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Skulpturen in Bad Homburg und Frankfurt RheinMain - Blickachsen

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<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 1<br />

Veranstalter: Magistrat der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe, Kur- <strong>und</strong> Kongreß-GmbH <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe,<br />

Verwaltung der Staatlichen Schlösser <strong>und</strong> Gärten Hessen, Galerie Scheffel GmbH<br />

Unter der Schirmherrschaft des Hessischen M<strong>in</strong>isterpräsidenten Volker Bouffier<br />

Förderer: <strong>Blickachsen</strong> 8 wird ermöglicht durch die Förderung von<br />

ARTIMA ® – die Kunstversicherung der Mannheimer, Bank of America Merrill Lynch,<br />

Deutsche Leas<strong>in</strong>g AG, Fre<strong>und</strong>e der <strong>Blickachsen</strong>,<br />

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stefan Quandt<br />

22. Mai – 3. Okt. 2011<br />

<strong>Skulpturen</strong> <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Museum Beelden aan Zee,<br />

Den Haag-Scheven<strong>in</strong>gen, Niederlande<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>, Schlosspark <strong>und</strong> Kurpark:<br />

Magdalena Abakanowicz | Nicolas Alqu<strong>in</strong> | Caspar Berger | Jonathan Borofsky<br />

Tony Cragg | Nicolas D<strong>in</strong>gs | Alfred Haberpo<strong>in</strong>tner | Nigel Hall | Sebastian Kuhn<br />

Joep van Lieshout | V<strong>in</strong>cent Ol<strong>in</strong>et | Dennis Oppenheim | Tom Otterness<br />

Oliviero Ra<strong>in</strong>aldi | Stefan Rohrer | Iris Le Rütte | Peter Schwickerath | Sui Jianguo<br />

Johan Tahon | Bernar Venet | Venske & Spänle | Henk Visch<br />

Darmstadt, Stadtkirche <strong>und</strong> Kunsthalle Darmstadt:<br />

David Nash<br />

Eschborn, Camp-Phönix-Park <strong>und</strong> <strong>Skulpturen</strong>park Niederhöchstadt:<br />

Nigel Hall | Dietrich Kl<strong>in</strong>ge<br />

<strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong>, Campus Westend der Goethe-Universität:<br />

Magdalena Abakanowicz | Masayuki Koorida | Bernar Venet<br />

www.blickachsen.de ab 22.5. auch im App Store<br />

HESSEN


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 2<br />

„<strong>Blickachsen</strong> 8“ – Skulptur ganz groß<br />

Die achte Ausgabe der „<strong>Blickachsen</strong>“ zeigt r<strong>und</strong> 65 zeitgenössische <strong>Skulpturen</strong> im öffentlichen<br />

Raum von <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>, Darmstadt, Eschborn <strong>und</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Ausstellungseröffnung: 22. Mai 2011, 11.30 Uhr, im Kurpark <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> (Schmuckplatz)<br />

Die <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er <strong>Skulpturen</strong>biennale galt schon bisher als e<strong>in</strong>e der renommiertesten kulturellen Veranstaltungen<br />

der Region. Mit „<strong>Blickachsen</strong> 8“ erfährt das Projekt nun e<strong>in</strong>e bemerkenswerte Ausweitung.<br />

Vom 22. Mai bis 3. Oktober br<strong>in</strong>gt „<strong>Blickachsen</strong>“ <strong>in</strong> diesem Jahr wieder e<strong>in</strong>ige der <strong>in</strong>teressantesten Werke<br />

<strong>in</strong>ternationaler Gegenwartsskulptur <strong>in</strong> die denkmalgeschützten historischen Parklandschaften der Stadt –<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig an drei weitere Ausstellungsorte <strong>in</strong> der Region.<br />

Im Lennéschen Kurpark <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>s <strong>und</strong> <strong>in</strong> dessen landgräflichem Schlosspark s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 36<br />

großformatige <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Installationen ganz unterschiedlicher künstlerischer Strömungen zu sehen.<br />

Durch ihre besonnene Platzierung wird der Blick des Betrachters <strong>und</strong> des Spaziergängers zugleich auch<br />

auf die Topografie <strong>und</strong> die meisterhafte Gestaltung der Landschaftsgärten gelenkt. Ihren Namen – <strong>und</strong><br />

zugleich ihr Programm – verdankt die Reihe den im historischen <strong>Homburg</strong>er Kurpark angelegten <strong>Blickachsen</strong><br />

des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné. Die sorgsame Wahl der Standorte für die Werke<br />

nimmt diese Idee der Blicklenkung auf <strong>und</strong> erzeugt weitere <strong>Blickachsen</strong>: Die Kunstwerke kommunizieren<br />

mite<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> mit ihrer natürlichen <strong>und</strong> architektonischen Umgebung <strong>und</strong> es ergeben sich <strong>in</strong> vielerlei<br />

H<strong>in</strong>sicht neue, überraschende Perspektiven <strong>und</strong> Ansichten. Zusätzlich unterstreichen die unterschiedlichen<br />

Lichtverhältnisse im Wechsel der Tages- <strong>und</strong> Jahreszeiten zwischen Mai <strong>und</strong> Oktober dieses Erlebnis des<br />

Perspektivenwechsels.<br />

Es gehört zum erfolgreichen Konzept der „<strong>Blickachsen</strong>“, dass ihr Gründer Christian K. Scheffel alle<br />

zwei Jahre e<strong>in</strong> anderes Partnermuseum für die geme<strong>in</strong>same Gestaltung der Ausstellung gew<strong>in</strong>nen<br />

kann. So s<strong>in</strong>d die vergangenen „<strong>Blickachsen</strong>“ zuletzt mit dem US-amerikanischen Frederik Meijer Gardens<br />

& Sculpture Park, davor mit dem britischen Yorkshire Sculpture Park, der Fondation Beyeler bei Basel,<br />

der Kunsthalle Mannheim, der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum <strong>und</strong> dem <strong>Skulpturen</strong>museum<br />

Glaskasten <strong>in</strong> Marl entstanden. Die diesjährige Auswahl der Werke von 22 <strong>in</strong>ternationalen Künstler/<strong>in</strong>nen<br />

hat Christian Scheffel zusammen mit Jan Teeuwisse, dem Direktor des angesehenen niederländischen<br />

Museums Beelden aan Zee getroffen.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 3<br />

Neben Künstlern wie Nicolas Alqu<strong>in</strong> <strong>und</strong> V<strong>in</strong>cent Ol<strong>in</strong>et aus Frankreich, Alfred Haberpo<strong>in</strong>tner aus<br />

Österreich, dem Italiener Oliviero Ra<strong>in</strong>aldi <strong>und</strong> dem Briten Tony Cragg liegt daher <strong>in</strong> „<strong>Blickachsen</strong> 8“ e<strong>in</strong>er<br />

der Akzente auf den Niederlanden <strong>und</strong> Belgien, die durch Caspar Berger, Nicolas D<strong>in</strong>gs, Joep van<br />

Lieshout, Iris Le Rütte, Johan Tahon <strong>und</strong> Henk Visch prom<strong>in</strong>ent vertreten s<strong>in</strong>d. Auch e<strong>in</strong>ige bereits<br />

„<strong>Blickachsen</strong>“-erfahrene Künstler wie die Pol<strong>in</strong> Magdalena Abakanowicz oder Jonathan Borofsky,<br />

der <strong>in</strong> diesem Jahr verstorbene Dennis Oppenheim <strong>und</strong> Tom Otterness aus den USA s<strong>in</strong>d dabei. Der<br />

Brite Nigel Hall, der zuletzt 2001 an „<strong>Blickachsen</strong>“ teilnahm, zeigt e<strong>in</strong>e neue Arbeit, die anschließend<br />

dauerhaft vor der Royal Academy of Arts <strong>in</strong> London <strong>in</strong>stalliert wird, <strong>und</strong> Bernar Venet stellt e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er<br />

charakteristischen Bögen aus Vierkantstahl aus. Aus Deutschland s<strong>in</strong>d mit Sebastian Kuhn, Stefan<br />

Rohrer, Peter Schwickerath <strong>und</strong> Venske & Spänle sowohl bereits arrivierte Künstler als auch e<strong>in</strong>e<br />

jüngere Generation vertreten. Der aus Ch<strong>in</strong>a stammende Sui Jianguo stellt e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er <strong>Skulpturen</strong> <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>er überdimensionalen Mao-Jacke aus, für die er so bekannt ist.<br />

Von dieser spannenden <strong>und</strong> vielseitigen Ausstellung <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> werden die Lennéschen <strong>Blickachsen</strong><br />

<strong>in</strong> diesem Jahr nun <strong>in</strong> großem Rahmen über die Grenzen von <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> h<strong>in</strong>aus symbolisch verlängert.<br />

Bereits 2009 hatte der Kulturfonds durch die Beauftragung des <strong>in</strong>teraktiven Kunstprojekts „Tanzende<br />

Bäume“ von Timm Ulrichs, das <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> <strong>und</strong> drei weiteren Städten <strong>in</strong>stalliert war, e<strong>in</strong>e erste<br />

Ausdehnung der „<strong>Blickachsen</strong>“ <strong>in</strong> die Region ermöglicht. Mit „<strong>Blickachsen</strong> 8 Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>“ wird nun<br />

e<strong>in</strong>e wesentlich prägnantere Ausweitung verwirklicht. Im Auftrag des Kulturfonds <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d<br />

von Mai bis Oktober <strong>in</strong> Darmstadt, <strong>in</strong> Eschborn <strong>und</strong> auf dem Universitätsgelände im <strong>Frankfurt</strong>er Westend<br />

drei weitere konzentrierte Ausstellungen großformatiger <strong>Skulpturen</strong> zu sehen. Gezeigt werden hier Werke<br />

von herausragenden <strong>in</strong>ternationalen Künstlern, deren Arbeiten zugleich bei vergangenen „<strong>Blickachsen</strong>“ <strong>in</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> besonderes Interesse geweckt haben.<br />

So werden <strong>in</strong> Darmstadt verschiedene Werke des Briten David Nash <strong>in</strong> der Stadtkirche <strong>und</strong> vor der<br />

Kunsthalle Darmstadt gezeigt. Dabei wird e<strong>in</strong> Spektrum der für ihn charakteristischen Arbeiten ausgestellt<br />

– von durch serielle Strukturen aufgefächerte Säulen über e<strong>in</strong>e teilweise verkohlte Holzarbeit, e<strong>in</strong>e<br />

Installation riesiger Baumstämme ebenso wie e<strong>in</strong>e aus 46 Eisengüssen bestehende Arbeit.<br />

In Eschborn werden zwei monumentale abstrakt-geometrische Werke des britischen Künstlers Nigel Hall<br />

im Camp-Phönix-Park <strong>in</strong>stalliert, während im <strong>Skulpturen</strong>park Niederhöchstadt e<strong>in</strong>ige der ausdrucksstarken,<br />

wie überlebensgroße Holzfiguren wirkenden Bronzegüsse von Dietrich Kl<strong>in</strong>ge zu sehen s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>Frankfurt</strong> werden auf dem Campus Westend der Goethe-Universität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er beachtlichen Ausstel-<br />

lung <strong>in</strong>sgesamt 25 monumentale Werke von drei hochrangigen Künstlern gezeigt, die für ihre jeweils<br />

unverwechselbare Formensprache bekannt s<strong>in</strong>d: Magdalena Abakanowicz, Masayuki Koorida <strong>und</strong><br />

Bernar Venet. Diese Arbeiten stehen hier <strong>in</strong> direkter Nachbarschaft zu dem neuen Wahrzeichen des<br />

Campus Westend, Jaume Plensas Großskulptur „Body of Knowledge“, die von der Unternehmer<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

Ehrensenator<strong>in</strong> der Goethe-Universität Johanna Quandt (<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>) gestiftet wurde. Auf dem Campus<br />

Riedberg wird e<strong>in</strong>e weitere der charakteristischen Arbeiten von Bernar Venet positioniert.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 4<br />

Veranstalter der Ausstellungsreihe „<strong>Blickachsen</strong>“ s<strong>in</strong>d der Magistrat der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe,<br />

die Kur- <strong>und</strong> Kongreß GmbH, die Verwaltung der Staatlichen Schlösser <strong>und</strong> Gärten Hessen <strong>und</strong> die Galerie<br />

Scheffel. Schirmherr ist der Hessische M<strong>in</strong>isterpräsident Volker Bouffier. Ohne das großzügige Engagement<br />

der Förderer wäre die Ausstellung jedoch nicht realisierbar gewesen. „<strong>Blickachsen</strong> 8“ wird ermöglicht<br />

durch die Förderung von ARTIMA ® – die Kunstversicherung der Mannheimer, Bank of America Merrill Lynch,<br />

Deutsche Leas<strong>in</strong>g AG, Fre<strong>und</strong>e der <strong>Blickachsen</strong>, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stefan Quandt.<br />

Die feierliche Eröffnung von „<strong>Blickachsen</strong> 8“ <strong>und</strong> „<strong>Blickachsen</strong> 8 Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>“ f<strong>in</strong>det am Sonntag, den<br />

22. Mai um 11.30 Uhr auf dem Schmuckplatz im <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Kurpark statt. Es sprechen Oberbürgermeister<br />

Michael Korwisi, Staatsm<strong>in</strong>ister Axel W<strong>in</strong>termeyer, der Unternehmer Stefan Quandt <strong>und</strong> Christian K. Scheffel.<br />

Dr. Jan Teeuwisse vom niederländischen Museum Beelden aan Zee wird die E<strong>in</strong>führungsrede halten.<br />

Die K<strong>in</strong>derkunstschule <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> bietet <strong>in</strong> diesem Jahr erstmals e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derprogramm unter dem<br />

Namen „K<strong>in</strong>der-<strong>Blickachsen</strong> 1“ an <strong>und</strong> zeigt e<strong>in</strong>e Doppelausstellung mit Arbeiten von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen <strong>in</strong> der Stadtbibliothek <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> <strong>und</strong> der Orangerie im Schlosspark (Eröffnung: Samstag,<br />

