelten Verfahren mit einer
sehr feinen Säge in Streifen zerschnitten.[4] Józef
Tadeusz Milik wurde mit der Entzifferung, Übersetzung
und Publikation beauftragt und legte bereits
im Juni 1956 einen vorläufigen Text vor; eine
Übersetzung und ein topographischer Kommentar
folgten 1959. Die diplomatische Textedition verzögerte
sich bis 1962; unterdessen veröffentlichte
Allegro 1960 eine eigene, unautorisierte Edition.[5]
1994 bis 1996 fand eine Säuberung und Restaurierung
mit ausführlicher Dokumentation durch die
Électricité de France (EDF) statt.[6]
Informationstafel
Auf dem Weg zur arabischen Schrift
Amphoren tragendes Kamel
Die kleinen Tüllen in der
Brust des Kamels sind
zum Ausgießen, unterstützt
durch einen Griff auf der Rückseite.
ca.100 v.Chr.
Anthropomorpher Sarg
Das Konzept solcher
anthropomorpher Särge
ca.700 v.Chr.
stammt von den Mumiensärgen
Ägyptens. Ihre Nutzung
hat mit der Auffassung in der Eisenzeit
zu tun, dass die Verstorbenen in
ihren Särgen weiterleben.
Mescha-Stele..
..ist ein Gedenkstein mit Inschrift in
moabitischer Sprache. Dieser Basaltstein
ist das älteste erhaltene Denkmal
in einer dem Hebräischen nahe
verwandten Sprache und Schrift. In
der Inschrift rühmt sich der moabitische
König Mescha – neben der Ausführung
verschiedener, von seinem
Reichsgott Kemosch in Auftrag gegebener
Bauvorhaben – der Befreiung
seines Volkes aus der Abhängigkeit
und Tributpflicht vom Nordreich Israel
unter König Ahab der Dynastie Omri.
ca.800 v.Chr.
Der Bal‘am Text
Der Text ist in schwarzer und roter
Tinte auf Wandputz geschrieben worden.
Er weist sprachliche Merkmale
auf, die aramäischen, kanaanitischen,
ammonitischen und anderen Untergruppen
der nordwestlichen semitischen
Familie zugeordnet werden
können. Der dominante Charakter ist
jedoch aramäisch, und deshalb handelt
es sich um den ältesten schriftlichen
Beleg in Aramäisch aus der
südlichen Levante.
Die Hauptfigur, Bal‘am bin Ba‘our,
prophezeit seinem Volk Elend als
Strafe für den Ungehorsam gegenüber
den Göttern.
Das Römische Theater
ist das größte Baudenkmal des alten
Philadelphia, wie Amman hieß, als es
Teil der Römischen Dekapolis („Zehn-
Stadt“) war, eines Städtebunds in den
Grenzregionen des Römischen Reichs
in der südöstlichen Levante.
Das halbrunde, in drei 2.Jt. n.Chr.
Sektionen gestaffelte
Auditorium mit 44 Reihen für bis zu
6000 Zuschauer ist in den nördlichen
Hang des Jabal Al-Jofeh gehauen
worden, so dass das Publikum vor
der Sonne geschützt blieb. Plebejer,
Ausländer, Sklaven und Frauen mussten
auf dem oberen Rang sitzen. Das
etwa 100 m breite Bühnenhaus hatte
wahrscheinlich drei Etagen. Die hölzerne
Bühne ist ca. 1,5 m höher als
die halbrunde Orchestra davor mit
einem Radius von über 13 m.
Heutzutage wird das Römische Theater
wieder für Aufführungen, Konzerte
und Veranstaltungen genutzt.
In den Hallen auf beiden Seiten der
Bühne sind zwei kleine kulturhistorische
Museen mit ähnlichem Fokus
untergebracht: Das Folkloremuseum
und das Museum der Volkstradtitionen.
Die Säulenreihen vor dem Theater
sind Reste von Kolonnaden um das
Römische Forum herum, einem öffentlichen
Platz, der mit 100 x 50
m einer der größten des gesamten
Reiches war. Östlich davon steht das
Odeon, ein kleineres römisches Auditorium
für Musikdarbietungen.
Der Madaba
2. Tag
Archaeological Park
wurde 1995 eröffnet, um Zeugnisse aus
der Römerzeit und einige wertvolle byzantinische
Mosaikböden zu bewahren und
dem Publikum zugänglich zu machen.
Mosaik aus Machaerus
Das älteste Mosaik, das in Jordanien gefunden
wurde, datiert auf das Ende des
1. Jahrhunderts v. Chr., ein Fragment aus
dem Bad der Festung Machaerus, die für
Herodes den Großen (73 - 4 v. Chr.) gebaut
wurde.
Kirche der Jungfrau Maria
Nachbildung eines Mosaikbodens,
der zum Zeitpunkt 700 v.Chr.
des Baus der Kirche (Ende
des 6. bis Anfang des 7. Jahrhunderts)
verlegt wurde. Das gut erhaltene Mosaik
entstand während der Umayyadenzeit, als
die Kirche restauriert wurde.
Der äußere quadratische Rahmen des
Mosaiks ist am Rand mit einer Reihe von
gezahnten Punkten verziert ist. Im Zentrum
ist ein rundes Medaillon und mit einer
Inschrift, umschlossen von einer Guilloche.
Zwei miteinander verwobene Quadrate
bilden einen Stern, der das zentrale Motiv
umrahmt.
Aphrodite
Das größte Feld des Mosaikbodens dominiert
Aphrodite, die auf einem Thron
neben Adonis sitzt, der eine Lanze hält.
Eine Grazie streckt Aphrodite einen Eros
entgegen, den diese mit einer Sandale
schlägt. Rechts unten steckt ein Eros seinen
Kopf in einen Bienenkorb, aus dem
aufgeschreckte Bienen ausschwärmen.
Erfrischung am Straßenrand: frisch
gepresster Granatapfelsaft
Madeba Karte
Hier ist das weltberühmte und älteste
Mosaik des Heiligen Landes. Weitere
Mosaikschätze befinden sich im
archäologischen Park von Madeba
Die Mosaikkarte von
600 n.Chr.
Madaba ist Teil eines
spätantiken Mosaiks in der St.-Georgs-Kirche
in Madaba (Jordanien).
Das Madaba-Mosaik ist die älteste
im Original erhaltene kartografische
Darstellung des sogenannten Heiligen
Landes und insbesondere Jerusalems.
Sie ist für die Lokalisierung und Verifizierung
biblischer Stätten von großer
Bedeutung.
Das Mosaik zeigt gut erkennbar einige
signifikante Strukturen der Altstadt
von Jerusalem: das Damaskustor,
das Löwentor, das Goldene Tor,
das Zionstor, die Grabeskirche, die
Davidszitadelle und den Cardo Maximus.
Die nachvollziehbare Darstellung
der Topografie der Stadt macht
die Madabakarte zum wichtigsten
Zeugnis für das spätantike Jerusalem.
Einzigartig sind zudem die detaillierten
Darstellungen der Städte Neapolis,
Askalon, Gaza, Pelusium und
Charachmoba auf der Madabakarte,
die jeweils durch charakteristische
Bauten (Tempel, Kirchen, Säulenstraßen
etc.) gekennzeichnet werden.
2. Tag
CMW – Christlicher Missionsverein
Würzburg e.V
Das „Center of Hope“ wurde von Birgit
Gassmann 1991 gegründet und beim
„Ministerium für Soziale Entwicklung“ in
Amman als privates Zentrum registriert.
