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Innovation und Innovationsmanagement - IMW - Technische ...

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Erscheint in: Degischer, Lüftl (Eds.): Leichtbau. Prinzipien, Werkstoffauswahl <strong>und</strong>Fertigungsvarianten, Wiley, Weinheim 2009.7. <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>smanagementA.Stepan, B.EdlSeit den Arbeiten von Schumpeter über das Phänomen <strong>Innovation</strong>, ist das Interesse an<strong>Innovation</strong>en, dem damit einhergehenden <strong>Innovation</strong>sprozess <strong>und</strong> den Möglichkeiten diesenzu managen stetig gestiegen. Erfolgreiches Innovieren kann auf verschiedenste Weisestattfinden: was wird innoviert – Produkte vs. Prozesse? Woher kommt der Anstoß zur<strong>Innovation</strong> – supply-push vs. demand-pull? Handelt es sich um eine radikale oder eineinkrementelle <strong>Innovation</strong>?Im folgenden Kapitel soll die Entwicklung von <strong>Innovation</strong> im Kontext derSelektionsumgebung – dem Umfeld in der sich die <strong>Innovation</strong> entwickelt – besprochenwerden, weiters wie sich verschiedene Anreizsysteme (Förderungen, Patente) auf die<strong>Innovation</strong>sfähigkeit von Unternehmungen auswirken, sowie die Betrachtung von<strong>Innovation</strong>en in Bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit. Wie eine <strong>Innovation</strong> am Markt reüssierthängt von verschiedenen Faktoren ab. Einige methodische Hinweise, die beim Managen von<strong>Innovation</strong>en zur Anwendung gelangen, <strong>und</strong> für eine rasche Diffusion förderlich sind, wieProduktlebenszyklus, Conjoint-Analysen, Lernkurven etc. werden erläutert. Letztendlichfindet <strong>Innovation</strong> aber immer in der Praxis statt – learning by doing kann durch nichts ersetztwerden, aber effizienter verlaufen, wenn man Hintergründe kennt <strong>und</strong> sich die ErfahrungDritter, die in Theorie <strong>und</strong> Fallstudien enthalten ist, zu Nutzen weiß.7.1. <strong>Innovation</strong>Für die effektive Gestaltung des <strong>Innovation</strong>sprozesses ist ein tieferes Verständnis zentralerPhänomene des Prozesses erforderlich. Nur so erkennt man was <strong>und</strong> wie etwas managebar ist,wo Führung eingreifen kann <strong>und</strong> wie hoch der zu erwartende Aufwand für eine <strong>Innovation</strong> ist.Entscheidend ist, woher das auslösende Signal für eine <strong>Innovation</strong> kommt – von Ergebnissender Gr<strong>und</strong>lagenforschung, die nur eine kleine Gruppe von Spezialisten kennt <strong>und</strong> versteht, biszu Forderungen vom Markt für längst fällige Verbesserungen, reicht hier die Palette.<strong>Innovation</strong>en im Leichtbau werden einerseits vom Marktbedarf (Verminderung derBetriebsenergie), andererseits von gesellschaftlichen Gesichtspunkten (Ökologie,Energieverbrauch) stimuliert, treten aber auch als technology-push durch neue Werkstoffe,neue Herstellungsverfahren <strong>und</strong> neue Konstruktionsmöglichkeiten auf. Von großer Relevanzist weiter, wie die Umgebung, die die <strong>Innovation</strong> aufnehmen <strong>und</strong> befördern soll – dieSelektionsumgebung – aussieht, gestaltet <strong>und</strong> mit für die Diffusion der <strong>Innovation</strong>maßgeblichen Informationen versorgt werden kann. <strong>Innovation</strong> als Managementaufgabe istein relativ junges Forschungsgebiet, das sich aus der <strong>Innovation</strong>stheorie herausgebildet hat<strong>und</strong> dessen moderner Ursprung mit dem von Schumpeter entworfenen Entrepreneurship-Paradigma beginnt [1], [2]. In Anlehnung an diese Paradigma verstehen wir auch heute unter<strong>Innovation</strong> eine bisher noch nie da gewesene qualitative <strong>und</strong>/oder quantitative Kombinationvon Inputfaktoren, die neue <strong>und</strong> verbesserte Wertschöpfungsmöglichkeiten für die Wirtschaftbietet <strong>und</strong> die sich letztlich aus dem Umsatzprozess 1 vollständig finanzieren muss [3].1 Umsatzprozess ist hier sehr weit zu verstehen wenn <strong>Innovation</strong>en im Bereich der staatlich gemanagtenInfrastruktur betrachtet werden (z. B. im Ges<strong>und</strong>heitswesen, wo <strong>Innovation</strong>en über regulierte Tarife <strong>und</strong> Steuern1


Innovieren ist heute eine conditio sine qua non für die Wirtschaft <strong>und</strong> dementsprechend ist inAnalogie zur ‘Sorgfalt des ordentlichen Kaufmannes’ von einer Verantwortung desManagements für den <strong>Innovation</strong>sprozess zu sprechen. Abschnitt 7.1 geht daher auf das<strong>Innovation</strong>sparadigma <strong>und</strong> auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen ein. In Abschnitt7.2 werden Faktoren, die für ein erfolgreiches Innovieren in Unternehmen wichtig sindbesprochen. Typen von <strong>Innovation</strong>en <strong>und</strong> die Selektionsumgebung werden in Abschnitt 7.3dargestellt <strong>und</strong> diskutiert <strong>und</strong> in Abschnitt 7.4 werden schließlich methodische Ansätze zurBewertung von <strong>Innovation</strong>en <strong>und</strong> zur Gestaltung des <strong>Innovation</strong>smanagements aufgezeigt.7.1.1. <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> Verantwortung für <strong>Innovation</strong>en als zentrale ManagementaufgabeMit den bahnbrechenden Arbeiten von Schumpeter über den dynamischen Charakter derWirtschaft hat die Jagd nach dem Erfolgsindikator Nummer 1, der erfolgreichen <strong>Innovation</strong>,bewusst begonnen. Dabei mutet es wie ein Widerspruch in sich an, wenn man versuchtKreativität zu zähmen <strong>und</strong> nachzuvollziehen wie Schumpeter den Innovator sieht. Er ist nichtnotwendigerweise der Erfinder oder der Eigentümer einer Unternehmung, aber ein unruhigerGeist, der immer nach Verbesserungen Ausschau hält, neue Faktorkombinationen, neueAnwendungen <strong>und</strong> neue Märkte sucht, Freude am Umsetzen von Ideen, am Gestalten <strong>und</strong> amLösen von Problemen hat <strong>und</strong> paradoxerweise nicht in erster Linie am Profit interessiert ist.Mit anderen Worten ist er ein Entrepreneur, der durch konstruktive Destruktion (creativedestruction) [4] zum Erfolg kommt. Mit dieser mystischen Beschreibung kann man natürlichkeine dynamische Wirtschaftstheorie begründen, geschweige denn daran denken, managebare<strong>Innovation</strong>sprozesse zu gestalten.Schumpeter ist jedoch auch der erste, der Gestaltungsempfehlungen für den<strong>Innovation</strong>sprozess in Form von Suchfeldern <strong>und</strong> Rahmenbedingungen angibt, die bis heutedie Sprache, in der über <strong>Innovation</strong> gesprochen wird, geprägt haben. Er ist außerdem dererste, der sehr deutlich klar macht, dass die Finanzierung aus Eigenkapital künftigunzureichend sein wird <strong>und</strong> dass auch das Bankensystem gefordert ist, mit Krediten einenBeitrag zur Finanzierung des <strong>Innovation</strong>sprozesses zu leisten. Damit hat Schumpeter die<strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> den Unternehmer – den Entrepreneur – zweifach vom Eigentümerdenkengelöst. Erstens, können auch Manager Entrepreneure <strong>und</strong> damit Innovatoren sein <strong>und</strong>zweitens ist die Finanzierung nicht mehr an Eigenkapital geb<strong>und</strong>en, sondern umfasstzwangsläufig auch Fremdkapital [5] <strong>und</strong> heute auch staatliche Förderungen.Die Verantwortung für den <strong>Innovation</strong>sprozess wurde ursprünglich individuell <strong>und</strong> nichtsystematisch wahrgenommen, heute übernimmt auch der Staat über Förderungen <strong>und</strong> über dieGestaltung von Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Infrastrukturmaßnahmen Verantwortung. Im Kanonder modernen Organisationstheorie <strong>und</strong> Organisationsentwicklung ist Verantwortung für den<strong>Innovation</strong>sprozess fest verankert. Es obliegt der Unternehmensführung, dem<strong>Innovation</strong>sprozess in der Organisation angemessen Raum zu geben [6].Die berühmten Schumpetersch’en Suchfelder – deren Benennung heute noch als Schlagworteubiquitär sind – waren:a. Produktinnovationen: Produkte, die es so noch nicht gegeben hat.b. Prozessinnovationen: Prozesse, die bisher noch nicht ausgeführt bzw. getestet wurden.finanziert werden).2