28. Mai, um 15 Uhr <strong>in</strong> der Stadtbibliothek, Dorotheenstr. 24; 28.05. bis 23.7.2011).<br />

Viele der <strong>in</strong>zwischen regelmäßigen „<strong>Blickachsen</strong>“-Besucher nehmen bei jeder neuen Ausstellung wieder<br />

die Gelegenheit wahr, an e<strong>in</strong>er der angebotenen Führungen unterschiedlicher Formate teilzunehmen,<br />

die den Besuch der Ausstellung zu e<strong>in</strong>em ganz besonderen Erlebnis machen. Neben den regelmäßigen<br />

öffentlichen Führungen durch den Kurpark, durch den Schlosspark oder auf dem <strong>Frankfurt</strong>er Campus<br />

Westend können private Gruppen, Schulklassen, Firmen oder Vere<strong>in</strong>e eigene Führungsterm<strong>in</strong>e buchen.<br />

Zusätzlich wird es wieder verschiedene Schwerpunktführungen geben wie die auch bei K<strong>in</strong>dern besonders<br />

beliebten Taschenlampenführungen.<br />

Für diejenigen, die die „<strong>Blickachsen</strong>“-Ausstellungen <strong>und</strong> die Parks lieber selbstständig erk<strong>und</strong>en möchten,<br />

bieten die Broschüren im Taschenformat mit Standortplänen der <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Informationen über die Arbeiten<br />

e<strong>in</strong>en äußerst hilfreichen <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressanten Leitfaden (u.a. erhältlich beim Tourist Info + Service im Kurhaus<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>, Tel.: 0 61 72 - 17 83 7 10, im Campus-Shop der Goethe-Universität, Campus Westend, <strong>in</strong> der<br />

Stadtkirche <strong>und</strong> der Kunsthalle Darmstadt). E<strong>in</strong> kostenloser Ausstellungs-Guide ist im App-Store ® erhältlich.<br />

Detaillierte Informationen zur Ausstellungsreihe <strong>und</strong> zum Begleitprogramm erhält man unter<br />

www.blickachsen.de oder bei der Galerie Scheffel unter 0 61 72 - 28 90 6. Auch der im Herbst<br />

ersche<strong>in</strong>ende Katalog zur Ausstellung mit e<strong>in</strong>em Text von Jan Teeuwisse, Direktor des Partnermuseums<br />

Beelden aan Zee, kann hier bestellt werden.<br />

Presse-Kontakt:<br />

Sunita Scheffel . Tel.: 0178 - 47 32 591 . E-Mail: presse@blickachsen.de . www.blickachsen.de


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 5<br />

Teilnehmer an der Pressekonferenz am 18. Mai 2011<br />

(<strong>in</strong> der Reihenfolge ihrer Statements)<br />

Ralf Wolter, Kurdirektor <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

Prof. Dr. Herbert Beck, Geschäftsführer des Kulturfonds <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong><br />

Wilhelm Speckhardt, Bürgermeister der Stadt Eschborn<br />

Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong><br />

Dr. Peter Joch, Direktor der Kunsthalle Darmstadt<br />

Stefan Quandt, Unternehmer <strong>und</strong> privater Förderer der „<strong>Blickachsen</strong>“<br />

Christian K. Scheffel, Gründer <strong>und</strong> Kurator der „<strong>Blickachsen</strong>“<br />

Dr. Jan Teeuwisse, Direktor des Museums Beelden aan Zee, Co-Kurator der „<strong>Blickachsen</strong> 8“<br />

<strong>Blickachsen</strong> 8<br />

Eröffnung Sonntag, 22.Mai.2011, 11.30 Uhr<br />

Schmuckplatz [gegenüber Kaiser-Friedrich-Promenade 55]<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

Begrüßung Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

Axel W<strong>in</strong>termeyer, Staatsm<strong>in</strong>ister, Chef der Hessischen Staatskanzlei<br />

Stefan Quandt, Unternehmer <strong>und</strong> privater Förderer der „<strong>Blickachsen</strong>“<br />

Christian K. Scheffel, Gründer <strong>und</strong> Kurator der „<strong>Blickachsen</strong>“<br />

E<strong>in</strong>führung Dr. Jan Teeuwisse, Direktor des Museums Beelden aan Zee


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 6<br />

<strong>Blickachsen</strong> 8<br />

Die <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er <strong>Skulpturen</strong>biennale „<strong>Blickachsen</strong>“ wird <strong>in</strong> diesem Jahr zum achten Mal ausgerichtet<br />

<strong>und</strong> br<strong>in</strong>gt wieder e<strong>in</strong>ige der <strong>in</strong>teressantesten Werke <strong>in</strong>ternationaler Gegenwartsskulptur <strong>in</strong> die denkmal-<br />

geschützten Parklandschaften der Stadt – <strong>und</strong> darüber h<strong>in</strong>aus an drei weitere Ausstellungsorte <strong>in</strong> der Region.<br />

Ihren Namen – <strong>und</strong> zugleich ihr Programm – verdankt die Reihe den Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts im<br />

<strong>Homburg</strong>er Kurpark angelegten <strong>Blickachsen</strong> des Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné. Hier fand 1997<br />

die erste der <strong>Skulpturen</strong>ausstellungen statt, die sich so rasant als regelmäßiges kulturelles Highlight im<br />

Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet etabliert haben. Schon bald wurden die <strong>Blickachsen</strong> <strong>in</strong> den städtischen Raum <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

den landgräflichen Schlosspark h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> verlängert <strong>und</strong> reichen <strong>in</strong> diesem Jahr erstmals bis <strong>in</strong> dessen untere<br />

Gartenanlagen. Und wieder erweist sich diese e<strong>in</strong>malige Umgebung als idealer Rahmen für das Projekt.<br />

Das Zusammenspiel der historischen Landschaftsarchitektur <strong>und</strong> der ausgewählten zeitgenössischen<br />

Kunstwerke aus zehn Ländern dreier Kont<strong>in</strong>ente eröffnet unerwartete An- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>sichten.<br />

Mit „<strong>Blickachsen</strong> 8“ werden im Auftrag des Kulturfonds <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong> die Lennéschen <strong>Blickachsen</strong><br />

nun sogar zu drei weiteren großen Ausstellungen <strong>in</strong> Darmstadt, Eschborn <strong>und</strong> <strong>Frankfurt</strong> symbolisch fortgeführt.<br />

Gezeigt werden dort hochkarätige Werke von sechs herausragenden Künstlern, die an bisherigen<br />

„<strong>Blickachsen</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> beteiligt waren. Damit ist „<strong>Blickachsen</strong>“ zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen <strong>Skulpturen</strong>projekt<br />

im öffentlichen Raum herangewachsen.<br />

Ich freue mich ganz besonders, nach der jüngsten Zusammenarbeit mit dem britischen Yorkshire Sculpture<br />

Park <strong>und</strong> dem US-amerikanischen Frederik Meijer Gardens & Sculpture Park, <strong>in</strong> diesem Jahr das angesehene<br />

Museum Beelden aan Zee aus unserem Nachbarland Niederlande <strong>und</strong> dessen Direktor Jan Teeuwisse als<br />

Partner an me<strong>in</strong>er Seite zu haben.<br />

Genauso ist es mir e<strong>in</strong>e persönliche Freude, dass die K<strong>in</strong>derkunstschule <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> 2011 die „K<strong>in</strong>der-<br />

<strong>Blickachsen</strong> 1“ ausrichtet <strong>und</strong> damit unser geme<strong>in</strong>sames Anliegen voranbr<strong>in</strong>gt, auch die jüngste Generation<br />

an Kunst heranzuführen.<br />

Für die Ermöglichung des spannenden Großprojekts „<strong>Blickachsen</strong> 8“ durch ihre überaus großzügige Unterstützung<br />

danke ich allen Sponsoren <strong>und</strong> Förderern sehr. Zum fünften Mal wird 2011 auch der Förderpreis<br />

des Rotary Club-<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> Schloss vergeben.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit dem Magistrat der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe, der Kur- <strong>und</strong> Kongreß-GmbH <strong>und</strong> der<br />

Staatlichen Verwaltung der Hessischen Schlösser <strong>und</strong> Gärten möchte ich Sie herzlich bei „<strong>Blickachsen</strong> 8“<br />

begrüßen. Wir wünschen uns <strong>und</strong> Ihnen, dass Sie auch <strong>in</strong> diesem Jahr das vielseitige Vermittlungsprogramm<br />

<strong>und</strong> Ihre Erlebnisse <strong>in</strong> der Ausstellung an allen vier Standorten ausgiebig genießen.<br />

Galerie Scheffel GmbH<br />

Ferd<strong>in</strong>andstraße 19<br />

61348 <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

<strong>in</strong>fo@galerie-scheffel.de<br />

Christian K. Scheffel


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 7<br />

Museum Beelden aan Zee<br />

Partnermuseum der Ausstellung „<strong>Blickachsen</strong> 8“<br />

Die erste Ausstellung moderner Bildhauerei unter freiem Himmel fand 1948 im Londoner Battersea Park<br />

statt. Diesem Beispiel folgten die Schau „Sonsbeek ‚49“ e<strong>in</strong> Jahr später <strong>in</strong> Arnheim <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e weitere im<br />

Antwerpener Middelheimpark 1950. Seither s<strong>in</strong>d Ausstellungen monumentaler zeitgenössischer Bildwerke<br />

im Freien e<strong>in</strong> geläufiges Phänomen, das sich ausgehend von Europa über die ganze Welt verbreitet hat.<br />

„<strong>Blickachsen</strong>“ ragt <strong>in</strong>nerhalb dieser Tradition schon aufgr<strong>und</strong> des e<strong>in</strong>zigartigen historischen Veranstaltungsortes<br />

heraus.<br />

Für das Museum Beelden aan Zee ist es e<strong>in</strong>e große Ehre, an der Auswahl der Werke für „<strong>Blickachsen</strong><br />

8“ mitwirken zu können. Das Besondere an der <strong>in</strong>ternationalen Sammlung moderner <strong>und</strong> zeitgenössischer<br />

Bildhauerei, die das Museum Beelden aan Zee seit se<strong>in</strong>er Eröffnung im Jahr 1994 betreut, ist unser<br />

Bestreben, die fasz<strong>in</strong>ierenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Bildhauerei so umfassend wie möglich zu<br />

dokumentieren. Deren Vielfalt kommt dar<strong>in</strong> zum Ausdruck, dass <strong>in</strong> der Sammlung bekannte neben unbekannten<br />

<strong>und</strong> junge neben älteren Künstlern aus allen Teilen der Welt vertreten s<strong>in</strong>d, die die verschiedensten<br />

Materialien, Techniken, Stile <strong>und</strong> Herangehensweisen beim Schaffen skulpturaler Objekte e<strong>in</strong>setzen.<br />

Dieser Ansatz, der direkt auf die sammlerischen Leitl<strong>in</strong>ien der Gründer von Beelden aan Zee, Theo <strong>und</strong><br />

Lida Scholten, zurückgeht, prägte auch die Auswahl der Werke für „<strong>Blickachsen</strong> 8“. Die zwei<strong>und</strong>zwanzig<br />

ausstellenden Bildhauer stammen aus nicht weniger als zehn verschiedenen Ländern <strong>und</strong> drei Kont<strong>in</strong>enten.<br />

Natürlich wird diese Ausgabe von „<strong>Blickachsen</strong>“ e<strong>in</strong>en gewissen niederländischen Akzent tragen. Das<br />

Museum Beelden an Zee unterhält enge Beziehungen zu den meisten der ausgewählten Künstler, weil ihre<br />

Arbeiten im Museum ausgestellt wurden oder <strong>in</strong> der Sammlung vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

Die Bildhauerei erlebte <strong>in</strong> den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts e<strong>in</strong>en radikalen Wandel <strong>und</strong> ist<br />

unbestreitbar das Medium, das sich seither immer wieder auf die revolutionärste Art <strong>und</strong> Weise neu<br />

erf<strong>in</strong>det. „<strong>Blickachsen</strong> 8“ wird das e<strong>in</strong>drucksvoll demonstrieren.<br />

Museum Beelden aan Zee<br />

Harteveltstraat 1<br />

Den Haag-Scheven<strong>in</strong>gen<br />

Niederlande<br />

www.beeldenaanzee.nl<br />

Jan Teeuwisse<br />

Direktor Museum Beelden aan Zee


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 8<br />

<strong>Blickachsen</strong> 8<br />

Förderer<br />

ARTIMA® - Die Kunstversicherung der Mannheimer<br />

„Wir freuen uns, <strong>in</strong> diesem Jahr Stefan Rohrer fördern zu können. Das Konzept der <strong>Skulpturen</strong>ausstellung<br />

‚<strong>Blickachsen</strong>‘ passt hervorragend zu uns als Spezialversicherer r<strong>und</strong> um die Kunst.“<br />

Dr. Marcus Kremer, Vorstand der Mannheimer Versicherung AG<br />

Bank of America Merrill Lynch<br />

„Bank of America Merrill Lynch unterstützt nun zum zweiten Mal <strong>in</strong> Folge die Ausstellungsreihe ‚<strong>Blickachsen</strong>‘.<br />

Als weltweiter Förderer von Kunst <strong>und</strong> Kultur misst Bank of America Merrill Lynch mit derartigen<br />

Engagements vor allem jenen Programmen besondere Bedeutung zu, die zum besseren <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Verständnis <strong>in</strong> den Kommunen beitragen <strong>und</strong> deren wirtschaftliche Ausrichtung positiv bee<strong>in</strong>flussen.“<br />

Rena M. Desisto, Global Arts and Culture Executive at Bank of America Merrill Lynch<br />

