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5_2018 Leseprobe

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www.biogas.org Fachverband Biogas e.V. | ZKZ 50073 | 21. Jahrgang<br />

5_<strong>2018</strong><br />

Bi<br />

GaS Journal<br />

Das Fachmagazin der Biogas-Branche<br />

Stoffstrombilanzverordnung<br />

S. 42<br />

Branchenzahlen 2017<br />

S. 52<br />

Neues aus Kenia und Kuba<br />

S. 70<br />

Gärprodukt-Aufbereitung<br />

Adressfeld


Inhalt<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Editorial<br />

Sommer, Sonne, Dürre<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

da war er wieder: ein Jahrhundertsommer.<br />

Gefühlt kommt dieser immer häufiger.<br />

Diesmal war es nicht nur heiß – zumindest<br />

ab August –, sondern besonders trocken. In<br />

vielen Regionen Nord- und Mitteldeutschlands<br />

hat es ab April nur geringe Mengen<br />

an Niederschlag gegeben. Auch im Süden<br />

gab es regional viel zu wenig Regen. Eine<br />

regelrechte Dürre war die Folge.<br />

Betreiber, deren Anlagen in Trockenregionen<br />

stehen, haben massive Ertragseinbrüche<br />

zu verzeichnen. Das gilt insbesondere<br />

für Grünland, wo nach schwachem ersten<br />

Schnitt keine weiteren Aufwüchse folgten.<br />

Außerdem sind Maisfelder betroffen, die im<br />

Extremfall bereits im Juli notgeerntet wurden<br />

und unbefriedigende Erträge hatten.<br />

Wer keine vollen Silokammern dank guter<br />

letzter Ernte hat, wer keine anderweitigen<br />

Substrate zur Verfügung hat und wer nicht<br />

beregnen konnte oder aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht wollte, ist gezwungen, die<br />

Leistung der Anlage zu reduzieren.<br />

Trotz der möglicherweise dramatischen<br />

Lage gilt es nun, kühlen Kopf zu bewahren,<br />

um den wirtschaftlichen Schaden gering<br />

zu halten. So kann es Sinn machen, die<br />

Anlage im Sommer/Herbst weiter herunterzufahren,<br />

um im Winter Puffer für die Wärmeabnehmer<br />

zu haben. Gleichzeitig gilt<br />

es, für das kommende Jahr vorzusorgen.<br />

Da die Erzeugung von Energiepflanzen<br />

immer abhängig vom Wetter ist, macht es<br />

Sinn, sich Gedanken über ein breites Anbauspektrum<br />

zu machen und so das Risiko<br />

zu streuen. Die Verwendung von Winterungen<br />

(zum Beispiel GPS, Grünroggen) sowie<br />

mehrjährigen Kulturen (wie Durchwachsene<br />

Silphie, Wildpflanzenmischungen, Riesenweizengras)<br />

gibt die Möglichkeit, die<br />

Winterfeuchte in die Biomasse zu „retten“.<br />

Klar ist auch, dass diese Anpassungsmaßnahmen<br />

bei extremen Wetterlagen nicht<br />

immer ausreichend sind. So ist beispielsweise<br />

die Durchwachsene Silphie gerade<br />

in den Etablierungsjahren nur bedingt trockenresistent.<br />

Erst wenn die Pflanze das<br />

mächtige Wurzelwerk vollständig ausgebildet<br />

hat, kann sie das Wasser der tieferen<br />

Bodenschichten aufnehmen. Aber selbst<br />

bereits seit mehreren Jahren genutzte<br />

Silphiefelder zeigen bei Witterungsverhältnissen<br />

wie in diesem Sommer Welkeerscheinungen.<br />

Die Dürre und ihre Folgen haben dazu geführt,<br />

dass die Landwirtschaft verstärkt<br />

in den Fokus der öffentlichen Meinung<br />

gerückt ist – nicht zuletzt wegen der „Milliardenforderung“<br />

des Deutschen Bauernverbandes.<br />

Leider haben das mediale Interesse<br />

und die Diskussionen rund um die<br />

Futterknappheit eine Tank-Trog-Diskussion<br />

in Gang gesetzt. Unter anderem waren plakative<br />

Überschriften wie „Tote Kühe oder<br />

Biogas“ zu lesen.<br />

Wir als Verband haben darauf hingewiesen,<br />

dass eine einfache Schwarz-Weiß-Einordnung<br />

zu kurz greift. Auch hinter Biogasanlagen<br />

stehen Familien, die durch die Futterknappheit<br />

in wirtschaftliche Bedrängnis<br />

geraten. Zudem sind viele Haushalte und<br />

Unternehmen Abnehmer von Wärme aus<br />

Biogasanlagen. Erfreulich war die Solidarität<br />

zahlreicher Betreiber, die – so es die<br />

Vorräte zuließen – benachbarten Tierhaltern<br />

mit Futter ausgeholfen haben.<br />

Das einzig Positive dieses Jahrhundertsommers<br />

ist die Tatsache, dass das Thema Klimawandel<br />

und Klimaschutz wieder in den<br />

Vordergrund gerückt ist. Die Politik muss<br />

nun aber handeln und nicht nur leere Phrasen<br />

dreschen. Sowohl die Überarbeitung<br />

des EEG im Herbst als auch das entstehende<br />

Klimaschutzgesetz bieten Möglichkeiten,<br />

die Energiewende voranzubringen.<br />

Hier ist und bleibt Biogas ein wichtiger<br />

Baustein.<br />

Wenn die (knappe) Ernte dann eingebracht<br />

ist, ist es für den Betreiber wieder an der<br />

Zeit, sich über andere Dinge Gedanken<br />

zu machen. Denn die vielerorts dürftigen<br />

Erträge haben Auswirkungen auf die<br />

Nährstoffbilanz. Die Stoffstrombilanz wird<br />

ebenfalls anders aussehen als ursprünglich<br />

vom Betreiber geplant. Ausführliche Informationen<br />

zur Düngeverordnung und Stoffstrombilanz<br />

gibt es im Topthema dieser<br />

Ausgabe ab Seite 36.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Biogas e.V.<br />

3


Inhalt<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Editorial<br />

3 Sommer, Sonne, Dürre<br />

Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Biogas e.V.<br />

AKTUELLES<br />

6 Meldungen<br />

8 Bücher & Termine<br />

10 Landwirtschaft muss Ammoniak-<br />

Emissionen senken<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

14 Bayern: 1. Branchentag Erneuerbare<br />

Energien war voller Erfolg<br />

Von Dipl.-Ing. agr. Andrea Horbelt<br />

18 Dreharbeiten statt Unterricht<br />

Informationen über Erneuerbare<br />

Energien für die Schulen<br />

19 Biogas-Kids<br />

20 Noch zwei Monate bis zur<br />

28. BIOGAS Convention<br />

24<br />

Titelthema<br />

24 Technik lässt neue Düngerfraktionen<br />

entstehen<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH)<br />

Martin Bensmann<br />

36 Separation und Aufbereitung<br />

von Wirtschaftsdüngern –<br />

Abscheidetechniken im Test<br />

Von Sascha Hermus<br />

PRAXIS<br />

42 Stoffstrombilanzverordnung – was<br />

müssen Biogasbetriebe jetzt tun?<br />

Von Stefan Hüsch und Dr. Ute Schultheiß<br />

46 Durchwachsene Silphie<br />

Untersuchungen zum Nitratstickstoffgehalt<br />

des Bodens an vier Standorten<br />

Von Dipl.-Ing. Thomas Ball und Dipl.-Geol.<br />

Joachim Kiefer<br />

50 Vegetationsbericht Durchwachsene<br />

Silphie<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

52 Branchenzahlen 2017 und Prognose<br />

für <strong>2018</strong><br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel Maciejczyk<br />

56 Zukunftszenarien der Energiewirtschaft<br />

setzen auf Gas<br />

Von Eur Ing Marie-Luise Schaller<br />

62 „Maisraupe“ und Höhenretter als<br />

Attraktion<br />

Von Thomas Gaul<br />

64 Neue Bildungsangebote für Betreiber<br />

von Biogasanlagen<br />

Von Dipl.-Ing. (FH) Dirk Pachurka und<br />

Dipl. Wirtschaftsing. (FH) Marion Wiesheu<br />

66 Biogas-Landwirt Pfänder: Stück für Stück<br />

zu mehr Öko-Energie<br />

Von Heinz Wraneschitz<br />

titelFoto: Martin Bensmann i Fotos: Martin Bensmann, evm/Ditscher<br />

4


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Inhalt<br />

50 62<br />

INTERNATIONAL<br />

Kenia und Kuba<br />

70 Reiseberichte: AHK-Geschäftsreisen<br />

nach Kenia und Kuba<br />

Von Markus Fürst<br />

VERBAND<br />

Aus der Geschäftsstelle<br />

74 Heiße Zeiten für Biogas<br />

Von Dr. Stefan Rauh und<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel Maciejczyk<br />

78 Aus den Regionalgruppen<br />

94 Erste Qualifizierung für „zur Prüfung<br />

befähigte Personen“<br />

Von Dipl. Wirtschaftsing. (FH)<br />

Marion Wiesheu<br />

96 Lebhaftes AwSV-Fachgespräch in Kassel<br />

Dipl.-Ing. agr. Steffi Kleeberg<br />

Produktnews<br />

98 Produktnews<br />

102 Impressum<br />

82 Aus den Regionalbüros<br />

86 Fachverbands Shop<br />

88 Erneuerbaren-Ausbau muss nicht<br />

auf die Netze warten<br />

Von Carsten Pfeiffer (BEE)<br />

90 Ein Kohleland versucht den<br />

energiepolitischen Spagat<br />

Von Bernward Janzing<br />

Beilagenhinweis:<br />

Das Biogas Journal enthält Beilagen<br />

vom IBBK und greentec, einen Beihefter<br />

von agriKomp und ein Programmheft der<br />

Biogas Convention<br />

5


Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Fachverband Biogas e.V. stärkt<br />

Verbindung zur Wissenschaft<br />

Dr. Claudius da Costa<br />

Gomez (2. von links)<br />

wird den Fachverband<br />

Biogas im BCN<br />

vertreten.<br />

Freising – „Biogas kann´s“, so lautet der Slogan des<br />

Fachverbandes Biogas: Seit seiner Gründung vor 26<br />

Jahren verbindet der Fachverband nicht nur die Unternehmen<br />

der Branche miteinander, sondern er fördert<br />

auch die Verbreitung von vorhandenem Wissen und<br />

von aktuellen Forschungsergebnissen. Hierzu zählen<br />

insbesondere die Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

sowie die Organisation unserer jährlichen<br />

BIOGAS Convention.<br />

Um die Vernetzung mit der wissenschaftlichen Biogas-<br />

Community weiter auszubauen, ist der Fachverband<br />

Biogas seit Juli nun auch aktives Mitglied im Biogas<br />

Competence Network e.V. (BCN). Denn auch das BCN<br />

kann`s. Das BCN ist als Verein zwar noch ziemlich jung,<br />

blickt aber bereits auf eine umfangreiche Forschungsarbeit<br />

seit 2004 zurück. Damals hatte das Bundesforschungsministerium<br />

das Förderprogramm „Netzwerke<br />

Grundlagenforschung erneuerbare Energien und rationelle<br />

Energieanwendung“ veröffentlicht. Eines der<br />

18 seinerzeit noch vom BMBF geförderten Netzwerke<br />

bildete das BCN.<br />

Foto: BCN<br />

Seitdem haben über 20 wissenschaftliche Einrichtungen<br />

und innovative Unternehmen in mehreren<br />

Forschungsverbünden ein ganzes Dutzend komplexer<br />

Biogasthemen erforscht. Ergebnisse der langjährigen<br />

Forschungsarbeit im BCN sind neben grundlegenden<br />

Erkenntnissen zum Verfahren und zur Biologie des Biogasprozesses<br />

eine ganze Reihe von Verfahrensentwicklungen<br />

und marktreifen Lösungen inklusive Schutzrechten.<br />

An dieses Wissen will der Fachverband Biogas<br />

durch die aktive Mitwirkung im BCN anknüpfen.<br />

Doch das BCN hat nicht nur eine Geschichte – es fördert<br />

auch die Zukunft: mit einem Preis für kreative<br />

junge Köpfe. In diesem Jahr zum ersten Mal hat der<br />

Verein einen Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler<br />

ausgeschrieben. Er wird für besonders innovative<br />

experimentelle Ansätze im Rahmen von Studienprojekten<br />

und Graduierungsarbeiten vergeben und ist dann<br />

zur Realisierung des prämierten Vorhabens einzusetzen.<br />

Die Preisverleihung findet im Rahmen der BIOGAS<br />

Convention während der Energy Decentral (13. bis 16.<br />

November <strong>2018</strong>) in Hannover statt.<br />

Der Mitgliedschaft des Fachverbandes im BCN ging<br />

eine Reihe vorbereitender Gespräche zwischen beiden<br />

Seiten voraus. Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer<br />

des Fachverbands Biogas, zeigte sich<br />

als Gastgeber der BCN-Mitgliederversammlung am 18.<br />

Juli <strong>2018</strong> in Freising zuversichtlich, dass die Mitgliedschaft<br />

auf beiden Seiten Synergien erzeugt und Potenziale<br />

freisetzt. Weitere Informationen zum BCN e.V.<br />

finden Sie hier: http://www.biogas-network.de<br />

Autor<br />

Stefan Köhler<br />

BCN e.V.<br />

Altmaier und die Trassen: Minister<br />

bricht Besuchs-Versprechen<br />

Nürnberg – „Ich verspreche Ihnen: Wenn ich<br />

ein halbes Jahr im Amt bin, werde ich jede<br />

problematische Leitung persönlich kennen<br />

und besucht haben.“ Das erklärte Bundeswirtschafts-<br />

und Energieminister Peter<br />

Altmaier (BMWi) am 22. März wörtlich im<br />

Bundestag. Das halbe Ministerjahr ist vorbei.<br />

Und das „Aktionsbündnis gegen die<br />

Süd-Ost-Trasse“ (AB) konstatiert deshalb:<br />

„Versprochen – gebrochen.“ Ob der Minister<br />

wirklich wusste, was er da tat, als er sein<br />

Versprechen im Bundestag gab? Jedenfalls<br />

nahmen ihn viele Bürgerinitiativen landauf,<br />

landab beim Wort. Doch deren Briefe mit<br />

Besuchsbitten wurden meist vom sogenannten<br />

„Bürgerdialog“ des BMWi ausweichend<br />

beantwortet. Oft war diesen Reaktionen<br />

nicht einmal der Autor zu entnehmen.<br />

Das bunte X demonstriert die Ablehnung<br />

der Süd-Ost-Stromtrasse.<br />

Foto: Heinz Wraneschitz<br />

6


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

Anfang August dann Altmaiers erste<br />

„Netzausbaureise“: Er fuhr zur Bundesnetzagentur<br />

nach Bonn, besuchte ein Gaskraftwerk<br />

in Köln sowie eine Kabelbaustelle<br />

in Bornheim-Sechtem. Doch während es<br />

zunächst hieß, er wolle „auch Bürgergespräche<br />

führen“, steht in einem uns vorliegenden<br />

Einladungsbrief: Er werde sich<br />

„presseöffentlich mit Bundes-, Landesund<br />

Kommunalpolitikern austauschen“.<br />

Bürger oder Bauern waren also außen vor.<br />

Außerdem gibt Altmaier – anders als seine<br />

Pressestelle – im Brief wörtlich zu: „Aufgrund<br />

der großen Anzahl von Netzausbauvorhaben<br />

ist es mir leider nicht möglich,<br />

alle betroffenen Orte zu besuchen.“ Von<br />

sechs Monaten nach Amtsantritt ist gar<br />

keine Rede mehr.<br />

Dörte Hamann jedenfalls, die AB-Sprecherin,<br />

ist ziemlich sauer. „Wir stellen<br />

fest: Die Proteste an den Trassen werden<br />

totgeschwiegen. Die vielzitierte Bürgerbeteiligung<br />

und Transparenz bei der Projektplanung<br />

besteht nur auf dem Papier.“<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Heinz Wraneschitz<br />

Freier Journalist<br />

Feld-am-See-Ring 15a<br />

91452 Wilhermsdorf<br />

Tel. 0 91 02/31 81 62<br />

E-Mail: heinz.wraneschitz@t-online.de<br />

www.bildtext.de<br />

www.wran.de<br />

Erdgasmobilität europaweit<br />

auf dem Vormarsch<br />

Berlin – In ganz Europa sind die Neuzulassungszahlen<br />

von Erdgas-Pkw von Januar<br />

bis Mai <strong>2018</strong> im Vorjahresvergleich erheblich<br />

gestiegen – laut der European Alternative<br />

Fuels Observatory (EAFO) um 83 Prozent.<br />

Den höchsten prozentualen Zuwachs<br />

verzeichnet dabei der deutsche Markt.<br />

Bei den Bestandszulassungen<br />

führt weiterhin<br />

Italien.<br />

Der umweltschonende<br />

Antrieb mit CNG (Compressed<br />

Natural Gas)<br />

wird in Europa immer<br />

beliebter. Von Januar bis<br />

Mai <strong>2018</strong> wurden knapp<br />

36.000 Erdgas-Pkw neu<br />

zugelassen und damit<br />

knapp 16.000 mehr als<br />

im Vorjahreszeitraum.<br />

Mit 5.446 Fahrzeugen<br />

konnte Deutschland<br />

nach Angaben der EAFO<br />

mehr als 15 Prozent der<br />

Neuzulassungen verbuchen.<br />

Das Land erreicht<br />

damit ein neues<br />

Höchstniveau. Italien<br />

hat den emissionsarmen<br />

Kraftstoff schon lange für sich entdeckt:<br />

Mit rund 1 Million CNG-Fahrzeugen bleibt<br />

das Land im europäischen Vergleich trotz<br />

deutscher Rekordsteigerungen im Bestand<br />

auf Platz 1. Mit der steigenden Beliebtheit<br />

von CNG-Antrieben in Europa ist auch die<br />

Tankinfrastruktur stetig ausgebaut worden.<br />

Besonders in Belgien, den Niederlanden<br />

und Tschechien wurden in den vergangenen<br />

Jahren viele weiße Flecken auf<br />

der Tankstellen-Landkarte geschlossen,<br />

sodass Autofahrer den emissionsarmen<br />

Kraftstoff nun weitestgehend flächendeckend<br />

tanken können.<br />

„Wir freuen uns sehr über diese positive<br />

Entwicklung, denn Erdgas kann einen entscheidenden<br />

Beitrag zu mehr Klimaschutz<br />

im Verkehr leisten. Was wir beobachten,<br />

ist die Ernte einiger kluger Entscheidungen<br />

aus dem letzten Jahr: Einerseits zeigt<br />

die Fortführung der Energiesteuervergünstigung<br />

für Erdgas als Kraftstoff nun ihre<br />

Wirkung. Aber auch die Marketingoffensive<br />

von Volkswagen wird ihren Teil zu diesem<br />

positiven Trend beigetragen haben“,<br />

analysiert Dr. Timm Kehler, Vorstand der<br />

Brancheninitiative Zukunft ERDGAS.<br />

Zahlreiche Umweltvorteile sprechen für<br />

Erdgasantriebe. Im Vergleich zu Benzin<br />

verursacht der Kraftstoff bis zu 25 Prozent<br />

weniger CO 2<br />

. Durch das Beimischen von<br />

reinem Biomethan sinkt der CO 2<br />

-Ausstoß<br />

sogar um bis zu 97 Prozent. Im Vergleich<br />

zu Diesel entstehen rund 95 Prozent weniger<br />

Stickoxide. Für die Luftreinhaltung<br />

in Städten interessant:<br />

Feinstaub wird nahezu<br />

gar nicht emittiert.<br />

„Die aktuellen Zulassungszahlen<br />

verdeutlichen,<br />

dass Erdgas als<br />

alternativer Kraftstoff in<br />

Zeiten von Diesel-Fahrverboten<br />

immer stärker<br />

nachgefragt wird“, resümiert<br />

Kehler. „Jetzt<br />

müssen weitere Anreize<br />

geschaffen werden, um<br />

CNG als Alternative zu<br />

Benzin auf dem Markt<br />

zu etablieren. Einerseits<br />

müssen die Tankstellenbetreiber<br />

die Infrastruktur<br />

weiter ausbauen, andererseits<br />

ist die Politik<br />

gefragt: Antriebe mit<br />

grünem Gas müssen bei<br />

der Regelung der CO 2<br />

-Flottengrenzwerte<br />

gegenüber emissionsintensiveren Technologien<br />

bevorteilt werden. Unser Nachbarland<br />

Frankreich macht vor, wie es geht:<br />

Ein umfassendes Förderprogramm für<br />

Nutzfahrzeuge wird hier für weiteren Auftrieb<br />

der CNG-Technologie sorgen“, erklärt<br />

Kehler abschließend.<br />

7


1<br />

Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Bücher<br />

„Düngen mit Gärprodukten“<br />

Düngen mit<br />

Gärprodukten<br />

BIOGAS Wissen_2<br />

Die neue Broschüre<br />

des Fachverbandes<br />

Biogas steht nun<br />

auch online im Internet.<br />

„Düngen mit<br />

Gärprodukten“ heißt<br />

das 68 Seiten umfassende<br />

Werk, das in<br />

Kooperation mit der<br />

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe<br />

(FNR) und der Gütegemeinschaft Gärprodukte<br />

(GGG) entstanden ist.<br />

Die Gärprodukt-Broschüre bietet umfassende<br />

Informationen zu den Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Gärprodukten, zur Ausbringtechnik,<br />

zu den unterschiedlichen<br />

Aufbereitungsverfahren und zu Vermarktungsstrategien.<br />

Darüber hinaus behandelt<br />

sie rechtliche Rahmenbedingungen und<br />

sicherheitstechnische Aspekte.<br />

Die Printversion der Broschüre „Düngen<br />

mit Gärprodukten“ liegt seit August vor und<br />

kann direkt beim Fachverband Biogas bestellt<br />

werden (info@biogas.org). Unter der<br />

Webadresse https://www.digestate-as-fertilizer.com/<br />

finden Sie die Online-Version.<br />

Berliner Kommentar zum<br />

Energierecht, Band 4<br />

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Das Buch erläutert<br />

das liberalisierte<br />

Recht des modernen<br />

Zähl- und<br />

Messwesens unter<br />

Beachtung strenger<br />

datenschutzrechtlicher<br />

Standards, einschließlich<br />

der zugehörigen<br />

Verordnungen; es zeigt Änderungen<br />

zur bisherigen Rechtslage auf und erläutert<br />

die praktischen Auswirkungen, etwa Fragen<br />

des Unbundling, der Ausgestaltung des Vertragswesens<br />

und des Rollouts intelligenter<br />

Messsysteme.<br />

Deutscher Fachverlag GmbH, 896 Seiten,<br />

229 Euro, ISBN 978-3-8005-1618-6<br />

1 von 1 26.07.<strong>2018</strong>, 11:28<br />

EnWG<br />

Die erste Gesamtkommentierung<br />

des EnWG<br />

und 18 auf seiner<br />

Grundlage erlassener<br />

Verordnungen. Das<br />

Werk ist übersichtlich<br />

und praxisnah und<br />

beinhaltet sowohl<br />

Auslegungs- und Gestaltungshinweise<br />

als auch praktische Lösungsvorschläge.<br />

Über 60 Autoren aus allen relevanten Bereichen<br />

der Wissenschaft und Praxis haben an<br />

dem Werk mitgeschrieben. Im Fokus stehen<br />

die Regulierungspraxis der Aufsichtsbehörde<br />

(BNetzA), die Entscheidungspraxis der<br />

Gerichte sowie die unternehmerische und<br />

anwaltliche Perspektive.<br />

Erich Schmidt Verlag, 2.499 Seiten,<br />

284 Euro, ISBN: 978-3-503-17648-9<br />

Termine<br />

Alle Termine finden Sie auch auf der Seite www.biogas.org/Termine<br />

13. September<br />

12. Erfahrungsaustausch<br />

„Umweltgutachter im EEG“<br />

Kassel<br />

www.biogas.org<br />

13. September<br />

Exkursionstagung – Biomethaneinspeisung<br />

einer landwirtschaftlichen Biogasanlage<br />

Düsseldorf<br />

www.energieagentur.nrw/bioenergie<br />

17. bis 21. September<br />

AHK-Geschäftsreise Südafrika<br />

www.german-energy-solutions.de<br />

17. bis 19. September<br />

Biogas Science <strong>2018</strong><br />

Torino<br />

www.biogas-science<strong>2018</strong>.it/<br />

18. September<br />

Feldtag Grub<br />

Poing<br />

18. September<br />

5. Energiewendeforum<br />

Bonn<br />

www.gruenerstromlabel.de<br />

19. und 20. September<br />

HTP-Fachforum „Hydrothermale Prozesse<br />

zur stofflichen und energetischen Wertschöpfung“<br />

Leipzig<br />

www.dbfz.de<br />

20. September<br />

Workshop „Tools und Best practice zur<br />

Verwertung von Forschungsergebnissen“<br />

Leipzig<br />

www.energetische-biomassenutzung.de/<br />

veranstaltungen<br />

20. September<br />

4 th European Biomethane Conference<br />

Dublin<br />

www.dena.de/en/newsroom/veranstaltungen<br />

20. und 21. September<br />

1. Doktorandenkolloquium Bioenergie<br />

Leipzig<br />

www.dbfz.de/jahrestagungt<br />

24. und 25. September<br />

Handelsblatt-Jahrestagung „Gas <strong>2018</strong>“<br />

Leipzig<br />

http://veranstaltungen.handelsblatt.com/gas<br />

25. September<br />

Workshop – Steuerliche Schwerpunkte beim<br />

Betrieb von Biogasanlagen<br />

Ingolstadt<br />

info@hlbs.de<br />

27. September<br />

8. Erfahrungsaustausch für Sachverständige<br />

gemäß §29a BImSchG<br />

Kassel<br />

www.kas-bmu.de/sachverstaendige.html<br />

15. bis 19. Oktober<br />

AHK-Geschäftsreise Griechenland<br />

www.eclareon.com/de/projects<br />

16. bis 18. Oktober<br />

Aufbereitung und Nutzung von Gülle- und<br />

Gärprodukten<br />

Schwäbisch Hall<br />

http://ibbk-biogas.de/konf-okt<strong>2018</strong>-science-meets-practice<br />

16. Oktober<br />

Sächsische Biogastagung – Konzepte für einen<br />

stabilen und nachhaltigen Biogasbetrieb<br />

Klipphausen<br />

https://www.landwirtschaft.sachsen.de/<br />

landwirtschaft/39410.htm<br />

8


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

ERFAHRUNG<br />

IST DIE BASIS<br />

JEDER INNOVATION<br />

Bei allem, was wir tun, verlieren wir nie aus den Augen, worum es für Sie geht:<br />

effiziente Technik und eine einfache Handhabe.<br />

Als Erfinder der elastomerbeschichteten Drehkolbenpumpe und Innovationstreiber<br />

für Einbring- und Aufbereitungstechnik sehen wir uns bei Vogelsang dem guten Ruf der<br />

deutschen Maschinenbauindustrie und ihrem Beitrag zur Energiewende verpflichtet.<br />

Seit der Gründung des Unternehmens 1929 liefern wir technische Lösungen, deren<br />

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werden und unseren Wettbewerbern als Vorbild dienen.<br />

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9


Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Landwirtschaft muss<br />

Ammoniak-Emissionen senken<br />

Anfang Juli fand im Berliner Umweltforum die Fachtagung „Pflanzenbauliche Verwertung von Gärrückständen<br />

aus Biogasanlagen“ statt, die von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. veranstaltet wurde.<br />

Die zweitägige Veranstaltung behandelte unter anderem ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, pflanzenbauliche<br />

und ökologische Aspekte sowie Anforderungen an die überregionale Verwertung.<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

Dr. Ute Schultheiß vom Kuratorium<br />

für Technik und Bauwesen<br />

in der Landwirtschaft (KTBL)<br />

e.V. machte in ihrem Vortrag<br />

deutlich, warum die EU-Kommission<br />

ein Vertragsverletzungsverfahren<br />

gegen Deutschland eingeleitet hat. Im<br />

Kern geht es um die unzureichende Umsetzung<br />

der Nitratrichtlinie. Die Kommission<br />

sehe Verstöße gegen die Begrenzung der<br />

Ausbringung von Düngemitteln in Bezug<br />

auf Menge und Zeiträume. Darüber hinaus<br />

fehlten der Kommission Lagerkapazitäten<br />

für Wirtschaftsdünger. Weitere Verstöße<br />

aus Sicht der Kommission ergäben sich<br />

aus falscher Düngepraxis auf stark geneigten<br />

Flächen, durch zu geringe Abstände zu<br />

Gewässern, durch Düngung auf wassergesättigten,<br />

überschwemmten, gefrorenen<br />

oder schneebedeckten Böden.<br />

Sollte die Kommission feststellen, dass die<br />

neue Düngeverordnung aus 2017 keine<br />

Besserung hinsichtlich der Nitratproblematik<br />

erreicht und Deutschland keine weiteren<br />

Maßnahmen zur Gewässerverbesserung<br />

ergreift, könne es zu einem Zwangsgeldverfahren<br />

kommen. „In 28 Prozent der Messstellen<br />

in Deutschland liegt der Nitratgehalt<br />

über 50 Milligramm pro Liter“, machte<br />

die Referentin deutlich. Deutschland habe<br />

aber nicht nur ein Nitratproblem im Grundwasser,<br />

sondern auch ein Ammoniakproblem<br />

in der Luft.<br />

Seit Jahren werde die 2010 in der NEC-<br />

Richtlinie gesetzte Grenze von 550 Kilotonnen,<br />

die Menge, die jährlich emittiert<br />

werden darf, überschritten. Anmerkung<br />

der Redaktion: Am 8. Dezember 2016 hat<br />

der Europäische Rat eine neue Richtlinie<br />

(NERC-Richtlinie) verabschiedet, in deren<br />

Folge die Emissionen bis zum Jahr 2030<br />

Dr. Wilfried Zorn<br />

noch deutlich gesenkt werden müssen.<br />

Im Unterschied zur NEC-Richtlinie geht<br />

es dann nicht mehr um eine fixierte Emissionshöhe,<br />

die nicht mehr überschritten<br />

werden darf, sondern um eine prozentuale<br />

Senkung der Ammoniak-Emissionen gegenüber<br />

dem Basisjahr 2005. Nach den<br />

aktuellen Emissionsdaten von 2005 gilt<br />

ab 2030 eine Obergrenze von 444 Kilotonnen.<br />

Damit steigt der politische Handlungsdruck,<br />

Maßnahmen zur Minderung auf den<br />

Weg zu bringen. Da in Deutschland derzeit<br />

rund 95 % der nationalen Ammoniak-Emissionen<br />

aus der Landwirtschaft stammen,<br />

steht dieser Sektor unter einem besonderen<br />

Anpassungsdruck.<br />

Düngeverordnung zwingt zu<br />

Anpassungsreaktionen<br />

Welche betrieblichen Konsequenzen die<br />

neue Düngeverordnung haben kann, zeigte<br />

Dr. Wilfried Zorn von der Thüringer Landesanstalt<br />

für Landwirtschaft auf. Während<br />

bislang die Lagerbehälter für Wirtschaftsdünger<br />

am 1. November gelehrt gewesen<br />

seien, seien sie nun zu diesem Termin zu<br />

20, 40 oder 50 Prozent gefüllt, sodass die<br />

Lagerkapazitäten nicht ausreichten. Grünland<br />

könne zum Nährstoffretter werden,<br />

wenn der Düngebedarf dieser Flächen noch<br />

nicht ausgeschöpft sei.<br />

„In Ackerbauregionen mit hohem Getreideanteil<br />

wirkt sich die Stickstofflimitierung<br />

negativ auf die Strohrotte aus, für die ein<br />

gewisses Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis<br />

notwendig ist. So zwingt die neue Düngeverordnung<br />

zur Gülleapplikation im Frühjahr“,<br />

erläuterte Zorn. Wird bei ungünstigen<br />

Bodenverhältnissen der Wirtschaftsdünger<br />

mit zu schweren Maschinen ausgebracht,<br />

sind Bodenstrukturschäden vorprogrammiert.<br />

Das heißt, die Ausbringung findet<br />

unter Umständen unter nicht optimalen<br />

Bedingungen statt.<br />

Sind die möglichen Ausbringtage im Frühjahr<br />

begrenzt, muss die Ausbringkapazität<br />

Fotos: Martin Bensmann<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

Dr. Kurt Möller<br />

steigen. Geht es dann in Richtung größere<br />

Tankwagenvolumina ist, hier auch mit<br />

mehr Bodendruck zu rechnen. Was können<br />

Betriebe tun? Sie können die Fruchtfolgen<br />

anpassen, auf wassersparende Produktionsverfahren<br />

im Stall setzen, offene Lagerbehälter<br />

gegen Regenwasser abdecken,<br />

flüssige Wirtschaftsdünger in feste und<br />

flüssige Phase separieren, Biogasanlagen<br />

könnten die Leistung durch Flexibilisierungsoption<br />

reduzieren, TS-reichere Substrate<br />

einsetzen und Gärdünger aufbereiten.<br />

Dr. Kurt Möller vom Institut für Kulturpflanzenwissenschaften<br />

der Uni Hohenheim äußerte,<br />

dass Vollgärreste in Zukunft durch<br />

die Phosphorgehalte in der Ausbringmenge<br />

limitiert sein werden. Im Fugat könne mit<br />

dem enthaltenen Stickstoff zu 100 Prozent<br />

gerechnet werden, da darin das Phosphor<br />

keine Rolle spiele. Im Flüssigmist sind dagegen<br />

nur 50 bis 70 Prozent der Stickstofflieferung<br />

nutzbar, weil der Phosphorgehalt<br />

begrenzend wirke. Im Festmist sind es sogar<br />

nur 25 bis 30 Prozent der Stickstofflieferung.<br />

Landwirtschaftliche Gärprodukte<br />

liefern gut pflanzenverfügbaren<br />

Phosphor<br />

Mit der Phosphor-Ausnutzung aus Gärdüngern<br />

unter Berücksichtigung der Fest-<br />

Flüssig-Trennung beschäftigt sich Prof. Dr.<br />

Bettina Eichler-Löbermann von der Agrarund<br />

Umweltwissenschaftlichen Fakultät<br />

an der Uni Rostock. Sie erklärte, dass in<br />

den untersuchten Festphasen von über 40<br />

Gärdüngern die Phosphor-(P)-Gehalte mit<br />

durchschnittlich 0,3 Prozent der Frischmasse<br />

viermal höher waren als in unseparierten<br />

Gärprodukten.<br />

„Der Anteil an leicht extrahierbarem P in<br />

der Festphase lag zwischen 70 und 87 Prozent<br />

des Gesamt-P, was auf eine gute Pflanzenverfügbarkeit<br />

des in den Gärdüngern<br />

enthaltenen P hindeutet. Eine Ausnahme<br />

bildeten Gärprodukte basierend auf Nahrungsmittelabfällen,<br />

was mit einem relativ<br />

hohen Anteil an schwer löslichen Calcium-<br />

P-Verbindungen erklärt werden kann“, verdeutlichte<br />

die Wissenschaftlerin.<br />

Die P-Düngewirkung der Gärdünger sei in<br />

allen Experimenten vergleichbar mit der<br />

Wirkung leicht löslicher mineralischer P-<br />

Düngemittel gewesen. Im Vergleich zu unvergorenen<br />

Güllen habe sich jedoch eine<br />

Prof. Dr. Bettina Eichler-Löbermann<br />

geringere Stimulation der Mikroorganismen –<br />

gemessen als Dehydrogenase-Aktivität – im<br />

Boden gezeigt. Die gleiche Aussage lasse<br />

sich auch bezüglich der Aktivität der alkalischen<br />

Phosphatase treffen.<br />

„Anders als unvergorene Güllen scheinen<br />

Gärprodukte somit weniger zur Förderung<br />

des Bodenlebens beizutragen. Gründe dafür<br />

könnten die geringere Zufuhr an organischer<br />

Substanz mit den Gärdüngern, die<br />

veränderte Qualität der organischen Substanz<br />

sowie Sterol-Gehalte in den Gärprodukten<br />

sein“, spekulierte die Referentin.<br />

Im Langzeitfeldversuch habe sich zudem<br />

gezeigt, dass der mit Gärprodukten ausgebrachte<br />

Phosphor weiter in tiefere Boden-<br />

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Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Jürgen Augustin<br />

schichten verlagert wurde als der P, der mit<br />

unvergorener Gülle ausgebracht worden ist.<br />

In den Bodenschichten 60 bis 90 Zentimeter<br />

wurden in der Gärdünger-Variante<br />

die höchsten Gehalte an leicht löslichem<br />

und oxalat-löslichem P sowie der höchste<br />

Grad der P-Sättigung gemessen. Laut<br />

Eichler-Löbermann stellen Gärprodukte gut<br />

verfügbare P-Quellen für den Pflanzenbau<br />

dar. Dem relativ geringen Beitrag zur Aktivierung<br />

des Bodenlebens sowie möglichen<br />

P-Verlagerungen in tiefere Bodenschichten<br />

könnte unter anderem durch den Anbau<br />

von Zwischenfrüchten entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Gärprodukte geeignet zum<br />

Humusaufbau<br />

Um aufbereitete Gärprodukte aus Bioabfällen<br />

als Dünger- und Bodenhilfsstoff in<br />

der Landwirtschaft ging es im Vortrag von<br />

Dr. Christina-Luise Roß vom Institut für<br />

Agrar- und Stadtökologische Projekte der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin. Nach<br />

ihren Ausführungen ist die unmittelbare<br />

Düngewirkung von kompostierten Gärprodukten<br />

aus Bioabfällen aufgrund der niedrigen<br />

Stickstoffverfügbarkeit gering. In den<br />

Gärprodukten seien aber hohe Gehalte an<br />

Phosphor und Kalium enthalten.<br />

„Langfristig ist durch den Einsatz solcher<br />

Gärprodukte der Aufbau eines Nährstoffdepots<br />

im Boden möglich. Daraus erwächst<br />

ein Einsparpotenzial für andere Düngemittel.<br />

Außerdem zeichnen sich die Produkte<br />

durch basisch wirksame Bestandteile aus,<br />

die die Kalkung ganz oder teilweise ersetzen<br />

können“, machte Roß aufmerksam.<br />

Aus Bioabfällen hergestellte Komposte und<br />

Gärprodukte könnten zur Steigerung der<br />

Humusgehalte im Boden beitragen. Etwa<br />

80 Prozent des enthaltenen Kohlenstoffs<br />

liege in stabilisierter Form vor, der im Boden<br />

sequestriert werden könne.<br />

Wie Roß darstellte, wird die Aktivität der<br />

Mikroorganismen im Boden durch die Anwendung<br />

von Gärprodukten gefördert. Aus<br />

den separierten Feststoffen lassen sich Agglomerate<br />

– mehr oder minder große, kugelförmige<br />

Gebilde – formen. Diesen lassen<br />

sich Zuschlagstoffe beimengen, die jedoch<br />

die Düngewirkung und die physikalischen<br />

Eigenschaften der Produkte verändern. So<br />

kann je nach Veränderung durch Beimengung<br />

zum Beispiel die Humus-Reproduktionswirkung<br />

negativ beeinflusst werden.<br />

Andererseits lösen sich Agglomerate besser<br />

auf als Pellets, sodass die Nährstoffe<br />

besser verfügbar sind.<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Ohlfs<br />

Witterung und Standort<br />

beeinflussen Lachgasemissionen<br />

Prof. Dr. Jürgen Augustin vom Leibniz-Zentrum<br />

für Agrarlandschaftsforschung e.V.<br />

referierte zum Thema „Gärrestdüngung<br />

und N-Gasverluste als N 2<br />

O und N“. Sein<br />

Fazit lautete: Die Gärdüngermenge hat nur<br />

einen begrenzten Einfluss auf die Lachgas-<br />

(N 2<br />

O)-Emissionen. Die Lachgasemissionen<br />

würden vor allem von den Witterungs- und<br />

Standortverhältnissen beeinflusst. Die<br />

Stickstoffverluste fielen im Schnitt deutlich<br />

höher als die Lachgasverluste aus.<br />

Im Vergleich zu mineralischem Stickstoff<br />

bewirkten Gärreste kurzfristig höhere Lachgas-<br />

und vor allem aber höhere Stickstoffverluste.<br />

Jedoch scheint bei der Injektion<br />

der Dünger in den Boden das Risiko von<br />

Lachgas- und Stickstoffverlusten auch bei<br />

hohen Stickstoffmengen gering zu sein.<br />

Dies gelte insbesondere für sandige Standorte.<br />

Seiner Einschätzung nach dürften bei<br />

sachgerechtem Einsatz der Gärdünger die<br />

Stickstoffverluste nicht höher sein als bei<br />

Mineraldünger.<br />

Chlorophyll-Tester, optische<br />

Sensoren oder Satellitenbilder<br />

unterstützen bei Düngeentscheidung<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Ohlfs von der Fakultät<br />

Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur<br />

der Hochschule Osnabrück<br />

betonte in seinem Vortrag über Beratungstools<br />

zur Optimierung der Düngebedarfsprognose<br />

beim Einsatz von Gärdüngern im<br />

Ackerbau, dass der Einsatz von Gärprodukten<br />

möglichst früh zu Vegetationsbeginn<br />

erfolgen sollte. Die Ausbringmenge sollte<br />

deutlich unterhalb der in der Düngeverordnung<br />

zulässigen 170 Kilogramm Stickstoff<br />

pro Hektar angesetzt werden.<br />

Über die Messung der Nitrat-Konzentration<br />

im Pflanzensaft an der Halmbasis bei Getreide<br />

und Mais oder am Blattstiel bei Kartoffeln<br />

lasse sich die Stickstoffversorgung<br />

aus dem Bodenpool abschätzen und die<br />

Höhe der nächsten Düngergabe ableiten.<br />

Alternativ könne mittels Chlorophyll-Tester<br />

anhand der Grünfärbung von Pflanzenblättern<br />

zu ausgewählten Entwicklungsphasen<br />

der Pflanzen auf die notwendige Stickstoff-<br />

Düngermenge geschlossen werden. Bei<br />

hand- oder schleppergestützten, optischen<br />

Sensoren werde mittels ausgewählter Wellenlängen<br />

im reflektierten Lichtspektrum<br />

die Grünfärbung in Kombination mit der<br />

oberirdischen, pflanzlichen Biomasse beurteilt<br />

und als Indikator für die notwendige<br />

Stickstoff-Düngermenge ausgewertet. Geeignet<br />

seien auch Satellitenbilder als Basis<br />

für die Ableitung von Stickstoff-Düngungsmaßnahmen.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

Redakteur Biogas Journal<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Tel. 0 54 09/90 69 426<br />

E-Mail: martin.bensmann@biogas.org<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

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Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Bayern: 1. Branchentag Erneuerbare<br />

Energien war voller Erfolg<br />

Über 200 Teilnehmer waren gekommen zum 1. Branchentag Erneuerbare Energien Bayern.<br />

