21.09.2012 Aufrufe

Untitled - bei FEM

Untitled - bei FEM

Untitled - bei FEM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Impressum<br />

EigentümerIn/ VerlegerIn/ HerausgeberIn<br />

Verein: Institut für Frauen- und Männergesundheit<br />

Bastiengasse 36-38<br />

1180 Wien<br />

Tel: 01 47615 5771<br />

e-mail: fem@aon.at<br />

Redaktion<br />

Mag. Romeo Bissuti, Mag. a Gabriele Gundacker, Mag. a Daniela Kern, Mag. a Eva Trettler, Mag. a Hilde Wolf, Mag.<br />

Markus Zingerle<br />

Fotos<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd & MEN – Archiv<br />

Grafische Gestaltung Titelblatt<br />

Mag. a Gisela Scheubmayr/subgrafik


T ä t i g k e i t s b e r i c h t I<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

� Vorwort .......................................................................................................................1<br />

� Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN).........3<br />

�� Ar<strong>bei</strong>tsweise 4<br />

�� Vorstand 5<br />

�� Finanzierung 6<br />

� <strong>FEM</strong>............................................................................................................................ 7<br />

�� Das <strong>FEM</strong> Team 7<br />

�� Das <strong>FEM</strong> in Zahlen 8<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Besucherinnen 16<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Projekte 22<br />

"Essstörungswelten" - Fortbildungsreihe 23<br />

Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien - GWF 24<br />

"Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind" 26<br />

Themenschwerpunkt "Frauensexualität" 28<br />

Audio-Info-CD für blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderung zum Thema<br />

Gynäkologie 29<br />

"Bodytalk" Workshops 30<br />

Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien 31<br />

<strong>FEM</strong>-Elternambulanz 32<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung 34<br />

Informationsbroschüre für GynäkologInnen zum Thema Frauen mit Behinderung<br />

35<br />

� <strong>FEM</strong> Süd ...................................................................................................................37<br />

�� Das <strong>FEM</strong> Süd Team 37<br />

�� Das <strong>FEM</strong> Süd in Zahlen 39<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Süd Besucherinnen 55


II T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

�� <strong>FEM</strong> Süd Projekte 61<br />

"Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 62<br />

"Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" 64<br />

Gesundheitsinformation für MigrantInnen 66<br />

"Nach Herzenslust – leichter leben" 68<br />

Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern 70<br />

(f)itworks 72<br />

Frauenassistenz 74<br />

� MEN......................................................................................................................... 79<br />

�� Das MEN-Team 79<br />

�� Das MEN in Zahlen 80<br />

�� Die MEN Besucher 89<br />

�� MEN-Projekte 97<br />

Fachtagung "Soziale Lage - Gender - Gesundheit" 99<br />

"Favoritner mit Herz" 100<br />

"Schlank ohne Diät!" 102<br />

Boys' Day 2008 104<br />

Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer im Haus<br />

Gänsbachergasse 106<br />

"Fit durch die EM von A bis Z" 108<br />

� Standortübergreifende Aktivitäten..........................................................................111<br />

�� Vernetzung und Gremienar<strong>bei</strong>t 111<br />

�� Delegationen 115<br />

�� Preise & Nominierungen 115<br />

�� Veranstaltungen & Fortbildungen 117<br />

�� Pressespiegel 122


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 1<br />

� Vorwort<br />

Das Institut für Frauen- und Männergesundheit mit seinen drei Standorten <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

und MEN blickt auf ein ar<strong>bei</strong>tsreiches und erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Wie gewohnt<br />

finden Sie die Ergebnisse und die drei Jahresberichte gemeinsam vorliegen. Im<br />

abgelaufenen Jahr konnten wieder etliche neue Projekte und Ideen umgesetzt werden, die<br />

gemeinsamen Aktivitäten der einzelnen Standorte waren stark wie nie zuvor, und einmal<br />

mehr wuchs die Zahl der Beratungen und Schulworkshops deutlich an. Das zeigt, dass eine<br />

geschlechtersensible und mit Diversity-Kompetenzen ausgestattete Gesundheitsförderung<br />

einen sehr guten Zuspruch <strong>bei</strong> den Wienern und Wienerinnen findet und hier wertvolle<br />

Dienste im Sinne der Gesundheit der Wiener Stadtbevölkerung leistet.<br />

Das Das Frauengesundheitszentrum Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> legte 2008 neben seinem jährlich anwachsenden<br />

Kurs- und Beratungsbetrieb weiterhin einen Schwerpunkt auf die Gesundheitsförderung von<br />

wohnungslosen Frauen, von schwangeren Frauen und Müttern, Frauen mit Behinderungen<br />

und Mädchen. Das <strong>FEM</strong> Angebot "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien", <strong>bei</strong> dem<br />

Psychologinnen, Ärztinnen und Psychotherapeutinnen aufsuchende Gesundheitsar<strong>bei</strong>t in<br />

Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe leisten, wurde 2008 maßgeblich erweitert.<br />

Die <strong>FEM</strong> Elternambulanz, eine Niederlassung des <strong>FEM</strong> im Wiener Wilhelminenspital, zeigt<br />

weiterhin eine große Nachfrage und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung<br />

und Prävention von schwangeren Frauen und Müttern.<br />

Im Rahmen der Mädchenar<strong>bei</strong>t stieg der Bedarf an Workshops zu den Themen<br />

Essstörungen, Suchtprävention, Verhütung, Sexualität, Selbstbewusstsein sehr stark an.<br />

Auch Begleitung und Unterstützung für LehrerInnen wird weiterhin verstärkt angeboten.<br />

Für Frauen mit Behinderungen erstellte <strong>FEM</strong> im Jahr 2008 eine CD für blinde Frauen zum<br />

Thema gynäkologische Vorsorge sowie eine Broschüre für GynäkologInnen zum Thema<br />

Frauen mit Behinderungen. Beide Produkte sollen dazu <strong>bei</strong>tragen, die Barrieren und<br />

Hemmschwellen für Frauen mit Behinderungen im Medizinsystem zu senken.<br />

Das Das Frauengesundheitszentrum Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd widmete sich auch 2008 wieder vor allem der<br />

Zielgruppe jener Frauen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Jede zweite<br />

Frau, die <strong>bei</strong> uns Unterstützung gesucht hat, ist aus einem anderen Land nach Österreich<br />

zugewandert. Diesem Umstand Rechnung tragend, bietet <strong>FEM</strong> Süd aktuell Beratung in<br />

sechs verschiedenen Sprachen an. Sowohl die Inanspruchnahme von individuellen<br />

Beratungen als auch die Nachfrage nach unseren interkulturellen<br />

Gesundheitsförderungsprojekten ist 2008 wieder deutlich angestiegen.


2 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Auf besonders großes Interesse ist das neu gestartete Projekt "Nach Herzenlust –leichter<br />

leben" gestoßen, mit dem wir Frauen und Mädchen, die an starkem Übergewicht<br />

(Adipositas) leiden, auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil unterstützen.<br />

Daneben konnten wir unsere vielfältigen Aktivitäten im Bereich der<br />

Gesundheitsinformation, -förderung und –vorsorge für Frauen mit Migrationshintergrund<br />

auch 2008 fortführen. Diese reichten von Gesundheitsvorträgen in Moscheen, über eine<br />

türkischsprachige Begleitung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung der MA 15 bis hin zur<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung für weibliche Reinigungskräfte.<br />

Das Das Männergesundheitszentrum Männergesundheitszentrum MEN MEN konnte im Jahr 2008 einen erfolgreichen<br />

Schwerpunkt auf die zwei großen Gesundheitsförderungsprojekte "Favoritner mit Herz" und<br />

"Schlank ohne Diät" legen. Weiters konnten auch neue Bereiche für die<br />

gesundheitsfördernde Männerar<strong>bei</strong>t gewonnen werden, wie der Bereich der wohnungslosen<br />

Männer, oder die Boys Days, die in Kooperation mit der Wiener Männerberatung<br />

durchgeführt wurden und werden. In vielen Bereichen waren es die enge Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

und Vorreiterrolle von <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, die hier auch für die<br />

Männergesundheitsförderung die Türen öffneten. Mit der Plakataktion "Fit durch die EM<br />

von A bis Z" war es schließlich auch möglich eine ressourcenorientierte<br />

Gesundheitskommunikation mit Männern aufzunehmen, ein Weg der sich bewährt und in<br />

den nächsten Jahren weiter verfolgt werden soll.<br />

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung und vor allem<br />

auch für die gute Zusammenar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>m Wiener Krankenanstaltenverbund, <strong>bei</strong>m Wiener<br />

Programm für Frauengesundheit im Fonds Soziales Wien, <strong>bei</strong> den Magistratsabteilungen<br />

17, 57 und 38 sowie <strong>bei</strong>m Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend, dem<br />

Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz, dem Fonds Soziales Wien<br />

und "Ein Herz für Wien" sowie dem Fonds Gesundes Österreich. Der Firma Unilever<br />

möchten wir für Ihr Projektsponsoring danken.<br />

Dr.<br />

Dr.<br />

in Margit Margit Endler<br />

Endler<br />

Dr. in<br />

Vorsitzende,<br />

ärztliche Direktorin des<br />

Kaiser Franz Josef-Spitals<br />

Mag. Mag.<br />

a Hilde Hilde Wolf Wolf<br />

Wolf<br />

Schriftführerin,<br />

Leitung <strong>FEM</strong> Süd<br />

Mag Mag. Mag Mag<br />

a Daniela Daniela Daniela Kern Kern<br />

Kern<br />

stv. Vorsitzende,<br />

Leitung <strong>FEM</strong><br />

Mag. Mag. Mag. Romeo Romeo Bissuti<br />

Bissuti<br />

Leitung MEN


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 3<br />

� Das Institut für Frauen- und<br />

Männergesundheit (<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und<br />

MEN)<br />

... ... die die Entstehung: Entstehung: Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> (kurz für die Zielgruppe: Frauen –<br />

Eltern – Mädchen) in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik ist europaweit das erste<br />

Frauengesundheitszentrum, das direkt in einer Frauenklinik angesiedelt ist. Es wurde 1992<br />

im Rahmen des WHO-Modellprojektes "Frauengesundheitsförderung an einer Frauenklinik"<br />

ins Leben gerufen.<br />

Aufgrund des großen Bedarfs fand mit dem Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd eine<br />

Erweiterung statt. Dieses wurde in einem Schwerpunktkrankenhaus, dem Kaiser Franz Josef-<br />

Spital im Mai 1999 implementiert und erhielt einen Ar<strong>bei</strong>tsschwerpunkt in der<br />

Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Frauen, insbesondere für Migrantinnen.<br />

Das Männergesundheitszentrum MEN wurde im September 2002 gegründet und ist<br />

ebenfalls im Kaiser Franz Josef-Spital, SMZ Süd angesiedelt. Schwerpunkt sind alle jene<br />

Bereiche und Themen, in denen Männer von Gesundheitsrisiken betroffen sind, unter<br />

besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter Gruppen (Armut,<br />

Migrationshintergrund, u.a.m.)<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN bilden gemeinsam den Verein "Institut für Frauen- und<br />

Männergesundheit".<br />

... ... die die Grundsätze: Grundsätze: Als oberstes Prinzip des Instituts für Frauen- und Männergesundheit gilt<br />

ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis unter zentraler Berücksichtigung von<br />

Genderaspekten. Ein besonderes Anliegen der Einrichtungen und Angebote ist es, Frauen<br />

und Männern, Eltern, Mädchen und Burschen in allen Lebenslagen zur Verfügung zu<br />

stehen, unabhängig von Alter, Bildung, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund.<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen und<br />

MigrantInnen gerichtet.<br />

... ... die die die Ziele: Ziele: Ziele: Unsere Aufgabe ist es, gesundheitsbewusste Lebensstile von Frauen und<br />

Männern zu unterstützen und die Eigeninitiative hinsichtlich des psychischen und<br />

physischen Wohlbefindens zu fördern. Da<strong>bei</strong> werden die Maßnahmen vor dem Hintergrund<br />

genderrelevanter Gesichtspunkte geplant und umgesetzt.