Deutsche Leas<strong>in</strong>g AG<br />

„Wir konzentrieren uns nicht nur auf die Investitionsideen unserer K<strong>und</strong>en, sondern fördern auch kreative<br />

Ideen von Künstlern durch die Unterstützung von ‚<strong>Blickachsen</strong>’. Das am Sitz unserer Unternehmenszentrale<br />

<strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe stattf<strong>in</strong>dende <strong>Skulpturen</strong>festival schärft die ‚<strong>Blickachsen</strong>’ se<strong>in</strong>er Besucher <strong>und</strong><br />

ermöglicht neue Dialoge. E<strong>in</strong>e erlebnisreiche Erfahrung, die wir gerne wiederholt unterstützen.“<br />

Fre<strong>und</strong>e der <strong>Blickachsen</strong><br />

„‚<strong>Blickachsen</strong> 8’ ist nicht nur e<strong>in</strong>e <strong>Skulpturen</strong>ausstellung von <strong>in</strong>ternationalem Rang. ‚<strong>Blickachsen</strong> 8’ schafft<br />

es, Großskulpturen lebendig werden zu lassen. Der Besucher <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> wird von den <strong>Skulpturen</strong><br />

angesprochen, fast hat er das Gefühl berührt zu werden. Es entsteht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Beziehung zwischen<br />

Kunstwerk <strong>und</strong> Betrachter. Wie kann man Kunst schöner e<strong>in</strong>em breiten Publikum nahe br<strong>in</strong>gen? Die<br />

Fre<strong>und</strong>e der <strong>Blickachsen</strong> s<strong>in</strong>d stolz, e<strong>in</strong>en Beitrag zur Unterstützung dieser Ausstellung geleistet zu haben.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 9<br />

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

„Unternehmertum bedeutet für uns Verantwortung – Verantwortung für unsere Mandanten, unsere<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft. Im Rahmen unseres gesellschaftlichen Engagements freuen wir uns,<br />

erneut die ‚<strong>Blickachsen</strong>‘ zu unterstützen <strong>und</strong> so e<strong>in</strong>en wertvollen Beitrag zur kulturellen Vielfalt <strong>in</strong> der<br />

Region zu leisten.“<br />

Stefan Quandt<br />

„Als <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Bürger b<strong>in</strong> ich stolz auf die ‚<strong>Blickachsen</strong>’. Mit dieser Ausstellungsreihe etabliert sich<br />

unsere Stadt nicht nur <strong>in</strong> Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg als Kulturstandort.<br />

Sie leistet damit e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Attraktivität der Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Region <strong>und</strong> hilft auf diese Weise<br />

allen hier ansässigen Firmen im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb um die besten Köpfe.“<br />

<strong>Blickachsen</strong> 8 Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong><br />

Im Auftrag des<br />

Kulturfonds <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong><br />

Stefan Quandt, Unternehmer <strong>und</strong> privater Förderer der „<strong>Blickachsen</strong>“<br />

„Die ‚<strong>Blickachsen</strong>’ gehören zum Besten, was wir <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> puncto <strong>Skulpturen</strong> im Freien haben. Zu<br />

fördern, dass solche Spitzenpositionen noch stärker wahrgenommen werden, ist e<strong>in</strong>e unserer wesentlichen<br />

Aufgaben – zum Kunstgenuss der vielen Besucher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Besucher aus nah <strong>und</strong> fern. Wir s<strong>in</strong>d sicher:<br />

Sie werden begeistert se<strong>in</strong>.“<br />

Prof. Dr. Herbert Beck, Geschäftsführer des Kulturfonds <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 10<br />

„<strong>Blickachsen</strong> 8“ (2011)<br />

Führungen <strong>und</strong> Kurse <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

Teffpunkt Kurpark: auf dem Schmuckplatz (gegenüber Kaiser-Friedrich-Promenade 55)<br />

Treffpunkt Schlosspark: am Weißen Turm (Oberer Schlosshof)<br />

Regelmäßige Führungen im Kurpark:<br />

donnerstags, 18.30-20.00 Uhr, sonntags (<strong>und</strong> 13. Juli, 3. Oktober), 11.00-12.30 Uhr<br />

Regelmäßige Führungen im Schlosspark:<br />

sonntags, 15.00-16.30 Uhr<br />

Familienführungen für Erwachsene <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der im Kurpark<br />

an fünf Samstagen: 28. Mai (um 17.15 Uhr!), 25. Juni, 30. Juli, 27. August, 24. September<br />

jeweils 16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Führungen für junge Eltern mit K<strong>in</strong>derwagen im Kurpark<br />

an fünf Montagen: 30. Mai, 27. Juni, 25. Juli, 22. August, 26. September<br />

jeweils 10.00 bis 11.15 Uhr<br />

Taschenlampenführungen im Kurpark nach E<strong>in</strong>bruch der Dunkelheit<br />

Samstag, 17. September <strong>und</strong> 1. Oktober, 22.00 bis 23.30 Uhr<br />

Lehrer<strong>in</strong>formationstage im Kurpark<br />

Dienstag, 28. Juni, <strong>und</strong> Samstag, 13. August, 12.00 bis 14.00 Uhr<br />

„K<strong>in</strong>der-<strong>Blickachsen</strong> 1“<br />

In Zusammenarbeit mit der K<strong>in</strong>derkunstschule <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>:<br />

<strong>Skulpturen</strong>workshops für K<strong>in</strong>der (ab 8 J.): ab 4. Juni jeweils samstags, 10.00-12.30 Uhr<br />

K<strong>in</strong>der-Ferienkurse „Schau H<strong>in</strong>“:<br />

Kurs 1 (für K<strong>in</strong>der von 6 bis 8 Jahren): 4.-8. Juli, täglich 9.00-14.00 Uhr<br />

Kurs 2 (für K<strong>in</strong>der von 9 bis 12 Jahren): 1.-5. August, täglich 9.00-14.00 Uhr<br />

Führungen für private Gruppen, Schulklassen, Firmen oder Vere<strong>in</strong>e<br />

können über die Galerie Scheffel gebucht werden: E-Mail: fuehrungen@blickachsen.de<br />

Telefon: 0 61 72 – 2 89 06, Fax: 0 61 72 – 2 89 68<br />

Führungen <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

Treffpunkt: vor dem Haupte<strong>in</strong>gang des IG-Farben-Hauses (Poelzig-Bau), Grüneburgplatz 1<br />

Regelmäßige Führungen auf dem Campus Westend der Goethe-Universität <strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong><br />

dienstags, 18.00 Uhr, samstags, 15.00 Uhr<br />

Gebühren: jeweils 5 Euro bzw. 6 Euro pro Person <strong>in</strong>kl. Broschüre, 3 Euro für K<strong>in</strong>der ab 6 J. bei<br />

Familienführungen, 8 Euro für Lehrer<strong>in</strong>formationstage.<br />

Ausführliche Informationen zum gesamten Begleitprogramm unter www.blickachsen.de<br />

Anmeldung:<br />

Für die angekündigten Führungen ist ke<strong>in</strong>e Anmeldung erforderlich.<br />

Anmeldung für private Gruppen, Schulklassen, Firmen oder Vere<strong>in</strong>e unter fuehrungen@blickachsen.de<br />

oder 0 61 72 - 28 90 6 (Galerie Scheffel).<br />

Anmeldung für K<strong>in</strong>der-Workshops <strong>und</strong> Ferienkurse unter www.k<strong>in</strong>derkunstschule-hg.de oder<br />

Telefon/Fax: 0 61 72-94 23 90 (K<strong>in</strong>derkunstschule <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>).


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 11<br />

<strong>Blickachsen</strong> 8<br />

<strong>Skulpturen</strong> <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> <strong>und</strong> <strong>Frankfurt</strong> Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem Museum Beelden aan Zee, Den Haag-Scheven<strong>in</strong>gen, Niederlande<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>, Darmstadt, Eschborn, <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> v.d.Höhe<br />

Magdalena Abakanowicz (Polen) *1930 <strong>in</strong> Falenty<br />

1 Head, 2008, Alum<strong>in</strong>iumguss, Unikat (244 x 443 x 190 cm)<br />

2 Ucello X, 2008, Alum<strong>in</strong>iumguss, Unikat (260 x 200 x 135 cm)<br />

3 Ucello XI, 2008, Alum<strong>in</strong>iumguss, Unikat (288 x 150 x 140 cm)<br />

4 Ucello XII, 2008, Alum<strong>in</strong>iumguss, Unikat (296 x 120 x 135 cm)<br />

Die vielfach ausgezeichnete polnische Bildhauer<strong>in</strong> Magdalena Abakanowicz ist <strong>in</strong>sbesondere für ihre<br />

großformatigen Figurengruppen im Außenraum bekannt. Ihr Oeuvre umfasst Figuren, tierähnliche Wesen<br />

<strong>und</strong> biomorphe Gebilde, die sie häufig <strong>in</strong> Gruppen anordnet. Neben ihren Arbeiten aus Sisal, Sackle<strong>in</strong>en,<br />

Gips <strong>und</strong> Holz s<strong>in</strong>d seit Mitte der 1980er Jahre zahlreiche <strong>Skulpturen</strong> <strong>in</strong> Bronze, Eisen <strong>und</strong> auch Alum<strong>in</strong>ium<br />

entstanden. Die monumentale Skulptur „Head“ er<strong>in</strong>nert <strong>in</strong> ihrer Anonymität an die monolithische Form e<strong>in</strong>es<br />

Felsbrockens oder auch an e<strong>in</strong>en Kopf – den Schädel e<strong>in</strong>es riesigen prähistorischen Vogels. Ebenfalls <strong>in</strong><br />

„<strong>Blickachsen</strong> 8“ ausgestellt s<strong>in</strong>d drei gewaltige, auf Stangen verankerte Vögel, die sich hier zu e<strong>in</strong>em<br />

Schwarm zusammengef<strong>und</strong>en zu haben sche<strong>in</strong>en, der <strong>in</strong> Richtung des Taunus fliegt. Die Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

<strong>und</strong> Unterschiede der merkwürdig geflügelten Vogelwesen erschließen sich beim Umkreisen der Gruppe.<br />

Zwischen Natur <strong>und</strong> Technik angelegt, er<strong>in</strong>nern sie etwa an e<strong>in</strong>en Condor, an e<strong>in</strong> futuristisches Flugzeug<br />

oder e<strong>in</strong>en im Raum schwebenden Kolibri. Jeder e<strong>in</strong>zelne dieser Vögel (italienisch: uccello) durchmisst den<br />

Raum auf <strong>in</strong>dividuelle Art.<br />

Nicolas Alqu<strong>in</strong> (Frankreich) *1958 <strong>in</strong> Brüssel<br />

5 Avec la Coll<strong>in</strong>e, 2010, Bronzeguss, Ex. 3/8 (140 x 220 x 130 cm)<br />

Das Werk des französischen Künstlers Nicolas Alqu<strong>in</strong> umfasst Skulptur, Zeichnung <strong>und</strong> Buch-Illustration.<br />

Als Bildhauer arbeitet Alqu<strong>in</strong> mit Holz, Bronze <strong>und</strong> Eisen. Er ist vor allem für se<strong>in</strong>e Brunnen <strong>und</strong> <strong>Skulpturen</strong><br />

im öffentlichen Raum bekannt. In e<strong>in</strong>er persönlichen, eigenwilligen Formensprache behandelt der Bildhauer<br />

die menschliche Figur als zentrales Thema se<strong>in</strong>es Oeuvres. Er beschäftigt sich mit mythologischen <strong>und</strong><br />

religiösen Themen <strong>und</strong> <strong>in</strong>tegriert Elemente ozeanischer Kunst genauso wie japanische E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Werke, mit denen er e<strong>in</strong>e existenzielle Ordnung <strong>und</strong> das Geheimnis der Schöpfung heraufzubeschwören<br />

sche<strong>in</strong>t. Die <strong>in</strong> „<strong>Blickachsen</strong> 8“ ausgestellte Skulptur „Avec la Coll<strong>in</strong>e“ zeigt e<strong>in</strong>e am Boden lagernde Figur,<br />

die jedoch vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des Titels, der die Abstraktion der Arbeit hervorhebt, e<strong>in</strong> neues Wesen<br />

entwickelt. Nach eigener Aussage geht die Fülle <strong>und</strong> Vielfalt der Formen se<strong>in</strong>er <strong>Skulpturen</strong> darauf zurück,<br />

dass Nicolas Alqu<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Eigenleben se<strong>in</strong>er Werke entdeckt <strong>und</strong> verfolgt.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 12<br />

Caspar Berger (Niederlande) *1965 <strong>in</strong> Utrecht<br />

6 Torso ZZM / Self Portrait no. 6, 2008, Bronzeguss, Beton, Ex. 1/5 (222 x 80 x 90 cm)<br />

Dauerleihgabe der Sammlung Zuiderzeemuseum, Enkhuizen, an das Museum Beelden aan Zee, Den Haag, Niederlande<br />

7 David / Self Portrait no. 11, 2009, Bronzeguss, Beton, Ex. 2/8 (210 x 70 x 75 cm)<br />

E<strong>in</strong> konstantes Thema im Werk des niederländischen Bildhauers Caspar Berger ist das Selbstporträt<br />

- e<strong>in</strong> für Maler selbstverständliches <strong>und</strong> klassisches, für Bildhauer jedoch eher ungewöhnlich Sujet. Als<br />

Ausgangspunkt für se<strong>in</strong>e überwiegend <strong>in</strong> Bronze gegossenen Plastiken dienen ihm Silikonabdrücke se<strong>in</strong>es<br />

eigenen Körpers bzw. der eigenen Haut, die er als essenzielle Grenze zwischen von Innen <strong>und</strong> Außen des<br />

