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Dieses Jahr war das Jahr der Firmenjubiläen in der Audiobranche, und zahlreiche Hersteller stellten zu diesem Anlass neue Produkte vor. Im Falle der Lautsprecherschmiede HGP ist allerdings viel mehr die erlangte Serienreife einer neuen Technologie als das vollendete zweite Jahrzehnt der Firmengeschichte Ausschlaggebend; von Modellpflege zu sprechen, würde den Umfang der Neuerungen verharmlosen, die Corda² stellt einen von Grund auf neu entwickelten Lautsprecher dar. Dementsprechend lang beschäftigte sich Horst Günther Paul mit der Verfeinerung seiner Schallwandler-Palette, im Mittelpunkt stand dabei die Gehäusekonstruktion. Seit jeher bemisst HGP der Gestaltung und Verarbeitung des Kabinetts größte Bedeutung bei, schließlich ist es neben Chassis und Frequenzweichen der dritte klangentscheidende Faktor. Rechteckige Gehäuse, wie sie früher üblich waren, sind einfach und daher kosten- günstig zu fertigen. Beim Einsatz heute bevorzugter asymmetrischer Grundrissformen dagegen wird häufig ein günstiger Kompromiss zwischen Herstellungsaufwand und Ergebnis angestrebt. Horst Günther Paul war klar, dass seine bestehenden Kreationen nur unter Verwendung geschwungener Seitenteile deutlich zu verbessern waren. Andererseits haben die Neulinge seiner Produktpalette einen exzellenten Ruf in Sachen Gehäusequalität zu verteidigen, Zugeständnisse seitens der Verarbeitung standen folglich außer Frage. Der SuperTech- Hochtöner ist ein Downgrading der Referenzkalotte aus der Sonova-Serie. Seine dennoch aufwändige Entkopplung sorgt für ungestörte Arbeit der hochauflösenden Seidenmembran Musiktipp Horst Günther Paul, Geschäftsführer HGP Lautsprecher "Ein HGP-Lautsprecher ist nicht nur ein mathematisch erfasstes, technisch perfektes Gebilde, sondern auch ein faszinierendes Musikinstrument, das unsere Emotionen anspricht. Weniger ist langweilig." Grundlagenarbeit mit Perfektionsanspruch Lautsprechergehäuse aus MDF werden typischerweise innen geritzt, um die Paneele biegen zu können. Dadurch geht der Gehäusewand Masse und Resonanzsteife verloren, was sich freilich nur unvorteilhaft auf die Klanggüte auswirken kann. HGP fand eine Lösung für dieses Dilemma: Die Gehäuseteile der Corda² SuperTech werden mittels moderner CAM-Anlagen aus drei Lagen eines speziellen Sandwichs unterschiedlicher Holzarten gepresst. Dieses Verfahren, das zunächst die Konstruktion individueller Werkzeuge und Produktionsmaschinen erforderte, vereint die Vorzüge der "organischen" Formgebung und einer ungeformten Platte mit konstanter Materialstärke. Zusätzlich bot diese Investition eine Lösung für eine andere Schwierigkeit: Um die äußeren Gehäusedeckel passgenau aufzubringen, werden die Produktionsdatensätze jedes einzelnen Gehäuses zur Herstellung von Deckeln verwendet, die dann genau zu einem Paar gehören und in eine optisch überwachte Fräsung des Innendeckels eingelassen werden. Die so erzielte, rekordverdächtige Fertigungstoleranz von einem tausendstel Millimeter ermöglicht den Verzicht auf eine so genannte Schattennut, welche Spalten zwischen den Gehäuseteilen kaschiert. Die Rückwand der SuperTech-Serie weist noch eine Besonderheit auf: Ihre Jetzt ist die Zeit, in der Allan Taylor als Geheimtipp gehandelt wurde, endgültig vorbei. Mit dem von Günter Pauler exzellent produzierten Album Hotels & Dreamers hat Taylor größere Bekanntheit verdient. Markenzeichen sind seine rauchige