Alle Branchen waren vertreten: Sonne, Wind und Biogas, Wasserkraft, Geothermie und<br />

Holz. Die Quintessenz des Tages war eindeutig: 100 Prozent Erneuerbar ist möglich, das<br />

Potenzial vorhanden, die Menschen bereit und in der Lage – allein die Politik bremst den<br />

Ausbau und lässt eine klare Linie und die unbedingte Unterstützung der Energiewende<br />

vermissen.<br />

Von Dipl.-Ing. agr. Andrea Horbelt<br />

Begrüßung durch<br />

Raimund Kamm (BWE<br />

Bayern, links) sowie<br />

Moderatorin Birgit Muth<br />

und Dr. Claudius da<br />

Costa Gomez (Hauptgeschäftsführer<br />

Fachverband<br />

Biogas e.V.).<br />

Fotos: Fachverband Biogas e.v.<br />

Der Klimawandel duldet keinen Aufschub<br />

der Energiewende!“ Mit dieser klaren Botschaft<br />

eröffneten die Organisatoren die<br />

Veranstaltung am 15. Juni in Taufkirchen<br />

südlich von München. Bestätigt wurde<br />

diese Aussage direkt vom ersten Redner des Tages,<br />

Prof. Volker Quaschning von der HTW Berlin. Mit seiner<br />

Ergänzung, dass das notwendige Tempo hierfür nur<br />

gemeinsam von allen Erneuerbaren Energien erreicht<br />

werden könne, goss er Wasser auf die Mühlen der Organisatoren<br />

des Branchentages. Quaschning verwies<br />

darauf, dass in der Diskussion um die Energiewende<br />

das primäre Ziel häufig aus den Augen verloren werde:<br />

den Klimawandel stoppen. Dies sei das dringende Gebot<br />

der Stunde.<br />

Er machte darauf aufmerksam, dass der durchschnittliche<br />

Temperaturunterschied zwischen der letzten<br />

Eiszeit und der Jetztzeit gerade mal 3,5 Grad betrage.<br />

„Wenn wir aber so weitermachen wie bisher wird sich<br />

die Erde bis zum Jahr 2100 um 4 bis 5 Grad erwärmen.“<br />

Bereits bei einem Anstieg um 1,5 Grad würden<br />

viele Inselstaaten überflutet. Die Zahl der Klimaflüchtlinge<br />

werde weiter steigen. Schon heute gebe es weltweit<br />

mehr als doppelt so viele Klimaflüchtlinge wie<br />

Kriegsflüchtlinge. Deshalb forderte er: „Wir müssen<br />

das Klima schützen, statt Mauern zu bauen!“<br />

Die Klimapolitik in Deutschland bezeichnete der Professor<br />

für Regenerative Energiesysteme als verlogen.<br />

Statt zu sinken, stiegen die CO 2<br />

-Emissionen aktuell.<br />

Er forderte „mutige Politiker“ – und verwies auf John<br />

F. Kennedy und sein „Man in the Moon“-Projekt: Der<br />

damalige Präsident der Vereinigten Staaten hatte die<br />

Mondlandung zum großen gemeinsamen Ziel aller<br />

Amerikaner auserkoren und seinem Volk direkt vermittelt,<br />

dass das Projekt acht Dollar pro Person und Woche<br />

kosten würde. Und jeder sei euphorisch auf den Zug<br />

respektive die Rakete aufgesprungen. „Wie gerne würde<br />

ich diese acht Euro in die Zukunft unserer Kinder<br />

investieren“, sagte der Professor.<br />

Deutschland müsse bis 2040 die 100 Prozent erneuerbare<br />

Energieversorgung erreichen. Man müsse Druck<br />

auf die Politik erzeugen. „Politiker haben auch Kinder“,<br />

verwies Quaschning und schloss mit dem Appell:<br />

„Wir haben einen Planeten zu retten.“<br />

Bedenkenträger Politik<br />

Im Grundsatz konnte der Leiter der Abteilung Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizizenz im Bayerischen<br />

Wirtschaftsministerium, Rudolf Eschau, den Ausführungen<br />

Quaschnings beipflichten – er mahnte allerdings<br />

in seiner Rede, die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

und die Bezahlbarkeit der Energiewende nicht aus den<br />

Augen zu verlieren.<br />

Eben jenes Akzeptanzproblem bemängelte auch der<br />

Unternehmer Amir Roughani in der anschließenden<br />

Talkrunde – gab die Schuld daran aber den Politikern.<br />

Es fehle eine klare politische Richtung, Politiker seien<br />

zu feige, die Energiewende ohne Wenn und Aber<br />

durchzuziehen. „Man kann nicht alle mitnehmen auf<br />

dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbar. Es wird Veränderungen<br />

geben“, erklärte Roughani. Aber es gebe keine<br />

Alternative. Er zeigte sich leicht verunsichert von der<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

Halle 25<br />

Stand L14<br />

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Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Von links: Moderatorin Birgit Muth vom Bayerischen Fernsehen, Prof. Volker Quaschning,<br />

Rudolf Escheu (Ministerialdirigent im Bayerischen Wirtschafsministerium) und Unternehmer<br />

Amir Roughani (Vispirion).<br />

Prof. Michael Sterner<br />

(OTH Regensburg).<br />

Lethargie, mit der die bayerische Staatsregierung dem<br />

Ende der Atomenergie entgegensehe. „Wie will Bayern<br />

seine Stromversorgung ab 2022 sicherstellen? Will sich<br />

der Freistaat abhängig machen vom Norden?“, fragte<br />

der Deutsch-Iraner – und befürchtet geheime Pläne.<br />

„Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe unabhängig<br />

von jeder politischen Richtung!“, mahnte der<br />

Unternehmer.<br />

Auch Prof Michael Sterner von der OTH Regensburg<br />

forderte in seinem Vortrag über Speicher und Verteilnetze<br />

klare politische Rahmenbedingungen.<br />

„100 Prozent Erneuerbar ist<br />

möglich!“, unterstrich Sterner. Hierfür<br />

seien einerseits Speicher wichtig<br />

und anderseits die ökonomische<br />

Unterscheidung zwischen „Zappelstrom“<br />

und speicherbarem Gasstrom.<br />

„Klimaschutz ist Heimatschutz ist<br />

Friedenssicherung“, betonte der Professor<br />

für Energiespeicher. Es gebe so<br />

viele kreative Köpfe im Land, die man<br />

jetzt mitnehmen und motivieren müsse.<br />

Er mahnte davor, die Studierenden<br />

zu demotivieren und zu verunsichern<br />

und letztlich davon abzuhalten,<br />

Erneuerbare Energien zu studieren.<br />

„Wir brauchen diese Leute!“<br />

Biogas für Zappelstromlücken<br />

In der anschließenden Statement-Runde erklärte Robert<br />

Bugar als Vertreter die Biogasbranche: „Wir können<br />

große und kleine Anlagen bauen, wir können speichern<br />

und sind flexibel, wir können alles – außer diese<br />

Art von Politik.“ Auch er forderte klare Entscheidungen<br />

und Stabilität – und betonte, dass Biogas gerne den<br />

Lückenbüßer spiele, wenn die anderen Erneuerbaren<br />

gerade nicht können; „aber wenn wir erst mal weg sind,<br />

dann können wir auch keine Lücken mehr füllen.“<br />

Sebastian Henghuber vom Fachverband Holzenergie<br />

unterstrich die Nachhaltigkeit der modernen Holzwirtschaft<br />

– und auch er bedauerte die allzu strengen<br />

Grenzwerte in Deutschland, die weit über das notwendige<br />

Ziel hinausschießen. Robert Sing stellte die Situation<br />

der Windbranche dar: 1.153 Windräder gebe<br />

es aktuell im Freistaat, 3.000 wären realistisch und<br />

könnten ein Drittel des Strombedarfs decken. Für einen<br />

Preis von 5 bis 8 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings<br />

wurden im vergangenen Jahr gerade mal vier Anlagen<br />

aufgestellt – ein Resultat der 10H-Regelung.<br />

Auch bei der Wasserkraft ist die Tendenz deutlich fallend,<br />

wie Fritz Schweiger berichtete. Und das im traditionellen<br />

Wasserkraftland Bayern. Er zeichnete eine<br />

Verbindung zwischen dem Wasserkraftsterben und dem<br />

Fischsterben – und ließ die gegenteilige Entwicklung<br />

zum Wohle beider offen im Raum stehen. Er betonte<br />

die hohe Bedeutung von Ökologie und Artenschutz für<br />

die Vereinigung Wasserkraftwerke e.V., aber auch den<br />

Hochwasserschutz und die Gewässerreinigung durch<br />

Wasserkraftanlagen.<br />

Andreas Horn sprach für die Solarbranche und verwies<br />

darauf, dass die Solarenergie schon immer eine Bürgerenergie<br />

gewesen sei. Die Bürger hätten die solare<br />

Energiewende eingeläutet – trotz aller Gegenmaßnahmen<br />

aus der Politik. Er missbilligte die Vollbremsung<br />

beim Klimaschutz, die in den vergangenen acht Jahren<br />

hingelegt wurde und forderte dringend einen gemeinsamen<br />

Verbund der Erneuerbaren Energien, der mit einer<br />

Stimme sprechen.<br />

Als positives Fazit zum Schluss attestierten die Diskussionsteilnehmer<br />

dem Freistaat das Potenzial, auf<br />

100 % regenerativ umstellen zu können, sowohl was<br />

die Quellen als auch die Köpfe angehe. Jeder müsse<br />

seinen Beitrag dazu leisten. Ein gutes Beispiel für individuelle<br />

Leistung vermittelte der Bürgermeister der<br />

Gemeinde Fuchstal, Erwin Karg. Seit 2002 leitet der<br />

das Geschick der kleinen Gemeinde zwischen München<br />

und Memmingen. Seitdem habe sich dort viel geändert:<br />

fünf Windräder wurden gebaut, eine Biogasanlage,<br />

Solaranlagen etc. – die Energiewende im Kleinen.<br />

„Wenn man seine Zeit sinnvoll einsetzt, kann man viel<br />

bewegen“, betonte Karg in seinem sehr kurzweiligen<br />

Vortrag, in dem er sich als „Diktator“ bezeichnete, der<br />

Bürgerbeteiligungen „nicht überbewerten“ will. Der<br />

Erfolg gibt ihm recht, der Zusammenhalt in Fuchstal<br />

stimmt. „Und es gibt über 2.900 Gemeinden in Bayern“,<br />

erinnerte Karg.<br />

Autorin<br />

Dipl.-Ing. agr. Andrea Horbelt<br />

Pressesprecherin<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Angerbrunnenstr. 12<br />

85356 Freising<br />

Tel. 0 81 61/98 46 60<br />

E-Mail: info@biogas.org<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Dreharbeiten statt Unterricht<br />

Anfang Juli hat sich das Klassenzimmer<br />

der Klasse 9a des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums<br />

in Burglengenfeld in ein<br />

Filmstudio verwandelt. Immer<br />

wieder heißt es „Uuund – bitte“. Dann muss<br />

der Rest der Klasse still sein, während eine/r<br />

der SchülerInnen dem Hackl Schorsch die<br />

Funktionsweise eines regenerativen Kraftwerks<br />

anhand eines Modells erklärt. Ein Solarhaus,<br />

ein Windrad, eine Biogasanlage, ein<br />

Wasserrad und stellvertretend für die Geothermie<br />

ein Globus kommen dabei auf den<br />

Lehrertisch. Die Schüler machen ihre Sache<br />

ganz hervorragend, jede/r ist von ihrer/seiner<br />

Energieform absolut überzeugt.<br />

Im weiteren Verlauf der insgesamt drei<br />

Drehtage ging es für den Hackl und das<br />

Filmteam noch zu einem realen Solarhaus,<br />

hinauf auf ein Windrad in 140 Meter Höhe,<br />

zu einer Biogasanlage, an den Fluss Isen<br />

und das dortige Wasserkraftwerk und abschließend<br />

noch nach Oberhaching zur<br />

Geothermie. Der Hackl Schorsch ließ sich<br />

vor Ort die Funktionsweise der jeweiligen<br />

Energieerzeugung erklären – und zeigte<br />

sich begeistert.<br />

Foto: Fachverband Biogas e.v.<br />

Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums<br />

in Burglengenfeld mit dem Hackl Schorsch (Bildmitte, vordere Reihe).<br />

Auch bei den einzelnen Kraftwerken entpuppten<br />

sich die Betreiber als kleine<br />

Schauspieltalente, sodass am Ende der<br />

drei Tage sehr gutes Material zusammengekommen<br />

ist. Im Film wird der Hackl jeweils<br />

aus dem Klassenzimmer zur realen<br />

Anlage gebeamt und kommt im Anschluss<br />

mit einem kleinen Mitbringsel seines Besuchs<br />

zurück – um vom nächsten Schüler<br />

und dessen Modell begeistert zu werden.<br />

Er lernt viel an dem Tag – und am Ende<br />

hat die Lehrerin noch eine kleine Überraschung<br />

parat.<br />

Der fertige Unterrichtsfilm steht ab Ende<br />

August auf dem YouTube-Kanal des Fachverbandes<br />

Biogas und kann von dort in allen<br />

neunten und zehnten Klassen gezeigt<br />

werden.<br />

Informationen über Erneuerbare<br />

Energien für die Schulen<br />

Der INKER-S mit Unterstützung<br />

des Fachverbandes Biogas e.V.<br />

hat zusammen mit dem JMF-<br />

Gymnasium Burglengenfeld<br />

und der Kreuzberg Realschule<br />

Burglengenfeld eine Bildungsfahrt für Lehrerinnen<br />

und Lehrer beider Schulen organisiert.<br />

Darüber hinaus sahen Schülerinnen<br />

und Schüler der 10. Klassen des Gymnasiums<br />

den Film „Power to Change – Die<br />

Energierebellion“.<br />

Mit zwei kostenfreien Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema Erneuerbare Energien<br />

hat der Initiativkreis Energiewende in<br />

der Region Städtedreieck (INKER-S) mit<br />

Unterstützung des Fachverbandes Biogas<br />

e.V. die SchülerInnen und LehrerInnen<br />

im Städtedreieck für das komplexe Thema<br />

Energiewende sensibilisiert. Rund 20<br />

interessierte LehrerInnen unternahmen<br />

eine Energiewendeexkursion mit dem<br />

Bus durch die Region, um Erneuerbare<br />

Energieanlagen kennenzulernen und einmal<br />

aus nächster Nähe zu sehen. Dabei<br />

wurde von Experten der jeweiligen Sparte<br />

der Energiemix der Zukunft auf Basis einer<br />

100 Prozent regenerativen Energieversorgung<br />

bestehend aus Wind, Bioenergie,<br />

Sonne und Wasser vorgestellt. So wurde<br />

unter anderem das Innenleben einer Windenergieanlage<br />

besichtigt, die kombinierte<br />

private Nutzung einer Photovoltaikanlage<br />

mit angeschlossenem Batteriespeicher inklusive<br />

Elektroauto erläutert, eine Biogasanlage<br />

zur flexiblen und bedarfsgerechten<br />

Energiebereitstellung besichtigt sowie die<br />

Vorteile für Gewässer-, Boden- und Artenschutz<br />

durch die energetische Nutzung von<br />

blühenden Energiepflanzen erklärt und am<br />

Ende der Bustour das Wasserkraftwerk in<br />

Schirndorf begutachtet. Die Bildungsfahrt<br />

stieß bei den beteiligten LehrerInnen auf<br />

ein sehr positives Echo.<br />

Gleich am darauffolgenden Tag ging es<br />

in Sachen Energiewende weiter. Drei 10.<br />

Klassen des Gymnasiums informierten<br />

sich mit dem Film „Power to Change – Die<br />

Energierebellion“ über das komplexe Zusammenwirken<br />

von Technik, Gesellschaft,<br />

Politik und Wirtschaft bei der Energiewende.<br />

Die einzelnen Themen werden dann<br />

weiterführend in den Unterrichtsstunden<br />

aufgearbeitet.<br />

Weitere Informationen zur Energiewende<br />

in der Region Städtedreieck oder zu<br />

Veranstaltungen zu diesem Thema finden<br />

sich auf der Homepage der VHS oder unter<br />

http://www.region-staedtedreieck.de<br />

18


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

BIOGAS-KIDS<br />

Aktuelles<br />

Aus Resten Gutes machen<br />

Nicht jeder weiß, dass aus einer Biogasanlage mehr<br />

als nur Biogas herauskommt. Als feste und flüssige<br />

Reststoffe bleiben auch sogenannte Gärprodukte<br />

übrig. Aus den 9.350 Biogasanlagen fallen jedes Jahr<br />

insgesamt rund 82 Millionen Tonnen an – also sehr<br />

viel. Diese Stoffe sind nützlich, weil sie viele Nährstoffe<br />

enthalten, die Ackerpflanzen brauchen. Sie eignen<br />

sich deshalb bestens als Düngemittel oder zur Bodenverbesserung.<br />

Indem der Landwirt diese Gärprodukte<br />

auf dem Acker ausbringt, werden wichtige Stoffkreisläufe<br />

in der Natur geschlossen. Doch dabei ist Folgendes<br />

zu beachten: Auch Gärprodukte dürfen Pflanzen<br />

und Boden nur so viel Nährstoffe liefern, wie benötigt<br />

wird – es darf also zu keiner Überdüngung<br />

kommen. Gärprodukte lassen sich in verschiedene<br />

Dünge fraktionen aufteilen. Ein Teil der enthaltenen<br />

Feststoffanteile kann abgetrennt werden. Die übrige<br />

Flüssigkeit lässt sich zum Beispiel verdampfen. Dadurch<br />

lässt sich die Ausgangsmenge um mindestens<br />

50 Prozent verringern. Das spart Transportkosten.<br />

Wie das funktioniert? Stelle dir einfach einen großen<br />

Kochtopf vor, in dem die Gärreste über mehrere<br />

Stunden erhitzt werden, so dass möglichst viel Wasser<br />

verdampft. Weniger ist dann mehr, denn übrig bleibt<br />

ein Düngekonzentrat, das besonders viel Kalinährstoffe<br />

enthält. In einem weiteren Verfahren wird aus<br />

Esskastanien<br />

Kennst du den Duft von frisch gebackenen Maronen?<br />

Die sind eine Köstlichkeit. Esskastanien sind<br />

flacher als Rosskastanien und ihre Schale wesentlich<br />

stacheliger. Wenn sie reif sind, platzt die stachelige<br />

Hülle auf, so dass du die Kastanien bequem<br />

einsammeln kannst. Zu Hause schneidest du die<br />

Schale kreuzweise ein und wirfst die Kastanien für<br />

5 Minuten in sprudelnd kochendes Wasser. Danach<br />

legst du die nassen Kastanien auf ein Backblech<br />

und backst sie 20 Minuten bei 200 Grad Celsius.<br />

Jetzt lassen sie sich leicht schälen. Zum Schluss einen<br />

kleinen Klumpen Butter auf der heißen Kastanie<br />

schmelzen lassen und ab in den Mund. Mmmmh!<br />

den Gärresten flüssiger Stickstoffdünger<br />

gewonnen. Beides wird<br />

am Hof in Behältern gelagert<br />

und bei Bedarf auf die Äcker ausgebracht. So spart<br />

der Landwirt viel Geld, weil er weniger Mineraldünger<br />

einkaufen muss und auch Transporte spart. Mehr<br />

noch – er kann diese wertvollen Reststoffe auch<br />

gut weiterverkaufen. So nützlich ist Biogas!<br />

Klimaziel 2020<br />

Hast du dir für das neue Schuljahr einiges vorgenommen, was<br />

du erreichen willst? Es kommt im Leben darauf an, sich Ziele<br />

zu setzen – und hart daran zu arbeiten, sie auch zu erreichen.<br />

Weil der Klimaschutz für unseren<br />

Planeten so ungemein<br />

wichtig ist, haben sich viele<br />

Länder und wir in Europa<br />

deshalb Klimaziele gesetzt.<br />

Durch möglichst wirkungsvolle<br />

Maßnahmen soll die<br />

durch den Menschen verursachte<br />

Erderwärmung so begrenzt<br />

werden. In Deutschland<br />

soll bis zum Jahr 2020 der Ausstoß klimaschädlicher<br />

Gase um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 gesenkt<br />

werden: im Verkehr, bei Kraftwerken, in der Landwirtschaft,<br />

durch Erneuerbare Energien. Es sieht nicht so gut dafür aus,<br />

denn viele müssen daran mitwirken und nicht alles klappt so<br />

gut, wie es geplant war. Für deine Zukunft und die aller Menschen<br />

ist es aber entscheidend, dass diese Ziele nicht aufgeben<br />

werden.<br />

www.agrarkids.de<br />

Landwirtschaft entdecken und verstehen –<br />

Die Fachzeitschrift für Kinder<br />

19


Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Noch 2 Monate bis zur<br />

28. BIOGAS Convention<br />

Vom 14. bis 16. November findet die diesjährige Biogas Convention in Hannover im Rahmen<br />

der EnergyDecentral statt. Flexibel, Sicher, Zukunftsorientiert – die BIOGAS Convention<br />

<strong>2018</strong> zeigt, dass Biogas auch in Zukunft seinen Platz in der Energieversorgung verdient.<br />

Vom 14. bis 16. November <strong>2018</strong> findet die<br />

Jahrestagung des Fachverbandes Biogas<br />

e.V., die 28. BIOGAS Convention, zum zweiten<br />

Mal im Rahmen der EnergyDecentral<br />

(13. bis 16. November) auf dem Messegelände<br />

in Hannover statt. Die Teilnahme an der Biogas<br />

Convention ist ein Muss für alle Aktiven der Biogasbranche,<br />

die bei aktuellen Themen auf dem Laufenden<br />

bleiben und mitreden wollen!<br />

Dass die Biogasbranche nicht aufgibt, zeigen die Vorträge<br />

<strong>2018</strong> in sechs Panels und acht Workshops. Kluge<br />

Köpfe laden zum Gedankenaustausch ein, wenn<br />

sie zum Beispiel vorstellen, wie man den Gebotspreis<br />

bei Ausschreibungen optimal festlegt oder wie Betreiber<br />

ihre Anlagen erfolgreich flexibilisieren. Konzepte<br />

für den Weiterbetrieb von Biogasanlagen wurden vom<br />

DBFZ auf Herz und Nieren geprüft, um herauszufinden,<br />

wo die Chancen der Umsetzung besonders gut sind.<br />

Im Workshop Innovation und Wissenschaft zeigt sich,<br />

dass neue Verfahren, Substrate oder Messmethoden<br />

die Wirtschaftlichkeit von Anlagen entscheidend verbessern<br />

können, der Workshop Emissionsreduzierung<br />

bei Biogas-BHKW stellt technische Lösungen vor, um<br />

den Herausforderungen der BImSchV und den neuen<br />

Abgasemissionsvorschriften gewachsen zu sein. Aufgrund<br />

der hohen Nachfrage 2017 wird es dieses Jahr<br />

den Workshop „Düngen mit Gärprodukten“ in einer<br />

deutschen und einer englischen Variante geben, ebenso<br />

wie den Workshop Biomethan.<br />

Die Zukunft und der wirtschaftliche Erfolg werden<br />

nicht zuletzt bestimmt durch Vorgaben des Gesetzgebers.<br />

EEG, Düngerecht, AwSV, TRwS, TA Luft und<br />

TRAS geben neben anderen Gesetzen und Regelwerken<br />

den Rahmen vor, in dem eine Biogasanlage betrieben<br />

20


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Aktuelles<br />

Melden Sie sich jetzt unter<br />

www.biogas-convention.com an!<br />

Plenarvorträge, Workshops,<br />

Best Practice, Lehrfahrt und<br />

große Abendveranstaltung<br />

» Leitthemen:<br />

Sicherheit, Effizienz, Recht,<br />

EEG, Gärprodukte, Abfallvergärung,<br />

Netz anschluss,<br />

Repowering, Zukunftsprojekte<br />

» Biogas weltweit:<br />

Substrate, Technologien,<br />

gesetzliche Regelungen<br />

und Marktchancen aus der<br />

ganzen Welt<br />

14. – 16. November <strong>2018</strong><br />

Tagungsbereich Halle 2, Messegelände Hannover<br />

Mit großer Biogas Fachausstellung in der:<br />

13. - 16. November <strong>2018</strong><br />

Programm und Anmeldung: www.biogas-convention.com<br />

Biogas –<br />

Flexibel, Sicher,<br />

Zukunftsorientiert<br />

21


Aktuelles<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

werden darf. Sie sollen Biogasanlagen sicherer<br />

machen, die Umwelt und Gesundheit der Bürger<br />

schützen, doch zugleich komplizieren sie den<br />

beruflichen Alltag eines jeden Betreibers. In<br />

diesem Dschungel an Vorschriften ist es ohne<br />

Hilfe von Experten kaum möglich, sich sicher<br />

zu bewegen und Behörden gegenüber richtig zu<br />

agieren. Umso besser, wenn sich Anlagenbetreiber<br />

und -hersteller über den aktuellen Stand<br />

informieren, denn dann können sie den Herausforderungen<br />

besser gerecht werden.<br />

Auch der Blick über den Tellerrand – besser gesagt<br />

über die Landesgrenze – eröffnet neue Möglichkeiten:<br />

Der englische Programmteil widmet<br />

sich erfolgreichen Projekten in anderen Ländern von<br />

Frankreich über Spanien bis Kenia, vom Biogasrucksack<br />

über Abfallanlagen bis zum Vakuumverdampfer<br />

für Gärprodukte. Drei Panels und zwei Workshops auf<br />

Englisch laden deutsche und internationale Kollegen<br />

dazu ein, an Praxisbeispielen zu lernen, die aktuellen<br />

Online-Anmeldung bis Montag, 5. November, 18.00 Uhr<br />

unter www.biogas-convention.com.<br />

politischen Entwicklungen in der EU und Frankreich zu<br />

verfolgen und die Themen Biomethan und Düngen mit<br />

Gärprodukten im internationalen Kontext zu betrachten.<br />

Ein besonderes Highlight wird die Paneldiskussion in<br />

Kooperation mit der GIZ (Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit): Profis aus Indonesien, Uganda,<br />

der Dominikanischen Republik oder Kenia, die die dortigen<br />

Situationen genau kennen, diskutieren auf der<br />

Bühne und mit den Teilnehmern Chancen und Herausforderungen<br />

in den Ländern.<br />

Ein Thema hat den Fachverband Biogas im letzten<br />

Jahr intensiv begleitet: Biomethan. Ist Biomethan<br />

das Zukunftsthema der Biogasbranche oder sind die<br />

Erwartungen zu hoch? In zwei Workshops wird dieser<br />

Frage nachgegangen. Im Deutschen Workshop wird<br />

Biomethan vonseiten der Wissenschaft, der Gesetzgebung<br />

(RED II), dem Handel (Zertifizierung) und der Praxis<br />

auf seine Wirksamkeit abgeklopft, während der englische<br />

Workshop sich den Möglichkeiten unter anderem<br />

in China, Frankreich oder Italien widmet und auch hier<br />

praktische Beispiele und Erfahrungen präsentiert.<br />

Das gesamte Programm mit allen Vorträgen und Workshops<br />

finden Sie unter www.biogas-convention.com.<br />

Abgerundet wird die BIOGAS Convention durch die<br />

jährliche Mitgliederversammlung (14. November,<br />

16.00 Uhr) und die internationale Lehrfahrt (16. November).<br />

Der beliebte „BIOGAS Convention & Energy-<br />

Decentral Abend“ für den gemeinsamen, gemütlichen<br />

Ausklang findet am 14. November auf dem Messegelände<br />

in der Münchner Halle statt und gibt jedem Gelegenheit,<br />

sich in entspanntem Rahmen auszutauschen.<br />

Für Teilnehmer der BIOGAS Convention am Mittwoch<br />

ist automatisch eine Karte reserviert.<br />

Last but not least bietet in Hannover die Partnermesse<br />

EnergyDecentral der DLG in Halle 24/25 allen Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, sich persönlich bei den ausstellenden<br />

Firmen auf den aktuellen Stand zu bringen.<br />

Ob vor, während oder nach der BIOGAS Convention,<br />

vom 13. bis 16. November ist hier Gelegenheit, sich<br />

beim BIOGAS-Treff auf dem Gemeinschaftsstand des<br />

Fachverbandes Biogas e.V. in Halle 25, Stand D20, mit<br />

Experten und Kollegen auszutauschen. Am 13. und<br />

16. November bietet der Fachverband in Kooperation<br />

mit der DLG und Mitgliedsunternehmen im Ausstellerforum<br />

Kurzvorträge zum Thema „Im Fokus: Güllekleinanlagen“<br />

an.<br />

Das modulare Buchungssystem der BIOGAS Convention<br />

bietet jedem Teilnehmer die Möglichkeit, seine<br />

individuellen Vorträge und Workshops und den Besuch<br />

der Biogasaussteller im Rahmen der EnergyDecentral<br />

optimal zu kombinieren.<br />

Verpassen Sie nicht den Jahrestreff der Biogasbranche<br />

und sichern Sie sich Ihre Tickets für den 14. bis 16.<br />

November <strong>2018</strong>! Der Fachverband Biogas freut sich<br />

auf Ihre Teilnahme!<br />

Unter www.biogas-convention.com finden Sie das Programm,<br />

den Ticketshop und ausführliche Informationen<br />

rund um die BIOGAS Convention & Trade Fair.<br />

22


Programmübersicht<br />

Mittwoch, 14. November <strong>2018</strong><br />

9.00 – 15.00 Panel 1 (in Deutsch) Panel 2 (in Englisch)<br />

9.00 – 10.30 Panel 1.1 Zukunftskonzepte für Biogasanlagen Panel 2.1 Succesful projects worldwide<br />

10.30 – 11.00 Pause<br />

11.00 – 12.30<br />

Panel 1.2 Düngung & Hygiene<br />

Panel 2.2 Biogas goes global: identifying opportunities,<br />

meeting challenges (in cooperation with GIZ)<br />

12.30 – 13.30 Mittagspause<br />

13.30 – 15.00<br />

Panel 1.3 Aktuelle Entwicklungen beim Gewässer- und<br />

Emissionsschutz sowie der Anlagensicherheit<br />

Panel 2.3 Biogas in Europe<br />

15.00 – 16.00 Pause<br />

16.00 – 18.30 Mitgliederversammlung / Verleihung Heinz-Schulz-Ehrenmedaille<br />

ab 19.00<br />

Abendveranstaltung in der Münchner Halle auf dem Messegelände Hannover<br />

DONNERSTAG, 15. November <strong>2018</strong><br />

9.00 – 12.00<br />

Workshop 1 (in Deutsch)<br />

Recht –<br />

wie es Sie weiterbringt<br />

Workshop 2 (in Englisch)<br />

Biomethan<br />

Workshop 3 (in Deutsch)<br />

Düngen mit Gärprodukten –<br />

Anwendung, Aufbereitung<br />

und Vermarktung<br />

Workshop 4 (in Deutsch)<br />

Emissionsreduzierung<br />

bei Biogas-BHKW<br />

12.00 – 13.00 Mittagspause<br />

13.00 – 16.00<br />

Workshop 5 (in Deutsch)<br />

Regionale Erneuerbare<br />

Energieversorgungskonzepte<br />

durch Sektorkopplung<br />

Workshop 6 (in Deutsch)<br />

Biomethan<br />

Workshop 7 (in Englisch)<br />

Digestate as fertilizer –<br />

Application, upgrading and<br />

marketing<br />

Workshop 8 (in Deutsch)<br />

Innovationen & Wissenschaft<br />

Freitag, 16. November <strong>2018</strong><br />

8.00 – 17.30 Internationale Lehrfahrt (mit Simultandolmetscher)<br />

Dienstag, 13. – Freitag, 16. November <strong>2018</strong><br />

9.00 – 18.00<br />

Gelegenheit zum Messebesuch der EnergyDecentral / EuroTier<br />

Gemeinschaftsstand Fachverband Biogas e.V. in Halle 25, Stand D20<br />

EnergyDecentral vom<br />

13. bis 16. November<br />

Der Fachverband Biogas ist <strong>2018</strong> als Mitveranstalter<br />

der EnergyDecentral Fachmesse der DLG<br />

wieder zu Gast auf dem Hannoveraner Messegelände.<br />

Vom 13. bis 16. November präsentieren<br />

sich auf der EnergyDecentral traditionell die Unternehmen<br />

der BIOGAS Branche den über 31.000<br />

interessierten Fachbesuchern. Den BIOGAS-Treff<br />

und Gemeinschaftsstand des Fachverband Biogas<br />

e.V. finden Besucher in Halle 25, Stand D20.<br />

Weitere Infos zur EnergyDecentral finden Sie unter<br />

www.energy-decentral.com.<br />

23


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Gärprodukt-Aufbereitung<br />

Technik lässt neue<br />

Düngerfraktionen entstehen<br />

Die neue Düngeverordnung stellt auch für Biogasanlagenbetreiber eine Herausforderung dar.<br />

Stickstoff und Phosphor aus Gärdüngern beziehungsweise Gärprodukten sind die limitierenden<br />

Nährstoffe, die aufgrund der verschärften Vorschriften nur noch in reduzierten Mengen<br />

auf die Felder aufgebracht werden dürfen. Wir stellen Anlagenbetreiber vor, die mit innovativem<br />

technischen Know-how die neuen Rahmenbedingungen einhalten können.<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

„Wir sparen pro Jahr vier Lkw<br />

Kali- und AHL-Dünger ein“<br />

Gerhard Harms<br />

24


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Landwirt Gerhard Harms in Twistringen, Kreis<br />

Diepholz (Niedersachsen), betreibt mit seinem<br />

Berufskollegen Jörg Brand seit Dezember<br />

2011 eine NawaRo-Biogasanlage unter dem<br />

Firmennamen Handgas GmbH & Co.KG mit<br />

einer installierten elektrischen Leistung von ursprünglich<br />

265 Kilowatt (kW). In 2012 kam ein baugleiches<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW) – ein Zündstrahler aus<br />

dem Hause Schnell – dazu. Die organische Raumbelastung<br />

wurde erhöht und so konnte aus gleichem Fermentervolumen<br />

das notwendige Gas für das zweite BHKW<br />

realisiert werden.<br />

Bereits in 2015 begannen die Anlagenbetreiber darüber<br />

nachzudenken, wie sich die Gärdüngermenge<br />

reduzieren ließe. Denn immerhin fielen jährlich rund<br />

14.000 Kubikmeter Gärdünger an und die Lagerkapazität<br />

betrug sechs Monate. Schon damals war die<br />

Novellierung der Düngevorschriften in der Diskussion<br />

und ließ die eingetretenen Verschärfungen erwarten.<br />

Und so begann die Suche nach geeigneter Technik.<br />

Fündig wurden sie bei der agriKomp Süd, die einen<br />

Vakuumverdampfer entwickelt hat. Heute wird der unter<br />

dem Namen Düngewerk von der agriKomp GmbH<br />

verkauft. Aus der agriKomp Süd ist die Biogastechnik<br />

Süd entstanden. Die verkauft den Vakuumverdampfer<br />

unter dem Namen Vapogant. Der Vapogant überzeugte<br />

Harms und Brand und so wurde die Anlage in 2016<br />

gekauft und installiert.<br />

Mit drei Lkw wurde die gesamte Anlage angeliefert, die<br />

im Werk schon vormontiert worden war. Zwei Container,<br />

ein Kühlturm sowie die beiden Deckel der Verdampferkessel<br />

wurden als Großkomponenten angeliefert. Die<br />

in Beton ausgeführte Bodenplatte war bereits fertig.<br />

„Montags kam die Anlage per Achse an und bereits am<br />

Donnerstag derselben Woche konnten wir die Anlage in<br />

Betrieb nehmen“, erinnert sich Harms.<br />

Ausgereifte Technik<br />

Der untere Container hat eine Abmessung von 15 x 4 x 3<br />

Meter und der obere Container von 12 x 4 x 3 Meter.<br />

Der Vakuumverdampfer musste vom Landkreis Diepholz<br />

genehmigt werden, was aber laut Harms kein Problem<br />

war. Die Anlage der Handgas GmbH war damals<br />

die fünfte verkaufte Einheit, die in den Probebetrieb<br />

ging. Alles, was an den anderen Vorgängeranlagen modifiziert<br />

wurde, das ist auch an Technik und Know-how<br />

automatisch in die Twistringer Anlage geflossen. Seit<br />

Ende 2017 ist das nun laut Harms vorbei. Das System<br />

sei nun so weit ausgereift, dass es erfolgreich im Praxis-<br />

Dauerbetrieb funktioniert. Inzwischen sind allein im<br />

Kreis Diepholz drei dieser Anlagen in Betrieb.<br />

„Wir wollten nicht nur die künftigen Düngevorschriften<br />

erfüllen können, sondern auch weniger Fahrten auf der<br />

Straße erreichen sowie ein höheres Tempo auf dem Feld<br />

bei der Ausbringung. Mit dem behandelten Gärdünger<br />

gelingt uns das voll. Aus den 14.000 Kubikmetern<br />

flüssigen Gärdünger produzieren wir vier Fraktionen.<br />

Zum einen rund 1.350 Tonnen separierten Feststoff<br />

pro Jahr mit rund 25 Prozent Trockensubstanzgehalt.<br />

Zum anderen knapp 6.200 Tonnen Düngerkonzentrat<br />

mit rund 10 Prozent TS-Gehalt, das den Vakuumverdampfer<br />

verlässt. Darüber hinaus gewinnen wir pro<br />

Jahr aus der Dampfwäsche etwa 500 Tonnen ASL. Der<br />

mengenmäßig größte Anteil entfällt auf das Destillat,<br />

das den Abluftwäscher verlässt. Hiervon fallen jährlich<br />

rund 6.000 Tonnen an. So gelingt es uns, unsere Gärdüngermenge<br />

um etwa 53 Prozent zu reduzieren“, freut<br />

sich Harms.<br />

Das Düngekonzentrat ist reich an Kali, sodass sich dies<br />

hervorragend im Kartoffelanbau einsetzen lässt. Der<br />

Phosphor erfährt im Prozess keine Reduktion, was aber<br />

betrieblich in der Düngepraxis kein Problem darstellt,<br />

da genügend Fläche vorhanden ist, um diesen Nährstoff<br />

umweltgerecht an die Pflanzen zu bringen. „Dank<br />

des Vakuumverdampfers haben wir im letzten Jahr für<br />

25


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Gerhard Harms kann durch ein Schauglas in den Vakuumverdampfer<br />

schauen und kontrollieren, wie der flüssige Gärdünger gekocht wird.<br />

Hydromechanisch arbeitender Arm, der die Bürsten im<br />

Tank bewegt, die die Heizplatten reinigen.<br />

Oben links auf dem Gestell<br />

befindet sich der Separator.<br />

Der abgepresste Feststoff<br />

fällt herunter und wird in<br />

der offenen Betonkammer<br />

gelagert. Rechts im Bild ist<br />

der schwarze Tank zu sehen,<br />

in dem die Schwefelsäure gelagert<br />

wird. Dahinter befinden<br />

sich in den beiden aufeinandergestellten<br />

Containern die<br />

beiden Vakuumverdampfer.<br />

beide Landwirtschaftsbetriebe gerechnet<br />

insgesamt vier Lkw weniger Kali und vier<br />

Lkw weniger AHL-Flüssigdünger eingekauft“,<br />

hebt Harms hervor.<br />

Und so funktioniert der Vakuumverdampfer:<br />

Das ausgegorene Substrat wird einem<br />

Schneckenseparator direkt aus dem Nachgärbehälter<br />

zugeführt. Auf dem Separator<br />

befindet sich ein 500 Liter fassender<br />

Vorlagebehälter, aus dem der Separator<br />

kontinuierlich automatisch beschickt wird.<br />

Alle festen Bestandteile bis 0,5 Millimeter<br />

Größe werden von dem Gerät aus der Flüssigkeit<br />

abgetrennt. Der separierte Feststoff<br />

wird auf einer betonierten Fläche bis zur<br />

Ausbringung zwischengelagert. Die flüssige<br />

Phase verlässt den Separator und wird<br />

einem 6 Kubikmeter fassenden, in die Erde<br />

versenkten Betonbehälter zugeleitet. Aus<br />

diesem Lagerbehälter wird der Vakuumverdampfer<br />

gespeist.<br />

Die beiden aus Stahl gefertigten, isolierten<br />

Verdampferkessel befinden sich im Container.<br />

Die Kessel werden laut Harms jeweils<br />

bis zur Hälfte mit der abseparierten Flüssigkeit<br />

gefüllt. Pro Behälter sind das 12<br />

26


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Kühlturm auf Stahlgestell<br />

seitlich neben dem Verdampfer-<br />

Container. Über den Kühlturm<br />

werden 50 Prozent des<br />

Destillats an die Atmosphäre<br />

abgegeben.<br />

Fotos: Martin Bensmann<br />

In diesem Erdtank<br />

aus Beton wird die<br />

separierte Flüssigkeit<br />

aufgefangen und<br />

zwischengespeichert.<br />

Von hier aus wird die<br />

Flüssigkeit automatisch<br />

unter Vakuum<br />

entnommen und den<br />

Verdampfern zugeführt.<br />

Kontrollschacht nach<br />

der Pflanzenkläranlage.<br />

Das einlaufende Wasser<br />

ist glasklar und von<br />

bester Qualität. <br />

Bewachsene Mulde, in die<br />

das klare Wasser, das aus der<br />

Pflanzenkläranlage abfließt,<br />

eingeleitet wird.<br />

Kubikmeter. In den Behältern befinden sich Stahlplatten<br />

auf der Innenwand, die als Heizung fungieren. Eine<br />

von einem Hydraulikzylinder angetriebene Mechanik<br />

mit Bürstenköpfen wird hin und her bewegt, sodass die<br />

Heizungsplatten regelmäßig gereinigt werden. Das ist<br />

für die Wärmeübertragung sehr wichtig.<br />

Kochzeit zwischen 7 und 13 Stunden<br />

Verdampferkessel eins wird mit 45 bis 48 Grad Celsius<br />

und 110 Millibar Unterdruck betrieben. Die flüssige<br />

Phase wird in diesem Behälter sieben Stunden lang<br />

gekocht. Im zweiten Behälter ist die Temperatur auf<br />

57 bis 60 Grad Celsius eingestellt. Der Unterdruck beträgt<br />

hier 220 Millibar. Hier wird der Inhalt 13 Stunden<br />

lang gekocht. Die Wärme wird aus dem Kühlkreislauf<br />

der BHKW bereitgestellt. Das warme Wasser erwärmt<br />

zuerst den zweiten Behälter, dann den ersten und anschließend<br />

wird die Restwärme für die Beheizung der<br />

Gärbehälter verwendet. 50 Prozent des Wärmebedarfs<br />

wird aus dem Wasserdampf zurückgewonnen. Wenn ein<br />

Teil der Flüssigkeit verdampft ist, wird immer automatisch<br />

frisches Substrat nachgefüllt und eingedicktes<br />

Düngerkonzentrat ausgeschleust. Das Düngerkonzentrat<br />

wird in den 3.600 Kubikmeter fassenden Lagerbehälter<br />

gepumpt. Vorher wird es auf 30 Grad Celsius<br />

heruntergekühlt, um den Betonbehälter nicht zu schädigen.<br />

In 24 Stunden wird der Vakuumverdampfung<br />

mit 43 Kubikmeter absepariertem flüssigen Gärdünger<br />

beschickt. 23 Kubikmeter davon werden im Prozess<br />

verdampft und im Wärmetauscher am Ende der Brüdenwäscher<br />

rückverflüssigt.<br />

Im an die Anlage angeschlossenen Kühlturm werden<br />

50 Prozent des anfallenden Wassers an die Atmosphäre<br />

abgegeben. Das restliche saubere Wasser wird intervallweise<br />

zur Pflanzenkläranlage gepumpt, die als<br />

letzte Reinigungsstufe fungiert. Nach dem Verlassen<br />

des Pflanzenklärbeetes fließt das Wasser in eine extra<br />

angelegte Mulde im Gelände, wo es verdunstet oder<br />

versickert. Natürlich ließe sich das Destillat auch zur<br />

Bewässerung der Felder bei Trockenheit einsetzen.<br />

27


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Messsonden (siehe roter Pfeil)<br />

unten im Brüdenwäscher geben das<br />

Ausschleusen des ASL in Auftrag. Die<br />

Schwefelsäure soll das Ammoniak<br />

möglichst effektiv entfernen. Wenn<br />

der Füllstand der oberen Sonde nicht<br />

erreicht ist, wird Schwefelsäure nachdosiert.<br />

Neben dem Füllstand des ASL<br />

an der oberen Messsonde ist auch der<br />

pH-Wert wichtig für das Abpumpen<br />

der ASL aus dem Brüdenwäscher.<br />

Nur wenn der pH-Wert 2,6 beträgt bei<br />

gleichzeitigem Füllstandsoptimum,<br />

wird ASL abgepumpt.<br />

Vakuumpumpe (siehe roter Pfeil), die für<br />

Unterdruck in den Kesseln sorgt. Rechts<br />

im Bild ist einer der beiden Kunststofftanks<br />

zu sehen, in denen das destillierte<br />

Wasser im Kühlkreislauf geführt wird.<br />

Gerhard Harms hält ein Probenrohr mit ASL in der Hand.<br />

In der Flüssigkeit befindet sich ein Schwimmer, mit dem<br />

er die Konzentration bestimmt. Im Hintergrund ist der<br />

Schaltschrank mit Touch-Display zu sehen, über das die<br />

Anlage überwacht wird.<br />

Ammoniak wird im<br />

Brüdenwäscher aus dem<br />

Dampf ausgewaschen<br />

Hinter jedem Verdampfer befindet sich ein<br />

Brüdenwäscher, der zum Teil mit Kunststoff-Füllkörpern<br />

befüllt ist. Der Wasserdampf<br />

steigt von unten in dem Wäscher<br />

nach oben auf und wird im Gegenstrom<br />

von oben mit Schwefelsäure besprüht.<br />

Dadurch wird das Ammoniak, das sich<br />

im Wasserdampf befindet, ausgewaschen<br />

und als Ammonium-Sulfat-Lösung (ASL)<br />

gebunden. Unten im Brüdenwäscher unter<br />

den Füllkörpern sammelt sich die Ammonium-Sulfat-Lösung.<br />

Die ASL wird abgepumpt<br />

und einem Sammeltank zugeführt.<br />

Die ASL enthält rund 80 Kilogramm Gesamtstickstoff<br />

pro Tonne und etwa 90<br />

Kilogramm Schwefel pro Tonne. Der pH-<br />

Wert der ASL liegt bei 2 Prozent. Bei der<br />

Ausbringung des Düngerkonzentrats werden<br />

pro 27 Kubikmeter fassendem Gülletankwagen<br />

500 bis 1.000 Liter ASL zudosiert.<br />

„Durch die Anlage sind wir jetzt<br />

in der Lage, den Stickstoff gezielter einzusetzen.<br />

Wir sind jetzt nur noch limitiert<br />

in der Phosphor-Düngung. Beide Landwirtschaftsbetriebe,<br />

die die Biogasanlage<br />

betreiben, verfügen über so viel landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche, dass der gesamte<br />