Körpers versteht, als persönliche <strong>und</strong> zugleich kulturelle <strong>und</strong> politische Membran. Die Plastiken Bergers<br />

s<strong>in</strong>d vor allem von der Bildhauerei der Renaissance <strong>in</strong>spiriert. Se<strong>in</strong>e Bronze „Torso ZZM / Self Portrait<br />

no. 6“ rekurriert auf den Torso von Belvedere <strong>in</strong> den Vatikanischen Sammlungen, e<strong>in</strong> <strong>Skulpturen</strong>fragment<br />

der klassischen Antike, das bereits Bildhauer von Michelangelo bis Rod<strong>in</strong> <strong>in</strong>spiriert hat. Berger überzieht<br />

die Form des männlichen Torso mit dem Abdruck se<strong>in</strong>er eigenen Körper- <strong>und</strong> Gesichtshaut, vernäht sie<br />

sche<strong>in</strong>bar mit groben Stichen <strong>und</strong> verb<strong>in</strong>det so e<strong>in</strong>e Ikone der Kunstgeschichte mit der Gegenwart. Auch den<br />

Kopf des David von Michelangelo, e<strong>in</strong>em Symbol des Heldentums, verb<strong>in</strong>det Berger mit dem Selbstporträt.<br />

Die aus der Ferne wie verw<strong>und</strong>et wirkende Hautoberfläche se<strong>in</strong>es „David / Self Portrait no. 11“ besteht aus<br />

zahlreichen kle<strong>in</strong>en Selbstporträts des Künstlers, die erst bei näherer Betrachtung erkennbar werden – das<br />

Heldentum hat viele Gesichter.<br />

Jonathan Borofsky (USA) *1942 <strong>in</strong> Boston, Massachusetts<br />

8 Human Structures (<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> #2), 2006/2011, verz<strong>in</strong>kter Stahl (363 x 360 x 285 cm)<br />

Das vielseitige Werk des Amerikaners Jonathan Borofsky ist weltweit <strong>in</strong>sbesondere durch zahlreiche<br />

<strong>Skulpturen</strong> im öffentlichen Raum bekannt. In Deutschland s<strong>in</strong>d dies neben anderen etwa der „Hammer<strong>in</strong>g<br />

Man“ vor dem <strong>Frankfurt</strong>er Messegelände oder der <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Spree <strong>in</strong>stallierte „Molecule Man“.<br />

An der Ausstellung „<strong>Blickachsen</strong> 7“ hat Borofsky mit se<strong>in</strong>er Arbeit „Human Structures“ teilgenommen.<br />

Ausgangspunkt für diese Arbeit war e<strong>in</strong>e stilisierte menschliche, fast lebensgroße Gestalt. Aus identischen<br />

Exemplaren dieser be<strong>in</strong>ahe flachen Figur konstruierte Borofsky <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> e<strong>in</strong>e dreigeschossiges<br />

architektonisches Gerüst. An Kopf, Händen <strong>und</strong> Füssen jeweils mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en, bildeten die<br />

Figuren, die <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit das Potenzial der Menschheit symbolisieren, trotz ihrer ger<strong>in</strong>gen Materialität<br />

e<strong>in</strong>en „Turm“ mit zahlreichen <strong>in</strong>neren Raumsegmenten. Für „<strong>Blickachsen</strong> 8“ hat Jonathan Borofsky nun 19<br />

dieser Figuren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Ordnung im Raum komponiert. Anstelle der geschlossenen, streng geordneten<br />

Struktur, umschreiben die Figuren e<strong>in</strong>e größere Fläche <strong>und</strong> formen geschlossene <strong>und</strong> auch geöffnete<br />

Raumsegmente, die sich nun der Umgebung zuwenden.<br />

Tony Cragg (Großbritannien) *1949 <strong>in</strong> Liverpool<br />

9 Early Forms, 2001, Bronzeguss, Unikat (130 x 410 x 160 cm)<br />

10 Wild Relatives, 2005, Bronzeguss, Unikat (185 x 135 x 135 cm)<br />

Tony Cragg zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Er hat mehrmals an der Biennale<br />

<strong>in</strong> Venedig <strong>und</strong> an der documenta <strong>in</strong> Kassel teilgenommen. Zahlreiche <strong>in</strong>ternationale Auszeichnungen<br />

verdeutlichen se<strong>in</strong>en Rang. Zuletzt wurde Cragg, der Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie ist, 2007<br />

der Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses verliehen, der als Nobelpreis der Künste gilt.<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives <strong>und</strong> dynamisches Zusammenspiel von Material, Farbe <strong>und</strong> Form kennzeichnet se<strong>in</strong>e<br />

ungegenständlichen <strong>Skulpturen</strong>. Obwohl abstrakt, wirkt e<strong>in</strong>e Arbeit wie „Early Forms“ mit ihren Drehungen,<br />

W<strong>in</strong>dungen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stülpungen wie e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Entwicklungs- <strong>und</strong> Bewegungsprozess sich bef<strong>in</strong>dliches<br />

biomorphes Gebilde, das die Natur noch nicht ganz vollendet hat. Tony Craggs dynamische Skulptur „Wild<br />

Relatives“ entwickelt sich aus der Reihung e<strong>in</strong>es menschlichen Kopfes, der vielfach verzerrt ist <strong>und</strong> sich<br />

sche<strong>in</strong>bar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kreisenden Bewegung im Raum entwickelt <strong>und</strong> manifestiert. Zentrale Gestaltungselemente<br />

der organisch anmutenden Werke von Tony Cragg s<strong>in</strong>d Bewegung, Wandel <strong>und</strong> Prozesshaftes. So s<strong>in</strong>d<br />

se<strong>in</strong>e <strong>Skulpturen</strong> trotz ihrer Ungegenständlichkeit als Bilder des Lebens zu deuten.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 13<br />

Nicolas D<strong>in</strong>gs (Niederlande) *1953 <strong>in</strong> Tegelen<br />

11 Delfter Kab<strong>in</strong>ett, 2011, Fayence, Stahl, Plexiglas (210 x 200 x 80 cm)<br />

Das Oeuvre des niederländischen Künstlers Nicolas D<strong>in</strong>gs wird bestimmt durch se<strong>in</strong>e Fasz<strong>in</strong>ation für die<br />

Grenzbereiche von Kunst, Kunsthandwerk <strong>und</strong> Volkskunst mit ihren unterschiedlichen Ästhetiken <strong>und</strong><br />

Funktionen. D<strong>in</strong>gs arbeitet mit den verschiedensten Materialien wie Bronze, Holz, Textilien <strong>und</strong> Keramik,<br />

die er auch als Bedeutungsträger <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Arbeiten <strong>in</strong>tegriert. Die Motive se<strong>in</strong>er Werke entlehnt er häufig<br />

der Bildersprache der Renaissance. Grotesk, satirisch <strong>und</strong> bizarr s<strong>in</strong>d die figürlichen Plastiken von Nicolas<br />

D<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> sie bieten e<strong>in</strong> breites Spektrum von Assoziationsmöglichkeiten. Mit se<strong>in</strong>em „Delfter Kab<strong>in</strong>ett“<br />

verweist er auf die etwa von 1600 an im holländischen Delft hergestellte Keramik <strong>und</strong> deren Nachahmung<br />

des ch<strong>in</strong>esischen Porzellans. Bereits anhand dieser beiden Materialien stellt sich für Nicolas D<strong>in</strong>gs die<br />

Frage nach Identität <strong>und</strong> Vielfalt. So die gründete die nationale Identität <strong>in</strong> der toleranten Niederländischen<br />

Republik des 16./17. Jahrh<strong>und</strong>ert auf kultureller Vielfalt. Im heutigen Europa wird Identität weniger über<br />

nationale Traditionen <strong>und</strong> Werte als vielmehr durch Abgrenzung von dem anderen, dem Fremden def<strong>in</strong>iert.<br />

In se<strong>in</strong>en Motiven, Stilen <strong>und</strong> Bildern der gegenwärtigen politischen Welt repräsentiert das „Delfter Kab<strong>in</strong>ett“<br />

mit se<strong>in</strong>en Keramikfiguren e<strong>in</strong>e vielfältige kulturelle Mischung aus Ordnung <strong>und</strong> Chaos.<br />

Alfred Haberpo<strong>in</strong>tner (Österreich) *1966 Salzburg<br />

12 Gewichtung, 2004, Bronzeguss, Ex. 1/3 (220 x 150 x 150 cm)<br />

13 Verzahnung, 2009, Bronzeguss, Unikat (385 x 184 x 185 cm)<br />

Holz ist das wichtigste Material im skulpturalen Oeuvre des österreichischen Bildhauers Alfred Haberpo<strong>in</strong>tner.<br />

Se<strong>in</strong>e abstrakten Arbeiten haben als Ausgangspunkt geometrische Formen wie Kugel, Kegel, Zyl<strong>in</strong>der<br />

<strong>und</strong> Würfel. Dabei zeigen se<strong>in</strong>e <strong>Skulpturen</strong> jedoch ke<strong>in</strong>e strengen geometrischen Formen, sondern<br />

er<strong>in</strong>nern <strong>in</strong> ihrer Formgebung an organische Gebilde. Im Werk von Alfred Haberpo<strong>in</strong>tner kommt der Textur<br />

se<strong>in</strong>er <strong>Skulpturen</strong> e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung zu. Der Prozess der Bearbeitung mit Hacke, Säge <strong>und</strong> Axt<br />

beispielsweise zeigt sich <strong>in</strong> differenziert <strong>und</strong> variantenreich aufgerauten, mitunter sich fast <strong>in</strong> Auflösung<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Oberflächen <strong>und</strong> Strukturen. In se<strong>in</strong>em Werk ist Gewicht e<strong>in</strong> schon frühes <strong>und</strong> immer<br />

wiederkehrendes Thema. In se<strong>in</strong>en Plastiken, die den Titel „Gewichtung“ tragen, erk<strong>und</strong>et der Künstler das<br />

Tragen <strong>und</strong> Lasten. Se<strong>in</strong>e 2004 entstandene Plastik „Gewichtung“ zeigt e<strong>in</strong>en volum<strong>in</strong>ösen, eiförmigen<br />

Körper, der auf drei dünnen Stelzenbe<strong>in</strong>chen balanciert. „Gewichtung“ ist e<strong>in</strong> Beispiel dafür, wie stark<br />

statische Verhältnisse bis an die Grenze des Machbaren ausgereizt werden können.<br />

Nigel Hall (Großbritannien) *1943 <strong>in</strong> Bristol<br />

14 Bigger Bite, 2010, pat<strong>in</strong>ierte Bronze, Ex. 1/3 (300 x 385 x 400 cm)<br />

(Sammlung Royal Academy of Arts, London, Großbritannien)<br />

Nigel Hall zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Bildhauern Großbritanniens <strong>und</strong> war u.a.<br />

Teilnehmer der documenta <strong>in</strong> Kassel. In se<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalistischen Plastiken <strong>und</strong> Zeichnungen untersucht<br />

Nigel Hall das Zusammenspiel von <strong>in</strong>nerer Leere <strong>und</strong> äußerer Fläche. Die von ihm e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Gestaltungsmittel s<strong>in</strong>d geometrische Formen, räumliche Intervalle <strong>und</strong> das Spiel von Licht <strong>und</strong> Schatten.<br />

Die wechselnde Beziehung zwischen Raum <strong>und</strong> Form, die sich beim Bewegen durch Landschaft<br />

entwickelt, ist für Nigel Halls künstlerische Praxis essenziell. Se<strong>in</strong> skulpturales <strong>und</strong> zeichnerisches Werk<br />

wird durch geometrische <strong>und</strong> formale Klarheit bestimmt. Kreisformen dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Werken.<br />

Se<strong>in</strong>e Großplastik „Bigger Bite“ besteht aus e<strong>in</strong>em monumentalen Kegelr<strong>in</strong>g <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en offenen<br />

Kegelstumpf, die zu e<strong>in</strong>er dialogischen Komposition verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. In die Vertikale positioniert, bilden sie<br />

aus Gewicht, Masse, Luftvolumen <strong>und</strong> unterschiedlicher Licht- <strong>und</strong> Schattenwirkung e<strong>in</strong>e ausbalancierte<br />

Gleichgewichtsbeziehung. Der Titel „Bigger Bite“ spielt auf e<strong>in</strong>e Fragmentierung – wie e<strong>in</strong> großer Biss – <strong>in</strong><br />

dem Bereich an, <strong>in</strong> dem die beiden <strong>Skulpturen</strong>elemente ane<strong>in</strong>anderstoßen <strong>und</strong> symbiotisch mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 14<br />

Sebastian Kuhn (Deutschland) *1977 <strong>in</strong> Krumbach<br />

15 Heterospective, 2010, Stahltreppen, Masch<strong>in</strong>entüren, Heizkörper, Stahlrahmen, Neonröhren,<br />

Spionspiegel, 441 x 500 x 500 cm<br />

16 Z4UTURNAROUNDROTATION, 2011, Z4-Karosserien, Alum<strong>in</strong>ium, Stahl (200 x 480 x 250 cm)<br />

Seit r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Jahrzehnt beschäftigt sich Sebastian Kuhn <strong>in</strong>tensiv mit dem Begriff der Skulptur <strong>und</strong> mit<br />

der Suche nach e<strong>in</strong>em ureigenen Ausdruck. Er arbeitet mit Objekten des Alltags, da sie e<strong>in</strong>e Vorgeschichte<br />

haben <strong>und</strong> sowohl Künstler als auch Betrachter mit den Gegenständen bestimmte Erfahrungen, Funktionen,<br />

Handlungen <strong>und</strong> Gefühle verb<strong>in</strong>den. Als Ausgangspunkt für se<strong>in</strong>e Skulptur „Z4UTURNAROUNDROTATION“<br />

dienten ihm drei <strong>in</strong> ihre E<strong>in</strong>zelteile zerlegten Karosserien des Automodells BMW Z4. Auf die Dekonstruktion<br />

folgte e<strong>in</strong> Prozess der Neukonstruktion. Achsensymmetrie <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Vorne <strong>und</strong> H<strong>in</strong>ten des ursprünglichen<br />