Es wird mit allen dazugehörigen Projekten
von ihr geleitet. Da es sich um die Förderung
behinderter Menschen aus sozial
schwachen Familien kümmert, finanziert
es sich größtenteils aus Spenden.
Es war das erste Zentrum, das in Ost-
Amman für Menschen mit Behinderung
eingerichtet wurde. Seit 1991 werden
hier Menschen, die von ihrer Umgebung
als Pflegefälle (im besten Fall) oder als
lebenslange Belastung (in den meisten
Fällen) angesehen werden, darauf vorbereitet,
ihr Leben so selbstbestimmt wie
möglich zu leben.
Der Arbeitsmarkt in Jordanien beginnt
mehr und mehr, sich für Menschen mit
Behinderung zu öffnen. Leider werden
Menschen mit geistiger Behinderung
dabei bislang noch am wenigsten berücksichtigt.
Wir wurden mit jordanischen Köstlichkeiten
verwöhnt und durften die Arbeit
des Heimes kennenlernen.
Donnerstag 21.2.2019
3. Tag
Tall El Hamman.
„Wir haben das biblische Sodom
gefunden“
Archäologen glauben, die biblische
Stadt Sodom in Jordanien ausgegraben
zu haben. Sie fanden Anzeichen
für einen Meteoriteneinschlag
vor Tausenden von Jahren.
Gott hat die sündigen Städte Sodom
und Gomorra ausgelöscht, indem er auf
sie „Schwefel und Feuer“ herabregnete.
Archäologen glauben nun, die antike
Stadt Sodom gefunden haben. Man sagt,
die Zerstörung wurde durch einen Meteoriten
verursacht. Archäologen haben die
bronzezeitliche Stadt Tall el-Hammam in
Jordanien ausgraben. Sie glauben, dass es
sich um die biblische Stadt Sodom handelt,
die vor etwa 3.700 Jahren zerstört
wurde.Es gebe klare Anzeichen dafür,
dass ein Meteorit in der Luft über der
heutigen Ebene des Mittleren Ghor explodiert
sei, was die Zivilisation vernichtete,
die dort in alter Zeit existierte. Der Archäologe
Phillip Silvia von der Dreieinigkeit-Südwest-Universität
in Albuquerque,
New Mexico, präsentierte die Ergebnisse
auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen
Schulen für Orientforschung.
Mittagspause mit leckeren jordanischen
Spezialitäten. Der Zugang
zum Restaurant führt natürlich
durch ein Souvenirshop.
3. Tag
3. Tag
Jerash
Die weltweit besterhaltene
römischen Provinzstadt.
Prachtvoll der Triumphbogen bevor
man die Stadt betritt.
3. Tag
Besuch von Jerash (Gerasa), der weltweit
besterhaltenen römischen Provinzstadt.
Prachtvoll der Triumphbogen bevor man
die Stadt betritt. Sie sehen u.a. das Ovale
Forum (danach wurde der Petersplatz im
Vatikan gebaut!), Zeus-Tempel, die Kolonnaden
Straße, Nymphäum, Artemistempel.
Den Cardo Maximus (Kolonnadenstraße,
Hauptachse von Gerasa)
entlang zum Macellum (Handelshof),
Nymphäum und zur Propyläenkirche.
Weiter durch die Propyläen
die breite Treppe hinauf zum
Artemis-Heiligtum, einem herausragenden
Beispiel der Monumentalarchitektur
des 2. Jahrhunderts n.
Chr. Artemis war die Schutzgöttin
von Gerasa.
Eingang vom Cardo aus zur sogenannte
„Kathedrale“, dem ältesten
bekannten byzantinische Kirchenbau
in Gerasa, entstanden um
450/455 n. Chr.
Die Kirche der Heiligen Kosmas
und Damian gehört zu einem
Komplex bestehend aus drei Kirchen,
die durch ein Atrium mit Kolonnade
verbunden sind. Die anderen
beiden sind die Kirche Johannes
des Täufers in der Mitte und die
Georgskirche. Alle drei wurden zwischen
529 und 533 n. Chr. während
des Episkopats von Paul erbaut.
Nordtheater
Eine Inschrift auf dem Architrav des
scaenae frons (dekorativer Hintergrund
der Bühne) aus dem späten
2. Jahrhundert bezeichnet den Bau
explizit als odeion. Demzugfolge
fanden hier Musikdarbietungen und
Dichterlesungen statt.
Doch ursprünglich wurde der Bau
als ein bouleuterion für die Treffen
der boule (Stadträte) und die Versammlungen
von Vertretern der
zwölf Bürgerstämme der Stadt
errichtet. Es gab eine kleine cavea
(halbrunder Zuschauerraum) und
eine einfache Bühnenwand mit drei
großen Eingängen. Eine Sektion des
Sitzbereichs (cuneus) war für die
boule reserviert. In den anderen drei
Sektionen nahmen die Vertreter eines
jeden Stammes dessen Rang entsprechend
statt, wie Inschriften auf
den Sitzen belegen. Dieses Theater
ist der einzige bis heute gefundene
Ort in der Welt, wo solche Informationen
über das bürgerliche Leben in
einer antiken Stadt so gut erhalten
geblieben sind.
Es ist nicht bekannt, wann das bouleuterion
erbaut wurde. Das könnte
in der Regierungszeit von Kaiser
Hadrian (117 - 138 n. Chr.) oder
vielleicht schon in der von drei Trajan
(regierte 98 - 117 n. Chr.) gewesen
sein. 165/166 n. Chr. ist es in
ein odeion umgewandelt worden,
wozu ein oberer Sitzbereich hinzugefügt
wurde. Das Theater war mit
einem velum ausgestattet, einem an
Kabeln aufgehängten abnehmbaren
Vorhang.
Das Gebäude ist wahrscheinlich
verlassen und in umayyadischer Zeit
von Töpfern genutzt worden, bevor
es durch das Erdbeben von 749 n.
Chr. zerstört wurde.
Festungstor mit Moses-Basilika
Rollender Stein als befestigtes Tor eines
byzantinischen Klosters im alten Dorf Faysaliyah,
einst bekannt als Kufer Abu Badd.
Das Christologie-Symbol
Visuelle Verschmelzung der ehernen
Schlange, die Mose in der Wüste aufgestellt
hat, und der Kreuzigung Jesu.
Straße des Friedens
Skulptur von Vincenzo Bianchi zum Gedenken
an den Besuch von Papst Johannes
Paul II. im Jahr 2000.
Freitag 22.2.2019
4. Tag
Der Berg Nebo
Der Gipfel des Siyagha, 700 m über dem
Tal des Jordan mit Blick auf den nordöstlichen
Teil des Toten Meeres, gilt als der
Berg Nebo, an dem Moses das verheißene
Land gezeigt wurde und wo er starb.
„Und Mose stieg von den Ebenen Moabs
auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga,
der Jericho gegenüberliegt. Und der Herr
ließ ihn das ganze Land sehen … „
Und Mose, der Knecht des Herrn, starb
dort im Land Moab nach dem Wort des
Herrn (Deuteronomium 34 ). Obwohl der
biblische Text den Ort, an dem Moses beerdigt
wurde, nicht nennt, hat sich eine
Gemeinschaft von Mönchen vom 4. bis
9. Jahrhundert n. Chr. in dieser Gegend
niedergelassen, um hier des Propheten zu
gedenken und ihn ehren.
3000 v.Chr.
Kreuzförmiges Taufbecken
Freitag 22.2.2019
Festung Machärus
Die Burg Machärus von Herodes d.