Gärdünger in den Betrieben bleiben kann<br />

und nichts abgefahren werden muss. Darüber<br />

hinaus können wir nun mit einem<br />

weiteren 3.000 Kubikmeter fassenden<br />

Lagerbehälter auf dem Betrieb Brand eine<br />

Lagerkapazität von zwölf Monaten ausweisen“,<br />

betont Harms.<br />

Für die Abluftwäsche benötigt die Anlage<br />

alle zwei Monate 25 Tonnen Schwefelsäure,<br />

was 14.500 Liter entspricht. Die<br />

Schwefelsäure verursacht Kosten von<br />

1.500 Euro pro Monat. Die monatlichen<br />

Stromkosten betragen 2.400 Euro. Die<br />

28


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Solche Füllkörper, die Gerhard Harms in den Händen<br />

hält, befinden sich im Dampfwäscher.<br />

Wärme steht kostenlos zur Verfügung.<br />

Der Wartungsaufwand liegt laut Harms im<br />

Schnitt über die bisherige Betriebszeit bei<br />

1,5 Stunden pro Tag inklusive der großen<br />

Revision nach zwei Jahren, wenn Servicetechniker<br />

die Anlage überprüfen. Dann<br />

werden auch per installiertem Lastenkran<br />

die oberen Hälften der Vakuumverdampfer<br />

abmontiert, um die Reinigungsbürsten für<br />

die Heizungsplatten in Augenschein zu<br />

nehmen.<br />

Schematische Darstellung<br />

des Vakuumverdampfers.<br />

Diese Messsonde<br />

misst die elektrische<br />

Leitfähigkeit des<br />

ausgeschleusten Wassers<br />

(Destillats), das<br />

den Wärmetauscher<br />

verlässt. Wenn das Destillat<br />

eine elektrische<br />

Leitfähigkeit von 100<br />

Mikrosiemens aufweist,<br />

wird es zum Kühlturm<br />

geführt, wo die<br />

Hälfte des Destillats<br />

verdampft.<br />

In diesem zylindrischen<br />

Rohr wird der<br />

pH-Wert der ASL mit<br />

Natronlauge auf einen<br />

Wert von über 5,5<br />

angehoben.<br />

29


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Eberhard Schulte Siering neben dem Regenis-Trockner. In das<br />

waagerechte Brüdensammelrohr wird separierte Flüssigkeit dem<br />

Brüdendampf über Düsen zugeführt.<br />

Ammoniak-Strippungsanlage<br />

von Byosis auf<br />

dem Betrieb Schulte<br />

Siering.<br />

Schulte Siering betreibt<br />

Ammoniak-Strippung<br />

Einen technologisch anderen Weg der Nährstoffkonzentrierung<br />

beschreitet Eberhard Schulte Siering in der<br />

Grafschaft Bentheim (Niedersachsen). Er produziert<br />

seit 1998 Biogas, ursprünglich ist er mit einer 45-kW-<br />

Anlage angefangen. Die hat er 2000 auf 140 und 2005<br />

auf 500 kW erweitert. In den Jahren 2009 und 2011<br />

wurden mehrere Satelliten-BHKW-Standorte erschlossen,<br />

sodass heute für 2.480 kW installierte elektrische<br />

Leistung Biogas produziert werden muss. Allein die<br />

Rohgasleitungsstrecke ist über 7 Kilometer lang.<br />

Pro Jahr werden in der Biogasanlage rund 46.500<br />

Tonnen Inputmaterial vergoren. Daraus fallen pro Jahr<br />

etwa 38.000 Tonnen flüssiger Gärdünger an. „Seit acht<br />

Jahren separieren wir den schon, um einen Teil des<br />

Phosphors aus dem Betrieb herauszubekommen. Den<br />

abgetrennten, mit Phosphor angereicherten Feststoff<br />

nehmen Ackerbaubetriebe in anderen Regionen auf.<br />

Bis zum Inkrafttreten der Düngeverordnung im letzten<br />

Jahr hat das bestens funktioniert. Doch seit wir nur noch<br />

170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar düngen dürfen,<br />

haben wir ein Problem. Allein durch die Absenkung der<br />

erlaubten Stickstoffmenge per Verordnung fehlten uns<br />

plötzlich 180 Hektar“, ärgert sich Schulte Siering.<br />

Was also machen? Nach einigen Überlegungen und Recherche<br />

von Informationen war dem Biogasproduzenten<br />

klar, dass ein Teil des Stickstoffs aus dem Gärdünger<br />

entfernt werden müsse. Denn Pachtflächen standen<br />

nicht zur Verfügung und der Abtransport des flüssigen<br />

Gärdüngers wäre zu teuer geworden. Nachdem er verschiedene<br />

Verfahren miteinander verglichen hatte, viel<br />

seine Wahl auf eine Ammoniak-Strippungsanlage, die<br />

von der niederländischen Firma Byosis entwickelt wurde<br />

und verkauft wird.<br />

Das Gesamtsystem funktioniert so: Das eingebrachte<br />

Gärsubstrat wird in fünf Fermentern mesophil bei 43<br />

Grad Celsius vergoren. Den Fermentern nachgeschaltet<br />

sind vier UDR-Festbettfermenter von Röring, die<br />

als Nachgärer fungieren. Die vier Hochbehälter werden<br />

paarweise betrieben. Die Verweilzeit beträgt hier 3<br />

Tage. Das Gärsubstrat verlässt als Gärdünger die UDR-<br />

Reaktoren mit einem Trockensubstanzgehalt (TS) von<br />

8 bis 8,2 Prozent.<br />

Zuerst wird separiert<br />

Jetzt beginnt im Prozessablauf der Abschnitt mit der<br />

Düngerfraktionierung. Dieser befindet sich in einer<br />

Halle neben den Gärbehältern. Der Gärdünger wird<br />

30


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

von den UDR-Reaktoren zur Separationseinheit in der<br />

Halle gepumpt. Zwei Quetschprofi aus dem Hause agriKomp<br />

trennen einen Teil der festen Fraktion aus dem<br />

Gärdünger ab. Über den beiden nebeneinander angeordneten<br />

Pressschneckenseparatoren befinden sich<br />

zwei Behälter. Ein Vorratsbehälter mit 4 Kubikmeter<br />

Fassungsvermögen, der zuerst mit Gärdünger aus den<br />

Reaktoren befüllt wird. Ein weiterer Behälter mit 300<br />

Litern Nettovolumen wird aus dem größeren, oberen<br />

Vorratsbehälter befüllt. Aus dem 300-Liter-Tank werden<br />

die beiden Separatoren gespeist.<br />

Der separierte Feststoff wird per Querförderschnecke<br />

zum Lagerplatz in der Halle gefördert. Der Feststoff<br />

kann aber auch einem doppelwandigen Trommeltrockner<br />

von Regenis (siehe Biogas Journal 6_2014, Seite<br />

48 bis 51) zugeführt werden, sodass der TS-Gehalt<br />

von 20 bis 22 Prozent weiter angehoben werden kann.<br />

Beim Besuch Ende August war der Trockner aber außer<br />

Betrieb. Wenn er aber in Betrieb ist, wird laut Schulte<br />

Siering die flüssige Phase des Separators über mehrere<br />

Düsen im dem Brüdensammelrohr des Trockners dem<br />

Dampf (Brüden) zugeführt und damit der Dampf wieder<br />

kondensiert. Die flüssige Phase erfährt dadurch einen<br />

Temperaturanstieg und eine Nährstoffanreicherung.<br />

Ist der Trockner außer Betrieb, wird die flüssige Phase,<br />

die die Separatoren verlässt, direkt durch einen<br />

Wärmetauscher gepumpt. „Dabei handelt es sich um<br />

eine gebrauchte Pasteurisierungseinheit, die früher in<br />

der Produktion eines O-Saftherstellers verwendet wurde.<br />

Es sind mehrere 6 Meter lange neben- und übereinanderliegende<br />

doppelwandige Rohre. Durch das<br />

Innenrohr fließt die separierte Flüssigkeit und durch<br />

den Doppelmantel außen fließt warmes Wasser, das in<br />

einem anderen Wärmetauscher mit Abwärme aus dem<br />

Kühlkreislauf des Standort-BHKW erhitzt wird“, erklärt<br />

Schulte Siering.<br />

Strippungsanlage besteht im Wesentlichen<br />

aus drei Tanks<br />

Das Wasser aus dem Kühlkreislauf des 500-kW-BHKW<br />

ist so heiß, dass die abseparierte flüssige Gärdüngerphase<br />

63 Grad Celsius erreicht. Erst jetzt wird die heiße<br />

flüssige Phase der Ammoniak-Strippungsanlage zugeführt.<br />

Die Strippungsanlage besteht aus drei senkrecht<br />

aufgestellten Kunststofftanks. Im ersten Tank werden<br />

pro Stunde kontinuierlich 5 m³ der heißen separierten<br />

Flüssigkeit von oben eingefüllt und über Füllkörper<br />

nach unten verrieselt und dort abgepumpt.<br />

Ein Gebläse drückt Luft von unten durch die heiße Flüssigkeit<br />

und treibt dabei das Ammoniak aus. Das Luft-<br />

Ammoniakgemisch strömt in dem Behälter nach oben,<br />

verlässt dort den Behälter und wird durch ein Rohr zum<br />

zweiten Tank geleitet, wo es unten in den Tank strömt.<br />

„Der zweite Tank dient als Vorreinigungsstufe, der dritte<br />

als Hauptreinigungsstufe. In beiden Behältern wird<br />

Waschwasser, das Schwefelsäure enthält, von oben<br />

eindosiert. Das Luft-Ammoniakgemisch strömt im Ge-<br />

Betrieb Schulte Siering: Separatoreneinheit mit 4 m³<br />

Vorratstank oben und Trockner unten links (siehe Pfeil).<br />

Feststoffabtrennung mit dem<br />

Pressschneckenseparator<br />

Quetschprofi von agriKomp.<br />

31


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Wärmetauscher (großes Foto), der die<br />

separierte Flüssigkeit aufheizt. Kleines Foto:<br />

Detailaufnahme der Wärmetauscherrohre.<br />

Durch das innere Rohr fließt die separierte<br />

Flüssigkeit, durch das äußere Rohr fließt<br />

heißes Wasser.<br />

300-Liter-Vorratsbehälter über den Separatoren.<br />

genstrom von unten nach oben und reagiert mit Schwefelsäure<br />

zu ASL. „Die vorgereinigte Luft des zweiten<br />

Tanks ziehen wir wieder oben ab und drücken sie unten<br />

in den dritten Tank rein. Die aufgeheizte saubere Luft<br />

fahren wir im Kreislauf durch die drei Tanks. Am Ende<br />

des Prozesses gewinnen wir Ammonium-Sulfat-Lösung<br />

mit 6,5 Prozent Stickstoff und 7,7 Prozent Schwefel.<br />

Der pH-Wert der ASL liegt bei 7“, skizziert Schulte Siering<br />

den Prozess.<br />

Hier ist der Prozess aber noch nicht zu Ende. Die gestrippte<br />

Flüssigkeit, von der 100 m³ pro Tag produziert<br />

werden, verlässt die ASL-Anlage nicht direkt in Richtung<br />

Gärdüngerlager, sondern passiert zunächst einmal<br />

Zulauf für die<br />

separierte und erhitzte<br />

Flüssigkeit in den<br />

ersten Tank der Ammoniakstrippung<br />

Sonden messen ASL-Dichte<br />

Tank zwei und drei sind mit einer Messeinrichtung<br />

ausgestattet, die die Dichte der ASL misst. Ist der<br />

eingestellte Dichtewert erreicht, wird das ASL abgepumpt<br />

und dem 10.000 Liter fassenden Edelstahl-<br />

Sammeltank zugeführt. Pro Tag produziert die Anlage<br />

eine Tonne ASL. Die ASL ist eine klare bis leicht<br />

trübe, geruchlose Flüssigkeit. Wenn sie in einem<br />

Behälter offen verdunstet, fällt weißes Nährsalz aus.<br />

Mit dem Dekanter werden weitere Feststoffanteile aus der<br />

gestrippten flüssigen Phase entfernt.<br />

32


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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33


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

einen Dekanter von GEA, der sich in einem<br />

Lärmgekapselten Raum befindet. Der Dekanter<br />

entzieht der gestrippten Flüssigkeit<br />

weitere Feststoffanteile. Vor dem Dekanter<br />

hat die gestrippte Phase einen TS-Gehalt<br />

von 5,5 Prozent, nach dem Dekanter von<br />

3,8 Prozent. Die gestrippte Phase enthält<br />

nach dem Dekanter 3,3 Kilogramm (kg)<br />

Stickstoff pro Tonne, 1,2 kg Phosphor pro<br />

Tonne und 4,5 kg Kali pro Tonne.<br />

Der im Dekanter abgetrennte Feststoff wird<br />

über eine unter ihm liegende Förderschnecke<br />

ebenfalls dem Lagerplatz in der Halle<br />

zugeführt. Der Dekanterfeststoff ist farblich<br />

dunkler (fast schwarz) und trockener als der<br />

Feststoff, den die Separatoren abtrennen,<br />

der eine bräunlichere Färbung aufweist. An<br />

einer anderen Stelle auf dem Betriebsgelände<br />

wird getrockneter Feststoff gelagert, der<br />

wie die obere Bodenschicht in einem Nadelwald<br />

aussieht und auch sehr erdig riecht.<br />

Wärmetauscher, der<br />

die Abwärme aus dem<br />

Kühlkreislauf des BHKW<br />

aufnimmt und in dem<br />

großen Wärmetauscher<br />

an die Separatorflüssigkeit<br />

abgibt.<br />

Foto oben: ASL – eine fast klare, neutral riechende<br />

Flüssigkeit. Foto unten: Wenn die ASL verdunstet,<br />

bleiben weiße Kristalle übrig.<br />

24 Tonnen Feststoff werden<br />

täglich abgetrennt<br />

Insgesamt entzieht das Anlagensystem<br />

dem Gärdünger 24 Tonnen Feststoff pro<br />

Tag. Der separierte Feststoff hat einen TS-<br />

Gehalt von 20 bis 22 Prozent. Er enthält<br />

5 bis 6 kg Stickstoff pro Tonne, 4 bis 5<br />

kg Phosphor pro Tonne und 7 kg Kali pro<br />

Tonne. Der Dekanterfeststoff hat einen TS-<br />

Gehalt von 24 bis 28 Prozent. Er enthält 6<br />

bis 7 kg Stickstoff pro Tonne, 5,5 bis 6,5<br />

kg Phosphor pro Tonne und 6 bis 7 kg Kali<br />

pro Tonne. „Wir haben jetzt in unserem<br />

gestrippten Gärdünger etwa 1 kg weniger<br />

Stickstoff als vorher. Vom Stickstoff her betrachtet<br />

reicht unsere bewirtschaftete Fläche<br />

jetzt wieder aus. Verrückt ist allerdings,<br />

dass wir aufgrund der 170-kg-Grenze bei<br />

Stickstoff auf dem Grünland Mineraldünger<br />

einsetzen müssen, um die entsprechenden<br />

Erträge bei vier bis fünf Schnitten<br />

einfahren zu können und auf der anderen<br />

Seite müssen wir Gärdünger exportieren –<br />

allein im letzten Jahr rund 8.000 Tonnen<br />

Feststoff“, betont Schulte Siering.<br />

Einen Teil des ASL verkauft er ebenfalls.<br />

300.000 Euro hat der Bentheimer Landwirt<br />

inzwischen in die Anlage investiert. Viele<br />

Teile sind – bis auf die Bioflex-Strippungsanlage<br />

– gebraucht gekauft und selbst zusammengebaut<br />

worden. Deswegen ist die<br />

bisherige Investitionssumme verhältnismäßig<br />

niedrig. Weitere Investitionen sind<br />

geplant, um die Betriebskosten der Strippungsanlage<br />

zu senken. Das sehr komplexe<br />

System der Nährstoffaufbereitung mit seinen<br />

ineinandergreifenden Prozessstufen ist<br />

bestens durchdacht und funktioniert daher<br />

auch entsprechend gut.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

Redakteur Biogas Journal<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Tel. 0 54 09/90 69 426<br />

E-Mail: martin.bensmann@biogas.org<br />

34


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Arnold Eindampfer für flüssige Gärreste<br />

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35


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Foto: www.landpixel.eu<br />

Separation und Aufbereitung von Wirtschaftsdüngern<br />

– Abscheidetechniken im Test<br />

Die neue Düngeverordnung (DüV) bringt einige Veränderungen mit sich, die teils gravierende<br />

Auswirkungen auf den Landwirtschaftssektor haben werden. So ist gerade in viehstarken<br />

Regionen eine nun stärkere Notwendigkeit gegeben, sich um die Nährstoffe aus allen<br />

Arten von Wirtschaftsdüngern (WD) und um deren effiziente Separierung, Aufbereitung,<br />

Logistik sowie Ausbringung zu kümmern.<br />

Von Sascha Hermus<br />

Der Druck auf die Betriebe mit Nährstoffüberschüssen<br />

steigt und die Gewinnung<br />

von Produkten aus Wirtschaftsdüngern, die<br />

sich außerhalb der Überschussregionen<br />

vermarkten lassen, wird immer interessanter.<br />

Diesem Thema der Produktschaffung beziehungsweise<br />

der Herstellung geeigneter Düngerfraktionen<br />

widmen sich die Interreg-Projekte „Groene Kaskade –<br />

Grüne Kaskade“ (GK) und „Mest op Maat – Dünger<br />

nach Maß“ (MoM).<br />

Ein erster Schritt in die Gewinnung von Produkten ist<br />

hierbei die mechanische Separation. In diesem Schritt<br />

wird die flüssige von der festen Phase getrennt. Je nach<br />

Technik unterscheiden sich die abscheidbaren Partikelgrößen<br />

und Anteile der Organik und somit auch der<br />

verbleibende Trockensubstanz-(TS)-Gehalt in der flüssigen<br />

Phase. Der Phosphor (P) ist vornehmlich in der<br />

festen Phase zu finden, wohingegen der Stickstoff (als<br />

Ammonium) in die flüssige Phase übergeht.<br />

Mit feiner werdenden Siebkörben in Schneckenpressen<br />

oder einem zweistufigen Verfahren ist es möglich, die<br />

Abscheideraten der P-Fraktion zu erhöhen. Allerdings<br />

ist festzustellen, dass ab einem gewissen TS-Gehalt<br />

der prozentuale Anteil des Phosphors wieder geringer<br />

wird, da der steigende Druck in Pressschnecken dazu<br />

führt, dass dieser Phosphor wieder aus der festen Phase<br />

„rausgepresst“ wird. Hier müssen die Anwender sich<br />

hinsichtlich des späteren Einsatzes der beiden Phasen<br />

im Klaren sein, wo deren Einsatzort sein wird und welches<br />

Ziel verfolgt wird.<br />

36


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Abbildung 1: Abscheidegrade – Vergleich Mastschweinegülle<br />

RWG Zentrifuge Regenis Pressschnecke Silcon Bauer Pressschnecke MGR<br />

RWG Zentrifuge Regenis Pressschnecke Silcon Bauer Pressschnecke MGR<br />

Rohmasse<br />

Rohmasse<br />

kensubstanz<br />

ff (N) gesamt<br />

um-N (NH 4<br />

-N)<br />

osphor (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

Kalium (K 2<br />

O)<br />

Trockensubstanz<br />

Stickstoff (N) (N) gesamt<br />

Ammonium-N (NH (NH 4<br />

-N)<br />

4<br />

-N)<br />

Phosphor (P (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

2<br />

O 5<br />

)<br />

Kalium (K (K 2<br />

O)<br />

2<br />

O)<br />

Magnesium (MgO)<br />

RWG Zentrifuge<br />

Regenis Pressschnecke<br />

Silcon<br />

Bauer Pressschnecke MGR<br />

esium (MgO)<br />

Calcium (CaO)<br />

alcium (CaO)<br />

Schwefel (S) (S) gesamt<br />

el (S) gesamt<br />

0% 10% 20% 20% 30% 30% 40% 40% 50% 50% 60% 60% 70% 70% 80% 80% 90% 100% 90%<br />

Abscheidegrad Feststoff<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Abbildung 2: Abscheidegrade – Abscheidegrad Vergleich Sauengülle Feststoff<br />

Rohmasse<br />

Trockensubstanz<br />

Stickstoff (N) gesamt<br />

Ammonium-N (NH 4 -N)<br />

Phosphor (P 2 O 5 )<br />

Kalium (K 2 O)<br />

RWG Zentrifuge<br />

Regenis Pressschnecke<br />

Silcon<br />

Bauer Pressschnecke MGR<br />

Magnesium (MgO)<br />

Calcium (CaO)<br />

Schwefel (S) gesamt<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

Abscheidegrad Feststoff<br />

37


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Abbildung 3: Abscheidegrade – Vergleich Gärrest<br />

Rohmasse<br />

Rohmasse<br />

Trockensubstanz<br />

Trockensubstanz<br />

Stickstoff (N) gesamt<br />

Stickstoff (N) gesamt<br />

Ammonium-N (NH 4<br />

-N)<br />

Ammonium-N (NH 4<br />

-N)<br />

Phosphor (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

Phosphor (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

Kalium (K 2<br />

O)<br />

Kalium (K 2<br />

O)<br />

Magnesium Magnesium (MgO) (MgO)<br />

RWG Zentr<br />

RWG Regenis Zentrifuge Pr<br />

Regenis Silcon Presss<br />

Silcon Bauer Pres<br />

Bauer Presssch<br />

Calcium (CaO)<br />

Schwefel (S) gesamt<br />

0% 10% 10% 20% 20% 30% 30% 40% 40% 50% 50% 60% 60% 70% 70% 80% 80%<br />

Abscheidegrad Feststoff<br />

Abbildung 4: Abscheidegrade – Vergleich Rindergülle<br />

Rohmasse Rohmasse<br />

Trockensubstanz<br />

Trockensubstanz<br />

Stickstoff (N) gesamt<br />

Stickstoff (N) gesamt<br />

Ammonium-N (NH 4<br />

-N)<br />

Ammonium-N (NH 4<br />

-N)<br />

Phosphor (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

Phosphor (P 2<br />

O 5<br />

)<br />

Kalium (K 2<br />

O)<br />

Kalium (K 2<br />

O)<br />

Magnesium (MgO)<br />

Magnesium (MgO)<br />

RWG RWG Zentrifug<br />

Regenis Press<br />

Silcon Silcon<br />

Bauer Bauer Presssc<br />

Calcium (CaO)<br />

Calcium (CaO)<br />

Schwefel (S) gesamt<br />

Schwefel (S) gesamt<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />

0% 10% 20% 30% Abscheidegrad 40% Feststoff 50% 60% 70% 80%<br />

Abscheidegrad Feststoff<br />

38


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Tabelle 1: Durchsätze in m³/h<br />

Mastschweinegülle<br />

[m³/h]<br />

Gärdünger<br />

[m³/h]<br />

Sauengülle<br />

[m³/h]<br />

Rindergülle<br />

[m³/h]<br />

RWG Zentrifuge 31 20 31 22<br />

Regenis Pressschnecke 2,4 9 6,7 7,1<br />

Silcon 57 56,7 72 87<br />

Tabelle 2: Beispiel Zentrifuge – Abrechnungsbedingungen für einen Betrieb<br />

mit 2.000 Mastplätzen und 80 ha Fläche<br />

Kosten<br />

Preis in Euro /<br />

Einheit<br />

Mengen<br />

Summe<br />

Kosten Phosphorentsorgung 3,00 € 1.325,4 kg 3.976,20 €<br />

Kosten pro m³ Durchsatz 1,50 € 600 m³ 900,00 €<br />

Kosten Auf- + Abbau (nach Aufwand) 500,00 € 1 x 500,00 €<br />

Gesamtkosten Einsatz Zentrifuge 5.376,20 €<br />

Gülleentsorgung (alternativ) 10,00 € 600m³ 6.000,00 €<br />

Nährstoffe Kali + NH 4<br />

(die auf dem<br />

Betrieb bleiben)<br />

0,50 € ca. 2.500 kg 1.250,00 €<br />

Ersparnis durch Zentrifuge 873,80 €<br />

Zentrifugen erreichen hohe<br />

Nährstoff-Abscheidegrade<br />

Hohe TS-Gehalte machen zum Beispiel<br />

beim Einsatz in Biogasanlagen Sinn, da<br />

dort die Gasgewinnung und der Erhalt des<br />

Güllebonus ein entscheidender Vorteil<br />

sein können und diese Faktoren schwerer<br />

wiegen als die der Nährstoffgewinnung.<br />

Mit Pressschnecken sind teils sehr hohe<br />

Durchsätze machbar [über 80 Kubikmeter<br />

pro Stunde (m³/h)], allerdings mit mittleren<br />

Nährstoffabscheidegraden. Anders<br />

sieht das bei der Zentrifugen- beziehungsweise<br />

Dekantertechnologie aus. Hier sind<br />

die Durchsätze im mittleren Bereich, dafür<br />

aber sehr hohe Abscheidegrade im Bereich<br />

der Nährstoffe in die feste Phase möglich<br />

(Magnesium und Phosphor mit über 80<br />

Prozent in der Festphase).<br />

In Tabelle 1 sind die Durchsätze von drei<br />

mobilen Maschinen aufgeführt, die in<br />

einem zweiwöchigen Praxisversuch in<br />

verschiedenen Substraten gearbeitet haben.<br />

In dem Versuch wurden eingesetzt<br />

die Zentrifuge der Raiffeisen Warengenossenschaft<br />

Emsland Süd (RWG), eine<br />

Unterdrucktechnologie in Verbindung mit<br />

Pressschnecken der Firma Silcon und<br />

eine Schneckenpresse der Firma Regenis<br />

(REW). Dabei ist klar zu erkennen, dass die<br />

Maschinen mit einem gewissen Fokus auf<br />

Substrate arbeiten. Die Zentrifuge arbeitet<br />

am effektivsten in der Mastschweine- und<br />

Sauengülle, die Pressschnecke der REW<br />

im Gärdünger und die Maschine der Firma<br />

Silcon in der Rindergülle.<br />

Daniel Baumkötter (Projektleiter MoM von<br />

der Fachhochschule Münster) hat die Ergebnisse<br />

der Messungen über die zwei Wochen<br />

ausgewertet und in den Abbildungen<br />

1 bis 4 zusammengefasst. Die Abscheidegrade<br />

der Nährstoffe in die Festphase sind<br />

bei Sauen- und Mastschweinegülle mit Abstand<br />

am höchsten bei der Zentrifuge. Die<br />

Werte gleichen sich aber in den Substraten<br />

Rindergülle und Gärdünger etwas an.<br />

Hersteller arbeiten an Nährstoffanreicherung<br />

in Festphase<br />

Alle Maschinenbetreiber beziehungsweise<br />

Hersteller arbeiten unter Hochdruck daran,<br />

die Nährstoffanreicherung in die Festphase<br />

noch zu verbessern. Dafür werden<br />

zwei- und teilweise sogar dreistufige Verfahren<br />

entwickelt (REW und Silcon) oder<br />

demnächst der Einsatz von Flockungsmitteln<br />

getestet (RWG). Hierbei werden die<br />

Maschinen mit den neuartigen Verfahren in<br />

den Substraten ausgiebig getestet, in denen<br />

die besten Durchsätze und die höchste<br />

Aufkonzentration der Nährstoffe in die<br />

Festphase erreicht wurden. Die Versuche<br />

39


praxis / Titel<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Mest op Maat –<br />

Dünger nach Maaß<br />

Stange BGJ 4_<strong>2018</strong>.pdf 1 08.06.18 12:01<br />

Die Motivation des Projektes ist, die hohen regionalen Überschüsse<br />

an Nährstoffen in der viehstarken Projektregion zu<br />

veredeln. Damit sollen weniger Transportmengen tierischer<br />

Ausscheidungen, auch grenzüberschreitend, entstehen und<br />

dabei gleichzeitig die Wertschöpfung im Wirtschaftsdüngerbereich<br />

über den Absatz der erzeugten Produkte steigen. Ein<br />

wichtiges Augenmerk liegt hierbei darauf, dass der Bedarf an<br />

Nährstoffen in Ackerbauregionen mit Düngemitteln aus organischer<br />

Herkunft flächig gedeckt wird. Die Projektziele sind also,<br />

die vorhandenen Gülle- und Gärdünger-Behandlungen mithilfe<br />

effizienter und innovativer Verfahren zu optimieren, eine Auswahl<br />

der besten Konzepte mit dem Ziel der Wertstoffgewinnung<br />

und Kostenreduzierung zu treffen sowie eine Verbesserung der<br />

energetischen Nutzung und ackerbaulichen Ausbringung zu ermöglichen.<br />

Zu guter Letzt gilt es, die Behandlung von Gülle und<br />

Gärdünger nachfrageorientiert zu gestalten, was bedeutet, dass<br />

auch die aufnehmenden Regionen stark in das Projekt involviert<br />

werden müssen.<br />

werden wieder von der FH Münster als Leadpartner wissenschaftlich<br />

begleitet und die Ergebnisse anschließend<br />

veröffentlicht.<br />

Aus dem Praxisbetrieb seien hier einige Zahlen der<br />

RWG veröffentlicht, die als Lohnunternehmer zusammen<br />

mit dem Agro-Vermittlungs-Dienst die Zentrifuge<br />

anbietet, die zur Zeit vornehmlich im Emsland arbeitet.<br />

Dabei wurden die Abrechnungsbedingungen für einen<br />

Betrieb mit 2.000 Mastplätzen und 80 Hektar Fläche<br />

unterstellt. Es ergeben sich Kosten, die bei einer angenommenen<br />

Verwertung von 600 m³ entstehen. Am<br />

Ende bleibt ein Plus von knapp 900 Euro aufseiten des<br />

Betriebes bei Einsatz der Zentrifuge bei angenommenen<br />

Gülleentsorgungskosten von 10 Euro pro m³.<br />

Nicht enthalten sind die Kosteneinsparungen für die<br />

nicht mehr zu pachtende Fläche und das damit verbundene<br />

Ausbringen. Es wurden mit dieser Technik bereits<br />

mehr als 100.000 m³ Schweinegülle verarbeitet und<br />

zahlreiche Praxistests mit verschiedenen Substraten<br />

vorgenommen. Entscheidend ist allerdings, dass durch<br />

das Separieren der 100.000 m³ Schweinegülle mehr<br />

als 220.000 Kilogramm Phosphor die Region in der<br />

Festphase verlassen haben. Somit spart nicht nur der<br />

Betrieb Fläche ein, sondern der Druck auf die gesamte<br />

Region wird gemindert.<br />

Fazit aus den Separationsversuchen<br />

Die Vorzüge einer Technik sind sehr stark davon abhängig,<br />

was der Betrieb, ein Zusammenschluss von Landwirten<br />

beziehungsweise von Anlagenbetreibern oder<br />

eine ganze Region erreichen will. Hierbei gilt, dass die<br />

Zentrifuge in allen Substraten die höchsten Abscheidegrade<br />

der Nährstoffe in die Festphase erreicht. Die gängigen<br />

Durchsätze reichen in der Lohnunternehmung<br />

von 25 bis 50 m³ pro Stunde je nach Hersteller und<br />

sind somit im mittleren Durchsatzbereich angesiedelt.<br />

Mit diesen Maschinen können einzelne Betriebe angefahren<br />

werden und deren Nährstoffe über ein Logistikkonzept<br />

in Ackerbauregionen verbracht werden.<br />

Hierdurch entsteht schnell ein spürbarer Effekt, was<br />

vor allem den Nährstoff Phosphor betrifft. Kommt im<br />

Zusammenspiel damit noch ein Tauschen unterschiedlicher<br />

Güllen zwischen verschiedenen Betrieben hinzu,<br />

kann dies schon ausreichend sein, damit Nährstoffüberschüsse<br />

in größerem Umfang ausgeglichen werden<br />

können.<br />

Allerdings sind die Kosten für die Anschaffung der Zentrifuge<br />

hoch und sie kann nur im Lohnbetrieb sinnvoll<br />

eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass einzelne Landwirte<br />

beziehungsweise Biogasanlagenbetreiber nicht<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

praxis / Titel<br />

Groene Kaskade – Grüne Kaskade<br />

die Möglichkeit haben, sich solch eine Maschine für<br />

den Eigenbetrieb anzuschaffen und diese wirtschaftlich<br />

zu betreiben. Hier muss immer ein Dienstleister<br />

mit regionalem Einsatzgebiet eingebunden sein.<br />

Anders sieht dies bei den Pressschnecken-Separatoren<br />

aus. Hier kann der Landwirt/Biogasanlagenbetreiber<br />

meist mit überschaubaren Kosten kalkulieren und die<br />

Technik ist auch von Landwirten bedienbar. Je nach<br />

Bauart variieren die Durchsätze von 3 bis 150 m³/h. Je<br />

nachdem, wie viele der Separatoren eingesetzt werden.<br />

Im überbetrieblichen Einsatz kommen häufig Lohnunternehmer<br />

mit mehreren parallel laufenden, auf Lkw-<br />

Anhängern aufgebauten Separatoren zu den Betrieben.<br />

Eine Alternative sind fest installierte einzelne Separatoren<br />

im Dauerbetrieb, die die feste Phase aus dem<br />

Substrat abtrennen. Die kleinen Separatoren im Dauerbetrieb<br />

eignen sich zum Beispiel zur Installation an<br />

der Biogasanlage, um die TS-Gehalte im Substrat zu<br />

drücken, Schwimmschichten zu minimieren und dadurch<br />

weniger Rührwerkseinsatz und damit verbunden<br />

niedrigere Stromkosten zu erreichen. Die hohen Durchsätze<br />

machen meist an Rindviehbetrieben Sinn und<br />

dienen meist dazu, Biogasanlagen mit Festsubstrat zu<br />

versorgen und dadurch in der Ackerbauregion den Güllebonus<br />

für die Biogasanlage zu generieren.<br />

Es werden mit den Pressschnecken-Systemen eher<br />

moderate Nährstoffmengen aus der Region verbracht.<br />

Allerdings sind die Hersteller, wie zum Beispiel Regenis<br />

oder Silcon, auch aktuell im Projekt MoM damit<br />

beschäftigt, ihre Systeme zu optimieren und die<br />

Nährstoffabscheidungen in der Festphase zu erhöhen.<br />

Zudem sind Volumenreduktionen über Trocknungssysteme<br />

– wie sie im Projekt Groene Kaskade getestet<br />

werden – oder die Anreicherung der Trockenphase mit<br />

Ammonium-Stickstoff über das Ansäuern der Substrate<br />

wichtige Schritte.<br />

Das Projekt Grüne Kaskade beabsichtigt, die Chancen zum weiteren Ausbau der Biowirtschaft<br />

im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zu nutzen, indem alle Input- und Output-Ströme,<br />

die Teil der Biogaswertschöpfungskette sind, besser genutzt werden. Ein Konsortium aus mehr<br />

als 20 Partnern erarbeitet dieses Thema über konkrete Kooperationswege. In 11 Teilprojekten<br />

und einem unterstützenden Arbeitspaket arbeiten die Partner zusammen. So werden zum<br />

Beispiel optimierte Fermentationswege analysiert, wird die Gewinnung von wertvollen Substanzen<br />

über das Animpfen der Gärdünger mit zum Beispiel Pilzen getestet oder die Möglichkeit<br />

der Gewinnung von Algenbiomasse auf den Nährstoffströmen der Biogasanlagen als Output<br />

bewertet.<br />

Aus vielen Workshops und Expertenrunden kann auf jeden<br />

Fall eines mitgenommen werden: Der Druck erhöht<br />

sich auf die Fläche und auf die Betriebe, die mit Nährstoffen<br />

umzugehen haben. In Zukunft werden Biogasanlagen<br />

aufgrund ihrer Infrastruktur immer mehr in den<br />

Fokus der Verwertung der Wirtschaftsdünger rücken.<br />

Hierzu muss jedoch der politische Rahmen stimmen,<br />

damit aus den jetzigen Stromerzeugern in Zukunft<br />

„Düngefabriken mit Gasgewinnung“ werden, die dann<br />

für eine Substituierung der Mineraldünger im regionalen<br />

Kontext sorgen und eine nachhaltig zu bewirtschaftende<br />

Drehscheibe für Nährstoffe bieten.<br />

Autor<br />

Sascha Hermus<br />

Fachreferent für Energiepflanzen, Prozessketten, Algen<br />

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41


Praxis<br />

Mit der Stoffstrombilanzverordnung<br />

sollen Nährstoffflüsse in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben transparent<br />

und überprüfbar abgebildet werden.<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Foto: Adobe Stock/Countrypixel<br />

Stoffstrombilanzverordnung – was<br />

müssen Biogasbetriebe jetzt tun?<br />

Die Düngegesetzgebung wurde im Jahr 2017 novelliert und gemäß Düngegesetz ist bei der landwirtschaftlichen<br />

Erzeugung ein nachhaltiger und ressourceneffizienter Umgang mit Nährstoffen im Betrieb sicherzustellen.<br />

Dabei sind Nährstoffverluste in die Umwelt soweit wie möglich zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund wurde<br />

die Rechtsgrundlage für die Stoffstrombilanzverordnung im Düngegesetz geschaffen. Ziel der Verordnung ist,<br />

Nährstoffflüsse in landwirtschaftlichen Betrieben transparent und überprüfbar abzubilden.<br />

Von Stefan Hüsch und Dr. Ute Schultheiß<br />

In einzelnen Regionen Deutschlands<br />

werden höhere Belastungen der Gewässer<br />

mit Nitrat und Phosphat festgestellt.<br />

Zudem wurde Deutschland<br />

von der Europäischen Kommission<br />

wegen nicht ausreichender Umsetzung<br />

der Nitratrichtlinie verklagt. Dies hatte zur<br />

Folge, dass das Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in<br />

den vergangenen Jahren die Inhalte der<br />

Düngegesetzgebung angepasst und mit<br />

dem Düngepaket in 2017 den Grundstein<br />

für eine Weiterentwicklung des Düngerechts<br />

in Deutschland gelegt hat. Am 21.<br />

Juni <strong>2018</strong> hat der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) das Urteil im Klageverfahren der<br />