4 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Der Zusammenhang von …<br />

� weiblicher/männlicher Sozialisation und gesundheitlichen Störungen,<br />

� frauen-/männerspezifischen Bewältigungsstrategien gesundheitlicher Probleme,<br />

sowie<br />

� weiblicher/männlicher Körperlichkeit<br />

…werden als Ausgangs- und Bezugspunkt genommen.<br />

... ... die die Themen: Themen: Schwerpunktthemen in den Frauengesundheitszentren sind Lebenskrisen,<br />

psychische Probleme, Schwangerschaftskonflikt, Essstörungen, sowie Fragen im<br />

Zusammenhang mit Partnerschaft, Sexualität, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett,<br />

Elternschaft, Erziehung, Wechseljahre, Mehrfachbelastung, geringer Selbstwert und vieles<br />

mehr. Neben der Unterstützung in akuten Krisen kommt der Prävention in den genannten<br />

Themenbereichen wesentliche Bedeutung zu.<br />

Schwerpunktthemen im MEN sind Vorsorge, sexuelle und organische Gesundheit,<br />

psychische Probleme, Familie, Beziehungen, Ar<strong>bei</strong>tswelt, Süchte, Risikobereitschaft,<br />

Gewaltprävention, Konfliktlösung, Migration, Trauma, sexuelle Missbrauchserfahrungen,<br />

Ernährung, Bewegung, Entspannung, sexuelle Orientierung u. a. m.<br />

�� Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />

Das Das Angebot Angebot für für NutzerInnen<br />

NutzerInnen<br />

� Service- und Beratungstelefon<br />

� Persönliche Beratung durch Klinische PsychologInnen, PsychotherapeutInnen,<br />

Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, ÄrztInnen und SozialpädagogInnen, (deutsch, englisch,<br />

französisch, türkisch, bosnisch-kroatisch-serbisch, arabisch)<br />

� Frauen- und männerspezifische Kurs- und Workshopangebote, Vorträge und<br />

Informationsveranstaltungen sowohl am Standort als auch im aufsuchenden<br />

Setting (Vereine, Moscheen, Schulen, Betriebe, öffentliche Plätze, soziale<br />

Einrichtungen usw.)<br />

� Selbsthilfegruppen<br />

� Online Beratung<br />

Vernetzung<br />

Vernetzung<br />

Zahlreiche Aktivitäten zur regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung werden<br />

gesetzt. Die Frauengesundheitszentren sind <strong>bei</strong>spielsweise Mitinitiatorinnen des<br />

Netzwerkes Österreichischer Frauengesundheitszentren. Das Männergesundheitszentrum


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 5<br />

ist Mitglied des European Men’s Health Forum (EMHF) sowie der International Society for<br />

Men’s Health (ISMH).<br />

Programm Programm- Programm und und Projektentwicklung<br />

Projektentwicklung<br />

Durch die Erfahrungen aus dem direkten Austausch mit Frauen und Männern sowie den<br />

zahlreichen Vernetzungsaktivitäten werden wir auf aktuelle Versorgungslücken oder<br />

speziellen Bedarf aufmerksam. Aus diesem Wissen entwickeln wir:<br />

� neue Programmangebote,<br />

� neue Projekte<br />

� und stellen unser Know-How in Projektkooperationen zur Verfügung.<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

Wir informieren über Frauen- und Männergesundheit durch:<br />

� Öffentliche Veranstaltungen und Aktionstage,<br />

� Vorträge auf Kongressen und Tagungen,<br />

� Erstellung von Informationsbroschüren,<br />

� Medien<strong>bei</strong>träge.<br />

�� Vorstand<br />

Dr. in Margit Endler Mag. Romeo Bissuti Mag. a Daniela Kern Mag. a Hilde Wolf<br />

Vorsitzende Leitung MEN stv. Vorsitzende Schriftführerin<br />

ärztliche Direktorin, Leitung <strong>FEM</strong> Leitung <strong>FEM</strong> Süd<br />

Kaiser Franz Josef-Spital<br />

Der Vorstand des Vereins "Institut für Frauen- und Männergesundheit" setzt sich<br />

zusammen aus der ärztlichen Direktorin des SMZ Süd, Kaiser Franz Josef-Spital, Dr. in<br />

Margit Endler, den Leiterinnen der Frauengesundheitszentren <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, Mag. a<br />

Daniela Kern und Mag. a Hilde Wolf, sowie dem Leiter des Männergesundheitszentrums<br />

MEN, Mag. Romeo Bissuti.


6 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

�� Finanzierung<br />

Der Wiener Krankenanstaltenverbund ermöglicht die Basisfinanzierung der<br />

Frauengesundheitszentren <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, sowie des Männergesundheitszentrums<br />

MEN.<br />

Für die zunehmende Projektar<strong>bei</strong>t sind weitere Einrichtungen der Stadt Wien unverzichtbare<br />

UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen. Auf Bundesebene wurden im Jahr 2008<br />

Projekte durch den Fonds Gesundes Österreich, das Bundesministerium für Gesundheit,<br />

Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz<br />

finanziell unterstützt. Schließlich erhält das Institut seit mehreren Jahren im Rahmen der<br />

Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE/Unilever ein<br />

Projektsponsoring. Die Förderstellen im Einzelnen sind in untenstehender Tabelle<br />

angeführt.<br />

Wiener Krankenanstaltenverbund<br />

Förderstellen<br />

Förderstellen<br />

Fonds Soziales Wien/ Wiener Frauengesundheitsprogramm<br />

MA 17 - Integration und Diversität<br />

MA 57 - Frauenabteilung<br />

Fonds Gesundes Österreich<br />

Fonds Soziales Wien/ "Ein Herz für Wien"<br />

Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz<br />

Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend<br />

MA 38/Wiener Lebensmittel- und Ernährungsservice<br />

Sponsoring DOVE (Unilever)<br />

Bundessozialamt


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 7<br />

� <strong>FEM</strong><br />

�� Das <strong>FEM</strong> Team<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> zählte im Jahr 2008 über 40 Mitar<strong>bei</strong>terinnen aus<br />

dem Gesundheits- und psychologischen Bereich. Bei den Projekten und dem Kursbetrieb<br />

stieg die Zahl der Trainerinnen und Beraterinnen leicht an. Im Angestelltenbereich blieb das<br />

Team 2008 nahezu gleich. Es gab nur einen Wechsel: Mag. a Saadet Tokay trat im Frühjahr<br />

2008 die Nachfolge von Berna Erbas an, die Anfang des Jahres die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />

verließ.<br />

Von links nach rechts:<br />

1. Reihe: Christina Hörker, Kursadministration, Empfangsbereich und Servicetelefon; Mag. a Harriet Vrana, Beratung;<br />

Mag. a Daniela Kern, Leitung; Mag. a Maria Bernhart, stellvertretende Leitung, Beratung, Projektmanagement; Mag. a<br />

Saadet Tokay, Beratung <strong>FEM</strong>-Elternambulanz; Martina Nöster, Psychotherapie und Beratung, Bereichsleitung<br />

Essstörungen;<br />

2. Reihe: Patricia Chavez de Six, Buchhaltung; Mag. a Franziska Pruckner, Leitung <strong>FEM</strong>-Elternambulanz; Mag. a Julia<br />

Karinkada, Beratung, Projektleitung GWF; Dr. in Renate Gänszle, wissenschaftliche Beratung im Essstörungsbereich;<br />

Mag. a Andrea Brinek, Projektmanagement; Mag. a Gabi Gundacker, Dokumentation und Programmverantwortliche.


8 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

�� Das <strong>FEM</strong> in Zahlen<br />

Angebot<br />

Angebot<br />

Telefon 10.440<br />

E-mail 11.489<br />

Persönliche Beratungen 1.690<br />

Anzahl nzahl der Kontakt Kontakte Kontakt<br />

deutschsprachig fremdsprachig<br />

Kurse & Gruppen 6.450 384<br />

Schulworkshops 716<br />

Delegationen 16<br />

Summe der Kontakte durch laufendes Programm 30.801 384<br />

"Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" 1.334<br />

"Bodytalk Workshops" - Workshops für Jugendliche zur<br />

Prävention von Essstörungen<br />

1.075<br />

"Ernährung, die bewegt" - für Mutter und Kind 246<br />

Schwangerschaftskonfliktberatungen 238<br />

<strong>FEM</strong> - Elternambulanz im Wilhelminenspital 556 206<br />

Summe der Kontakte durch Projekte 3.449 206<br />

KONTAKTE KONTAKTE GESAMT<br />

GESAMT<br />

34.840<br />

34.840


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 9<br />

������������ Telefon und EE-Mail<br />

E<br />

Mail Kontakte Kontakte<br />

Im Jahr 2008 erhielt das <strong>FEM</strong> 10.440 Telefonanrufe und 11.489 E-Mails. Das zeigt vor allem<br />

<strong>bei</strong> den elektronischen Nachrichten eine deutliche Erhöhung der Kontakte im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Der Großteil der Gespräche bezog sich 2008 da<strong>bei</strong> auf Projekte und interne<br />

Kommunikation, ein nahezu gleich großer Teil <strong>bei</strong>nhaltete inhaltliche Anfragen und<br />

Telefonberatungen. Ein weiteres Fünftel bezog sich auf die Programm- und<br />

Kursorganisation, wo es vor allem um Detailauskünfte zu unseren Angeboten, sowie Kurs-<br />

und Workshopkoordination ging.<br />

37%<br />

Telefonkontakte Telefonkontakte 2008 2008<br />

2008<br />

n= 10.440<br />

7%<br />

5%<br />

19%<br />

32%<br />

Inhaltliche Anfragen<br />

Programm- und Kursorganisation<br />

Projekte und interne Kommunikation<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung<br />

<strong>FEM</strong>-Administration und Büro<br />

Zu welchen Themen und Fragen sich Frauen aus ganz Wien im <strong>FEM</strong> telefonisch beraten<br />

ließen, kann man aus der nächsten Grafik ersehen.<br />

Mehr als ein Viertel der Telefonate bezog sich auf das Thema Essstörungen. Viele besorgte<br />

