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Was bedeutet Info-/Internet-Zeitalter? - IMW

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Erkennen<br />

von<br />

Zukunftsmustern<br />

Hauptproblem des Managements<br />

von heute:<br />

Umgehen mit der Ungewissheit,<br />

der Unvorhersagbarkeit.<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

1


D1353 M1TT31LUNG Z31GT D1R, ZU W3LCH3N GRO554RT1G3N<br />

L315TUNG3N UN53R G3H1RN F43H1G 15T!<br />

4M 4NF4NG W4R 35 51CH3R NOCH 5CHW3R,<br />

D45 ZU L353N, 483R M1TTL3W31L3 K4NN5T DU D45<br />

W4HR5CH31NL1ICH 5CHON G4NZ GUT L353N, OHN3 D455 35<br />

D1CH W1RKL1CH 4N5TR3NGT.<br />

D45 L315T3T D31N G3H1RN M1T 531N3R 3NORM3N<br />

L3RNF43HIGKEIT.<br />

8331NDRUCK3ND, OD3R?<br />

DU D4RF5T D45 G3RN3 KOP13R3N,<br />

W3NN DU 4UCH 4ND3R3 D4M1T 83G315T3RN W1LL5T.<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

2


Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

3


Szenariodenken<br />

Es ist verfehlt, auch nur den Versuch zu machen, aus der<br />

Geschichte zu extrapolieren - etwa, in dem wir aus den<br />

gegenwärtigen Tendenzen schließen, was morgen geschehen<br />

wird. Dass die Geschichte ein Strom ist, dessen Weiterfluß<br />

wenigstens teilweise voraussehbar sein soll, ist ein Versuch,<br />

aus einem Bild, einer Metapher, eine Theorie zu machen. Wir<br />

können aus der Gegenwart lernen, was zu erreichen möglich<br />

ist.<br />

NIC National Intelligence Council/ USA<br />

Karl R. Popper<br />

(Alles Leben ist Problemlöser, 1994)<br />

Global Scenarios to 2025<br />

• Scenario planning has become an increasingly important strategic planning<br />

tool as more corporations, organizations, and government agencies begin to<br />

use scenarios. This publication presents a set of three interdisciplinary, global<br />

scenarios to 2025 that provide different pictures of possible futures.<br />

What are scenarios?<br />

• Scenarios are plausible alternative views about how the future may develop.<br />

They differ from forecasting in that they do not attempt to predict the future<br />

based on linear extrapolations of the past. Scenarios do not seek to project the<br />

future. Instead, they focus on the identification of discontinuities and how<br />

these could potentially develop as a set over time. Scenario analysis allows us<br />

to anticipate future developments, and to evaluate strategies for responding to<br />

these events or conditions through an exploration of alternative futures.<br />

(Director of NIC: Koordination aller Geheimdienst-<strong>Info</strong>s für Präsidenten<br />

NIC eingeführt nach 9-11-Anschlag)<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

4


S I N N M Ä R K T E<br />

•Regionalität: Die Sinnmärkte des Nahen, Guten und Vertrauten<br />

•Tourismus: Die Sinnmärkte des Unterwegsseins und der Selbstveränderung<br />

•Spiritualität: Die Sinnmärkte des Transzendenten und Religiösen<br />

•Bildung: Wising Up – die Sinnmärkte des Schönen, Guten, Wahren<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

•Körper und Genuss: Die Sinnmärkte des Selbermachens und des Selbstmanagements<br />

•Ethik-Konsum: Die Sinnmärkte der Nachhaltigkeit<br />

•Sozial-Kapitalimus: Die Sinnmärkte der guten Taten und des Gemeinsinns<br />

•Medien: Die Sinnmärkte der Nachrichten und <strong>Info</strong>rmationen, Bewusstseinsindustrie 2.0<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

5


Shopping 2020:<br />

Neue Consumer-Markets<br />

Szenario 1: Spaces of Identity<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Für den bewussten Konsumenten ist Shopping ein selbstverständlicher Bestandteil seiner Lebenswelt.<br />

Billige Tricks ziehen bei ihm nicht. Das, was er sucht, ist Authentizität. Der bewusste Konsument begibt<br />

sich dazu an Orte, an denen er ein Wohlgefühl hat und mit denen er sich identifiziert. Dazu zählt auch die<br />

Wiederaneignung des urbanen Raums.<br />

Szenario 2: Neo-Noblesse<br />

Der Luxus-Shopper der Zukunft ist kein demonstrativer Konsument, denn Luxus wird immer mehr in<br />

Erfahrungen und Lebensstilen gesucht, weniger in teuren Produkten. Die Neo-Dandys sind die<br />

Romantiker des modernen Konsums. Sie sehnen sich nach einem Aufbruch aus der Normalität, nach<br />

Wiederverzauberung und Erotisierung des Konsums.<br />

Szenario 3: Stand-up Consumer<br />

Mobiler Lifestyle in einer 24/7-Gesellschaft. Der prototypische Stand-up Consumer ist der global<br />

agierende Business-Nomade. Er sucht nach der Vereinfachung seines Alltags und intelligenter<br />

Unterstützungsdienstleistung, die ihn durch eine stressige Welt navigiert. Konsum findet hauptsächlich<br />

dort statt, wo uns Infrastrukturen und Kommunikationswege entlang führen.<br />

Szenario 4: Social-Shopping<br />

Die Zukunft des E-Commerce liegt im konsumentengetriebenen Dialog-Handel. In den „handelsfreien<br />

Handelszonen“ werden sich künftig Millionen von Menschen tummeln, die aktive Rollen (Verkäufer,<br />

Produkttester, Ratgeber etc.) einnehmen. Sie sind medienkompetent, kritisch, kreativ, selbstdarstellerisch<br />

und community-affin.<br />

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Volkswirtschaftliche Szenarien aus Herbst 2010<br />

ING-Szenarien Eurokrise 2012<br />

(Zweck: Vermögensalternativen für Kunden !)<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