Autos wurden aufgegeben, die Räder wurden weggelassen <strong>und</strong> neue Elemente h<strong>in</strong>zugefügt. Durch<br />

den Verlust des Objektcharakters gew<strong>in</strong>nt das Material e<strong>in</strong>e neue Identität <strong>und</strong> durch die Negation der<br />

gerichteten Bewegung der Fahrzeuge stellt sich der E<strong>in</strong>druck der Rotation e<strong>in</strong>. In der Entmaterialisierung<br />

von Gegenständen <strong>und</strong> ihrer Transformation bezieht Kuhn die Wahrnehmung <strong>und</strong> die Bewegung des<br />

Betrachters <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Arbeit mit e<strong>in</strong>. „Heterospective“ ist e<strong>in</strong>e begehbare Skulptur, die den Betrachter durch<br />

Licht, durch verschiedene Spiegelungseffekte, durch visuelle Korridore <strong>und</strong> ihre räumliche Struktur leitet.<br />

In der Bewegung stellen sich ständige Perspektivenwechsel e<strong>in</strong>. Durch die Wahl des Standorts <strong>in</strong> der Nähe<br />

der Thai Sala tritt die aus <strong>in</strong>dustriellen Bauelementen konstruierte Skulptur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en spannungsreichen<br />

Dialog mit dem artifiziellen Pavillon.<br />

Joep van Lieshout (Niederlande ) *1963 <strong>in</strong> Ravenste<strong>in</strong><br />

17 WWIII, 2010, Holz, Metall, Kunststoff, Schaumstoff, Fiberglas, Polyurea (350 x 600 x 1300 cm)<br />

Das komplexe Werk des niederländischen Künstlers Joep van Lieshout vere<strong>in</strong>t Kunst, Architektur <strong>und</strong> Design. In den<br />

frühen 1980er Jahren begann Joep van Lieshot Objekte aus buntem Polyester zu produzieren. Mit der Gründung<br />

des <strong>in</strong>terdizipl<strong>in</strong>är arbeitenden Künstlerkollektivs Atelier van Lieshout stellte Joep van Lieshout 1995 die Rolle des<br />

Künstlers als Genie <strong>in</strong> Frage. Kritisch <strong>und</strong> humorvoll erk<strong>und</strong>et das Atelier van Lieshout gesellschaftliche Strukturen <strong>und</strong><br />

die Möglichkeit autonomer Gesellschaftsentwicklung. In den Arbeiten des Künstlerkollektivs kehren die Themen Leben<br />

<strong>und</strong> Tod sowie Autarkie, Macht <strong>und</strong> Politik immer wieder. Joep van Lieshouts Arbeit „WWIII“ ist der abstrakte Nachbau<br />

e<strong>in</strong>er amerikanischen Feldhaubitze, die gegenwärtig auf verschiedenen Kriegsschauplätzen im E<strong>in</strong>satz ist. Ferne<br />

Kriege s<strong>in</strong>d heute <strong>in</strong> Europa durch die Berichterstattung im Bild allgegenwärtig <strong>und</strong> doch haben diese Bilder wenig<br />

mit der Kriegsrealität zu tun. Der Titel der Arbeit spielt auf die Zukunft <strong>und</strong> die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Dritten Weltkriegs an.<br />

Größe <strong>und</strong> Bedrohlichkeit von „WWIII“ werden dagegen durch die blaue Farbigkeit zurückgenommen <strong>und</strong> lassen die<br />

Waffe wie e<strong>in</strong> überdimensioniertes Spielzeug wirken, das so wenig realistisch ist wie die aktuellen Kriegsbilder.<br />

V<strong>in</strong>cent Ol<strong>in</strong>et (Frankreich) *1981 <strong>in</strong> Lyon<br />

18 Pas encore mon histoire, 2011, Holz, Textil, Quasten, Kissen, Plastikkanister (300 x 300 x 280 cm)<br />

Der französische Künstler V<strong>in</strong>cent Ol<strong>in</strong>et vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Oeuvre Skulptur, Fotografie <strong>und</strong> Zeichnung. Mit<br />

populären Themen <strong>und</strong> Objekten spielend, übersetzt er diese mit überbordender Fantasie <strong>in</strong> von unserer<br />

Realität entrückte Installationen, <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Zeichnungen. Se<strong>in</strong>e Arbeit „pas encore mon histoire“<br />

schwimmt auf dem Schlosspark-Weiher: e<strong>in</strong> mit bunten Vorhängen, leichten Schleiern <strong>und</strong> gedrechselten<br />

Stützen üppig geschmücktes <strong>und</strong> mit weichen Kissen ausgestattetes Himmelbett <strong>in</strong> realer Größe. E<strong>in</strong>st<br />

diente e<strong>in</strong> Himmelbett dazu, den Schlafenden vor unbefugten Blicken <strong>und</strong> vor Kälte abzuschirmen <strong>und</strong><br />

den Schutz e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>timen Innenraums zu bieten. Für den Betrachter räumlich nicht erreichbar, verwandelt<br />

das Himmelbett auf dem <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Schlosspark-Weiher diesen Parkbereich <strong>in</strong> die Kulisse e<strong>in</strong>er<br />

verzauberten Märchen- oder Feenwelt. In se<strong>in</strong>er Opulenz <strong>und</strong> romantischen Anmutung ist dieses Himmelbett<br />

ke<strong>in</strong>e reale Lagerstatt, sondern es sche<strong>in</strong>t der k<strong>in</strong>dlichen Vorstellungswelt von Märchen mit Pr<strong>in</strong>zen <strong>und</strong><br />

Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nen oder der Bilderwelt e<strong>in</strong>es Walt Disneys zu entstammen. Das auf den ersten Blick unberührte<br />

Himmelbett als Symbol e<strong>in</strong>er zeitlosen Märchenwelt ist im Verlauf se<strong>in</strong>er Ausstellungsreisen zum Symbol<br />

des Wandels, der Vergänglichkeit <strong>und</strong> der Geschichte geworden. Jeder Ausstellungsort h<strong>in</strong>terließ bisher<br />

Spuren <strong>und</strong> während der „<strong>Blickachsen</strong> 8“ werden neue durch das Teichwasser <strong>und</strong> den Regen h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Doppeldeutig verweist der Titel „pas encore mon histoire“ („Noch nicht me<strong>in</strong>e Geschichte“ / “Nicht schon<br />

wieder me<strong>in</strong>e Geschichte“) auf e<strong>in</strong>e noch nicht abgeschlossene Entwicklung.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 15<br />

Dennis Oppenheim (USA) *1938 <strong>in</strong> Electric City, Wash<strong>in</strong>gton, †2011<br />

19 Color Mix, 1996, Edelstahl <strong>und</strong> Blumen, Installation (390 x 2100 x 2100 cm)<br />

Dennis Oppenheim, e<strong>in</strong>er der Wegbereiter der amerikanischen Konzeptkunst, erforschte seit den 1960er<br />

Jahren stets aufs Neue die Grenzen der Kunst. Mit se<strong>in</strong>en Land-Art-Projekten brach er aus den Räumen<br />

der Galerien <strong>und</strong> Museen aus, <strong>in</strong> spektakulären Performances als Body-Art- Künstler setzte er schon früh<br />

die Videokunst <strong>und</strong> den Film als Ausdrucksmittel e<strong>in</strong>. Zeichnungen <strong>und</strong> Fotografien gehören ebenso zu<br />

se<strong>in</strong>em vielschichtigen Werk wie Objektkunstwerke, <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Installationen. Bei den vergangenen<br />

„<strong>Blickachsen</strong>“ war der Anfang diesen Jahres verstorbene Dennis Oppenheim mit mehreren stählernen<br />

Baumstrukturen vertreten, an deren “Ästen“ <strong>in</strong>dustriell gefertigte Gebrauchsgegenstände montiert waren.<br />

In der diesjährigen Ausstellung wird se<strong>in</strong> vielseitiges Oeuvre durch die Arbeit „Color Mix“ vorgestellt: Je e<strong>in</strong><br />

Edelstahlgerüst zeichnet die Form zweier monumentaler We<strong>in</strong>gläser nach. Umgestürzt liegen diese auf<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Hügel im Kurpark <strong>und</strong> die imag<strong>in</strong>ierten Flüssigkeiten Rot- <strong>und</strong> Weißwe<strong>in</strong> fließen als rote <strong>und</strong><br />

weiße Blumenfelder über das Gelände. Als „Color Mix“ sche<strong>in</strong>en sich die beiden Flächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em rosa<br />

blühenden Blumenfeld zu vere<strong>in</strong>en. Dennis Oppenheim stellte se<strong>in</strong>e <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Installationen immer<br />

<strong>in</strong> direkten Bezug zur Umgebung. In <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> setzt se<strong>in</strong>e Arbeit „Color Mix“ mit ihren Blumenarealen<br />

e<strong>in</strong>en ungewohnt buntfarbigen Akzent <strong>in</strong> den Landschaftsgarten <strong>und</strong> po<strong>in</strong>tiert durch die Unregelmäßigkeit<br />

<strong>und</strong> den Zufallscharakter der „Pflanzenströme“ die geometrischen, akkuraten Blumenrabatten auf dem <strong>in</strong><br />

der Nähe sich bef<strong>in</strong>denden Schmuckplatzes.<br />

Tom Otterness (USA) *1952 <strong>in</strong> Wichita, Kansas<br />

20 Head, 1984, Bronzeguss, Ex. 1/3 (90 x 80 x 60 cm)<br />

(Sammlung Museum Beelden aan Zee, Den Haag, Niederlande)<br />

Auch der amerikanische Bildhauer Tom Otterness hat <strong>in</strong> „<strong>Blickachsen</strong> 7“ bereits <strong>in</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

ausgestellt: Se<strong>in</strong>e Bronzeskulptur „The Lion and the Mouse“, e<strong>in</strong> klassisches Beispiel für se<strong>in</strong>e äußerst<br />

populären figurativen Arbeiten, war im Schlosspark zu sehen. Tom Otterness arbeitet seit Mitte der<br />

1980er Jahre überwiegend <strong>in</strong> Bronze. Se<strong>in</strong>e <strong>Skulpturen</strong> s<strong>in</strong>d häufig im öffentlichen Raum <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Freiluftausstellungen <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten zu f<strong>in</strong>den. Deutlich ist die Rezeption von Populärkultur,<br />

Märchen <strong>und</strong> Zeichentrickfilmen. Die Arbeiten, <strong>in</strong> denen Otterness ernsthafte gesellschaftliche Themen<br />

formuliert, wirken jedoch häufig auf den ersten Blick humorvoll <strong>und</strong> leicht. Die Kunstgeschichte, nicht<br />

westliche Kulturen oder die Mythologie, haben nach Auskunft von Tom Otterness ebenfalls E<strong>in</strong>fluss auf<br />

se<strong>in</strong>e Kunst. Se<strong>in</strong>e Bronze „Head“ er<strong>in</strong>nert mit ihrer Größe an antike römische Porträtbüsten. Tatsächlich<br />

ist die Bildnisbüste e<strong>in</strong>es Herkules <strong>in</strong> den Vatikanischen Museen <strong>in</strong> Rom nach Auskunft von Tom Otterness<br />

die Anregung für dieses Werk gewesen. Im Gegensatz zum römischen Vorbild ist jedoch der von Otterness<br />

<strong>in</strong> Volumen <strong>und</strong> Formen präzise entwickelte Kopf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Anonymität ke<strong>in</strong> Porträt. Maskenhaft <strong>und</strong> mit<br />

leerem Blick ersche<strong>in</strong>t der Kopf aufgr<strong>und</strong> der kreisförmigen Löcher anstelle von Augen.<br />

Oliviero Ra<strong>in</strong>aldi (Italien) *1956 <strong>in</strong> Caramanico Terme<br />

21 Conversazioni, 2011, Bronzeguss, Ex. 2/5 (250 x 40 x 30 cm)<br />

22 Penelope, 2011, Bronzeguss, Ex. 2/5 (255 x 303 x 32 cm)<br />

In se<strong>in</strong>em Zeichnungen, Gemälde <strong>und</strong> Figuren umfassenden Oeuvre konzentriert sich der italienische<br />

Künstler Oliviero Ra<strong>in</strong>aldi auf die menschliche Figur, ihre Körpersprache <strong>und</strong> Geste. In sitzenden, kauernden,<br />

fallenden oder stehenden E<strong>in</strong>zelfiguren sucht Ra<strong>in</strong>aldi nach der idealen Form der Figur. Se<strong>in</strong>e stilisierten<br />

Bronzeskulpturen wie „Conversazioni“ entwickeln trotz der Schwere des Materials e<strong>in</strong>e Anmutung der<br />

Leichtigkeit. Diese lässt die schmale Figur sche<strong>in</strong>bar vom Boden losgelöst schweben. Ra<strong>in</strong>aldi spricht <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Arbeiten gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen der menschlichen Existenz mit Bezügen zu Religion, Philosophie<br />

<strong>und</strong> Kunstgeschichte an. E<strong>in</strong>flüsse archaischer <strong>und</strong> mittelalterlicher Kunst lässt Ra<strong>in</strong>aldi, der im letzten<br />

Jahrzehnt <strong>in</strong> Italien auch skulpturale Arbeiten im kirchlichen Auftrag ausgeführt hat, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Arbeiten<br />

e<strong>in</strong>fließen. Das Thema se<strong>in</strong>er Bronzearbeit „Penelope“ entstammt der griechischen Mythologie: Während<br />

der Irrfahrten des Odysseus wartete se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Penelope treu <strong>und</strong> standhaft auf ihn. In der Antike wurde<br />

Penelope dargestellt, wie sie als Wartende den Kopf auf die Hand ihres aufgestützten Arms legt. Ra<strong>in</strong>aldi<br />

konzentriert sich auf die Erfassung dieser Geste des Wartens, <strong>in</strong>dem er aus der massiven Wand lediglich<br />

zwei aufgestütze Arme <strong>und</strong> Hände herausbildet.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 16<br />