Angehörige und Betroffene meldeten sich <strong>bei</strong> uns, um erste Informationen über die<br />

Erkrankung, sowie die Möglichkeiten von Therapien zu erfragen, oder auch um in einer<br />

besonders schwierigen Situation Entlastung und Unterstützung durch ein Telefongespräch<br />

zu finden. Auch <strong>bei</strong> anderen psychischen Problemen und Krisen wurde 2008 unsere<br />

Telefonberatung sehr oft nachgefragt. Der Anteil an Anfragen zum Thema Sexualität und<br />

Beziehung, sowie gynäkologischer Fragen gemeinsam immerhin ein gutes Viertel, spiegelt<br />

einen weiteren Themenschwerpunkt von <strong>FEM</strong> wider. Viele Fragen bezogen sich auch auf<br />

das Thema Schwangerschaft. Da<strong>bei</strong> gab es einerseits einen großen Bedarf an kompetenter<br />

Beratung rund um das Thema Schwangerschaftskonflikt und -abbruch, andererseits aber<br />

auch Fragen zur Schwangerschaft allgemein. Auch die Postpartale Depression und die<br />

manchmal schwierige Zeit nach der Geburt eines Babys waren Themen. Unter der Kategorie<br />

"Sonstiges" wurden in der nachfolgenden Grafik Themen wie Lifestyle (z.B.:


10 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Gesundheitsverhalten, Rauchen, Stress), aber auch Anrufe zum Thema Gewalt<br />

zusammengefasst.<br />

Inhalte Inhalte der der Telefonberatungen Telefonberatungen und und und Anfragen<br />

Anfragen<br />

n=3.327<br />

11%<br />

12%<br />

11%<br />

2% 3%<br />

14%<br />

27%<br />

20%<br />

Essstörungen<br />

Psychische Probleme und Krisen<br />

Sexualität und Beziehung<br />

Gynäkologische Anfragen<br />

Schwangerschaft allgemein<br />

Schwangerschaftskonflikt<br />

PPD<br />

Sonstiges<br />

Die Dokumentation der E-Mailkontakte im Jahr 2008 zeigt, dass neben der internen<br />

Kommunikation der Informationsaustausch im Rahmen der <strong>FEM</strong>-Projekte einen großen<br />

Schwerpunkt bildete. Auch <strong>bei</strong> diesem Medium ist gut erkennbar, dass Projektar<strong>bei</strong>t im<br />

<strong>FEM</strong> immer wichtiger wird und einen großen Stellenwert in der Gesundheitsförderung<br />

einnimmt.<br />

11%<br />

13%<br />

8%<br />

E-Mailkontakte E-Mailkontakte E-Mailkontakte 2008<br />

2008<br />

n=11.489<br />

14%<br />

3% 2%<br />

26%<br />

23%<br />

Interne Kommunikation<br />

<strong>FEM</strong>-Projekte<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung<br />

Programm- und Kursorganisation<br />

Veranstaltungen und Fortbildungen<br />

Inhaltliche Anfragen<br />

Bewerbungen<br />

<strong>FEM</strong>-Administration und Büro


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 11<br />

������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Programmangebotes<br />

Programmangebotes<br />

Programmangebotes<br />

Persönliche Persönliche Beratungen<br />

Beratungen<br />

Im Jahr 2008 fanden im <strong>FEM</strong> 1.690 persönliche Beratungskontakte statt. 413 Frauen nutzten<br />

die Möglichkeit sich kostenlos psychologisch beraten und über einen gewissen Zeitraum<br />

begleiten zu lassen. In dieser Zahl nicht inkludiert sind die 95<br />

Schwangerschaftskonfliktberatungen des Jahres 2008, die Beratungen im Rahmen des<br />

Projektes "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" und die Beratungen im Rahmen<br />

der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz, die <strong>bei</strong>m Kapitel Projekte angeführt sind.<br />

78% der Frauen kamen zum ersten Mal zu einem Beratungsgespräch ins <strong>FEM</strong>. Da<strong>bei</strong> ging<br />

es meist um ein bis zwei Termine zur Orientierung und Abklärung. 71% der Klientinnen<br />

konnte mit dieser Kurzintervention geholfen werden, 22% nahmen eine längere Betreuung<br />

(3 bis 10 Termine) in Anspruch und nur 7% wurden längerfristig behandelt. Die Mehrheit<br />

der Frauen fühlte sich da<strong>bei</strong> im Einzelsetting am wohlsten, 88% der Beratungen fanden in<br />

dieser Form statt, aber es gab auch Paarberatungen (7%), Familiensettings (4%) und die<br />

Möglichkeit Freundinnen als Unterstützung da<strong>bei</strong> zu haben (1%).<br />

Inhaltlich kann nach Art der Beratung einerseits und Hauptthema andererseits<br />

unterschieden werden. Zur Veranschaulichung dienen die folgenden zwei Grafiken:<br />

Art Art der der Beratung Beratung<br />

Beratung<br />

n=413<br />

48%<br />

9%<br />

1%<br />

9%<br />

29%<br />

4%<br />

Informationsberatung<br />

Entscheidungsberatung<br />

Psychologische Abklärung<br />

Psychologische und Psychotherapeutische Behandlung<br />

Akute Krisenintervention<br />

Coaching/Supervision<br />

Nahezu die Hälfte der Kontakte bezieht sich auf Psychologische und Psychotherapeutische<br />

Behandlung (48%), gefolgt von Informationsberatungen (29%), Psychologischer Abklärung<br />

(9%) und akuter Krisenintervention (9%). Die folgende Darstellung zeigt sehr gut, mit<br />

welchen Themen das <strong>FEM</strong> wahrgenommen wird und welche Schwerpunkte gesetzt wurden.<br />

Einen sehr großen Teil macht die Beratung von Frauen mit Essstörungen und deren


12 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Angehörigen aus. Die Verteilung da<strong>bei</strong> ist: etwa ein Drittel Angehörigenberatung zu zwei<br />

Drittel Beratung für Betroffene. Weitere Hauptthemen sind Schwangerschaft/Geburt und<br />

Sexualität. Bei ersterem geht es um Problemstellungen wie unerfüllten Kinderwunsch,<br />

Krisen während der Schwangerschaft, aber auch um die Verar<strong>bei</strong>tung von Fehl- und<br />

Totgeburten. Im Sexualitätsbereich beziehen sich die Beratungen sehr häufig auf<br />

Lustlosigkeit und Probleme im Umgang mit Sexualität innerhalb der Partnerschaft. Oft sind<br />

auch Schmerzen <strong>bei</strong>m Geschlechtsverkehr und Orgasmusstörungen der Grund für eine<br />

Kontaktaufnahme.<br />

Beruf/Wohnung/Finanzen<br />

Gewaltthematik<br />

Sucht/Missbrauch/Abhängigkeit<br />

Sexualität<br />

Körperliche Krankheit/Behinderung<br />

Familie<br />

Kritische Lebensereignisse<br />

andere psychische Probleme<br />

Partnerschaft<br />

Psychische Balance/Lebensstil<br />

Essstörungen<br />

Schwangerschaft/Geburt<br />

Sonstiges<br />

2<br />

4<br />

6<br />

6<br />

6<br />

19<br />

23<br />

28<br />

Themen Themen der der Berat Berat ungen<br />

ungen<br />

im im Rahmen Rahmen des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> P P rogrammangebotes<br />

rogrammangebotes<br />

n=413<br />

43<br />

48<br />

51<br />

56<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

Unter der Kategorie "andere psychische Probleme" sind Themen wie Depression,<br />

Postpartale Depression und Angststörungen zusammengefasst, aber auch<br />

psychosomatische Beschwerden und Burnout. Beratungen unter der Rubrik "Psychische<br />

Balance/Lebensstil" <strong>bei</strong>nhalteten hauptsächlich Probleme mit dem Selbstbewusstsein und<br />

Selbstwert, aber auch Fragen zu Ernährung und Übergewicht.<br />

Obwohl die Themen auch <strong>bei</strong> den Beratungen aus den <strong>FEM</strong>-Projekten ähnliche sind, zeigen<br />

sich einerseits andere Schwerpunkte und andererseits ein Unterschied in der Schwere der<br />

Probleme. Im Projekt GWF ("Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien") sind Themen<br />

Bei den psychosozialen<br />

Beratungen im <strong>FEM</strong> überwiegen<br />

die Themen Essstörungen,<br />

Schwangerschaft und Geburt,<br />

sowie Sexualität.<br />

wie Gewalt, Sucht, aber auch körperliche Krankheit und<br />

schwere psychische Beeinträchtigungen (wie Schizophrenie<br />

und andere psychotische Episoden) viel häufiger anzutreffen<br />

als im <strong>FEM</strong> Regelbetrieb. Daran kann man die starke<br />

psychische Belastung dieser speziellen Zielgruppe klar<br />

erkennen.<br />

Neben den psychosozialen fanden im <strong>FEM</strong> auch gynäkologische Beratungen statt. 2008<br />

kamen 44 Frauen zu uns um einmal ausführlich und in Ruhe mit einer Gynäkologin<br />

sprechen zu können. Die Themenpalette ist aus der Grafik gut ersichtlich. Unter der<br />

121


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 13<br />

Kategorie "Sonstiges" sind Themen wie Veränderung der Genitalien, Schmerzen im<br />

Unterleib und Fragen zum Abstillen zusammengefasst.<br />

Verhütung<br />

Zysten/Myome<br />

Sexuelle Probleme<br />

Kinderwunsch<br />

Wechsel/Hormonprobleme<br />

Infektionen und Pilze<br />

Menstruation<br />

Krebs/Krebsvorsorge<br />

Endiometriose<br />

Schwangerschaft<br />

Sonstiges<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Themen Themen d d er er gynäkologi gynäkologi sch sch en en en Ber Ber atungen<br />

atungen<br />

n=44 Angabe in Prozenten<br />

7<br />

7<br />

7<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Die Gynäkologinnen konnten in den Gesprächen auf unterschiedliche Weise unterstützen.<br />

So ging es da<strong>bei</strong> um Interventionen wie Informationsvermittlung und Erklärung von<br />

Krankheitsbildern, Operationen, Vorsorgemöglichkeiten und Fachausdrücken, aber auch um<br />

die Aufklärung von Missverständnissen, die oft zu Verunsicherung von Patientinnen führen,<br />

oder um die genaue Beschreibung der Wirkung und sinnvollen Dosierung von<br />

Medikamenten. Auch konnten sich Frauen ausführlich darüber informieren, in welcher<br />

Weise diese Mittel ihre Wirkung entfalten und wann es sinnvoll ist, sie einzusetzen. Auch<br />

die Zuweisung zu weiteren Anlaufstellen, sei es Spezialambulanzen oder spezialisierte<br />

FachärztInnen und das Einholen einer unabhängigen Zweitmeinung waren Formen der<br />