• Szenario 1 „Durchwursteln“ Prop2012: 60%/Prop2014:10%<br />

– Basisszenario, politische Mindestmaßnahmen weiterhin, Grie behält €,<br />

Grie-Anleihen -60%, andere Länder nicht betroffen, detto Banken<br />

• Szenario 2 Governance-Lösung Prop2012: 10%<br />

– Bankenwunsch: Begrenzte Umschuldung in Grie (-30%), weitergehende<br />

politische und fiskalische Integration durch Politik, Emission von<br />

Eurobonds bei stärkerer Lenkung (Transferunion), Euro-Rettungsschirm<br />

als „lender of last resort“, juristische Insolvenzregelung für Länder<br />

• Szenario 3 „Knappes Überleben“ Prop2012: 25%/Prop2014:30%<br />

– Grie raus aus €: Massenarbeitslosigkeit, Depression, Bankenrun, Anleihen<br />

– 70%,auch Irl+Port -40%, Span+Ital -20% haircut, europ.System-Banken<br />

von Staaten zu retten<br />

• Szenario 4 Euro-Crash Prop2012: 5%/Prop2014:10%<br />

– Worst-case-Szenario: mehrere Länder bankrott, EU zerbricht, Euro-Mark-<br />

Zone (D,A,Nl,Lux,Finn) neu, Grie -80%, Irl+Port -60%, Ital+Span -40%,<br />

F+Bel -20%<br />

Quelle: Presse 6.10.2011<br />

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7


EUROPÄISCHE KOMMISSION<br />

GRUPPE FÜR PROSPEKTIVE ANALYSEN<br />

Szenarien Europa 2010<br />

FÜNF BILDER DER ZUKUNFT EUROPAS<br />

GILLES BERTRAND (KOORD.)<br />

ANNA MICHALSKI<br />

LUCIO R. PENCH<br />

ARBEITSPAPIER, JULI 1999<br />

© EUROPÄISCHE KOMMISSION, GRUPPE FÜR PROSPEKTIVE ANALYSEN, 1999<br />

NACHDRUCK MIT QUELLENANGABEN GESTATTET<br />

Peter Kutis<br />

BCG, 9/2011<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

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8


Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Stand: Daten Bilanz 2008<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

9


Retropolation als Pfad der strategischen Neuausrichtung<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

10


SZENARIO-DENKEN<br />

IST<br />

SPIELEN MIT DEN<br />

WAHRSCHEINLICHKEITEN.<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

11


Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

12


Moderne <strong>Info</strong>rmationssysteme<br />

• Unterschied zwischen operativen (also Buchhaltung, Kostenrechnung,<br />

Controlling) und strategischen <strong>Info</strong>rmations- bzw Kommunikationssystemen,<br />

aber beide im Zusammenspiel für Überleben nötig (vgl beim<br />

Menschen elektrochemische und hormonelle <strong>Info</strong>rmationsverarbeitung)<br />

• Lineare <strong>Info</strong>rmationsverarbeitung vs. Rückkoppelungsschleifen zur<br />

Reaktion auf dynamische Veränderungen<br />

• Verdichtung nach oben: Entscheidungsinfos statt Datenfrust, um oben<br />

mehr frei schwingen zu können für strategischen Fokus (wenige<br />

Kennzahlen, erst bei Bedarf/Abweichung auch Vertiefung zulassen)<br />

• Unterscheidung DRINGEND und WICHTIG<br />

• Suche nach <strong>Info</strong>rmationsattraktoren und Einbau im strategischen <strong>Info</strong>-<br />

Netzwerk zur Verbreiterung der <strong>Info</strong>.quellen (<strong>Info</strong>rmation darf niemals<br />

hierarchisch organisiert sein mit Wissensmonopol an der Spitze)<br />

• <strong>Info</strong>rmationen „erspielen“, indem unbewußtes und bewußtes Wissen<br />

sowie Intuition gezielt in Teams zu <strong>Info</strong>rmationen gekoppelt werden (zB<br />

Forschungsplan eines Mitbewerbers, Kundenbedürfnisse, Risikospiel, Verhalten der<br />

Mitbewerber auf bestimmte Strategie, etc)<br />

• Strategischer Radar zur Beobachtung der Marktführer und<br />

Hauptkunden<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Realität statt Spekulation:<br />

Forschung an neuen Prognosemodellen<br />

• Forschungsprojekt von Prof. Doyne Farmer, Santa Fe Institute/USA (komplexe<br />

Systeme, gründete erfolgreichen Hedgefonds, den er an UBS verkaufte),<br />

finanziert von George Soros´ INET (Institute of New Economic Thinking):<br />

• Agent-based Model mit Realitätsdaten realer Menschen als bottom-up-<br />

Ansatz ohne jegliche modellvereinfachende Annahme (wie bisher in<br />

makroökonomischen Prognosemodellen üblich und nötig: „Diese heutigen<br />

Modelle sind nicht mal gut genug um zu versagen!“)<br />

• Großer Datenkranz echter Menschen aus unterschiedlichsten Segmenten,<br />

daraus „Second Life-Model“, aus dem handfeste Prognosen über zukünftige<br />

Entwicklungen hochgerechnet werden sollen (im ersten Schritt zur<br />

Modellentwicklung für Immobilienmarkt)<br />

• Wirklichkeit ersetzt somit bisher übliche Spekulationen und grobe<br />

Vereinfachungen<br />

• Ergebnisse sind damit der Wirklichkeit viel (selbst-)ähnlicher<br />

• Gesamtprojektziel: Agent-based Model der Gesamtwirtschaft für exaktere<br />

makroökonomische Vorhersagen im Sinne von Szenario-Einschätzungen von<br />

erwarteten oder möglichen zukünftigen Entwicklungen als realistischeres<br />

Prognosetool<br />

Quelle: Profil, 17. Okt. 2011<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

13


Strategischer und operativer Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

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Attraktor in einer Organisation:<br />