Großen. Sein Sohn Herodes Antipas
ließ hier nach Salomes Tanz Johannes
den Täufer enthaupten.
Der jüdische Historiker Flavius Josephus
berichtet in seinen „Jüdischen
Altertümern“, dass dies der Ort ist,
wo Johannes der Täufer enthauptet
wurde (18. Buch 5.Kap., 119). Hierher
pilgern seit dem 19 Jahrhundert
deshalb bis heute zahlreiche christliche
und muslimische Pilger, denn
wiederentdeckt wurde die Festung
auf der Bergspitze erst 1807 vom
Forschungsreisenden Ulrich Jasper
Seetzen, nachdem sie bereits Mitte
des 1. Jahrhunderts verlassen und
vergessen wurde.
Text
4. Tag
Samstag 23.2.2019
5. Tag
UNESCO Weltkulturerbe PETRA,
Petra (Fels) ist der griechische Name der
einstigen Hauptstadt der Nabatäer, von
diesen selbst Raqmu genannt. Deren Herkunft
ist nicht eindeutig geklärt, sie kamen
wohl aus dem nördlichen Arabien. Erstmals
historisch erwähnt wurden sie im Zusammenhang
mit der Plünderung eines ihrer
Rückzugsorte 311 v. Chr. durch griechische
Truppen. Der schon zu jener Zeit legendäre
Reichtum der Nabatäer resultierte vor allem
aus dem Handel mit Weihrauch und Myrrhe
sowie dem Verkauf von Asphalt aus dem
Toten Meer.
Zunächst diente Petra/Raqmu den ursprünglich
nomadischen Händlern und
Viehzüchtern als saisonales Zeltlager. Im
Laufe des 3. Jahrhunderts v. Chr. entstand
eine feste Siedlung, die nach dem Anschluss
an die Weihrauchstraße prosperierte
und zum politischen und religiösen Zentrum
der Nabatäer wurde.
Als der Niedergang von Petra bereits begonnen
hatte, richtete ein Erdbeben 363 n.
Chr. schwere Schäden an. Doch die Stadt
existierte noch eine Weile weiter. Im 5.
Jahrhundert entstanden mehrere Kirchen,
eine aus dem umgewandelten Urnengrab
und drei weitere aus Trümmern zerstörter
Bauten. Im 7. Jahrhundert war die einst so
große urbane Siedlung in kleine, über das
Tal vertreute Cluster zerfallen.
Schrein in einem Felsblock
An dieser breiten Stelle des Siq
kommen Fels und Wasser zusammen,
„die Ingredienzien nabatäischer
Gotteserfahrung“
Im Mittelpunkt der Verehrungsstätte
steht ein Felsblock, in
dessen westliche, der Stadt zugewandte
Seite ein Ädikularelief
(knapp 2,50 m hoch) gemeißelt
wurde, das wie ein Tempeltor gestaltete
ist. Es wird von Pilastern
mit nabatäischen Hörnerkapitellen
begrenzt. Das obere Gebälk
ziert ein Metopen-Triglyphenfries,
bekrönt von einem abgeschrägten
Gesims. Die Löcher auf beiden
Seiten des Architravs und in
der Nische könnten dazu gedient
haben, Opfergaben aufzuhängen.
In der Steinkante am Boden
unmittelbar vor der Ädikula sind
Vertiefungen möglicherweise für
Libationen (Trankopfer) zu sehen.
Die Pflasterung um den Felsblock
herum ist wie ein Podium erhöht.
Kamelkarawane
Ein kleines Stück hinter der Sabinos Alexandros
Station ist an einem scharfen Knick auf
der Südseite des Siq ein zweiteiliges, überlebensgroßes
Kamelrelief zu sehen. Es zeigt zwei
stadteinwärts und zwei stadtauswärts gehende
Kamele mit ihren Führern. Beide Gruppen
sind durch eine sehr enge und steile Felskluft
getrennt, aus der sich bei Regen Wasserströme
in den Siq ergießen, was den Nabatäern als
ein Ort mit starker göttlicher Präsenz gegolten
haben wird. Gleich rechts daneben ist eine
Betylnische.
Im Sommer 1997 ließ die Antikenverwaltung
das über Jahrhunderte angeschwemmte Geröll
im Siq mit schwerem Gerät bis auf das antike
Pflaster abtragen. Dabei sind die Beine der
stadteinwärts ziehenden Kamele und ihres
Führers sowie der dahinter liegende Wasserkanal
freigelegt worden (oben im Foto). Deswegen
sind diese besser erhalten, als die oberen,
stets ungeschützten Bereiche.
Erkenntnissen wird die Gruppe als Handelskarawane
interpretiert.
Wenn der Siq auf den letzten
Metern enger und dunkler
wird, leuchtet plötzlich die
Al-Khazneh (Schatzhaus)
am Ende der Felsspalte auf.
Die Gestaltung der reich mit
floralen und figurativen Elementen
verzierten Al Khazneh
weist deutliche Bezüge
zur ptolomäischen Palastarchitektur
Alexandrias auf.
Möglicherweise ist der Bau
sogar von alexandrinischen
Steinmetzen und Bildhauern
geschaffen worden. Berechnungen
zufolge könnten die
Arbeiten etwa drei Jahre gedauert
haben. Wie die meisten
Felsfassaden in Petra, so
ist auch diese mit einer hellen
Stuckschicht überzogen und
farbig bemalt gewesen.
Der arabische Name „Khazneh
al-Fira‘un“ (Schatzhaus
des Pharao, kurz: al-Khazneh)
stammt von Beduinen,
die glaubten, ein ägyptischer
Pharao hätte in der Urne auf
der Spitze einen Schatz versteckt.
Deshalb schossen
sie immer wieder auf diese
steinerne Urne in der vergeblichen
Hoffnung, dort vermutete
Goldstücke und Edelsteine
würden herausfallen.
Der sogenannte Große Tempel
diente nicht dem religiösen Kult,
sondern den nabatäischen Königen
für repräsentative Zwecke.
Er entstand ab dem Ende des 1. Jhs.
v. Chr. und wurde öfter aus- und
umgebaut.
6. Tag
Weg zum Plateau des Ad Deir (Kloster),
einem der schönsten Monumente von Petra.
Der 1,6 km lange Aufstieg über den
antiken Prozessionsweg mit 800 Treppenstufen
bietet herrliche Blicke über die
Berglandschaft.
Wegen eines Kreuzes aus byzantinischer
Zeit nannte man diese Kultstätte
Ad Deir (Kloster). Die 47 x 48 m große
Fassade folgt dem Vorbild des Khazneh
(Schatzhaus), doch ist dies kein Grab.
Wahrscheinlich wurde hier dem als Gott
verehrten nabatäischen König Obodas
gehuldigt.
Text
Der Siq al-Barid („kalte Schlucht“),
auch Little Petra genannt, und
die Gegend um Al-Beidha knapp
6 km nördlich des Zentrums der
Hauptstadt der Nabatäer waren ein
wichtiger Stützpunkt des Fernhandels
und Rastplatz für Karawanen.
Auf den einstmals fruchtbaren Ebenen
konnten die Last- und Reittiere
grasen. Dank zahlreicher Zisternen
gab es ausreichend Wasser, so dass
auch die Landwirtschaft florierte,
einschließlich des Anbaus von Reben
und der Produktion von Wein,
was eine große Zahl gut erhaltener
Weinpressen belegt.
Die Felsbauten im etwa 350 Meter
langen Siq al-Barid entstanden
wohl zumeist in der Blütezeit des
Nabatäerreiches im 1. Jahrhundert
n. Chr. und scheinen vor allem kultischen
Zwecken gedient zu haben.