Stefan Rohrer (Deutschland) *1968 <strong>in</strong> Göpp<strong>in</strong>gen<br />

23 Arancio, 2011, Roller, Stahl, Lack (200 x 171 x 290 cm)<br />

24 Yellow Arrow, 2011, Opel, Stahl, Lack (240 x 430 x 1300 cm)<br />

Stefan Rohrer wurde 1968 <strong>in</strong> Göpp<strong>in</strong>gen geboren. Nach se<strong>in</strong>er Ausbildung zum Ste<strong>in</strong>metzmeister studierte<br />

er Bildhauerei <strong>in</strong> Halle <strong>und</strong> Stuttgart. 2003 wurde Stefan Rohrer mit e<strong>in</strong>em Werkstattstipendium der Erich<br />

Hauser Kunststiftung ausgezeichnet. Das künstlerische Werk von Stefan Rohrer ist von se<strong>in</strong>er persönlichen<br />

Leidenschaft für das Auto geprägt. Es ist die Ambivalenz von Fasz<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Ablehnung des Autokults, die<br />

Rohrer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Arbeiten wie „Yellow Arrow“ spannungsreich visualisiert. Autokarosserien, wie bei „Yellow<br />

Arrow“, oder e<strong>in</strong>e Vespa, wie im Falle der Arbeit „Arancio“, werden aus ihrem Funktionszusammenhang<br />

herausgelöst, um <strong>in</strong> optisch verführischer Weise veredelt <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Form organischer Dynamik<br />

verwandelt zu werden. Der Rausch der Geschw<strong>in</strong>digkeit, <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en der Augenblick der Gefahr,<br />

werden visualisiert. Rohrers Arbeiten er<strong>in</strong>nern an den Blick aus e<strong>in</strong>em schnell fahrenden Wagen auf die<br />

vorbeifliegende Landschaft. „Yellow Arrow“ <strong>und</strong> „Arancio“ stehen für das Erstarren von Bewegung <strong>und</strong> Zeit:<br />

Die Geschw<strong>in</strong>digkeit endet abrupt <strong>und</strong> die ganze Beschleunigungsenergie entlädt sich <strong>in</strong> zerstörerischer<br />

Gewalt. Realität <strong>und</strong> Fantasie führt Stefan Rohrer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Arbeiten spannungsreich zusammen. Rausch,<br />

Angst <strong>und</strong> Zerstörung <strong>und</strong> die Schönheit <strong>und</strong> Eleganz der Formen <strong>und</strong> der Oberflächen verb<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

Rohrers Werk zu Abgründigkeit, Absurdem <strong>und</strong> Witz.<br />

Iris Le Rütte (Niederlande) *1960 <strong>in</strong> E<strong>in</strong>dhoven<br />

25 Daphne, 2003, Bronzeguss, Ex. 4/4 (234 x 156 x 25 cm)<br />

Sammlung Museum Beelden aan Zee, Den Haag, Niederlande<br />

26 Hazentafel, 2007, Bronze, Edelstahl, Ex. 2/3 (112 x 215 x 215 cm)<br />

27 Vertrouwen, 2007, Bronzeguss, Ex. 3/4 ( 59 x 217 x 62 cm)<br />

Das Werk der niederländischen Künstler<strong>in</strong> Iris Le Rütte umfasst Zeichnungen, <strong>Skulpturen</strong> <strong>und</strong> Gedichte.<br />

Neben kle<strong>in</strong>formatigen Bronzefiguren erschafft sie monumentale Außenskulpturen, die im öffentlichen Raum<br />

zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Auch wenn Iris Le Rütte <strong>in</strong> ihren <strong>Skulpturen</strong> oftmals Tiere zeigt, ist die menschliche Figur<br />

ihr zentrales Thema. E<strong>in</strong>e wichtige Inspiration ist für die Künstler<strong>in</strong> ist die Literatur <strong>und</strong> ganz besonders die<br />

Poesie. Ihre Figur „Daphne“ hat ihren Ursprung <strong>in</strong> der antiken Mythologie <strong>und</strong> Dichtung. Die Metamorphose<br />

der Daphne vom Menschen zum Baum ist e<strong>in</strong> klassisches Thema der Bildhauerei <strong>und</strong> Kunstgeschichte. Iris<br />

Le Rütte kreiert <strong>in</strong> ihren <strong>Skulpturen</strong> Gegenüberstellungen <strong>und</strong> überraschende Verb<strong>in</strong>dungen z. B. durch die<br />

Komb<strong>in</strong>ation unterschiedlicher Materialien oder die Verb<strong>in</strong>dung von abstrakten mit organischen Formen.<br />

Die „Hazentafel“ sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>er Welt der Fantasie <strong>und</strong> Träume entsprungen zu se<strong>in</strong>: Die geometrische<br />

Form e<strong>in</strong>es Kreises <strong>und</strong> drei Hasen verb<strong>in</strong>den sich unter dem Titel „Hazentafel“ zu e<strong>in</strong>em schwebenden<br />

Tisch, der von den drei Hasen zum Abstützen <strong>und</strong> Spr<strong>in</strong>gen benutzt wird. Spielerisch <strong>und</strong> leicht wird hier<br />

e<strong>in</strong> Gleichgewicht geschaffen. Den Titeln ihrer Werke widmet Iris Le Rütte große Aufmerksamkeit. So<br />

verwandelt sich die Skluptur „Vertrauen“ durch den Titel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> poetisches Bilderrätsel.<br />

Peter Schwickerath (Deutschland) *1942 <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

28 Plastik Stahl X/96, 1996, Stahlbramme – zwei Teile <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verschränkt (280 x 240 x 240 cm)<br />

Peter Schwickerath zählt zu der Generation von Bildhauern, die sich zwischen 1965 bis 1980, den<br />

Jahrzehnten der Stahlbildhauerei, <strong>in</strong>tensiv mit dem Stahl als Material <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Möglichkeiten beschäftigt<br />

haben. Subjektivität <strong>und</strong> Emotionalität vermeidend, s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Stahlskulpturen konstruktive <strong>und</strong> rationale<br />

Werke. Sie beruhen auf e<strong>in</strong>deutigen geometrischen Flächen <strong>und</strong> Körpern wie Quadrat, Rechteck, Kreis,<br />

Kubus, Zyl<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Quader. Auf diese Reduktion der Form folgt e<strong>in</strong>e Suche nach neuen Formgebungen <strong>und</strong><br />

ihren Varianten. Dafür wendet Schwickerath e<strong>in</strong>ige wenige, aber konsequent angewandte Gestaltungsmittel<br />

an, wie zum Beispiel rechte, spitze <strong>und</strong> stumpfe Schnitte <strong>in</strong> Flächen <strong>und</strong> Körper sowie die neue E<strong>in</strong>passung<br />

der ausgeschnittenen Teilelemente. Se<strong>in</strong>e Arbeit „Plastik Stahl X/96“ ist beispielhaft dafür, wie sich durch<br />

E<strong>in</strong>schnitte Teilelemente aus e<strong>in</strong>em Ganzen ergeben, die nun neu mite<strong>in</strong>ander komb<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den Raum<br />

ausgreifende <strong>und</strong> sich zum umgebenden Raum h<strong>in</strong> öffnende Skulptur bilden. E<strong>in</strong>e Anmutung von Labilität<br />

ergibt sich durch die Kippung der beiden Stahlelemente, die trotz des extremen Gewichts auf L<strong>in</strong>ien <strong>und</strong><br />

Kanten balancierend ruhen. Wie für alle se<strong>in</strong>e Arbeiten hat Schwickerath auch hier den optimalen Stand<br />

der <strong>Skulpturen</strong>elemente <strong>in</strong> Bezug auf Stabilität <strong>und</strong> Wirkung mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Modell ausgelotet.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 17<br />

Sui Jianguo (Ch<strong>in</strong>a) *1956 <strong>in</strong> Q<strong>in</strong>gdao, Shandong<br />

29 Legacy Mantle, 1997, Alum<strong>in</strong>iumguss, Ex. 1/12 (240 x 190 x 140 cm)<br />

Sui Jianguo ist Professor <strong>und</strong> Vorsitzender der Bildhauereiabteilung der Central Academy of F<strong>in</strong>e Arts<br />

<strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g. Am Anfang se<strong>in</strong>es künstlerischen Schaffens entstanden aus Felsen gehauene, abstrakte<br />

<strong>Skulpturen</strong>. In den späten 1990er Jahren schlug Sui Jianguo e<strong>in</strong>en neuen künstlerischen Weg h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Technik <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Themen e<strong>in</strong>. Er beschränkt sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Serien auf das Motiv des D<strong>in</strong>osauriers<br />

bzw. auf das der Mao-Jacke. Für diese <strong>Skulpturen</strong> ist er weltweit bekannt. Unter dem Titel „Legacy Mantle“<br />

variiert Sui Jianguo die zur Ikone gewordene Mao-Jacke <strong>in</strong> Materialien, Formaten <strong>und</strong> Farbigkeit <strong>und</strong><br />

präsentiert sie <strong>in</strong> Gruppen <strong>und</strong> als E<strong>in</strong>zelskulptur. Unter Mao Zedong wurde dieses Kleidungsstück zum<br />

Symbol der Revolution <strong>und</strong> zum Zeichen der Konformität. Das Motiv der Maojacke verweist aber auch<br />

auf Mao Zedong selbst, der diese Jacke bei se<strong>in</strong>en öffentlichen Auftritten <strong>und</strong> auf Propagandafotografien<br />

trug <strong>und</strong> dem Kleidungsstück se<strong>in</strong>en Namen gab. Die Maojacke steht für e<strong>in</strong>e Phase <strong>in</strong> der Geschichte<br />

Ch<strong>in</strong>as, die mit der Gründung der Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a im Jahr 1949 e<strong>in</strong>setzte. Gleichzeitig ruft die zum<br />

Symbol gewordene Jacke dem Betrachter das Bild von Mao Zedong <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. In Sui Jianguos Arbeit<br />

symbolisiert die Maojacke das Vermächtnis von Mao Zedong.<br />

Johan Tahon (Belgien) *1965 <strong>in</strong> Menen<br />

30 Lim<strong>in</strong>al Act, 2010, Polyester (364 x 153 x 97 cm)<br />

31 Offer, 2010, Polyester, Stahl (213 x 95 x 77 cm)<br />

Die menschliche Figur ist das zentrale Thema im Oeuvre, das der belgische Künstler Johan Tahon mit<br />

obsessivem Gestaltungsdrang verfolgt. Bei se<strong>in</strong>er Suche nach neuen Formen experimentiert Tahon mit<br />

unterschiedlichen Materialien. Bevorzugt arbeitet er aber mit Gips, Keramik <strong>und</strong> Bronze, um se<strong>in</strong>e teilweise<br />

überlebensgroßen, meterhohen Figuren zu schaffen. Ohne Vorarbeiten entstehen se<strong>in</strong>e Werke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ständigen Arbeits- <strong>und</strong> Veränderungsprozess. An klassischen Bildhauertechniken festhaltend, stellt er<br />

diese gleichzeitig <strong>in</strong> Frage <strong>und</strong> erf<strong>in</strong>det sie neu. Die oftmals überlängten Figuren werden zersägt <strong>und</strong><br />

neu zusammengesetzt. Die gr<strong>und</strong>sätzlich vone<strong>in</strong>ander getrennten Arbeitsprozesse bei der Entstehung von<br />

Köpfen <strong>und</strong> Leibern lassen hybride Wesen von mitunter skurriler Anmutung entstehen <strong>und</strong> Tahons figürliche<br />

Plastiken weichen im hohen Maß von der menschlichen Anatomie ab. Die Arbeit „Lim<strong>in</strong>al Act“ zeigt anstelle<br />

von Händen <strong>und</strong> Füßen „Ballons“, <strong>und</strong> während des Arbeitsprozesses benötigte Gerätschaften belässt der<br />

Künstler am Ort, die so zum Teil der Figur werden. Nicht die sichtbare Realität, sondern Träume, Fantasien<br />

<strong>und</strong> Bilder aus dem Unterbewusstse<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d es, die Johan Tahon <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werk verarbeitet <strong>und</strong> denen er<br />

Gestalt gibt.<br />

Bernar Venet (Frankreich) *1941 <strong>in</strong> Château-Arnoux-Sa<strong>in</strong>t-Auban<br />

32 233.5° Arc x 4, 1999, Corten-Stahl (313 x 325 x 60 cm)<br />

Bernar Venet zählt zu den renommiertesten französischen Künstlern der Gegenwart. In <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

hat er bereits mehrmals im Rahmen der „<strong>Blickachsen</strong>“ se<strong>in</strong>e Stahlskulpturen mit ihrer abstrakten,<br />

formalen Bildsprache ausgestellt. Im Kurpark ist se<strong>in</strong>e Arbeit „Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>e“ dauerhaft <strong>in</strong>stalliert. Die<br />

raumgreifenden Stahlskulpturen Bernar Venets s<strong>in</strong>d im öffentlichen Raum <strong>in</strong> europäischen Metropolen<br />

<strong>und</strong> den USA zu f<strong>in</strong>den. Venet ist zu den Künstlern zu zählen, deren Schaffensprozesse <strong>und</strong> Werke durch<br />

theoretisches Bewusstse<strong>in</strong> entscheidend bestimmt werden. Der Titel „233,5° Arc x 4“ se<strong>in</strong>er Arbeit aus<br />

der Reihe „Arc“ benennt das Sichtbare. Vier identische Bögen aus gerolltem Vierkantstahl bilden jeweils<br />

e<strong>in</strong> Kreissegment von 235,5°. Die vier Bögen s<strong>in</strong>d zue<strong>in</strong>ander parallel gesetzt <strong>und</strong> vermitteln durch ihre<br />

zue<strong>in</strong>ander verschobenen Positionen die Unterschiedlichkeit der Elemente, Spannung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e unruheartige<br />