c. Marktinnovationen: damit ist das Erschließen neuer Märkte, Anwendungen <strong>und</strong>Vermarktungsformen gemeint.d. Neue Rohstoffe <strong>und</strong> Vorprodukte: Inputs, die noch nicht entdeckt, oder derenGebrauchsfähigkeit noch nicht entdeckt waren oder die erst geschaffen wurden.Hierunter fallen ganz besonders neue Werkstoffe.e. Organisationale <strong>Innovation</strong>en <strong>und</strong> neue Wettbewerbsstrategien, wie schaffen oderzerstören eines Monopols.Aus Schumpeters Sicht wären heute noch Finanzmärkte mit neuen Formen der Finanzierungdes Absatzes einzubeziehen. Auch wurde von Schumpeter nicht – zumindest nicht explizit –die Bedeutung von staatlichen Investitionen in die Infrastruktur (Verkehr, Kommunikation,etc.) erwähnt, obwohl er kein strikter Gegner von staatlichen Interventionen in dasWirtschaftsgeschehen war.Heute erkennen wir, dass Schumpeters Suchfelder überschneidend sind, was zwar theoretischnicht befriedigend ist, aber für die praktische Arbeit kaum Konsequenzen hat. Was für deneinen (Anbieter) eine Produktinnovation ist, kann für den anderen (Käufer) eineProzessinnovation sein. Ähnlich verhält es sich auch mit neuen Materialien, derDurchdringung aller Geschäftsbereiche mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien,sowie mit der Entdeckung neuer Märkte <strong>und</strong> neuer Strategien. Werkstoffbezogene<strong>Innovation</strong>en werden über unterschiedliche technologische Ansätze erreicht: Durch dieEntwicklung neuer Materialien, i. a. verb<strong>und</strong>en mit neuen Herstellungstechnologien (z. B.LD-Stahlherstellung). Neue Formgebungen ermöglichen nicht nur neue Produkte (z. B.Spaceframe-Technologie) sondern auch Werkstoffsubstitutionen (Al-Gussteile stattGusseisen). Selbst unter Beibehaltung des Werkstoffes sind durch die neuenKonstruktionsmöglichkeiten (Gestaltungsoptimierungen) <strong>Innovation</strong>en möglich. Alle in den<strong>Innovation</strong>sprozess involvierten Personen sind gefordert die zunehmende Auswahl antechnologischen Möglichkeiten zu erkennen <strong>und</strong> systematisch auf die Markttauglichkeit zuevaluieren. Reuter [7] stellt Methoden für die Werkstoffauswahl für den Maschinenbauzusammen.Aus dem letzten Punkt (e), dem kreativen Organisieren des Wettbewerbsauftritts vonUnternehmungen <strong>und</strong> der Strategiefindung, kann man auch eine bemerkenswerte weitereAufteilung der Verantwortung für den <strong>Innovation</strong>sprozess sehen. Haben wir bisher von einerTeilung der Verantwortung für <strong>Innovation</strong>en zwischen Eigentümer <strong>und</strong> Manager gesprochen,so kommt noch vielfach der Consultant dazu: viele Unternehmungen delegieren dieVerantwortung für die Strategiefindung heutzutage an möglichst renommierte Berater.Dahinter steckt in vielen Fällen ein nicht unproblematisches Rechtfertigungsdenken desverantwortlichen Managements, eine Scheu, die Verantwortung für einschneidendeVeränderungen im Produktionsprogramm oder in den Produktionsprozessen selbst zu tragenoder schlicht <strong>und</strong> einfach zu wenig Kapazität um eine Strategie selbst zu entwickeln.Problematisch ist dies nicht nur wegen der hohen Kosten renommierter externer Berater,sondern auch wegen der oft ‚gebrandeten’ Einheitsstrategie, die hier modulartig top-downüber das zu beratende Unternehmen oder den zu verändernden Geschäftsbereich gestülptwird.Resümee aus dem Schumpeter’schen Entrepreneurship-Paradigma aus heutiger Sicht:Schumpeter hat mit seiner dynamischen Sicht des Wirtschaftsprozesses unser Verständnis fürdie Wirtschaft radikal verändert, Denkmuster <strong>und</strong> die Terminologie geprägt.<strong>Innovation</strong>stheorie ist heute ein, wenn nicht das zentrale Fach der Wirtschaftstheorie. Diekonsequente Kontrolle von Input, Throughput <strong>und</strong> Output ist eine wichtige Quelle für3


<strong>Innovation</strong>en. Bezeichnungen wie Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen sind fester Bestandteilder Wirtschaftssprache, ebenso wie die creative destruction, wie Schumpeter den<strong>Innovation</strong>sprozess später so treffend zusammenfassend charakterisierte.7.1.2. Wettbewerb <strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>sprozesseIn den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren haben sich in Europa die Märkte gr<strong>und</strong>legend verändert. Aus denMärkten der Nachkriegswirtschaft, auf denen von Investitionsgütern bis zu Konsumgüternalles knapp war, wurde eine Wettbewerbswirtschaft, in der die Nachfrager die Machtübernahmen. <strong>Innovation</strong>en waren gefragt um auf zunehmend internationalisierten Märktenreüssieren zu können. Das Thema <strong>Innovation</strong> wurde immer bedeutender. Auf denNachkriegsmärkten waren produktivitätssteigernde <strong>Innovation</strong>en zur Versorgungssicherung<strong>und</strong> zum Aufbau der Industrie gefragt. Besonders Stahl spielte damals in der Weltwirtschafteine herausragende Rolle. In einer der weltweit führenden wirtschaftswissenschaftlichenZeitschriften erschien 1966 ein Artikel, der Österreich <strong>und</strong> das LD-Verfahren weltberühmtmachte. In diesem Artikel wird die <strong>Innovation</strong> LD-Stahl <strong>und</strong> die Auswirkungen dieser<strong>Innovation</strong> auf den US Stahlmarkt analysiert. Die Produktivität des in Österreich patentiertenLD-Verfahrens war 4-mal so hoch als die in den USA installierten open-hearth Prozesse.Obschon in den späten 50er Jahren die Stahlbranche der USA mit peinlichen, öffentlichenUntersuchungen (Kefauver Hearings) konfrontiert war, dauerte es bis in die Mitte der 60erJahre, bis auch die drei großen, den Markt mit mehr als 50% der Kapazität dominierendenStahlwerke, das Verfahren übernommen hatten. Der Verlust für die Volkswirtschaft der USAwar enorm – in der Literatur wurde das Ausmaß dieser Ignoranz als kriminell bezeichnet 2 .Für Manager von <strong>Innovation</strong>en ist es nicht unerheblich, die Rolle des Staates zu verstehen.Einmal, um zu erkennen warum gefördert wird <strong>und</strong> weiters, um gegebenenfalls effizientesLobbying betreiben zu können. Weltweit wurden Regierungen <strong>und</strong> die Wirtschaftspolitik derBedeutung des Themas <strong>Innovation</strong> gewahr <strong>und</strong> es entstanden unzählige nationaleFörderinstitutionen, um der heimischen Wirtschaft Mittel zum Innovieren zuzuführen <strong>und</strong>Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unternehmungen ermutigen sollten, das riskanteGeschäft des Innovierens zu betreiben. Die Verantwortung, die der Staat <strong>und</strong> zunehmend auchsupranationale Institutionen wie die EU hier übernehmen, besteht darin, dassUnternehmungen unter Umständen zu (geförderten) <strong>Innovation</strong>en verleitet werden, die sichdann als nicht erfolgreich herausstellten. Ursache dafür kann eine zu geringe Förderung, einezu späte Förderung oder das Setzen falscher Anreize sein. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass man sichniemals von einer Förderung dazu verleiten lassen darf auf einem Gebiet zu investieren, vondem man nicht überzeugt ist. Was gefördert wird, darf nur als Hinweis für interessanteForschungsfelder gelten. Die Palette der Förderinstrumente ist sehr bereit: sie erstreckt sichvon direkten Projektförderungen, über Investitionszuschüsse bis hin zur indirekten Förderungdurch steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten. Staatliche Interventionen laufen heute in Europaüber Plattformen der EU. Das Thema <strong>Innovation</strong> and Growth wird von der EU 3 forciert,2 “...the best open hearth practice results in a production rate of 39 to 40 tons per hour. Our basic oxygenfurnaces have produced at the rate of 106 tons per hour this month. On a trick heat basis we have hit 160 tons perhour“. Und weiter „It is noteworthy that the three mayor revolutions in steelmaking – the Bessemer, SiemensMartin (open hearth), and basic oxygen processes – were not the product of American inventive genius nor theoutput of giant corporate research laboratories. The oxygen process was developed in continental Europe andperfected by the employees of a nationalized enterprise, in a war-ravaged country, with a total steel ingotcapacity of about 1 million tons – by a firm that was less than one – third the size of a single plant of the UnitedSteel Corporation.” Die Firma, von der hier die Rede ist war die VOEST.3 So wurde zu Beginn der turnusmäßigen Präsidentschaft Frankreichs 2008 eine große Konferenz zum Thema‚Knowledge for Growth: European Strategies in Global Economy’ veranstaltet <strong>und</strong> Themen zumZusammenhang von <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> Wachstum, <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> globale Netzwerke, etc. vorrangig behandelt [8],[9], [10].4