<strong>Info</strong>rmeller Führer (wie erkennbar ? Durch Befragungen)<br />

Aufgabe, bewußt u/o unbewußt: <strong>Info</strong>rmationskumulationsfeld<br />

(vgl. Lorenz-Attraktor bzw „Schmetterlingseffekt“)<br />

Erkennen und richtiges Einsetzen als „Mitspieler“<br />

neben offiziellen Führern der Hierarchie<br />

(verstärkt als Soliton Veränderungen)<br />

Peter Kutis<br />

Zum Unterschied zur klassischen Hierarchie mit deren offiziellen Führern<br />

mit zusätzlicher Gefahr gemäß 1. Peter – Prinzip:<br />

„Jeder wird solange befördert, bis er/sie den<br />

level of incompetence erreicht hat !“<br />

Zusatzgefahr: …und oft bleibt er dort oder wird sogar noch<br />

weiter nach oben „gelobt“, wodurch Problem lediglich auf<br />

anderen Bereich verschoben wird.<br />

(Beispiel: tüchtiger Verkäufer, mäßiger Verkaufsleiter,<br />

katastrophaler Vertriebsgeschäftsführer)<br />

Spiel ist eine Befreiung aus den Zwängen der<br />

Gegenwart.<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

15


FINITE SPIELE:<br />

Aus der überprüften Vergangenheit und Gegenwart in die<br />

Zukunft schließen (zB Werbekonzept überprüfen)<br />

INFINITE SPIELE:<br />

Aus der Zukunft die Gegenwart und Vergangenheit<br />

verändern (zB Auswirkung eines bestimmten Szenarios auf eigene<br />

Unternehmensstrategie)<br />

SCHACHPIEL<br />

mit<br />

vorhersagbaren Regeln,<br />

Zügen und bekannten Mitspielern<br />

STABILITÄT<br />

STRATEGIE<br />

OFFENES SPIEL<br />

mit<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

unvorhersagbaren Regeln,<br />

und Abläufen mit unbekannten Mitspielern<br />

INSTABILITÄT<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

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Beispiel: Daimler Vorstandsspiel-Klausur zur SMART-Entscheidung<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

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Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

18


STRATEGISCHES MANAGEMENT ALS RATIONALE METHODE<br />

* Portfolio, IST-SOLL-Vergleiche, Prognosetechnik, Konzepte<br />

und Vorstandsvorlagen (die vielleicht „diagonal“ gelesen<br />

werden), <strong>Info</strong>rmationsverarbeitung als Problemdiskussion.<br />

AUTOPOIETISCHES MANAGEMENT ALS INTUITIVE METHODE<br />

* Herbeiführung außergewöhnlicher Bewusstseinszustände<br />

(Zeitlosigkeit, verändertes Bedeutungserlebnis), Spaß,<br />

Spiel, Kommunikation als Lösungsdiskussion.<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

19


„MEME“ als Quasi-Gene der Erinnerung<br />

ZIEL: eigene Intuition<br />

kennenlernen<br />

METHODIK:<br />

Für ein bevorstehendes<br />

Treffen die Situation<br />

"in Gedanken"durchspielen<br />

ZIEL: Gefühle aus<br />

dem "Bauch"<br />

METHODIK:<br />

Entspannungsübung<br />

"Geistesblitze"<br />

ZIEL: eigene Intuition<br />

in Gang setzen<br />

METHODIK:<br />

Entspannung, Kopf frei<br />

* schweben --> Wüste<br />

* Berg, alter weiser Mann<br />

* Gespräch<br />

Rollenspiel<br />

ja<br />

Ideen bekommen<br />

ja<br />

Innere Stimme<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

ZIEL: Gedanken eines anderen<br />

(anwesenden) erfassen<br />

METHODIK:<br />

* ich kann es<br />

* ich bewerte nicht<br />

* ich bin nicht destruktiv<br />

* ich lese (höre) zwischen<br />

Gedanken lesen<br />

den Zeilen<br />

* "Verheimlicht er/sie mir was?"<br />

INTUITIONSÜBUNGEN<br />

(Quelle: Richard M. Contino, Intuitive Intelligenz 1997, Wien)<br />

"Phantasie ist wichtiger als Wissen. Denn das Wissen ist begrenzt, doch die<br />

Phantasie umfaßt die ganze Welt, ist der Impuls für den Fortschritt und der<br />

Anfang der Evolution." Albert Einstein<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

Intuitive<br />

Brücke<br />

nein<br />

Blockaden<br />

Ahnungen<br />

Mentale<br />

Störungen<br />

nein<br />

Stil<br />

Hilfsmittel für eigene Intuition<br />

* Schüssel mit <strong>Was</strong>ser<br />

* Gegenstand, der zur Person Bezug hat<br />

"Ich möchte wissen, was NN gerade macht."<br />

Blockaden durch fremde Umgebung<br />

Blockaden durch fremde Gedanken<br />

* Umgebung wechseln<br />

* Person meiden<br />

* "<strong>Was</strong> für ein herrlicher Tag!"<br />

Zulassen nichtkörperlicherGefühle<br />

- "Kopf frei."<br />

* negative Gedanken (Falter u. Lichtquelle) aufschreiben<br />

(5 Min/d) jeweils zu anderer Tageszeit<br />

* Entspannungsübung und bei jedem negativen<br />

Gedanken laut STOP sagen<br />

* negative Äußerungen im Team sich nicht<br />

aufschaukelnlassen<br />

eigenen intuitiven Stil suchen<br />

* sehen (visueller Typ)<br />

* wissen (analytischer Typ)<br />

* hören (auditiver Typ)<br />

* fühlen (kinästhetischerTyp)<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

20


Verhalte Dich entsprechend den Gesetzen<br />

deines inneren Selbst,<br />

Vertraue der Richtigkeit deiner Intuition.<br />

Auf diese Weise wirst Du Erfolg haben.<br />

(I Ching)<br />

STRESS REDUZIERT DAS IMMUNPOTENZIAL<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