Hinter einem sich trichterförmig
verengenden Eingangsbereich, an
dem eine klassische Grabfassade
steht, betritt man durch eine
schmale Pforte die tiefe und deshalb
„kühle“ Schlucht.
Zunächst öffnet sich eine Art Platz,
an dem sich ein schöner Tempelbau
über einer Höhlenwohnung
erhebt. Nach einer Passage mit vier
Triklinien folgt der zweite etwas
breitere Bereich, an dem sich das
berühmte Biklinium mit Resten nabatäischer
Deckenmalereien befindet.
Der Siq al-Barid endet in einer
steilen Treppe mit stark abgewetzten
Stufen, die man als Ausgang
nehmen kann, wenn man den Weg
fortsetzen will.
Um die Pilgerreise zwischen Damaskus
und Mekka zu erleichtern, wurde
vor fast einhundert Jahren die
Hedjazbahn gebaut. Die Leitung
des Projekts wurde Heinrich August
Meißner Pascha (1862–1940) anvertraut,
einem deutschen Ingenieur. Der
Bau der Strecke begann im Jahr 1900
und wurde trotz enormer Schwierigkeiten
durch Hitze, Sandstürme und
Wassermangel in einer Rekordzeit
von nur acht Jahren fertiggestellt. Zur
Wallfahrtszeit verkehrten täglich fünf
Züge. Bei einer Geschwindigkeit von
maximal 30 Kilometer pro Stunde legten
sie die Strecke in nur drei Tagen
zurück – eine Kamelkarawane benötigte
dafür rund eineinhalb Monate.
7.-9. Tag
Mo.-Do. 25.-28.2.2019
Dieses Resort im Stil einer Oase
bietet einen Außenpool und einen
Wellnessbereich direkt unter dem
Wasserfall einer heißen Quelle. Das
von Bergen umgebene Ma‘in Hot
Springs liegt 30 Fahrminuten vom
Toten Meer entfernt.
Hier verbrachten wir vier tolle Tage
mit dem absoluten Highlight: Der
Hochzeit von Sabrina und Thomas.
Das war sogar dem Jordanischen
Rundfunk ein Bericht wert, dar dazu
extra ein Reporterteam schickte.
10. Tag
Blick von Jordanien über das Tote Meer. Links
liegt Qumran, daneben Jericho, am Horizont
(Mitte) Jerusalem.
10. Tag
Besuch der
Taufstelle Jesu „Qasr el Yahud“,
direkt am Jordan.
Hier wirkte Johannes der Täufer.
Blick von der jordanischen Seite zur
Israelischen mit dem Kloster Johannes
des Täufers, erbaut im 6. Jahrhundert
und wiedererrichtet unter
Kaiser Manuel Komnenos im 12.
Jahrhundert, gedenkt des Jordandurchzugs
der Israeliten, der Himmelfahrt
des Elija, der Wirksamkeit
des Täufers Johannes und vor allem
natürlich der Taufe Jesu.
10. Tag
Der Hisham-Palast,
ist eine wichtige frühislamische
archäologische Stätte.
Die Kunstwerke im Hisham-Palast
sind ein einzigartiges Beispiel für
die Darstellung von Menschen und
Tieren in der dekorativen Kunst der
Umayyaden.
„Maulbeerbaum des Zachäus“
Zachäus sitzt am Zoll und nimmt
Geld ein für die Römer und vor allem
für sich. Dann sieht er Jesus.
Jericho
Kloster des heiligen Prophets Elisha
Samstag 2.3..2019
11. Tag
Nur wenige Autostunden von Jerusalem
entfernt im palästinensischen
Westjordanland liegt Jericho. In der
Stadt, die vielen als älteste Stadt der
Welt gilt, befindet sich eine der wichtigsten
Stätten der christlichen Glaubensgeschichte,
der Berg der Versuchung.
An einer steilen Felswand
wurde das Kloster Quarantal errichtet.
An diesem Ort soll Jesus 40 Tage
lang gefastet haben und vom Teufel
in Versuchung geführt worden sein.
„Dann wurde Jesus vom Geist in
die Wüste geführt; dort sollte er
vom Teufel in Versuchung geführt
werden. Als er vierzig Tage und
vierzig Nächte gefastet hatte, bekam
er Hunger. Da trat der Versucher
an ihn heran und sagte: Wenn
du Gottes Sohn bist, so befiehl,
dass aus diesen Steinen Brot wird.“
(Matthäus 4, 1-3)
Die Seilbahn wurde von einer Firma
aus Österreich geplant und errichtet.
Qumran
11. Tag
ist eine Ruinenstätte in Israel in unmittelbarer
Nähe zum Toten Meer. Die Araber
nennen die Stätte Khirbet Qumran, was
soviel bedeutet wie „graue Ruine“, allgemein
ist dieser Platz aber besser als
Qumran bekannt. Es handelt sich hier um
eine antike, in Ruinen erhaltene Siedlung
auf einer flachen Mergelterrasse nahe
dem Nordwestufer des Toten Meeres. Die
Wüstenstadt Qumran wurde bereits von
Plinius dem Älteren als die Hauptstadt der
Essener (jüdische Sekte) erwähnt.
Schon die Bibel nennt beide Siedlungen.
Sie wurde bereits 68 n. Chr. im Zuge des
jüdischen Aufstands gegen die Römer
(66 - 70) von deren Legio X Fretensis zerstört.
Der Platz war seit etwa 800 v. Chr.
zeitweise besiedelt. Seit den Funden der
Schriftrollen vom Toten Meer in elf Felshöhlen
der näheren Umgebung (1947
- 1956) wurden die Ruinen von 1951 bis
1958 vollständig freigelegt. Die Schriftrollen
vom Toten Meer wurden zwischen
1947 und 1956 in elf Felshöhlen nahe der
Ruinenstätte Khirbet Qumran im Westjordanland
entdeckt. Sie umfassen rund
15.000 Fragmente von etwa 850 Rollen
aus dem antiken Judentum, die von mindestens
500 verschiedenen Schreibern
zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet
wurden. Darunter sind etwa 200
Texte des späteren Tanach. Dies sind die
ältesten bekannten Handschriften der
Bibel.
Auch in weiteren Höhlen nahe dem Westufer
des Toten Meeres fand man antike
Schriftrollen, so 1952 im Wadi Murabba‘at
(etwa 20 km südlich von Qumran),
ab 1963 auf Masada, im Nahal Hever, im
Wadi Zeelim und 2004 im Nachal Arugot.
Kibbuz Kahlia
Früher war ein Kibbuz „ur-kommunistisch“
organisiert. Heute ist vieles privatisiert.
Schon in den 1920’er Jahren war
hier bei Qumran ein israelischer Kibbuz.
Die Juden wurden aber schon vor dem
Krieg von 1948 von hier vertrieben. 1974
wurde der Kibbuz wieder aufgebaut. Eine
Oase in der Wüste! Basiscamp für alle
Archäologieexpeditionen nach Qumran.
Kibbuz Kahlia betreibt etliche Plantagen,
wobei es Abwasser aus Jerusalem recycelt.
So sprießen Melonen, Datteln und
Oliven, wo eigentlich keine zwei Tropfen
am Stück vom Himmel fallen. Und dann
gibt es da 700 Kühe, die im Sommer
zweimal geduscht werden.