wobei aus wissenschaftlicher Sicht das Henne-Ei Problem noch nicht eindeutig gelöst ist:folgt das Wachstum der <strong>Innovation</strong> oder bringt Wachstum <strong>Innovation</strong>en hervor? Das Problemist insofern nicht trivial, als kostspielige Mitnahmeeffekte damit verb<strong>und</strong>en sind.Erfolgreiche, kompetente Unternehmungen würden auch ohne Förderung innovieren (d. h.man könnte die dort konsumierten Mittel einer anderen Verwendung zuführen oder sparen)<strong>und</strong> bei Unternehmungen, die nur innovieren, weil gefördert wird, stellt sich dieKompetenzfrage (sind die Mittel dort richtig angelegt?). Sinnvoll ist Förderung nur dann,wenn ein offensichtliches Risiko, wie bei innovativen Gründungen <strong>und</strong> Gründungen ausErgebnissen der Gr<strong>und</strong>lagenforschung, die a priori nicht mit einer fre<strong>und</strong>lichen, d. h.aufgeklärten Selektionsumgebung rechnen können, vorhanden ist. Ähnliches gilt für die<strong>Innovation</strong>spolitik in Konzernen <strong>und</strong> die Verteilung von Forschungsbudgets in großenUnternehmungen. Ein sehr erfolgreicher Manager-Entrepreneur der deutschenAutomobilindustrie favorisiert ein Modell, das es Abteilungsleitern erlaubt, ca. 15% ihresBudgets spontan, d. h. ohne Investitions- oder Projektanträge, zu verwenden um plötzlichauftauchende Ideen rasch auszuprobieren <strong>und</strong> konkret zu testen. 20% wäre zuviel, 10% zuwenig, 15% sind gerade der richtige Anreiz für innerbetriebliche Entrepreneure. Auch hierliegt eine Form der indirekten Förderung vor, allerdings auf einer privaten Konzernebene.Zur Identifikation zur Beurteilung von lohnenden künftigen Forschungsfeldern gibt es nurwenige systematische Ansätze. Einer davon ist Technologiemonitoring <strong>und</strong> umfasstmethodische Auswertungen der Literatur <strong>und</strong> Datenbanken(Technologieentwicklungsmonitoring),Wettbewerbsbeobachtung(Technologiepolitikmonitoring), Überprüfung des eigenen Wissens <strong>und</strong> der Kapazitäten, diezur Umsetzung im Vergleich zu Wettbewerbern zur Verfügung stehen(Technologiestrukturmonitoring) <strong>und</strong> einen Prozess zur Generierung von strategischenOptionen. Ein derartiges Monitoring ist vor allem für nationale <strong>und</strong> supranationaleOrganisationen aber auch für große Unternehmungen sinnvoll [11].Zusammenfassend kann zur Rolle der nationalen <strong>und</strong> supranationalen Förderungen oder<strong>Innovation</strong>ssysteme gesagt werden, dass Projektförderungen fast immer zu ‘me too’<strong>Innovation</strong>en führen <strong>und</strong> indirekte Förderungen, die innovierenden Unternehmungen mehrFreiheiten lassen, zu bevorzugen sind. In jedem Fall sind aber Investitionen in dieKnowledge-Infrastruktur von Unternehmungen <strong>und</strong> eines Staates sinnvoll. Dies umfassteinerseits Investitionen in alle Stufen des Bildungssystems <strong>und</strong> andererseits leistbare <strong>und</strong>steuerlich geförderte Fortbildung der Humanressourcen.7.2. Die Erfolgsfaktorenforschung <strong>und</strong> ihre ErgebnisseDe Entmystifizierung des <strong>Innovation</strong>sprozesses hat mit Schumpeter begonnen <strong>und</strong> setzt sichheute mit Corporate Entrepreneurship fort. Innovieren wird als zentrale Funktion derUnternehmung gesehen die in Organisation <strong>und</strong> Organisationsentwicklung zu berücksichtigenist. Die Erfolgsfaktorenforschung leistet hierzu wichtige Beiträge [12], [13], [14].Die <strong>Innovation</strong>sfähigkeit von Unternehmungen sicherzustellen, ist eine strategische Aufgabe,die am einfachsten durch den Dynamic Capability View-Ansatz beschrieben wird, der aufTeece et al. zurückgeht. Zur Sicherstellung eines möglichst kontinuierlichen flows an<strong>Innovation</strong>en werden in die Organisation drei Routinen genannte Prozesse implementiert, dieregelmäßig, aber mit unterschiedlicher Geschwindigkeit systematisch durchlaufen werden. Essind dies I Konfiguration, II Lernen <strong>und</strong> III Rekonfiguration 4 .4 Wir folgen dabei der Darstellung von N. B. Sammer, W. Wirtz, O. Schilke, a.a.O.5


Ad I. Konfiguration:Diese Routinen zerfallen in zwei Subroutinen Ia) Operativ – <strong>Innovation</strong>s-Prozessmanagement<strong>und</strong> Ib) Strategisch – <strong>Innovation</strong>s-Portfoliomanagement. Während die erstere bekannteElemente des Projektmanagement von wohl definierten Projekten umfasst, dient die zweiteRoutine dem Auffinden von Optionen, die als Projekte optimal zur Ausrichtung <strong>und</strong>Ausstattung der Unternehmung passen. Dazu gehören u. U. neben Technologiemonitoring-Ansätzen auch Ansätze die methodisch dem financial engineering entlehnt sind, wie der realoptions Ansatz [15].Ad II. Lernen:Auch diese Routine wird zweckmäßigerweise in zwei Ströme IIa) Internes Lernen <strong>und</strong> IIb)Externes Lernen (von K<strong>und</strong>en) zerlegt, wobei vor allem die interne Kommunikation <strong>und</strong> dieKommunikation mit K<strong>und</strong>en, potentiellen lead usern <strong>und</strong> anderen Marktinstitutionen, sowohlauf Absatzmärkten, als auch auf Lieferantenmärkten, gemeint ist. Immerhin kommen diemeisten neu in den Markt eintretenden Wettbewerber von einem dieser beiden Märkte. Einsehr erfolgreicher Manager aus der Aluminiumindustrie hat dies zum Postulat für neueEntwicklungen erhoben: Für den Erfolg einer Neuentwicklung sind drei Säulen maßgeblich,die genaue Kenntnis des Absatzmarktes bzw. des Produktes, die vollkommene Beherrschungder Fertigungsprozesse <strong>und</strong> die intime Kenntnis des Materials. <strong>Innovation</strong>en soll man nur dortsuchen, wo man sich mindestens zweier dieser Erfolgsgaranten sicher sein kann – die dritteKompetenz kann man erarbeiten.Ad III Rekonfiguration:Hier ist eine Unternehmenskultur zu schaffen, die die Rückkoppelung via IIa) & IIb) auf Ia)& Ib) nicht nur erlaubt sondern auch fördert <strong>und</strong> zu einer laufenden Anpassung der Routinenan die Kompetenz <strong>und</strong> Umwelt der Unternehmung aufruft.Besonders hervorgehoben wird immer wieder das <strong>Innovation</strong>sklima in der Unternehmung.Hellmann [16] hat es in nachvollziehbarer Weise als Spiel zwischen der Unternehmensleitung<strong>und</strong> den kreativen MitarbeiterInnen formuliert <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>gerüst für die Gestaltung desUnternehmensklimas dargestellt.MitarbeiterInnen bekommen Aufgaben zugeteilt <strong>und</strong> werden dafür bezahlt, dass sie sich aufderen erfolgreiche Erledigung konzentrieren. Dabei kommt es vor, dass sie durch dieUmgebung <strong>und</strong> Tätigkeit zu Ideen inspiriert werden, die von ihrer Haupttätigkeit abweichen.Die Reaktionen der Unternehmensleitung <strong>und</strong> die darauf folgenden Reaktionen derMitarbeiterInnen können in vier Gruppen zusammengefasst werden:a) die Unternehmensleitung setzt Incentives <strong>und</strong>/oder zwingt die MitarbeiterInnen, sichauf die Hauptaufgabe zu konzentrieren. Dies wird umso leichter gelingen, wenn dieVerwertungsrechte beim Unternehmen liegen <strong>und</strong> nicht bei den MitarbeiterInnen. DieMitarbeiterInnen geben nach – ihre <strong>Innovation</strong>en werden unterdrückt.b) Die MitarbeiterInnen <strong>und</strong> die Unternehmensleitung bleiben stur, es kommt zurTrennung <strong>und</strong> die abgespaltene Gruppe verfolgt ihre neuen Ziele, z. B. durch eineGründung. Dies wird nur der Fall sein, wenn die MitarbeiterInnen von ihrem Erfolgoder vom (relativen) Misserfolg bei der ihnen von der Unternehmensleitungzugewiesenen Aufgabe überzeugt sind. Möglich wird dies jedoch nur dann, wenn dieUnternehmung keine Verwertungsrechte an den neuen Ideen haben. <strong>Innovation</strong>enentstehen außerhalb der Unternehmung.6


