Die Reithalle bei Schloss Taxis in Dischingen-Trugenhofen Eine ...
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Glossar<br />
Band (Eckw<strong>in</strong>kelband)<br />
Waagrechtes Bauglied von rechteckigem Querschnitt<br />
zur Betonung der Horizontalen, da<strong>bei</strong> mehr oder m<strong>in</strong>der<br />
ausladend. Bewährtes Element auch zur Betonung<br />
von Raumecken.<br />
Fase<br />
E<strong>in</strong>e aus vierkantig bear<strong>bei</strong>tetem Material wie Ste<strong>in</strong>,<br />
Holz oder Metall schräg abgekantete Seite, sodass<br />
statt e<strong>in</strong>er Kante e<strong>in</strong>e Fläche entsteht und der Querschnitt<br />
statt e<strong>in</strong>es regelmäßigen e<strong>in</strong> unregelmäßiges<br />
Viereck bildet.<br />
Karnies<br />
S-förmige Abschlussleiste. Steigend, zur Decke h<strong>in</strong>,<br />
kann sie bekrönen oder stützend se<strong>in</strong>. Fallend, am Boden,<br />
ist sie auslaufend oder fußend.<br />
Kämpfer<br />
Der Bereich, <strong>in</strong> dem die Krümmung e<strong>in</strong>es Bogens oder<br />
auch Gewölbes <strong>in</strong> das tragende Mauerwerk übergeht.<br />
Korbbogen<br />
Häufige Bogenform. Flacher als der Halbkreisbogen<br />
und wie e<strong>in</strong>e quergeteilte Ellipse wirkend, aber gleichwohl<br />
aus Kreisbogenstücken zusammengesetzt.<br />
Kröpfung<br />
Vorziehen e<strong>in</strong>es Gesimses oder Gurts über e<strong>in</strong>en vorstehenden<br />
Wandteil wie Pilaster (Wandpfeiler) oder<br />
➚ Lisene, sodass e<strong>in</strong>e auffallende Ausprägung<br />
(„Kropf“) entsteht. <strong>Die</strong> Kröpfung kann da<strong>bei</strong> recht<br />
kunstreich ausfallen und so e<strong>in</strong>en Wandteil akzentuieren.<br />
Lisene<br />
Im Gegensatz zum Pilaster nur leicht aus der Wand<br />
hervortretendes, vertikal strukturierendes Element,<br />
gerne zwischen Fensterachsen.<br />
Mennige (Bleioxid, M<strong>in</strong>ium)<br />
Wird als Rostschutzfarbe (Korrosionsschutzanstrich)<br />
verwendet. Dazu wurde das Pigment früher mit Le<strong>in</strong>öl<br />
und/oder Terpent<strong>in</strong>öl verrieben und verstrichen. Später<br />
setzte man zur Erreichung e<strong>in</strong>er kürzeren Trocknungszeit<br />
flüchtige Lösungsmittel h<strong>in</strong>zu, wie diverse Alkohole<br />
oder Benz<strong>in</strong>e. Mennige ist schon seit der Antike<br />
bekannt und kann durch gezielte Oxidation von Bleiweiß<br />
oder Bleigelb <strong>bei</strong> 480 °C erzeugt werden.<br />
Puddelstahl bzw. -eisen<br />
Beim Puddeln wird e<strong>in</strong> Teil flüssigen Roheisens im <strong>in</strong>direkt<br />
befeuerten Herd e<strong>in</strong>es Puddelofens und mit langen<br />
Stangen durchgerührt (puddled), um mittels häufigen<br />
Umrührens Stahl herzustellen. Durch das Rühren<br />
wird die Oberfläche des erstarrenden Eisens immer<br />
wieder sauerstoffhaltigen Verbrennungsgasen ausgesetzt<br />
und somit gefrischt, Verunre<strong>in</strong>igungen und auch<br />
der Kohlenstoff verbrannt und als Oxide <strong>in</strong> Abgase<br />
bzw. auch <strong>in</strong> die Schlacke überführt.<br />
Schlackezeilen<br />
Schlacke bezeichnet <strong>in</strong> der Metallurgie e<strong>in</strong>en glasig<br />
oder kristall<strong>in</strong> erstarrten Schmelzrückstand nichtmetal-<br />
38 Denkmalpflege <strong>in</strong> Baden-Württemberg 3 | 2010<br />
lischer Art. Es handelt sich da<strong>bei</strong> um e<strong>in</strong> oxidisches<br />
Stoffgemisch, das sich aus basischen und sauren Oxiden<br />
zusammensetzt. Es entsteht <strong>bei</strong> der Gew<strong>in</strong>nung<br />
von Metallen <strong>in</strong> der Eisenverhüttung und weist massive<br />
bis poröse Eigenschaften auf. Gerade <strong>bei</strong> historischen<br />
Stählen zeigen sich vermehrt Schlackene<strong>in</strong>schlüsse im<br />
Metallgefüge, die als Schlackezeilen auftreten.<br />
Stützkloben<br />
In Kloben hängt man vor allem Türen e<strong>in</strong>. Üblicherweise<br />
s<strong>in</strong>d sie w<strong>in</strong>kelförmig. Der waagrechte Teil wird<br />
da<strong>bei</strong> im Mauer- oder Holzwerk verankert. Der Stützkloben<br />
enthält zusätzlich unter dem waagrechten<br />
„Verankerungsteil“ noch e<strong>in</strong>e senkrechte Stütze oder<br />
auch e<strong>in</strong>en „Fuß“, um e<strong>in</strong> Ausreißen, etwa <strong>bei</strong> schweren<br />
Portalen, zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Vorreiber<br />
Drehbarer Beschlag an der Fenster<strong>in</strong>nenseite zur Verriegelung.<br />
Walzhaut (Walzzunderschicht)<br />
E<strong>in</strong>e <strong>bei</strong>m Warmwalzen von Eisen und Stahl entstehende,<br />
festhaftende blauschwarze Schicht aus verschiedenen<br />
Eisenoxiden, Hämatit und Magnetit. Sie<br />
bietet e<strong>in</strong>en guten Korrosionsschutz und sollte daher<br />
<strong>bei</strong> historischen Bauwerken erhalten bleiben. E<strong>in</strong> Abstrahlen<br />
oder Ab<strong>bei</strong>zen metallener Oberflächen sollte<br />
daher stets verh<strong>in</strong>dert werden.<br />
Rolf-<strong>Die</strong>ter Blumer<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesamt für Denkmalpflege<br />
Dipl. Ing. Gertrud Clostermann<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Referat Regionale Denkmalpflege<br />
Hermann Klos<br />
Holzmanufaktur Rottweil<br />
Neckartal 195<br />
78628 Rottweil<br />
Andreas Menrad<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Landesamt für Denkmalpflege<br />
Dipl. Ing. Markus Numberger<br />
Büro für Bauforschung und Denkmalschutz<br />
Rosmar<strong>in</strong>weg 28<br />
73733 Essl<strong>in</strong>gen am Neckar<br />
www.bbd-numberger.de