(SOWOHL DES MANAGERS ALS AUCH DES UNTERNEHMENS)<br />

UND SOMIT<br />

DIE LEBENSERWARTUNG.<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

21


3. Organisation und ihre Strukturen<br />

im dynamischen Veränderungsprozess<br />

ORGANISATION + + + STRUKTUR<br />

Als Organisation eines System<br />

werden dessen konstitutiven Beziehungen<br />

verstanden. Veränderungen<br />

in der Unternehmensorganisation sind<br />

somit Identitätsänderungen.<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Als Struktur eines Systems werden<br />

dessen tatsächlichen Beziehungen<br />

verstanden. Veränderungen in der<br />

Unternehmensstruktur sind somit<br />

Umfeldanpassungen.<br />

IDENTITÄT + + +<br />

TURBULENZ<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

22


Das Nicht-Tun hat keine Kenntnisse,<br />

es hat keine Fähigkeiten, doch es gibt<br />

nichts, was es nicht wüsste<br />

und es gibt nichts, was es nicht könnte<br />

Lie-Zi<br />

Es ist die Aufgabe des Generals, zu schweigen und damit für<br />

Geheimhaltung zu sorgen; standhaft und gerecht, um damit die<br />

Ordnung aufrechtzuerhalten. Er muss fähig sein, seine Offiziere und<br />

Männer mit falschen Berichten und Täuschungen zu verwirren, um<br />

sie völlig unwissend zu halten.<br />

Sunzi (ca. 500 v. Chr.), Die Kunst des Krieges<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

23


HIERARCHIE + + + HETERARCHIE<br />

leitet sich aus dem Griechischen<br />

hiero (heilig) und arche<br />

(Ordnung/Herrschaft) ab und<br />

<strong>bedeutet</strong> somit System der Unterund<br />

Überordnung in der<br />

Unternehmensstruktur<br />

Peter Kutis<br />

leitet sich aus dem Griechischen<br />

hetero (ungleich/verschieden) und<br />

arche (Ordnung/Herrschaft) ab und<br />

<strong>bedeutet</strong> somit verschiedenartige<br />

und flexible Ordnung in der<br />

Unternehmensstruktur<br />

OLIGARCHIE POLYKRATIE<br />

BÜROKRATIE<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

Lenken: Planen, Organisieren, Kontrollieren Führen: Vision, Selbstorganisation, Motivation<br />

Neue Arbeitswelt<br />

Matthias Horx, Trendforscher, November 2011:<br />

SELBSTORGANISATION<br />

• Arbeitswelt im Strukturwandel:<br />

von der Industriewelt in die kreative Ökonomie<br />

• Basis der „alten“ Arbeitssicherheit war ein strenges Regime von Zeit,<br />

Verfügbarkeit und Verbindlichkeit nach dem Deal „Sicherheit gegen<br />

Abhängigkeit“<br />

• Moderne Menschen wollen innere und äußere Flexibilität und damit neue<br />

Arbeitsmodelle im Sinne von Zeit, Inhalt, Selbstverwirklichung, Entlohnung<br />

etc<br />

• Zwang zu Kreativität, Innovation und Kommunikation als neue<br />

Herausforderungen:<br />

Geld verdient man im tertiären und neuen quartären Sektor nicht mehr mit<br />

reproduzierten Produkten, sondern mit Innovation und Selbstveränderung<br />

• In der neuen Arbeitswelt wird der „organization man“ als Mann in den<br />

traditionellen Kommandohierarchien obselet, was die Arbeitskultur und die<br />

Managementstile nachhaltig ändern wird<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

24


Pathologische Hierarchie-Pyramiden<br />

Wenn sich die erste Person,<br />

die sich am Telefon meldet,<br />

deinen Anruf nicht beantworten kann,<br />

dann ist es eine Bürokratie.<br />

Peter Kutis<br />

Lyndon B. Johnson, US-Präsident<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Durchbrechen der Hierarchie-Pyramide<br />

durch<br />

heterarchische Netzwerk-Strukturen<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

25


Structure follows Strategy<br />

Historische Entwicklung der Strategie- und Organisationsansätze<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

26


Basiselemente und deren Auswirkungen bei den tradierten Organisationsbaustilen<br />

Adaption der Organisationsform<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

27


Organisation zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung<br />

Reorganisationsbedarf bei sich wandelnden Märkten<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

28


Fraktale Unternehmensorganisation<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

29


Konzept des virtuellen Unternehmens<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

30


Mittel zur strategischen Unternehmenskontrolle<br />

• Bildung harter/stabiler Aktionärskerne<br />

• Satzungsmäßige Verankerung einer spezifischen Aktie mit Sonderrechten,<br />

„golden share“, in EU nur mehr in einigen Bereichen wie Rüstung erlaubt, aber<br />

wegen russischer und chinesischer Aufkaufpläne gerade neu belebt<br />

• Stimmrechtslose Aktien (vgl Magna)<br />

• Höchststimmrechte bzw Mehrfachstimmrechte (in EU im Auslaufen; Vgl VW-<br />

Urteil für relativen Mehrheitseigentümer Porsche, gegen Land Niedersachsen)<br />

• Maximierung des Streubesitzes<br />

• Meldepflichten ab bestimmter Beteiligungshöhe bzw Gesamtoffert ab 25 %<br />

• Privatisierungskommissionen<br />

• Privatisierungsgesetze (Rahmen oder Fall bezogen)<br />

• Wettbewerbsbehörden auch zur Zustimmung von Verkäufen in strategischen<br />

Bereichen (dzt EU-Diskussion)<br />

• Rückkaufsrechte für eigene Aktien (oft Vorratsbeschluss)<br />

• Verkaufsbedingungen vorab festgelegt mit poison pills und golden parachutes<br />