Unterstützung. Die Gynäkologinnen im <strong>FEM</strong> führen prinzipiell keine Untersuchungen<br />

durch, sondern sind in rein beratender Funktion tätig.<br />

Art Art der der Interventionen<br />

Interventionen<br />

n=144 Mehrfachnennungen<br />

9%<br />

19%<br />

24%<br />

3% 2%<br />

13%<br />

4%<br />

3%<br />

23%<br />

10<br />

12<br />

13<br />

Allgemeine Gesundheitsberatung<br />

Aufklärung von Missverständnissen<br />

Erklärung von Krankheitsbildern<br />

Erklärung von Fachausdrücken<br />

Erklärung der Wirkung und Dosierung von Medikamenten<br />

Erklärung von Operationen<br />

Zuweisung<br />

Zweitmeinung<br />

Aufklärung über Vorsorgemöglichkeiten<br />

16<br />

16


14 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Kurse Kurse & & Gruppen Gruppen<br />

Gruppen<br />

Im Jahr 2008 konnten über unsere Kurs- und Gruppenangebote 6.834<br />

Besucherinnenkontakte gezählt werden. Das sind um über 600 mehr als im Jahr davor. Am<br />

häufigsten besucht sind da<strong>bei</strong> unsere Bewegungsangebote und Veranstaltungen zum<br />

Thema Schwangerschaft und Geburt. Unser bewährter Kurs "Lust auf Bewegung" ist nach<br />

wie vor sehr beliebt und erfreut sich regen Zulaufs, aber es gab darüber hinaus auch noch<br />

Angebote wie Pilates und Nordic Walking, die sich großer Beliebtheit erfreuten.<br />

Kurse- Kurse- & & Gruppenkontakte<br />

Gruppenkontakte<br />

Gruppenkontakte<br />

n=6.834<br />

6%<br />

6%<br />

9%<br />

17%<br />

7%<br />

2%<br />

53%<br />

Bewegung<br />

Geburtsvorbereitung/Angebote für Schwangere<br />

Gesundheitsrunden fremdsprachig<br />

Elternschaft<br />

Essstörungsgruppen<br />

Selbsterfahrung/Selbstbewusstsein<br />

Frauensexualität/Frauenkörper<br />

Durch unsere Lage in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik sind vor allem<br />

Geburtsvorbereitungskurse und sonstige Schwangerenkurse sehr beliebt und meist gut<br />

gebucht. Bei den fremdsprachigen Angeboten sind vor allem die Gesundheitsrunden zu<br />

Ernährung und Bewegung zu erwähnen, die speziell für die Hausar<strong>bei</strong>terinnen der<br />

Semmelweisklinik ins Leben gerufen wurden und die türkischsprachige Geburtsinformation.<br />

Angebote für Eltern waren in erster Linie Stillrunden und spezifische Bewegungseinheiten<br />

für Mütter in Begleitung ihrer Kleinkinder.<br />

Unter Selbsterfahrungs- und Selbstbewusstseinsgruppen wurden regelmäßige<br />

Gesprächsrunden oder Wochenendworkshops für Frauen zu Themen wie den Umgang mit<br />

Kränkungen, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zusammengefasst. Auch der<br />

"Treffpunkt für Junggebliebene", wo es um die gegenseitige Stärkung, um<br />

Ressourcenaktivierung und Unterstützung für Frauen im Alter geht, ist an dieser Stelle<br />

angeführt. Die Besucherinnenkontakte zum Thema Frauensexualität und Frauenkörper<br />

setzen sich aus dem Besuch verschiedener Workshops zum Thema Orgasmus, Lust und<br />

Sexualität zusammen, aber auch Shiatsu und Beckenbodengruppen.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 15<br />

Schulworkshops<br />

Schulworkshops<br />

Wir konnten in diesem Jahr 716 Mädchen und 496 Burschen mit unseren<br />

Verhütungsworkshops erreichen. Darüber hinaus nahmen 1.075 SchülerInnen an den<br />

"Bodytalk" Workshops teil, die im <strong>FEM</strong> im Rahmen eines Projektes zur Prävention von<br />

Essstörungen in Kooperation mit der Körperpflegemarke Dove durchgeführt werden. Da<strong>bei</strong><br />

erreichen wir SchülerInnen aus ganz Wien wie man aus der folgenden Grafik erkennen kann.<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

Einzugsgeb Einzugsgeb iet iet für für Schulworkshops<br />

Schulworkshops<br />

n=1.791 Angabe in Häufigkeiten<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18. 19.<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. a.W.<br />

Bei der Befragung über die Zufriedenheit der TeilnehmerInnen geben 90% der SchülerInnen<br />

an, dass ihnen die Workshops sehr gut bis gut gefallen haben, 77% denken, dass sie da<strong>bei</strong><br />

Neues erfahren haben und 96% waren mit der WorkshopleiterIn zufrieden. Was uns<br />

besonders freut ist, dass ein Großteil der Schülerinnen, nämlich 76%, sich vorstellen kann<br />

sich <strong>bei</strong> Problemen wieder ans <strong>FEM</strong> zu wenden .<br />

Bei der LehrerInnenevaluation ergab sich eine große Zufriedenheit mit der Organisation.<br />

96% waren sehr zufrieden, die verbleibenden 4% zufrieden und alle der befragten<br />

LehrerInnen könnten sich vorstellen wieder einen Workshop im <strong>FEM</strong> zu buchen und das<br />

<strong>FEM</strong> als Anlaufstelle zu nutzen.<br />

Bei der Begründung, warum gerade das <strong>FEM</strong> ausgewählt<br />

wurde, schrieben einige BetreuerInnen: "Damit die<br />

Schülerinnen eine Beratungseinrichtung für ihr späteres<br />

Leben kennen lernen", "Ansprechende Informationen und<br />

positive Erfahrungen mit den TrainerInnen".<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

a.W.<br />

SchülerInnenkommentare zu den<br />

Workshops: "Danke, es war eine<br />

coole Veranstaltung und ich hab<br />

einiges dazugelernt", "Danke,<br />

dass wir über alles reden<br />

durften"


16 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

������������ Kontakte Kontakte Kontakte im im Rahmen Rahmen unserer unserer Projekte<br />

Projekte<br />

2008 fanden im Rahmen unserer Projekte 3.655 Kontakte statt. In der folgenden Grafik<br />

werden nur jene Projekte aufgezeigt, <strong>bei</strong> denen es zu persönlichen Kontakten gekommen<br />

ist. Alle unsere Projekte, auch jene, die an dieser Stelle nicht angeführt sind, werden im<br />

Projektteil dieses Berichtes näher beschrieben.<br />

Projektkontakte<br />

Projektkontakte<br />

n= 3.655<br />

6%<br />

8%<br />

21%<br />

29%<br />

36%<br />

"Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien"<br />

"Bodytalk" - Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />

in Kooperation mit Dove<br />

"Ernährung, die bewegt - für Mutter und Kind"<br />

Schwangerschaftskonfliktberatungen<br />

<strong>FEM</strong> - Elternambulanz<br />

Im Jahr 2008 kann man eine Zunahme der Kontakte des GWF Projektes<br />

("Gesundheitsförderung für wohnungslose Frauen") erkennen, heuer macht der Anteil mit<br />

1.334 Kontakten bereits 36% aller Projektkontakte aus. Die "Bodytalk" Workshops sind auch<br />

heuer wieder sehr gut besucht, 29% der gesamten Projektkontakte im <strong>FEM</strong> gehen auf diese<br />

BesucherInnengruppe zurück. Der drittgrößte Bereich ist die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz mit 762<br />

Kontakten.<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Besucherinnen<br />

Alter<br />

Alter<br />

Die Daten, die in der folgenden Grafik veranschaulicht werden, beziehen sich auf alle<br />

Besucherinnen des <strong>FEM</strong>, ausgenommen der Schulworkshops. Da die Anzahl der<br />

Schülerinnen sehr groß ist, würde ihre Aufnahme in die Besucherinnenstatistik zu stark<br />

verzerrten Ergebnissen führen und Aussagen bezüglich Schulbildung, Berufsstatus,<br />

Kinderanzahl als wenig sinnvoll erscheinen lassen. Bei der Beschreibung des Alters werden<br />

diese Informationen jedoch anschließend ergänzt.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 17<br />

27%<br />

14%<br />

Alter<br />

Alter<br />

n= 1.314<br />

10%<br />

49%<br />

unter 20jährige<br />

21 bis 35jährige<br />

36 bis 50jährige<br />

über 50jährige<br />

Das jüngste Mädchen, welches das <strong>FEM</strong> im Jahr 2008 besuchte, war 9 Jahre alt, die älteste<br />

Frau 80 Jahre. Die Hälfte der <strong>FEM</strong> Besucherinnen sind zwischen 26 und 42 Jahren alt.<br />

Wenn man die Schulworkshops mit einbezieht, wächst die Gruppe der unter 20jährigen auf<br />

64%, die Gruppe der 21 bis 35jährigen wäre dann mit 19% vertreten, die 36 bis 50jährigen<br />

mit 11 % und die Frauen über 50 Jahre mit 6%.<br />

Sprache<br />

Sprache<br />

Von den insgesamt 34.840 Kontakten im Jahr 2008, die sich auf sämtliche <strong>FEM</strong> Angebote<br />

beziehen, also auf <strong>FEM</strong> Kurse, Projekte und Beratungen, entfallen 590 Kontakte auf<br />

fremdsprachige Angebote. Es gab einerseits türkische Geburtsinformation für werdende<br />

Mütter und im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an der Semmelweisklinik<br />

Gesundheitsrunden zu den Themen Ernährung und Bewegung für Frauen aus dem<br />

ehemaligen Jugoslawien, sowie Beratungen in türkischer Sprache an der <strong>FEM</strong>-<br />

Elternambulanz.<br />

Herk Herkunftsländer<br />

Herk unftsländer<br />

Der Großteil der <strong>FEM</strong> Besucherinnen, nämlich 87%, kommt aus Österreich. Von den Frauen<br />

aus anderen Herkunftsländern kommen die meisten aus Deutschland, Serbien, der Türkei,<br />

Polen und Bosnien. Unter "andere Herkunftsländer" sind Brasilien, Großbritannien, Irak,<br />

Libanon, Italien, Luxemburg, Marokko, Peru und Tschechien zusammengefasst - also all<br />

jene Länder, die nur mit einer Nennung in unserem Datensatz vorkamen.