c) Unternehmensleitung gibt nach, erlaubt den MitarbeiterInnen ihre Ideen zu verfolgen<strong>und</strong> stellt die Ressourcen bereit (Intrapreneurshiplösung).d) Die Unternehmensleitung macht bei einer Unternehmensgründung mit <strong>und</strong> es entstehtein Start-up (wenn MitarbeiterInnen die Verwertungsrechte besitzen) oder reinesSpin-off Unternehmen, wenn die Verwertungsrechte bei der Unternehmung liegen.Aus diesem Modell wird die prinzipielle Rolle der Verwertungsrechte ersichtlich. Liegendiese bei den MitarbeiterInnen <strong>und</strong> entwickeln sich die maßgeblichen Teile derSelektionsumgebung sehr vorteilhaft, werden Unternehmensgründungen zur Durchsetzungvon <strong>Innovation</strong>en sehr wahrscheinlich, da diese auch die bessere berufliche Alternative fürMitarbeiterInnen darstellen. Falls die Verwertungsrechte bei der Unternehmung liegen,werden Gründungen zum Durchsetzen von <strong>Innovation</strong>en deutlich gebremst. DieUnternehmung verzichtet auf eine Abweichung vom Kerngeschäft <strong>und</strong> erhofft sich aber dafürVorteile für das Kerngeschäft. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es daher attraktiv, dieErteilung von Verwertungsrechten für die MitarbeiterInnen zu fördern <strong>und</strong> für dieUnternehmungen ist dies oft die einzige Möglichkeit, hervorragende MitarbeiterInnen zuhalten.Daraus ergeben sich interessante Fragen <strong>und</strong> Herausforderungen für die Organisation einerinnovativen Unternehmung: bottom-up <strong>Innovation</strong>en (<strong>Innovation</strong>en durch MitarbeiterInnen)sind bis zu welchem Grad erlaubt oder erwünscht? Und welche Form der <strong>Innovation</strong>?Zumeist sind es nur Verbesserungen, also inkrementelle <strong>Innovation</strong>en aus denbestehenden/zugewiesenen Aufgaben heraus (Produkte <strong>und</strong> Prozesse) oder kann es auch eine<strong>Innovation</strong> sein, die vom Core-business zwar inspiriert ist, aber von diesem wegführt? Undwenn man darauf einsteigt, wie sind die Incentives zu gestalten? Patentrezepte gibt es keine –jeder Fall muss einzeln behandelt werden 5 .7.3. Die Rolle der Selektionsumgebung <strong>und</strong> managementorientierte <strong>Innovation</strong>skonzepteDie Selektionsumgebung wurde in die Diskussion von Nelson <strong>und</strong> Winter [17] eingeführt:„...a necessary condition for survival of an innovation ist that, after a trial, it be perceived asworthwhile by the organisations that directly determine whether it is used or not...“. Dies istfür gewöhnlich der Fall, wenn die Nutzer oder nutzenden Institutionen den Wert höhereinschätzen, als die Kosten, die für die <strong>Innovation</strong> anfallen bzw. den Preis, der für die<strong>Innovation</strong> zu bezahlen ist. Die Organisationen die über die Aufnahme einer <strong>Innovation</strong>entscheiden sind in der Regel Konsumenten am point of sale, Unternehmungen in B2B(Business to Business) Märkten <strong>und</strong> die Öffentliche Hand. Wesentlich ist aber auch, ob dieFaktormärkte sich auf die Produktion der <strong>Innovation</strong> einstellen, ob die Produktion (vor-)finanziert werden kann, ob eventuell Infrastrukturmaßnahmen dafür geschaffen werden <strong>und</strong>allem voran, ob die interne Selektionsumgebung des Betriebes, des Konzerns, den zuerwartenden Nutzen (die zu erwartenden Erlöse) über den Wert der Kosten zu stellen vermag.In Abb. 7.1 sind wichtige Layer – interne <strong>und</strong> externe – der Selektionsumgebung dargestellt.Es wird die Ablösung eines bisher dominierenden Paradigmas durch eine neues dargestellt.Sie verläuft, wie viele Diffusionsprozesse S-förming, darf aber nicht mit demProduktlebenszyklus, der sich für jede Produktgeneration neu entwickelt, verwechselt werden.Metcalfe <strong>und</strong> Boden [18] unterscheiden zwischen internen <strong>und</strong> externen selectionenvironment, was natürlich nur sinnvoll ist, wenn der R&D Prozess einer Unternehmunggeschlossen, d. i. stark vertikal organisiert ist. Unter der Netzwerkperspektive einer offenen5 Siehe H. Frank, a.a.O.7


<strong>Innovation</strong>sumgebung ([19], [20]) verliert diese Unterscheidung wieder an Bedeutung. EinProdukt wie das Auto kann längst alle Hürden der Selektionsumgebung genommen haben <strong>und</strong>ein profitables Produkt darstellen, dennoch kann die Anwendung eines neuen Materials (z. B.Zellularem Aluminium [21]) bei einigen (untergeordneten) Komponenten an der internenSelektionsumgebung (vorläufig) scheitern. Die Selektionsumgebung ist prinzipiell gestaltbar,z. B. für <strong>Innovation</strong>en die vom Markt nicht, noch nicht oder nicht in dieser Form erwartetwerden, hat aber auch eine eigene Dynamik.Die Darstellung der Selektionsumgebung erfolgt unter einem Technologiezyklus über derZeitachse, die einzelnen Zeilen entsprechen dabei wichtigen Teilbereichen derSelektionsumgebung mit den für einen Zeitpunkt typischerweise zu erwartenden Zuständen,Situationen <strong>und</strong> Reaktionen, die für die Bewertung der <strong>Innovation</strong> von Bedeutung sind.Ausgehend von Schumpeters Konzeption der <strong>Innovation</strong> haben sich konzeptionell in dermethodischen Diskussion zwei <strong>Innovation</strong>stypen herauskristallisiert, die für das tiefereVerständnis <strong>und</strong> für das Management von <strong>Innovation</strong>en von Bedeutung sind: supply-push <strong>und</strong>demand-pull.Die Charakterisierung supply-push – demand-pull (ähnlich auch technology-push – marketpull)betrifft die Richtung, aus der das Signal für die <strong>Innovation</strong> kommt. Betrachtet man dieSelektionsumgebung <strong>und</strong> ihre Agenten, erkennt man sofort, dass die Managementlastenungleich verteilt sind. Kommt die <strong>Innovation</strong> in Form des Aufzeigens neuer Möglichkeitenaus dem Bereich der Gr<strong>und</strong>lagenforschung, aus Forschungslabors oder von einerForschungsfirma als Produktvorschlag, so ist die Aufmerksamkeit der Selektionsumgebungzunächst nur bedingt gegeben. Die Anstrengungen, die Aufmerksamkeit auf den Märkten zuerlangen sind umso größer, je besser die wirtschaftliche Lage ist. Bei hohen Wachstumsratenoder bei dominanten Unternehmungen (siehe das Beispiel der Stahlindustrie), setzen sichneue <strong>und</strong> oft radikale <strong>Innovation</strong>en nur schwer am Markt durch. Das Timing ist denkbarschlecht, niemand will sich mit Neuerungen beschäftigen, die ein (technisches <strong>und</strong>wirtschaftliches) Risiko in sich bergen <strong>und</strong> für die im Moment keine Notwendigkeitengesehen werden. Eine bedeutende Rolle für diesen <strong>Innovation</strong>styp spielen dann großeUnternehmungen, die das Risiko auf sich nehmen können oder auf Gr<strong>und</strong> des innovativenImages Herausforderungen suchen (<strong>und</strong> sich diese auch leisten können). Interessanterweisesind dabei auch Infrastrukturunternehmungen der Öffentlichen Hand von strategischerBedeutung. Gelingt es jedoch, radikale <strong>Innovation</strong>en umzusetzen, dann führt dies zumonopolähnlichen Zuständen, die temporär Bestand haben. Der technology-push bzw. dieUmsetzung der ersten supply-push <strong>Innovation</strong>en führt dann zu einem Basisdesign(Basisinnovation) das mehr oder weniger lange in dieser prinzipiellen Form Gültigkeit hat.Daran schließen sich vor allem Verbesserungsinnovationen, die die Abfolge vonProduktgenerationen bestimmen. Da für die ersten Generationen der Basisinnovation oft aucheigene Prozesse zu entwerfen sind, um zumindest eine Kleinserienfertigung zu starten, dieminimale Qualitätsanforderungen erlaubt, wird auf der Umsetzungsebene oft ein kleinerSchwarm von Prozessinnovationen für die Umsetzung ausgelöst. Bei der Preisbildung für den<strong>Innovation</strong>spartner spielen in dieser Phase noch ‚Kostenersätze’ unter Einbeziehung vonLernkurven eine wichtige Rolle, da Marktpreise noch nicht oder nicht eindeutig beobachtbarsind. Es ist typisch, dass mit dem Grad der Marktdurchdringung <strong>und</strong> mit dem Eintreten vonWettbewerbern in den Markt sich nicht nur gut beobachtbare Preise am Markt herausbildensondern auch der Kostenwettbewerb an Bedeutung gewinnt. Die <strong>Innovation</strong>sraten, auch jeneder Verbesserungsinnovationen, beginnen zu sinken, aber die <strong>Innovation</strong>sintensität bei denProduktions- <strong>und</strong> Distributionsprozessen nimmt zu [22]. Oft entschließen sichProduktinnovatoren die Produktion des Produktes aufzugeben <strong>und</strong> stattdessenProzessinnovationen erfolgreich zu vermarkten. Für den Aufbau von Kapazitäten analog zumMarktwachstum stellen Produktlebenszykluskurven ein wichtiges Instrument dar. BesondereBedeutung kommt hier auch der Minimum Efficient Scale (MES) zu. Darunter versteht man8