Kooperationen, Allianzen, Synergien<br />

• Motto: Gesamterfolg ist mehr als Summe der Teilerfolge<br />

• Schnelligkeit/Schlagkraft gemeinsam erhöhen vor simpler Größe<br />

• Formen<br />

– Strategische Allianzen<br />

• Abgabe von Randbereichen oder outsourcing von Hilfsfunktionen bei<br />

gleichzeitiger Einbindung in gemeinsames Systemnetzwerk<br />

• 50:50 Allianzen gleich starker Partner mit neuen<br />

Konsensfindungsmethoden<br />

• Allianzen auf Zeit bzw für bestimmtes Ziel (zB Entwicklung)<br />

– Fusionen<br />

– Regionale Allianzen<br />

– Lizenzpartnerschaften<br />

– Wertschöpfungspartnerschaften horizontal und vertikal im Unterschied von<br />

sub-contracting<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

31


Die Plan- und Berichtshierarchie<br />

Peter Kutis<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

Peter Kutis<br />

Lebensfähige Strukturen durch Parallelorganisation<br />

Orden<br />

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32


Fallbeispiele<br />

Beispiel für eine offene, heterarchisch organisierte Struktur:<br />

Online-Enzyklopädie WIKIPEDIA:<br />

Freies Wissen, wo jeder frei mitarbeiten kann mittels open-source-Software,<br />

dzt. in 250 Sprachen,<br />

250 Mio Besucher pro Monat = weltweit eine der meistgenutzten Webseiten<br />

2001 von Jimmy Wales/USA gegründet<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

Der in Sydney ansässige Unternehmensverband Technical and Computing Graphics (TCG) besteht<br />

in Form eines Netzwerkes aus etwa 14 kleinen Unternehmen, die unterschiedliche Computerdienstleistungen<br />

anbieten und zusammen als eines der innovativsten australischen Unternehmen im Bereich<br />

tragbarer Datenstationen, Computergrafik, Barcode-Systeme,, elektronischer Datenaustausch, elektronische<br />

Identifizierungssysteme und ähnliche Anwendungen im Bereich der <strong>Info</strong>rmations- und Kommunikationstechnik<br />

betrachtet werden kann. Das TCG-Netzwerk operiert wie ein vielgliedrig organisiertes,<br />

pluralistisches System, das die kreative Vielfalt der beteiligten Partnerunternehmen für die Neuproduktentwicklung<br />

in einer Struktur zusammenführt, die sowohl Kooperation als auch Wettbewerb fördert.<br />

Entscheidend dabei ist eine der Heterarchie folgende Idee der Rollendifferenzierung, wobei die Definition<br />

von Zuständigkeiten im Führungssystem situationsbezogen unter den Partnern ausgehandelt wird.<br />

So übernimmt beispielsweise jenes Partnerunternehmen im TCG-Netzwerk die Führungsrolle im<br />

Produktentwicklungsprozess, welches eine neue Geschäftschance im Markt identifiziert hat.<br />

Der Projektleiter hat die Aufgabe, Entwicklungspartner zu finden, den Markt nach potentiellen Kunden<br />

zu untersuchen und andere TCG-Unternehmen in den Entwicklungsprozess zu involvieren. Darüber<br />

hinaus kann er als temporärer Netzknoten bezeichnet werden, durch den <strong>Info</strong>rmationen und Ressourcen<br />

ins Netzwerk hinein und heraus fließen. Damit bilden sich im TCG-Netzwerk unterschiedliche,<br />

fluktuierende Hierarchien mit überlappender Mitgliedschaft aus. Während einem Unternehmen bei der<br />

Entwicklung eines Neuproduktes die Rolle der Projektleitung zugewiesen wird, kann es in einem<br />

anderen Projekt die Rolle des Implementierenden oder Co-Entwicklers übernehmen.<br />

In diesem Sinne gelingt es dem TCG-Netzwerk, eine flexible Spezialisierung von Personen, Gruppen<br />

und Unternehmen zu schaffen, mit denen wiederum bestimmte Rollenerwartungen korrespondieren.<br />

Gleichzeitig verfügt TCG über wenige gemeinsame Regeln und kein hierarchisches Management,<br />

wodurch die Organisation die Fähigkeit erlangt, sich kontinuierlich hinsichtlich eines veränderten<br />

Bedarfes zu reformieren. Die charakteristischen Merkmale des Unternehmensnetzwerkes sind im<br />

Kasten auf der nächsten Seite zusammengefasst.<br />

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Charakteristische Merkmale des Unternehmensnetzwerkes<br />

am Beispiel TCG<br />

* Wechselseitige Unabhängigkeit<br />

Das TCG-Netzwerk besteht aus unabhängigen Unternehmen,<br />

zwischen denen bilaterale Vertragsbeziehungen<br />

bestehen.<br />

Grundsätzlich ist das Netzwerk für neue Unternehmen<br />

offen, sofern sie sich den gemeinsamen Regeln für ein<br />

kooperatives Zusammenarbeiten unterwerfen. Innerhalb<br />

des Netzwerkes gibt es keine hierarchische<br />

Führungsstruktur.<br />

* Partner bevorzugt<br />

Partnerunternehmen wird bei ähnlichem Leistungsprofil<br />

prinzipiell der Vorzug vor Externen gegeben.<br />

* Begrenzter Wettbewerb<br />

Der Wettbewerb unter den Partnern ist begrenzt, um<br />

vertrauensvolle Beziehungen aufbauen zu können.<br />

* Keine kurzsichtige Ausbeutung<br />

Partnerunternehmen versuchen nicht, kurzfristige Gewinne<br />

auf Kosten ihrer Kooperationspartner zu erwirtschaften,<br />

* Flexibilität und Geschäftsautonomie<br />

Die Flexibilität des Netzwerkes resultiert aus der Fähigkeit<br />

der Partnerunternehmen, auf identifizierte<br />

Geschäftschancen schnell zu reagieren. Sofern nicht<br />

gegen gemeinsame Abmachungen und Regeln verstoßen<br />

wird, ist ein Zustimmung der anderen Netzwerkpartner<br />

nicht erforderlich.<br />

* Netzwerkdemokratie<br />

Das Netzwerk verfügt weder über ein zentrales<br />

Entscheidungsgremium noch über eine formale<br />

Führungsstruktur.<br />

Peter Kutis<br />

* Ausschluss<br />

Partner, die sich opportunistisch verhalten, und gegen<br />

gemeinsame Regeln verstoßen, können aus dem<br />

Netzwerk durch Abbruch der Geschäftsbeziehungen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