18 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Deutschland<br />

Türkei<br />

Polen<br />

Iran<br />

Rumänien<br />

Bulgarien<br />

Ungarn<br />

Slowakei<br />

Serbien<br />

Kroatien<br />

Bosnien<br />

USA<br />

Indien<br />

andere Länder<br />

Einzugsgebiet<br />

Einzugsgebiet<br />

Einzugsgebiet<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

9<br />

11<br />

ander ander e e Her Her k k unftsländer<br />

unftsländer<br />

n=160<br />

18<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Naturgemäß erreichen wir hauptsächlich Frauen aus den umgebenden Bezirken, vor allem<br />

für unsere Kurs- und Gruppenangebote, die fortlaufend stattfinden.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1.<br />

2. 3.<br />

4. 5. 6.<br />

7. 8.<br />

Einzugsgeb Einzugsgeb iet iet der der F F EM EM Besucher Besucher Besucher i i nnen<br />

nnen<br />

n=1.314 Angabe in Häufigkeiten<br />

9. 10.<br />

11. 12.<br />

13.<br />

14.<br />

24<br />

15.<br />

16.<br />

28<br />

17.<br />

18.<br />

19. 20.<br />

21.<br />

22.<br />

40<br />

keine Angabe<br />

23. a.W.<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. a.W. keine<br />

Angabe<br />

Dass wir dennoch Zulauf aus allen Bezirken Wiens haben, verdanken wir einerseits den<br />

Beratungen - vor allem <strong>bei</strong> Themen, für die es wenige andere Anlaufstellen gibt (wie<br />

Sexualität) oder auf die wir sehr spezialisiert sind (wie Essstörungen) - nehmen Klientinnen<br />

auch einen weiteren Weg in Kauf. Andererseits gibt es auch viele Angebote, die einmalig<br />

stattfinden und wo es deshalb ebenso weniger eine Rolle spielt, wie kurz oder lang der<br />

Anfahrtsweg ist.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 19<br />

Schulbildung<br />

Schulbildung<br />

Der Großteil der <strong>FEM</strong> Kursbesucherinnen ist gut ausgebildet. Weniger als 1% haben keine<br />

Schule abgeschlossen. 4% haben nur die Volksschule besucht, 15% einen<br />

Pflichtschulabschluss- und 16% einen Lehrabschluss, beziehungsweise eine mittlere Schule<br />

abgeschlossen. 26% der Frauen haben eine AHS oder BHS und 38% haben höhere<br />

Abschlüsse.<br />

Wenn man sich die Daten im Detail ansieht, kann man<br />

erkennen, dass vor allem unsere Kurs- und Gruppenangebote<br />

von Frauen aus höheren Bildungsschichten genutzt werden,<br />

was zum Teil sicher an der Lage im 18. Bezirk liegt. Bei<br />

Beratungen und vor allem <strong>bei</strong> sämtlichen <strong>FEM</strong> Projekten ist<br />

der Anteil der Frauen auch aus niedrigeren Bildungsschichten weitaus größer.<br />

Berufliche Berufliche Situation<br />

Situation<br />

Aus der Grafik kann man erkennen, dass mehr als ein Drittel der Frauen zur Zeit der<br />

Befragung im Beruf stehen, meist in einer Vollzeitstelle. Ein weiteres Fünftel befand sich in<br />

Mutterschutz oder Karenz, 15% der Frauen waren auf Ar<strong>bei</strong>tssuche oder<br />

Sozialhilfeempfängerinnen. Unter der Kategorie "Sonstiges" wurden Angaben gemacht wie<br />

Bildungskarenz und Asylstatus.<br />

Berufliche Berufliche Situation<br />

Situation<br />

n= 1.314<br />

20%<br />

8%<br />

14%<br />

5%<br />

2%<br />

8%<br />

7%<br />

25%<br />

3%<br />

8%<br />

Mit unseren Projekten erreichen<br />

wir auch Frauen aus niedrigen<br />

Bildungsschichten und in<br />

besonders schwierigen sozialen<br />

Situationen.<br />

berufstätig - Vollzeit<br />

berufstätig - Teilzeit<br />

berufstätig - geringfügig<br />

Ar<strong>bei</strong>t suchend/im Notstand<br />

Sozialhilfeempfängerin<br />

in Ausbildung<br />

im Haushalt tätig<br />

in Karenz/Mutterschutz<br />

in Pension<br />

Sonstiges


20 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Familienstand<br />

Familienstand<br />

Mehr als zwei Drittel der Frauen leben in einer Paarbeziehung. Der Großteil davon ist<br />

verheiratet (39%). 20 % der Frauen sind ledig, 10% geschieden, getrennt oder verwitwet.<br />

Kinder Kinder<br />

Kinder<br />

Familienstand<br />

Familienstand<br />

n=1.314<br />

39%<br />

8%<br />

2%<br />

9%<br />

20%<br />

22%<br />

ledig, ohne Partnerschaft<br />

ledig, mit Partnerschaft<br />

Lebensgemeinschaft<br />

verheiratet<br />

geschieden/getrennt<br />

verwitwet<br />

44% geben an Kinder zu haben, wo<strong>bei</strong> die maximale Anzahl <strong>bei</strong> 7 Kindern liegt. Die meisten<br />

befragten Frauen (80%) haben jedoch ein oder zwei Kinder.<br />

Anzahl Anzahl Anzahl der der Kinder<br />

Kinder<br />

n=492<br />

12%<br />

36%<br />

5%<br />

3%<br />

44%<br />

1 Kind<br />

2 Kinder<br />

3 Kinder<br />

4 Kinder<br />

mehr als 4 Kinder


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 21<br />

Wissen Wissen über über über <strong>FEM</strong><br />

<strong>FEM</strong><br />

Viele Frauen erfuhren 2008 über die Semmelweisklinik vom <strong>FEM</strong>. Vor allem <strong>bei</strong> Kursen zum<br />

Thema Schwangerschaft und Geburt war dies eine Hauptinformationsquelle. Die<br />

Empfehlung durch nahe stehende Personen, wie Freunde und Familie spielt <strong>bei</strong> allen<br />

Angeboten eine wichtige Rolle. Viele <strong>FEM</strong> Besucherinnen kommen durch Mundpropaganda<br />

zu uns. Immer wichtiger in diesem Zusammenhang wird auch das Internet und die<br />

Vernetzung innerhalb Wiens, z.B.: mit ÄrztInnen, Spitälern, Ausbildungsstätten und<br />

anderen Beratungseinrichtungen.<br />

Von Von <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> w w eiß eiß ich ich …<br />

…<br />

n=1.314<br />

3%<br />

6%<br />

7%<br />

2%<br />

14%<br />

9%<br />

3% 2%<br />

28%<br />

26%<br />

FreundIn/Familie/Bekannte<br />

Semmelweisklinik<br />

Internet<br />

andere Spitäler<br />

Programmfolder<br />

Ausbildungsstätte/Schule<br />

Wohnnähe<br />

ÄrztIn<br />

von einer anderen Beratungseinrichtung<br />

Sonstige Quellen


22 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Projekte<br />

Projektar<strong>bei</strong>t hat im <strong>FEM</strong> einen hohen Stellenwert. Durch die spezifische Ausrichtung<br />

können im Rahmen von Projekten noch gezielter jene Personen erreicht werden, die<br />

ansonsten kaum an Gesundheitsförderungsmaßnahmen teilhaben oder für die die Schwelle<br />

zu regulären Versorgungsangeboten zu hoch ist. Auf den folgenden Seiten werden alle im<br />

Jahr 2008 laufenden Projekte kurz beschrieben. Diese sind:<br />

� "Essstörungswelten" – Fortbildungsprogramm in 4 Modulen<br />

� "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" - GWF<br />

� "Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind"<br />

� Themenschwerpunkt "Frauensexualität"<br />

� Audio-Informations-CD für blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderung zum<br />

Thema Gynäkologie<br />

� "Bodytalk" Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />

� <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />

� Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien<br />

� Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

� Informationsbroschüre für GynäkologInnen zum Thema Frauen mit Behinderung<br />

Die Fachtagung "Soziale Lage - Gender - Gesundheit", organisiert und durchgeführt in<br />

Kooperation mit dem BMSK, MEN und <strong>FEM</strong> Süd wird im Abschnitt zum MEN dargestellt.<br />

Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong><br />

Bastiengasse 36-38<br />

1180 Wien<br />

Tel: 01/47615-5771<br />

Fax: 01/47615-5779<br />

E-mail: fem@aon.at


23<br />

"Essstörungswelten<br />

Essstörungswelten<br />

Essstörungswelten"<br />

Essstörungswelten " - Fortbildungsreihe<br />

4-teiliges interdisziplinäres Fortbildungsprogramm zu Prävention,<br />

Behandlung und Therapie von Essstörungen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Rund 200.000 Menschen leiden in Österreich irgendwann in ihrem Leben an einer<br />

Essstörung.<br />

Im Umgang mit Mädchen und Frauen mit Essstörungen sind nicht nur die Angehörigen<br />

hilflos, auch LehrerInnen, SchulärztInnen, HausärztInnen sind oft überfordert und<br />

verunsichert. Sie wissen nicht, wie sie die Problematik ansprechen oder behandeln sollen<br />

und wo sie adäquate Unterstützung bekommen. Auch TherapeutInnen und PsychologInnen<br />

werden in ihrer Ausbildung nicht ausreichend auf die spezielle Dynamik im Umgang mit<br />

Essstörungspatientinnen vorbereitet.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Zielgruppe: Klinische PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen und<br />

FachärztInnen, ErnährungswissenschafterInnen, DiätassistentInnen,<br />

LehrerInnen, u.v.m.<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Im Rahmen der Fortbildung werden störungsspezifische Inhalte<br />

interdisziplinär und schulenübergreifend vermittelt. Es wird<br />

aufgezeigt, wo die Möglichkeiten aber auch die Grenzen der<br />

einzelnen Berufsgruppen im Umgang mit Essstörungen liegen.<br />

Wichtige Punkte sind weiters Vernetzung mit anderen<br />

Berufsgruppen und die Ar<strong>bei</strong>t mit Angehörigen.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Seit Jänner 2006 laufend<br />

Projektleitung:<br />

Projektleitung:<br />

Dr. in Renate Gänszle<br />

fem@aon.at<br />

23


24<br />

24<br />

Gesundheit Gesundheit fü für fü r wohnungslose wohnungslose Frauen Frauen in in Wien Wien Wien -<br />

GWF<br />

GWF<br />

Maßgeschneidertes, aufsuchendes Gesundheitsangebot<br />

(Krisenintervention, psychologische Beratung, gynäkologische<br />

Sprechstunden, Bewegungsangebote, Frauengruppen) für<br />

wohnungslose Frauen vor Ort in ausgewählten Einrichtungen der<br />

Wiener Wohnungslosenhilfe<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

In Wien leben aktuell etwa 500 - 1000 allein stehende Menschen auf der Strasse, unter<br />

ihnen zwischen 20 und 25% Frauen. In Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe bzw.<br />

in Häusern der VertragspartnerInnen leben ca. 500 Frauen. Zur spezifischen<br />

Gesundheitssituation von wohnungslosen Frauen gibt es derzeit kaum konkrete<br />

wissenschaftliche Daten.<br />

Das Bild der Wohnungslosenhilfe ist ein von Männern dominiertes und geprägtes. An ein<br />

frauengerechtes, bedarfsorientiertes Betreuungs- und Beratungsangebot wird nur in<br />

speziellen Einrichtungen gedacht. Frauen werden zu einer Rand- und Problemgruppe<br />

innerhalb einer Rand- und Problemgruppe. Sie müssen sich in einen an männlichen<br />

Bedürfnissen orientierenden Rahmen einfügen und werden in von Männern dominierten<br />

Einrichtungen untergebracht.<br />

Schamgefühl und Angst vor Abweisung nennen wohnungslose Menschen als Hauptgründe<br />

dafür, die regulären ambulanten und stationären Versorgungsangebote nicht zu nutzen.<br />