Kommission gegen Deutschland verkündet<br />

und festgestellt, dass Deutschland bereits<br />

seit 2014 weitere Maßnahmen hätte erlassen<br />

müssen.<br />

Während das novellierte Düngegesetz und<br />

die novellierte Düngeverordnung bereits<br />

seit Sommer 2017 Rechtsgültigkeit haben,<br />

ist die Stoffstrombilanzverordnung<br />

zum 1. Januar <strong>2018</strong> in Kraft getreten.<br />

Die Novellierung der Düngegesetzgebung<br />

enthält neue Vorgaben für die Bewirtschaftung<br />

landwirtschaftlicher Flächen<br />

mit dem Ziel, die Stickstoffeffizienz im<br />

Rahmen der Düngung zu verbessern und<br />

die Ammoniakemissionen zu reduzieren.<br />

Mit der Stoffstrombilanzverordnung sollen<br />

dagegen Nährstoffflüsse in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben transparent und überprüfbar<br />

abgebildet werden. Damit rückt neben<br />

der Düngung auch die sachgerechte Zufuhr<br />

und Bewertung von Futtermitteln beziehungsweise<br />

der Fütterung insgesamt in den<br />

Fokus der Betrachtung.<br />

Welche Betriebe müssen<br />

bilanzieren?<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2018</strong> müssen Betriebe<br />

mit hoher Tierbesatzdichte, flächenlose<br />

tierhaltende Betriebe und Biogasanlagen,<br />

die Wirtschaftsdünger aus zur Stoffstrombilanzierung<br />

verpflichteten Betrieben<br />

aufnehmen, eine Stoffstrombilanz erstel-<br />

42


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Tabelle 1: Betriebe, die zur Stoffstrombilanzierung verpflichtet sind<br />

Seit 1. Januar <strong>2018</strong> Ab 1. Januar 2023<br />

Betriebe<br />

> 50 GV 1 oder<br />

> 30 ha LF 2<br />

- bei einer Tierbesatzdichte von jeweils<br />

> 2,5 GV/Hektar<br />

Viehhaltende Betriebe, die die oben genannten Bedingungen<br />

unterschreiten, wenn außerhalb des Betriebs anfallender Wirtschaftsdünger<br />

zugeführt wird.<br />

len (siehe Tabelle 1). Dabei sieht die Verordnung<br />

auch Bagatellgrenzen vor, um<br />

bestimmte Betriebe vom bürokratischen<br />

Aufwand zu befreien. So zum Beispiel für<br />

Betriebe, die einen Stickstoffanfall von<br />

weniger als 750 kg innerhalb eines Bezugsjahres<br />

haben, um diesen Betrieben<br />

die Aufnahme von Wirtschaftsdünger zu<br />

ermöglichen, ohne dass derzeit eine Stoffstrombilanz<br />

erstellt werden muss. Das sind<br />

Ackerbaubetriebe mit wenigen Tieren.<br />

Allerdings fallen sehr viele Biogasbetriebe<br />

in die Verpflichtung zu bilanzieren, da die<br />

Aufnahme von Wirtschaftsdünger tierischer<br />

Herkunft als Substrat und die Abgabe als<br />

Gärrückstand in der Regel die Bagatellgrenzen<br />

überschreiten. Nicht betroffen<br />

sind derzeit lediglich Biogasbetriebe, die<br />

ausschließlich nachwachsende Rohstoffe<br />

pflanzlicher Herkunft verarbeiten. Ab 2023<br />

sind aber auch diese Betriebe betroffen.<br />

Was bedeutet das konkret?<br />

Landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung<br />

betreiben oftmals Biogasanlagen auf<br />

der Hofstelle. Sind die Biogasanlagen vom<br />

landwirtschaftlichen Betrieb steuerlich<br />

getrennt, gelten diese als eigener Betrieb<br />

und in der Regel sind dann beide Betriebe<br />

verpflichtet, eigene Stoffstrombilanzen zu<br />

erstellen. In diesem Fall spricht die Stoffstrombilanzverordnung<br />

von einem funktionalen<br />

Zusammenhang.<br />

Betroffen von der Verpflichtung sind auch<br />

landwirtschaftliche Betriebe mit weniger<br />

als 2,5 Großvieheinheiten pro Hektar (GV/<br />

ha), wenn die Betriebe Gärrückstände aus<br />

der Biogasanlage beziehen, sofern diese<br />

einen eigenen Betrieb darstellt und die Bagatellgrenze<br />

von 750 kg N im Bezugsjahr<br />

überschritten wird. Bei Unklarheiten sollte<br />

die zuständige Behörde befragt werden.<br />

Betriebe<br />

> 20 ha LF oder<br />

> 50 GV je Betrieb<br />

Betriebe, die die oben genannte Bedingung unterschreiten, wenn<br />

außerhalb des Betriebs anfallender Wirtschaftsdünger zugeführt<br />

wird.<br />

Biogasanlagen, die mit einem verpflichteten Betrieb in funktionalem Zusammenhang stehen beziehungsweise wenn Wirtschaftsdünger<br />

aus diesem oder außerhalb des Betriebs anfallender Wirtschaftsdünger zugeführt wird.<br />

Betriebe, die die oben genannten Schwellenwerte unterschreiten und innerhalb des gewählten Bezugsjahres nicht mehr als 750 kg Gesamtstickstoff<br />

aufnehmen, sind von den Verpflichtungen zur Bilanzierung befreit. Dies gilt auch für Ackerbaubetriebe mit einem geringen<br />

Viehbesatz, soweit der Nährstoffanfall aus Wirtschaftsdüngern aus dem eigenen Betrieb 750 kg Stickstoff nicht überschreitet.<br />

1<br />

GV = Großvieheinheiten, 2 LF = landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

Was müssen die Betriebe bei der<br />

Aufzeichnung beachten?<br />

Betriebsinhaber müssen spätestens drei<br />

Monate nach der jeweiligen Zufuhr beziehungsweise<br />

Abgabe die Nährstoffmengen<br />

für Stickstoff und Phosphor aufzeichnen<br />

sowie die zur Ermittlung angewendeten<br />

Verfahren. Die dem Betrieb zugeführten<br />

Nährstoffmengen an Stickstoff und Phosphor<br />

sind auf der Grundlage von Belegen,<br />

insbesondere Lieferscheinen oder Rechnungen,<br />

und unter Einbeziehung des jeweiligen<br />

Gehaltes an Stickstoff und Phosphor<br />

der zugeführten Stoffe und Nutztiere<br />

zu erfassen. Die Nährstoffgehalte sind zu<br />

ermitteln über die vorgeschriebene Kennzeichnung<br />

(zum Beispiel bei Düngemitteln),<br />

über wissenschaftlich anerkannte<br />

Methoden oder durch Daten von zuständigen<br />

Landesbehörden. Die Ermittlung der<br />

Nährstoffzufuhren und -abgaben orientiert<br />

sich dabei an der abgestimmten Datengrundlage<br />

der Düngeverordnung. Die<br />

den Aufzeichnungen zugrundeliegenden<br />

Belege müssen sieben Jahre aufbewahrt<br />

werden.<br />

Des Weiteren müssen betroffene Betriebe<br />

jährlich, spätestens sechs Monate nach<br />

dem gewählten Bezugsjahr, eine betriebliche<br />

Stoffstrombilanz erstellen und zu einer<br />

jährlich fortgeschriebenen dreijährigen<br />

Bilanz zusammenfassen. Der Bezugszeitraum<br />

für die Bilanz muss dem gewählten<br />

Düngejahr nach Düngeverordnung entsprechen.<br />

Zusammengefasst heißt das:<br />

ffErstellen der Stoffstrombilanz (innerhalb<br />

von 6 Monaten) nach Ablauf des<br />

Bezugszeitraums (Kalenderjahr oder<br />

Wirtschaftsjahr)<br />

ffErstellen für Kalenderjahr <strong>2018</strong>: bis<br />

30.06.2019<br />

43<br />

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Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Tabelle 2: Erfassung der Daten für die betriebliche Stoffstrombilanz (Anlage 2, StoffBilV)<br />

1 2 3 4<br />

Zufuhr Nährstoff in kg Abgabe Nährstoff in kg<br />

1. Düngemittel insgesamt Pflanzliche Erzeugnisse<br />

2. davon Wirtschaftsdünger tierischer<br />

Herkunft<br />

3. davon sonstige organische<br />

Düngemittel<br />

Tierische Erzeugnisse<br />

Düngemittel insgesamt<br />

4. Bodenhilfsstoffe davon Wirtschaftsdünger tierischer<br />

Herkunft<br />

5. Kultursubstrate davon sonstige organische Düngemittel<br />

6. Pflanzenhilfsmittel Bodenhilfsstoffe<br />

7. Futtermittel Kultursubstrate<br />

8. Saatgut einschließlich Pflanzgut und<br />

Vermehrungsmaterial<br />

Pflanzenhilfsmittel<br />

9. Landwirtschaftliche Nutztiere Futtermittel<br />

10. Stickstoffzufuhr durch Leguminosen Saatgut einschließlich Pflanzgut und<br />

Vermehrungsmaterial<br />

11. Sonstige Stoffe Landwirtschaftliche Nutztiere<br />

12. Sonstige Stoffe<br />

13. Summe der Nährstoffzufuhr je<br />

Betrieb in kg Nährstoff aus Zeilen 1<br />

und 4 bis 11<br />

14. Summe der Nährstoffzufuhr je<br />

Betrieb in kg Nährstoff je Hektar 1<br />

15. Differenz zwischen Nährstoffzufuhr<br />

und Nährstoffabgabe in kg Nährstoff<br />

je Betrieb<br />

16. Differenz zwischen Nährstoffzufuhr<br />

und Nährstoffabgabe in kg Nährstoff<br />

je Hektar 1<br />

17. Stickstoffdeposition im Betrieb über<br />

den Luftpfad in kg N je Hektar 2<br />

Summe der Nährstoffabgabe je Betrieb<br />

in kg Nährstoff aus Zeilen 1 bis 3 und<br />

6 bis 12<br />

Summe der Nährstoffabgabe<br />

je Betrieb in kg Nährstoff je Hektar 1<br />

1<br />

Nicht bei Betrieben ohne landwirtschaftlich genutzte Flächen.<br />

2<br />

Die Stickstoffdeposition ist auf der Grundlage des letzten gültigen Hintergrundbelastungsdatensatzes<br />

Stickstoffdeposition des Umweltbundesamtes (http://gis.uba.de/website/depo1) am Betriebssitz zu ermitteln.<br />

ffErstellen für Wirtschaftsjahr <strong>2018</strong>/19:<br />

bis 31.12.2019<br />

Bei der Bilanzierung sind folgende Bilanzgrößen<br />

zu berücksichtigen:<br />

ffNährstoffzufuhr: Nährstoffmengen an<br />

Stickstoff und Phosphor, die dem Betrieb<br />

durch Düngemittel, Futtermittel,<br />

Saatgut (einschließlich Pflanzgut und<br />

Vermehrungsmaterial), landwirtschaftliche<br />

Nutztiere, Leguminosen sowie<br />

sonstige Stoffe zugeführt werden.<br />

ffNährstoffabgabe: Nährstoffmengen an<br />

Stickstoff und Phosphor, die der Betrieb<br />

durch pflanzliche und tierische Erzeugnisse,<br />

gegebenenfalls abgegebene<br />

Wirtschaftsdünger, Futtermittel, Saatgut<br />

(einschließlich Pflanzgut und Vermehrungsmaterial),<br />

landwirtschaftliche<br />

Nutztiere sowie sonstige Stoffe abgibt.<br />

Die Länder können zu den vorgeschriebenen<br />

Aufzeichnungen zusätzliche Vorlage-,<br />

Melde- oder Mitteilungspflichten durch<br />

Rechtsverordnung festlegen.<br />

Wie sind Nährstoffzufuhren und<br />

-abgaben zu bewerten?<br />

Während die zugeführten und abgegebenen<br />

Nährstoffe für Stickstoff und Phosphor<br />

bilanziert werden müssen, ist lediglich die<br />

Bilanz für Stickstoff zu bewerten und zwar<br />

im dreijährigen Durchschnitt. Mit dieser<br />

Vorgehensweise sowie der Einbeziehung<br />

der abgestimmten Datengrundlagen wird<br />

weitgehend sichergestellt, dass die Betrie-<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

be bei der Stoffstrombilanzierung und beim<br />

Nährstoffvergleich nach der Düngeverordnung<br />

einheitlich beurteilt werden.<br />

Der Betriebsinhaber kann bei der Bewertung<br />

zwischen zwei verschiedenen Verfahren<br />

wählen:<br />

ffBewertung der dreijährigen betrieblichen<br />

Stoffstrombilanz (Bruttobilanz,<br />

siehe Tabelle 2) mit einem zulässigen<br />

Bilanzwert in Höhe von maximal 175<br />

Kilogramm Stickstoff je Hektar, der<br />

nicht überschritten werden darf oder<br />

ffeine Bewertung der dreijährigen betrieblichen<br />

Stoffstrombilanz auf der Grundlage<br />

der Berechnung eines zulässigen<br />

dreijährigen Bilanzwertes nach Anlage<br />

4 der Verordnung (betriebsindividueller<br />

Wert). Bei Wahl dieses Bewertungsverfahrens<br />

hat der Betriebsinhaber eine<br />

Bilanz gemäß Tabelle 2 zu erstellen und<br />

diese mit dem betriebsindividuellen<br />

Wert in Beziehung zu setzen, wobei der<br />

betriebsindividuell zulässige Bilanzwert<br />

um maximal 10 Prozent überschritten<br />

werden darf.<br />

Sofern der Betriebsinhaber diese Bewertungsgrenzen<br />

überschreitet, kann die zuständige<br />

Behörde anordnen, dass der Betriebsinhaber<br />

innerhalb von sechs Monaten<br />

nach der Feststellung an einer Beratung<br />

teilzunehmen hat. Die Verpflichtungen zur<br />

Bewertung gelten wegen der vorgesehenen<br />

Evaluierung der Verordnung nur bis zum<br />

31.12.2022. Für Biogasanlagen, die keine<br />

Fläche aufweisen, kann für die Stoffstrombilanz<br />

lediglich der Bewertungsansatz gemäß<br />

Anlage 4 der Verordnung herangezogen<br />

werden.<br />

Unterstützung durch die Länder<br />

Die Länder planen, unterschiedliche Lösungen<br />

zur Unterstützung der Betriebe<br />

anzubieten: Zum einen werden eigene<br />

Excel-Tools beziehungsweise Online-Anwendungen<br />

erarbeitet (zum Beispiel Bayern,<br />

Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz),<br />

zum anderen werden bestehende Programme<br />

um die Stoffstrombilanz erweitert [zum<br />

Beispiel DueProNP, LLH Hessen; Bilanzierungs-<br />

und Empfehlungssystem Düngung<br />

BESyD, Landesanstalten/-ämter Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen].<br />

Darüber hinaus beabsichtigen die<br />

Länder vergleichbar zur Düngeverordnung<br />

Muster-Vollzugshinweise abzustimmen.<br />

Evaluierung der<br />

Stoffstrombilanzverordnung<br />

Das BMEL ist verpflichtet, die Auswirkungen<br />

der Stoffstrombilanzierung zu evaluieren<br />

und dem Deutschen Bundestag bis 31.<br />

Dezember 2021 einen Bericht vorzulegen.<br />

Dabei sollen unter anderem folgende Aspekte<br />

geprüft werden:<br />

ffTrägt die Stoffstrombilanzierung zur Begrenzung<br />

der Nährstoffbelastungen der<br />

Umwelt durch die Landwirtschaft bei?<br />

ffHaben sich die Bewertungskriterien der<br />

Stoffstrombilanzierung in der Praxis<br />

bewährt oder gibt es Bedarf zur Weiterentwicklung?<br />

ffWelche Verbesserungen bei der<br />

Ressourceneffizienz konnten erreicht<br />

werden?<br />

Fazit<br />

Mit der Bilanzierung der Nährstoffflüsse<br />

wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung<br />

der Umweltwirkungen landwirtschaftlicher<br />

Betriebe geleistet. Der Erfolg und die Akzeptanz<br />

der Stoffstrombilanzverordnung<br />

hängen aber nicht zuletzt von der Umsetzung<br />

auf Länderebene ab, und auch bei der<br />

Kontrolle sind die Länder in der Pflicht.<br />

Die Landwirte und besonders auch die Biogasanlagenbetreiber<br />

stehen vor der großen<br />

Herausforderung, die neuen fachlichen Anforderungen<br />

in ihre Bewirtschaftungspraxis<br />

umzusetzen. In einigen Regionen Deutschlands<br />

beziehungsweise bei einzelnen Tierhaltungsbetrieben<br />

wird dies dazu führen,<br />

dass Wirtschaftsdünger verstärkt an andere<br />

Betriebe abgegeben beziehungsweise in<br />

Ackerbauregionen exportiert werden muss.<br />

Mit der Bilanzierung der Nährstoffströme<br />

können allerdings auch Betriebsmittel eingespart<br />

und damit die Effizienz und wirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit eines Betriebes<br />

verbessert werden.<br />

Autoren<br />

Stefan Hüsch<br />

Referat 711 – Pflanzenbau, Grünland<br />

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft,<br />

Bonn<br />

E-Mail: stefan.huesch@bmel.bund.de<br />

Dr. Ute Schultheiß<br />

Kuratorium für Technik und Bauwesen<br />

win der Landwirtschaft, Darmstadt<br />

E-Mail: u.schultheiss@ktbl.de<br />

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Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Durchwachsene Silphie<br />

Untersuchungen zum Nitratstickstoffgehalt<br />

des Bodens an vier Standorten<br />

Im Auftrag des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) erfolgte durch<br />

das DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe eine Abschätzung der Nitratauswaschung<br />

von Silphie-Ertragsflächen auf der Basis von Bodenkontrolldaten. Ziel der<br />

Untersuchungen war, eine Abschätzung und Bewertung der Nitratauswaschung aus Silphie-Ertragsflächen<br />

auf verschiedenen Standorten mithilfe von Auswaschungsmodellrechnungen<br />

vorzunehmen und einen Vergleich mit der Nitratauswaschung von Energiemaisflächen<br />

durchzuführen.<br />

Von Dipl.-Ing. Thomas Ball und Dipl.-Geol. Joachim Kiefer<br />

Im Zeitraum von Ende Oktober 2016 (nach der Ernte)<br />

bis Ende April 2017 erfolgten mehrfache Bodenkontrolluntersuchungen.<br />

Die Untersuchungen<br />

fanden auf acht Praxisflächen mit Durchwachsener<br />

Silphie sowie auf zwei Vergleichsflächen mit<br />

der Fruchtfolge Energiemais (2016)–Winterweizen<br />

(2016/2017) statt. Diese zehn Untersuchungsflächen<br />

befanden sich an unterschiedlichen Standorten in<br />

Baden-Württemberg. Die Lage der vier Standorte zeigt<br />

Abbildung 1.<br />

Vier der acht Silphieflächen wurden zur Saatguterzeugung<br />

genutzt, während der Aufwuchs der weiteren vier<br />

Flächen als Substrat für Biogasanlagen verwendet wurde.<br />

Insgesamt wurden im Zeitraum Oktober 2016 bis<br />

April 2017 pro Fläche an jeweils 5 bis 7 Terminen Probennahmen<br />

vorgenommen. Die Bodenproben wurden<br />

am TZW auf deren Nitrat- und Ammoniumstickstoffgehalte<br />

untersucht, zudem wurden auch die Wassergehalte<br />

bestimmt.<br />

Klimatische Verhältnisse<br />

Für die Berechnungen der klimatischen Wasserbilanz,<br />

die für die TZW-Simulationsrechnungen grundlegend<br />

ist, wurden die notwendigen Daten (unter anderem<br />

Niederschlag, Temperatur, Feuchte) möglichst naheliegender<br />

und vergleichbarer Standorte (Höhenlage etc.)<br />

herangezogen. Diesbezüglich wurden Daten der beiden<br />

DWD-Stationen Sigmaringen-Laiz und Pfullendorf sowie<br />

der beiden LTZ-Stationen Ilshofen und Waldshut<br />

verwendet (siehe Abbildung 1; LTZ = Landwirtschaftliches<br />

Technologiezentrum Augustenberg).<br />

Während die beiden nur etwa 20 Kilometer (Luftlinie)<br />

voneinander entfernt liegenden Klimastationen<br />

Sigmaringen und Pfullendorf für den Herbst-Winter-<br />

Zeitraum (September 2016 bis März 2017) ähnliche<br />

Werte aufwiesen, lag die Niederschlagssumme für den<br />

gleichen Zeitraum in Ilshofen um etwa 40 Prozent und<br />

in Waldshut um etwa 80 Prozent höher als in Sigmaringen.<br />

46


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

Abbildung 1: Lage der Silphie-Standorte 2016 (Praxisflächen)<br />

in Baden-Württemberg<br />

Bodenwassersättigung<br />

Die Bodenwassersättigung 1 wurde anhand des Verlaufs<br />

der Bodenwassergehalte für jede einzelne Bodenschicht<br />

jeder Fläche auf Basis der Wassergehaltsmessungen<br />

abgeschätzt. Zum ersten Probennahmetermin<br />

Ende Oktober/Anfang November 2016 war lediglich<br />

die Vergleichsfläche Si1 bereits bis zur Feldkapazität 2<br />

wassergesättigt, bei allen anderen Flächen wurde die<br />

Wassersättigung bis zur Feldkapazität später erreicht.<br />

Daher kann es bei der Fläche Si1 auch schon vor dem<br />

ersten Probennahmetermin zu frühzeitigen Auswaschungseffekten<br />

gekommen sein.<br />

Bei den anderen Probennahmeflächen traten die ersten<br />

Auswaschungseffekte zwischen dem ersten und zweiten<br />

Probennahmetermin (d.h. im November 2016) auf.<br />

Aufgrund zeitweise sehr geringer Niederschläge (Dezember<br />

2016) und dem im Januar 2017 herrschenden<br />

Dauerfrost traten Auswaschungseffekte erst wieder in<br />

den Monaten Februar und März 2017 auf.<br />

Ergebnisse der Bodenuntersuchungen<br />

Aufgrund der kurzfristigen Entscheidung zur Durchführung<br />

dieses Projektes kann man davon ausgehen, dass<br />

die ins Projekt einbezogenen Flächen keine gesonderte<br />

Düngung oder Behandlung erfahren konnten, da zum<br />

Düngungszeitpunkt (Frühjahr 2016) die Durchführung<br />

dieses Projektes noch nicht angedacht war. Dementsprechend<br />

handelt es sich um Praxisflächen mit betriebsüblicher<br />

Düngung. Man kann daher voraussetzen, dass es<br />

sich bei den im Folgenden vorgestellten Untersuchungsergebnissen<br />

um Ergebnisse handelt, die die tatsächlichen<br />

Verhältnisse bei Silphie-Ertragsflächen aufzeigen.<br />

Gesamtdüngermengen<br />

Die Düngung einer Silphiefläche erfolgte im Jahr 2016<br />

ausschließlich in Form von Gärresten. In den anderen<br />

Fällen erfolgte die Düngung sowohl mit Gärresten als<br />

auch mit mineralischer Zusatzdüngung in Form von<br />

leichtlöslichem KAS-Dünger (Kalkammonsalpeter).<br />

Die Gesamtdüngermengen reichten insgesamt von 138<br />

bis 200 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (kg N/ha). Die<br />

Obergrenze für organisch und organisch-mineralische<br />

Düngemittel der Düngeverordnung von 170 kg N-Gesamt<br />

je Hektar wurde nach den vorliegenden Angaben<br />

eingehalten.<br />

Nitratstickstoffgehalte<br />

Abbildung 2 zeigt eine Übersicht über die Entwicklung<br />

der mittleren Nitratstickstoffgehalte im Bodenbereich<br />

0 bis 90 Zentimeter (cm) während des Untersuchungszeitraums.<br />

Die Nitratstickstoffgehalte der<br />

Silphieflächen (0 bis 90 cm) lagen im Zeitraum von<br />

Ende Oktober 2016 bis Ende Februar 2017 im Mittel<br />

zwischen 20 und 27 kg N/ha. Die Ergebnisse für<br />

Ende März und Ende April 2017 sind teilweise bereits<br />

durch Düngungsmaßnahmen beeinflusst, was sich in<br />

erhöhten Nitratstickstoffgehalten im Oberboden, aber<br />

auch in erhöhten Ammoniumstickstoffgehalten zeigt.<br />

Nachdem die mittleren Nitratstickstoffgehalte der beiden<br />

Vergleichsflächen (Energiemais-WW) bis Anfang<br />

Dezember 2016 mit Werten zwischen 26 und 38 kg<br />

N/ha nur geringfügig über den Werten der Silphieflächen<br />

lagen (20 bis 25 kg N/ha), nahmen diese bei den<br />

weiteren Probennahmeterminen im Januar und Februar<br />

2017 mit 53 beziehungsweise 55 kg N/ha deutlich<br />

stärker zu als bei den Silphieflächen (27 kg N/ha). Bei<br />

der Untersuchung Ende April 2017 zeigten die Silphieflächen<br />

höhere mittlere Nitratstickstoffgehalte als die<br />

Vergleichsflächen.<br />

Nitratauswaschung und Bewertung<br />

Um die Verluste durch Nitratauswaschung abschätzen<br />

zu können, wurden INVAM-Simulationen durchgeführt<br />

(= Integrales Nitrat-Verlagerungs- und Auswaschungs-<br />

Modell, vgl. ROHMANN 1996 sowie STURM, KIEFER<br />

und RÖDELSPERGER 2004). Die durch die INVAM-<br />

Simulation abgeschätzten Nitratauswaschungen und<br />

die mithilfe der berechneten Sickerwassermengen<br />

abgeschätzten Nitratkonzentrationen im Sickerwasser<br />

können wie folgt zusammengefasst werden:<br />

Die Nitratauswaschungen für die acht Silphieflächen<br />

lagen im Untersuchungszeitraum Ende Oktober 2016<br />

bis Ende April 2017 im Mittel bei 10,1 kg N/ha. Fünf<br />

der acht Silphieflächen (drei Flächen für Biogas- und<br />

zwei Flächen für Saatguterzeugung) wiesen berechnete<br />

Nitratkonzentrationen im Sickerwasser von 17 bis 30<br />

Milligramm pro Liter (mg/L) auf. Für die drei weiteren<br />

Silphieflächen lagen die Nitratkonzentrationen zwischen<br />

54 und 84 mg/L. Für die beiden Energiemais-<br />

Vergleichsflächen lagen die Nitratauswaschungen im<br />

Mittel bei 12,5 kg N/ha, die berechneten Nitratkonzentrationen<br />

im Sickerwasser bei 50 und 90 mg/L.<br />

Der Anbau von Durchwachsener Silphie kann auf Basis<br />

der vorliegenden Ergebnisse aus Gewässerschutzsicht<br />

wie folgt bewertet werden: Die berechneten Nitratkonzentrationen<br />

im Sickerwasser lagen bei etwa zwei<br />

P<br />

47


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Abbildung 2: Mittlere Nitratstickstoffgehalte der acht Silphieflächen sowie von zwei Vergleichsflächen von Oktober 2016 bis Ende April 2017<br />

180<br />

160<br />

Silphie-Ertragsflächen<br />

Vergleichsflächen<br />

156<br />

140<br />

Nitratstickstoffgehalt in kg N/ha<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

NO ³<br />

-N (0-90 cm)<br />

23 25<br />

20<br />

27 27<br />

102<br />

108<br />

Energiemais -<br />

Wi-Weizen<br />

29<br />

26<br />

38<br />

Frühjahrsdüngung<br />

Frühjahrsdüngung<br />

53 55<br />

58<br />

0<br />

Okt 1 Nov 16 Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17 Okt 16 Nov 16 Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17<br />

Drittel (5 von 8 Flächen) der untersuchten<br />

Silphieflächen in einem niedrigen Bereich<br />

(≤ 30 mg/L). Im Vergleich zu den Energiemais-Vergleichsflächen<br />

ergibt sich für die<br />

Silphieflächen im Mittel eine niedrigere Nitratauswaschung.<br />

Die vorliegenden Ergebnisse<br />

geben einen ersten Eindruck über die<br />

Nitratauswaschungen von Silphie-Ertragsanlagen<br />

an vier Standorten in Baden-Württemberg,<br />

die von vier unterschiedlichen<br />

Bewirtschaftern unter Praxisbedingungen<br />

angebaut wurden. Diese Untersuchun-<br />

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48


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

gen sind keinesfalls als repräsentativ für<br />

Silphieflächen auf anderen Standorten<br />

oder unter anderen Anbaubedingungen zu<br />

werten, sie geben jedoch erste Hinweise<br />

hinsichtlich der Größenordnung der Nitratauswaschung<br />

von Praxisflächen mit betriebsüblicher<br />

Düngung.<br />

Ausblick<br />

Entsprechend den vorliegenden Literaturinformationen<br />

(Landwirtschaftliches Technologiezentrum<br />

Karlsruhe-Augustenberg,<br />

LTZ) ist die Durchwachsene Silphie unter<br />

„unseren“ klimatischen Bedingungen sehr<br />

gut zur Substratproduktion für Biogasanlagen<br />

geeignet. Eine Behandlung mit Herbiziden<br />

ist nur im ersten Jahr erforderlich. Ab<br />

dem zweiten Jahr ist aufgrund des raschen<br />

Bestandsschlusses keine Unkrautbekämpfung<br />

mehr erforderlich (STOLZENBURG,<br />

2015). Die lange Bodenbedeckung minimiert<br />

zudem die Erosion. Auch weitere Vorteile<br />

aus agrarökologischer Sicht werden<br />

in der Literatur genannt, wie zum Beispiel<br />

die Pflanzenrückstände der Silphie, die in<br />

hohem Maße zur Erhaltung beziehungsweise<br />

Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit<br />

beitragen (Johann-Heinrich von Thünen-<br />

Institut und Julius Kühn-Institut, 2016).<br />

Die Durchwachsene Silphie weist den<br />

grundsätzlichen Vorteil auf, dass es sich<br />

um eine Dauerkultur handelt, bei der nach<br />

der Ernte der Boden nicht bearbeitet wird,<br />

weshalb auch keine Freisetzung von organisch<br />

gebundenem Stickstoff infolge einer<br />

Bodenbearbeitung erfolgt. Über den Winter<br />

kommt es witterungsabhängig zum (frühzeitigen)<br />

Wiederaustrieb, wodurch bereits<br />

ein erster Stickstoffentzug stattfindet.<br />

Die Nitratauswaschungen der untersuchten<br />

Silphie-Standorte in Baden-Württemberg<br />

waren überwiegend niedrig. Das heißt, die<br />

Silphie kann bei pflanzenbedarfsgerechter<br />

Düngung gewässerschützend angebaut<br />

werden. Sie kann insbesondere in Gebieten<br />

mit Fruchtfolge-Anbaubeschränkungen<br />

für Mais (zum Beispiel wegen Maiswurzelbohrer)<br />

oder mit hohem Maisanteil eine<br />

dringend benötigte gute Alternative als<br />

Energiepflanze darstellen. Ein verstärkter<br />

Anbau der Durchwachsenen Silphie wäre<br />

daher grundsätzlich wünschenswert. Dies<br />

sollte mit weiterer Beobachtung ausgewählter<br />

Flächen verknüpft werden.<br />

Die Literaturquellen sind auf Wunsch bei<br />

den Autoren erhältlich.<br />

1<br />

Bodenwassersättigung = gesamter Porenraum<br />

des Bodens ist mit Wasser gefüllt.<br />

2<br />

Feldkapazität = Wassermenge, die ein zunächst<br />

wassergesättigter Boden im Gleichgewichtszustand<br />

nach 2 bis 3 Tagen noch halten<br />

kann.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Thomas Ball<br />

Abt. Grundwasser und Boden<br />

TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser<br />

Karlsruher Straße 84<br />

76139 Karlsruhe<br />

Tel. 07 21/96 78-202<br />

E-Mail: thomas.ball@tzw.de<br />

Dipl.-Geol. Joachim Kiefer<br />

Leiter der Abteilung Grundwasser<br />

und Boden<br />

TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser<br />

Karlsruher Straße 8<br />

76139 Karlsruhe<br />

Tel. 07 21/96 78-200<br />

E-Mail: joachim.kiefer@tzw.de<br />

49


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Einzelne Silphiepflanzen unter Mais,<br />

die lückig in der Reihe stehen, da<br />

der Feldaufgang durch verschlemmten<br />

Boden nach der Saat beeinträchtigt<br />

wurde. Die Einzelpflanzen<br />

sind jedoch gut entwickelt.<br />

Silphiepflanzen unter Mais.<br />

Die Hälfte des Feldes ist Anfang August bereits in<br />

Vollblüte. Vorne im Bild sind erste Trockenschäden<br />

(Welke) zu erkennen.<br />

Fotos: Martin Bensmann<br />

Biene auf einer Silphieblüte.<br />

Einzelne Silphiepflanzen ragen bis<br />

zu 300 Zentimeter empor.<br />

Großer Kohlweißling auf<br />

einer Silphieblüte.<br />

Vegetationsbericht Durchwachsene Silphie<br />

Im Biogas Journal Ausgabe 2_18 haben wir ausführlich über den Anbau der Durchwachsenen<br />

Silphie berichtet. In der Ausgabe 3_18 ist auf Seite 7 und in Ausgabe 4_18 (Seite 54)<br />

ein Vegetationsbericht abgedruckt. In diesem Journal setzen wir den Vegetationsbericht<br />

fort. Allerdings berichten wir nur über einen Standort, siehe Fotos anbei.<br />

Borgholzhausen, NRW: Am 7. August haben wir die<br />

Silphiefelder von Landwirt Rainer Niedermeyer in<br />

Augenschein genommen. Am Standort, der 2011 per<br />

Stecklingen etabliert wurde, stand die Silphie in voller<br />

Blüte. Der Pflanzenbestand war 250 Zentimeter hoch,<br />

einzelne Pflanzen erreichten sogar 300 Zentimeter.<br />

Die fehlenden Niederschläge wirkten sich auch an dem<br />

Standort aus. Erste Pflanzen zeigten Welkeerscheinungen.<br />

Sehr positiv dagegen waren die vielen Insekten auf<br />

den Blüten. Bienen, Hummeln und Falter wie der Große<br />

Kohlweißling waren in großer Zahl vorhanden.<br />

Die beiden Flächen, die in diesem Frühjahr nach dem<br />

Donau-Silphieverfahren eingesät worden waren, zeigten<br />

seit dem letzten Besuch Mitte Juni ein ganz anderes<br />

Bild. Der Mais hatte eine Wuchshöhe von rund<br />

200 Zentimetern erreicht. Der fehlende Niederschlag<br />

war hier für die verminderte Wuchshöhe verantwortlich.<br />

Trockenschäden zeigte der Mais nicht. Die Silphiepflanzen<br />

zwischen den Maisreihen standen im Zwei- bis<br />

Sechsblattstadium. Die sechsblättrigen Pflanzen waren<br />

kräftig entwickelt.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

Redakteur Biogas Journal<br />

50


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

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Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Branchenzahlen 2017 und Prognose für <strong>2018</strong><br />

Im Mai <strong>2018</strong> hat der Fachverband Biogas seine jüngste Auswertung der Branchenzahlen für das vergangene<br />

Jahr 2017 und seine Prognose für das Jahr <strong>2018</strong> vorgenommen. Der Trend der Vorjahre beim Neuanlagenbau<br />

in Richtung der Güllekleinanlagen hat sich weiter gefestigt. Auch schreitet die Flexibilisierung der bestehenden<br />

Stromproduktionskapazitäten weiter fort.<br />

Von Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel Maciejczyk<br />

Basierend auf den monatlich im<br />

Anlagenregister veröffentlichten<br />

Daten der Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) sowie verfügbaren<br />

Daten aus den Ländern hat der<br />

Fachverband entsprechende Hochrechnungen<br />

durchgeführt. Mit dem Anlagenregister<br />

der Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />

liegen zwar inzwischen belastbare Daten<br />

zur Branchenentwicklung vor, der überwiegende<br />

Anteil an den Anlagen im Bestand<br />

ist aber bisher nicht exakt im Anlagenregister<br />

erfasst. Das eigentlich schon seit Mitte<br />

2017 zur Verfügung stehende Webportal<br />

für das Marktstammdatenregister (gemäß<br />

der MaStRV) lässt noch mindestens bis<br />

Ende <strong>2018</strong> auf sich warten. Mit dann auswertbaren<br />

Datensätzen ist sicherlich erst<br />

ab Ende 2019 zu rechnen.<br />

Auswertung des Jahres 2017<br />

Mit 115 neuen Güllekleinanlagen (maximal<br />

75 Kilowatt installierte elektrische Leistung<br />

(kW el.<br />

)] im vergangenen Jahr stellte diese<br />

Anlagenklasse die dominierende Anlagenart<br />

im Neubau dar. Zusammen mit weiteren<br />

Vor-Ort-Verstromungsanlagen (>75 kW el.<br />

)<br />

und mit Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW) sowie der Stilllegung<br />

von 11 bestehenden Anlagen ergibt sich<br />

ein Nettozubau von 122 Biogasanlagen in<br />

Deutschland (siehe Abbildung 1).<br />

Durch die Errichtung neuer Biogasanlagen<br />

gab es einen Netto-Leistungs-Zubau<br />

von 9,56 Megawatt installierte elektrische<br />

Leistung (MW el.<br />

). Signifikant höher war der<br />

Leistungszubau im Bestand der Anlagen,<br />

wo nach unseren Berechnungen etwa 294<br />

MW el.<br />

als flexible und nicht arbeitsrelevante<br />

Leistung zugebaut wurden. Im Vergleich<br />

dazu wurden im Jahr 2017 250 MW el.<br />

zusätzlich<br />

installierte Leistung zur Erlangung<br />

der Flexibilitätsprämie der BNetzA gemeldet.<br />

Der Flexdeckel war damit Ende 2017<br />

nur mit 546 MW el.<br />

von maximal möglichen<br />

1.350 MW el.<br />

ausgereizt.<br />

Ende 2017 waren somit insgesamt 9.331<br />

Biogasanlagen mit einer installierten<br />

Abbildung 1: Entwicklung des jährlichen Zubaus von neuen Biogasanlagen<br />

in Deutschland<br />

Leistung von 4.550 MW el.<br />

in Betrieb. Die<br />

arbeitsrelevante Leistung wuchs im vergangenen<br />

Jahr von 3.755 auf 3.769 MW el.<br />

.<br />

(siehe Abbildung 2). Die Biogasanlagen in<br />

Deutschland hatten 2017 mit einer Stromproduktion<br />

(siehe Tabelle) von knapp 33<br />

Terawattstunden (TWh) über 15 Prozent<br />

Anteil an der Gesamtproduktion erneuerbarer<br />

Stromerzeugung (217,9 TWh), knapp<br />

hinter der Photovoltaik und der führenden<br />

Windkraft.<br />

Neben der Bereitstellung von Strom lieferten<br />

die deutschen Biogasanlagen auch<br />

12,12 TWh an Wärme für externe Nutzungen<br />

(ohne Prozessenergie), was einer theoretischen<br />

ganzjährigen Wärmeversorgung<br />

von 1 Million durchschnittlichen Haushalten<br />

entspricht. Damit konnten über 19,9<br />

Millionen Tonnen CO 2<br />

eingespart werden.<br />

Das Umsatzvolumen der deutschen Biogasindustrie<br />

liegt wie in den Vorjahren über 9<br />

Milliarden Euro und generiert rund 47.000<br />

Arbeitsplätze mit dem Schwerpunkt im<br />

ländlichen Raum.<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Datenerfassung<br />

der Biogasanlagen in den<br />

Bundesländern ist die Auswertung mit<br />

größeren Unsicherheiten verbunden. Nach<br />

unseren Berechnungen (siehe Abbildung<br />

3) stehen in Bayern mit 2.493 Anlagen mit<br />

Abstand die meisten Biogasanlagen, während<br />

in Niedersachsen die höchste installierte<br />

elektrische Leistung mit 1.116 Megawatt<br />

zu verzeichnen ist. Ebenfalls starke<br />

„Biogasländer“ sind Baden-Württemberg<br />

mit 946 Anlagen, Nordrhein-Westfalen mit<br />

1.076 Anlagen und Schleswig-Holstein mit<br />

841 Anlagen.<br />

Prognose für <strong>2018</strong><br />

Für die Prognose des laufenden Jahres<br />

<strong>2018</strong> wurde die bisherige Branchenentwicklung<br />

in <strong>2018</strong> auf das restliche Jahr<br />

hochgerechnet. Demnach ist im Jahr <strong>2018</strong><br />

mit einem leicht erhöhten Zubau bei den<br />

Güllekleinanlagen zu rechnen, sodass für<br />

52


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

Ende <strong>2018</strong> mit etwa 163<br />

neuen Biogasanlagen inklusive<br />

11 Stilllegungen<br />

zu rechnen ist. Die neu<br />

installierte Leistung durch<br />

den Zubau von Neuanlagen<br />

und Leistungserhöhungen<br />

(inklusive Flexibilisierung)<br />

im Bestand umfasst nach<br />

unseren Prognosen etwa<br />

293 MW el.<br />

und liegt damit<br />

leicht niedriger als in<br />

2017.<br />

In der Summe schätzen wir<br />

bis Ende <strong>2018</strong> in Deutschland<br />

demnach 9.494 in<br />

Betrieb befindliche Anlagen<br />

und eine gesamt<br />

installierte Leistung von<br />

4.843 MW el.<br />

. Im Vergleich<br />

dazu wird die arbeitsrelevante<br />

Leistung auf 3.789<br />

MW el.<br />

prognostiziert, was einer inzwischen<br />

flexiblen Leistung von über 1.000 MW el.<br />

entspricht. Die Stromproduktion aus Biogas<br />

wird in <strong>2018</strong> die 33-TWh-Grenze überschreiten<br />

und über 20 Millionen Tonnen<br />

Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl an Biogasanlagen und der gesamten installierten elektrischen<br />

Leistung sowie der arbeitsrelevanten elektrischen Leistung in MW<br />

CO 2<br />

einsparen. Der jährliche Umsatz beziehungsweise<br />

die Arbeitszahlen bleiben<br />

auf gleichem Niveau wie 2017.<br />

Insgesamt ist feststellbar, dass der Zubau<br />

neuer Biogasanlagen weiter stagniert und<br />

die Planer, Gesamtanlagenhersteller und<br />

Komponentenlieferanten zunehmend mehr<br />

ihr Dienstleistungsportfolio am Service-<br />

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53


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Abbildung 3: Anzahl an Biogasanlagen im Jahr 2017 in den Bundesländern und Angabe<br />

der installierten elektrischen Leistung in MW<br />

Vergleich ausgewählter Branchenzahlen für 2017 und <strong>2018</strong><br />

nehmend interessantere Märkte im Ausland<br />

bedienen. Die technologische und zahlenmäßige<br />

Vorreiterrolle der Biogasbranche in<br />

Deutschland gerät angesichts der derzeit<br />

fehlenden klaren politischen Unterstützung<br />

von Biogas zunehmend unter Druck.<br />

Hinzu kommt eine aktuell verstärkt feststellbare<br />

Anhebung der technischen Anforderungen<br />

an Biogasanlagen (DüV, AwSV,<br />

TRAS 120, TA Luft, 44. BImSchV usw.).<br />

In vielen Fällen überfordern die damit notwendigen<br />

Investitionen die ohnehin schon<br />

begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

der Biogasanlagenbetreiber.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel Maciejczyk<br />