in Abhängigkeit vom Stand der Technik jene Kapazität die unbedingt erforderlich ist, um vonder Kosten- <strong>und</strong> Qualitätsseite her am Markt bestehen zu können [23] 6 .Der Managementaufwand im Bereich des demand-pull ist hingegen wesentlich geringereinzuschätzen. Die Aufforderung zur <strong>Innovation</strong> kommt vom Markt selbst als latenteNachfrage oder von einer Unternehmung, die bereit ist, ein gut eingeführtes Produkt weiter zuentwickeln. Der Markt hat das Produkt, seinen Nutzen <strong>und</strong> seinen Gebrauch verinnerlicht <strong>und</strong>versteht Weiterentwicklungen. Derartige Entwicklungen werden auch inkrementelle<strong>Innovation</strong>en genannt. Typisch dafür sind Bemühungen in Richtung schneller (produktiver),reiner (qualitätssteigernde <strong>Innovation</strong>en) <strong>und</strong> kleiner (Trend zur Miniaturisierung). Bei sehrstarkem Wettbewerb dominieren zahlenmäßig demand-pull <strong>Innovation</strong>en. Supply-pushscheint weniger oft vorzukommen, tendiert dann jedoch dazu radikale <strong>Innovation</strong>enhervorzubringen. Unter einer radikalen <strong>Innovation</strong> versteht man ein Produkt oder einen Marktmit monopolistischen Zügen. Inkrementelle <strong>Innovation</strong>en sind durchführbar unterBeibehaltung vieler Parameter der betrieblichen Organisation. Bei radikalen <strong>Innovation</strong>en(vor allem bei Prozessinnovationen) ändert sich sehr viel. Radikale <strong>Innovation</strong>en müssendaher mit stärkerem Widerstand rechnen als inkrementelle <strong>Innovation</strong>en 7 [24].Das <strong>Innovation</strong>smanagement konkreter <strong>Innovation</strong>en unterscheidet sich vor allem durch dieQualität (Vollständigkeit) der Selektionsumgebung <strong>und</strong> die Beobachtbarkeit der Signale, dievon der Selektionsumgebung kommen. Da supply-push <strong>Innovation</strong>en von den etabliertenSelektionsumgebungen nicht vorausgesehen werden, bedarf es intensiver Informationspolitikum die Möglichkeiten der <strong>Innovation</strong> auf den relevanten Märkten zu signalisieren. DieAbgrenzung des relevanten Marktes erfolgt dabei immer durch den potentiellen Nutzer <strong>und</strong> istbestimmt durch die Substitute bzw. bisherigen Lösungen zur Befriedigung dieser Bedürfnisse.Bei besonders radikalen <strong>Innovation</strong>en müssen diese Bedürfnisse auch erklärt <strong>und</strong> damitgeweckt werden um sich Schicht für Schicht durch die potentiellen Konsumenten zu arbeiten.Je kleiner die Institution ist, die den technology-push hervorbringt, desto schwieriger bisaussichtslos ist das Unterfangen. Starke Partner, wie dem Procurement verpflichtete, oftstaatsnahe Infrastrukturunternehmungen oder starke Industriepartner (lead user) sind hierunerlässlich. Romantische Erfolgsstorys wie der Erfolg von Microsoft oder der geniale Wurfvon Google sind leider die Ausnahme <strong>und</strong> nicht die Regel. Lead user sind auch auf dermarket-pull Seite des <strong>Innovation</strong>sspektrums bei den dort vorherrschenden inkrementellen<strong>Innovation</strong>en von Vorteil.Leitner [25] zeigt in einer großen empirischen Arbeit quer über alle Branchen, wieerfolgreiche (vorwiegend radikale) <strong>Innovation</strong>en sich in wichtigen Phasen des<strong>Innovation</strong>sprozesses <strong>und</strong> in der Selektionsumgebung darstellen. Quelle für die <strong>Innovation</strong>enwaren immer hoch motivierte Mitarbeiter mit guten Kontakten zum Markt <strong>und</strong> zur scientificcommunity. Dementsprechend ergab sich auch ein Überhang von market-pull gegenübersupply-push, der aber insgesamt nicht signifikant war. Über die Zeit betrachtet, scheinen die70er dem technology-push verhaftet, während in den 90ern market-pull häufiger anzutreffenwar. 50 % der <strong>Innovation</strong>en waren übrigens das Ergebnis einer gezielten Suche, 20% wurdenauf den Zufall zurückgeführt.Als wichtigster Erfolgsfaktor für die kritische Schwelle der Markteinführung war immer einefrühzeitige Einbindung von ,innovativen Pilotk<strong>und</strong>en’, vor allem im B2B Bereich. Sie waren6 Siehe auch H. Frank, a.a.O.7 So wird für die Deutsche Wirtschaft vermutet, dass sie zu stark auf inkrementelle <strong>Innovation</strong>en ausgerichtet istdie in wenigen reifen Technologien zur Anwendung kommen. Für radikale <strong>Innovation</strong>en reichen diegesetzlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Risikotragung in Deutschland kaum aus. Hier wäre tatsächlichein Europa der unterschiedlichsten Geschwindigkeiten (Stammzellengesetzgebung) gegeben.9


nicht nur erste K<strong>und</strong>en mit ökonomisch interessanten Losgrößen, sondern bei derWeiterentwicklung der 1. Generation im erweiterten Praxistest von Bedeutung <strong>und</strong> damitauch Partner bei der Risikotragung. Auch wird generell das scaling-up von Kleinserien- zurMassenfertigung unterschätzt. Bei Begleitung der Produktion durch Prozessinnovationenwerden diese Hürden leichter genommen <strong>und</strong> es stellte sich sogar heraus, dass durch dasspezifische Zusammenwirken von Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen auch Hochlohnstandortenachhaltig abgesichert werden können.Die durchschnittlichen Entwicklungszeiten betrugen 62 Monate. Für die 90er Jahre wurdeeine Verkürzung auf 40 Monate festgestellt – gr<strong>und</strong>sätzlich wurde die Zeitdauer immerunterschätzt, d. h. die geplanten Entwicklungszeiten wurden in allen Fällen überschritten.Trotz Anwendung eines professionellen Projektmanagements forderten überraschende neueErgebnisse oder Veränderungen der Umwelt ihren Tribut. 1,5 Jahre vergingen imDurchschnitt mit dem ,scaling up’ der Invention zur marktfähigen <strong>Innovation</strong> bzw. zumPrototypenbau <strong>und</strong> nach weiteren 1,5 Jahren wurde die Gewinnschwelle erreicht. DieFinanzierung war nirgends ein gravierendes Problem, es wurde wenig Fremdkapitalaufgenommen <strong>und</strong> nur eine <strong>Innovation</strong> wurde mit Venture Capital realisiert. Förderungenwurden in mehr als 50% der Fälle beansprucht, aber weniger zur Stärkung der Finanzkraft,sondern als Testimonial. Die Zuerkennung wurde als externes Gutachten über dieSinnhaftigkeit der Bemühungen verstanden <strong>und</strong> dementsprechend vielfach zur Überwindunginterner Widerstände eingesetzt!In mehr als der Hälfte der Fälle haben Wettbewerber auf die erfolgreiche Markteinführungmit eigenen Produkten/<strong>Innovation</strong>en reagiert, aber mit entsprechender Verzögerung. In dieserZeit war es für innovative Unternehmungen durchaus möglich, Monopolrenten zu lukrieren.Diese <strong>Innovation</strong>srenten entsprechen durchaus den Intentionen des Patentsystems.Patentierungen werden umso häufiger zum Schutz der <strong>Innovation</strong> herangezogen, je einfacherdie <strong>Innovation</strong>en sind. Je komplexer die <strong>Innovation</strong>, desto mehr Patente sind zum Schutz des<strong>Innovation</strong>skomplexes notwendig, desto mehr Angriffspunkte sind aber auch für daserfolgreiche Umgehen von Patenten gegeben. In Anbetracht des zeitlichen Vorsprungs, desknow how Vorsprungs für die weitere Entwicklung von Generationen, der mit derPatentierung verb<strong>und</strong>enen Offenlegungspflicht, der Funktionsweisen der <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong>bestimmte lead user Konstellationen führen dann oft dazu, dass auf Patentierung verzichtetwird. Das sind auch wichtige Gründe dafür, dass sich Patentstatistiken für internationaleVergleiche der <strong>Innovation</strong>sfähigkeit nicht uneingeschränkt heranziehen lassenDie Praxis lehrt uns am meisten über das Management von <strong>Innovation</strong>en – daher wird auchdie Lektüre von guten Fallstudien, wie sie in der Arbeit von Leitner, aber auch in den vonAlbach für die Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Fallstudiensammlung [26] zufinden sind, ausdrücklich empfohlen. Dennoch seien, quasi zusammenfassend, ein paarmethodische Hinweise <strong>und</strong> Instrumente, die für das <strong>Innovation</strong>smanagement nützlich sind,behandelt.Methodische Hinweise für das Management werden im Abschnitt 7.4 behandelt.10