Der Evangelist Matthäus (Mt 5) schreibt, dass Jesus auf einen Berg stieg und mit seiner
Bergpredigt seine Zuhörer unterwies:
„Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt
werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen
und reden allerlei Übles gegen euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost;
es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten,
die vor euch gewesen sind.“
Sonntag 3.3..2019
12. Tag
Auf dem nahe des Sees Genezareth gelegenen
Hügel erbaute der Vatikan-Architekt
Antonio Barluzzi 1937 die Kirche der
Seligpreisungen. Sie ist ein Achteck (8
Seligpreisungen) und mit einem Säulengang
umgeben. Auch hier verband Barluzzi seine
Architektur mit biblischen Inhalten: Schwarzer
Basalt ist der natürliche Stein am See
Genezareth, der neuen Heimat Jesus, heller
Kalkstein in der Kuppel symbolisiert die Herkunft
aus Nazareth (dort ist Kalksteingebiet),
und die Säulen sind aus Travertin, dem Gestein
der römischen Sakralbauten (Verbindung
zum Vatikan). Die Kuppel ist innen
golden und symbolisiert das Licht, während
der Fußboden die Wellen auf dem See Genezareth
zeigt. Es sind die drei christlichen
Tugenden (Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe)
und vier irdenen Tugenden (Klugheit,
Mäßigung, Tapferkeit und Gerechtigkeit) dargestellt.
Von der Galerie aus um die Kirche
haben Besucher einen fantastischen Ausblick
über den See Genezareth.
Vor der Kirche sind in Bodenmosaiken biblische
Figuren dargestellt.
Die Synagoge mit rekonstruierten Säulen aus dem 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr.
Kapernaum am See Genezareth
Denkmal für den Apostel Petrus
Blick in das Haus des Petrus
war ein Fischerdorf und eine der wichtigsten
Wohn- und Wirkungsstätten Jesu. Der
biblische Bezug dazu findet sich schon
beim Propheten Jesaja, aber besonders in
den Evangelien des Neuen Testaments.
Der Ort liegt nicht weit entfernt von dem
Gebiet Siebenquell mit der Brotvermehrungskirche.
Kapernaum wird sowohl von den Juden
als auch von den Christen verehrt, auch
wenn Sie an diesem Ort ausschließlich auf
Massen von Christen treffen. Hier lebte
Jesus nicht nur einige Zeit, sondern er
tadelte auch die Bürger mit scharfen Worten
wegen ihrer Unbußfertigkeit (Matthäus
11, 23; Lukas 10, 15). Nach seiner
Kreuzigung und der Zerstörung des Tempels
in Jerusalem, flüchteten viele Juden
nach Kapernaum und es entwickelte sich
eine Gemeinde mit blühendem Handel
und Fischfang.
Aus Kapernaum am See Genezareth
stammten auch mehrere Jünger Jesu
(Apostel): die Brüderpaare Simon Petrus
und Andreas sowie Jakobus und Johannes,
die Söhne des Zebedäus, außerdem
der Zöllner Levi, genannt Matthäus. Unter
der Kirche, die im Jahr 2008 errichtet wurde,
befindet sich das Haus des Petrus, in
dem auch Jesus übernachtet haben muss.
Der See Genezareth in Nord-Israel liegt etwa 210
Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der
tiefste Süßwassersee der Erde. Er ist etwa 21 Kilometer
lang und bis zu 12 Kilometer breit und seine
durchschnittliche Tiefe beträgt 45 Meter. Sein
Wasser erhält der See von dem an seinem Nordende
eintretenden Jordan und von unterirdischen Quellen.
Winterpalast
13. Tag
An der Südseite des Wadi el-Kelt -
ungefähr dort, wo die Quellflüsse
aus den Judäischen Bergen münden,
liegen auf einem Gipfel des
Tell el-‘Aqabe die Ruinen der Burg
Kypros.
Auch dies war eine Burg Herodes
des Großen am Ausgang des
Wadi el-Kelt und diente zur Überwachung
der Wege östlich des
Jordan bis zum Mittelmeerraum.
König Herodes ließ hier in Jericho
auf den Grundmauern einer Festung
der Hasmonäer seinen Winterpalast
errichten, in dem auch
Königin Kleopatra von Ägypten
und ihr Liebhaber Markus Antonius,
ein römischer Politiker und
Feldherr, zu Gast waren.
Die deutschen Archäologen Ernst
Sellin und Carl Watzinger waren
zwischen 1907 - 1909 mit den
Ausgrabungen am Tell es-Sultan
und dem Tulul Abu el-‘Alayiq
(Herodespalast) beauftragt.
Der Tempelberg
ist ein Hochplateau in der Altstadt von
Jerusalem, errichtet von Herodes vor rund
2000 Jahren. Dieser Ort ist für die drei
Weltreligionen Judentum, Christentum
und den Islam von herausragender Bedeutung.
Für Juden ist es der heiligste Ort, da dort
der biblischen Überlieferung nach der Erste
und Zweite Tempel standen, für Christen
hat der Tempelberg oder vielmehr
der damalige Zweite Tempel die größte
Bedeutung, da beim Tod Jesu am Kreuz
der Vorhang zum Heiligsten zerriss und
den Weg für alle Menschen zu Gott eröffnete.
Für Muslime ist der vom Felsendom
umschlossene Fels der Ort, von dem
ihr Prophet Mohammed die Reise in den
Himmel angetreten habe wie es im Koran
beschrieben ist.
Die Klagemauer
heißt in der hebräischen Übersetzung wörtlich
„Westliche Wand“ („Kotel ma-arawi“).
Sie stellte ursprünglich die westliche Begrenzung
des zweiten Jerusalemer Tempels
aus dem 6. Jahrhundert vor Christus dar,
gehörte jedoch selbst nicht zum Tempel.
Der Tempel wurde 70 nach Christus von den
Römern im Jüdischen Krieg zerstört.
An seiner Stelle stehen heute die Al Aqsa-
Moschee und der Felsendom, was Jerusalem
nach Mekka und Medina in Saudi-Arabien
zur heiligsten Stadt des Islam macht. Die
Klagemauer, die von Herodes‘ Urenkel kurz
davor vollendet wurde, steht aber bis heute.
Die Klagemauer, wie sie heute bekannt ist,
wurde nach dem Palästinakrieg Ende der
1960er Jahre geschaffen. Die knapp 50
Meter lange Mauer ist über den Platz, der
nach dem Abriss des marokkanischen Stadtviertels
von Jerusalem geschaffen wurde, zu
erreichen.
Man hat das Gefühl, die halbe Welt komme
an der Klagemauer zusammen. Unzählige
Nationen, Hautfarben und Sprachen bilden
einen Schmelztiegel aus Gläubigen, die alle
eines suchen: das Gespräch mit Gott. Manche
beten stundenlang mit geschlossenen
Augen, andere lesen aus der Bibel, manche
berühren die Klagemauer nur kurz und
gehen dann weiter. Alles ist möglich und
erlaubt.
Neben den tausenden von Pilgern an der
Klagemauer werden am Platz vor der Klagemauer
auch immer religiöse Veranstaltungen
und militärische Zeremonien abgehalten.
Um auf den Platz vor der Klagemauer zu
gelangen, müssen Besucher Sicherheitskontrollen
mit Metalldetektoren und Röntgenapparaten
passieren. Für Männer und
verheiratete Frauen ist das Tragen einer
Kopfbedeckung Pflicht. Auch Nichtjuden
dürfen den Platz vor der Klagemauer betreten.
Frauen und Männer beten an der Klagemauer
getrennt voneinander.
Der Jerusalemer Archäologie Park
enthüllt die erstaunlichen Entdeckungen
über Jerusalem zur Zeit des zweiten Tempels.
