Jordanien-Israel Rundreise von Petra nach Jerusalem
18-tätige Biblisch-archäologische Studienrundreise mit Alexander Schick
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208 v.Chr.
Die Kupferrolle von Qumran (3Q15), eine antike
hebräische Schriftrolle aus Kupferblech, gehört
zu den Schriftrollen vom Toten Meer. Sie wurde
in zwei Fragmenten in Höhle 3 bei Qumran am
Toten Meer gefunden und enthält eine Auflistung
von Orten mit Angaben, wie viel Gold,
Silber oder Gefäße mit Priesterabgaben dort deponiert
wurden. Verschiedene Versuche, die Verstecke
zu lokalisieren und die Schätze zu bergen,
blieben erfolglos.
Höhle 3 war die einzige Schriftrollenhöhle im
Kalksteinkliff, die von Archäologen entdeckt
wurde. Nicht sehr hoch, aber etwa 10 Meter breit,
war sie bereits lange vor der Besiedlung Qumrans
eingestürzt, bis auf einen etwa 3 m × 2 m großen
Rest.[1] 1952 entdeckte das Team von Roland de
Vaux im vorderen Bereich Bruchstücke von etwa
40 Krügen. Dass in einem Krug vor dem Brennen
zweimal der Buchstabe Ṭet Ṭ eingeritzt wurde,
wird aufgrund von Angaben in der rabbinischen
Literatur oft als Kennzeichnung für ein noch nicht
verzehntetes Produkt (hebräisch ṬṬṬṬṬ Ṭevel)
angesehen. Im hinteren Teil der Höhle fanden die
Archäologen kleine Fragmente von Schriftrollen,
Stoffreste und – am letzten Tag der Grabung (20.
März 1952) – die Kupferrolle.[1] Die Rolle war
stark oxidiert und konnte nicht geöffnet werden,
ohne sie zu zerstören. Die Höhe schwankt zwischen
ca. 28 und 29 cm, die ursprüngliche Länge
wird auf 2,30 m geschätzt.[2] Paläographisch
datiert Émile Puech die Rolle in die Mitte des 1.
Jahrhunderts n. Chr., wobei er eine spätere Datierung
(um die Jahrhundertwende bzw. vor dem
Bar-Kochba-Aufstand) ausschließen möchte.[3]
Im Zeitraum vom Juli 1955 bis Januar 1956 wurde
das spröde Material nach einem von John Marco
Allegro und Ingenieuren des College of Technology
in Manchester entwickelten Verfahren mit einer
sehr feinen Säge in Streifen zerschnitten.[4] Józef
Tadeusz Milik wurde mit der Entzifferung, Übersetzung
und Publikation beauftragt und legte bereits
im Juni 1956 einen vorläufigen Text vor; eine
Übersetzung und ein topographischer Kommentar
folgten 1959. Die diplomatische Textedition verzögerte
sich bis 1962; unterdessen veröffentlichte
Allegro 1960 eine eigene, unautorisierte Edition.[5]
1994 bis 1996 fand eine Säuberung und Restaurierung
mit ausführlicher Dokumentation durch die
Électricité de France (EDF) statt.[6]