Abbildung 7.1: Selektionsumgebung: Evolution einer Technologie über der Zeit11


7.4. WirtschaftlichkeitsüberlegungenZu Beginn einer neuen Technologie steht die Invention, die anfangs nur eine Idee für einneues Produkt oder einen neuen Prozess darstellt ohne Berücksichtigung der tatsächlichenEinsatzfähigkeit am Markt. Erst bei der Umsetzung der Invention in ein diffusionsfähigesProdukt kann von einer <strong>Innovation</strong> gesprochen werden. Diese Überführung der Idee in einemarktfähige <strong>Innovation</strong> erfordert den Einsatz von Ressourcen, durch den sich ein erwarteterNutzen in der Zukunft ergibt. Unter Wirtschaftlichkeit verstehen wir das Verhältnis vonmonetär bewertetem Nutzen zu monetär bewertetem Ressourceneinsatz. Um dieWirtschaftlichkeit von <strong>Innovation</strong>en beurteilen zu können müssen wir diese daher immer imSpannungsfeld von Kosten <strong>und</strong> Erlösen betrachten, da erst durch eine umfassendeAuseinandersetzung mit beiden Seiten eine Entscheidung getroffen werden kann, ob <strong>und</strong>inwieweit eine <strong>Innovation</strong> Vorteile bringt.7.4.1 Diffusion von <strong>Innovation</strong>Die Diffusion im Kontext des <strong>Innovation</strong>smanagements beschreibt die in mehreren Phasenablaufende Inanspruchnahme von neuen Produkten oder Prozessen in der Gesellschaft –ausgehend davon, dass die Durchdringung des Paradigmas durch neue <strong>Innovation</strong>en in Formeiner S-Kurve verläuft (siehe Abschnitt 7.3), entspricht die Aufteilung der Käufer typischenPhasen des Diffusionsprozesses, wie in Abb. 7.2 dargestellt.Man unterteilt die Käufergruppen, in Abhängigkeit vom Anschaffungszeitpunkt derTechnologie nach Innovatoren, Frühkäufern, der frühen Mehrheit, der späten Mehrheit <strong>und</strong>den Nachzüglern. Innovatoren nennt man die kleine Gruppe an Personen, die neueTechnologien <strong>und</strong> Produkte kurz nach deren Markteintritt erwirbt. Innovatoren zeichnen sichdurch ein hohes Maß an Risikobereitschaft aus <strong>und</strong> verfügen meist über ausreichendefinanzielle Ressourcen um mögliche Verluste, die mit der frühen Adoption einhergehen,auszugleichen. Die darauf folgende Gruppe, die Frühkäufer, stehen in regem Austausch mitden ihnen potentiell nachfolgenden Käufergruppen, von denen sie als Referenzpersonenangesehen werden. Sie nehmen somit die Rolle eines Meinungsbildners ein, dessen Verhaltenfür andere Käufer maßgeblich für die Kaufentscheidung ist. Der Anteil der frühen <strong>und</strong> spätenMehrheit an den gesamten Käufern ist in etwa gleich groß <strong>und</strong> beträgt in Summe mehr als50% – im Gegensatz zur frühen Mehrheit hat die späte Mehrheit jedoch ein geringeres Maßan finanziellen Ressourcen zur Verfügung bzw. eine geringere Zahlungsbereitschaft, wodurchsie sich skeptischer gegenüber Neuheiten verhält <strong>und</strong> diese oftmals erst aufgr<strong>und</strong> vonGruppendruck oder ersatzbedingter Notwendigkeit angeschafft werden. Am schwierigstenerweist sich der Übergang von den unabhängigen, die Vorteile <strong>und</strong> Möglichkeiten einer neuen<strong>Innovation</strong> erkennenden Innovatoren <strong>und</strong> Frühkäufern zum „Hauptmarkt“, der sichpragmatischer <strong>und</strong> zurückhaltender verhält. Ist diese Hürde jedoch erstmals überw<strong>und</strong>en,leitet die Adoption der <strong>Innovation</strong> durch die frühe Mehrheit den Beginn der intensivstenDiffusionsphase auf dem relevanten Markt ein. Die letzte Gruppe, die als Nachzüglerbezeichnet wird, kauft <strong>Innovation</strong>en erst, wenn diese das Paradigma beinahe vollständigdurchlaufen haben – sie agieren traditionsbewusst <strong>und</strong> weisen ein stark von Erfahrungengeprägtes Verhalten auf [27], [28].Das quantitative Verhältnis der Käufergruppen schwankt im Zeitablauf über dieProduktgenerationen. Innovatoren-Käufer werden zwar nie verschwinden, aber mitzunehmend prinzipieller Akzeptanz werden sie relativierbar. Bei manchen Produktgruppen(Autos, Laptop, Handy) übernehmen auch Tester <strong>und</strong> Testberichte in kompetenten Medienihre Funktion.12


Abbildung 7.2: Diffusionsprozess (Busse von Colbe,Hammann, Lassmann S. 43)Die Geschwindigkeit der Diffusion durch den relevanten Markt hängt von folgendenEigenschaften der <strong>Innovation</strong> ab:• Relativer Vorteil gegenüber bestehenden Produkten• Kompatibilität mit den Bedürfnissen des Konsumenten• Komplexität des Produkts• Teilbarkeit• Beobachtbarkeit der Adaption durch andere potentielle KonsumentenDie in Abb. 7.2 gezeigten Phasen werden umso schneller durchlaufen, je größer der relativeVorteil der <strong>Innovation</strong> ist (wobei hier sowohl finanzielle als auch die Performance betreffendeVorteile gemeint sind), je mehr das Produkt in der Lage ist die Bedürfnisse des Nutzers zubefriedigen, je geringer die Komplexität <strong>und</strong> somit der Erklärungsbedarf ist, je höher dieTeilbarkeit (auch zeitlich) <strong>und</strong> damit auch die Möglichkeit das Produkt zu testen ist <strong>und</strong> jestärker die Adoption des Produkts durch Dritte beobachtet werden kann(Referenzgruppentheorem) [28].7.4.2. Der ProduktlebenszyklusWährend der Diffusion durchläuft das Produkt mehrere Phasen, die von unterschiedlichenAbsatzmengen <strong>und</strong> damit auch unterschiedlichen Umsätzen geprägt sind. Abb. 7.3 zeigt denProduktlebenszyklus, beginnend mit der Einführungsphase über das Wachstum, die Reife, dieSättigung <strong>und</strong> schließlich die Degeneration. In der Einführungsphase wird das neue Produkterstmals auf dem Markt angeboten – die Absatzmengen steigen zu Beginn nur langsam, dadas Produkt noch unbekannt ist <strong>und</strong> oftmals Widerstände auf Seite der K<strong>und</strong>en zu überwindensind. In der Wachstumsphase beginnt das Produkt auf dem Markt zu diff<strong>und</strong>ieren <strong>und</strong> manbeobachtet einen progressiven Verlauf des Absatzes der mit Beginn der Reifephase in einendegressiven Verlauf übergeht. In der Reifephase nimmt die Bedeutung der13