Bewegung. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass die Bögen <strong>in</strong> Form <strong>und</strong> Segmentgröße identisch s<strong>in</strong>d<br />

<strong>und</strong> die Skulptur auf Basis e<strong>in</strong>er streng rationalen Logik entstanden ist.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 18<br />

Venske & Spänle (Deutschland) *1971 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> / *1969 <strong>in</strong> München<br />

33 Gumpfot Weißer Riese, 2010, polierter Marmor (288 x 80 x 90 cm)<br />

34 Weißer Zwerg, 2011, polierter Marmor (120 x 110 x 57 cm)<br />

Das Künstlerpaar Julia Venske <strong>und</strong> Gregor Spänle bearbeitet das klassische Bildhauermaterial des weißen<br />

Marmors <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em aufwändigen Arbeitsprozess zu Objekten der formalen Beschränkung <strong>und</strong> Verdichtung.<br />

Die Kühle <strong>und</strong> Härte des Materials sche<strong>in</strong>t von Venske & Spänle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Anmutung von Veränderlichkeit <strong>und</strong><br />

organischer Weichheit überführt zu werden, so dass ihre biomorphen Marmor-Gebilde e<strong>in</strong>e erstaunliche<br />

Lebendigkeit entwickeln. In Anlehnung an e<strong>in</strong>e naturwissenschaftliche Nomenklatur haben Venske & Spänle<br />

ihre <strong>in</strong>zwischen über 200 Marmor-Wesen <strong>in</strong> verschiedenen Gattungen mit unterschiedlicher Formgebung<br />

<strong>und</strong> zugeschriebenen Eigenschaften e<strong>in</strong>geteilt. Diesen humorvollen Umgang mit den Marmor-Wesen<br />

belegen auch die den Arbeiten gegebenen Namen wie Smörf, Sauger, Orophyten, Helotrophen oder<br />

Gumpfot. Dies ist e<strong>in</strong>e Familie von <strong>in</strong> die Höhe strebenden <strong>Skulpturen</strong>. Der Größte aus dieser Gumpfot-<br />

Familie ist „Gumpfot Weißer Riese“. Mit e<strong>in</strong>er Bewegungsrichtung bzw. -änderung unterlaufen hier Venske<br />

& Spänle die geläufigen Vorstellungen des Imposanten von Monumentalskulptur. Es entsteht die Anmutung<br />

e<strong>in</strong>er herabgeneigten Bewegung, e<strong>in</strong>e fre<strong>und</strong>liche Zuwendung bzw. e<strong>in</strong> Herantasten des Marmorwesens<br />

von oben. Komplementär zu diesem ist für „<strong>Blickachsen</strong> 8“ der „Weiße Zwerg“ von Venske & Spänle<br />

geschaffen worden.<br />

Henk Visch (Niederlande) *1950 <strong>in</strong> E<strong>in</strong>dhoven<br />

35 Nightlife, 2009, Alum<strong>in</strong>iumguss, Ex. 3/4 (360 x 125 x 120 cm)<br />

36 Noch E<strong>in</strong>mal, 1992, Bronzeguss, Unikat (640 x 190 x 130 cm)<br />

Leihgabe der Wohnungsbaugesellschaft Ymere, Amsterdam, Niederlande<br />

Henk Visch bespielte 1988 den niederländischen Pavillon auf der Biennale <strong>in</strong> Venedig <strong>und</strong> war Teilnehmer<br />

der documenta IX <strong>in</strong> Kassel. Seit 2005 ist er Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie <strong>in</strong> Münster. Das<br />

vielseitige Werk Henk Vischs umfasst <strong>Skulpturen</strong>, Zeichnungen <strong>und</strong> Texte. Er beschreibt se<strong>in</strong>e Kunst als<br />

den geformten Teil se<strong>in</strong>es Lebens, der <strong>in</strong> der Öffentlichkeit auftritt. Arbeiten wie „Noch E<strong>in</strong>mal“ <strong>und</strong> „Nightlife“<br />

ersche<strong>in</strong>en wie überlebensgroße Bildfragmente, die den umgebenden Raum zur Bühne werden lassen: E<strong>in</strong><br />

monumentales Be<strong>in</strong> steht sowohl als pars pro toto wie es für sich alle<strong>in</strong> besteht. Als menschlicher Torso<br />

er<strong>in</strong>nert diese Arbeit an e<strong>in</strong> klassisches Thema der Bildhauerei. „Noch E<strong>in</strong>mal“ aber ist nicht nur e<strong>in</strong> Be<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> monumentalen Abmessungen. Bei genauer Betrachtung kann im Bild e<strong>in</strong> weiteres Bild entdeckt werden:<br />

Als verzerrte Silhouette ist der <strong>Skulpturen</strong>kopf der Nofretete zu entdecken. Der mit „Nightlife“ betitelte<br />

riesige, technisiert wirkende Hase mit leuchtend grünen Augen ist e<strong>in</strong> Beispiel für die großen E<strong>in</strong>zelfiguren<br />

aus Bronze <strong>und</strong> Alum<strong>in</strong>ium. Henk Vischs stilistisch vielseitige <strong>Skulpturen</strong>, die zwischen Abstraktion <strong>und</strong><br />

Figuration oszillieren, s<strong>in</strong>d Bilderrätsel voller Poesie. Selbst wenn das rätselhafte Wesen der <strong>Skulpturen</strong><br />

nicht entschlüsselt wird, so sprechen die Figuren von Henk Visch die Assoziationskraft der Betrachter an.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 19<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

Kurpark<br />

Schwedenpfad<br />

36<br />

Brunnen<br />

Kaiser-Friedrich-Promenade<br />

Zum <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Schloss<br />

14<br />

Louisenstraße<br />

35<br />

34<br />

31<br />

Kurpark-<br />

Weiher<br />

33<br />

30<br />

Deutsche Leas<strong>in</strong>g AG,<br />

Fröl<strong>in</strong>gstraße 15<br />

Siamesischer Tempel<br />

28<br />

19<br />

Schmuckplatz<br />

17<br />

21<br />

20<br />

23<br />

Kisseleffstraße<br />

Steigenberger Hotel<br />

Galerie Scheffel<br />

32<br />

Paul-Ehrlich-Weg<br />

15<br />

8<br />

22<br />

16<br />

Tennisclub<br />

24<br />

1<br />

Stahlbrunnen<br />

Russische Kapelle<br />

7<br />

Golfplatz<br />

Kaiser-Wilhelms-<strong>Bad</strong><br />

6<br />

Spielcas<strong>in</strong>o<br />

Brunnenallee


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 20<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong><br />

Schlosspark<br />

18<br />

5<br />

Schlosspark-Weiher<br />

13<br />

12<br />

Oberer<br />

Schlosshof<br />

27<br />

26<br />

25<br />

Unterer<br />

Schlosshof<br />

2–4<br />

11<br />

Herrengasse<br />

Orangeriegasse<br />

29<br />

10<br />

9<br />

Löwengasse<br />

Dorotheenstr.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 21<br />

Darmstadt<br />

Stadtkirche <strong>und</strong> Kunsthalle Darmstadt<br />

David Nash (Großbritannien) *1945 <strong>in</strong> Esher, Surrey<br />

37 Crack and Warp Column, 2010, L<strong>in</strong>de (360 x 70 x 70 cm)<br />

38 Red and Black Dome, 2007, teilweise verkohlte Eibe (234 x 200 x 190 cm)<br />

39 Red Throne, 1991, portugiesischer Lorbeer (345 x 86 x 40 cm)<br />

40 Stack, 2001, Esche (286 x 84 x 74 cm)<br />

41 Ch<strong>in</strong>ese Iron Dome, 2009, Eisenguss, 46-teilig, Ex. 2/2, Installation (209 x 630 x 630 cm)<br />

42 Three Butts, 2010, Eukalyptus, 3-teilig (200 x 220 x 280 cm, 280 x 200 x 200 cm <strong>und</strong><br />

200 x 600 x 280 cm), Installation mit variablen Maßen<br />

Als e<strong>in</strong>er der wichtigsten britischen Gegenwartsbildhauer wurde David Nash 1999 zum Mitglied der<br />

Royal Academy of Arts <strong>in</strong> London ernannt. E<strong>in</strong>e große Retrospective se<strong>in</strong>es Werks wurde 20102011 vom<br />

Yorkshire Sculpture Park ausgerichtet. Er lebt <strong>und</strong> arbeitet seit 1967 <strong>in</strong> Nord-Wales, wo e<strong>in</strong>erseits se<strong>in</strong>e<br />

charakteristischen E<strong>in</strong>zelskulpturen, aber auch Natur<strong>in</strong>stallationen <strong>und</strong> Landschaftsprojekte entstehen, die<br />

den Witterungse<strong>in</strong>flüssen ausgesetzt s<strong>in</strong>d oder natürlichem Wachstum unterliegen. In diesen sich über<br />

die Jahre verändernden Arbeiten setzt der Künstler e<strong>in</strong>en Prozess <strong>in</strong> Gang, der von der Natur bestimmt<br />

<strong>und</strong> vollendet wird, so dass der künstlerische Gestaltungwille <strong>und</strong> die elementaren Kräfte der Natur<br />

zusammenwirken. Auch <strong>in</strong> den <strong>Skulpturen</strong> David Nashs ist der Dialog mit der Natur stets Ausgangspunkt der<br />

Formgebung. Nash arbeitet vorrangig mit Holz <strong>und</strong> auch se<strong>in</strong>e Metallarbeiten entwickelt er aus der Arbeit<br />

mit dem Holz. Dabei verwendet er stets entweder abgestorbene oder ohneh<strong>in</strong> gefällte Bäume, geht von<br />

ihrer jeweiligen Beschaffenheit aus, berücksichtigt ihre Struktur, ihr Alter <strong>und</strong> ihre Farbe, ihre Formbarkeit,<br />

ihre Widerständigkeit oder Verletzlichkeit. Mit der Kettensäge oder mit e<strong>in</strong>fachen Werkzeugen arbeitet er<br />

den Hölzern ihnen <strong>in</strong>newohnende Formen heraus <strong>und</strong> bezieht die Metamorphose des natürlichen Materials<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong> Werk mit e<strong>in</strong>. Durch serielle Strukturen fächert er e<strong>in</strong>en massiven Holzblock wie e<strong>in</strong>e Ziehharmonika<br />

auf oder verwandelt schwere Baumstämme <strong>in</strong> filigran wirkende, sich <strong>in</strong> Spiralen drehende, geschuppt oder<br />

zusammengerollt wirkende Säulen oder Ei-Formen. Symbolische Kreuz- oder Ei-Formen ziehen sich durch<br />

das gesamte Werk von David Nash. Daneben bestimmen universelle geometrische Formen wie Pyramiden,<br />

Kugeln oder Kuben se<strong>in</strong> Schaffen, was auf die Vorstellung zurückgeht, „dass die Geometrie e<strong>in</strong>en Weg zum<br />

Verständnis von Natur, Schwerkraft, Raum <strong>und</strong> Zeit weisen könnte“. Bekannt wurde David Nash vor allem<br />

auch für se<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckenden Holzarbeiten mit ganz oder teilweise verkohlter Oberfläche. Auch <strong>in</strong> diesen<br />

Werken wird das Pr<strong>in</strong>zip der Metamorphose auf die Kunst übertragen: Nash führt durch das Verkohlen<br />

den Übergang des Materials vom organischen <strong>in</strong> den m<strong>in</strong>eralischen Zustand herbei. Die angekohlte Form<br />

wirkt verdichtet, das Augenmerk wird vom Material auf die Gestalt gelenkt. In der Stadtkirche <strong>und</strong> vor der<br />

Kunsthalle Darmstadt s<strong>in</strong>d im Rahmen von „<strong>Blickachsen</strong> 8 Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>“ verschiedene Arbeiten von David<br />

Nash zu sehen, die e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> diese Bandbreite se<strong>in</strong>es Schaffens bieten.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 22<br />

Darmstadt<br />

Residenzschloss<br />

Luisenplatz<br />

Marktplatz<br />

Rhe<strong>in</strong>straße<br />

41<br />

42<br />

Steubenplatz<br />

Kirchstraße<br />

40<br />

38<br />

37<br />

39<br />

Stadtkirche


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 23<br />

Eschborn<br />

Camp-Phönix-Park<br />

Nigel Hall (Großbritannien) *1943 <strong>in</strong> Bristol<br />

43 Cross<strong>in</strong>g (Horizontal), 2006, Corten-Stahl (360 x 1000 x 236 cm)<br />

44 Cross<strong>in</strong>g (Vertical), 2006, Corten-Stahl (1000 x 258 x 232 cm)<br />

Nigel Hall, 1943 <strong>in</strong> Bristol geboren, gehört zu den wichtigsten britischen Bildhauern der Gegenwart.<strong>und</strong><br />

war bei den „<strong>Blickachsen</strong>“ 2001 <strong>und</strong> 2003 dabei. Hall‘s Werk wurde weltweit schon vielfach ausgestellt<br />

<strong>und</strong> ist <strong>in</strong> zahlreichen öffentlichen <strong>und</strong> privaten Sammlungen vertreten. In se<strong>in</strong>en abstrakten, geometrischen<br />

Arbeiten – meist aus Stahl oder poliertem Holz – beschäftigt sich Hall mit den Eigenschaften<br />

räumlicher Konstruktion <strong>und</strong> der Raumwahrnehmung des Betrachters. Dabei spielen der <strong>in</strong>nere Luftraum,<br />

die räumliche Umgebung der Skulptur <strong>und</strong> die Wirkung von Licht <strong>und</strong> Schatten e<strong>in</strong>e ebenso große Rolle<br />

wie das Volumen des bearbeiteten Materials selbst. Je nach Lichte<strong>in</strong>fall <strong>und</strong> Blickw<strong>in</strong>kel des Betrachters<br />

verändert sich der Ausdruck des Werks. Dadurch wird es zur bildnerischen Entsprechung se<strong>in</strong>er natürlichen<br />