Stimme und das gefühlvolle Gitarrenspiel. Für HGPs Corda² ist diese Scheibe ein gefundenes Fressen, über- wältigend bildet sie den Raum ab, schiebt souverän tiefe Basswellen in den Hörraum und platziert die Stimme exakt in richtiger Höhe zwischen den Boxen. (Interpret: Allan Taylor, Album: Hotels&Dreamers, Bestell-Nr.: SFR 357.6028.2) mikroskopische Wellenform nimmt mechanische Energie der Treiber auf und wandelt diese in Wärme um. So garantiert diese unsichtbare Struktur, dass die Rückwand trotz beachtlicher "Windstärke" im Gehäuse von Mitschwingen verschont bleibt. Nichts blieb, wie es einmal war Im Inneren sorgt eine Kunststoff-Wabenmembran, mit der alle Flächen ausgekleidet sind, für zusätzliche Stabilität des Korpus und Dämpfung von Vibrationen an den Chassis. Die exklusiv für HGP produzierten Treiber werden mit hochwertiger Verkabelung angesteuert, eine auf das Wesentliche reduzierte, ebenfalls mit ausgewählten Bauteilen bestückte Frequenzweiche weist ihnen ihren Arbeitsbereich zu. Hinter der Frontabdeckung offenbart die Corda² einen weiteren, wesentlichen Unterschied zur alten Corda; die neue hat mit zwei 17er-Tieftontreibern deutlich mehr "Hubraum" für tiefe Tonlagen parat. Des Weiteren sorgt wiederum ein Merkmal der Korpuskonstruktion für das
Die Körbe des Tiefmitteltonchassis und des Tieftonchassis sind passgenau in die Fräsung der Gehäuse- front eingelassen. So kann zugunsten größerer Stabilität auf eine Entkoppelungssickeverzichtet werden. solide Tieftonfundament. Ein ausgeklügeltes Resonanzsystem aus drei Kammern und einem Übertragungskanal unterstützt die Arbeit der Basstreiber. Die Kammern, in denen die Chassis sitzen, komprimieren deren Luftstrom und leiten ihn in den Kanal, welcher störende höhere Frequenzen des Tieftonbereiches filtert. Von dort aus gelangt der Schall in die gemeinsame Kammer vor der Rückwand; sie wirkt als Bassreflexsystem mit einer Schallaustrittsöffnung an der Gehäusefront. Dabei hat es Horst Günther Paul freilich nicht belassen, die Chassis selbst sind in einigen Punkten modifiziert. Stellvertretend für zahlreiche wohlüberlegte Details seien nur die Belüftung der Zentriermembran an den Konus-Mitteltönern durch eine schlitzförmige Öffnung im Korb und dünner ausgeführte Korbstreben erwähnt. Die erstgenannte Maßnahme führt zu mehr Dynamik bei langen Membranhüben, die geänderten Streben optimieren das Resonanzverhalten. Ebenfalls neu sind die mitgelieferten Bi-Wiring-Brücken. Diese Beigabe ist deshalb begrü- ßenswert, weil viele Besitzer Bi-Wiring-fähiger Lautsprecher keinen Gebrauch von dieser nicht unumstrittenen Option machen. Genug des Lobes für die Technik - wie klingt das in allen Furnieren erhältliche Schallmöbel? Eine für das Grobe und das Feine Die ersten Hörkontakte mit der Corda² SuperTech gestalteten wir bewusst gesittet, hörten die LP mit der dritten Symphonie von Camille Saint-Saens bei verhaltenerZimmerlautstärke. Schließlich rühmt sich Horst Günther Paul stets "die besten leise spielenden Laut- sprecher" zu bauen. Die Corda² machte diese Anpreisung schnell nachvollziehbar, indem sie jede kleinste feindynamische Abstufung präsentierte und deutlich zwischen Piano und Pianissimo unterschied. Trotz des zurückhaltenden Pegels spannte sie einen weiten, dreidimensionalen Raum auf, gönnte präzise lokalisierbaren Instrumenten Luft um den Klangkörper herum und ließ den Zuhörer über kein noch so winziges Detail des Geschehens im