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Skulpturen in Bad Homburg und Frankfurt RheinMain - Blickachsen

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<strong>Blickachsen</strong> 8 Presse<strong>in</strong>formation 18. Mai 2011 Seite 18<br />

Venske & Spänle (Deutschland) *1971 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> / *1969 <strong>in</strong> München<br />

33 Gumpfot Weißer Riese, 2010, polierter Marmor (288 x 80 x 90 cm)<br />

34 Weißer Zwerg, 2011, polierter Marmor (120 x 110 x 57 cm)<br />

Das Künstlerpaar Julia Venske <strong>und</strong> Gregor Spänle bearbeitet das klassische Bildhauermaterial des weißen<br />

Marmors <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em aufwändigen Arbeitsprozess zu Objekten der formalen Beschränkung <strong>und</strong> Verdichtung.<br />

Die Kühle <strong>und</strong> Härte des Materials sche<strong>in</strong>t von Venske & Spänle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Anmutung von Veränderlichkeit <strong>und</strong><br />

organischer Weichheit überführt zu werden, so dass ihre biomorphen Marmor-Gebilde e<strong>in</strong>e erstaunliche<br />

Lebendigkeit entwickeln. In Anlehnung an e<strong>in</strong>e naturwissenschaftliche Nomenklatur haben Venske & Spänle<br />

ihre <strong>in</strong>zwischen über 200 Marmor-Wesen <strong>in</strong> verschiedenen Gattungen mit unterschiedlicher Formgebung<br />

<strong>und</strong> zugeschriebenen Eigenschaften e<strong>in</strong>geteilt. Diesen humorvollen Umgang mit den Marmor-Wesen<br />

belegen auch die den Arbeiten gegebenen Namen wie Smörf, Sauger, Orophyten, Helotrophen oder<br />

Gumpfot. Dies ist e<strong>in</strong>e Familie von <strong>in</strong> die Höhe strebenden <strong>Skulpturen</strong>. Der Größte aus dieser Gumpfot-<br />

Familie ist „Gumpfot Weißer Riese“. Mit e<strong>in</strong>er Bewegungsrichtung bzw. -änderung unterlaufen hier Venske<br />

& Spänle die geläufigen Vorstellungen des Imposanten von Monumentalskulptur. Es entsteht die Anmutung<br />

e<strong>in</strong>er herabgeneigten Bewegung, e<strong>in</strong>e fre<strong>und</strong>liche Zuwendung bzw. e<strong>in</strong> Herantasten des Marmorwesens<br />

von oben. Komplementär zu diesem ist für „<strong>Blickachsen</strong> 8“ der „Weiße Zwerg“ von Venske & Spänle<br />

geschaffen worden.<br />

Henk Visch (Niederlande) *1950 <strong>in</strong> E<strong>in</strong>dhoven<br />

35 Nightlife, 2009, Alum<strong>in</strong>iumguss, Ex. 3/4 (360 x 125 x 120 cm)<br />

36 Noch E<strong>in</strong>mal, 1992, Bronzeguss, Unikat (640 x 190 x 130 cm)<br />

Leihgabe der Wohnungsbaugesellschaft Ymere, Amsterdam, Niederlande<br />

Henk Visch bespielte 1988 den niederländischen Pavillon auf der Biennale <strong>in</strong> Venedig <strong>und</strong> war Teilnehmer<br />

der documenta IX <strong>in</strong> Kassel. Seit 2005 ist er Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie <strong>in</strong> Münster. Das<br />

vielseitige Werk Henk Vischs umfasst <strong>Skulpturen</strong>, Zeichnungen <strong>und</strong> Texte. Er beschreibt se<strong>in</strong>e Kunst als<br />

den geformten Teil se<strong>in</strong>es Lebens, der <strong>in</strong> der Öffentlichkeit auftritt. Arbeiten wie „Noch E<strong>in</strong>mal“ <strong>und</strong> „Nightlife“<br />

ersche<strong>in</strong>en wie überlebensgroße Bildfragmente, die den umgebenden Raum zur Bühne werden lassen: E<strong>in</strong><br />

monumentales Be<strong>in</strong> steht sowohl als pars pro toto wie es für sich alle<strong>in</strong> besteht. Als menschlicher Torso<br />

er<strong>in</strong>nert diese Arbeit an e<strong>in</strong> klassisches Thema der Bildhauerei. „Noch E<strong>in</strong>mal“ aber ist nicht nur e<strong>in</strong> Be<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> monumentalen Abmessungen. Bei genauer Betrachtung kann im Bild e<strong>in</strong> weiteres Bild entdeckt werden:<br />

Als verzerrte Silhouette ist der <strong>Skulpturen</strong>kopf der Nofretete zu entdecken. Der mit „Nightlife“ betitelte<br />

riesige, technisiert wirkende Hase mit leuchtend grünen Augen ist e<strong>in</strong> Beispiel für die großen E<strong>in</strong>zelfiguren<br />

aus Bronze <strong>und</strong> Alum<strong>in</strong>ium. Henk Vischs stilistisch vielseitige <strong>Skulpturen</strong>, die zwischen Abstraktion <strong>und</strong><br />

Figuration oszillieren, s<strong>in</strong>d Bilderrätsel voller Poesie. Selbst wenn das rätselhafte Wesen der <strong>Skulpturen</strong><br />

nicht entschlüsselt wird, so sprechen die Figuren von Henk Visch die Assoziationskraft der Betrachter an.

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