Auch schlechte Erfahrungen mit medizinischem Personal oder mangelndes Vertrauen zu<br />

Ärztinnen und Ärzten führen zur Ablehnung von Standardangeboten. Viele ignorieren ihren<br />

schlechten Gesundheitszustand und sehen für einen Besuch <strong>bei</strong>m Arzt/<strong>bei</strong> der Ärztin keine<br />

Notwendigkeit.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

� Ermöglichung der Inanspruchnahme eines ganzheitlichen Gesundheitsangebotes<br />

zur Stabilisierung der psychischen und physischen Gesundheit von wohnungslosen<br />

Frauen<br />

� Übermittlung zu weiterführenden Maßnahmen mit entsprechender Nachsorge<br />

� Frühzeitige Interventionen, um teure stationäre Behandlungen und Einlieferungen<br />

in Notfallsambulanzen zu vermindern


25<br />

� Stärkung der eigenen gesundheitlichen Ressourcen durch medizinische,<br />

sozialar<strong>bei</strong>terische und psychotherapeutische Unterstützung, um autonom über<br />

die Inanspruchnahme des gesundheitlichen Regelsystems entscheiden zu können<br />

� Aufbau eines multiprofessionellen Netzwerkes innerhalb des regulären<br />

Versorgungssystems<br />

� Förderung der Zusammenar<strong>bei</strong>t und des gegenseitigen Verständnisses zwischen<br />

Gesundheits- und Sozialbereich<br />

� Unterstützung <strong>bei</strong>m Erkennen von Ressourcen und Möglichkeiten der<br />

unterschiedlichen Einrichtungen hinsichtlich Gesundheitsförderung und<br />

Gesundheitsversorgung der Bewohnerinnen<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Das Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" besteht aus der Entwicklung<br />

und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen für die spezifische Zielgruppe<br />

wohnungsloser Frauen. Das aufsuchende Gesundheitsangebot richtet sich an die derzeit ca.<br />

500 Frauen, die in den Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe untergebracht sind. Die<br />

Bewohnerinnen der derzeit 13 betreuten Wohneinrichtungen werden von den Angeboten<br />

informiert und können diese jederzeit nützen.<br />

In den Einrichtungen wurden gynäkologische, psychosoziale sowie psychologische und<br />

therapeutische Angebote gesetzt, je nach Bedarf der jeweiligen Einrichtung und deren<br />

Bewohnerinnen. Die Angebote werden für jede Einrichtung maßgeschneidert. Es wird darauf<br />

geachtet bestehende Ressourcen des Hauses zu nützen (z.B. PSD Dienste oder hauseigene<br />

Gesundheitsangebote) bzw. gemeinsam nach Synergien zu suchen.<br />

Ein besonderes Interesse gilt dem Aufbau eines multiprofessionellen Netzwerks innerhalb<br />

des regulären Versorgungssystems, um den Frauen in Folge die Inanspruchnahme von<br />

medizinischen Leistungen und Gesundheitsdiensten außerhalb ihrer Einrichtung zu<br />

erleichtern bzw. erst zu ermöglichen.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Im 3. Projektjahr 2008 fanden im Rahmen der aufsuchenden<br />

Gesundheitsangebote 1334 Kontakte mit wohnungslosen Frauen<br />

statt. 174 Kontakte fanden im Rahmen von Frauengruppen statt, 975<br />

Kontakte in den psychologischen /psychosozialen Einzelberatungen<br />

und 185 Kontakte fanden mit der Gynäkologin statt. Im Vergleich<br />

zum 2. Projektjahr 2007 zeigt sich damit eine Erhöhung der Anzahl<br />

der Kontakte um 370, dies entspricht einer Erhöhung um mehr als<br />

38% der gesamten Kontakte des Jahres 2007.<br />

Eine wichtige Weiterentwicklung des Projektes erfolgte 2008 durch<br />

die Erstellung einer Wort/Bild Marke sowie eines Flyers, eines<br />

Informationsplakates und dem Einrichten einer projektspezifischen<br />

E-Mail-Beratung. Der Flyer, das Plakat sowie die E-Mail-Kärtchen<br />

werden ab Jänner 2009 in den Häusern sowie <strong>bei</strong><br />

VernetzungspartnerInnen aufgelegt werden.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

25<br />

Kooperatio KooperationspartnerInnen/<br />

Kooperatio KooperationspartnerInnen/<br />

nspartnerInnen/<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen<br />

Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />

Wien<br />

NeunerhausArztteam/Verein<br />

Neunerhaus<br />

Männergesundheitszentrum MEN<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

Seit September 2005 laufend<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Julia Karinkada<br />

j.karinkada@fem.at


26<br />

26<br />

"Ernährung, Ernährung, Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind Kind" Kind<br />

Ernährungs- und Bewegungsprogramm für übergewichtige<br />

Mütter und deren Kinder unter Einbeziehung der Familie<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangspunkt für das geplante Projekt ist die steigende Zahl an übergewichtigen<br />

Menschen und die mit dem Übergewicht verbundenen gesundheitsschädigenden Risiken.<br />

Hier<strong>bei</strong> wird auch ein besonderes Augenmerk auf die steigende Zahl an übergewichtigen<br />

Kindern gelegt. Ein weiteres Augenmerk liegt in der speziellen Problematik weiblichen<br />

Übergewichts. Gesellschaftliche Ideale, Körpernormen und –zwänge lassen Frauen viel<br />

stärker unter ihrem Übergewicht leiden als Männer. In Österreich sind rund 21 Prozent aller<br />

Frauen und 54 Prozent der Männer übergewichtig.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Vorrangige Ziele des Projekts sind ein positives Körpererleben und eine Steigerung des<br />

Selbstwerts und des subjektiven Wohlbefindens der Teilnehmerinnen, eine langfristige<br />

Gewichtsreduktion und Erhöhung der körperlichen Aktivität, die nachhaltige Änderung des<br />

Lebensstils in Bezug auf Ernährung und Bewegung, sowie die Prävention diverser<br />

Erkrankungen.<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Das Projekt <strong>bei</strong>nhaltet neben einem 16-wöchigen Mütter- und Kinderernährungsprogramm<br />

auch ein professionelles und bedürfnisorientiertes Bewegungsangebot und Training, sowie<br />

psychologisches Einzelcoaching für die Mütter und Selbstwerttraining der Kinder.<br />

Ernährungsvorträge, Koch- und Bewegungsevents für die ganze Familie machen<br />

Veränderungen lustvoll und positiv erlebbar und dienen der Nachhaltigkeit. Ein<br />

Nachbetreuungsangebot, das sich über weitere 6 Monate erstreckt, ist zur Etablierung der<br />

Verhaltensänderung gedacht. In einem zweiten 16-wöchigen Durchlauf wurden die<br />

Erkenntnisse und Evaluationsergebnisse des ersten Kursprogramms genützt und konnten in<br />

die Umsetzung des zweiten Kursprogramms im Rahmen von Modifizierungen und<br />

Adaptierungen einfließen. Für etwaige Geschwisterkinder wird durchgehend<br />

Kinderbetreuung während der Kursprogramme angeboten.<br />

Innovative Elemente des Projekts "Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind" sind:<br />

� Die klare Ausrichtung, das gesamte Familiensystem (egal, wie die Familie<br />

zusammengesetzt ist, es waren Alleinerzieherinnen darunter, wo Großeltern<br />

miteinbezogen wurden) zu erreichen. Übergewicht und falsche<br />

Ernährungsgewohnheiten sind oftmals ein Thema für die gesamte Familie.<br />

� Der Vielschichtigkeit des Themas Übergewicht durch einen ganzheitlichen<br />

Programmansatz gerecht zu werden. Neben Ernährungswissen und<br />

Bewegungseinheiten werden auch Themen wie Stress, Selbstbewusstsein,<br />

Konfliktmanagement, Familienaktivitäten und Familienrituale berücksichtigt. Es<br />

wird auf unterschiedliche Settings geachtet.


27<br />

� Bevorzugte Zielgruppe sind sozial benachteiligte Familien, da diese durch andere<br />

Programme nur schwer zu erreichen sind. Das Programm "Ernährung, die bewegt<br />

– für Mutter und Kind" ist möglichst niederschwellig angelegt. Die Kosten betrugen<br />

pro Durchlauf 16 € für die gesamte Familie. Geschwisterkinder wurden während<br />

des gesamten Durchganges mitbetreut. Die Themen in den Kursen wurden den<br />

Bedürfnissen und Alltagsrealitäten der Familie angepasst.<br />

� Frauenraum geben: Durch den parallel laufenden Kinderkurs und die über den<br />

gesamten Kurszeitraum laufende Geschwisterkinderbetreuung können sich die<br />

Mütter innerhalb ihrer Kurseinheiten untereinander in Ruhe austauschen und<br />

vernetzen und auch Themen zuwenden, die nur sie allein betreffen.<br />

Im Bereich der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung findet eine enge Kooperation mit<br />

niedergelassenen ÄrztInnen und Apotheken statt, sowie mit relevanten<br />

VernetzungspartnerInnen des <strong>FEM</strong> (Kindergärten, Mutter-Kind-Einrichtungen,<br />

Beratungsstellen,…). Ein umfangreicher Aktionstag im Rahmen der femvital Messe im<br />

Rathaus und die Entwicklung eines praktischen Folders zum Thema trugen dazu <strong>bei</strong>, das<br />

Mutter-Kind-Trainingsprogramm bekannt zu machen und wichtige Erkenntnisse und Tipps<br />

zu publizieren.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Hinsichtlich der Gewichtsreduktion nahmen die Mütter durchschnittlich etwas mehr als<br />

sechs Kilogramm in 16 Wochen ab und konnten diesen Gewichtsverlust weitestgehend bis<br />

zum Ende der Nachbetreuungsphase - nach einem Jahr – halten. Die Kinder stabilisierten<br />

bzw. nahmen Gewicht ab. Die Zufriedenheit mit den Ernährungsgewohnheiten war nach<br />

fast einem Jahr deutlich gestiegen. Eine Bewegungssteigerung im Alltag erfolgte sowohl <strong>bei</strong><br />

den Müttern als auch <strong>bei</strong> den Kindern. Ebenfalls gelungen ist eine Steigerung des<br />

körperlichen und seelischen Wohlbefindens. Die Selbstakzeptanz und Selbstzufriedenheit<br />

der Mütter stieg. Das Selbstbewusstsein <strong>bei</strong> den Kindern erhöhte sich. Sowohl <strong>bei</strong> den<br />

Buben als auch <strong>bei</strong> den Mädchen verbesserte sich der Umgang mit sozialen Situationen.<br />

Im Jahr 2008 fanden 39 persönliche und 8 telefonische Beratungen statt, es gab 42<br />

Kurskontakte und 196 Teilnehmende <strong>bei</strong> den Aktivitäten im Rahmen<br />

der Abschlussveranstaltung.<br />

Am 16.12.2008 wurde das Projekt "Ernährung, die bewegt – für<br />

Mutter und Kind" mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien<br />

ausgezeichnet. Es belegte den 2. Platz in der Kategorie<br />

Gesundheitsförderung und Prävention.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