Am Fuß der Südmauer des Tempelbergs,
in der als „Ophel“ bekannten Gegend,
können Besucher die Originaltreppe
der Hulda-Tore emporsteigen, die bis zur
Außenwand des Tempelbergs führt.
An der südlichen Westmauer ist auch der
sogenannte „Robinson-Bogen“ zu bestaunen.
Damals ragte der Bogen fast ebenerdig
aus der Mauer.
Herodes der Große ließ im Tal, am Fuße
der westlichen Tempelbergummauerung,
einen Boulevard anlegen. Dieser verlief
entlang der Mauer des Tempels von Norden
nach Süden. Die Prachtstraße mit ihren
Läden wurde jedoch erst unter Agrippa
II. fertig gestellt. Als die Römer im Jahr
70 n.Chr. Jerusalem eroberten begann sie
mit dem Zerstörung der Westmauer. Die
heruntergeworfenen Steinquadern sind
noch heute auf den Resten dieses Boulevards
zu sehen.
In einem großen jüdischen Ritualbad ist
noch deutlich die typische Schranke (kleine
Erhebung) in der Mitte der Steintreppe
zu sehen, welche die kultisch unreinen
Hinabsteigenden von den kultisch reinen
Heraufsteigenden trennte.
Haus der Begegnung
Das Beit Al Liqa’ ist ein christliches
Schulungs- und Freizeitzentrum
und befindet sich im Zentrum
von Beit Jala, einer Nachbarstadt
Bethlehems. Das vierstöckige Gebäude
steht auf einem ca. 6000
m² großem Grundstück, das durch
seine Bepflanzung schon von weitem
als grüne Oase ins Auge fällt.
Ein großer Teil des Gartens ist als
Park angelegt. Rund um unseren
Kinderspielplatz auf der weiten
Rasenfläche laden lauschige Sitzecken
laden zum Verweilen ein.
Ein Kiosk im Gartenbereich bietet
Getränke, Eis und kleinere Snacks
an.
Der Hiskia-Tunnel
14. Tag
hat eine Länge von 533 m, eine
Höhe zwischen 1,45 und 5 m und
eine Breite von 55 bis 65 cm.
Ein Gang durch die antike Wasserversorgung
Jerusalems ist ein
Erlebnis für sich. Die Bewohner
Jerusalems hatten einen langen,
sich krümmend windenden Tunnelschacht
durch den Fels getrieben,
um zur Gihon-Quelle zu gelangen.
Heute gehört das antike Tunnelsystem
zu einem einmaligen archäologischen
Park. Das antike Aqua-Tunnelsystem
ist vollkommen erhalten.
Der Abstieg über die modernen
Stahltreppen, welche über die antiken
Stufen gelegt wurden, ist anstrengend.
Die Frauen im antiken
Jerusalem gingen diesen Weg allerdings
nicht nur mit leeren Krügen
hinab, sondern sie mussten die ganze
Strecke mit vollen Wasserkrügen
wieder hinauf.
Der Hiskia-Tunnel sicherte die lebenswichtige
Wasserversorgung der
Stadt.
Archäologen haben offenbar Fliesen
aus dem zweiten jüdischen Tempel in
Jerusalem entdeckt und rekonstruiert.
Dabei handele es sich um Stücke aus der
Herrschaft von König Herodes (reg. 37-4
v. Chr.), teilte das Tempelberg Siebungsprojekt
mit. „Dies ist das erste Mal, dass
Archäologen erfolgreich ein Element
des zweiten herodischen Tempel-Komplexes
wiederherstellen konnten“, sagt
Direktor Zachi Dvira. Die Initiative läuft
auch unter der Federführung der Bar-Ilan
Universität.
Bisher seien rund 600 farbige Fliesenteile
beim Durchsieben der Tempelberg-Erde
entdeckt worden. Mehr als 100 hätten
definitiv der zweiten Tempelperiode
zugewiesen werden können, heißt es.
Diese Art des Fußbodenbelages habe
es zuvor in Israel nicht gegeben. Die
Fliesenteile wurden vor allem aus Rom,
Teilen der heutigen Türkei, Tunesien und
Ägypten importiert. Sie bestehen aus polierten
mehrfarbigen Steinen und maßen
knapp 30 Zentimeter in der Seitenlänge.
Das Holyland-Modell
Jerusalems am Ende der Zeit des
Zweiten Tempels ist ein plastisches
Stadtmodell von Jerusalem
vor dem Beginn des Jüdischen
Krieges.
Links, der Schrein des Buches, in
dem Fragmente der Schriftrollen
vom Toten Meer ausgestellt
sind. Die erst 1947 gefundenen
Schriftstücke sind die ältesten
biblischen Handschriften der
Welt. Das Dach stellt den Deckel
eines Tongefäßes dar, in dem
Schriftrollen gefunden wurden,
das zentrale Element im Inneren
ist einer Thorarolle nachempfunden.
Knochenkiste vom Hohepriester Kaiphas
Das Wahrzeichen des Israel-Museums
wurde ein weisser Kuppelbau, der Schrein
des Buches, Heimstätte für die Schriftrollen
vom Toten Meer, dessen Bau der
amerikanische Milliardär Samuel Gottesmann
finanzierte. Er hatte schon 1956
dem Staat Israel geholfen, einen Teil der
Schriftrollen von Qumran für die damals
sehr hohe Summe von 250 000 US-Dollar
anzukaufen (damals über eine halbe Million
Euro!). Dieser Schatz wurde seitdem
in der Hebräischen Universität ausgestellt,
darunter die weltberühmte Jesajarolle aus
dem 2. Jh. v. Chr.
Auf 24.000 m² Fläche erstreckt sich der
berühmte Billy Rose Kunst Garten, der die
schönsten Außenskulpturen des 20. Jahrhunderts
beherbergt. Die orientalische
Landschaft ist mit einem alten Jerusalemer
Hügel kombiniert und dient als Kulisse
für die Entwicklungsgeschichte einer
modernen westlichen skulpturalen Tradition.
Aufgestellt sind Werke von modernen
Meistern wie Jacques Lipchitz, Henry
Moore, Claes Oldenburg, Pablo Picasso,
Auguste Rodin, und David Smith.
Die Schenkung des Rothschild-Zimmers gab
den Anlass zum Bau des Israel-Museums.
Baron Edmond de Rothschild aus Paris
machte ein einmaliges Angebot: Israel könne
das prächtige Rothschild-Zimmer bekommen,
das im Versailler-Stil im 18. Jahrhundert
geschaffen worden war und sich
seit Generationen im Besitz der Rothschilds
befand (heute eines der Prunkstücke des
Israel-Museums).
Das Relief aus dem Palast von Sanherib zeigt
den Kampf um Lachisch in allen Einzelheiten. Die
Assyrer fahren mit einem Rammbock eine Sturmrampe
hoch und versuchen die Stadtmauer zum
Einsturz zu bringen (die assyrische Sturmrampe
wurde am Tel Lachisch gefunden). Die Verteidiger
werfen Steine und brennende Fackeln vom
Turm. Der Rammbock wird zum Schutz vor dem
Feuer mit Wasser übergossen. Bogenschützen
werden auf beiden Seiten eingesetzt. Aus dem
Stadttor fliehen Bewohner.
Im Relief erkennt man, wie assyrische Soldaten
Judäer aufgepfählt haben. Die Assyrer waren für
ihre Grausamkeit berüchtigt. Gesandte fremder
Nationen, die Sanherib in seinem Palast aufsuchten,
sollten durch diese Kriegs- Reliefs eingeschüchtert
werden.