Produktdifferenzierung zu, da die Abgrenzung von der zunehmenden Konkurrenz anBedeutung gewinnt. Die letzte Lebensphase des Produkts wird Degeneration genannt – indieser Phase gehen die Absatzmengen zurück, das Sortiment wird gekürzt <strong>und</strong> das Produktletztendlich vom Markt genommen. Von der Konzeption her kann der Lebenszyklus –zumindest bis zum Beginn der Degenerationsphase – als Integral über die Diffusionsfunktion(siehe Abb. 7.2) gesehen werden. Über den Technologiezyklus reihen sich die einzelnenProduktlebenszyklen der Produktgenerationen aneinander. Da auf der Ordinate üblicherweiseder Umsatz aufgetragen wird <strong>und</strong> der Preis bei zunehmenden Absatzmengen sinkt, entsprichtder hier skizzierte konstante Umsatz durchaus steigenden Absatzmengen [29].Abbildung 7.3: Produktlebenszyklus (angelehnt an Kilger, S. 124 – 127)Der Produktlebenszyklus, wie er hier beschrieben wurde, stellt eine idealtypische Form dar –tatsächlich hängen die Verläufe jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweisedem Zeitpunkt des Markteintritts, dem Produkttyp <strong>und</strong> dem Neuheitsgrad. Produkte mithohem Neuheitsgrad haben meist eine längere Einführungsphase, da hier die bereitsangesprochenen Widerstände von Seiten des Marktes, die es zu überwinden gilt, höher sind.Folglich ist auch die Einführungsphase bei Unternehmen die als erster in den Markt eintretenhöher als bei nachfolgenden Unternehmen, deren Strategie auf Imitation ausgerichtet ist.Produkte mit geringem Neuheitsgrad werden hingegen zu Beginn eine rasche Verbreitungerfahren, der nach einem früh erreichten Absatzmaximum eine lange Degenerationsphasefolgt (siehe Abb. 7.4) [30]. Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Produkt nach Ende derDegenerationsphase bestehen bleibt <strong>und</strong> ein sogenannter Rumpfmarkt entsteht, das heißt, dassdas Produkt trotz des Angebots an neuen <strong>Innovation</strong>en weiterhin von einem Teil derKonsumenten nachgefragt wird.Eine andere Form der Produktlebenskurve ist auf dem Gebrauchsgütermarkt anzutreffen. DaGebrauchsgüter im Gegensatz zu Verbrauchsgütern eine längere Nutzungsdauer aufweisen<strong>und</strong> meist in einem annähernd gleichen zeitlichen Abstand ersetzt werden, weist dieLebenskurve hierfür regelmäßige Schwankungen auf 8 .8 Siehe Kilger, a.a.O., S. 126f14


Abbildung 7.4: Lebenszyklus bei unterschiedlichem Neuheitsgrad (Simon, S. 245)7.4.3. Die Conjoint-AnalyseWir haben die Einflussfaktoren auf die Diffusionsgeschwindigkeit aufgezeigt <strong>und</strong> dabeigesehen, dass die Entscheidung ein Produkt zu erwerben von vielen verschiedenen Faktorenabhängt. Eine Möglichkeit mehr über die Beweggründe, die zum Kauf führen zu erfahren, istdie Durchführung einer Conjoint-Analyse (auch Conjoint-Measurement). Jedem Produkt sindmehrere Attribute zuzuschreiben, die die Kaufentscheidung des Konsumenten inunterschiedlich hohem Maß beeinflussen. Ziel der Conjoint-Analyse ist es den Beitrag dereinzelnen Produkteigenschaften zum Gesamtnutzen zu ermitteln, um so ein Produkt anbietenzu können, das in der Lage ist die Bedürfnisse der Konsumenten bestmöglich zu decken.Es wird davon ausgegangen, dass sich der Gesamtnutzen eines Produkts für denKonsumenten additiv aus den Teilnutzenwerten der einzelnen Eigenschaften zusammensetzt.Die Durchführung der Conjoint-Analyse erfolgt in fünf Schritten: zu Beginn werden dierelevanten, voneinander unabhängigen, aber vom Designer beeinflussbaren Eigenschaften desProdukts definiert. Im zweiten Schritt werden verschiedene Merkmalskombinationenzusammengestellt, die die Konsumenten im dritten Schritt bewerten müssen, so dass eineReihung der Merkmalskombinationen vorgenommen werden kann. Aufgr<strong>und</strong> dieser Reihungkönnen weiters für jeden Konsumenten Teilnutzenwerte der Produkteigenschaften ermittelt<strong>und</strong> daraus Gesamtnutzenwerte sowie relative Wichtigkeiten abgeleitet werden. Im letztenSchritt können diese individuellen Nutzenwerte schließlich zu Nutzenwerten für alleIndividuen aggregiert werden. Vor allem bei der Gestaltung neuer Produkte ist die Conjoint-Analyse eine gute Methode um den Einfluss verschiedener Produktmerkmale, wie Material,Farbe, Gewicht, Funktionalität, Preis etc. auf die Gesamtnutzenbeurteilung des Konsumentenzu bestimmen <strong>und</strong> somit die Präferenzen des K<strong>und</strong>en besser zu verstehen. In der Praxisbestehen neben dem hier angeführten noch zahlreiche weitere Verfahren der Conjoint-Analyse, die sich beispielsweise in der Erhebung <strong>und</strong> Bewertung der Stimuli unterscheiden[31].Conjoint-Measurement kann als Methode der Wahl für das Design von Produkten <strong>und</strong>Produktklassen sowohl im Bereich der Konsumgüter als auch der Anlagegüter gesehen15


werden 9 .Die in Abschnitt 7.1.2 skizzierte Ignoranz des LD-Verfahrens hat den frühen Adoptoren satteGewinne gebracht, was den Marktführern wiederum beträchtliche Marktanteilsverluste bzw.entgangene Einnahme beschert hat.7.4.4. Die LernkurvenDie Durchdringung des Marktes <strong>und</strong> die Geschwindigkeit mit der diese erfolgt, habenAuswirkungen auf die zu erwartenden Erlöse einer <strong>Innovation</strong>. Welche Einflüsse gibt es nunauf Seite der Kosten?Der Beginn einer neuen Produktion ist von Unsicherheit <strong>und</strong> mangelnder Erfahrung derArbeitskräfte geprägt. Mit zunehmender Anzahl an produzierten Einheiten verringern sichjedoch im Laufe der Zeit aufgr<strong>und</strong> der gewonnenen Erfahrung <strong>und</strong> der Übung dieFertigungszeiten, der Materialverschleiß nimmt ab, Fehler der Maschinen werden behobenusw. Dadurch sinken im Zeitverlauf die anfangs hohen zeitabhängigen Kosten pro Stück, bissie am Ende der Lernphase ein annähernd stabiles Niveau erreichen. Dieser Lerneffekt kanngraphisch in Form einer Lernkurve dargestellt werden. Eine Lernrate von 80% bedeutet, dassdie Produktion der zweiten Einheit eines Produkts nur mehr 80% der ersten Einheit kostet, dievierte Einheit nur mehr 80% der zweiten – bei jeder Verdopplung der Produktion sinkensomit die Kosten um 20% gegenüber der letzten Verdopplung. Die Lerneffekte betreffenjedoch nur die fertigungszeitabhängigen Stückkosten. Abhängig von der Lernrate weisen dieLernkurven eine stärkere oder schwächere negative Steigung auf – umso steiler die Steigungist, umso größer sind auch die Lerneffekte [32]. Konkurrenten die später in den Markteintreten werden zwar ebenso einer Lernkurve folgen, jedoch werden sie sich immer einStück hinter dem ersten Anbieter auf dieser bewegen, es sei denn, es gelingt ihnen rascher zuwachsen als der Marktführer. Wenn ein schnelleres Wachstum möglich ist, können später inden Markt eingetretene Unternehmen den Erfahrungsvorsprung bereits bestehenderProduzenten aufholen, diese überholen <strong>und</strong> die Kostenführerschaft übernehmen. Abgesehenvon der strategischen Bedeutung hat die Lernkurve große Relevanz für Preisverhandlungenim Bereich der Entwicklung, wo kleine Stückzahlen verhandelt <strong>und</strong> Marktpreise noch nichtgut beobachtbar sind. Allgemein kann die Funktion der Lernkurve wie folgt angeschriebenwerden 10 :yx−b= y 1⋅ x(7.1)bzw. in logarithmischer Form:lg = lg y1 − b ⋅ lg x(7.2)mity xy xby 1xInput für das x- te StückExponent für das Steigungsmaß der Kurve, bestimmt durch die LernrateInput für das erste Stückkumulierte Output- Menge9 Zahlreiche Beispiele zur Anwendung der Conjoint-Analyse z. B. in der Automobilindustrie sind unterwww.simon-kucher.com zu finden.10 Weitere modifizierte Formen der Lernkurve sind in Hieber, a.a.O. zu finden.16