27<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen<br />

Fonds Gesundes Österreich<br />

Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit/ Fonds Soziales<br />

Wien<br />

MA 38/<br />

Wiener Lebensmittel- und<br />

Ernährungsservice<br />

ARGE Gesundheitserziehung<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

Jänner 2007-Dezember 2008<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Andrea Brinek<br />

fem@aon.at


28<br />

28<br />

Themenschwerpunkt Themenschwerpunkt "Frauensexualität<br />

Frauensexualität<br />

Frauensexualität"<br />

Frauensexualität<br />

Beratung, Information, Therapie, Workshops, Behandlungen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Seit 2001 bietet das <strong>FEM</strong> einen Beratungs- und Informationsschwerpunkt zu<br />

Frauensexualität an.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ein wesentliches Anliegen in der Ar<strong>bei</strong>t des <strong>FEM</strong> sind die Interdisziplinarität und die breite<br />

Angebotspalette von Information, Prävention, niedrigschwelliger Beratung bis hin zu<br />

gynäkologischer Abklärung und klinisch psychologischer Behandlung und Therapie.<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Frauen und Mädchen wird ein Angebotspool an Beratungen, Workshops, Vorträgen,<br />

Behandlungen, Körperar<strong>bei</strong>t zur Verfügung gestellt, aus dem sie frei wählen können, je nach<br />

dem, was sie brauchen, damit sie ihr Thema/Problem bear<strong>bei</strong>ten und lösen können.<br />

Außerdem wurde ein Wien weites Vernetzungsforum zum Thema Frauensexualität<br />

geschaffen, das sich mehrmals im Jahr zum Austausch und zur gegenseitigen Fortbildung<br />

trifft. Themenschwerpunkte im Jahr 2008 waren Internetpornografie <strong>bei</strong> Jugendlichen sowie<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Julia Karinkada<br />

j.karinkada@fem.at<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

von DUREX (SSL Healthcare<br />

Österreich GmbH)<br />

weibliche Genitalkorrekturen.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Im Jahr 2008 gab es 108 psychologische Sexualberatungen, 44<br />

gynäkologische Beratungen und 345 Telefonberatungen in diesem<br />

Themenbereich. Mit den Workshops "Mit Sicherheit verliebt"<br />

wurden 2008 716 Mädchen und 496 Burschen erreicht. Außerdem<br />

wurde im Jahr 2008 eine Marke entworfen, LOLA, die der<br />

Bekanntmachung des Sexualitätsschwerpunkts im <strong>FEM</strong> dient und<br />

die mit freecards an Schulen, VernetzungspartnerInnen, relevanten Institutionen, etc.<br />

verteilt wurde.


29<br />

Audio Audio-Info Audio Info Info-CD Info CD für für für blinde blinde Frauen Frauen und und Frauen Frauen mit<br />

mit<br />

Sehbehinderung Sehbehinderung zum zum Thema Thema Gynäkologie<br />

Gynäkologie<br />

Erstellung einer CD zum Thema gynäkologischer Betreuung für<br />

blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderungen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Blinde und sehbehinderte Frauen besuchen wie andere Frauen mit Behinderungen seltener<br />

notwendige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen als nicht behinderte Frauen. Sie sind<br />

aufgrund ihrer Behinderungen <strong>bei</strong>m Besuch der GynäkologIn mit Barrieren<br />

unterschiedlichster Art konfrontiert.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

� Erleichterung des Zugangs von blinden und sehbehinderten Frauen zur<br />

gynäkologischen Vorsorge und Versorgung<br />

� Informationsvermittlung in einer für Frauen mit Sehbehinderung oder Erblindung<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

geeigneten Kommunikationsform: Hör CD<br />

Erstellung einer Audio-Informations-CD mit dem Inhalt: Aufklärung über den weiblichen<br />

Zyklus und Körper, Darstellung von Anlassfällen den/die<br />

GynäkologIn aufzusuchen, Information über die Wahlfreiheit der<br />

Ärztin/des Arztes, glossarische Beschreibung von<br />

Untersuchungsmethoden und -anlässen, Möglichkeit der<br />

Grenzsetzung und Selbstbestimmung während der gynäkologischen<br />

Untersuchung, hilfreiche Informationen zur Suche der geeigneten<br />

Ärztin/ des Arztes, Hinweise für Begleitpersonen.<br />

Die Hör-CD wurde in Anlehnung an die gemeinsam mit den<br />

Expertinnen von Ninlil (Verein gegen sexuelle Gewalt an Frauen mit<br />

Lernschwierigkeiten und Mehrfachbehinderungen) erstellte gynäkologische<br />

Informationsbroschüre für Frauen mit Lernschwierigkeiten umgesetzt.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

29<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

Förder FördergeberInnen<br />

Förder FördergeberInnen<br />

geberInnen<br />

Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />

Wien, Ninlil<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

2008<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Maria Bernhart<br />

m.bernhart@fem.at


30<br />

30<br />

"Bodytalk Bodytalk Bodytalk" Bodytalk Workshops<br />

Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Die Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke Dove hat das Ziel eine breite<br />

öffentliche Diskussion zu den Themen Schönheit, Selbstbewusstsein, Körperkult,<br />

Jugendwahn in Gang zu bringen. <strong>FEM</strong> wurde hier<strong>bei</strong> als Kooperationspartnerin ausgewählt.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Im Rahmen der Kampagne von DOVE führt <strong>FEM</strong> Workshops durch, deren Ziel es ist, eine<br />

altersgerechte Auseinandersetzung mit Körperbild, Rollenidentität und Selbstwert, die<br />

Beschäftigung mit Schönheitsidealen und gesellschaftlichen Normen, das Hinterfragen des<br />

eigenen Umgangs mit verschiedenen Emotionen, Krisen und Konflikten anzuregen. Die<br />

Body Talk Workshops richten sich an Schulklassen sowie diverse Jugendgruppen (ca. ab<br />

dem Alter von 12 Jahren) und werden von Mädchen und Burschen besucht.<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß Maßnahmen<br />

nahmen<br />

In kostenlosen Schulworkshops werden folgende Inhalte vermittelt: die gängigen<br />

Schönheitsnormen hinterfragen, sich unabhängiger von gesellschaftlich erwarteten<br />

Körperbildern zu erleben, einen liebevollen und bewussten Umgang mit dem eigenen<br />

Körper vermitteln, das Selbstbewusstsein zu steigern, auf die Gefahren von Diäten<br />

hinweisen, für das Thema Essstörungen zu sensibilisieren, die Hemmschwelle, sich Hilfe zu<br />

holen, senken.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

Kooperationspartnerin<br />

Kooperationspartnerin<br />

<strong>FEM</strong> ist bereits seit März 2005<br />

Kooperationspartnerin von Dove im<br />

Rahmen der "Initiative für wahre<br />

Schönheit und wahres<br />

Selbstbewusstsein".<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Maria Bernhart<br />

m.bernhart@fem.at<br />

teil.<br />

Praktische Übungen und theoretische Wissensvermittlung sollen<br />

die Schülerinnen vor allem anregen, ihr eigenes Essverhalten zu<br />

hinterfragen und für das Thema Essstörungen sensibilisieren.<br />

Die von der Körperpflegemarke DOVE finanzierten Workshops<br />

werden nach Absprache mit den Lehrerinnen mithilfe von<br />

praktischen Übungen und unterschiedlichem Film- und<br />

Anschauungsmaterial an Alter, Bedürfnisse und Fragestellungen<br />

der Jugendlichen angepasst.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Seit 2005 nahmen 4.600 Jugendliche an den Bodytalk Workshops


31<br />

Österreichische Österreichische Osteoporose Osteoporose Selbsthilfe Selbsthilfe – Wien<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

In Österreich leiden etwa 750 000 Frauen und Männer an Osteoporose. Die Diskrepanz<br />

zwischen dem hohen Erkrankungsrisiko und dem geringen Informiertheitsgrad der<br />

Bevölkerung zeigt die dringende Notwendigkeit des Selbsthilfeprojekts als Hilfssystem der<br />

Integration zwischen den Angeboten des Gesundheitswesens und der Einzelnen, die zum<br />

Ausgangspunkt der Gründung der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfe Wien wurde.<br />

Ziele/ Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/ Zielgruppe<br />

� Schaffung eines Bewusstseins für die Krankheit<br />

� Hilfestellung zur Umsetzung medizinischer, ernährungswissenschaftlicher und<br />

sportmedizinischer Information.<br />

� Stressreduktion, Entlastung und Entängstigung, Ermutigung und Stärkung zur<br />

Entfaltung von vorhandenen Potentialen.<br />

� Ermutigung zur Selbstverantwortlichkeit<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t im Bereich Prävention und Behandlung von Osteoporose,<br />

Durchführung von Selbsthilfegruppen, Informationsveranstaltungen<br />

für Betroffene und MultiplikatorInnen<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Die täglich besetzte Infohotline zählt im Schnitt 5-7 Kontakte pro<br />

Tag. Mehr als 2000 Personen erhalten jährlich Informationsmaterial<br />

über Osteoporose und über 600 TeilnehmerInnen nehmen an den Veranstaltungen der<br />

Osteoporose Selbsthilfe teil.<br />

Ein 4mal jährlich erscheinender Newsletter, eine Homepage, Rundbriefe an ÄrztInnen und<br />

öffentliche Auftritte runden das Informationsangebot der Selbsthilfe ab.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

Die Österreichische Osteoporose<br />

Selbsthilfe wurde 1996 im<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong><br />

gegründet.<br />

31


32<br />

32<br />

<strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />

<strong>FEM</strong> Elternambulanz<br />

Spezialambulanz im Wilhelminenspital für psychische Krisen<br />

rund um die Schwangerschaft<br />

Die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz ist eine psychologisch/psychotherapeutische Spezialambulanz für<br />

Schwangere in psychischen Krisen in Anbindung an die geburtshilflichen ambulanten<br />

Angebote des Wilhelminenspitals, in der eine diagnostische Abklärung, Krisen- und<br />

Kurzintervention und nötigenfalls Weitervermittlung an eine längerfristige Betreuungsform<br />

stattfindet. Das Angebot dient der Prävention prä-, peri-, sowie postpartaler psychischer<br />

Symptomatik. Durch ein muttersprachliches Beratungsangebot können auch<br />

türkischsprachige Schwangere die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz in Anspruch nehmen.<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Die Schwangerschaft und frühe Elternschaft kann für viele Frauen und Paare eine Zeit<br />

möglicher Krisen sein und verlangt in vielen Bereichen eine Neuorientierung. Frauen<br />

einfacherer Bildungsschichten und Migrantinnen erhalten zudem weniger professionelle<br />

Unterstützung, geburtsvorbereitende Informationen und Kurse.<br />

Für Frauen, die an sich schon psychisch und sozial belastet sind bzw. psychische Krisen in<br />

ihrer Biografie aufweisen, kann eine Schwangerschaft zu starker Destabilisierung führen bis<br />

hin zur Entwicklung von psychischen/psychiatrischen Störungen, die ohne frühzeitige<br />

Behandlung negative Folgen für Mutter und Kind haben können.<br />

Wien weist eine vergleichsweise hohe Inzidenz (21%) an postpartalen Depressionen <strong>bei</strong><br />

Müttern auf. Die internationale Inzidenzrate liegt <strong>bei</strong> 14-18%.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Das Angebot der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz richtet sich an:<br />

� Frauen, die während der Schwangerschaft psychische Krisen aufweisen<br />

� Schwangere mit einer psychiatrischen Anamnese<br />

� Frauen, die aufgrund erhobener diagnostischer Indikatoren gefährdet sind während<br />

oder nach der Schwangerschaft psychisch instabil zu werden.<br />

� Mütter/Eltern nach der Geburt<br />

� Schwangere Migrantinnen und Mütter<br />

Die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz wurde neben der bestehenden Spezialambulanz für medizinische<br />

Risikoschwangerschaften im Wiener Wilhelminenspital implementiert. Sie hat es sich zum<br />

Ziel gesetzt, Frauen den Zugang zu psychosozialer Abklärung und Begleitung während der<br />

Schwangerschaft zu erleichtern. Durch die Anbindung an die geburtshilfliche Ambulanz, die<br />

enge Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Team des Krankenhauses und durch den flexiblen<br />

unbürokratischen und niederschwelligen Betrieb der Einrichtung wird rasche Unterstützung,<br />

Krisenintervention, Beratung, Begleitung sowie eine gute Weiterüberweisung ermöglicht.