Weibliche Tonfiguren
Eisenzeit II (1000-539 v. Chr.) Sahab, Wadi ath-
Thamad, Tal ar-Rumayth.
Die häufigsten Figuren waren Frauen, die ihre
Brüste halten und wahrscheinlich Astarte darstellen,
die Göttin der Fruchtbarkeit und Liebe.
Die Geburtskirche
in Bethlehem
15. Tag
Die Geburtskirche Jesu ist die wohl
bestbesuchte Sehenswürdigkeit Bethlehems.
Laut der Bibel, der heiligen
Schrift des Christentums, kam hier in
einer Höhle Jesus Christus zur Welt.
In den Jahren 325 bis 330 errichtete
man unter Kaiser Konstantin an dieser
Stelle die Geburtskirche Jesu. Die Kirche
Konstantins ist heute nur in einigen
Mosaiken ersichtlich. Er ließ damals
eine 27 Meter lange Basilika mit 5
Schiffen errichten.
In der Geburtskirche in Bethlehem
befand sich eine Öffnung zur Geburtsgrotte.
Im 5. Jahrhundert wurde die
Kirche komplett neu errichtet. Die ursprünglichen
Mosaikböden wurden mit
Steinplatten belegt und die Geburtsgrotte
wurde mit einer Treppe mit dem
Kirchenbau verbunden. Somit konnten
die Besucher nun die Grotte auch betreten
und dort beten.
Grundlegend wurde das gesamte Kirchenschiff
erheblich vergrößert. Der
Kirchenbau wurde im 12. Jahrhundert
von den Kreuzfahrern und im 17. Jahrhundert
von der griechisch-orthodoxen
Kirche renoviert.
Die Kirche ist seit 1757 dreigeteilt:
armenische, griechische
und römisch-katholische Christen
nutzten die Kirche und wollten
ihren persönlichen Raum dafür.
Deshalb entschied man sich den
Hauptaltar den griechisch-orthodoxen,
die Seitenaltäre den Armeniern
und den Dreikönigsaltar
sowie den Altar in der Geburtsgrotte
den Katholiken zu überlassen.
Der Eingang zur Geburtskirche
wird auch Demutspforte genannt.
Er ist gerade mal 1,20 Meter
hoch, die meisten Besucher müssen
sich bücken um in die Kirche
zu gelangen.
Bis heute ist sie eine der ältesten
Kirchen der Christenheit und gilt
als eine der wichtigsten Orte für
Christen auf der ganzen Welt.
Campo dei Pastori
Die Feldkapelle der Hirten ist ein römischkatholisches
religiöses Gebäude. im Gebiet
von Beit Sahour, südöstlich von Bethlehem
im Westjordanland in Palästina. Die
Kapelle markiert den Ort, an dem nach
katholischer Überlieferung zum ersten
Mal Engel die Geburt Christi verkündeten.
Ketef Hinnom
Das Gebiet von Ketef Hinnom, ist eine
archäologische Stätte, die in den 1970er
Jahren südwestlich der Altstadt von Jerusalem
entdeckt wurde. Archäologische
Ausgrabungen in der Stätte deckten eine
Reihe von judäischen Grabkammern aus
der Eisenzeit auf, die aus dem 7. und 6.
Jahrhundert v. Chr. stammen.
In den Felsen gehauene Grabhöhlen, die
den Jerusalemiten während der Zeit des
Ersten Tempels dienten, zeigen, wie die
Leichname Kopf an Kopf begraben wurden.
Er ist berühmt für die Schriftrollen von
Ketef Hinnom, die die ältesten erhaltenen
Texte der hebräischen Bibel sind, die
derzeit bekannt sind und auf 600 v. Chr.
datiert werden.
Annähernd 62 Jahre lang war sie zerstört,
die Hurva Synagoge in Jerusalem. Am
15. März 2010 konnte nach nur vierjähriger
Projektierungs- und Bauzeit ein innen
wie außen beeindruckendes Bauwerk
eröffnet werden – eine jüdische Kuppel
mehr im Stadtbild der israelischen Hauptstadt.
Die Gesamtkosten betrugen 6,2
Millionen US-Dollar. Sie zählt heute zu
den beeindruckendsten Synagogen Jerusalems.
Im israelischen Unabhängigkeitskrieg,
beginnend im November 1947 mit den
arabisch-israelischen Bürgerkrieg, war die
Hurva-Synagoge in der zentralen Altstadt
von strategischer Bedeutung für beide
Seiten. Deswegen errichtete die zionistische
paramilitärische Untergrundorganisation
Hagana in der Synagoge eine
ihrer Verteidigungsstellungen, vergeblich.
Eine arabische Legion sprengte ein
Loch in die Umfriedungsmauer, besetzten
das jüdische Gotteshaus nach kurzem
Kampf, hissten die jordanische Flagge
auf der Kuppel und legten die Synagoge
mit allen Anbauten kurzerhand in Schutt
und Asche. Der jordanische Kommandeur
triumphierte: „Zum ersten mal seit 1000
Jahren verbleibt kein einziger Jude im
Jüdischen Viertel. Kein einziges Gebäude
verbleibt intakt. Das macht eine Rückkehr
der Juden unmöglich.“
Die Geschichte aber zeigt, dass letztlich
immer Gott das Sagen hat bei Seinem
Volk. Im Sechstagekrieg wurde Jerusalem
von den Juden zurückerobert.
Ausgrabungen im Jahr 2003 brachten
Belege von vier Besiedlungsperioden ans
Tageslicht. Gefunden wurden auch Brandspuren
aus der Zeit um 70 n.d.Z./n. Chr.,
als die Römer die Stadt zerstörten sowie
drei Ritualbäder aus der Zeit des Zweiten
Tempels, die in den Felsen gehauen waren.
In der Altstadt von
16. Tag
Jerusalem steht die
Grabeskirche. Sie wurde im Jahr 335 nach
Christi Geburt geweiht und zählt zu den
größten Heiligtümern des Christentums,
denn Christen glauben, dass Jesus an dieser
Stelle gekreuzigt und begraben wurde.
Daher wird sie auch „Kirche vom heiligen
Grab“ genannt.
Die besondere Kirche wurde mehrmals
zerstört und umgebaut. In ihrem Inneren
findest du die Grabeskapelle mit dem Grab
Jesu, den Salbungsstein, an dem Vorbereitungen
für Jesu Beerdigung getroffen sein
sollen, und viele andere Heiligtümer.
Heute leiten Vertreter von sechs christlichen
Glaubensrichtungen die Kirche. Evangelische
Christen sind nicht dabei. Hauptleiter
sind die römisch-katholische und die
armenisch-apostolische Kirche sowie die
griechisch-orthodoxen Christen. Jede Glaubensrichtung
kümmert sich um einen bestimmten
Bereich innerhalb des Gebäudes
und regelt dort zum Beispiel, wer wann
und wo beten darf. Das nehmen alle sehr
genau. Wenn gegen die Regeln verstoßen
wird, kommt es daher häufig zu Streit.
Der 809 Meter hohe
17. Tag
Ölberg erhebt sich östlich
des Kidrontals genau gegenüber vom
Tempelberg in Jerusalem. Er zählt zu
den bedeutenden Orten im Juden- und
Christentum sowie dem Islam. Der westliche
Hang ist fast komplett mit jüdischen
Gräbern bedeckt, denn Juden rechnen
mit der Wiederkunft des Messias auf dem
Ölberg. Dieser werde dann nach jüdischer
Tradition die Toten auferwecken und wer
diesem Ort am nächsten liege, werde zuerst
wieder lebendig. In erster Linie sind
dort Gräber jüdischer Persönlichkeiten zu
finden, aber auch von solchen, die es sich
finanziell leisten können. Die Plätze sind
rar und begehrt, das treibt den Preis.
