Skeptische Szenarien und Argumente - Herbert Utz Verlag GmbH
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Kapitel 4<br />
Das skeptische Argument <strong>und</strong> das<br />
Geschlossenheitsproblem<br />
Im Kapitel 2 haben wir gesehen, dass skeptische <strong>Szenarien</strong> als entgegengesetzte<br />
Möglichkeiten verstanden werden können. Diese müssten dem Skeptiker zufolge<br />
ausgeräumt werden können, um behaupten zu können, etwas zu wissen. Im Kapitel 3<br />
haben wir auch festgestellt, dass jeder Versuch skeptische <strong>Szenarien</strong> als inkonsistent<br />
zu erweisen, scheitern muss. Unsere Untersuchung entsprechender Versuche von<br />
Malcolm, Kenny, Moore <strong>und</strong> Putnam hatte gezeigt, dass skeptische <strong>Szenarien</strong> so<br />
aufgebaut sind, dass sie sich nicht widerlegen lassen. Wir haben auch herausgef<strong>und</strong>en,<br />
dass jedem skeptischen Szenarium ein bestimmtes skeptisches Argument<br />
zugr<strong>und</strong>e liegt.<br />
In diesem Kapitel besteht unsere Aufgabe darin, die skeptischen <strong>Argumente</strong><br />
darzustellen <strong>und</strong> zu analysieren. Wir haben schon gesehen, dass der cartesianische<br />
Skeptizismus mit der Darstellung eines Szenariums beginnt, dann aber nicht explizit<br />
macht, auf welche <strong>Argumente</strong> der Skeptiker sich stützt. Daher müssen wir sie aus<br />
den jeweiligen <strong>Szenarien</strong> selbst rekonstruieren. Dabei ist unser erstes Problem: Es<br />
gibt eine Vielzahl skeptischer <strong>Szenarien</strong>.<br />
Außerdem kann ein skeptisches Szenarium auf verschiedene Weisen interpretiert<br />
werden. Wir können hier nicht alle Rekonstruktionen berücksichtigen. Die meisten<br />
lassen sich aber nach folgendem Argumentationsmuster analysieren:<br />
(i) Wenn S weiß, dass p, dann weiß S dass –q. (Prämisse)<br />
(ii) S weiß nicht, dass –q. (Prämisse)<br />
(iii) Also weiß S nicht, dass p. (via Modus Tollens<br />
aus (i)–(ii))<br />
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