Umgebung. “In me<strong>in</strong>em Werk g<strong>in</strong>g es immer um den Ort“, erläutert Nigel Hall. „Es fasz<strong>in</strong>iert mich, wie<br />

man geometrische Formen <strong>in</strong> der Landschaft ausmachen kann.“<br />

Eschborn<br />

<strong>Skulpturen</strong>park Niederhöchstadt<br />

Dietrich Kl<strong>in</strong>ge (Deutschland) *1954 <strong>in</strong> Heiligenstadt<br />

45 Entwurf für e<strong>in</strong>e große Figur I, 2003/2004, Bronzeguss, Ex. 1/6 (246 x 250 x 200 cm)<br />

46 Entwurf für e<strong>in</strong>e große Figur VI, 2005, Bronzeguss, Ex. 1/6 (272 x 148 x 237 cm)<br />

47 Polyanthe, 2000, Bronzeguss, Ex. 1/6 (215 x 135 x 128 cm)<br />

Der deutsche Bildhauer <strong>und</strong> Grafiker Dietrich Kl<strong>in</strong>ge wird dem „<strong>Blickachsen</strong>“-Publikum diesen Sommer <strong>in</strong><br />

Eschborn drei weitere se<strong>in</strong>er ausdrucksstarken, abstrakt-figurativen <strong>Skulpturen</strong> zeigen. Kl<strong>in</strong>ge wurde 1954<br />

<strong>in</strong> Heiligenstadt <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen geboren. Von 1975 bis 1984 studierte er zunächst Freie Grafik, dann Bildhauerei<br />

an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste <strong>in</strong> Stuttgart. All se<strong>in</strong>e Arbeiten wirken wie roh<br />

behauene Holzskulpturen, tatsächlich aber s<strong>in</strong>d es ausschließlich Bronzegüsse, <strong>in</strong> denen die Oberflächenstruktur<br />

der Holzmodelle erhalten ist. Die Bronzen bekommen dann e<strong>in</strong>e sorgfältig aufgetragene Pat<strong>in</strong>a,<br />

die den E<strong>in</strong>druck verstärkt, dass es sich um Arbeiten aus Holz handelt. In der Eschborner „<strong>Blickachsen</strong>-8“-<br />

Ausstellung werden überlebensgroße, archaisch ersche<strong>in</strong>ende Figuren Kl<strong>in</strong>ges zu sehen se<strong>in</strong>, die aus dem<br />

Spannungsverhältnis von massiver körperlicher Präsenz <strong>und</strong> raumgreifender Bewegtheit e<strong>in</strong>e ganz eigene<br />

Dynamik entwickeln.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 24<br />

Eschborn<br />

Camp-Phönix-Park<br />

Elly-Be<strong>in</strong>horn-Straße<br />

Graf-Zeppel<strong>in</strong>-Str.<br />

Kathar<strong>in</strong>a-Paulus-Straße<br />

<strong>Skulpturen</strong>park Niederhöchstadt<br />

Ste<strong>in</strong>bacher Straße<br />

44<br />

43<br />

A 66<br />

Sossenheimer Straße<br />

Künstler-Forum<br />

Abfahrt Eschborn<br />

45<br />

47<br />

46<br />

Bürgerzentrum


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 25<br />

<strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong><br />

Goethe-Universität, Campus Westend <strong>und</strong> Campus Riedberg<br />

Magdalena Abakanowicz (Polen) *1930 <strong>in</strong> Falenty<br />

48 Ten Seated Figures, 2011, Eisenguss, Installation von 10 Unikaten (je 300 x 160 x 96 cm)<br />

Die vielfach ausgezeichnete polnische Bildhauer<strong>in</strong> Magdalena Abakanowicz ist heute <strong>in</strong>sbesondere für<br />

ihre großformatigen Figurengruppen im Außenraum bekannt. In ihren Arbeiten reflektiert Abakanowicz<br />

die Schrecken der Kriegsjahre, die sie als K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Warschau erlebte. Es gel<strong>in</strong>gt ihr, dem Unaussprechlichen<br />

Gestalt zu geben. Durch ihr <strong>in</strong>novatives Schaffen hat Abakanowicz zu e<strong>in</strong>er Neubewertung der figurativen<br />

Tradition im Bereich der zeitgenössischen Skulptur beigetragen. Und noch immer erweitert sich ihr Repertoire,<br />

durchbricht sie mit lebendiger Kraft das sche<strong>in</strong>bar Vertraute. Ihre provozierende, überaus vielseitige<br />

<strong>und</strong> stets herausfordernde Bildwelt erschließt sich e<strong>in</strong> Panorama des Menschheitszustandes. Sie bietet uns<br />

die erkennbare oder erahnbare, die unvollendete oder zertrümmerte, die isolierte oder zusammengruppierte<br />

Figur als Katalysator an. Mehreren Großplastiken von Magdalena Abakonwicz konnte man während<br />

der „<strong>Blickachsen</strong>“-Ausstellungen 2005 <strong>und</strong> 2007 bereits im <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Kurpark begegnen: Vor vier<br />

Jahren stand dem Betrachter e<strong>in</strong>e ‚kopflose’ Menge aus dicht gereihten menschlichen Torsi gegenüber,<br />

zwei Jahre zuvor waren sechs tierähnliche „Mutants“ als kle<strong>in</strong>e ‚Herde’ angeordnet. In <strong>Frankfurt</strong> zeigt<br />

Magdalena Abakanowicz im Rahmen von „<strong>Blickachsen</strong> 8 Rhe<strong>in</strong>Ma<strong>in</strong>“ nun zehn überlebensgroße kopflose<br />

E<strong>in</strong>zelfiguren, die auf ihrem jeweils eigenen Holzbock sitzend e<strong>in</strong>en Halbkreis bilden. Dieser nimmt die<br />

Form des IG-Farben-Hauses im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> auf.<br />

Masayuki Koorida (Japan) *1960 <strong>in</strong> Kyoto<br />

49 Complex, 2011, weißer Marmor (86 x 245 x 186 cm)<br />

50 Embryo, 2010, schwarzer Granit (50 x 220 x 200 cm)<br />

51 Growth (black), 2007, schwarzer Granit (105 x 230 x 123 cm)<br />

52 Growth (white), 2011, weißer Granit (105 x 230 x 123 cm)<br />

53 Reaction, 2011, Granit (210 x 130 x 130 cm)<br />

54 White Seed, 2007, weißer Granit (110 x 171 x 167 cm)<br />

Die Werke des japanischen Künstlers Masayuki Koorida bestechen <strong>und</strong> verw<strong>und</strong>ern durch ihre schlichte<br />

<strong>und</strong> zugleich ungewöhnliche Formgebung. Sie er<strong>in</strong>nern an Moleküle oder Amöben – an kle<strong>in</strong>ste Teilchen<br />

oder Lebewesen, unendlich vergrößert. Aus schwarzem oder weißem Marmor oder aus Granit gemeißelt<br />

<strong>und</strong> anschließend auf Hochglanz poliert, erwecken die Gebilde mit ihren vollendeten R<strong>und</strong>ungen den<br />

E<strong>in</strong>druck, als könnten sie bei Berührung zerfließen oder zerplatzen. Sie wirken fragil <strong>und</strong> doch stabil <strong>in</strong> sich<br />

ruhend, artifiziell <strong>und</strong> doch belebt. Im Rahmen von „<strong>Blickachsen</strong> 7“ lagen vier Arbeiten Kooridas verstreut<br />

auf e<strong>in</strong>er weitläufigen Kurparkwiese <strong>und</strong> haben sich schnell als Publikumsliebl<strong>in</strong>ge herauskristallisiert. In<br />

diesem Jahr s<strong>in</strong>d auf dem Campus Westend der Goethe-Universität sechs neue Arbeiten des Japaners<br />

<strong>in</strong>stalliert. Koorida beschreibt den bildhauerischen Schaffensprozess als Vorgang, <strong>in</strong> dessen Verlauf sich<br />

Gedanken <strong>und</strong> E<strong>in</strong>gebungen auf der Suche nach e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>gültigen Sprache zu e<strong>in</strong>er Vorstellung,


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 26<br />

e<strong>in</strong>em konkreten Bild formen. Dieser „orig<strong>in</strong>äre Inhalt e<strong>in</strong>er Skulptur“ erhalte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Plastiken durch die<br />

reduzierte gestalterische Umsetzung e<strong>in</strong> vielschichtiges Ersche<strong>in</strong>ungsbild, das wiederum die Fantasie des<br />

Betrachters anrege.<br />

Bernar Venet (Frankreich) *1941 <strong>in</strong> Château-Arnoux-Sa<strong>in</strong>t-Auban<br />

55 100.5° Arc x 8, 2005, Corten-Stahl (787 x 160 x 340 cm)<br />

56 215.5° Arc x 28, 2009, Corten-Stahl (380 x 455 x 560 cm)<br />

57 218.5° Arc x 21, 2006, Corten-Stahl (330 x 750 x 310 cm)<br />

58 240.5° Arc x 6, 2008, Corten-Stahl (410 x 410 x 110 cm)<br />

59 9 Straight L<strong>in</strong>es, 2008, Corten-Stahl, (700 x 210 x 170 cm)<br />

60 Arcs <strong>in</strong> Disorder (4 Arcs x 5), 2008, Corten-Stahl, 4-teilig (216° Arc x 5, 217° Arc x 5, 218° Arc x 5 <strong>und</strong><br />

219° Arc x 5, Höhe: je 410 cm)<br />

61 Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>e, 2010, gerollter Stahl (260 x 305 x 227 cm)<br />

62 Two Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>es, 2010, gerollter Stahl (260 x 330 x 250 cm)<br />

63 Three Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>es, 2005, gerollter Stahl (250 x 250 x 380 cm)<br />

64 221.5° Arc x 12, 2008, Corten-Stahl, 2-teilig (260 x 410 x 240 cm)<br />

Der vielseitige Künstler Bernar Venet ist durch se<strong>in</strong>e unverwechselbaren Stahlskulpturen im öffentlichen<br />

Raum weltweit bekannt. Se<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Deutschland wohl prom<strong>in</strong>enteste Arbeit ist der vor der Berl<strong>in</strong>er Urania<br />

<strong>in</strong>stallierte „Arc de 124,5°“. Im Rahmen der „<strong>Blickachsen</strong>“ hat Venet bereits mehrfach ausgestellt. Die<br />

Skulptur „Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>e“ ist dauerhaft im <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Kurpark zu sehen. Die L<strong>in</strong>ie bestimmt als<br />

Thema das künstlerische Werk Bernar Venets seit den 1980er Jahren.<br />

Über die L<strong>in</strong>ie als grafische Wiedergabe e<strong>in</strong>er mathematischen Gleichung <strong>und</strong> die Darstellung e<strong>in</strong>facher<br />

mathematischer Informationen wie W<strong>in</strong>kel, Bögen oder diagonale L<strong>in</strong>ien gelangte er zur Beschäftigung<br />

mit unberechenbaren L<strong>in</strong>ien. Neben den streng geometrischen Geraden oder Bögen aus Vierkantstahl<br />

entstehen nun auch unregelmäßige Spiralformen <strong>und</strong> stählerne L<strong>in</strong>ienknäuel, die für Venet die „Energie<br />

atomischer Masse“ verkörpern. Drei dieser „Indeterm<strong>in</strong>ate L<strong>in</strong>es“ s<strong>in</strong>d nun <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> ausgestellt<br />

– zusammen mit sechs weiteren Werken Venets. Die Verb<strong>in</strong>dung von Geometrie <strong>und</strong> künstlerischer<br />

Individualität untersucht Venet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Gruppen gegene<strong>in</strong>ander versetzter „Bögen“. Auch hiefür s<strong>in</strong>d auf<br />

dem Campus Westend vor dem IG-Farben-Haus mehrere Beispiele zu sehen. Sie bestehen aus mehreren<br />

Bündeln von Bögen, die wiederum versetzt zue<strong>in</strong>ander positioniert s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> den Betrachter <strong>in</strong> ihr Kraftfeld<br />

ziehen, Energie entwickeln, <strong>in</strong>dem sie die Leere nutzen.


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 27<br />

<strong>Frankfurt</strong>, Goethe-Universität<br />

Campus Westend<br />

Rechtswissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaft<br />

House<br />

of F<strong>in</strong>ance<br />

54<br />

Hörsaalzentrum<br />

51 52<br />

55<br />

56<br />

Campusplatz<br />

49<br />

b<br />

Cas<strong>in</strong>o<br />

50<br />

53<br />

62<br />

a<br />

IG-Farben-Haus<br />

58<br />

59<br />

48<br />

57<br />

61<br />

Fürstenbergstraße<br />

60<br />

a Fritz Klimsch<br />

Am Wasser, 1929<br />

63<br />

Hansaallee<br />

b Jaume Plensa,<br />

Body of Knowledge, 2010<br />

Bremer Straße


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 28<br />

<strong>Frankfurt</strong>, Goethe-Universität<br />

Campus Riedberg<br />

MPI f.Hirnforschung<br />

Campusplatz<br />

MPI f.Biophysik<br />

64<br />

Physik<br />

Altenhöferallee<br />

Werkstattzentrale<br />

Geowissenschaften


<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 29<br />

Presse BIlder <strong>Blickachsen</strong> 8<br />

Alle Abbildungen Courtesy Galerie Scheffel, <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong> & Künstler<br />

Foto:<br />

Julia Schwager,<br />

Königste<strong>in</strong> i.T.<br />

Foto:<br />

Christian Rogge,<br />

Galerie Scheffel<br />

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Christian K. Scheffel<br />

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Christian Rogge,<br />

Galerie Scheffel<br />

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Christian Rogge,<br />

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Christian K. Scheffel<br />

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Christian K. Scheffel<br />

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