Die Bezeichnung Ölberg wird vorwiegend
im Deutschen gebraucht. Auf Hebräisch
heißt er Har haSetimIn für Olivenberg,
was der ursprünglichen Verwendung
nahe kommt, einem Hügel mit Olivenplantagen.
Mit Öl ist also Olivenöl gemeint,
das zur Zeit Jesu beispielsweise
als Speiseöl aber auch als Öl für Lampen
verwendet wurde.
Der Ölberg wird mehrfach im neuen
Testament in Verbindung mit Jesus Christus
erwähnt. So ist Jesus vom Ölberg aus
nach Jerusalem gezogen (Lukas Kap. 19,
Vers 28-40). An der Stelle, wo heute die
Kapelle Dominus Flevit in Gedenken steht,
weinte Jesus über den kommenden Untergang
Jerusalems (Lukas Kap. 19, Vers
41-45). Im Garten Gethsemane am Fuße
des Hügels wurde er von den Soldaten
verhaftet (Matthäus Kap. 26). Und letztlich
ist Jesus der Bibel nach vom Ölberg in
den Himmel aufgefahren (u.a. Lukas Kap.
24, Vers 50).
7.3.2019
Am Fuße des Ölbergs und inmitten des
Garten Gethsemane steht die zwischen
1919 bis 1924 mit den Spenden aus zahlreichen
Ländern erbaute Gethsemane-Kirche
- auch oder besser bekannt als Kirche
aller Nationen. Dieser Name leitet sich von
den vielen Nationen ab, die durch ihre
großzügigen Spenden den Bau dieser Kirche
ermöglichten. Der Altar im Inneren der
Kirche steht direkt auf dem sogenannten
„Todesangstfelsen“, einem Stein oder Felsblock,
auf dem Jesus vor seiner Verhaftung
gebetet haben soll. Der Name Gethsemane
kommt aus der aramäischen Sprache
„gat semen“ für Ölpresse. Das aramäische
ist die Sprache Jesu Christi gewesen und
wird noch heute in einem Teil von Syrien,
an der Grenze zum Libanon, gesprochen.
Für Jesus und seine Jünger war dieses
Grundstück ein Ort, an dem man sich zurückziehen
konnte. Am Abend des Verrats
und der Verhaftung durch den Hohen Rat
weinte hier Jesus und hatte Todesangst.
Die heutige Kirche steht auf den Fundamenten
einer byzantinischen Basilika aus
dem 4. Jahrhundert, die im Jahre 746 bei
einem Erdbeben zerstört wurde, und einer
Kreuzfahrerkirche aus dem 12. Jahrhundert,
die 1345 zerstört wurde. Teile des
ursprünglichen Fußbodens sind noch heute
in der Kirche sichtbar. Es handelt sich
um einen Mosaikfußboden, der unter Glas
geschützt ist. Die Fenster der Kirche lassen
nur wenig Licht ins Innere und so liegt der
Raum weitgehend im Dunkeln.
Das Gebäude ist durch jeweils sechs Säulen
in drei Schiffe unterteilt, aber mit einer
geraden Decke ohne Obergaden. Diese
Gestaltung vermittelt den Eindruck einer
großen offenen Halle. Alabasterpaneele,
die violett gefärbt waren, wurden für die
Fenster verwendet, um eine Depressionsstimmung
analog zu Christi Agonie zu
erzeugen, und die Decke ist tiefblau gestrichen,
um einen Nachthimmel zu simulieren.
Das Gartengrab liegt nördlich des Damaskustores
etwas außerhalb der Jerusalemer
Altstadt. Die Grabkammer aus römischer
Zeit wurde aus einer mehrere Meter hohen
Felswand geschlagen. Heute ist sie
von einer gepflegten Gartenanlage umgeben,
die von vielen Besuchern Jerusalems
als Ort der Ruhe und Besinnung in der
geschäftigen Stadt geschätzt wird.
Die Menora ist das Hauptwerk von Benno Elkan (1877–1960), einem
aus Dortmund stammenden jüdischen Bildhauer, der nach Berufsverbot
durch die nationalsozialistischen deutschen Behörden 1935 nach
London emigrierte. Die 1949 bis 1956 geschaffene Menora mit ihrem
umfangreichen Bildprogramm ist ein Denkmal für die geschichtliche
Identität Israels. Seit 1966 steht sie am heutigen Standort.
Als Menora wird der 7-armige jüdische Leuchter
bezeichnet. Die Beschreibung, wie der goldene
Leuchter auszusehen hat, erhielt Mose
persönlich von Gott. Das hebräische Menora
heißt auf Deutsch übersetzt Leuchter. Hier
kommt es manchmal zu Verwechselungen mit
dem 9-armigen Leuchter (Chanukkia), der zum
jüdischen Lichterfest (Chanukka) verwendet
wird. Die Menora zählt zu den elementaren
Symbolen des Judentums.
Der herausragende Stellenwert wird dadurch
dokumentiert, dass sie Teil des Staatswappens
ist. Gegenüber dem israelischen Parlament
(Knesset) steht eine etwa fünf Meter hohe
Menora, das die Identität des jüdischen Volkes
symbolisieren soll. In den meisten jüdischen
und auch Israel freundlichen christlichen Haushalten
steht eine Menora, teilweise auch in
evangelischen Kirchen.
Der goldene Leuchter
»Lass einen Leuchter aus reinem Gold machen.
Er soll mit allen seinen Teilen aus
einem Stück gearbeitet sein. Von seinem
Schaft sollen nach beiden Seiten je drei
Arme ausgehen, jeder mit drei Blütenkelchen
verziert. Auf dem Schaft selber befinden
sich vier Blütenkelche, drei davon an
den Ansatzstellen der Arme, jeweils unterhalb
der Stelle, von der ein Armpaar abzweigt.
Der ganze Leuchter soll aus reinem
Gold bestehen und aus einem Stück gearbeitet
sein.
Lass für den Leuchter sieben Lichtschalen*
machen, die mit Öl gefüllt und so aufgesetzt
werden, dass der Einschnitt für den Docht
bei allen nach vorn zeigt. Aus reinem Gold
sollen auch die Dochtscheren und Reinigungsnäpfe
angefertigt werden. Für den
Leuchter mit allem Zubehör sollt ihr einen
Zentner* reines Gold verarbeiten.
Gib Acht, dass alles genau nach dem Modell
angefertigt wird, das ich dir hier auf
dem Berg gezeigt habe.« (2. Mose Kap. 25,
Verse 31-40)
Text
Der Name Knesset und die Zahl von 120 Abgeordneten leitet sich von der
"Knesset HaGadola", der Großen Versammlung, wie sie in der Bibel im Buch
Nehemia beschrieben wird, ab. Diese jüdische Ratsversammlung tagte im
5. Jahrhundert v.Chr., das heißt nach der Rückkehr der Juden aus dem
Babylonischen Exil, unter Esra und Nehemia in Jerusalem
Denkmal „The
Burning Bush“
von David
Palombo im
Gedenken an die
Gefallenen im
Unabhängigkeitskrieg
Petrusfischessen (fakultativ) in einem tollen
Fischrestaurant am See Genezareth gelegen
(mhh!). Als Abschluss unseres Besuches machen
wir eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth.