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Die Reithalle bei Schloss Taxis in Dischingen-Trugenhofen Eine ...

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12/13 Empore mit aufwendig<br />

gegliedertem<br />

Tafelparkettboden und<br />

Portal mit aufwendigen<br />

Profilierungen und hochwertigen<br />

Beschlägen.<br />

14 Zeichnerische<br />

Dokumentation der<br />

bauzeitlichen Fenster.<br />

36<br />

Fachlich wünschenswert –<br />

aber f<strong>in</strong>anziell unmöglich<br />

Bei früheren Reparaturmaßnahmen, vermutlich <strong>in</strong><br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurden <strong>bei</strong><br />

e<strong>in</strong>em Großteil der unteren Drehflügel die Bleisprossen<br />

und die orig<strong>in</strong>ale Verglasung ausgebaut.<br />

Stattdessen wurden <strong>in</strong> handwerklich sehr grober<br />

Art und Weise Holzsprossen mit von außen e<strong>in</strong>ge -<br />

kitteten Scheiben e<strong>in</strong>gefügt. <strong>Die</strong>ser unbefriedigen -<br />

de Befund von hochwertigem Orig<strong>in</strong>al mit unqua -<br />

li fizierter Ergänzung legte nahe, <strong>bei</strong> den anstehen -<br />

den Reparaturen den ursprünglichen Zustand<br />

wie der herzustellen.<br />

<strong>Die</strong> gründlichen Bestandsuntersuchungen und der<br />

Schadensumfang ergaben jedoch hochgerechnete<br />

Instandsetzungskosten, die deutlich über das zur<br />

Verfügung stehende Budget h<strong>in</strong>ausg<strong>in</strong>gen.<br />

Um die Fenster dennoch zu erhalten, wurden <strong>in</strong><br />

Abstimmung mit den Architekten und dem Landes -<br />

Denkmalpflege <strong>in</strong> Baden-Württemberg 3 | 2010<br />

- 1 Zeile<br />

#########<br />

amt für Denkmalpflege alternative Konzepte erar -<br />

<strong>bei</strong> tet. Sie verfolgten das Ziel, alle Maßnahmen auf<br />

re<strong>in</strong> bestandssichernde und bestandserhaltende<br />

Ar<strong>bei</strong>ten zu beschränken. Berücksichtigt wurde<br />

da<strong>bei</strong> <strong>in</strong>sbesondere die momentane und künftige<br />

Nutzung des Gebäudes als <strong>Reithalle</strong>: Abgesehen<br />

von wenigen gut zugänglichen Fenstern auf der<br />

Empore ist die Mehrzahl der Fenster nicht für den<br />

täglichen Gebrauch und die Lüftung notwendig.<br />

Folgende Restaurierungs- und Instandsetzungsgrundsätze<br />

wurden festgelegt:<br />

1. Konservierung und Sicherung des vorhandenen<br />

Bestandes hat Vorrang.<br />

2. Ke<strong>in</strong>e generelle Wiederherstellung des bauzeit -<br />

lichen Zustands durch Wiedere<strong>in</strong>bau der Bleispros -<br />

sen.<br />

3. E<strong>in</strong>fache Sicherungs- und Schutzmaßnahmen<br />

früherer Reparaturen wie Bandagen, hölzerne oder<br />

eiserne Hilfskonstruktionen oder Verblechungen<br />

werden belassen, soweit sie <strong>in</strong>takt und stabil s<strong>in</strong>d.<br />

4. Oberflächen werden nur gere<strong>in</strong>igt und zweimal<br />

lasierend auf Le<strong>in</strong>öl/Tungöl-Basis und nach Befund<br />

pigmentiert gestrichen.<br />

5. Verzicht auf e<strong>in</strong>wandfreie Funktion all der Fenster<br />

flügel, die nicht <strong>in</strong> Gebrauch s<strong>in</strong>d; sie werden<br />

mit offenen und reversiblen Verschraubungen fixiert.<br />

6. Verzicht auf kle<strong>in</strong>teilige E<strong>in</strong>zelreparaturen, stattdessen<br />

kostengünstigere Systemreparaturen, die<br />

<strong>bei</strong> ger<strong>in</strong>gfügig höheren Verlusten an orig<strong>in</strong>aler<br />

Substanz deutlich kostengünstiger s<strong>in</strong>d.<br />

Maßgeschneiderte Reparaturschritte<br />

retten das Budget<br />

Unter Beachtung der geme<strong>in</strong>sam entwickelten Res -<br />

taurierungsgrundsätze sah die Umsetzung dann<br />

folgendermaßen aus:<br />

Der Rückbau der später e<strong>in</strong>gebrachten Holzsprossen<br />

erfolgte nur dort, wo sie nicht mehr zu reparie -<br />

ren waren. <strong>Die</strong> groben Ausnehmungen an den Flü-

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