Geschäftsführer Fachverband Biogas e.V.<br />

Angerbrunnenstr. 12<br />

85356 Freising<br />

Tel. 081 61/98 46 60<br />

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54


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

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55


Praxis<br />

Die Verknüpfung von<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

dezentraler Stromerzeugung<br />

mit dem Gasnetz –<br />

wichtiger Bestandteil der<br />

integrierten Energiewende.<br />

Fotos: ML Schaller<br />

Zukunftsszenarien der<br />

Energiewirtschaft setzen auf Gas<br />

Die Energiewende muss ihre Geschwindigkeit vervierfachen. Die Erreichung der Klimaschutzziele<br />

ist infrage gestellt, da vor allem in den Sektoren Wärme und Verkehr zu wenig<br />

passiert. Häufig konzentriert sich die Diskussion auf einzelne Technologien, während die<br />

wirtschaftliche Zukunft von ganzen Wertschöpfungsketten abhängt. Im Verkehrssektor<br />

steht die Elektromobilität mit Batteriefahrzeugen im Fokus von Öffentlichkeit und Politik.<br />

Aber ist die „All Electric“-Vision aus ganzheitlicher Sicht wirklich das Nonplusultra?<br />

Von Eur Ing Marie-Luise Schaller<br />

Angesichts begrenzender Systemvorgaben,<br />

wie zum Beispiel des stabilen Stromnetzbetriebs,<br />

der nachhaltigen Batteriewirtschaft<br />

und nutzungsgerechter Speichergrößen für<br />

den Güterverkehr, bieten Gastechnologien<br />

manchen Vorteil aufgrund der höheren Flexibilität.<br />

Aktuelle Gutachten zeigen, dass nur die intelligente<br />

Vergleich der Mehrkosten der Varianten Elektrifizierung (EL) und Technologiemix (TM) für 80 %<br />

und für 95 % CO 2<br />

-Minderung<br />

Quelle der Zahlen: Vortrag Dr. Harald Hecking, ewi Research & Scenarios gGmbH<br />

vom 6. Juli <strong>2018</strong> bei der Jahrestagung der EnergieAgentur.NRW in Düsseldorf<br />

Systemverknüpfung von Strom- und Gasnetz die Energiewende<br />

ermöglicht. Beim Umbau kommt die Energiewirtschaft<br />

nicht an der Kopplung der Sektoren vorbei,<br />

und die Versorgung mit Gasen aus erneuerbaren Quellen<br />

spielt hier eine entscheidende Rolle.<br />

Die Energiewende kommt nur schleppend voran. Zwar<br />

steht der Stromsektor gut da, aber im Bereich der Wärme<br />

für Gebäude und Industrie<br />

wird der Einsatz fossiler<br />

Energien zu langsam reduziert.<br />

Und der Verkehr hat<br />

die Treibhausgasemissionen<br />

sogar noch gesteigert, anstatt<br />

sie zu senken. Den enorm<br />

komplexen Herausforderungen<br />

nehmen sich Experten in<br />

Studien und Pilotprojekten<br />

an. Ihre Szenarien machen<br />

die Zukunft der Energiewirtschaft<br />

und den Weg dahin erkennbar<br />

und steuerbar. Seit<br />

geraumer Zeit werden daher<br />

Strom- und Gasversorgung<br />

sowie Aspekte der Sektorenkopplung<br />

verknüpft. Die in-<br />

56


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

Die bestehenden Stromnetze – ausgelegt auf die zentrale Versorgung mit Großkraftwerken –<br />

müssen an die dezentrale Struktur der Energiewende angepasst werden.<br />

tegrierende Betrachtung soll die Effizienzund<br />

Flexibilitätspotenziale erfassen, die<br />

die Energiewende sektorenübergreifend<br />

voranbringen.<br />

Die Hitze dieses Sommers lässt erahnen,<br />

welche Probleme der prognostizierte Klimawandel<br />

für alle bringen kann. Die nationalen<br />

Klimaziele, die in einmaliger<br />

Einigkeit beim Pariser Klimaabkommen<br />

2015 vereinbart wurden, sollen dies verhindern.<br />

Die Bundesregierung strebt an,<br />

die Treibhausgasemissionen in Deutschland<br />

bis 2050 im Vergleich zu 1990 um<br />

80 bis 95 Prozent zu senken. Doch heute<br />

ist ernüchternd festzustellen, dass für die<br />

Erreichung dieses Korridors ein deutlicherer<br />

und beschleunigter Umbau des Energiesystems<br />

erforderlich ist. Gemäß Prof.<br />

Dr.-Ing. Manfred Fischedick vom Wuppertal<br />

Institut benötigen wir „eine Verdoppelung<br />

der bisherigen Anstrengungen in der<br />

Hälfte der Zeit“.<br />

Im Rahmen ihrer Leitstudie zur Integrierten<br />

Energiewende hat die Deutsche<br />

Energie-Agentur (dena) das derzeitige Expertenwissen<br />

verfügbar gemacht, um allen<br />

Akteuren die Gestaltung der Energiewende<br />

zu erleichtern. Investitionen enormen<br />

Ausmaßes stehen an, dafür bedarf es der<br />

Klarheit über künftige Märkte und Geschäftsmodelle.<br />

Die Studie zeigt, dass es<br />

möglich ist, den Zielkorridor mit verschiedenen<br />

Szenarien zu erreichen, aber nur<br />

mit starker Steigerung für Energieeffizienz<br />

und beim Ausbau Erneuerbarer Energien.<br />

Synthetische Kraft- und Brennstoffe müssen<br />

die Elektrifizierung ergänzen. Andreas<br />

Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der dena, fordert: „Integrierte Energiewende<br />

braucht integrierte Politikkonzepte.<br />

Es gibt gute Gründe, die Gestaltung<br />

der Energie- und Klimaschutzpolitik neu<br />

zu betrachten.“<br />

Technologiemix versus<br />

Elektrifizierung<br />

Die ewi Energy Research & Scenarios<br />

gGmbH hat im Rahmen der Studie durch<br />

explorative Szenarien untersucht, wie die<br />

Energiewende am wirtschaftlichsten gelingen<br />

kann. In einer Referenzvariante<br />

nehmen die Wissenschaftler die bisherige<br />

und aktuelle Entwicklung als fortgesetzt<br />

an. Damit wird der Zielkorridor stark unterschritten.<br />

Zwei weitere Varianten sind<br />

auf die Zielkorridorgrenzen ausgerichtet.<br />

Die erste geht davon aus, dass eine rasche<br />

und weitgehende Elektrifizierung der Sektoren<br />

Gebäude, Industrie und Verkehr erfolgt<br />

(Variante EL). Denn hinsichtlich der<br />

Energieeffizienz ist Strom als Endenergie<br />

günstiger.<br />

Beim zweiten Ansatz wird eine breite Variation<br />

neuer Technologien und Energieträger<br />

in den Sektoren angenommen (Variante<br />

TM). So kommt die erhöhte Flexibilität<br />

der gasförmigen und flüssigen Brennstoffe<br />

zum Tragen. Ferner soll die weitestgehende<br />

Digitalisierung in den Endverbrauchssektoren<br />

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Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Flexibilität der Gasinfrastrukturen und Power-to-Gas – 50 % der Ausbaukosten im Stromnetz können eingespart werden.<br />

ken. In beiden Szenarien können die Klimaschutzziele<br />

erreicht werden. Allerdings werden die CO 2<br />

-Ziele beim<br />

Technologiemix (TM) kostengünstiger erreicht als bei<br />

der „All Electric“-Variante (EL). Die Differenz der Mehrkosten<br />

gegenüber der Referenz liegt für die Stufe mit<br />

80 Prozent CO 2<br />

-Minderung bei 597 Milliarden (Mrd.)<br />

Euro, also damit ein Drittel niedriger (siehe Abbildung).<br />

Die Studie empfiehlt daher, dass das künftige sektorenübergreifende<br />

Energiesystem auf einem breiten Mix an<br />

Energieträgern und Technologien beruhen sollte. Die<br />

Klimaziele ließen sich so mit realistischeren und gesamtwirtschaftlich<br />

vorteilhafteren<br />

Veränderungspfaden erreichen.<br />

Gleichzeitig wird dazu aufgerufen,<br />

die Rahmenbedingungen auf die<br />

Förderung von Technologieoffenheit<br />

und Innovationen anzupassen<br />

sowie internationale Einflüsse einzubeziehen.<br />

Auch DVGW und BDEW sehen<br />

die Zukunft in dem Verbund von<br />

Strom- und Gasversorgungssystem.<br />

Power-to-Gas (PtG) wird<br />

eine zentrale Rolle einnehmen,<br />

um die CO 2<br />

-Minderungsziele auf<br />

Dauer betrachtet kostengünstiger<br />

zu erreichen. Anlagentechnisch<br />

beherrschen die Akteure heute bereits<br />

die Möglichkeit ganz gut, mit<br />

erneuerbarem Strom im Elektrolyseverfahren<br />

grünen Wasserstoff<br />

zu erzeugen. In einem weiteren<br />

Verfahrensschritt, der Methanisierung,<br />

kann aus dem Wasserstoff<br />

durch Reaktion mit CO 2<br />

synthetisches<br />

Methan gewonnen werden.<br />

Um die Energiedichte zu erhöhen, kann dieses in LNG-<br />

Qualität bei minus 160 Grad Celsius verflüssigt werden.<br />

Damit wird das Volumen auf ein Sechshundertstel<br />

reduziert, was dem Einsatz als Kraftstoff zugutekommt.<br />

Foto und Grafik ML Schaller<br />

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Deutschland verfügt mit einem über 500.000 Kilometer<br />

langen Erdgasleitungssystem über einen bereits vorhandenen<br />

flächendeckenden Speicher. Darüber werden<br />

fast 1.000 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Energie als<br />

Erdgas oder Biomethan transportiert. Das entspricht in<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

etwa dem Doppelten der über das Stromnetz geleiteten<br />

Energie (etwa 540 Mrd. kWh). Hinzu kommen noch<br />

knapp 230 Mrd. kWh, die in unterirdischen Gasspeichern<br />

eingelagert werden können (etwa ein Viertel des<br />

deutschen Gasabsatzes) und die auf 300 Mrd. kWh erweitert<br />

werden sollen.<br />

Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion (Strom) und<br />

Open Grid Europe (Gas) engagieren sich gemeinsam<br />

im Rahmen ihrer derzeitigen Netzausbauplanungen,<br />

um die Energiewirtschaft auf die für 2030 vorgesehenen<br />

Quote von 65 Prozent an Erneuerbaren Energien<br />

vorzubereiten. Gemeinsam wollen sie die „intelligente<br />

Sektorenkopplung“ mit PtG-Anlagen vorantreiben,<br />

die Technologie großtechnisch erproben und damit<br />

die Energiewende beschleunigen. Dabei geht es um<br />

Anlagen der 50- bis 100-Megawattklasse, die in Niedersachsen<br />

und im nördlichen Nordrhein-Westfalen<br />

errichtet werden sollen.<br />

Durch die Einbeziehung der flexibleren vorhandenen<br />

Gasnetze lassen sich Ausbaumaßnahmen am Stromnetz<br />

reduzieren, sodass die Kosten halbiert werden<br />

können. Hinzu kommt ein Zeitvorteil, da neue Stromtrassen<br />

große Widerstände in der Bevölkerung wecken.<br />

Zudem ist die Versorgung in anderen Sektoren auf Basis<br />

der bestehenden Technologien einfacher und kostengünstiger<br />

zu sichern.<br />

Referenzszenarien und -projekte<br />

Durch die Gasschiene lassen sich die Sektoren Wärme<br />

und Verkehr leicht mit dem Stromsektor verbinden.<br />

Biogasanlagen können Stromnetze mit einem prognosebasierten<br />

Gasmanagement effektiver stabilisieren.<br />

Vorhandene Wärmeanwendungen können ohne Umbau<br />

weiterbetrieben werden. In Verknüpfung zum Transportsektor<br />

bieten sich innovative Lösungen. Elektromobilität<br />

auf Basis von Batteriefahrzeugen ist nicht<br />

immer die günstigste Technologie. Die Abteilung IEK-3<br />

des Forschungszentrums Jülich hat eine vergleichende<br />

Analyse der Infrastrukturen für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />

und für Batterie-Elektrofahrzeuge<br />

durchgeführt. Dabei wird für ein Fahrzeugvolumen<br />

von jeweils 20 Millionen abgeschätzt, dass sich die<br />

Infrastrukturausbaukosten für Elektromobilität bei<br />

51 Mrd. Euro und für Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf<br />

40 Mrd. Euro belaufen, also gut 20 Prozent günstiger<br />

liegen. Insbesondere der Straßengüterverkehr ist bei<br />

der Reduktion der THG-Emissionen von Bedeutung.<br />

Für LNG-Antriebe existieren marktreife Fahrzeuge,<br />

die Tankinfrastruktur wird derzeit aufgebaut. Einige<br />

Pilotprojekte werden gerade entwickelt oder bereits<br />

umgesetzt. Dabei soll auch der Methanschlupf näher<br />

untersucht werden, der schon bei Kleinstmengen als<br />

sehr klimawirksam eingestuft ist.<br />

Die Bundesförderung für energieeffiziente Nutzfahrzeuge,<br />

die seit Mitte des Jahres zur Verfügung steht,<br />

hilft Unternehmen mit Investitionszuschüssen: 8.000<br />

Euro für CNG, 12.000 Euro für LNG und E-Antriebe für<br />

Fahrzeuge bis 12 Tonnen; 40.000 Euro für E-Antriebe<br />

für Fahrzeuge ab 12 Tonnen und maximal 500.000<br />

Euro je Unternehmen.<br />

Förderung der Wasserstofftechnologie<br />

Darüber hinaus wurden auch bei anderen Transportmitteln<br />

marktreife Wasserstoffmodelle entwickelt. Dem<br />

weltweit ersten Personenzug, der mit einer Wasserstoff-<br />

Brennstoffzelle angetrieben wird, wurde gerade die<br />

Zulassung für den Fahrgastbetrieb auf dem deutschen<br />

Schienennetz erteilt. Damit können die ersten beiden<br />

deutschen Prototypen des „Coradia iLint“ von der Firma<br />

Alstom im Raum Bremervörde (Niedersachsen) in<br />

Betrieb gehen. Entwicklung und Erprobung des „Coradia<br />

iLint“ wurden mit Mitteln des Bundes aus dem<br />

59


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Brennstoffzellen-Hybrid-Bus der RVK im Shuttledienst bei der COP 23 in Bonn.<br />

„Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) unterstützt.<br />

Das Wasserstoff-Netzwerk HyCologne im Rheinland<br />

bündelt lokale Kräfte für verschiedene Projekte. „Das<br />

JIVE-Projekt, eine europäische Initiative für Wasserstofffahrzeuge,<br />

wird mit 32 Mio. Euro vom EU-Programm<br />

„Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking“<br />

(FCH JU) gefördert. Es werden 144 emissionsfreie<br />

Wasserstoffbusse in fünf Mitgliedstaaten ausgeliefert.<br />

Das übergeordnete Ziel ist, die Kommerzialisierung<br />

von mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenbussen<br />

voranzubringen. Anfang 2020, dem Projektende,<br />

sollen Busbetreiber wirtschaftlich lebensfähige Flotten<br />

auf Null-Emissions-Basis ohne Subventionen betreiben<br />

können. So soll die Politik die Möglichkeit erhalten,<br />

den öffentlichen Nahverkehr dementsprechend zu<br />

regulieren.<br />

Die Transformation der Energiewende lässt sich nur im<br />

nationalen und internationalen Verbund realisieren.<br />

Im Hinblick auf die PtG- und Wasserstofftechnologien<br />

engagiert sich Frankreich mit besonderem Elan. Bis<br />

2050 strebt die französische Wasserstoffbranche an,<br />

20 Prozent des Energiebedarfs durch Wasserstoff<br />

zu decken und 18 Prozent der Fahrzeuge<br />

auf Wasserstoff umzustellen. Damit<br />

könnte ein Drittel der vorgesehenen CO 2<br />

-<br />

Emissionsreduzierungen realisiert werden,<br />

die sich für Frankreich auf 55 Mio. Tonnen<br />

pro Jahr belaufen. Gleichzeitig wären 44<br />

Mrd. Euro an Umsatz zu realisieren und<br />

über 150.000 Arbeitsplätze einzurichten.<br />

Der französische Energieminister Hulot hat<br />

dafür ein nationales Wasserstoffprogramm<br />

ausgerufen, für das ab 2019 Kreditmittel<br />

in Höhe von 100 Mio. Euro zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Am 11. Juni wurde die erste PtG-Demo-<br />

Anlage mit Wasserstoffeinspeisung in das<br />

Erdgasnetz in Cappelle-le-Grande bei Dünkirchen<br />

in Betrieb genommen. Das Projekt<br />

GRHYD des Gaskonzerns Engie soll Erfahrungen<br />

im Zusammenhang mit der Belieferung<br />

von Haushalten und den Auswirkungen<br />

auf dortige Nutzungen sammeln.<br />

Fast gleichzeitig wurde in Rungis, dem<br />

Standort der Pariser Großmärkte, durch<br />

Engie eine Tankstelle mit Multikraftstoffangebot<br />

eingeweiht und eine Flotte von<br />

50 Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb<br />

in Betrieb genommen.<br />

An dieser Tankstelle können Fahrzeuge in<br />

weniger als 5 Minuten betankt werden, ein<br />

enormer Zeitvorteil im Vergleich zu Batterie-Fahrzeugen.<br />

Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass<br />

die beiden Minister Altmaier und Hulot am 12. Juli<br />

eine französisch-deutsche Energieerklärung zur Zusammenarbeit<br />

im Energiebereich veröffentlicht haben.<br />

Beide sehen die Europäische Energiewende als große<br />

Chance, um Modernisierung, Innovation und Digitalisierung<br />

voranzubringen und zahlreiche Arbeitsplätze<br />

für eine gesicherte Zukunft Europas zu schaffen.<br />

Die systemische Verbindung von Gas- und Stromnetz<br />

bietet dabei weniger Kosten durch die Flexibilisierungsoption,<br />

mehr Sektorenkopplung und weniger<br />

Zeitaufwand. Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele<br />

Initiativen den Vorteil für das Energiesystem und die<br />

Wirtschaft deutlich machen, damit die Weichen auf politischer<br />

Seite entsprechend gestellt werden.<br />

Autorin<br />

Eur Ing Marie-Luise Schaller<br />

ML Schaller Consulting<br />

E-Mail: mls@mlschaller.com<br />

www.mlschaller.com<br />

60


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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„Maisraupe“<br />

und Höhenretter<br />

als Attraktion<br />

Fotos: evm/Ditscher<br />

Die örtliche Feuerwehr<br />

demonstrierte an der<br />

Biogasanlage am Tag<br />

der offenen Tür eine<br />

Höhenrettung.<br />

Biogasanlagen in einem städtischen Umfeld sind besonders auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

angewiesen. Maistransporte etwa sind hier nicht so selbstverständlich wie auf dem<br />

Land. Umso wichtiger ist es da, bei einem „Tag der Offenen Tür“ auf der Biogasanlage zu<br />

informieren und das Interesse an dem erneuerbaren Energieträger Biogas zu wecken.<br />

Von Thomas Gaul<br />

Dass Silage aus Gras, Ganzpflanzen und Mais<br />

auch Menschen aus einem städtisch geprägten<br />

Umfeld interessiert, zeigte sich Anfang<br />

Mai in Boppard. Auf der Biogasanlage<br />

der Bioenergieerzeugung Koblenz GmbH<br />

nahmen die Besucher die Rohstoffe, aus denen Biogas<br />

produziert wird, ganz genau unter die Lupe. Sie nahmen<br />

die Proben in die Hand und schnupperten daran.<br />

Von Mitarbeitern erfuhren sie, dass die zerkleinerten<br />

Pflanzen mit der Flüssigkeit im Fermenter vergären und<br />

von Bakterien in Kohlendioxid und Methan umgewandelt<br />

werden. Bei diesem Roh-Biogas bleibt es jedoch<br />

nicht. Denn die Anlage im Gewerbepark Hellerwald bei<br />

Boppard bereitet das Biogas zu Biomethan auf, sodass<br />

62


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

Mischen – Fördern –<br />

Zerkleinern<br />

Ihr Partner für die Energie<br />

der Zukunft<br />

Die verschiedenen Silagefraktionen wurden den Besucherinnen und Besuchern des Tages der offenen<br />

Tür anschaulich vorgestellt. Besonderen Eindruck machte die Maisraupe (oben links im Bild) auf die<br />

Besucher, die zur Silageeinlagerung benötigt wird.<br />

es in das Erdgasnetz eingespeist werden<br />

kann. Für viele Besucher war neu, dass das<br />

Biomethan so deutschlandweit genutzt<br />

werden kann – und zwar überall dort, wo<br />

es benötigt wird: in Blockheizkraftwerken<br />

zur kombinierten Produktion von Strom<br />

und Wärme, für den umweltfreundlichen<br />

Betrieb von Erdgasfahrzeugen oder auch<br />

in Heizungen.<br />

Info-Tafeln informierten die Besucher darüber,<br />

dass die pflanzlichen Rohstoffe zu<br />

fast 100 Prozent genutzt werden. Denn<br />

nach dem Vergären wird das Gärprodukt<br />

als wertvoller Dünger auf die Felder zurückgebracht,<br />

wo zuvor die Pflanzen zur Rohstoffgewinnung<br />

wuchsen. Informiert wurde<br />

auch über den wichtigen Beitrag zum Klimaschutz,<br />

denn mit der Biomethanproduktion<br />

werden rund 12.000 Tonnen CO 2<br />

im<br />

Jahr vermieden.<br />

Die größte Biomethananlage in Rheinland-Pfalz<br />

produziert im Jahr rund 5,8<br />

Millionen (Mio.) Kubikmeter Biomethan.<br />

Umgerechnet sind das rund 60 Mio. Kilowattstunden.<br />

Diese Menge reicht aus, um<br />

fast 7.000 Haushalte mit Strom und rund<br />

2.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen.<br />

Mit dem Bau der Anlage wurde im September<br />

2011 begonnen. Im Januar 2013<br />

konnte das erste Biomethan eingespeist<br />

werden. 17 Mio. Euro wurden investiert<br />

und auf der Anlage wurden fünf Arbeitsplätze<br />

geschaffen.<br />

Deutlich wurde auch, dass es ein weiter<br />

Weg ist, bis aus den Pflanzen Energie gewonnen<br />

werden kann. Demonstriert wurde<br />

das mit einer Schau landwirtschaftlicher<br />

Maschinen, die die Arbeitskette von der<br />

Aussaat bis zur Ernte auch für die Besucher<br />

anschaulich machte, die nicht täglich<br />

mit Landwirtschaft zu tun haben. Besonderer<br />

Anziehungspunkt war dabei die „Maisraupe“,<br />

die beim Verdichten der Maissilage<br />

ein wenig alpenländisches Gefühl<br />

aufkommen ließ. Dicht umlagert war auch<br />

die Hüpfburg für die Kinder. Für Aufsehen<br />

sorgte die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr<br />

Boppard, die bei einem Übungseinsatz<br />

ihr Können zeigte. An dem sonnigen<br />

Mai-Samstag kamen zahlreiche Besucher,<br />

darunter viele Familien mit Kindern. Der<br />

Veranstalter, die EVM-Gruppe, zeigte sich<br />

mit der Resonanz zufrieden.<br />

Autor<br />

Thomas Gaul<br />

Freier Journalist<br />

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Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Neue Bildungsangebote für<br />

Betreiber von Biogasanlagen<br />

Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) und die<br />

Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) erkennen Seminare<br />

des Schulungsverbundes Biogas im Unternehmermodell an.<br />

Von Dipl.-Ing. (FH) Dirk Pachurka und Dipl-Wirtsch.-Ing. (FH) Marion Wiesheu<br />

Für Betreiber kleiner Biogasanlagen, die Arbeitnehmer<br />

beschäftigen, kommt eine sicherheitstechnische<br />

und betriebsärztliche<br />

Regelbetreuung aus unterschiedlichen Gründen<br />

oft nicht infrage. In diesem Fall kann<br />

der Arbeitgeber alternativ das Unternehmermodell<br />

(U-Modell) der Berufsgenossenschaften in Anspruch<br />

nehmen. Eine der Voraussetzungen ist die Teilnahme<br />

an Schulungsveranstaltungen. Hierbei können die Betreiberschulungen<br />

im Schulungsverbund Biogas zum<br />

Teil anerkannt werden. Im Zuständigkeitsbereich der<br />

BG ETEM werden die Seminare des Schulungsverbundes<br />

Biogas auch bezuschusst.<br />

Grundlagen des Unternehmermodells<br />

Gemäß dem Arbeitssicherheitsgesetz ist jeder Arbeitgeber,<br />

der mindestens einen Arbeitnehmer beschäftigt,<br />

dazu verpflichtet, eine Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

und einen Betriebsarzt zu bestellen (sicherheitstechnische<br />

und betriebsärztliche Regelbetreuung). Als Beschäftigte<br />

zählen auch Personen, die nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />

im Betrieb tätig sind, sowie<br />

Auszubildende, Praktikanten oder Aushilfen.<br />

Bezuschussung der Schulung im Schulungsverbund<br />

Biogas durch die BG ETEM<br />

Die BG ETEM gewährt bei Erfüllung aller Voraussetzungen einen Zuschuss zur zweitägigen<br />

Fachkundeschulung in Höhe von 200 Euro und zur eintägigen Fortbildung in Höhe von 100<br />

Euro (maximal jedoch in Höhe der jeweils gezahlten Kursgebühr des Bildungsträgers im<br />

Schulungsverbund Biogas). Die Zuschüsse werden auf Antrag des Mitgliedsunternehmens<br />

nach erfolgreicher Teilnahme an der betreffenden Schulungsmaßnahme ausgezahlt. Eine<br />

rückwirkende Bezuschussung von Schulungsmaßnahmen, die vor April <strong>2018</strong> absolviert<br />

wurden, ist nicht möglich.<br />

Nähere Informationen zur Vorgehensweise erteilen das Fachgebiet Elektrohandwerke/Unternehmermodell<br />

der BG ETEM, die zuständigen Aufsichtspersonen und der Schulungsverbund<br />

Biogas.<br />

Für Unternehmen besteht mit bis zu 50 Beschäftigten<br />

bei der BG ETEM nach der Unfallverhütungsvorschrift<br />

(DGUV Vorschrift 2) und mit bis zu 20 Beschäftigten<br />

bei der SVLFG (VSG 1.2) alternativ die Möglichkeit zur<br />

Teilnahme am U-Modell. Kein Handlungsbedarf besteht<br />

lediglich für Arbeitgeber, die zu keinem Zeitpunkt<br />

Arbeitnehmer beschäftigten – auch keine Aushilfen<br />

oder Leiharbeitnehmer.<br />

Im Rahmen des U-Modells wird der Arbeitgeber in Seminaren<br />

soweit motiviert und informiert, dass er anschließend<br />

weitgehend selbstständig dazu in der Lage<br />

ist, die Belange der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

fest in seinem unternehmerischen Handeln<br />

zu verankern und selbst wirksame Lösungen zu<br />

finden. Voraussetzungen für die Anwendung sind:<br />

ffDer Arbeitgeber nimmt persönlich an den U-Modell-Seminaren<br />

teil (Grundseminar, Aufbauseminar<br />

sowie Fortbildungen in Abständen von mindestens<br />

fünf Jahren).<br />

ffDer Arbeitgeber muss dazu bereit sein, sich aktiv<br />

mit den betrieblichen Belangen des Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutzes zu befassen und einzelne<br />

Aufgaben einer Fachkraft für Arbeitssicherheit zu<br />

übernehmen. Insbesondere führt er die Gefährdungsbeurteilung<br />

– soweit wie möglich – selbstständig<br />

durch.<br />

Über das U-Modell können die vielfältigen Anforderungen<br />

im Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

nicht vollständig abgedeckt werden: Der<br />

Arbeitgeber muss selbstständig erkennen, wann er<br />

bei besonderen Anlässen eine fachkundige Beratung<br />

durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit oder einen<br />

Betriebsarzt hinzuziehen muss.<br />

Stellen die Aufsichtspersonen der BG ETEM und der<br />

SVLFG fest, dass ein Arbeitgeber die ihm aus dem U-<br />

Modell erwachsenden Pflichten nicht erfüllt, wird ihm<br />

die sicherheitstechnische und betriebsärztliche Regelbetreuung<br />

auferlegt.<br />

Seminare im U-Modell<br />

Die Schulungen der BG ETEM und der SVLFG zum U-<br />

Modell bestehen aus Grund- und Aufbauseminaren.<br />

64


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

Schulungsverbund Biogas<br />

Der Schulungsverbund Biogas wurde 2014 vom Fachverband Biogas e.V., dem<br />

Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) sowie der Deutschen<br />

Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) gegründet.<br />

Ziel des Schulungsverbunds ist die einheitliche, qualitätsgesicherte Aus- und<br />

Weiterbildung von Biogasanlagenbetreibern und deren Personal.<br />

Aktuell bieten 14 im Schulungsverbund zusammengeschlossene Bildungseinrichtungen<br />

bundesweit insbesondere Fachkundeschulungen nach TRGS 529<br />

(Grundseminare und Auffrischungen) an. Bis heute wurden in den Bildungseinrichtungen<br />

des Schulungsverbunds etwa 6.100 Personen geschult.<br />

Bei der BG ETEM muss das Grundseminar<br />

nach den Vorgaben der BG ETEM absolviert<br />

werden. Als Aufbauseminar und regelmäßige<br />

Fortbildung kann das BG ETEM-Seminar<br />

Nr. 197 „Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

beim Betreiben von Biogasanlagen“<br />

belegt werden. Darüber hinaus erkennt die<br />

BG ETEM die über den Schulungsverbund<br />

Biogas angebotenen zweitägigen Fachkundeschulungen<br />

(Grundschulung, Betreiberqualifikation<br />

– Anlagensicherheit von<br />

Biogasanlagen, inkl. TRGS 529) als Ersatz<br />

für das Aufbauseminar an. Voraussetzung:<br />

Der Arbeitgeber nimmt persönlich daran<br />

teil und hat zuvor das Grundseminar U-<br />

Modell nach den Vorgaben der BG ETEM<br />

erfolgreich absolviert.<br />

Die Teilnahme des Arbeitgebers an den<br />

vom Schulungsverbund Biogas angebotenen<br />

Auffrischungsschulungen nach TRGS<br />

529 wird als Fortbildung im Rahmen des<br />

U-Modells anerkannt. Voraussetzung hier:<br />

Die betreffende Person hat zuvor erfolgreich<br />

das Grundseminar und das Aufbauseminar<br />

(ersatzweise für das Aufbauseminar<br />

die zweitägige Grundschulung nach TRGS<br />

529 des Schulungsverbunds) U-Modell<br />

absolviert und abgeschlossen.<br />

Nicht selten bewirtschaften Landwirte als<br />

Betreiber einer Biogasanlage im Haupterwerb<br />

einen landwirtschaftlichen Betrieb<br />

und haben als Arbeitgeber bereits am<br />

Grundseminar der für den Hauptbetrieb<br />

zuständigen Sozialversicherung für Landwirtschaft,<br />

Forsten und Gartenbau (SV-<br />

LFG) teilgenommen („LUV-Modell“). Entsprechende<br />

Teilnahmebescheinigungen<br />

der SVLFG werden im Regelfall von der BG<br />

ETEM als Grundseminar U-Modell anerkannt.<br />

Da bei der SVLFG versicherte Biogasanlagen<br />

in der Regel landwirtschaftlich<br />

geprägt sind, wird hier nur die Grundschulung<br />

der Betreiberqualifikation als Ersatz<br />

für die Fortbildung anerkannt werden. Das<br />

Grundseminar und das Aufbauseminar des<br />

U-Modells sind bei der SVLFG im landwirtschaftlichen<br />

Bereich zu absolvieren.<br />

Bildungsangebote des Schulungsverbundes<br />

Biogas e.V. und der Berufsgenossenschaften:<br />

Arbeitgeber aus Mitgliedsunternehmen<br />

der BG ETEM und der SVLFG<br />

können sich und ihre Mitarbeiter – auch<br />

unabhängig von den Anforderungen im U-<br />

Modell – kostenlos zur Teilnahme an Seminaren<br />

anmelden. Informationen dazu<br />

finden Sie unter www.bgetem.de, Webcode<br />

15639529 und unter www.svlfg.de.<br />

Informationen und Termine zu den Schulungen<br />

im Schulungsverbund Biogas<br />

finden Sie unter www.schulungsverbundbiogas.de.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dirk Pachurka<br />

Technischer Aufsichtsbeamter<br />

Berufsgenossenschaft Energie Textil<br />

Elektro Medienerzeugnisse<br />

Fachgebiet Energie- und Wasserwirtschaft (BG ETEM)<br />

Tel. 02 11/93 35-42 11<br />

E-Mail: pachurka.dirk@bgetem.de<br />

Dipl-Wirtsch.-Ing. (FH) Marion Wiesheu<br />

Leiterin des Referats Qualifizierung und Sicherheit<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Tel. 0 81 61/98 46 60<br />

E-Mail: marion.wiesheu@biogas.org<br />

65


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Biogas-Landwirt Pfänder: Stück für Stück<br />

zu mehr Öko-Energie<br />

Nein, zum Energielandwirt des Jahres 2017 hat es nicht ganz gereicht für Jürgen Pfänder<br />

aus Ohrenbach. Doch der Bauer aus der kleinsten selbstständigen Gemeinde in Mittelfranken<br />

in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber grämt sich darüber nicht wirklich. Denn<br />

immerhin hat er als einziger der drei Kandidaten auf der „Shortlist“ für den Ceres-Award<br />

das Biogas-Thema hochgehalten.<br />

Anlagenbetreiber<br />

Jürgen Pfänder – im<br />

Hintergrund sein<br />

neuester Fermenter mit<br />

Gas-Speicher.<br />

Von Heinz Wraneschitz<br />

Auf dem Pfänderhof treffen Nachhaltigkeit,<br />

Unternehmertum und Risikobereitschaft<br />

auf Technikbegeisterung – ganz im Sinne<br />

der Umwelt“. So begründeten die Juroren<br />

vom Deutschen Landwirtschaftsverlag,<br />

dem Veranstalter der Suche nach den Bauern des Jahres,<br />

warum der Ohrenbacher auf die Liste der besten<br />

Energielandwirte kam.<br />

Schon 2003 ist Jürgen Pfänder eingestiegen in die<br />

Biogasproduktion, und zwar „wegen meiner intensiven<br />

Tierhaltung“. Aber wenn er momentan sagt, „nach 15<br />

Jahren Erneuerbare Energie mache ich jetzt wieder<br />

Landwirtschaft“, verrät ihn sein Zwinkern: Er muss weder<br />

das Eine neu anfangen, noch wird er das Andere<br />

aufgeben. Denn Pfänder ist<br />

Landwirt und Biogasbauer aus<br />

Überzeugung.<br />

250 Hektar bewirtschaften der<br />

Bauer und seine Frau gemeinsam<br />

mit ihren beiden Angestellten<br />

und zwei Auszubildenden.<br />

Unter anderem müssen<br />

2.000 Mastschweine versorgt<br />

werden, neben Ackerbau und<br />

der immer wieder wachsenden<br />

Biogasanlage. „Da muss<br />

zuerst das rein, was nicht in<br />

Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion<br />

steht“, ist Pfänders<br />

erster Grundsatz. Deshalb<br />

ist auch Mais nur ein Teil des<br />

Bakterienfutters. Darüber hinaus<br />

wird Grünroggen eingesetzt.<br />

Neben Grassilage haben<br />

„Wir können mehr als nur<br />

Grundlast mit Biogas“<br />

Jürgen Pfänder<br />

in seinem „Einsatzstoffe-Mix“ aber auch zwei Tonnen<br />

Geflügelmist pro Tag ihren festen Platz.<br />

Gülle und Mist als Rohstoffbasis<br />

Doch neben Maissilage bildet die Schweinegülle die<br />

Biogas-Basis; dazu kommt Rindermist von einem Bullenmäster,<br />

der 300 Tiere aufzieht. Für Jürgen Pfänder<br />

gilt aber sowohl bei sich selbst als auch für den zugelieferten<br />

Bullen-Mist der Grundsatz: geschlossene<br />

Kreisläufe. Sprich: Nach der Vergärung muss der Reststoff<br />

wieder dorthin, wo er hingehört, als Dünger auf die<br />

Felder. Deshalb hat er einen Separator angeschafft, der<br />

feste und flüssige Anteile am Ende des Vergasungsprozesses<br />

trennt. Und der Bullenmäster hat so einerseits<br />

weniger Material zu transportieren, andererseits kann<br />

er so mit einem Festmiststreuer düngen.<br />

Auch seine beiden Traktoren betreibt Pfänder im Kreislaufmodus:<br />

Kaltgepresstes Rapsöl ist der Stoff, der<br />

einen 2005 umgebauten Fendt Vario 815 und einen<br />

Fendt Vario 820 Greentec, Baujahr 2010 mit zwei<br />

Tanksystemen, antreibt. Der 815er hat bereits 10.000<br />

Betriebsstunden auf dem Buckel, und das mit heimischem<br />

Sprit, der von der nahegelegenen Rapsölmühle<br />

in Unterwurmbach stammt.<br />

Doch das alles sind nur Details im Verhältnis zu dem<br />

Engagement, das Bauer Pfänder bei der Erzeugung von<br />

Biogas-Strom und -wärme an den Tag legt. Der erste<br />

Biogasmotor ging bereits 2003 ans Netz, wenn auch<br />

66


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Praxis<br />

tatsächlich erst 2004 in Dauerbetrieb.<br />

65 kW elektrische Leistung hatte der.<br />

Mit dem zweiten Fermenter, der 2006<br />

entstand, stieg auch die Bemessungsleistung<br />

der Anlage, die einige 100 Meter<br />

außerhalb der kleinsten eigenen Gemeinde<br />

im Kreis Ansbach steht. Schon<br />

2012 ist Pfänder in die Vermarktung<br />

von Regelenergie eingestiegen. „Ich<br />

war einer der ersten in der Regionalgruppe<br />

Bayerisch-Schwaben Nord des<br />

Fachverbandes Biogas, die sich damals<br />

dieses Themas angenommen hatten.“<br />

Seine Überzeugung: „Wir können mehr<br />

als nur Grundlast mit Biogas. Das müssen wir nutzen.“<br />

Dennoch: Auf 550 kW ist die Anlage in Ohrenbach bis<br />

heute gedeckelt. Das Hin und Her der Politik beim EEG<br />

2014 „hat mich damals auf die Palme gebracht“, gibt<br />

Pfänder zu. „Ich habe damals einen Gasspeicher gebaut,<br />

um die Flex-Prämie zu bekommen. Dann sah es<br />

so aus, als ob die gestrichen wird. Am Ende blieb die<br />

Prämie, aber eben auch die Deckelung.“ Diese Unberechenbarkeit<br />

ärgert den Landwirt bis heute: „Man wird<br />

von der Politik getrieben. Da muss man schnell noch einen<br />

Motor anschaffen, weil das im nächsten Jahr nicht<br />

mehr geht“, beschreibt er die Probleme eines Biogas-<br />

Investors.<br />

Fotos: Heinz Wraneschitz<br />

Doch inzwischen hat er, unterstützt vom Lieferanten agriKomp,<br />

weitere Motoren und vor allem viel mehr Gasproduktion<br />

und Speicherkapazität installiert. Damit ist<br />

er sehr flexibel, vor allem bei der Stromerzeugung. Zwei<br />

Zündstrahl-Aggregate und zwei Gas-Ottomotoren stehen<br />

in einem Technikgebäude sowie Containern rund<br />

um die Schweineställe. Die elektrische Nennleistung<br />

der vier Maschinen zusammen beträgt 1.175 Kilowatt,<br />

das bedeutet also quasi eine doppelte Überbauung. In<br />

zwei Fermentern, einem Nachgärer und dem abgedeckten<br />

Gärdüngerlager wird das Biogas gesammelt. „Das<br />

Gas reicht für zwölf Stunden bei 500 kW zusätzlicher<br />

Motorleistung“, nennt Pfänder eine Zahl.<br />

Fahrsilo mit Silage in<br />

der linken Kammer.<br />

Rechts lagert separierter<br />

Feststoff, der zur<br />

Ausbringung auf die<br />

Felder bereitliegt. Im<br />

Hintergrund die bestehenden<br />

Schweineställe,<br />

rechts ein im Bau<br />

befindlicher Stall.<br />

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67


Praxis<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Abfüllanlage für den Gärdünger. Hier<br />

werden die Gülletankwagen befüllt.<br />

Die (fast) ungenutzte Gasfackel<br />

auf einem der Gärbehälter.<br />

An dieser Station wird das Biogas<br />

übergeben an das Satelliten-BHKW.<br />

Wärme für Nachbarorte<br />

Dazu kommt noch eine Roh-Biogasleitung, die seit<br />

2010 ein 265-kW-Satelliten-BHKW im Nachbardorf<br />

Gailshofen versorgt. Die Biogaswärme dort wird,<br />

ergänzt um ein Hackschnitzelheizwerk, von einer Eigentümergemeinschaft<br />

in einem Wärmenetz genutzt.<br />

Wärmekonzepte sind auch in Ohrenbach wie in dem<br />

per Fernwärmeleitung angeschlossenen Oberscheckenbach<br />

von Gemeinschaften umgesetzt worden. Im<br />

letzteren Ort hängen beispielsweise Schule und Kindergarten<br />

an der Versorgung durch Biogaswärme. 4,3<br />

Millionen (Mio.) Kilowattstunden (kWh) Strom und<br />

3,5 Mio. kWh Wärme aus Pfänders Biogas-Produktion<br />

werden jährlich genutzt, wenn man die auch bei ihm<br />

übliche Hackschnitzel-Holztrocknung mit einrechnet.<br />

Nicht einbezogen ist allerdings die Satelliten-Anlage<br />

in Gailshofen.<br />

„Die Landwirtschaft muss weg von der reinen Rohstoffproduktion,<br />

muss Wertschöpfung machen. Strom<br />

war damals das passende veredelte Produkt für mich.“<br />

Jürgen Pfänder hat sich gedacht: „Wenn‘s der Bevölkerung<br />

nichts mehr wert ist, muss man eben Energie<br />

produzieren. Denn Energie ist ein Nachfragemarkt.“<br />

Deshalb habe er auf Biogas gesetzt. Damals: Das war<br />

jene Zeit Anfang des Jahrtausends, als der Doppelzentner<br />

Getreide im Verkauf gerade noch mal 8 Euro erbracht<br />

hat. Auch wenn die Getreidepreise inzwischen<br />

höher sind: Die Entscheidung „pro Biogas“ hat Pfänder<br />

offenbar nicht bereut. Aber heute, mit 15 Jahren<br />

Biogas-Erfahrung, sagt er mit etwas Trauer in der Stimme:<br />

„Momentan sind nur bedingt Investitionen möglich,<br />

weil ich nicht weiß, wie es aufseiten der Politik<br />

weitergeht.“<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Heinz Wraneschitz<br />

Freier Journalist<br />

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68


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69


International<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Deutsch-Kenianisches<br />