* Subcontracting<br />

Das Netzwerk beinhaltet keine Unternehmen, die ausschließlich<br />

als Subcontractor eingebunden werden.<br />

Vielmehr besteht die Erwartung, dass jedes Unternehmen<br />

auch neue Geschäfte für das Gesamtnetzwerk akquiriert.<br />

* Eintritt<br />

Das Netzwerk ist offen für neue Partnerschaften.<br />

Potentielle Partner können keine finanzielle Unterstützung<br />

vom Netzwerk erwarten, sondern müssen extern Kapital<br />

akquirieren.<br />

* Austritt<br />

Prinzipiell kann jedes Unternehmen das Netzwerk verlassen.<br />

Da es jedoch keine veräußerbaren Geschäftsanteile<br />

gibt, muss ein Austritt fallweise verhandelt werden.<br />

Quelle: Miles/Snow (1995), S. 9 (adaptiert)<br />

Struktur eines fraktalen Softwareunternehmens mit 155<br />

Mitarbeitern, 36 Kompetenzteams, 9 Kompetenzcentern und<br />

3 Geschäftsbereichen<br />

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Peter Kutis<br />

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Team-Definition:<br />

Ein Team ist eine kleine Gruppe von Personen,<br />

deren Fähigkeiten einander ergänzen und die sich<br />

für eine gemeinsame Sache, gemeinsame<br />

Leistungsziele und einen gemeinsamen Arbeitseinsatz<br />

engagieren und gegenseitig zur Verantwortung<br />

ziehen. (Mc Kinsey)<br />

SEMCO – Management (1)<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

• Flat circular organization: 12 Ebenen auf 4 reduziert: counsellors-partners-coordinatorsassociates,<br />

gleichzeitig miteinander verwoben<br />

• No Org-charts: nur wenn für Erklärung von Prozessen nötig, aber sobald wie möglich wieder<br />

zu vernichten<br />

• Flexitime: freie Arbeitszeiteinteilung mit Kollegen (auch shopfloor-level !), keine<br />

Zeiterfassungskontrolle<br />

• Manufacturing cells statt assembly lines für mehr Verantwortung und Autonomie; eigene<br />

Vorgaben, Produktivitätsziele und Vorschläge möglich<br />

• Self-set pay: Mitentscheid bei Gehalt auf fast allen Ebenen<br />

• Salary surveys: Mitarbeiter sollen Gehälter am Markt aktiv vergleichen und an Unternehmen<br />

berichten<br />

• Profit-sharing: Basis-Prozentsatz am Unternehmensgesamtgewinn zur Verteilung verhandelt<br />

(ca. 25 %), dann eigenständige Verteilung in den Abteilungen, Firmen, etc.<br />

• Transparency: alle Unternehmensinfos werden veröffentlicht, plus Kurse für Verstehen (z.B.<br />

Bilanzlesen für Arbeiter)<br />

• Risk salary: freiwilliges Programm: in schlechten Zeiten -25 %, in guten +125%<br />

• Keine Statussymbole, keine Reisevorschriften (Kategorie etc): Korrektiv Kollegen<br />

• Headline one page memos only<br />

• No Vacation accumulation: jeder muss Urlaub im Jahr verbrauchen wegen Erholung/Abstand<br />

• Hepatitis leave: sabbatical für mehrere Wochen oder Monate alle 2 Jahre möglich<br />

• Lost in space: junge Mitarbeiter dürfen 12 Monate in 12 verschiedenen Abteilungen ohne Chef<br />

und bestimmter Aufgabe Erfahrung sammeln<br />

Quelle: Ricardo Semler. Maverick (Einzelgänger). UK 1993, www.semco.locaweb.com.br/en<br />

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SEMCO – Management (2)<br />

Peter Kutis<br />

• Factory committee: zwingend in jeder business unit einzusetzen plus Einbindung Gewerkschaft<br />

sowie regelmäßiger institutionalierter Dialog mit Management, alle Themen genereller<br />

Bedeutung<br />

• Management by walking-around: keine Mauern, nur Pflanzen als Barrieren<br />

• Reverse evaluation: vor Aufnahme/Beförderung muss es Interviews und Bewertung von<br />

Kollegen und zukünftigen Mitarbeitern geben<br />

• Regelmäßige Bewertung auch der Vorgesetzten durch anonyme multiple-choice-Fragebögen<br />

von Mitarbeitern<br />

• Down-bossing auch im Verhalten, keinerlei Diskrimierung<br />

• Mitarbeiter werden als mündige Bürger in allen Belangen angesehen: keine Zwangsprogramme<br />

(z.B. Sport, etc.), nur Unterstützung, wenn selbst gewünscht<br />

• Gegen Entfremdung: jede business unit maximal 150 Mitarbeiter<br />

• Elimination of support-staff (Sekretär(in),Assistant(in),Rezeptionist, etc.): jeder selbst<br />

typing,copying,coffeeing,guest fetching, etc.<br />

• Working at home forciert<br />

• Satellite programme: Hilfe und Vernetzung bei Selbständig-Machen<br />

• Family silverware: bei 70 % Eignung wird eigener Mitarbeiter bei Jobbesetzung bevorzugt<br />

• Clean-outs: 2 Mal jährlich ein Nachmittag shut-down in allen Abteilungen für Auskehren jedes<br />