Man unterscheidet gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen zwei Arten der Lernkurven: die Einheitslernkurve,die den Input für die jeweils letzte Einheit der kumulierten Ausbringungsmenge angibt <strong>und</strong>die Durchschnittslernkurve, die den durchschnittlichen Input pro Stück der kumuliertenAusbringungsmenge über die Zeit darstellt 11 . In der Praxis ist die Durchschnittslernkurve vongrößerer Bedeutung, wie auch im Folgenden anhand eines Beispiels gezeigt wird. Abb. 7.5zeigt die Lernkurve bei einer Lernrate von 80% sowie die sich daraus ergebendeDurchschnittslernkurve – es wurde hier aus Gründen der einfacheren Handhabung in derPraxis die Darstellung im doppelt-logarithmischen Koordinatensystem gewählt.Die Anfänge der Lernkurve fallen auf das Jahr 1925, wo Produktionsvorgänge der Wright-Patterson Air Force in Ohio untersucht <strong>und</strong> dabei Rückgänge der Montagezeit mitzunehmender Anzahl an Wiederholungen beobachtet wurden. Erstmals wurde das Modell derLernkurve 1963 von Wright formuliert, der bei jeder Verdopplung der kumuliertenProduktionsmenge eine prozentual konstante Abnahme der Fertigungszeit für ein Flugzeugum eine St<strong>und</strong>e beschreibt.Eine Erweiterung der Lernkurve stellt die 1966 von Henderson entwickelte Erfahrungskurvedar, die besagt, dass die Kosten in einem Unternehmen langfristig die gleiche Entwicklungwie die Preise erfahren müssen. Der Effekt der Erfahrungskurve wurde von der BostonConsulting Group in verschiedenen Industriezweigen untersucht <strong>und</strong> man konnte eineAbnahme der wertschöpfungsrelevanten Kosten eines Produkts um 20-30% bei jederVerdoppelung der kumulierten Produktionsmenge feststellen.Lern- <strong>und</strong> Erfahrungskurve unterscheiden sich im Wesentlichen, lediglich durch das Ausmaßder einbezogenen Kosten. Während die Lernkurve ausschließlich fertigungszeitabhängigeKosten, also direkte Fertigungskosten, berücksichtigt, inkludieren die Kosten bei derErfahrungskurve alle beim Wertschöpfungsprozess anfallenden Kosten (mit Ausnahme vonVor- <strong>und</strong> Fremdleistungen), also auch Kosten für Verwaltung, Beschaffung etc. [33].Wir wollen uns anhand eines Beispiels die Anwendung der Durchschnittslernkurven bei derPreisbestimmung ansehen. Ausgangspunkt sind die in Abb. 7.5 dargestellten Lernkurven – dieKosten betreffen dabei nur den fertigungszeitabhängigen Anteil. Die Unternehmung hat einenersten Auftrag über 100 Stück des Produkts zum Preis von 54,5 GE pro Stück abgewickelt<strong>und</strong> möchte nun die Preisuntergrenze für einen Folgeauftrag über 200 Stück ermitteln.Aus der Graphik lässt sich an der Durchschnittslernkurve ein Preis von 32,7 GE für 100 Stück<strong>und</strong> 23,2 GE für 300 Stück ablesen. Die fertigungsabhängigen Kosten betragen somit 60% dergesamten Kosten (32,7/54,5=0,6). Wie hoch soll nun der Preis für die zusätzlichen 200 Stückangesetzt werden?300 ⋅ 23,2 = 6.960⎫⎬6.960− 3.270 = 3.690100 ⋅32,7= 3.270⎭→3.690200= 18,45Für die Herstellung von 300 Stück des Produkts würden 6.960 GE an zeitabhängigen Kostenanfallen, wovon jedoch aufgr<strong>und</strong> des ersten Auftrages über 100 Stück bereits 3.270 GEgedeckt sind. Somit bleiben für den neuen Auftrag Kosten von 3.690 GE bzw. 18,45 GE proStück. Die zeitunabhängige konstante Komponente von 21,8 GE (54,5-32,7=21,8) muss zu11 siehe Hieber, a.a.O., S. 16817


dem Stückpreis des Zusatzauftrages addiert werden, womit sich ein Preis von 40,25 GEergibt, der als Ausgangspunkt bei Preisverhandlungen angenommen werden kann 12 .Abbildung 7.5: Logarithmische Einheits- <strong>und</strong> Durchschnittslernkurve bei einer 80%-LernrateBei der Anwendung von Lernkurven ist zu beachten, dass diese nur dann gültig sind, wennauch tatsächlich ein Lerneffekt gegeben ist, was in der Regel auf Klein-Serienfertigungenzutrifft. Bei der Vorbereitung zur Massenfertigung können Lernkurven eingesetzt werden umfestzulegen, ab wann ein Produktionsprozess akkordreif ist, das heißt, ab wann die größtenLerneffekte erzielt sind <strong>und</strong> die Lernkurve wieder abflacht. Außerdem dienen sie zurQualitätsverbesserung von erfahrungsabhängigen Entscheidungsmodellen im OperationsResearch <strong>und</strong> bei der Kostenplanung, wo versucht wird die Plankosten an die Lernkurvenanzupassen. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Überprüfung der Kalkulation,vor allem bei Anschlussaufträgen im Bereich der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, wie imBeispiel gezeigt wurde.Bei der empirischen Ermittlung der Lernraten muss bedacht werden, dass diese fürunterschiedliche Kostenarten <strong>und</strong> Tätigkeiten voneinander abweichen <strong>und</strong> dass nicht alleLerneffekte, die in der Vergangenheit beobachtet werden konnten, auf zukünftige Prozesseübertragbar sind 13 . Außerdem ist zu bedenken, dass das Lernen, durch <strong>Innovation</strong>en imFertigungsprozess unterbrochen werden kann, die kurzfristige Kostenanstiege zur Folgehaben können, bevor ein erneuter Lernprozess einsetzt [34].Es gibt Ansätze die versuchen den Effekt von Lernkurven mit dem Produktlebenszyklus inVerbindung zu setzen. Bei der Einführung eines neuen Produkts am Markt sind dieProduktionskosten noch hoch – sie fallen jedoch aufgr<strong>und</strong> der Lerneffekte sehr rasch mit12 Beispiel in Anlehnung an Haberstock, a.a.O., S. 52313 siehe Haberstock, a.a.O., S. 16818


jeder Verdoppelung der kumulierten Ausbringungsmenge. Die sinkenden Produktionskostenkönnen an die Konsumenten in Form niedrigerer Preise weitergegeben werden, was zu einemAnstieg des Absatzes führt. Mit Erreichen der Reifephase ist ein weiteres Senken der Kostennur noch mit großen Zuwächsen der kumulierten Ausbringungsmenge erreichbar <strong>und</strong> dieAbsätze beginnen langsam zu stagnieren. In der Sättigungsphase drängen schließlichMitbewerber auf den Markt – ein weiteres Senken der Produktionskosten <strong>und</strong> somit desPreises zur Ankurbelung des Absatzes ist nicht mehr möglich. Wenn man von diesemZusammenhang ausgeht führt eine Anhebung der Lerneffekte zu einem rascheren Absenkender wertschöpfungsrelevanten Kosten <strong>und</strong> in weiterer Folge des Preises, wodurch es zu einerLinksverschiebung der Produklebenskurve kommt <strong>und</strong> diese sich über einen kürzerenZeitraum erstreckt. Ob ein Absenken der Produktionskosten unmittelbar an den Konsumentenweitergegeben wird <strong>und</strong> ob die Preissenkungen den Absatz sofort anheben, ist natürlich zubedenken 14 .Für eine rasche Weitergabe der Kostenreduktion in Form von Preissenkungen an die K<strong>und</strong>enspricht, die sich dadurch ergebende Möglichkeit, potentielle Konkurrenten abzuwehren. Passtein Pionier-Unternehmen seine Preise an die, aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungskurve sinkendenKosten an, so werden Konkurrenzunternehmen dadurch am Markteintritt <strong>und</strong> somit amLernen durch Erfahrung gehindert bzw. werden Unternehmen die dennoch später in denMarkt eingetreten sind <strong>und</strong> sich auf einer weniger günstigen Position der Erfahrungskurvebefinden wieder verdrängt. Der Abwehreffekt, der mit einem niedrigeren Einführungspreisrelativ zu den Stückkosten zunimmt, wird allerdings mit niedrigeren Stückdeckungsbeiträgen<strong>und</strong> niedrigeren kurzfristigen Gewinnen bezahlt 15 .Eine zu der kostenorientierten Preissenkung alternative Preisstrategie ist die sogenannte„Preisschirm“- oder „Umbrella“-Strategie. Hier werden die Preise, trotz sinkenderStückkosten über einen langen Zeitraum auf konstant hohem Niveau gehalten, wodurch zwareinerseits hohe Stückgewinne erzielt werden, andererseits „Nachahmer“ am Markt trotzhöherer Kosten anbieten können. Das Pionier-Unternehmen hat jedoch jederzeit die Optiondie Preise zu senken <strong>und</strong> damit Konkurrenten wieder vom Markt zu verdrängen 16 .Abbildung 7.6: Verschiedene Preisstrategien14 siehe Hieber, a.a.O., S. 72f15 siehe Kilger, a.a.O., S. 163f16 siehe Simon, a.a.O., S. 23819


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