Forum zu „Energieeffizienz<br />

und Eigenversorgung<br />

mit Erneuerbaren<br />

Energien“ – Begrüßung<br />

durch Michael<br />

Derus, stellvertretender<br />

Leiter der deutschen<br />

Botschaft in Kenia und<br />

Leiter der Wirtschaftsabteilung.<br />

Nairobi<br />

Reiseberichte: AHK-Geschäftsreisen<br />

nach Kenia und Kuba<br />

Im Rahmen seiner Bemühungen, interessante und nachhaltige neue Exportmärkte für<br />

seine Firmenmitglieder zu sondieren, nahm der Fachverband Biogas e.V. kürzlich an<br />

Geschäftsreisen nach Kenia und Kuba teil. Vertreten wurde er dort durch den von der<br />

GIZ an den Fachverband entsandten EZ-Scout.<br />

Von Markus Fürst<br />

Foto: Markus Fürst<br />

Kenia: interessantes Bioenergie-Potenzial,<br />

aber noch zögerliche Marktentwicklung.<br />

In Kenia besteht im Bereich industrieller<br />

und gewerblicher Energieabnehmer aufgrund<br />

hoher Strompreise und instabiler<br />

Übertragungs- und Verteilnetze generell das Interesse<br />

an der Substitution und Hybridisierung der Stromversorgung<br />

durch unter anderem Bioenergie. Dies trifft im<br />

Besonderen auf die Vielzahl von Unternehmen zu, die<br />

auf eine möglichst unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

angewiesen sind, wofür in der Regel auf Back-up-<br />

Dieselgeneratoren zurückgegriffen wird.<br />

Der Markt für Bioenergietechnologie ist aufgrund der<br />

großen Bedeutung der lebensmittelverarbeitenden Industrie<br />

in Kenia durchaus vorhanden. Auch nach der<br />

Inbetriebnahme der bislang größten Biogasanlage in<br />

Subsahara-Afrika mit 2,4 Megawatt Nennleistung wird<br />

das Interesse an der kommerziellen beziehungsweise<br />

industriellen Biogas-Nutzung größer.<br />

Im Rahmen der Exportinitiative Energie organisierte die<br />

Delegation der Deutschen Wirtschaft in Kenia daher<br />

vom 25. bis 29. Juni gemeinsam mit der Renewables<br />

Academy AG eine AHK-Geschäftsreise zu Energieeffizienz<br />

und Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien<br />

nach Kenia. Auf einer Fachkonferenz in Nairobi am 26.<br />

Juni gaben sowohl die Vertretung der deutschen Wirtschaft<br />

und das Kenianische Energieministerium als<br />

auch relevante Akteure aus den Bereichen Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz einen Überblick über Geschäftspotenziale,<br />

politische Rahmenbedingungen und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten von Projekten in Kenia.<br />

Mehrere Firmen, unter anderem auch Mitgliedsfirmen<br />

des Fachverbandes Biogas e.V., hatten hier die Möglichkeit,<br />

ihr Leistungsangebot dem kenianischen Fachpublikum<br />

zu präsentieren und für sie organisierte Business-Gespräche<br />

zu führen. Auch der beim Fachverband<br />

ansässige EZ-Scout der GIZ, Markus Fürst, informierte<br />

über die Biogastechnologie „Made in Germany“ sowie<br />

Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Projektkooperationen<br />

zwischen deutschen und kenianischen<br />

Unternehmen.<br />

Darüber hinaus begleitete und unterstützte er die an<br />

den Folgetagen durch die Delegation Kenia organisierten<br />

und auf die teilnehmenden Unternehmen zugeschnittenen,<br />

individuellen Gesprächstermine mit<br />

potenziellen Geschäftspartnern vor Ort. Dabei wurden<br />

unter anderem frucht- und gemüseverarbeitende Betriebe<br />

wie Kevian Ltd., Kenias größter Produzent von<br />

Fruchtsäften, Fruchtsaftkonzentraten, Softdrinks, Saucen<br />

und Suppen besucht.<br />

70


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

International<br />

Foto: Kevian Kenya Ltd.<br />

Produktion von Fruchtsaft bei Kevian Ltd., Kenias größtem<br />

frucht- und gemüseverarbeitenden Betrieb.<br />

Biogas statt Feuerholz nutzen<br />

Vergleichbare Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung<br />

– aufgrund gesetzlicher Regelungen –, ab<br />

2019 kein (Feuer-)Holz mehr für ihre energieintensive<br />

Produktion (Strom, Wärme und Dampf) verwenden zu<br />

dürfen. Da die bisher zur Energieproduktion genutzten<br />

Dampfkessel derzeit noch mit Holz aus (unter anderem<br />

illegalem) Einschlag sowie mit Abfallholz und Sägemehl<br />

beschickt werden, suchen die Unternehmen<br />

dringend nach alternativen Energiequellen. Für Frucht<br />

verarbeitende Betriebe drängt sich die anaerobe Fermentation<br />

zur Produktion von Biogas geradezu auf, da<br />

hier die Abfälle aus der Frucht- und Gemüseveredelung<br />

(Schalen, faserige Fruchtfleischreste etc.) zur<br />

Energieerzeugung verwendet werden können, die bisher<br />

getrocknet und verbrannt oder einfach auf Brachen<br />

gelagert wurden.<br />

Kenianische Produktionsunternehmen suchen daher<br />

derzeit verstärkt nach ausländischen Partnern, um<br />

derartige Vorhaben umzusetzen. Für deutsche Firmen<br />

sind grundsätzlich solche durch private Investoren<br />

Foto: Snow Leopard Projects GmbH<br />

finanzierte Projekte interessant, weil bei<br />

diesen eine akzeptable Zahlungsmoral<br />

erwartet werden kann. Ferner werden größere<br />

Unternehmen in wichtigen Branchen<br />

in der Regel von Managern mit indischem<br />

Migrationshintergrund geführt, die mit den<br />

europäischen Wirtschaftsgepflogenheiten<br />

vertraut sind.<br />

In letzter Zeit mehren sich allerdings Bedenken<br />

von Experten, dass Kenia regional<br />

ins Hintertreffen gerät, da seine Nachbarländer<br />

– zum Beispiel Äthiopien oder Uganda<br />

– mehr ausländische Direktinvestitionen<br />

anlocken. Dabei hat Kenia mit einer im regionalen Vergleich<br />

akademisch gut ausgebildeten Bevölkerung, einer<br />

diversifizierten Privatwirtschaft und ausbaufähigen<br />

industriellen Strukturen gute Chancen, den Regional-<br />

Hub Nairobi weiter auszubauen. Dieser Entwicklung<br />

entgegen stehen eine enorm hohe und teure Staatsverschuldung,<br />

hohe Transport- und Produktionskosten bei<br />

gleichzeitig schwacher Infrastruktur sowie eine hohe<br />

Korruptions- und Kriminalitätsrate.<br />

Biogasanlage Naivasha<br />

mit 2,4 Megawatt elektrischer<br />

Nennleistung.<br />

Havanna<br />

Foto: Markus Fürst<br />

Kuba: große Ausbaupläne für Bioenergie –<br />

Anerkennung privatwirtschaftlichen Besitzes<br />

in neuer Verfassung schafft positive<br />

Voraussetzungen<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz und die<br />

Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien stehen<br />

in Kuba bereits seit einigen Jahren auf der Agenda.<br />

Besonders in der Lebensmittelindustrie und der Tourismusbranche<br />

wurden erst kürzlich mehrere Projekte zur<br />

Modernisierung vorangetrieben. So sind Investitionen<br />

in Höhe von 660 Millionen (Mio.) US-Dollar für die Modernisierung<br />

von Zuckermühlen und Schlachthäusern,<br />

Hühner- und Schweinemasten vorgesehen.<br />

Weiterhin weist der Tourismussektor viel Potenzial für<br />

energieffizientere Technologien im Bereich Beleuchtung<br />

für Hotels, Klima- und Lüftungsanlagen sowie solarbetriebene<br />

Heißwasseranlagen auf. Durch das 2014<br />

verabschiedete Visa-Regime wurde außerdem der Erwerb<br />

von Immobilien für ausländische Käufer erleichtert.<br />

Auch der Ausbau von Erneuerbaren Energien ist<br />

gesetztes Ziel der Regierung: Bis 2030 soll der durch<br />

Erneuerbare Energien erzeugte Stromanteil von derzeit<br />

4,3 Prozent auf 24 Prozent steigen. Dies soll vor allem<br />

durch KWK-, Biogas- und PV-Anlagen erfolgen.<br />

Konferenz zu „Erneuerbaren<br />

Energien und<br />

Energieeffizienz in der<br />

Lebensmittel- und Tourismusindustrie“<br />

am<br />

12. Juni in Havanna,<br />

Kuba.<br />

71


International<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Biogasanlage Marti I / Marti II mit zwei Fermentern à 2.500 und 4.500 Kubikmetern zur Vergärung von<br />

Schweinegülle und Schlachtabfällen. Die Anlage wurde 2017 durch das Fachverbandsmitglied Aqualimpia<br />

Engineering e.K. errichtet.<br />

Mit dem Ziel, deutschen Unternehmen die<br />

Möglichkeit zu geben, sowohl die Potenziale<br />

als auch die gegebenen Rahmenbedingungen<br />

für ein Engagement auf Kuba<br />

auszuloten, organisierte die Deutsch-Kubanische<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

gemeinsam mit der RENAC AG eine AHK-<br />

Geschäftsreise zu Erneuerbaren Energien<br />

und Energieeffizienz in der Lebensmittelund<br />

Tourismusindustrie auf Kuba.<br />

Die Fachveranstaltung fand im Rahmen der<br />

Exportinitiative des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom 11.<br />

bis 15. Juni in Havanna statt und bot den<br />

idealen Rahmen, um Möglichkeiten zur<br />

Umsetzung Kubas Energiestrategie 2030<br />

zu erörtern. Deutsche und kubanische<br />

Referentinnen und Referenten sowie aus<br />

Deutschland angereiste Unternehmensvertreter<br />

diskutierten vor 130 Teilnehmern<br />

Kooperationsmöglichkeiten bei der Umgestaltung<br />

des kubanischen Energiesektors.<br />

Erneuerbare-Anteil soll von 4 auf<br />

25 Prozent anwachsen<br />

So soll der Anteil Erneuerbarer Energien an<br />

der Gesamtenergieproduktion des Landes<br />

von derzeit 4 auf 25 Prozent erhöht werden.<br />

Hierbei setzt die kubanische Regierung neben<br />

Solarthermie und Photovoltaik in erster<br />

Linie auf Biogas und Windenergie. Im Anschluss<br />

an die Fachveranstaltung konnten<br />

sich die deutschen Experten und Unternehmer,<br />

darunter auch Fachverbands-Mitglieder,<br />

bei Besuchen der wichtigsten kubanischen<br />

Importgesellschaften und vorab<br />

in organisierten Einzelgesprächen ein Bild<br />

über Einsatzmöglichkeiten ihrer Produkte<br />

und Dienstleistungen machen.<br />

Im Rahmen der Geschäftsreise besuchten<br />

die Akteure der deutschen Biogasbranche<br />

unter anderem die Einkaufsgesellschaft<br />

ENERGOIMPORT (Import und Vertrieb von<br />

Erzeugungsanlagen, Komponenten und<br />

Ersatzteilen), die Einkaufsgesellschaft für<br />

die Zuckerindustrie, AZUIMPORT, sowie<br />

die Einkaufsgesellschaften für Tourismus<br />

(ITH, MINTUR) und der Lebensmittelindustrie<br />

(ALINPEN, GEIA, MINAL) und hatten<br />

ausgiebig Gelegenheit, sich über bereits<br />

umgesetzte und anstehende Projekte<br />

und die Erwartungen der jeweiligen Partner<br />

auszutauschen.<br />

Eine große Herausforderung, die in den<br />

bilateralen Gesprächen zwischen deutschen<br />

Teilnehmern und ihren kubanischen<br />

Gesprächspartnern immer wieder thematisiert<br />

wurde, ist die Finanzierung von<br />

Energieprojekten. Da die Struktur des Außenhandels<br />

durch das planwirtschaftlich<br />

organisierte Wirtschaftssystem geprägt ist,<br />

hält der Staat ein Außenhandelsmonopol.<br />

Es wird verwaltet durch das Ministerium für<br />

Außenhandel und Außenhandelsinvestitionen<br />

(Ministerio del Comercio y la Inversion<br />

Extranjera, MINCEX).<br />

Als Akteure auf kubanischer Seite treten<br />

nur staatlichen Firmen auf, die eine (zeitlich<br />

befristete) Konzession zur Ein- und<br />

Ausfuhr exakt definierter Zollpositionen<br />

bekommen. Sie sind im Nationalen Register<br />

der Exporteure und Importeure aufgeführt<br />

(anzufragen über die Kubanische<br />

Handelskammer: http://www.camaracuba.<br />

cu). Derzeit sind etwa 360 Unternehmen<br />

registriert.<br />

EnergoImport zuständig<br />

für Import und Vertrieb von<br />

Erzeugungsanlagen<br />

Für den Bereich der Erneuerbaren Energien<br />

ist das Ministerium für Basisindustrie<br />

(MINBAS) zuständig. Ihm untersteht das<br />

Unternehmen Unión Eléctra (UNE), dem<br />

Foto: Aqualimpia Engineering e.K.<br />

die wesentlichen öffentlichen Erzeugungs-,<br />

Transport- und Distributionsanlagen unterstellt<br />

sind. Das entsprechende Außenhandelsunternehmen<br />

EnergoImport ist<br />

zuständig für den Import und Vertrieb von<br />

Erzeugungsanlagen, Komponenten und Ersatzteilen<br />

sowie für technische Dienstleistungen<br />

(wobei Arbeitsleistungen in Kuba<br />

primär von lokalen Mitarbeitern ausgeführt<br />

werden). Energieerzeugende Anlagen für<br />

spezielle Industriezweige, zum Beispiel<br />

der Zuckerindustrie, unterliegen den jeweiligen<br />

Industrieministerien.<br />

Das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit (BMZ) hat seit 2003 alle<br />

bilateralen Programme eingestellt. Das<br />

heißt, dass weder die GIZ noch die KfW<br />

Entwicklungsbank oder die DEG gegenwärtig<br />

bilateral in Regierungsverhandlungen<br />

vereinbarte Projekte oder Programme<br />

unterstützt. Diese Haltung kann jedoch<br />

seitens der Bundesregierung jederzeit bilateral<br />

gelöst werden. Entsprechend sind<br />

auch keine Förderprogramme der einzelnen<br />

Bundesländer für Kuba aufgelegt worden.<br />

Derzeit sind auch weder die Weltbank,<br />

noch der Internationale Währungsfonds,<br />

noch die Interamerikanische Entwicklungsbank<br />

in Kuba aktiv tätig. Die EU<br />

hat mit Kuba seit 1996 zwar offizielle<br />

Beziehungen aufgenommen, allerdings<br />

werden keine Projekte im Bereich Energie<br />

bzw. Erneuerbare Energien unterstützt. In<br />

Deutschland gibt es jedoch einige kommerzielle<br />

Geschäftsbanken, die in der<br />

Handelsfinanzierung mit Kuba aktiv sind.<br />

Unter anderem sind dies die DZ Bank,<br />

Unicredit, Commerzbank und – für Unternehmen<br />

aus Baden-Württemberg – die<br />

Landeskreditanstalt BW. Darüber hinaus<br />

gibt es Exportkreditgarantien über Euler<br />

Hermes für kurzfristige sowie lang- und<br />

mittelfristige Geschäfte.<br />

Autor<br />

Markus Fürst<br />

Berater Entwicklungszusammenarbeit<br />

EZ-Scout | Senior Advisor International Cooperation and<br />

Business Development<br />

der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) GmbH<br />

Entsandt zu Fachverband Biogas e.V.<br />

Tel. 0 81 61/98 46 811<br />

E-Mail: ez-scout@biogas.org<br />

E-Mail: markus.fuerst@giz.de<br />

www.biogas.org<br />

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72


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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73


Aus der<br />

Verbandsarbeit<br />

Bericht aus der Geschäftsstelle<br />

Heiße Zeiten für<br />

Biogas<br />

Nicht nur die Temperaturen waren in den vergangenen Wochen<br />

rekordverdächtig, sondern auch die aktuellen Diskussionen<br />

über neue Verordnungen und technische Regelwerke. Aufgrund<br />

einiger drohender Vertragsverletzungsverfahren (MCPD,<br />

NERC-Richtlinie etc.) herrscht akuter Handlungsdruck im<br />

Bundesumweltministerium, der sich in Form neuer Referentenentwürfe<br />

bei der TA Luft, der 44. BImSchV und der TRAS<br />

120 widerspiegelt.<br />

Von Dr. Stefan Rauh und Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel Maciejczyk<br />

Erfolg bei der Ressortabstimmung der 44. BImSchV<br />

Weiterhin intensiv in der Bearbeitung ist die Begleitung der Ressortabstimmung<br />

zur „Verordnung über mittelgroße Feuerungsanlagen“, die inzwischen<br />

als 44. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) bekannt ist und<br />

die Errichtung, Beschaffenheit und den Betrieb von Biogas-Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW) regeln soll. Nach der fristgerechten Einreichung einer umfangreichen<br />

Stellungnahme im Mai konnte durch den Fachverband eine<br />

wichtige Verbesserung bei den Übergangsfristen für die vermutlich zukünftig<br />

geltenden Abgasgrenzwerte bei NOx- [0,1 Gramm pro Kubikmeter (g/m³)]<br />

und Gesamt-C-Emissionen (1,3 g/m³) erreicht werden.<br />

Für Neuanlagen sollen die erhöhten Anforderungen ab dem 1. Januar 2023<br />

gelten und für Bestandsanlagen ab 1. Januar 2029. Der Fachverband wird die<br />

weitere Bearbeitung der 44. BImSchV intensiv begleiten und sich für praxistaugliche<br />

Anforderungen einsetzen. Da die SCR-Katalysatoren-Technik als zukünftige<br />

Abgasbehandlungstechnik mehr oder weniger gesetzt ist, empfehlen<br />

wir, bei allen Investitionen in BHKW-Technik (Neuanlagen, Austausch Motor<br />

etc.) einen Einbauraum für SCR-Katalysatoren vorzusehen.<br />

Stellungnahme des Fachverbandes zur Länderanhörung<br />

bei der TRAS 120<br />

Die TRAS 120 – Biogasanlagen wurde am 21. Juni von der Kommission für<br />

Anlagensicherheit (KAS) mit großer Mehrheit angenommen und in eine finale<br />

Länderanhörung überführt. Nach einer entsprechenden Bearbeitung der Einsprüche<br />

und letzten Diskussion in der KAS ist mit der Veröffentlichung Ende<br />

74


Engagiert. Aktiv. Vor Ort. Und in Berlin: Der Fachverband Biogas e.V.<br />

des Jahres zu rechnen. Aus Sicht des Fachverbandes<br />

herrscht nach wie vor umfänglicher Änderungsbedarf<br />

an dem Entwurf.<br />

Dieser wurde auch nochmal in einer Stellungnahme an<br />

die jetzt an der Anhörung beteiligten Länderbehörden<br />

weitergegeben. Die Hauptkritik an dem Entwurf der TRAS<br />

120 besteht immer noch bezüglich der Anforderungen<br />

an die Gasspeichersysteme (Umgang mit einschaligen<br />

Gasspeichern und den Klemmschlauchanbringungen),<br />

der fehlenden klaren Regelungen im Umgang mit Bestandsanlagen<br />

und der für ein technisches Regelwerk zu<br />

detaillierten und einschränkenden Anforderungen.<br />

Neuer Referentenentwurf der TA Luft<br />

Das Referat Genehmigung ist aktuell mit dem Ende<br />

Juli bekanntgewordenen Referentenentwurf der TA Luft<br />

befasst. Der Entwurf weist in den biogasspezifischen<br />

Regelungen durchaus positive Änderungsansätze auf.<br />

Dennoch wird hierzu eine Stellungnahme erarbeitet,<br />

um in der aktuell laufenden Ressortabstimmung entsprechenden<br />

Input liefern zu können. Bereits im Juni<br />

wurde vom Referat der Austausch über wasserrechtliche<br />

Fragestellungen im Rahmen eines Fachgesprächs<br />

initiiert und organisiert (siehe Bericht auf Seite 90).<br />

Anfang Juli wurde eine Stellungnahme zum nach 2016<br />

erneut in der Überarbeitung befindlichen Landesentwicklungsplan<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen mit<br />

Akteuren aus der Region abgestimmt und fristgerecht<br />

eingereicht. Wesentliche Forderung ist hier, dass das<br />

von der ehemaligen Landesregierung eingeführte Verbot,<br />

für Biogasprojekte im Außenbereich Bauleitplanung<br />

zu betreiben, aufgehoben wird. Aktuell werden<br />

die Entwicklungsmöglichkeiten von Biogasanlagen<br />

über die Grenzen der Privilegierung hinaus bereits auf<br />

der landesplanerischen Ebene abgeschnitten.<br />

Qualifikation der zur Prüfung befähigten<br />

Personen<br />

Um sowohl aktuelle Diskussionen zur ausreichenden<br />

Fachkunde von zur Prüfung befähigten Personen auf<br />

Biogasanlagen (gemäß Betriebssicherheitsverordnung)<br />

als auch Betreiber bei der Auswahl dieser Personen zu<br />

unterstützen, hat der Fachverband im Juli die erste<br />

Qualifizierung für die jährlich und dreijährlich wiederkehrende<br />

Prüfung erfolgreich durchgeführt. Die Qualifizierung<br />

für die sechsjährig wiederkehrende Prüfung<br />

wird im Oktober stattfinden.<br />

Des Weiteren hat das Referat Qualifizierung und Sicherheit<br />

in Abstimmung mit dem AK Sicherheit eine neue<br />

Arbeitshilfe A-018 Einweisungsprotokoll-Sicherheitshinweise<br />

für Besucher veröffentlicht. Diese Arbeitshilfe<br />

unterstützt den Betreiber bei der Sicherheitsunterweisung<br />

von Besuchern auf der eigenen Biogasanlage. Da<br />

immer mehr fremdsprachige Gruppen Biogasanlagen<br />

besichtigen, steht diese Arbeitshilfe auch in Englisch<br />

zur Verfügung (A-018-2).<br />

Im September <strong>2018</strong> startet die neue Schulungssaison<br />

im Schulungsverbund Biogas. Pünktlich zum Start der<br />

Saison haben die beiden Berufsgenossenschaften SV-<br />

LFG und BG ETEM dem Fachverband Biogas bestätigt,<br />

dass einzelne Schulungen des Schulungsverbundes<br />

Biogas im Rahmen des Unternehmermodells der BG<br />

ETEM und der SVLFG anerkannt und teilweise bezuschusst<br />

werden (weitere Informationen hierzu entnehmen<br />

Sie bitte dem Artikel auf Seite 58).<br />

Aktivitäten des Referates International<br />

Im Rahmen der Exportinitiative Energie war der Fachverband<br />

Biogas in den vergangenen Wochen auf diversen<br />

AHK-Geschäftsreisen nach Griechenland, Kuba<br />

und Kenia vertreten und stellte auf den jeweiligen<br />

Auftaktkonferenzen den deutschen Biogassektor vor.<br />

Zudem fanden mehrere Termine mit Behörden und<br />

Ansprechpartnern vor Ort statt. Im Anschluss an die<br />

AHK-Geschäftsreise nach Kenia gab es mehrere Treffen<br />

mit Verbänden in Uganda (unter anderem mit dem dortigen<br />

Biogasverband), um Kooperationsmöglichkeiten<br />

zwischen der deutschen und ugandischen Privatwirtschaft<br />

auszuloten.<br />

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit der<br />

GIZ reiste der Fachverband nach Serbien, um die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für kleine Biogasanlagen zu<br />

erörtern. Die Beratungsleistung des Fachverbandes<br />

bestand aus Modellberechnungen, um angemessene<br />

Einspeisetarife entwickeln zu können, und aus Gesprächen<br />

mit Vertretern verschiedener Ministerien und<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter.<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich. Biogas kann‘s!<br />

75


1<br />

Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Düngen mit<br />

Gärprodukten<br />

BIOGAS Wissen_2<br />

Marktakteuren in Serbien. Zudem konnten Mitarbeiter<br />

des Referates Delegationen aus Ghana, der Dominikanischen<br />

Republik, Südkorea, Mittelamerika und von<br />

Verbandsvertretern des East African Renewable Energy<br />

Network (EAREN) in Freising begrüßen.<br />

Programm der Biogas Convention steht<br />

Das Referat Veranstaltungen hat sich von Juni bis August<br />

fast ausschließlich den Vorbereitungen der BIO-<br />

GAS Convention, die vom 14. bis 16. November in<br />

Hannover stattfindet, gewidmet. Vom Konzept über die<br />

Ansprache der Referenten, vom Programmheft bis zur<br />

neuen deutschen und englischen Internetseite sollte<br />

alles im August fertig sein und dies ist auch plangemäß<br />

erfolgt.<br />

Traditionell wurden ferner über den Sommer zahlreiche<br />

Hoffeste in ganz Deutschland sowie der Johannitag in<br />

Triesdorf und die Tarmstedter Ausstellung unterstützt.<br />

Als weitere Aufgabe wurden die neuen DSGVO-Richtlinien<br />

für den Veranstaltungsbereich umgesetzt, damit<br />

auch in Zukunft sichergestellt ist, dass alle persönlichen<br />

Daten von Teilnehmern an Veranstaltungen des<br />

Fachverbandes Biogas e.V. gemäß der DSGVO verarbeitet<br />

werden können.<br />

Neue Broschüre<br />

„Düngen mit Gärprodukten“<br />

Die Nachfrage nach hochwertigem Dünger gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung. Gärprodukte stellen einen<br />

idealen Dünger für Landwirtschaft, Garten und Privatpersonen<br />

dar, deshalb hat der Fachverband<br />

Biogas in Kooperation mit der Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und der<br />

Gütegemeinschaft Gärprodukte (GGG) eine<br />

neue Broschüre herausgebracht.<br />

Auf 68 Seiten erhält der Leser umfassende<br />

Informationen rund um Anwendungsmöglichkeiten,<br />

Ausbringtechnik, die unterschiedlichen<br />

Aufbereitungsverfahren, Wirtschaftlichkeit<br />

und Vermarktungsstrategien<br />

von Gärprodukten. Darüber hinaus behandelt<br />

die Broschüre rechtliche Rahmenbedingungen<br />

und sicherheitstechnische<br />

Aspekte. Im zweiten Teil vermittelt ein umfangreiches<br />

Firmenverzeichnis einen guten Überblick<br />

über die am Markt aktiven Unternehmen. Außerdem<br />

berichten verschiedene Referenzanlagen von ihren Erfahrungen<br />

mit der Gärprodukt-Aufbereitung.<br />

Die Onlineversion der Broschüre „Düngen mit Gärprodukten“<br />

ist unter https://www.digestate-as-fertilizer.<br />

com/ ersichtlich. Die Printversion der Broschüre „Düngen<br />

mit Gärprodukten“ liegt seit August vor und kann<br />

direkt beim Fachverband Biogas bestellt werden. Zudem<br />

wird Ende dieses Jahres die Broschüre in Englisch<br />

mit dem Titel „Digestate as fertilizer“ erscheinen. Falls<br />

Sie ein Firmenportrait dafür schalten möchten, können<br />

Sie sich an die Geschäftsstelle wenden.<br />

Fahrplanbetrieb gewinnt an Bedeutung<br />

Im August fand ein Austausch des Arbeitskreises Direktvermarktung<br />

statt. Hintergrund waren die neuen<br />

Rahmenbedingungen auf den Regelenergiemärkten,<br />

wo seit kurzem 4-Stunden-Zeitscheiben ausgeschrieben<br />

werden. Ebenso von Bedeutung für die Märkte ist<br />

das sogenannte Mischpreisverfahren für den Leistungsund<br />

Arbeitspreis, dessen Einführung erst mal bis Oktober<br />

verschoben wurde.<br />

Das Ergebnis der Diskussion war eindeutig. Der bereits<br />

vor Jahren vorausgesagte Preisverfall hat nunmehr<br />

einen Punkt erreicht, ab dem die Regelenergie kaum<br />

mehr für Betreiber von Biogasanlagen Spaß macht.<br />

Die kommenden Mechanismen werden diese Situation<br />

eher befördern.<br />

Was ist die Konsequenz? In Zukunft ist zu erwarten,<br />

dass kaum relevante Erlöse im Bereich der Regelenergie<br />

möglich sind, wenn keine grundlegende Trendwende<br />

eintritt. Gleichwohl zeigen die Börsenpreise, dass<br />

vermehrt Zusatzerlöse über eine nachfrageorientierte<br />

Fahrweise zu erreichen sind. Zusammenfassend lässt<br />

sich also sagen, dass zwar die Regelenergiemärkte in<br />

der Zukunft allenfalls ein minimales Zubrot bieten<br />

werden, aber die nachfrageorientierte Fahrweise gute<br />

Chancen eröffnet.<br />

Treffen bei der Clearingstelle EEG<br />

zum Mess- und Eichwesen<br />

Anfang Juli fand ein Treffen bei der Clearingstelle EEG<br />

mit Vertretern der Eichbehörden statt, um über den<br />

derzeitigen Stand der auf Biogasanlagen verwendeten<br />

Messgeräte zu diskutieren. Gerade im Bereich der<br />

Messung der eingesetzten Gülle- und NawaRo-Mengen<br />

sehen die Eichbehörden noch einen deutlichen Verbesserungsbedarf,<br />

da ein Großteil der verwendeten Geräte<br />

nicht eichfähig ist.<br />

Im Rahmen des Treffens wurden die Möglichkeiten<br />

diskutiert, damit Anlagen in Zukunft dem Eichrecht<br />

entsprechen. Dabei wurden einige Lösungskonzepte erarbeitet.<br />

Es zeigte sich aber auch, dass es in bestimmten<br />

Bereichen noch keine technischen Lösungen gibt<br />

beziehungsweise die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

noch angepasst werden müssen. Der Fachverband wird<br />

sich weiterhin intensiv an den Diskussionen beteiligen<br />

und sich für praxisgerechte Lösungen und Übergangsfristen<br />

einsetzen.<br />

Autoren<br />

Dr. Stefan Rauh<br />

Manuel Maciejczyk<br />

Geschäftsführer<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Angerbrunnenstr. 12 ∙ 85356 Freising<br />

Tel. 0 81 61/98 46 60<br />

E-Mail: info@biogas.org<br />

76


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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77


Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Regionalgruppe Süd-Württemberg – Kreisgruppe Alb-Donau<br />

Veranstaltung mit Agrar-<br />

Staatssekretärin Gurr-Hirsch<br />

Vor gut einem Jahr startete die<br />

Regionalgruppe Süd-Württemberg<br />

den Versuch, unter der<br />

Ebene der Regionalgruppen im<br />

Fachverband Biogas<br />

e.V. freiwillige Kreisgruppen zu<br />

gründen. Die sehr aktive Kreisgruppe<br />

im Alb-Donau-Kreis hat<br />

schon im vergangenen Winter Vorarbeit<br />

geleistet und nun nach Vermittlung<br />

durch MdL Manuel Hagel<br />

eine sehr gute Veranstaltung<br />

mit Staatssekretärin Friedlinde<br />

Gurr-Hirsch vom Landwirtschafts-<br />

Ministerium in Ehingen-Berg<br />

durchgeführt.<br />

Hauptthemen der Veranstaltung<br />

waren das Güterkraftverkehrsgesetz<br />

und die Düngeverordnung.<br />

Gurr-Hirsch hielt ein Kurzreferat<br />

zur aktuellen Landesagrarpolitik und den<br />

Schwerpunkten ihrer Arbeit. Dem allgemeinen<br />

und medialen Trend entgegen wird an<br />

einem Ernährungsführerschein gearbeitet,<br />

der eine ausgewogene und gesunde Ernährung<br />

insbesondere der jungen Generation<br />

nahebringt.<br />

Franz-Josef Schenk referierte zum aktuellen<br />

Stand und den Schwierigkeiten des<br />

Von rechts: Oberbürgermeister Alexander Baumann, Stadt Ehingen, MdL<br />

Manuel Hagel (CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg), Agrar-<br />

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), Franz-Josef Schenk,<br />

Regionalgruppensprecher Süd-Württemberg, Daniel Jerg, Kreisgruppe<br />

Alb-Donau-Kreis, Reinhold Schmid, Kreisgruppe Alb-Donau-Kreis, Ernst<br />

Buck, Kreisobmann Kreisbauernverband Alb-Donau-Kreis.<br />

landwirtschaftlichen Verkehrs im Geltungsbereich<br />

des Güterkraftverkehrsgesetzes.<br />

Er zeigte auf, wo gesetzliche Regelung,<br />

Theorie und Praxis aktuell noch nicht zusammenpassen<br />

und wir von der Politik<br />

noch Nachbesserungen brauchen. Er bat<br />

im Rahmen der Möglichkeiten um Unterstützung.<br />

Unser besonderes Anliegen<br />

diesbezüglich an den Gesetzgeber ist, die<br />

durch die Bauart der (Zug-)-Fahrzeuge und<br />

Anhänger sowie durch die bauartbedingte<br />

Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h eindeutig<br />

der Landwirtschaft zuzuordnenden<br />

Verkehre mit land- und forstwirtschaftlichem<br />

Ladegut ganz aus dem Geltungsbereich<br />

des Güterkraftverkehrsgesetzes<br />

auszunehmen. Dafür gibt es eine Vielzahl<br />

von Argumenten, die aufgezeigt<br />

wurden. Zudem sollten die Regeln<br />

für den Lohnunternehmer<br />

mit lof-Ladung gleichermaßen<br />

angewandt werden. Schenk wandte<br />

sich an die politischen Vertreter<br />

und argumentierte noch zum<br />

Thema Maut. Unser Straßennetz<br />

beinhaltet alle öffentlichen Wege,<br />

was zur Folge haben könnte, dass<br />

im Falle einer nicht einheitlichen<br />

Mautveranlagung die mautpflichtigen<br />

Fuhrwerke einer Transportkette<br />

über die bewohnten Gebiete<br />

die Maut umfahren könnten. Daher<br />

ist eine Regelung, die über das<br />

lof-Ladegut als Kriterium befreit und auch<br />

die lof-Lohnunternehmer gleichermaßen<br />

berücksichtigt, von großer Wichtigkeit.<br />

Zur Düngeverordnung übernahmen dann<br />

Reinhold Stetter vom Pflanzenberatungsdienst<br />

und Reinhold Schmid. Es wurde<br />

aufgezeigt, dass die Vorgaben der Düngeverordnung<br />

gelten, aber die vom Land<br />

zur Verfügung zu stellende Software nur<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Verband<br />

teilweise fertiggestellt ist. Dadurch würden<br />

Doppel-Nachweise notwendig mit zunächst<br />

vorläufig geschätzten und später<br />

mit tatsächlichen Zahlen. Ebenso wurde<br />

der Wunsch an die Staatssekretärin herangetragen,<br />

dass das erste Jahr als eine Art<br />

Monitoring angesehen werden solle, um mit<br />

den Erfahrungen des ersten Jahres die Umsetzung<br />

in den Folgejahren zu verbessern.<br />

Die Notwendigkeit der Derogation wurde<br />

ebenso deutlich gemacht, da die immer<br />

geforderte Kreislaufwirtschaft durch die<br />

Düngeverordnung aufgebrochen wird.<br />

Zudem wäre eine Förderung organischen<br />

Düngens über das Landesförderprogramm<br />

sehr sinnvoll. Die Vorgabe, dass durch die<br />

Aufnahme von Gülle/Gärrest so mancher<br />

Aufnahmebetrieb vorzeitig zur Erstellung<br />

einer Stoffstrombilanz genötigt wird, ist für<br />

die Bereitschaft, organischen Dünger aufzunehmen,<br />

abschreckend und bedarf einer<br />

Anreizlösung.<br />

Autor<br />

Franz-Josef Schenk<br />

Regionalgruppensprecher Süd-Württemberg<br />

Regionalgruppe Oberbayern<br />

Sicherheitspraxistag in<br />

Palling veranstaltet<br />

Am 5. Juli fand in Palling ein<br />

Sicherheitspraxistag statt, gegliedert<br />

in einen Theorieteil am<br />

Vormittag und einen Praxisteil<br />

auf einer Biogasanlage am<br />

Nachmittag. Dr. Stefan Binder, der damals<br />

noch für den Fachverband Biogas tätig war,<br />

stellte in seinem Eingangsvortrag technische<br />

Lösungsstrategien zur Einhaltung<br />

neuer Emissionsgrenzwerte für Blockheizkraftwerke<br />

vor. Marion Wiesheu, Referatsleiterin<br />

Sicherheit und Qualifizierung im<br />

Fachverband, gab den Besuchern ein Update<br />

zu aktuellen Entwicklungen. Wolfgang<br />

Klein von der SVLFG, Regionaldirektion<br />

München, referierte zum Thema Sicherheit<br />

aus dem Blickwinkel „Theorie und Praxis“.<br />

Eindringlich wies er die Teilnehmer darauf<br />

hin, dass im Schadensfall immer der Betreiber<br />

in der Verantwortung stehe.<br />

Anschließend erläuterte Martin Barth, Regionalgruppensprecher<br />

und befähigte Person<br />

nach TRBS 1203/3.1 Explosionsgefährdungen,<br />

noch die Schwerpunkte einer<br />

Gefährdungsbeurteilung und die daraus resultierende<br />

Ex-Schutzdokumentation und<br />

stellte beispielhaft die praktische Umsetzung<br />

vor. Die Anwesenden beklagten sich<br />

über die immer höheren Anforderungen<br />

beim Betrieb einer Biogasanlage, die auch<br />

mit entsprechenden Kosten verbunden<br />

sind, während die Vergütung über die Ausschreibung<br />

sinkt. Bei dem anschließenden<br />

Anlagenbesuch stellte der Betreiber Thomas<br />

Brandmayr seinen Betrieb vor. Danach<br />

konnten sich die Teilnehmer durch Herrn<br />

Klein und Georg Pallauf von der SVLFG<br />

über die Anforderungen an eine persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA) informieren.<br />

Die SVLFG und Martin Barth hatten zahlreiche<br />

Beispiele für eine PSA mitgebracht,<br />

deren bestimmungsgemäßer Gebrauch vorgestellt<br />

wurde.<br />

Autorin<br />

Helene Barth<br />

Regionalgruppe Oberbayern<br />

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Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Regionalgruppe Oberfranken<br />

Foto: Markus Bäuml<br />

Von links: Regierungspräsidentin<br />

Heidrun<br />

Piwernetz, MdL Martin<br />

Schöffel, MdL Gudrun<br />

Brendl-Fischer, Landwirtschaftsministerin<br />

Michaela Kaniber, Anlagenbetreiber<br />

Stefan<br />

und Inge Murrmann,<br />

Umweltminister Marcel<br />

Huber und MdL Klaus<br />

Adelt.<br />

Silphie-Anbau in der Nördlichen<br />

Frankenalb<br />

Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz<br />

begrüßte auf der Hofstätte der Familie<br />

Murrmann in Fernreuth bei Hollfeld in<br />

Oberfranken zahlreiche Ehrengäste zur Vorstellung<br />

des Silphie-Demonstrationsprojekts.<br />

Mit dabei waren auch Landwirtschaftsministerin<br />

Michaela Kaniber und Dr. Marcel Huber (Staatsminister<br />

für Umwelt und Verbraucherschutz), die mit ihren<br />

jeweiligen Ministerien das Projekt „Silphie-Anbau in<br />

der Nördlichen Frankenalb“ je zur Hälfte finanziell unterstützen.<br />

Kaniber blickte in ihren Ausführungen zunächst auf<br />

die Geschichte des Maisanbaus in Deutschland und<br />

wie dieser damals in den Siebzigerjahren von Experten<br />

stark unterschätzt wurde. Sie könne sich sehr gut vorstellen,<br />

dass sich selbiges mit der Silphiepflanze wiederhole<br />

und verwies auf ihre zahlreichen Vorteile für<br />

den Boden-, Insekten- und Wasserschutz. Sie setzt dabei<br />

unter anderem auch auf die bayerischen Landwirte,<br />

von denen bereits heute rund jeder zweite Betrieb an<br />

freiwilligen Maßnahmen im Rahmen von Kulturlandschaftsprogrammen<br />

mitmache.<br />

Schließlich lobte Kaniber das Pilotprojekt in Oberfranken<br />

und verwies darauf, dass es als Vorzeigeprojekt für<br />

ganz Bayern dienen werde. Ihr Kabinettskollege Dr. Marcel<br />

Huber stellte fest: Der Klimawandel ist da. Er mache<br />

sich während der vergangenen 10 bis 20 Jahre mit<br />

seinen Extremwetterereignissen, wie zum Beispiel der<br />

diesjährigen Sommer-Trockenphase oder Starkregenereignissen,<br />

für jeden bemerkbar. Bayern habe sich zum<br />

Ziel gesetzt, seinen CO 2<br />

-Ausstoß von derzeit 6 Tonnen<br />

pro Bürger auf zukünftig 2 Tonnen pro Bürger zu senken.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, müsse bei den Bürgern<br />

um Verständnis und Unterstützung geworben werden.<br />

Das sei nicht immer ganz so einfach. Denn einerseits<br />

solle aus der Atomkraft ausgestiegen werden und andererseits<br />

wollten Kritiker keine Windenergieanlagen,<br />

weil sie die Landschaft verschandeln würden, oder<br />

keine Wasserkraftwerke, weil sie die Fische bedrohten,<br />

oder keine Biogasanlagen, weil sie die Vermaisung förderten<br />

usw. Umso mehr freut es Huber, dass man mit<br />

der Silphie eine blühende Alternative zum Mais gefunden<br />

habe, die die nachlassende Toleranz in Akzeptanz<br />

umwandle. Wenn sich damit für Biogas eine Lösung<br />

auftue, dann muss man sich hier treffen und dies voranbringen.<br />

Nach den Grußworten wurden die Minister von den<br />

jeweiligen Vertretern der begleitenden Institute über<br />

die verschiedenen Forschungsbereiche, insbesondere<br />

die ökologische und landwirtschaftliche Begleitforschung,<br />

informiert. Da diese Forschungsarbeiten noch<br />

bis 2023 laufen, konnte nur ein kurzes Zwischenfazit<br />

gegeben werden, das aber insgesamt sehr positiv<br />

ausfiel.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. Markus Bäuml<br />