Arbeitsplatzes (Dokumente, Papiere bis zu alten Maschinen)<br />

Quelle: Ricardo Semler. Maverick. UK 1993<br />

SEMCO Principles and Values<br />

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Peter Kutis<br />

1 – To be a dependable and reliable company;<br />

2 – Value honesty and transparency over and above all temporary interests;<br />

3 – Seek a balance between short-term and long-term profit;<br />

4 – Offer products and services at fair prices which are recognized by customers as the<br />

best on the market;<br />

5 – Provide the customer with differentiated services, placing our responsibility before profits;<br />

6 – Encourage creativity, giving support to the bold;<br />

7 – Encourage everyone's participation and question decisions that are imposed from the top down;<br />

8 – Maintain an informal and pleasant environment, with a professional attitude and free of<br />

preconceptions;<br />

9 – Maintain safe working conditions and control industrial processes to protect our personnel and the<br />

environment;<br />

10 – Have the humility to recognize our errors and understanding that we can always improve.<br />

Corporate Democracy and Participative Management<br />

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The last Lecture: Really Achieving your Childhood Dreams, 18.9 2007<br />

Randy Pausch, Professor für Computerwissenschaften,<br />

Carnegie Mellon University/ Pittsburgh/USA, 1960 – 25.7.2008, Pankreaskrebs<br />

Kein Vortrag über Leidensweg und das Sterben, sondern über das Leben:<br />

Projektsemester „Erfinde Deine eigene virtuelle Realität“ als Spiel im Projektteam<br />

ETC: Entertainment Technology Center mit eigenem Master-decree<br />

Träume träumen und zu realisieren versuchen<br />

Spaß haben bei allem („Es macht Spaß, das Unmögliche zu versuchen.“)<br />

Be prepared: Luck is where preparation meets opportunity !<br />

Loyalität ist keine Einbahnstrasse<br />

Wie helfen Dir Menschen (Erkenntnis: Alleine geht´s nicht):<br />

immer Wahrheit sagen<br />

ehrlich entschuldigen<br />

Fokus auf andere, nicht nur auf sich selbst<br />

<strong>Internet</strong>: w_.cmu.edu/uls/journeys/randy-pausch/index<br />

Randy Pausch: Last Lecture. Die Lehren meines Lebens. Bertelsmann 2008<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

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SELBSTORGANISATION<br />

SELBSTLERNFUNKTIONEN<br />

(Recht auf Irrtum)<br />

SELBSTERHALTUNGSFUNKTIONEN<br />

(Recht auf Wachstum)<br />

SELBSTSTEUERUNGSFUNKTIONEN<br />

(Recht auf Entscheidung)<br />

OFFENE STRUKTUR<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

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Wird die Wissensgesellschaft chaotisch sein?<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

<strong>Was</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>Info</strong>-/<strong>Internet</strong>-<strong>Zeitalter</strong>?<br />

• Wandel/Dynamik:<br />

– 15 % der Chinesen sprechen Engl. = #1 englischsprachiges Land in 3 J<br />

– 2010: 540.000 englische Worte = 5* mehr als zur Shakespeare-Zeit<br />

– Indien als brain trust: 25% Inder mit über-DS IQ > US-<br />

Gesamtbevölkerung (ca. 300 Mio)<br />

• Arbeitswelt,Sozialumfeld:<br />

– 10 gefragteste Jobs 2010 gab es 2000 noch nicht<br />

– 1 von 4 Unselbständigen < 1 Jahr bei gleichem Arbeitgeber<br />

1 von 2 < 5 J.<br />

– Schätzung US-Arbeitsmin.: heutige Schüler werden mit 38 J bereits DS<br />

10-14 Jobs gemacht haben<br />

– 2009: 1 von 8 US-Eheschließung erfolgt nach online-Bekanntschaft<br />

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Peter Kutis<br />

<strong>Was</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>Info</strong>-/<strong>Internet</strong>-<strong>Zeitalter</strong>?<br />

• <strong>Info</strong>.volumen der NY-Times aus 1 Woche > Mensch über gesamte<br />

Lebenszeit im 18.Jhd.<br />

• Erreichen von 50 Mio. Menschen Marktdurchdringung:<br />

– Radio 38 J.<br />

– TV 13 J.<br />

– <strong>Internet</strong> 4 J.<br />

– iPod 3 J.<br />

– Facebook 2 J.<br />

• Exponentielle Zeit: 2009 31 Bill.Google-Suchen/Monat, 2006: 2,7 Bill<br />

• Schnelllebigkeit: 1.kommerzielle Textmessage: 12/1999,<br />

2010: pro Tag > Weltbevölkerung (ca. 1,35 Mrd)<br />

• Technische <strong>Info</strong>rmation: Verdoppelung alle 2 Jahre<br />

– Technikstudent mit 4 Jahres-Studium: Hälfte, was im 1.Jahr gelernt<br />

wurde, ist im 3.Studiumsjahr bereits veraltet !<br />

Quelle: Presse, 6.10.2011<br />

D,Nl: je 12 unter Top 200<br />

Ö: 1 !<br />

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Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

<strong>Was</strong> <strong>bedeutet</strong> <strong>Info</strong>-/<strong>Internet</strong>-<strong>Zeitalter</strong>?<br />

• 2010: 4 Exabytes (4,0*10^19) an unique <strong>Info</strong>rmationen generiert ><br />