Ungewissen. Szenenwechsel in den Jazzkeller, Mrs Eva Cassidysingt "Cheek To Cheek", inzwischen haben wir den Volumenregler weit nach rechts gedreht. Schon der faszinierend natürlich klingende Applaus lässt das enorme tonale Vermögen und die ausgeprägte Transparenz der Corda² erahnen; wenn Eva Cassidy aus vollen Lungen ihren Gesang anstimmt, steht sie leibhaftig vor uns, dabei zeichnet die HGP jede ihrer Bewegungen vor dem Mikro auf der imaginären Bühne nach. Wenig später sprühen die Funken hart angeschlagener Becken bis Die stabilen Anschlussklemmen der Corda² SuperTech sind weit genug auseinanderplaziert, um auch größere Kabelstecker bequem anbringen zu können hinter die Hörposition, die Tieftonimpulse der Percussiongruppe werden mit der Selbstverständlichkeit und Autorität größerer Standboxen realistisch bis in die Magengrube transportiert. Offenbar verhilft das Kammersystem der relativ zierlichen Säule zu dieser Schlagkraft. Auf der Suche nach Grenzen der Abbildungsfähigkeit im Frequenzkeller bemühten wir den Membranschreck "Californium" von Oyuhi Conjugate. Einige Schallwandler beeindrucken bei diesem Fest elektronischer Klangabgründe durch Reproduktion der schieren Tieftonenergie; die wahre Kunst besteht jedoch darin, darüber hinaus die facettenreichen Modulationen, das akustischen Instrumenten ähnliche Federn der Bassläufe zu vermitteln. Erst hierbei zeigt sich, wie straff konturiert, leichtfüßig und klangfarbenreich die Corda² unterhalb des Grundtons agieren kann: Standlautsprecher, die noch von einer Person bewegt werden können, bieten selten Vergleichbares. Bastelei unnötig: Die beigefügten Terminal- brücken aus abriebfestem Nickel sind einfach zu handeln und langzeitbeständiger als abisolierte Kabel Fazit Die HGP Corda² SuperTech ist herausragend gut verarbeitet und entsprechend schön anzuschauen. Überdies bietet sie zu einem moderaten Preis Klangqualität von außergewöhnlichem Niveau. So wird man sich übermorgen wohl Geschichten von der legendären Corda² erzählen... Marius Donadello Corda² SuperTech Paarpreis: um 5.000 Euro Vertrieb: HGP Lautsprecher,Rotthalmünster Hotline 08533-910019 Internet: www.hgpaudio.com Garantie: 10 Jahre System: 2,5Wege mit 2-Kammer-Tieftonresonanzsystem Chassisbestückung: 2 x 170mm-TT Kevlar keramik- beschichtet, 2 x 130mm TMT Kevlar/Karbonfaser, 1 x 25mm HT Seidenkalotte Frequentweiche: Flankensteilheit 6dB/Oktave Tief-/Mittelton, 12dB/Oktave Hochton Übergangsfrequenzen: 150Hz, 3500Hz Impedanz: 6 Ohm, Minimum 4,5 Ohm Wirkungsgrad (2,83V / 1W / 1m): 91,8 dB Anschlüsse: WBT-Polklemmen, Bi-Wiring Ausführungen: alle verfügbaren Furniere und Lacke Abmessungen: 114 x 20 x 41cm (H x B x T) Gewicht: 34 Kg Laborbericht Klang: 70% 0,9 �� Tonale Ausgewogenheit: 20% 0,8 �� Abbildungsgenauigkeit: 15% 0,9 �� Detailauflösung: 15% 0,9 �� Räumlichkeit: 10% 0,9 �� Dynamik/Lebendigkeit: 10% 0,9 �� Labor: 15% 1,0 �� Frequenzgang: 5% 1,0 �� Verzerrungen: 5% 1,0 �� Pegelfestigkeit: 5% 1,0 �� Praxis: 15% 1,0 �� Verarbeitung: 5% 0,8 �� Ausstattung: 5% 1,1 �� Bedienungsanleitung: 5% 1,2 �� Bewertung + hervorragendes Klangbild + ansprechende Optik + exzellente, sehr aufwändige Verarbeitung Note Klang: 70% 1+ �� Labor: 15% 1,0 �� Praxis: 15% 1,0 �� <strong>HiFi</strong> <strong>Test</strong> TV TV�VIDEO VIDEO HEFT 1/2004 Corda² SuperTech 1+ Referenzklasse Preis/Leistung: sehr gut
Seite 1: �Neuer Standlautsprecher von HGP:

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