Regionalreferent<br />

Regionalbüro Süd-Ost<br />

Im Fuhrtal 23<br />

93133 Burglengenfeld<br />

Tel. 0 94 71/95 06 28<br />

E-Mail: markus.baeuml@biogas.org<br />

80


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Verband<br />

Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

Zwei Tage im Zeichen der Bioenergie<br />

Die Universität Rostock war vom<br />

28. bis 29. Juni Gastgeber des<br />

mittlerweile 12. Rostocker Bioenergieforums.<br />

Unter Schirmherrschaft<br />

des Ministeriums für<br />

Energie, Infrastruktur und Digitalisierung<br />

Mecklenburg-Vorpommern stand in diesem<br />

Jahr das Thema „Bioenergie in der Sektorenkopplung“<br />

im Mittelpunkt des Forums.<br />

Den Teilnehmern bot die Veranstaltung eine<br />

breite Palette an Vorträgen, wobei aktuelle<br />

Rahmenbedingungen sowie Konzepte, Forschungsarbeiten<br />

und technologische Entwicklungen<br />

und Verknüpfungen zwischen<br />

den verschiedenen Sektoren, inklusive der<br />

stofflichen Nutzung, vorgestellt wurden.<br />

In der Plenarveranstaltung machten die<br />

Vortragenden einmal mehr deutlich, dass<br />

die Bioenergie ein wichtiger Baustein der<br />

Energiewende ist. Eine wichtige Botschaft<br />

war: Der Anlagenbestand, der heute schon<br />

systemdienlich Strom bereitstellt und<br />

dabei gleichzeitig klimaneutrale Wärmeversorgung<br />

liefert, ermöglicht durch die<br />

Nutzung der Sektorkopplung langfristig geringere<br />

gesamtvolkswirtschaftliche Kosten<br />

in der Energiewende mit Bioenergieanlagen,<br />

als ohne sie entstehen würden.<br />

Podiumsdiskussion auf der Regionalkonferenz „Flexibilität mobilisieren“ der Agentur für Erneuerbare<br />

Energien im Rahmen des 12. Rostocker Bioenergieforums.<br />

Sehr eindringlich verdeutlichte Prof. Bert<br />

Buchholz, Leiter des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen<br />

und Verbrennungsmotoren an<br />

der Universität Rostock, dass Biokraftstoffe<br />

unverzichtbare Energieträger auf dem<br />

Weg zum klimaneutralen Antrieb sind. Der<br />

Verbrennungsmotor muss Bestandteil der<br />

Energiewende werden, da der notwendige<br />

Foto: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.<br />

Ausbau der Elektromobilität alleine die<br />

anspruchsvollen Ziele im Verkehrssektor<br />

nicht erreichen wird – war eine seiner Aussagen.<br />

Das Potenzial der gasförmigen und<br />

flüssigen Bio-Kraftstoffe muss umfassend<br />

ausgenutzt werden.<br />

Maik Orth wies neben dem erreichten<br />

Stand der Bioenergienutzung in Mecklenburg-Vorpommern<br />

in den Sektoren Strom,<br />

Wärme und Mobilität auf das Potenzial des<br />

Biogasanlagenbestandes in dem Bundesland<br />

hin, um zukünftig zum Beispiel über<br />

Power-to-Gas-Technologien andere (fluktuierende)<br />

Erneuerbare Energien aus dem<br />

Stromsektor besser in anderen Sektoren<br />

nutzbar zu machen.<br />

Bis zu 450 Millionen Kubikmeter Methan<br />

könnte aufgrund des CO 2<br />

-Anteils im Biogas<br />

mit dem Anlagenbestand von Mecklenburg-Vorpommern<br />

(MV) unter Nutzung von<br />

etwa 8.650 Gigawattstunden Überschussstrom<br />

über die Methanisierung zusätzlich<br />

bereitgestellt werden. Diese nutzbare Energiemenge<br />

entspricht etwa der derzeitigen<br />

Windstromeinspeisung in MV und macht<br />

das große Potenzial deutlich.<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Maik Orth<br />

Regionalgruppensprecher<br />

Tel. 03 82 95/74 101<br />

E-Mail: ibz@ibz-hl.de<br />

81


Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Mit 50 Mitgliedern startet der<br />

Landesverband Erneuerbare Energien<br />

Gründungsversammlung<br />

als Startschuss für<br />

die Arbeit des Landesverbandes<br />

Erneuerbare<br />

Energien Niedersachsen/Bremen.<br />

Regional<br />

büro<br />

NORD<br />

Im Oktober letzten Jahres beschlossen der<br />

Bundesverband Windenergie Niedersachsen/Bremen<br />

und die Regionalgruppen des<br />

Fachverbandes Biogas in Niedersachsen,<br />

die Kräfte in einem Landesverband Erneuerbare<br />

Energien Niedersachsen/Bremen zu<br />

bündeln. Nach mehreren Monaten intensiver<br />

Arbeit in einer Lenkungsgruppe, Absprachen mit<br />

den Spartenverbänden auf Bundesebene und dem<br />

Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fiel am<br />

3. Juli der Startschuss. Die 50 Gründungsmitgliedern<br />

decken die gesamte Vielfalt der Erneuerbaren<br />

Energien ab: Neben den Branchensparten Wind,<br />

Sonne, Biomasse und Wasserkraft ist die Ländliche<br />

Fotos: Fachverband Biogas e.V.<br />

Erwachsenenbildung (LEB) genauso vertreten wie Unternehmen,<br />

Vereine, Einzelpersonen und Banken. Als<br />

Vorsitzender wurde Wilhelm Pieper aus dem Emsland<br />

gewählt. Während Vorsitzender Wilhelm Pieper mit<br />

seiner Familie sowohl im Bereich der Biomasse als<br />

auch im Windbereich tätig ist, spiegelt sich die Bandbreite<br />

der niedersächsischen Erneuerbare-Energien-<br />

Branche auch im gesamten neugewählten Vorstand<br />

wider.<br />

Für den Fachverband Biogas unterschrieb Präsident<br />

Horst Seide den Beitritt in den LEE. Im geschäftsführenden<br />

Vorstand des neuen Verbandes vertreten sind<br />

Thorsten Kruse, Biogasanlagenbetreiber und Betreibersprecher<br />

der Regionalgruppe Lüneburger Heide,<br />

sowie Gustav Wehner aus Oldenburg, Vorsitzender des<br />

Finanziererbeirats des Fachverbandes. Als Beisitzer<br />

wurden Ernst Schnackenberg, Betreiber aus Tarmstedt<br />

und stellvertretender Betreibersprecher der Regionalgruppe<br />

Nordhannover, sowie der Betreibersprecher<br />

Südniedersachsen, Friedrich Hake, gewählt, der auch<br />

den Solarbereich mit abbildet.<br />

„Jede der Erneuerbaren Energien hat ihre Stärke und<br />

gemeinsam wollen wir die Energieversorgung in Niedersachsen<br />

und Bremen sicherstellen. Dabei wollen wir<br />

nicht nur kleine Dörfer versorgen, sondern auch die Industrieversorgung<br />

übernehmen. Nur in der Gesamtheit<br />

können wir gewinnen, deshalb will der LEE im Dialog<br />

mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Energiewende<br />

innovativ gestalten“, erläuterte Vorsitzender<br />

Wilhelm Pieper die Zielsetzung des Verbandes.<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Verband<br />

Auch bedeutende Unternehmen wie der Windenergieanlagenhersteller<br />

ENERCON gehören zu den<br />

Gründungsmitgliedern. Als Gast der Gründungsversammlung<br />

war auch der zuständige Referatsleiter des<br />

niedersächsischen Umweltministeriums Dr. Christoph<br />

Schmidt-Eriksen anwesend. Der enge Schulterschluss<br />

mit dem Bundesverband wurde in der Moderation der<br />

Gründungsversammlung durch den Geschäftsführer<br />

des BEE, Dr. Peter Röttgen, deutlich. Er betonte ausdrücklich<br />

die Bedeutung der Landesverbände für die<br />

politische Arbeit im föderalen System.<br />

Erste Maßnahmen des Verbandes sind der Aufbau einer<br />

Geschäftsstelle und politische Gespräche. Als Hauptformat<br />

soll der Energietalk entwickelt werden, der zum<br />

ersten Mal im September mit Umweltminister Olaf Lies<br />

in Papenburg mit dem Ziel, Wirtschaft und Politik zusammenzubringen,<br />

stattfindet.<br />

Erneuerbare zeigen Flagge in Tarmstedt<br />

Bei Tarmstedt weiß der Nordwesten Niedersachsens<br />

Bescheid. Die große Landwirtschafts- und Verbraucherausstellung<br />

verwandelt den beschaulichen Ort zu<br />

einem Treffpunkt Norddeutschlands – und mittendrin,<br />

unter Federführung des Fachverbandes Biogas, Regionalgruppe<br />

Nordhannover, die Erneuerbaren Energien.<br />

Harm Grobrügge und Kurt Massmann haben schon seit<br />

Jahren Akteure der Erneuerbaren Energien am Stand<br />

des Fachverbandes gebündelt. Also war der Stand der<br />

perfekte Ort für den ersten öffentlichen Auftritt des<br />

Landesverbandes Erneuerbare Energien Niedersachsen/Bremen<br />

(LEE). Mit einem Quiz wurden Besucher<br />

an das Thema herangeführt. Der Stand war der Treffpunkt<br />

für Biogasanlagenbetreiber und für am Thema<br />

Erneuerbare Interessierte.<br />

Auch die Politikprominenz konnte begrüßt werden.<br />

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast besuchte<br />

gemeinsam mit<br />

dem Bundestagsabgeordneten<br />

Oliver Grundmann<br />

den Stand und<br />

nahm sich Zeit, über<br />

die Themen der Erneuerbaren<br />

zu diskutieren.<br />

LEE-Vorsitzender Willi<br />

Pieper verdeutlichte,<br />

dass die Raumordnung<br />

den Ausbau der Windenergie<br />

auch weiterhin<br />

ermöglichen muss und<br />

von Biogasseite wurde<br />

deutlich gemacht, dass<br />

die Umsetzung der<br />

Düngeverordnung und<br />

insbesondere die Anrechenbarkeit<br />

von Vertragsflächen<br />

als Nachweisflächen<br />

landesweit<br />

Am Stand des neuen Landesverbandes Erneuerbare Energien<br />

(LEE) Niedersachsen/Bremen auf der Tarmstedter Ausstellung<br />

Anfang Juli, von links: MdB Oliver Grundmann, LEE-Geschäftsführerin<br />

Silke Weyberg (Fachverband Biogas e.V.), Niedersachsens<br />

Landwirtschaftsminister Barbara Otte-Kinast und<br />

LEE-Vorsitzender Wilhelm Pieper.<br />

einheitlich geregelt werden muss. Weitere Besucher<br />

des Standes waren der Vorsitzende des Umweltausschusses<br />

im Niedersächsischen Landtag Axel Miesner,<br />

die beiden örtlichen Landtagsabgeordneten Eike<br />

Holsten und Marco Mohrmann sowie der Landrat des<br />

Landkreises Rotenburg/Wümme Hermann Luttmann.<br />

Autorin<br />

Dipl.-Ing. agr. Silke Weyberg<br />

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Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Schorsch Hackl interessiert sich für nachhaltige<br />

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Silphie (DWS) zu Energie umgewandelt werden. Der<br />

Anbau von Dauerkulturen bietet darüber hinaus noch<br />

weitere Vorteile für den Natur-, Boden- und Gewässerschutz.<br />

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Viel erreicht.


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Maximale Auslastung<br />

Verband<br />

maximale Rendite!<br />

Silphie-Fachgespräch am Feldrand, von<br />

links: Ralf Brodmann von Donau-Silphie,<br />

Sebastian Altmann, Anlagenbetreiber<br />

und Silphie-Pionier, Schorsch Hackl,<br />

Biogas-Botschafter des Fachverbandes<br />

Biogas e.V., Franz Winkler, Regionalgruppensprecher<br />

Fachverband Biogas, und<br />

Hans Laumer, Wildlebensraumberater<br />

Niederbayern.<br />

Foto: Markus Bäuml<br />

Wo kommt meine DWS eigentlich her?<br />

Dies wollte Schorsch Hackl, der erfolgreichste<br />

Rennrodler aller Zeiten und<br />

sympathischer Botschafter der Biogasbranche,<br />

ganz einfach mal wissen. Aus<br />

diesem Grund besuchte er den Acker von<br />

DWS-Pionier Sebastian Altmann gleich<br />

neben dessen Biogasanlage in Ettling. Er<br />

lieferte vor zwei Jahren gemeinsam mit<br />

Markus Bäuml, Regionalreferent Süd-Ost<br />

im Fachverband Biogas e.V., die Pflanzen<br />

für Hackls heimischen Garten.<br />

Regionalgruppensprecher Franz Winkler<br />

begrüßte dazu neben dem Stargast auch<br />

mehrere Gäste, die die Pflanze und ihre<br />

Vorteile bestens erklären konnten. Die<br />

Unterstützer dieser blühenden Variante<br />

aus der großen Vielzahl von blühenden<br />

Energiepflanzen, mit denen sich in Biogasanlagen<br />

nachhaltig Energie gewinnen<br />

lässt, kamen gerne, um dies im Einzelnen<br />

vorzustellen. Ralf Brodmann von Donau-<br />

Silphie erklärte die Pflanze und ihre vielschichtigen<br />

Vorteile, insbesondere ihre<br />

Eigenschaft zur CO 2<br />

-Fixierung in der Wurzelmasse,<br />

was einerseits die Bodenfruchtbarkeit<br />

verbessert, aber andererseits – und<br />

vor allem – auch eine CO 2<br />

-Senke darstellt.<br />

Gleich aus der Nachbarschaft kam der<br />

Imker Wimmer und bestätigte die großen<br />

Vorteile der blühenden Silphiepflanze<br />

für seine Bienen – vor allem als Pollenlieferant<br />

–, aber auch für all die anderen<br />

wichtigen und nützlichen Insekten, wie<br />

die Wildbienen und Schmetterlinge. Eine<br />

ähnliche Einschätzung gab Hans Laumer,<br />

der Wildlebensraumberater vom Fachzentrum<br />

für Agrarökologie in Straubing, für die<br />

heimischen Vogelarten, insbesondere für<br />

die Hühnervögel.<br />

Er verwies aber auch auf die fast das<br />

ganze Jahr hindurch bestehende gute<br />

Deckung für das Niederwild zum Schutz<br />

vor den Prädatoren, wie zum Beispiel dem<br />

Fuchs. Der Kreisobmann des Bayerischen<br />

Bauernverbandes Friedhelm Dickow ergänzte,<br />

dass der Anbau der Silphie seit<br />

diesem Jahr erleichtert wurde, da sie von<br />

Landwirten im Rahmen ihrer Greeningverpflichtung<br />

eingesetzt werden darf. Hier<br />

müsste sich eine für alle Seiten sinnvolle<br />

Zusammenarbeit entwickeln, da zukünftig<br />

über die Greeningmaßnahme Landwirte<br />

ohne eigene Biogasanlage diese blühende<br />

Energiepflanze auf geeigneten Flächen für<br />

Biogasanlagenbetreiber anbauen können.<br />

Zum Schluss fasste Schorsch Hackl die<br />

verschiedenen Vorteile für Natur-, Boden-<br />

Gewässerschutz und nachhaltige Energiegewinnung<br />

sowie deren Notwendigkeit für<br />

die menschliche Existenz auf der Erde mit<br />

seinen Worten zusammen. Er appellierte,<br />

dass die Politik mit verbesserten Rahmenbedingungen<br />

die Nutzung der verschiedenen<br />

Varianten an blühenden Energiepflanzen<br />

verbessern müsse. Gemeinsam<br />

mit dem Fachverband Biogas will er als<br />

Botschafter der Branche gerne auf die<br />

vielfältigen Vorteile aufmerksam machen,<br />

die mit Biogasanlagen möglich sind, wie<br />

dies beispielsweise mit blühenden Energiepflanzen<br />

der Fall ist.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.biogas.org beziehungsweise https://<br />

www.farbe-ins-feld.de/<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. agr. Markus Bäuml<br />

Regionalreferent Süd-Ost<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Im Fuhrtal 23 · 93133 Burglengenfeld<br />

Tel. 0 94 71/601 95 50<br />

E-Mail: markus.baeuml@biogas.org<br />

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www.biogas.org // www.schulungsverbund-biogas.de // www.biogas-convention.com<br />

– 1 –<br />

11.04.18 16:27<br />

Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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10115 Berlin<br />

Dem Klimaschutz verpflichtet.<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

Angerbrunnenstraße 12<br />

85356 Freising<br />

Tel. 08161 984660<br />

Fax 08161 984670<br />

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Für Betreiber.<br />

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Fachverband Biogas e.V. | ZKZ 50073 | 18. Jahrgang<br />

www.biogas.org März 2015<br />

Bi GaS Journal<br />

Das Fachmagazin der Biogas-Branche<br />

Flexbetrieb: eine ökonomische<br />

Analyse S. 10 an den Fahrplanbetrieb S.<br />

Gasspeicher: Anforderungen<br />

30<br />

www.biogas.org Februar 2016<br />

Bi GaS Journal<br />

Das Fachmagazin der Biogas-Branche<br />

Neue TRGS 529<br />

ernst nehmen S. 12<br />

SondeRheFt<br />

Stadtwerke Rosenheim bilden<br />

Kleinanlagenpool S. 65<br />

Direkt vermarktung<br />

BHKW<br />

Fachverband Biogas e.V. | ZKZ 5 073 | 19. Jahrgang<br />

Sicherheitsrelevante<br />

dokumentationspflichten S. 24<br />

d<br />

SoNdeRheFT<br />

www.biogas.org April 2016<br />

Bi gAS Journal<br />

Statements zum einsatz<br />

von Prozesshilfsstoffen S. 38<br />

Das Fachmagazin der Biogas-Branche<br />

Wildpflanzen: verbesserte<br />

Saatmischungen S. 6<br />

!<br />

SICHERHEIT<br />

Fachverband Biogas e.V. | ZKZ 5 073 | 19. Jahrgang<br />

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Mischanbau S. 19<br />

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die Biogasnutzung in Deutschland<br />

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DIN A4-Format, 68 Seiten<br />

Bestellnr.: KL-021 (englisch)<br />

Branchenführer<br />

Güllekleinanlagen<br />

DIN A4-Format, 28 Seiten<br />

Bestellnr.: BVK-42 (deutsch)<br />

ein Heft kostenlos<br />

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Biogas safety first!<br />

DIN A4-Format, 68 Seiten<br />

Bestellnr.: KL-024 (englisch)<br />

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(zzgl. Versandkosten)<br />

BIOGAS Know-how_1<br />

Biowaste<br />

to Biogas<br />

BIOGAS Know-how_2<br />

BIOGAS Wissen_1<br />

Branchenführer<br />

BIOGAS<br />

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ten freiwillig auf einen Teil ihres Gasertrages und setzen<br />

ökologischen Mehrwert für Mensch und Natur haben.<br />

„Die Biogasnutzung bietet die Möglichkeit,<br />

unterschiedlichste Pflanzen sinnvoll anzubauen<br />

und damit einerseits den Boden und das<br />

Grundwasser zu schützen und andererseits die<br />

Artenvielfalt auf den Feldern zu erhöhen.<br />

Das sieht nicht nur schön aus – es ist auch<br />

ein wichtiger Beitrag für den dringend<br />

notwendigen Schutz unserer Insekten.“<br />

Peter Maske, Präsident Deutscher Imkerbund e.V.<br />

Über gezielte Agrar-Fördermaßnahmen könnte<br />

Biogas einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt<br />

leisten.<br />

Eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden<br />

Alternativen Energiepflanzen bietet die Seite<br />

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Faltblatt<br />

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Biogas to go<br />

Der Fachverband Biogas e.V. ist mit über<br />

4.700 Mitgliedern die größte deutsche und<br />

europäische Interessenvertretung der<br />

Biogas-Branche.<br />

Ziel der Verbandsarbeit ist es, die Biogaserzeugung<br />

und -nutzung für die bundesweite<br />

Strom-, Wärme- und Kraftstoffversorgung zu<br />

erhalten und auszubauen<br />

Handliche Fakten zur<br />

Biogasnutzung<br />

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Wissen_to go<br />

BIOGAS<br />

Artenvielfalt<br />

mit Biogas<br />

Handliche Fakten<br />

zur Biogasnutzung<br />

Biogas ist bunt ...<br />

Biogas entsteht durch die Vergärung biogener Stoffe in einem luftdicht abgeschlossenen<br />

Behälter, dem sogenannten Fermenter. Vergoren werden kann fast alles,<br />

was biologischen Ursprungs ist: Gülle und Mist, Bioabfälle - oder Energiepflanzen.<br />

Letztere werden von den Landwirten extra angebaut. Ende 2017 wuchsen auf gut<br />

1,4 Millionen Hektar Energiepflanzen für den Einsatz<br />

in Biogasanlagen. Das sind rund acht Prozent<br />

der landwirtschaftlichen Nutzfläche.<br />

Fast jede Pflanze eignet sich für die Vergärung:<br />

bunte Wildblumen, weiß blühender Buchweizen<br />

oder die gelb blühende Durchwachsene Silphie.<br />

Sie unterscheiden sich jedoch in ihrem Gas- und<br />

damit Stromertrag. Aus einem Hektar Mais können<br />

ca. 21.000 Kilowattstunden Strom erzeugt<br />

werden. Bei der bunten Alternative Wildpflanzen<br />

liegt der Energieertrag etwa bei der Hälfte.<br />

Zahlreiche Institute und Hochschulen, aber auch<br />

viele Landwirte testen die verschiedensten Pflanzen<br />

auf ihre Biogastauglichkeit. In den letzten<br />

Jahren konnten dabei große Fortschritte erzielt<br />

werden und die Palette der potenziellen Energiepflanzen<br />

wächst kontinuierlich.<br />

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Bunt blühende Pflanzen auf dem Acker und im Garten sehen<br />

nicht nur hübsch aus, sie bieten auch vielen Insekten und<br />

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Biogasanlagen können aus ihnen am Ende des Sommers sogar<br />

noch Strom und Wärme erzeugen.<br />

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86


Um die Erderhitzung zu stoppen müssen wir auf Erneuerbare Energien umsteigen.<br />

Sonne und Wind stehen uns unbegrenzt und kostenlos zur<br />

Verfügung. Aber nicht immer. Deshalb brauchen wir zusätzliche regenerative<br />

Quellen, die verlässlich zur Verfügung stehen. So wie Biogas.<br />

Das in den Fermentern bei der Vergärung von Gülle, Bioabfall und<br />

Energiepflanzen entstehende Gas kann gespeichert und je nach Bedarf<br />

kurzfristig in Strom und Wärme umgewandelt werden. So wird der<br />

Wind- und Solarstrom genutzt, wenn er entsteht - und Biogas springt ein,<br />

sobald Sonne und Wind eine Pause machen.<br />

Die Biogasanlage Biogas GmbH hat zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit<br />

einer Leistung von je 250 kW. Darin wird aus Biogas Strom und Wärme<br />

erzeugt.<br />

Die Kraftwerke werden von den Stadtwerken XY ferngesteuert. Je nach<br />

Strombedarf können sie an- oder abgeschaltet werden. Wenn das<br />

Stromnetz voll ist, wird das Biogas in der Kuppel des Fermenters<br />

gespeichert. Und wenn Strombedarf besteht, können die BHKWs<br />

innerhalb weniger Sekunden ihre maximale Leistung von 500 kW abrufen.<br />

Biogasanlage Biogas GmbH<br />

Planeten.<br />

Die im Fermenter befindlichen Bakterien wandeln die Biomasse,<br />

z.B. biologische Abfälle, nachwachsende Rohstoffe und Gülle,<br />

zu Biogas und Gärprodukten um.<br />

Das erzeugte Biogas wird in der Gashaube aufgefangen<br />

und von hier über Gasleitungen zum<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW) transportiert.<br />

Im BHKW wird aus dem Biogas<br />

Strom und Wärme erzeugt.<br />

Die im Fermenter befindlichen Bakterien wandeln die Biomasse, z.B. biologische Abfälle,<br />

nachwachsende Rohstoffe und Gülle, zu Biogas und Gärprodukten um. Das erzeugte Biogas<br />

wird in der Gashaube aufgefangen und von hier über Gasleitungen zum Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) transportiert. Im BHKW wird aus dem Biogas Strom und Wärme erzeugt.<br />

Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,<br />

Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfasst folgende Komponenten:<br />

1<br />

2<br />

6<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

12<br />

8<br />

1 Lager für die zu vergärende Biomasse<br />

(Silo, Annahmestelle, Güllegrube)<br />

2 ggf. Aufbereitung, Sortierungs­ oder<br />

Reinigungssysteme für die zu vergärende<br />

Biomasse oder Reststoffe<br />

3 Einbring­ / Pumptechnik transportiert<br />

die Biomasse in die Fermenter bzw.<br />

aus diesen heraus<br />

4 Rührwerke vermischen die Bakterien<br />

im Fermenter mit der frischen Biomasse<br />

5 Heizung – die übliche Gärtemperatur<br />

liegt bei 40 °C<br />

6 Gasspeicher zur kurz­ und mittelfristigen<br />

Speicherung des Biogases<br />

7 Gasreinigungssysteme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

1 Lager für die zu vergärende Biomasse<br />

(Silo, Annahmestelle, Güllegrube)<br />

2 ggf. Aufbereitung, Sortierungs- oder<br />

Reinigungssysteme für die zu vergärende<br />

Biomasse oder Reststoffe<br />

3 Einbring- / Pumptechnik transportiert<br />

die Biomasse in die Fermenter bzw.<br />

aus diesen heraus<br />

4 Rührwerke vermischen die Bakterien<br />

im Fermenter mit der frischen Biomasse<br />

5 Heizung – die übliche Gärtemperatur<br />

liegt bei 40 °C<br />

6 Gasspeicher zur kurz- und mittelfristigen<br />

Speicherung des Biogases<br />

7 Gasreinigungssysteme zur Entschwefelung<br />

und Entwässerung<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom- und Wärmeproduktion<br />

11 ggf. Aufbereitungs technik für die<br />

Um wandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte (ggf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest-/Flüssigtrennung, Trocknung,<br />

Pelletierung etc.)<br />

FV Schild - so funktioniert eine Anlage A0 quer.indd 1 16.06.16 11:00<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

11<br />

Erdgasnetz<br />

10<br />

Strom<br />

Wärme<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom­ und Wärmeproduktion<br />

11 ggf. Aufbereitungstechnik für die<br />

Umwandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte (ggf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest­/Flüssigtrennung, Trocknung,<br />

Pelletierung etc.)<br />

1<br />

2<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

12<br />

8<br />

1 Lager für die zu vergärende Bioma se<br />

(Silo, Annahmeste le, Gü legrube)<br />

2 gf. Aufbereitung, Sortierungs­ oder<br />

Reinigungssysteme für die zu ver­<br />

3 Einbring­ / Pumptechnik transportiert<br />

die Bioma se in die Fermenter bzw.<br />

4 Rührwerke vermischen die Bakterien<br />

im Fermenter mit der frischen Bio­<br />

5 Heizung – die übliche Gärtemperatur<br />

liegt bei 40 °C<br />

6 Ga speicher zur kurz­ und mi telfristigen<br />

Speicherung des Biogases<br />

7 Gasreinigungssysteme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

gärende Bioma se oder Reststo fe<br />

aus diesen heraus<br />

ma se<br />

6<br />

Wärme<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

1<br />

2<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

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8<br />

1 Lager für die zu vergärende Bioma se<br />

(Silo, Annahmeste le, Gü legrube)<br />

2 gf. Aufbereitung, Sortierungs­ oder<br />

Reinigung systeme für die zu vergärende<br />

Bioma se oder Reststo fe<br />

3 Einbring­ / Pumptechnik transportiert<br />

die Bioma se in die Fermenter bzw.<br />

aus diesen heraus<br />

4 Rührwerke vermischen die Bakterien<br />

im Fermenter mit der frischen Bioma<br />

se<br />

5 Heizung – die übliche Gärtemperatur<br />

liegt bei 40 °C<br />

6 Ga speicher zur kurz­ und mi telfristigen<br />

Speicherung des Biogases<br />

7 Gasreinigung systeme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte ( gf. mit entsprechen­<br />

methan<br />

der Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest­/Flü sigtrennung, Trocknung,<br />

Pe letierung etc.)<br />

11<br />

Strom<br />

10<br />

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Erdgasnetz<br />

6<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

Wärme<br />

Strom<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

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10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom­ und Wärmeproduktion<br />

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Umwandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte ( gf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest­/Flü sigtrennung, Trocknung,<br />

Pe letierung etc.)<br />

1<br />

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Fast jede Pflanze kann in Biogasanlagen vergoren und zu Strom<br />

und Wärme umgewandelt werden – auch jene, die in der Lebensund<br />

Futtermittelproduktion keine Verwendung finden.<br />

Das bei der Energieerzeugung freigesetzte CO 2 entspricht in etwa<br />

der Menge, die die Pflanzen während Ihres Wachstums gebunden<br />

haben.<br />

Durchwachsene Silphie<br />

Franken-Therme Bad Windsheim<br />

Biogasanlage Bad Windsheim<br />

Regionale Biogasanlage<br />

Biogas trägt dazu bei, dass unsere Felder bunter und artenreicher<br />

werden. Blühende Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie bieten<br />

vor allem Lebensraum für Insekten und Wildtiere und verbessern<br />

die Bodengesundheit.<br />

Die Pflanzen benötigen in der Regel keine Pflanzenschutzmittel,<br />

schonen die Umwelt und schützen den Boden vor Auswaschung.<br />

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Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfasst folgende Komponenten:<br />

1<br />

2<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

12<br />

8<br />

1 Lager für die zu vergärende Biomasse<br />

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liegt bei 40 °C<br />

6 Gasspeicher zur kurz­ und mittelfristigen<br />

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7 Gasreinigungssysteme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

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wird in der Gashaube aufgefangen und von hier über Gasleitungen zum Blockheizkraftwerk<br />

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Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,<br />

Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfasst folgende Komponenten:<br />

1<br />

2<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

12<br />

8<br />

1 Lager für die zu vergärende Biomasse<br />

(Silo, Annahmestelle, Güllegrube)<br />

2 ggf. Aufbereitung, Sortierungs- oder<br />

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liegt bei 40 °C<br />

6 Gasspeicher zur kurz- und mittelfristigen<br />

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7 Gasreinigungssysteme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

Die im Fermenter befindlichen Bakterien wandeln die Biomasse, z.B. biologische Abfälle,<br />

nachwachsende Rohstoffe und Gülle, zu Biogas und Gärprodukten um. Das erzeugte Biogas<br />

wird in der Gashaube aufgefangen und von hier über Gasleitungen zum Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) transportiert. Im BHKW wird aus dem Biogas Strom und Wärme erzeugt.<br />

Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,<br />

Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfasst folgende Komponenten:<br />

1<br />

2<br />

9<br />

3<br />

5 4<br />

3<br />

12<br />

8<br />

1 Lager für die zu vergärende Biomasse<br />

(Silo, Annahmestelle, Güllegrube)<br />

2 ggf. Aufbereitung, Sortierungs­ oder<br />

Reinigungssysteme für die zu vergärende<br />

Biomasse oder Reststoffe<br />

3 Einbring­ / Pumptechnik transportiert<br />

die Biomasse in die Fermenter bzw.<br />

aus diesen heraus<br />

4 Rührwerke vermischen die Bakterien<br />

im Fermenter mit der frischen Biomasse<br />

5 Heizung – die übliche Gärtemperatur<br />

liegt bei 40 °C<br />

6 Gasspeicher zur kurz­ und mittelfristigen<br />

Speicherung des Biogases<br />

7 Gasreinigungssysteme zur<br />

Entschwefelung und Entwässerung<br />

6<br />

6<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom­ und Wärmeproduktion<br />

11 ggf. Aufbereitungstechnik für die<br />

Umwandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte (ggf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest­/Flüssigtrennung, Trocknung,<br />

Pelletierung etc.)<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

Wärme<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom- und Wärmeproduktion<br />

11 ggf. Aufbereitungstechnik für die<br />

Umwandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte (ggf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest-/Flüssigtrennung, Trocknung,<br />

Pelletierung etc.)<br />

FV Anlagenschild A0 quer.indd 1 11.02.16 16:10<br />

6<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

Wärme<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

Wärme<br />

11<br />

Strom<br />

11<br />

11<br />

Erdgasnetz<br />

10<br />

Strom<br />

Strom<br />

Erdgasnetz<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom­ und Wärmeproduktion<br />

11 ggf. Aufbereitungstechnik für die<br />

Umwandlung von Biogas zu Biomethan<br />

12 Lagerbehälter für die ausgefaulten<br />

Gärprodukte (ggf. mit entsprechender<br />

Technik zur Weiterverarbeitung<br />

(Fest­/Flüssigtrennung, Trocknung,<br />

Pelletierung etc.)<br />

10<br />

10<br />

Erdgasnetz<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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50 Euro (zzgl. Versandkosten*)<br />

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Diese Biogasanlage<br />

schützt unser Klima<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

So funktioniert eine Biogasanlage<br />

Die im Fermenter befindlichen Bakterien wandeln die Bioma se, z.B. biologische Abfä le,<br />

nachwachsende Rohsto fe und Gü le, zu Biogas und Gärprodukten um. Das erzeugte Biogas<br />

wird in der Gashaube aufgefangen und von hier über Gasleitungen zum Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) transportiert. Im BHKW wird aus dem Biogas Strom und Wärme erzeugt.<br />

Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,<br />

Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfa st folgende Komponenten:<br />

Dieses Feld liefert Energie<br />

und schützt das Klima<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

So funktioniert eine Biogasanlage<br />

Klimaschutz .<br />

Die Erderhitzung ist die größte Bedrohung für den Fortbestand unseres<br />

Wir müssen unser Klima schützen und den Ausstoß von CO 2<br />

drastisch reduzieren. Jetzt.<br />

Mit den Erneuerbaren Energien haben wir die Chance, dies zu scha fen.<br />

Biogasanlagen leisten einen wichtigen Beitrag auf unserem Weg in eine<br />

klimafreundliche Zukunft.<br />

.durch Biogas<br />

Die Biogasanlage Biogas GmbH erzeugt im Jahr 300.000 Kilowattstunden<br />

Strom. Das entspricht dem Verbrauch von 100 durchschni tlichen<br />

Haushalten.<br />

Die bei der Stromerzeugung anfa lende Wärme wird im Sta l und im<br />

Wohnhaus eingesetzt und außerdem zur Holztrocknung genutzt. In der<br />

Summe spart diese Biogasanlage 450 Tonnen CO 2 ein, die beim Einsatz<br />

fossiler Energieträger wie Kohle und Öl freigesetzt worden wären.<br />

Das entspricht 380 Flügen von München nach New York und zurück.<br />

Energie pflanzen ...<br />

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... Vielfalt ernten<br />

Diese Biogasanlage erzeugt Strom<br />

wenn er gebraucht wird<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. www.biogas.org<br />

So funktioniert eine Biogasanlage<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Biogas ist flexibel!<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter.<br />

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Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter.<br />

Diese Biogasanlage schafft<br />

regionale Wertschöpfung<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

Energie für die Region…<br />

www.biogas.org<br />

Seit dem Jahr 2009 erzeugt die Biogasanlage Biogas GmbH Strom für 700<br />

Haushalte und versorgt außerdem 26 Privathaushalte, die Schule, das<br />

Altenheim und das Rathaus mit umweltfreundlicher Wärme. Die Substrate<br />

für die Energieerzeugung bezieht die Biogasanlage vo lständig von<br />

Landwirten aus der Umgebung. Das nach der Vergärung entstehende<br />

Gärprodukt geht als hochwertiger Dünger zurück auf die Felder.<br />

Die Kilowa tstunde Biogaswärme kostet die Haushalte im Schni t zwei Cent weniger<br />

als die Wärme aus Heizöl.<br />

Durch das bei den Heizkosten gesparte Geld konnte Neustadt neue Sportgeräte für<br />

die Schule kaufen und den Gemeinschaftsraum im Altenheim renovieren.<br />

Der Bau der Anlagenteile, die Wartung und Erweiterung der Biogasanlage generiert<br />

weitere Jobs bei Handwerksbetrieben in der Umgebung.<br />

Vom Anbau vielfältiger Energiepflanzen profitieren die Bienen und mit ihnen die<br />

Imker in der Region.<br />

So funktioniert eine Biogasanlage<br />

Die im Fermenter befindlichen Bakterien wandeln die Bioma se, z.B. biologische Abfä le,<br />

nachwachsende Rohsto fe und Gülle, zu Biogas und Gärprodukten um. Das erzeugte Biogas<br />

wird in der Gashaube aufgefangen und von hier über Gasleitungen zum Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) transportiert. Im BHKW wird aus dem Biogas Strom und Wärme erzeugt.<br />

Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme,<br />

Techniken und Funktionsweisen. Der übliche Aufbau umfa st folgende Komponenten:<br />

8 Pumpleitungen für Gärsubstrate<br />

und Biogasleitungen<br />

9 Sicherheitstechnik: Drucksicherungen,<br />

Sicherheitsventile<br />

10 Blockheizkraftwerk für die gleichzeitige<br />

Strom­ und Wärmeproduktion<br />

11 gf. Aufbereitungstechnik für die<br />

Umwandlung von Biogas zu Bio­<br />

Anlagenschild (individuell)<br />

Informieren Sie Wanderer und Gäste über Ihre Biogasanlage<br />

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Bestellnr.: FA-001<br />

50 Euro (zzgl. Versandkosten*)<br />

Schild<br />

„So funktioniert eine Biogasanlage“<br />

Zeigen Sie Wanderern und Gästen die Funktionsweise<br />

einer Biogasanlage<br />

DIN A0-Format<br />

Bestellnr.: FA-008<br />

50 Euro<br />

(zzgl. Versandkosten*)<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. www.biogas.org<br />

Franken-Therme Bad Winsheim<br />

Biogas Wärme<br />

Die Franken-Therme ist an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Bad<br />

Windsheim angeschlossen. 30 Prozent des Wärmeangebotes der Stadtwerke<br />

werden von der Biogasanlage der Bio-Energie Bad Windsheim<br />

erzeugt.<br />

Als Kunde der Stadtwerke profitiert die Franken-Therme direkt von der<br />

umwelt- und klimafreundlichen Wärmegewinnung aus Biogas. So<br />

werden die Thermal-Badelandschaft, das Dampferlebnisbad und die<br />

Sauna zu rund einem Drittel mit Biogaswärme beheizt.<br />

Vorteile<br />

– Die Biogaswärme wird in einer Biogasanlage in Bad Windsheim erzeugt:<br />

Dies stärkt die Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten und fördert<br />

die Wirtschaftskraft in der Region.<br />

– Durch die umweltfreundliche Biogaswärme werden pro Jahr rund<br />

300.000 Liter Heizöl eingespart und damit knapp 800 Tonnen<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) weniger ausgestoßen.<br />

– Neben der Wärme erzeugt die Biogasanlage der Bio-Energie<br />

Bad Windsheim jährlich Strom für mehr als 1.200 Haushalte.<br />

Diese Biogasanlage erzeugt<br />

Strom und Wärme<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

Biogasanlage Bad Windsheim<br />

Die Fakten …<br />

Leistung der Anlage<br />

400 kW el<br />

Mit Strom versorgte Haushalte 800<br />

Wärmebereitstellung<br />

Schwimmbad und Wärmenetz<br />

Eingesetzte Substrate Gülle, Mist,<br />

Landschaftspflegematerial,<br />

Maissilage, Grassilage<br />

Besonderheit an der Anlage<br />

Gärpoduktaufbereitung (Herstellung eines hochwertigen Düngers)<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern:<br />

Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter.<br />

Logo<br />

… sprechen für sich!<br />

Die deutschen Biogasanlagen erzeugen schon heute<br />

Strom für Millionen Haushalte<br />

Biogasanlagen reduzieren den CO 2 -Ausstoß<br />

und produzieren nahezu klimaneutral Strom und Wärme<br />

Biogas-Strom stabilisiert das Stromnetz<br />

und sichert eine gleichmäßige Versorgung<br />

Biogasanlagen<br />

sichern vielen Landwirten die Existenz<br />

In Biogasanlagen vergorene Gülle stinkt nicht und ist<br />

ein hervorragender Dünger<br />

Biogasanlagen bringen<br />

Arbeitsplätze und Wertschöpfung<br />

in die ländliche Region<br />

So funktioniert eine Biogasanlage<br />

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So funktioniert eine Biogasanlage<br />

Regional. Verlässlich. Klimafreundlich.<br />

1<br />

11<br />

2<br />

6<br />

8<br />

9<br />

7<br />

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Erdgasnetz<br />

5 4<br />

5<br />

10<br />

8<br />

3<br />

12<br />

8<br />

Strom<br />

Bei der Ausgestaltung von Biogasanlagen<br />

gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Systeme, Techniken und<br />

Funktionsweisen. Der übliche Aufbau<br />

umfasst folgende Komponenten:<br />

Wärme<br />

Immer wenn wir Energie brauchen, kann Biogas liefern: Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter.<br />

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Umweltfreundliche Wärme – vom Land, für’s Land<br />

Biogas Wärme …<br />

… aus der Region<br />

In Deutschland gibt es viele tausend Biogasanlagen, die umweltfreundliches<br />

Biogas erzeugen. Dieser Energieträger wird mittels eines Motors Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten und fördert die Wirtschaftskraft in<br />

Biogaswärme wird in einer nahe gelegenen Biogasanlage erzeugt. Dies stärkt die<br />

im Blockheizkraftwerk in Strom umgewandelt. Die dabei frei werdende der Region.<br />

Wärme sichert die lokale Versorgung und dient als Heizenergie in:<br />

Viele Dörfer und Kommunen setzen auf Biogas, um eine autarke Energieversorgung<br />

• öffentlichen Einrichtungen, z.B. Schwimmbädern, Schulen, Turnhallen vor Ort anzubieten.<br />

• Wohngebieten und Bioenergie-Dörfern<br />

Mit Biogaswärme können die jährlichen Kosten für Wärmeenergie deutlich gesenkt<br />