5000 Jahre zuvor<br />

• NTT/Japan: neues einzelnes Glasfaserkabel mit 14 Trill.Bits/sec =<br />

2660 CD´s oder 210 Mio Telefongespräche<br />

• <strong>Info</strong>-Leitungsmöglichkeit: Verdreifachung alle 6 Monate (Schätzung,<br />

dass dies zumindest 20 Jahre weiter anhält)<br />

• Zukunft ?: 2013 Supercomputer mit mehr<br />

Rechenoperationsmöglichkeiten als das sehr komplexe menschliche<br />

Gehirn<br />

• 2050: 1000 $-Computer leistet quantitativ mehr Rechenleistung als<br />

Gehirne der gesamten Menschheit<br />

Begriffe der Wissensgesellschaft<br />

Komplexität Art und Anzahl der Relationen zwischen Elementen eines Systems<br />

(Überschuss an Optionen)<br />

Managementziel: Komplexität reduzieren, mit Komplexität<br />

umgehen können<br />

Kompliziertheit Grad der Unterschiedlichkeit der Elemente eines Systems<br />

Managementziel: Unterschiedlichkeit zu erkennen und<br />

daraus Schlussfolgerungen zu ziehen<br />

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Peter Kutis<br />

Kompetenz Ein Unternehmen ist ein System von unternehmensspezifischen<br />

Kompetenzen. Je spezifischer diese Kompetenzen ausgeprägt sind und<br />

je besser sie der Marktnachfrage entsprechen, desto wettbewerbsfähiger<br />

ist das Unternehmen<br />

Managementziel: positive Wissensbilanz erzielen, die dann wertvoll ist,<br />

wenn Unvorhergesehenes bewältigt werden kann<br />

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Peter Kutis<br />

negative Wissensbilanz: ausschließlich Bedürfnisse der Kunden erfüllen<br />

positive Wissensbilanz: gegenwärtige und künftige Bedürfnisse der<br />

Kunden erraten zu wollen<br />

Elastizität Fähigkeit zu Visionen (forecast, foresight), zu Strategieevolution,<br />

Organisationsinnovationen<br />

Managementziel: Anpassungsfähigkeit fördern (d.h. Redundanz* zu<br />

tolerieren, Parallelentwicklungen zulassen,<br />

Heterarchien akzeptieren)<br />

* Redundanz .... die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers fällt mit zunehmender Redundanz<br />

(wie überflüssiger <strong>Info</strong>rmation) exponenziell (Eigenschaften eines Teams)<br />

Suche nach Veränderung in der Zukunft organisieren<br />

(besser in Teams als in einer Zukunftsabteilung)<br />

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Peter Kutis<br />

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Peter F. Drucker: Erkenntnisse<br />

Peter Kutis<br />

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Peter Kutis<br />

Ein Artikel Druckers in der US-Zeitschrift „Forbes ASAP“ (29. 8. 94) ist dem Thema „<strong>Info</strong>literacy“ gewidmet. Die Grundaussage<br />

ist eigentlich nur, dass der Chef auf keinen Fall die Festlegung des <strong>Info</strong>rmationsbedarfs des Unternehmens einem <strong>Info</strong>rmatiker<br />

oder <strong>Info</strong>rmationsmanager überlassen darf. Unternehmen werden heute um <strong>Info</strong>rmationen herum strukturiert. Und das ist<br />

Chefsache. In diesem Artikel sind auch für den amerikanischen Management-Professor ganz typische Erkenntnisse enthalten:<br />

- „Vor vielen, vielen Jahren prägte ich den Begriff „Profitcenter“. Heute schäme ich mich dafür, denn innerhalb eines<br />

Unternehmens kann es keine Profitcenter geben. Das sind alles nur Kostencenter. Der Gewinn kommt nur von<br />

außen. Wenn ein Kunde einen Wiederholungsauftrag gibt - und sein Scheck platzt nicht - hat man ein Profitcenter.<br />

Alles davor sind Kosten.“<br />

- „Wenn wir von Weltwirtschaft sprechen, kann ich nur hoffen, dass niemand glaubt, dass man wirklich global<br />

agieren kann. Man kann es nicht. Die <strong>Info</strong>rmationen reichen nicht …. Das Unternehmen der Zukunft wird auf das<br />

konzentrieren, worüber es <strong>Info</strong>rmationen besitzt.“<br />

- „Für die meisten Chefs ist die wichtigste <strong>Info</strong>rmation nicht die über ihre Kunden, sondern die über die Nichtkunden.<br />

Dort spielen sich die Veränderungen ab.“<br />

Als Beispiel führt Drucker die amerikanischen Kaufhäuser an. Niemand wusste mehr über seine Kundschaft als sie. Mit diesem<br />

Wissen konnten sie die Kunden und 28 Prozent Marktanteil bis zu den 80er Jahren halten. Nur: Sie wussten nichts über die<br />

Nichtkunden und ihre 72 Prozent Marktanteil. Und diese Nichtkunden begannen im Kaufe der 80er Jahre, das Kaufverhalten in<br />

den USA zu bestimmen. „Die Kaufhäuser wussten mehr und mehr über weniger und weniger.“<br />

Trendletter 10/94<br />

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Peter Kutis<br />

Der Übergang aus der Industrie- in die Wissensgesellschaft<br />

Industriegesellschaft Wissensgesellschaft<br />

Eine Ware war um so wertvoller,<br />

je weniger davon im Umlauf war.<br />

Je höher der Preis der Ware,<br />

desto mehr kann man verdienen.<br />

Handelsbarrieren und Zollschranken regeln<br />

den Warenstrom und die Verkäufer brauchten<br />

Visa, Arbeitsbewilligungen und<br />

Geldtransaktionen.<br />

Je mehr Netzwerkteilnehmer es gibt, desto<br />

wertvoller ist die Teilnahme (z.B. Faxgeräte).<br />

Herschenken kann im Netzwerk zur Gewinnmaximierung<br />

führen (z.B. Netscape oder<br />

Sun haben die ersten Millionen Kopien<br />

verschenkt).<br />

Ein Software-Hersteller benötigt weder ein<br />

Visum noch eine Arbeitsbewilligung, noch zahlt<br />

er Zoll, um weltweit sein Geld zu verdienen.<br />

Strategische Kernkompetenzen in der Wissensgesellschaft<br />

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Peter Kutis<br />

1. Überlegene Beherrschung des Wertschöpfungsprozesses<br />

2. Eingespielte Mitarbeiter (Team)<br />

3. Bekanntheit der Marke<br />

4. Zugang zu den Kunden<br />

Quelle: Turnheim<br />

Folien TU Vorlesung, 15.11.2011<br />

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