• Ställen und Gewächshäusern<br />

und langfristig stabil gehalten werden.<br />

• Unternehmen, z.B. Gärtnereien, Gastronomie, Industrie<br />

Durch die umweltfreundliche Biogaswärme wird Heizöl bzw. Erdgas eingespart und<br />

damit weniger Kohlendioxid (CO 2 ) ausgestoßen.<br />

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87


Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Erneuerbaren-Ausbau muss<br />

nicht auf die Netze warten<br />

Gastbeitrag von Carsten Pfeiffer, Leiter Strategie und Politik,<br />

Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V.<br />

Der Erneuerbaren-Ausbau kann,<br />

soll und muss schneller vorankommen.<br />

Bleibt er so zögerlich<br />

wie bisher, hat das weitreichende<br />

Folgen für die Industrie und<br />

für den Klimaschutz. Immerhin sind Erneuerbare<br />

Energien Klimaschützer Nummer 1.<br />

Die Energieversorgung der Zukunft ließe<br />

obendrein auf sich warten, wenn der Anteil<br />

der Erneuerbaren Energien mehr oder<br />

weniger auf der Stelle tritt. Wir sollten also<br />

weiterkommen, wofür vor allem politische<br />

Restriktionen gelöst werden müssen. Auf<br />

was noch warten, wenn ohnehin alle profitieren?<br />

Auf den Netzausbau nicht, diese<br />

Meinung vertritt der BEE schon lange. Die<br />

politisch derzeit allzu oft vorgebrachte Forderung,<br />

die Erneuerbaren so lange weiter<br />

auszubremsen, bis die Netze hinterherkommen,<br />

ist aus Sicht des BEE nur ein vorgeschobenes<br />

Argument.<br />

Der Netzausbau hat mittlerweile auch spürbare<br />

Fortschritte gemacht. In der Folge gingen<br />

die Noteingriffe in das deutsche Stromnetz<br />

und damit die Kosten deutlich zurück.<br />

Alleine die Inbetriebnahme der Thüringer<br />

Strombrücke sparte bis dato bereits Kosten<br />

in Höhe von 337 Millionen Euro ein. Ein<br />

Hintergrundpapier des BEE, veröffentlicht<br />

im November des vergangenen Jahres, benennt<br />

bereits einige prägnante Punkte, warum<br />

wir nicht auf den Netzausbau warten<br />

müssen. In vielerlei Hinsicht bestätigt und<br />

übernimmt der Mitte August veröffentlichte<br />

Aktionsplan Stromnetz des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

die BEE-Ansätze.<br />

Der Aktionsplan richtet einen starken Fokus<br />

auf die Optimierung, technische Weiterentwicklung<br />

und bessere Auslastung von<br />

bereits bestehenden Netzen. Die Erneuerbaren-Verbände<br />

fordern dies seit vielen<br />

Jahren. Hier gehören zum Beispiel Maßnahmen<br />

wie die Nutzung von Hochtemperatur-Leiterseilen,<br />

die höhere Ströme und<br />

Temperaturen aushalten, ein Echtzeit-Monitoring,<br />

um das Netz besser auszulasten,<br />

eine gleichmäßigere Belastung der Netze<br />

durch Phasenschieber ebenso dazu wie<br />

mehr standardisierte Verfahren.<br />

Vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung<br />

wird die intelligentere Steuerung von<br />

Leistungsflüssen zentral werden. Dabei<br />

bietet die Digitalisierung auch genau die<br />

Chancen für eine optimierte Betriebsführung<br />

der Netze – indem sie die vorhandenen<br />

Kapazitätsreserven besser ausnutzen<br />

hilft und auch durch die Einführung neuer<br />

Technologien. Smart-Grids helfen, die Betriebsweise<br />

auch in den Verteilnetzen zu<br />

verbessern. Fakt ist aber auch, dass das<br />

bestehende Netz künftig nicht ausreichen<br />

wird. Ohne Netzausbau wird es nicht gehen;<br />

ihn aber zur Grundlage für den weiteren<br />

Erneuerbaren-Ausbau zu erklären, wäre<br />

erstens falsch und ist zweitens nicht nötig.<br />

Tempo ist nun beiderseits gefragt – beim<br />

Ausbau und bei der Optimierung der Netze.<br />

Zeitpläne lässt der Aktionsplan Stromnetz<br />

jedoch völlig offen.<br />

Ebenso vermisst der BEE Vorschläge zur<br />

Reduzierung des konventionellen Erzeugungssockels.<br />

Er hat gleichermaßen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Netzaufnahmefähigkeit<br />

für Erneuerbare Energien wie<br />

der Kohleausstieg. Wie schnell, wo und in<br />

welchem Umfang Kohlekraftwerke aus dem<br />

Netz gehen, bestimmt, wie viel sauberer<br />

Strom stattdessen im Netz Platz hat. Insbesondere<br />

die Stilllegung unflexibler Braunkohlekraftwerke<br />

würde zu einer sofortigen<br />

Entlastung führen. Dazu zählen vor allem<br />

Kraftwerksabschaltungen im mitteldeutschen<br />

und im Lausitzer Braunkohlerevier,<br />

da sie die Nord-Süd-Verbindung deutlich<br />

entlasten würden. Dies würde unter anderem<br />

die Redispatchkosten senken. Neben<br />

den wichtigen Aspekten des Klimaschutzes<br />

– eine drängende Frage angesichts der<br />

deutlichen Zielverfehlungen bei den Klimaschutzzielen<br />

– ist es deshalb auch für den<br />

Netzbetrieb wichtig, schnell die Kohleverstromung<br />

zurückzufahren.<br />

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) legt in<br />

ihrem Bericht zur Mindesterzeugung dar,<br />

dass die notwendige Mindesterzeugung für<br />

den stabilen Betrieb des heutigen Stromsystems<br />

3,2 bis 4,6 Gigawatt beträgt.<br />

Stattdessen laufen jedoch bis zu rund 23<br />

Gigawatt in die Netze – und schlucken dauerhaft<br />

unnötigerweise Kraftwerkskapazität.<br />

Dabei besteht längst Einigkeit, dass die Reduktion<br />

dieser starren Mindesterzeugung<br />

notwendig ist. So ist es über den BNetzA-<br />

Bericht zur Mindesterzeugung hinaus jeweils<br />

im Grün- und Weißbuch des BMWi<br />

sowie in einem gemeinsamen Dialogpapier<br />

des BEE, VKU und BDEW mit dem Bundesumweltministerium<br />

zum Strommarkt<br />

aus dem Jahr 2013 beschrieben.<br />

Mit dem Aktionsplan Stromnetz werden<br />

wichtige Grundlagen für die weitere erfolgreiche<br />

Energiewende definiert. Genauso<br />

wichtig ist es nun, dass ein entsprechendes<br />

Aktionsprogramm für Speicher sowie konkrete<br />

Vorschläge zur Sektorenkopplung folgen.<br />

Der BEE erwartet jetzt auch einen Aktionsplan<br />

für Speicher. Darüber hinaus bedarf<br />

es weiterer Anreize für die Flexibilisierung<br />

der Bioenergie. Es liegt auf der Hand, dass<br />

der Flexibilisierungsdeckel beim Biogas gestrichen<br />

und Flexibilisierungsanreize auch<br />

für Strom aus fester Biomasse gesetzt werden<br />

müssen. Flexibilisierte und damit höhere<br />

Bioenergiekapazitäten könnten zugleich<br />

dazu beitragen, einen Teil der wegfallenden<br />

Kohlekraftwerke zu ersetzen und die Versorgungssicherheit<br />

zu gewährleisen. Der BEE<br />

wird darauf drängen, dass den Ankündigungen<br />

des Ministers auch Taten folgen – auch<br />

in den hier aufgeführten Themen, die der<br />

Aktionsplan Netze noch nicht umfasst.<br />

Foto: BEE e.V.<br />

88


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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89


Verband<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Ein Kohleland versucht den<br />

energiepolitischen Spagat<br />

Brandenburgs Landesregierung steht weiterhin zur „Brückentechnologie“ Braunkohle, will<br />

aber zugleich die Energiewende. Praktiker sehen vor allem „Verhinderungsbehörden“.<br />

Von Bernward Janzing<br />

Regionalgruppentreffen<br />

auf einer Biogasanlage<br />

in Brandenburg.<br />

„Die Kohle ist der<br />

Liebling der Politik“<br />

Martin Schulze<br />

Wenn dies ein Symbol für die Landespolitik<br />

ist, steht es nicht zum Besten um<br />

die Erneuerbaren in Brandenburg: Im<br />

August <strong>2018</strong> führt auf der Internetseite<br />

des Ministeriums für Ländliche<br />

Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft der Menüpunkt<br />

„Ausbaustand Erneuerbare Energien“ noch zu<br />

einer Statistik des Jahres 2013.<br />

Immerhin kennt die Agentur für Erneuerbare Energien<br />

aktuellere Zahlen: Im Jahr 2016 stammten im Land<br />

1,9 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Biogas, das<br />

waren 6,7 Prozent der landesweiten Erzeugung. Die<br />

Erneuerbaren insgesamt kamen auf 15,7 Milliarden,<br />

entsprechend 28,5 Prozent am Erzeugungsmix. So gesehen<br />

ist Brandenburg im Deutschlandvergleich unterdurchschnittlich.<br />

Aber man kann auch anders rechnen:<br />

Weil Brandenburg deutlich mehr Strom erzeugt als verbraucht,<br />

also in großem Stil Strom exportiert, liegt der<br />

Anteil der Erneuerbaren bezogen auf den Eigenbedarf<br />

deutlich höher: bei beachtlichen 72 Prozent.<br />

In Zahlen: Einem landesweiten Stromverbrauch von<br />

22 Milliarden Kilowattstunden im Jahr steht eine Erzeugung<br />

von 55 Milliarden gegenüber. Davon stammen<br />

alleine 20 Milliarden aus dem Braunkohlekraftwerk<br />

Jänschwalde im Südosten Brandenburgs, dem drittgrößten<br />

Kraftwerk Deutschlands. Weitere 11 Milliarden<br />

liefert das Kraftwerk Schwarze Pumpe. Die Emissionsbilanz<br />

des Landes ist also deutlich verbesserungsfähig.<br />

Denn bis heute prägt im Land die Braunkohle die Politik,<br />

die einen Spagat versucht. Auch aus dem Koalitionsvertrag<br />

der rot-roten Regierung lässt sich dieser herauslesen:<br />

In Brandenburg bleibe „die Braunkohle als<br />

heimischer konventioneller Energieträger als Brückentechnologie“<br />

von „besonderer Bedeutung“ heißt es<br />

dort. Zugleich bekennt sich die Koalition allerdings<br />

„zur Energiewende und zum Wandel hin zu Erneuerbaren<br />

Energien“. Brandenburg sei Vorreiter beim Ausbau<br />

der Erneuerbaren Energien,<br />

behauptet die Regierung,<br />

und dies solle<br />

auch in Zukunft so bleiben.<br />

Für die kommenden<br />

Jahre sei „die Systemintegration<br />

der Erneuerbaren<br />

Energien unter den<br />

Stichworten Netzausbau, Versorgungssicherheit und<br />

Speicherfähigkeiten besonders wichtig.“<br />

Das Eigenlob der Landesregierung bei der Energiewende<br />

finden Kenner der Erneuerbaren allerdings deutlich<br />

überzogen. „Die Kohle ist der Liebling der Politik“, sagt<br />

Martin Schulze, einer der ersten Erbauer einer landwirtschaftlichen<br />

Biogasanlage in Brandenburg. Es war im<br />

Jahr 2002, als er mit dem Bau begann, im Jahr darauf<br />

nahm Schulze die 300-Kilowatt-NawaRo-Anlage in<br />

Dolgelin bei Seelow in Betrieb.<br />

Anders als vor allem die süddeutschen Bundesländer –<br />

speziell Baden-Württemberg und Bayern – , in denen<br />

schon in den Neunzigerjahren im Biogassektor einiges<br />

passierte, ging es in den östlichen Bundesländern erst<br />

mit dem ersten Erneuerbare-Energien-Gesetz ab dem<br />

Jahr 2000 los. „Damit ging hier die Post ab“, erinnert<br />

sich Manfred Gegner, ehemaliger Regionalgruppensprecher<br />

in Brandenburg und früheres Präsidiumsmitglied<br />

des Fachverbandes Biogas.<br />

Aber der Osten war anders strukturiert als der Westen.<br />

Während in den kleinen landwirtschaftlichen Struktu-<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Manfred Gegner, ehemaliger Regionalgruppensprecher<br />

Brandenburg, traf im Rahmen seiner politischen Arbeit auch<br />

den damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck.<br />

ren im Westen bäuerliche Anlagen mit 30<br />

bis 100 Kilowatt entstanden, lag die Leistung<br />

im Osten zumeist zwischen 150 und<br />

500 Kilowatt. „Agrarbetrieblich“ nennt sie<br />

Biogasexperte Gegner. Vorzugsweise kämen<br />

aufgrund der Größe Gas-Otto-Motoren<br />

zum Einsatz, was aufgrund der oft sehr<br />

gleichmäßigen Gasproduktion und des stabilen<br />

Methangehaltes möglich sei.<br />

Der Größenunterschied der Anlagen im Osten<br />

und im Süden der Republik habe unter<br />

den Biogasfreunden mitunter zu „fachlichen<br />

und emotionalen Diskrepanzen“ geführt,<br />

erinnert sich Gegner. Auf einer frühen<br />

Biogastagung soll zum Beispiel einmal<br />

ein bayerischer Jungbauer mit deutlichen<br />

Worten in Zweifel gezogen haben, dass<br />

es tatsächlich im Osten eine Anlage mit<br />

350-Kilowatt-Motor geben könne. Die gab<br />

es wirklich in Sachsen, nur aus der Sicht<br />

der kleinteilig strukturierten Landwirtschaft<br />

Bayerns war das unrealistisch groß.<br />

Unverständnis habe es im Westen mitunter<br />

auch darüber gegeben, dass die Projekte im<br />

Osten länger dauerten, bis sie umgesetzt<br />

waren. Oft lag das daran, dass Landwirte im<br />

Westen selbst entscheiden konnten, ob sie<br />

in eine Biogasanlage investieren. Bei den<br />

Großanlagen im Osten jedoch war die Zahl<br />

der Akteure üblicherweise größer.<br />

Große Strommengen machen<br />

Netzbetreiber zornig<br />

Und die Größe der Anlage wurde auch nicht<br />

immer von allen gerne gesehen: „Große<br />

Strommengen rufen den Zorn der Netzbetreiber<br />

in einigen Gegenden hervor“, sagt<br />

Biogasmann Gegner. Zudem besäßen große<br />

Anlagen in der Regel viele Pachtflächen<br />

und damit Pächter, die auch der<br />

Verarbeitung von Reststoffen<br />

zustimmen müssten. Es gebe<br />

Fälle mit bis zu 300 Pachtflächen<br />

in einem Landwirtschaftsbetrieb,<br />

sagt der Brandenburger<br />

Biogasexperte – was in vielen<br />

Regionen Deutschlands undenkbar<br />

ist.<br />

Auch der Weg, der Schulze zum<br />

Biogas brachte, war ein spezieller,<br />

wie er wohl nur im deutschen<br />

Osten wegen der Grenznähe<br />

denkbar ist. „Der Beitritt<br />

Polens zur EU 2004 war für<br />

mich der Auslöser“, sagt der<br />

Biogaspionier. Denn weil absehbar<br />

war, dass mit diesem Schritt<br />

viel Getreide auf den Binnenmarkt kommen<br />

würde, dass mithin die Preise sinken würden,<br />

suchte er alternative Erlösmodelle.<br />

Er wählte für seine Anlage das Verfahren<br />

der Trockenfermentation. „Technisch<br />

klappte das, nur die Biologie machte Probleme,<br />

weil es bald zu einem Mangel an<br />

Spurenelementen kam“, erinnert sich der<br />

Betreiber. Es habe damals noch keine Spurenelemente-Lieferanten<br />

und kein genaues<br />

Untersuchungssystem für Spurenelemente<br />

gegeben – und so wurde Schulze zum Profi<br />

in diesem Metier. Heute betreut er 100<br />

Anlagen, die er standortspezifisch mit den<br />

fehlenden Spurenelementen versorgt, mit<br />

Kobalt oder Selen, mit Molybdän oder Nickel.<br />

Je nach Boden, je nach Substrat, je<br />

nach Düngung und Fütterung der Tiere variieren<br />

die fehlenden Elemente, die er dann<br />

in einer individuellen Mischung anbietet.<br />

Verhinderungs- statt<br />

Genehmigungsbehörden<br />

Als langjähriger Kenner der Branche sieht<br />

er aber auch, was schief läuft mit dem<br />

Biogas im Land Brandenburg. Die Genehmigungsbehörden<br />

in den Städten und<br />

Landkreisen seien oft ein Problem. Zwar<br />

agierten sie sehr unterschiedlich, doch der<br />

Trend sei deutlich: „Es gibt nur wenige Genehmigungsbehörden,<br />

es dominieren die<br />

Verhinderungsbehörden.“<br />

Viele Themen, die grundsätzlich für die<br />

Biogasbranche attraktiv sein könnten, würden<br />

außerdem an Details scheitern. Flexibilisierung?<br />

„Der Netzzugang ist oft das<br />

Problem“, sagt Schulze. Hinzu kämen die<br />

aufwendigen und teuren Genehmigungen,<br />

etwa die dann fällige erneute BImSch-Genehmigung.<br />

Die Folge liegt auf der Hand:<br />

Nur wenige Betreiber flexibilisieren.<br />

Gaseinspeisung? Sei auch zu teuer, sagt<br />

Schulze. Aber nicht die Aufbereitung selbst<br />

sei das Problem, die funktioniere auch<br />

für kleinere Anlagen und sei auch durchaus<br />

finanzier- und amortisierbar. Aber die<br />

Einspeisung sei überteuert – auch durch<br />

die Lobby der Energieversorger, mutmaßt<br />

Schulze. Grundsätzlich hemme zudem die<br />

Schweinekrise die Biogasbranche: Durch<br />

sie habe die Liquidität der Höfe gelitten,<br />

Banken agierten sehr zurückhaltend. Da<br />

bleibe manche Investition auf der Strecke.<br />

Wie bundesweit auch sind die bestehenden<br />

Anlagen auch in Brandenburg vor allem<br />

das Ergebnis der vergangenen Boomjahre.<br />

Nach Zahlen des Landesbauernverbandes<br />

Brandenburg gibt es aktuell 502 Biogasanlagen<br />

mit einer installierten Leistung von<br />

zusammen 330 Megawatt. Darunter sind<br />

246 „landwirtschaftliche“ Biogasanlagen<br />

mit einer durchschnittlichen Leistung von<br />

448 Kilowatt sowie 256 „fondsfinanzierte“<br />

Biogasanlagen mit durchschnittlich 858<br />

Kilowatt. So entfällt etwa ein Drittel der<br />

Gesamtleistung auf landwirtschaftliche<br />

Anlagen.<br />

Der Abschied von der Kohle – die von der<br />

Bundesregierung ins Leben gerufene Kohlekommission<br />

hat ihre Arbeit aufgenommen<br />

– wird auch in Brandenburg einiges<br />

verändern. Dass im bevorstehenden Strukturwandel<br />

die Erneuerbaren Energien eine<br />

große Rolle spielen können, hat im vergangenen<br />

Jahr das Institut für ökologische<br />

Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag<br />

von Greenpeace Energy in einer Studie<br />

dargelegt. Denn der Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien biete ausreichend Potenzial, um<br />

die Braunkohlearbeitsplätze in den betroffenen<br />

Bundesländern (Brandenburg, Sachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen) vollständig<br />

zu ersetzen. Errechnet hat das IÖW auch<br />

die notwendigen Ausbaumengen, die man<br />

dafür braucht: In Brandenburg müssten<br />

etwa 8.500 Megawatt Erneuerbare Energien<br />

zusätzlich installiert werden.<br />

Autor<br />

Bernward Janzing<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Erste Qualifizierung für „zur<br />

Prüfung befähigte Personen<br />

Vom 12. bis 14. Juli fand die erste durch<br />

den Fachverband Biogas e.V. initiierte<br />

„Qualifizierung für zur Prüfung befähigte<br />

Personen“ für die jährlich/dreijährig wiederkehrende<br />

Prüfung nach Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) statt. Neben Grundlagen<br />

des Explosionsschutzes wurden unter anderem Themen<br />

wie elektrische Zündschutzarten, nichtelektrischer<br />

Explosionsschutz und das Prüfen von Geräten<br />

und Anlagen thematisiert und diskutiert. Die Qualifizierung<br />

ist Teil eines modularen Schulungskonzeptes<br />

innerhalb dessen der Fachverband sowohl Betreiber<br />

als auch zur Prüfung befähigte Personen bei der Umsetzung<br />

der BetrSichV unterstützen will.<br />

Es gibt derzeit viele Diskussionen um die Qualifikation<br />

der zur Prüfung befähigten Personen in der Branche.<br />

Im Gegensatz zu anderen Prüfungen ist hier der Betreiber<br />

der Anlage dafür verantwortlich, die Qualifikation<br />

der zur Prüfung befähigten Person zu überprüfen<br />

beziehungsweise Nachweise einzufordern. Dabei<br />

stellt die BetrSichV hohe Anforderungen. Neben einer<br />

geeigneten Berufsausbildung und Berufserfahrung<br />

muss auch eine zeitnahe berufliche Tätigkeit nachgewiesen<br />

werden. Dies schließt die regelmäßige Teilnahme<br />

an Schulungen oder Erfahrungsaustauschen<br />

ein. Da diese speziell für die Biogasbranche bisher<br />

nicht angeboten wurden, hat der Fachverband zusammen<br />

mit zugelassenen Überwachungsstellen und unter<br />

Einbindung des Schulungsverbundes Biogas ein<br />

Schulungskonzept bestehend aus drei Modulen für<br />

die Qualifizierung der zur Prüfung befähigten Personen<br />

erarbeitet.<br />

Das Feedback der Teilnehmer zur ersten Qualifizierung<br />

war durchweg sehr positiv, so wurden besonders<br />

die Referenten, die interessanten Inhalte und die vielen<br />

Diskussionen gelobt. Daher will der Fachverband<br />

die Qualifizierungen nun regelmäßig anbieten und<br />

auf die „Qualifizierung für die sechsjährig wiederkehrende<br />

Prüfung“ erweitern. Ein erster Kurs hierfür wird<br />

ab dem 17. Oktober in Reimlingen stattfinden. Weitere<br />

Qualifizierungen in anderen Landesteilen werden<br />

folgen.<br />

Autorin<br />

Dipl. Wirtschaftsing. (FH) Marion Wiesheu<br />

Leiterin des Referats Qualifizierung und Sicherheit<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Lebhaftes AwSV-Fachgespräch<br />

in Kassel<br />

Am 21. Juni <strong>2018</strong> veranstaltete der Fachverband<br />

Biogas e.V. zum ersten Mal ein Fachgespräch<br />

mit wasserrechtlichem Schwerpunkt.<br />

Rund 40 Anlagenbetreiber, Planer,<br />

Sachverständige und Behördenvertreter<br />

trafen sich in Kassel zum gemeinsamen Austausch über<br />

die Fachbetriebspflicht und Verwendbarkeitsnachweise.<br />

Mit einem Übersichtsvortrag stimmte Simone von<br />

Schlichtkrull-Guse (Biogasgemeinschaft Westfalen-<br />

Lippe) auf die komplexe Thematik ein. Im Anschluss<br />

wurden fachbetriebspflichtige Tätigkeiten thematisiert.<br />

Dr. Annika Blarr (Fachbetriebsgemeinschaft<br />

Maschinenbau e.V.) ging hierzu neben den traditionell<br />

nach Wasserrecht fachbetriebspflichtigen Tätigkeiten<br />

wie Errichtung, Instandhaltung, Innenreinigung oder<br />

Stilllegung auch auf die seit Inkrafttreten der AwSV<br />

erforderliche sogennante „qualifizierte Planung“ ein.<br />

Denn seit 1. August muss auch der Planer quasi „Fachbetrieb“<br />

sein. Welche Maßgaben der „Fachplaner“ zukünftig<br />

erfüllen muss, steht aber aktuell noch nicht fest –<br />

die AwSV hat die Formulierung der Anforderungen (wie<br />

erforderliche persönliche Qualifikation, Berufserfahrung,<br />

Weiterbildung etc.) dem Regelwerk TRwS 779<br />

„Allgemeine Technische Regelungen“ überantwortet.<br />

Dieses Regelwerk befindet sich derzeit in Überarbeitung<br />

– ein Entwurf liegt noch nicht vor.<br />

Für die Unternehmen, die die bereits angesprochenen<br />

klassischen fachbetriebspflichtigen Tätigkeiten<br />

ausführen, bestehen dagegen seit Jahren Zertifizierungs-<br />

beziehungsweise Ausbildung- und Weiterbildungskonzepte.<br />

Die betrieblichen und personellen Voraussetzungen<br />

sowie die nachzuweisenden Kenntnisse<br />

und Formalien für eine Zertifizierung stellte Detlev<br />

Dusör (TÜV Nord Systems GmbH & Co.KG) vor. Er zeigte<br />

aber auch auf, dass es bei den etablierten Formaten<br />

noch der inhaltlichen Anpassung an das – aus wasserrechtlicher<br />

Sicht – neue Thema Biogasanlagen bedarf.<br />

Das Thema Verwendbarkeitsnachweise für Lager- und<br />

Abfüllanlagen im Anwendungsbereich der AwSV bestimmte<br />

den zweiten Teil des Fachgesprächs: Hierzu<br />

referierte Dr.-Ing. Ullrich Kluge (Deutsches Institut für<br />

Bautechnik, DIBt). In seinem Vortrag stellte er – neben<br />

den rechtlichen Grundlagen – auch den Verfahrensgang<br />

zur Erlangung der vom DIBt zu erteilenden<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen dar. Seit Inkrafttreten<br />

der AwSV sind diese (in Verbindung mit dem Bauordnungsrecht)<br />

für Bauprodukte und Bauarten in Lagerund<br />

Abfüllanlagen auch im Biogasbereich erforderlich.<br />

Bislang konnten aber gerade einmal zehn Zulassungen<br />

für den Biogasbereich erteilt werden. Hersteller von Anlagen<br />

und Anlagenteilen für Biogasanlagen sind hier in<br />

der Handlungspflicht.<br />

Im direkten Anschluss unterlegte Lutz Schröder (Denso<br />

GmbH) mit einem Praxisbericht über ein Zulassungsverfahren<br />

für ein Fugenabdichtungssystem die Ausführungen<br />

von Dr. Kluge. Der von Schröder skizzierte Gang<br />

des Verfahrens ließ erahnen, warum bis dato nicht allzu<br />

viele Hersteller ein Zulassungsverfahren angestrebt haben:<br />

Denn der personelle und finanzielle Aufwand ist für<br />

das beantragende Unternehmen durchaus erheblich.<br />

Da ein Warten auf eine umfängliche Produktpalette<br />

mit bauaufsichtlichen Zulassungen in einer Situation,<br />

in der Biogasanlagen insbesondere Lagerkapazitäten<br />

zubauen müssen, aber keine Option ist, bedarf es aktuell<br />

eines Auswegs. Diesen stellte Erich Jaeger von der<br />

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Rheinland-<br />

Pfalz aus Behördensicht vor. Die sogenannte behördliche<br />

Eignungsfeststellung ist quasi „der Brauchbarkeitsnachweis<br />

einer Anlage im Einzelfall“. Die gesamte<br />

Anlage wird – unter Einbeziehung von Bauprodukt- und<br />

Bauausführungsprüfungen sowie der Prüfung des Zusammenwirkens<br />

der Anlagenteile – als Ganzes beurteilt.<br />

Jaegers Ausführungen illustrierte Björn Weber (ÖKOBIT<br />

GmbH) mit den praktischen Erfahrungen seines Unternehmens<br />

in diesem Bereich. Fazit: Es ist ein Weg, aber<br />

er kann lang und durchaus steinig sein – und beides<br />

schlägt sich auch in den Projektkosten mit einem Plus<br />

von 15 bis 20 Prozent nieder.<br />

Der Tag verdeutlichte, dass es zwar grundsätzlich für<br />

die Bereiche Fachbetriebspflicht wie Verwendbarkeitsnachweise<br />

etablierte Abläufe gibt. Die Tatsache,<br />

dass Biogasanlagen aber auf Verordnungsebene wasserrechtliches<br />

Neuland sind, führt dazu, dass in der<br />

Praxis noch viele (Detail-)Fragen offen sind. Das rege<br />

Interesse und die konstruktiven Diskussionen haben<br />

aber die Planung bestätigt, das Veranstaltungsformat<br />

AwSV-Fachgespräch zu weiteren wasserrechtlichen<br />

Themen fortzuführen.<br />

Autorin<br />

Dipl.-Ing. agr. Steffi Kleeberg<br />

Fachreferentin Genehmigung<br />

Fachverband Biogas e.V.<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

AccuLux: neu entwickelte Handleuchte HL 12 EX mit Zone 0<br />

Die Witte und Sutor GmbH, bekannt unter<br />

dem Markennamen AccuLux, stellt die neueste<br />

Entwicklung: Die ladbare Handleuchte<br />

HL 12 EX mit Zone 0. Die Leuchte ist extrem<br />

leicht, wodurch sie gut in der Hand<br />

liegt und noch dazu besonders hell ist mit<br />

etwa 200 Lumen. Die drei Schaltstufen ermöglichen<br />

verschiedene Abstufungen des<br />

Lichtkegels. Außerdem eignet sich die HL<br />

12 EX besonders gut für die Anwendung in<br />

Gefahrenbereichen aufgrund des Explosionsschutzes<br />

(Schutzart IP 67).<br />

Entwickelt wurde die Leuchte nach Vorgaben<br />

der deutschen Feuerwehrnorm. Bisher<br />

auf dem Markt waren die Akkuleuchte mit<br />

Zone 1/21 und die Batterieleuchte mit<br />

Zone 0/20. Jetzt wurde aber eine dritte<br />

Variante entwickelt, die Akku-Batterie-<br />

Leuchte, wodurch auch Schutz in Zone<br />

0/20 gewährt wird.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.acculux.de<br />

Die ladbare<br />

Handleuchte<br />

HL 12 EX<br />

mit Zone 0.<br />

Foto: Witte und Sutor GmbH<br />

Börger: neues Tauchmotorrührgerät<br />

Die Börger GmbH präsentiert die neue Generation<br />

ihres Tauchmotorrührgerätes B-MX.<br />

Der kompakte Edelstahlmixer mit seinem<br />

strömungsoptimierten Rührwerkskörper<br />

sorgt zusammen mit den neuen Rührflügeln<br />

für mehr Effizienz beim Aufrühren und Homogenisieren<br />

von Flüssigmist, Gärresten,<br />

Schlämmen und Futtermitteln.<br />

Mithilfe von aufwendigen Simulationen<br />

und Tests haben wir die Geometrie des<br />

Rührwerkskörpers und der Flügel soweit<br />

verbessert, dass wir mit weniger Energie<br />

einen besseren Wirkungsgrad erreichen“,<br />

sagt Geschäftsführer Alois Börger.<br />

Der Rumpf des neuen Börger Mixers ist<br />

strömungsgünstig optimiert worden und<br />

komplett ohne Kanten und Ecken aufgebaut.<br />

Im Zusammenspiel mit den neuen<br />

Rührflügeln soll so die Flüssigkeit ohne<br />

Turbulenzbildung an die Verdrängerflügel<br />

strömen. Wie bei einer Schiffsschraube zu<br />

beobachten, gelangt auch beim Tauchmotorrührwerk<br />

B-MX die Flüssigkeit dank der<br />

strömungsgünstigen Ausführung problemlos<br />

von den Seiten zu den Flügelflächen.<br />

Laut Börger kann so eine Effizienzverbesserung<br />

von mehr als 20 Prozent im Vergleich<br />

zu anderen Geometrien realisiert werden.<br />

Kanten am Rührwerkskörper würden dagegen<br />

Verwirbelungen erzeugen, die ein effektives<br />

Zuströmen der Flüssigkeit zu den<br />

Rührflügeln beeinträchtigen können.<br />

Ein weiterer Vorteil des B-MX: Es gibt keine<br />

An- oder Aufbauten für Kabeleinführungen.<br />

Das Tauchmotorrührgerät B-MX ist ein<br />

kompakter Edelstahlmixer mit strömungsoptimiertem<br />

Rührwerkskörper.<br />

Über die dauerhaft verschlossene, aber<br />

wechselbare Kabelführung im wenig durchströmten<br />

Raum wird der Drehstromantrieb<br />

mit Elektrizität versorgt. Den komplett aus<br />

Edelstahl gefertigten BM-X gibt es in vier<br />

Baugrößen.<br />

Infos unter www.boerger.de<br />

Foto: Börger GmbH<br />

Schreiber Anlagenbau: AS 30 – neuer mobiler Separator<br />

Um die Produktpalette in der Substratverwertung<br />

zu erweitern, hat die Firma Schreiber<br />

Anlagenbau aus Hüttisheim einen<br />

mobilen Separator speziell für den überbetrieblichen<br />

Einsatz entwickelt. Ob Lohnunternehmer<br />

oder als gemeinschaftliche<br />

Anschaffung mehrerer Betriebe, durch die<br />

mobile Bauweise ist der Separator schnell<br />

und flexibel einsetzbar. Die Anlage steuert<br />

und überwacht sich komplett selbstständig.<br />

Die Bedienung erfolgt über ein Touch<br />

Panel – optional können Störmeldungen<br />

direkt auf das Handy gesendet werden.<br />

Das System verfügt zudem über eine Funktion,<br />

die das vollautomatische Anfahren<br />

ermöglicht. Damit der AS 30 genügend frisches<br />

Material bekommt, wurde hier eine<br />

robuste Zuführpumpe der Firma Wangen<br />

Mit einem Gesamtgewicht von unter 2 Tonnen<br />

ist er ein Leichtgewicht und kann problemlos<br />

mit einem Autoanhänger transportiert werden.<br />

Foto: Schreiber Anlagenbau<br />

mit einem Durchsatz von 30 Kubikmeter<br />

verbaut. Die Rückführung der flüssigen<br />

Phase erfolgt ebenfalls über eine spezielle<br />

Wangen Xpress Pumpe.<br />

Das Herzstück des Separators besteht aus<br />

zwei Siebkörben, die mit unterschiedlich<br />

starken Lamellen bestückt sind. Durch diese<br />

Bauweise wird eine hohe Leistung bei<br />

geringem Verschleiß erreicht. Je nach Anforderung<br />

kann der Trockensubstanzgehalt<br />

von „Nass“ bis Einstreutrocken eingestellt<br />

werden. Das 6 Meter lange Förderband ist<br />

durch seinen Alurahmen extrem leicht und<br />

ermöglicht problemloses Beladen in Anhänger<br />

von bis zu 4 Metern Höhe. Eine Besonderheit<br />

des Separators: Das Förderband<br />

kann im laufenden Betrieb um 270 Grad<br />

geschwenkt werden.<br />

Durch die optimierte Abstimmung der Einzelkomponenten<br />

beläuft sich der Stromverbrauch<br />

unter Last auf lediglich 11 kW.<br />

Der AS 30 wurde so konzipiert, dass auch<br />

bei dicker Gülle ein Durchsatz von 30 m³/h<br />

erreicht wird.<br />

Infos unter www.schreiber-anlagenbau.de<br />

98


Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Produktnews<br />

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Produktnews<br />

Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Stallkamp: neuer Schneidfilter schützt die Pumpe<br />

Pumpenverschleiß ist nicht nur störend<br />

für den gesamten Abwasserkreislauf, sondern<br />

meist auch kostenintensiv. Deshalb<br />

bietet Die Stallkamp ESTA GmbH mit dem<br />

Schneidfilter eine einfache Lösung zur<br />

Schonung von Pumpen. Er wird vor der<br />

Zuführpumpe eingebaut und filtert durch<br />

gegeneinander laufende Schneiden Fasern<br />

und grobe Stücke aus dem Medium. Diese<br />

werden in einem Kasten aufgefangen. Bei<br />

der Konstruktion wurden die einfache Bedienung<br />

sowie eine leichte Entleerung und<br />

Säuberung des Filters berücksichtigt. Der<br />

neue Schneidfilter ist zum Beispiel hervorragend<br />

in Kombination mit einer Separationsanlage<br />

einzusetzen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.stallkamp.de<br />

SUMA: Rührgigant FR Light<br />

Die neueste Entwicklung vom Allgäuer<br />

Rührwerk-Spezialisten SUMA ist speziell<br />

für Beton- oder Stahlbehälter mit einem<br />

nahezu konstanten Füllstand ausgelegt.<br />

Mit dem Rührgigant FR Light erhalten Anlagenbetreiber<br />

ein zuverlässiges Rührwerk<br />

zum Homogenisieren und Aufrühren, das<br />

flexibel einsetzbar und für viele Anwendungen<br />

geeignet ist. Das kompakte Rührwerk<br />

ist in zwei Leistungsstufen (4,0 kW und 7,5<br />

kW) sowie in den Rohrlängen von 1,0 oder<br />

1,5 Metern lieferbar.<br />

Der FR Light kann bei einem Trockensubstanzgehalt<br />

des Substrats von bis zu 12<br />

Prozent sowie einer Substrattemperatur<br />

bis 70 °C betrieben werden. Einsatztiefen<br />

bis zu 6 Meter unter Füllstand sind<br />

realisierbar. Das Stabrührwerk ist darüber<br />

hinaus für die Ex-Zone 1 zugelassen. Bei<br />

der Konstruktion und Auswahl der Materialien<br />

lag der Fokus auf Zuverlässigkeit<br />

und Robustheit. Rohr und Dichtplatte<br />

sind aus V2A-Edelstahl oder optional in<br />

V4A erhältlich. Die Dichtplatte kann in<br />

verschiedenen voreingestellten Neigungswinkeln<br />

gewählt werden. Des Weiteren<br />

können bei Bedarf Sonderdichtplatten<br />

gefertigt werden. Das Rührwerk verfügt<br />

über ein Planetengetriebe mit eigener<br />

Ölkammer, das zusätzlich zur Robustheit<br />

beiträgt. Dadurch kann der FR Light auch<br />

senkrecht eingebaut werden. Je nach Einsatzzweck<br />

stehen Rührflügelgrößen aus<br />

verschiedenen Materialien zur Verfügung.<br />

Ein Ölschauglas seitlich am Elektromotor<br />

dient der visuellen Beurteilung des Zustands<br />

des Rührwerks. Dadurch kann eine<br />

permanente und einfache Überprüfung<br />

des Zustands der Gleitringdichtung aus<br />

Siliciumcarbid auf Dichtigkeit erfolgen.<br />

Fliegl präsentiert den EcoDry Multi<br />

Das Trocknungssystem Fliegl EcoDry Multi<br />

arbeitet mit einem Schubkeilboden, der das<br />

Trockengut kontinuierlich durchmischt –<br />

für ein überlegenes Trocknungsergebnis.<br />

Gleichzeitig sorgt das Schubkeilboden-Verfahren<br />

für ein Plus an Effizienz.<br />

Fliegl EcoDry Multi ist speziell für die<br />

Trocknung von Schlämmen konzipiert.<br />

Der Trockner eignet sich für die Entwässerung<br />

von kommunalen Klärschlämmen,<br />

Gärresten und Industrieschlämmen (zum<br />

Beispiel aus der Stärke-, Trockenmitteloder<br />

Papierproduktion). Der 12,50 Meter<br />

lange Trocknungscontainer besteht aus<br />

hochbeständigem V2A-Edelstahl. Über<br />

das höhenverstellbare Schott-Tor wird die<br />

gewünschte Schichtdicke des Trockenmaterials<br />

eingestellt, das im Zuge der Trocknung<br />

über einem Lochblech vorwärtsbewegt<br />

wird.<br />

Der Clou ist der innovative, schräg gestellte<br />

Schubkeilboden: Mit jeder Schubbewegung<br />

wird das Trockengut von den Schubkeilen<br />

nicht nur vorwärtsbewegt, sondern<br />

auch durchmischt und gebrochen. Die<br />

heiße Luft, die von unten über das Lochblech<br />

zugeführt wird, findet viel mehr Angriffsfläche.<br />

Der Trocknungsvorgang lässt sich auf der Basis<br />

moderner Sensorik und Feuchtemessung<br />

steuern. Die Intervalle des Schubkeilbodens<br />

können je nach Material und gewünschtem<br />

Restwassergehalt eingestellt werden – zum<br />

Beispiel auf 10 Prozent Restwassergehalt<br />

und 90 Prozent Trockensubstanzanteil. Die<br />

Werte, die Verbrennungsanlagen für Klärschlamm<br />

häufig fordern, werden mit Fliegl<br />

EcoDry Multi absolut zuverlässig erreicht.<br />

Ergebnis ist ein Granulat, in der Regel mit<br />

einer Korngröße unter 10 Millimeter Größe –<br />

Der Rührgigant FR Light von SUMA besticht<br />

durch seine kompakte Bauweise.<br />

Ein weiterer Vorteil vom Rührgigant FR light<br />

ist, dass nahezu die komplette Wartung von<br />

außen vorgenommen werden kann, ohne<br />

dass das Rührwerk ausgebaut werden muss.<br />

Das heißt, es ist kein Öffnen des Behälters<br />

notwendig. Als zusätzliche Absicherung vor<br />

Abrieb durch langfaserige Fremdstoffe kann<br />

optional der bewährte SUMA POM-Schutz<br />

erworben werden. Die Schutzschelle beugt<br />

wirksam durch Abrieb bedingte Schäden<br />

unter der Rührflügelbuchse vor.<br />

Weitere Infos unter www.suma.de<br />

Fliegl EcoDry Multi erzielt den Soll-Restwassergehalt<br />

gleichmäßig im gesamten Material und<br />

kennt keine Feuchtenester.<br />

staubarm, nachbehandlungsfrei, verpackungs-<br />

und transportfreundlich. Weil alle<br />

Antriebe im Schubkeilboden-Verfahren nur<br />

intervallmäßig angefordert werden, liegt<br />

der Energiebedarf deutlich unter dem herkömmlicher<br />

Bandtrockner. Der Eigenstromverbrauch<br />

liegt im Dauerbetrieb mit unter<br />

3 Kilowatt deutlich unter dem von Wettbewerbssystemen.<br />

Weitere Infos unter www.fliegl.com oder<br />

www.agro-center.de<br />

Foto: SUMA Rührtechnik GmbH<br />

Foto: Fliegl Energy<br />

100


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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

Produktnews<br />

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Investor aus UK (Bereich Erneuerbare Energien) sucht Beteiligung<br />

in operativer Biogasanlage(n), gerne auch auf Portfoliobasis,<br />

minimum Investment c. €10m+, entweder 100% Übernahme<br />

oder substanzielle Minderheitenbeteiligung erwünscht; präferiert<br />

werden Biogasanlagen deren eingesetzte Substrate entweder<br />

Energiepflanzen oder aber sonstige Ernterückstände aus<br />

der Landwirtschaft sind; Biogasanlagen die auf Basis Rest und<br />

Abfallstoffe betrieben werden, könnten ggfs im Rahmen eines<br />

Portfoliotransaktion miterworben werden.<br />

Optimal wäre falls Betreiber der Anlage(n) nach Kauf bzw Anteilserwerb<br />

an Bord bliebe.<br />

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Biogas Journal | 5_<strong>2018</strong><br />

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Dr. Claudius da Costa Gomez (V.i.S.d.P.)<br />

Andrea Horbelt (redaktionelle Mitarbeit)<br />

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Tel. 0 81 61/98 46 60<br />

Fax: 0 81 61/98 46 70<br />

E-Mail: info@biogas.org<br />

Internet: www.biogas.org<br />

ISSN 1619-8913<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. agr. (FH) Martin Bensmann<br />

Fachverband Biogas e. V.<br />

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Das BIOGAS Journal erscheint sechsmal im Jahr auf Deutsch.<br />

Zusätzlich erscheinen zwei Ausgaben in englischer Sprache.<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />

die Meinung des Verfassers wieder, die nicht unbedingt mit der<br />

Position des Fachverbandes Biogas e.V. übereinstimmen muss.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internet,<br />

Vervielfältigungen auf Datenträgern wie CD-Rom nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Zustimmung. Bei Einsendungen an die Redaktion<br />

wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />

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