33<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Das Angebot der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz umfasst das Erkennen und Diagnostizieren von<br />

möglichen psychischen Belastungsfaktoren während der Schwangerschaft im Sinne der<br />

Prävention von peri- und postpartalen psychischen Störungen, sowie eine frühzeitige<br />

Intervention und Maßnahmenentwicklung. Es finden Orientierungsgespräche, Diagnostik,<br />

Krisenintervention, Entlastungsgespräche, Kurzzeitbegleitung im ambulanten Rahmen statt.<br />

Wegen des hohen Anteils an Schwangeren mit türkischer Herkunft im Wilhelminenspital<br />

werden im Rahmen der Elternambulanz eigens Sprechstunden mit muttersprachlichen<br />

Beratungsangeboten eingerichtet.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Insgesamt fanden im Jahr 2008 762 Beratungskontakte statt, davon 556 deutschsprachige<br />

und 206 türkischsprachige.<br />

Die Dokumentation der Klientinnen der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz ergab folgendes Bild: Die<br />

Frauen waren zum Großteil zwischen 20 und 39 Jahren alt, verheiratet oder in fester<br />

Partnerschaft, die Muttersprache war <strong>bei</strong> 55% der Klientinnen Deutsch und <strong>bei</strong> 29%<br />

Türkisch. Etwa die Hälfte der Frauen hat schon Kinder, wo<strong>bei</strong> die Mehrheit dieser Frauen 1<br />

Kind hat und das zweite erwartet. Nahezu ein Drittel der Frauen kam aus dem 16. Bezirk, in<br />

dem auch das Wilhelminenspital angesiedelt ist.<br />

Die Mehrheit der Frauen, nämlich 79% nahmen zum ersten Mal ein Beratungsangebot der<br />

<strong>FEM</strong> Elternambulanz in Anspruch. Erfahren von den Angeboten der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz<br />

haben Sie zum Großteil vom medizinischen Personal des Wilhelminenspitals.<br />

Die persönlichen Beratungen, die 2008 im Rahmen der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz stattfanden,<br />

waren zu 28% Informationsberatungen und zu weiteren 28% akute Kriseninterventionen.<br />

12% fielen unter die Kategorie Psychotherapie und 19% psychologische Behandlung.<br />

Mehr als die Hälfte der Frauen nahmen 1-2 Beratungstermine in Anspruch, ein Drittel kam<br />

bis zu 10 Terminen, der Rest der Frauen nahmen einen längeren Beratungsprozess in<br />

Anspruch. 2008 wurde die Ambulanz vermehrt von Frauen nach der<br />

Geburt frequentiert im Sinne der Vermeidung postpartaler Krisen<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

und akuter Überforderungssituationen.<br />

Koo KooperationspartnerInnen/<br />

Koo perationspartnerInnen/<br />

Der große Erfolg nach nun 3 Jahren zeigt, dass das Konzept dieses<br />

Projekts dem Bedarf und Bedürfnissen der Frauen angepasst ist.<br />

Durch die sorgfältige Implementierung der <strong>FEM</strong>- Elternambulanz in<br />

die Strukturen der Geburtshilfe des Wilhelminenspitals und durch<br />

das große Engagement und die Unterstützung des<br />

Krankenhausteams besteht die <strong>FEM</strong> - Elternambulanz seit März<br />

2006 und ist sehr gut ausgelastet. Die zusätzlichen Beratungszeiten<br />

der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz für türkischsprachige Frauen erwiesen<br />

sich als ebenso nötig wie die Funktion der Ambulanz als<br />

Vermittlungs- und Abklärungsstelle.<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen<br />

33<br />

Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />

Wien<br />

Geburtshilfliche Abteilung im Wiener<br />

Wilhelminenspital<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

Seit Jänner 2006 laufend<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Franziska Pruckner<br />

fem@aon.at


34<br />

34<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

Niederschwellige und kostenlose Beratung im<br />

Schwangerschaftskonflikt<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

In Wien können Frauen in privaten Institutionen oder Gemeindespitälern einen<br />

Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Rechtlich vorgeschrieben ist in jedem Fall ein<br />

Informationsgespräch mit einer ÄrztIn/einem Arzt.<br />

Seit 1975 ermöglicht ein Gesetz die alleinige Entscheidungsfreiheit der Frau über einen<br />

Schwangerschaftsabbruch.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Beratung und Information für Frauen im Schwangerschaftskonflikt<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß Maß nahmen<br />

Psychologische Einzelberatungen und Telefonberatungen zum Thema<br />

Schwangerschaftskonflikt, Schwangerschaftsabbruch, anonyme Geburt, etc.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen<br />

Wiener Krankenanstaltenverbund<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

Seit Jänner 2006 laufend<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Maria Bernhart<br />

m.bernhart@fem.at<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Die Frauen suchen zum Teil von selbst die psychologische<br />

Beratung auf und werden zum anderen Teil von der<br />

gynäkologischen Ambulanz der Semmelweisklinik oder der<br />

Rudolfstiftung auf die Möglichkeit dieses Gesprächs vor der<br />

Durchführung eines Abbruchs hingewiesen. Der Beratungszeitraum<br />

ist jeden Donnerstag zwischen 8.00 h und 11.00 h zeitgleich zu den<br />

Öffnungszeiten der gynäkologischen Ambulanz, <strong>bei</strong> Bedarf werden<br />

jedoch auch an anderen Tagen zusätzliche Termine vereinbart oder<br />

spontane Beratungen durchgeführt.<br />

� Anzahl der persönlichen Beratungen 2008: 95<br />

� Anzahl der telefonischen Beratungen 2008: 143


35<br />

Informationsbroschüre Informationsbroschüre für für für Gynäk GynäkologInnen Gynäk GynäkologInnen<br />

ologInnen zum<br />

zum<br />

Thema Thema Frauen Frauen mit mit mit BBehinderung<br />

B ehinderung<br />

Erstellung eines Informationsflyers für GynäkologInnen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Frauen mit Lernschwierigkeiten werden oft von ÄrztInnen nicht als "Gesprächspartnerin"<br />

wahrgenommen, obwohl sie durchaus dazu in der Lage sind, Ihre Anliegen souverän<br />

vorzubringen und somit selbstbestimmt zu handeln.<br />

Laut der Studie "Barrierefrei" (Wiener Programm für Frauengesundheit, Univ. Prof. in Dr. in<br />

Wimmer-Puchinger, 2004) geben zwei Drittel der befragten FrauenärztInnen an, dass der<br />

Umgang mit behinderten Frauen kein Thema in deren Aus- und Weiterbildung war.<br />

Problematisch in der Behandlung behinderter Frauen empfinden die GynäkologInnen den<br />

erhöhten Zeitaufwand <strong>bei</strong> der Untersuchung (An- und Ausziehen und auch <strong>bei</strong> der<br />

Untersuchung selbst), sowie baulichen Barrieren Ihrer Praxen und Untersuchungsgeräte. Im<br />

Rahmen dieser Studie wurde von Seiten der GynäkologInnen und auch der<br />

(lern)behinderten Frauen der Wunsch nach mehr Informationsmaterial in gedruckter Form<br />

laut<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Für GynäkologInnen als Hilfestellung zur Betreuung und den Umgang mit Patientinnen mit<br />

unterschiedlichen Behinderungsarten.<br />

Maß Maßnahmen<br />

Maß nahmen<br />

Erstellung eines Informationsflyers für GynäkologInnen zur<br />

Aufklärung über diverse Behinderungsarten und Umgang mit<br />

Patientinnen, die eine Behinderung haben.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

35<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

KooperationspartnerInnen/<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen<br />

Wiener Frauengesundheitsprogramm/Fonds<br />

Soziales Wien<br />

Verein NINLIL - Verein gegen sexuelle<br />

Gewalt an Frauen mit<br />

Lernschwierigkeiten und<br />

Mehrfachbehinderungen<br />

Projektlaufzeit<br />

Projektlaufzeit<br />

2008<br />

Projektleitung<br />

Projektleitung<br />

Mag. a Maria Bernhart<br />

m.bernhart@fem.at


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 37<br />

� <strong>FEM</strong> Süd<br />

�� Das <strong>FEM</strong> Süd Team<br />

Das interkulturelle und multidisziplinäre Team des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd<br />

wurde im Jahr 2008 um vier Mitar<strong>bei</strong>terinnen erweitert und besteht mittlerweile aus<br />

sechzehn Frauen. Mit Mag. a Christa Bauer kam eine neue Mitar<strong>bei</strong>terin für das Projekt<br />

"Nach Herzenslust – leichter leben" dazu, außerdem unterstützt sie das psychologische<br />

Beratungsteam im <strong>FEM</strong> Süd. Nuray Sümbültepe Keegan hat die Projektorganisation von<br />

"Gesundheitsinformation für MigrantInnen" nach dem Ausscheiden von Dina E<strong>bei</strong>d<br />

übernommen und ist somit eine wichtige organisatorische Stütze des Teams. Zum<br />

Projektteam "Ich bleibe gesund – türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />

Vorsorgeuntersuchung" ist mit Seher Ünsal, eine neue Mitar<strong>bei</strong>terin hinzugekommen, da<br />

Berna Erbas nach sechs Jahren engagierter Tätigkeit im <strong>FEM</strong> Süd einen neuen beruflichen<br />

Weg eingeschlagen hat. Umyma El-Jelede wurde als Gesundheitsberaterin für arabische und<br />

afrikanische Frauen ab September 2008 durch Josephine Hauser unterstützt. Mireille N'twa,<br />

die davor als geringfügige Mitar<strong>bei</strong>terin dieses Projekt unterstützte, konnte aufgrund einer<br />

neu begonnenen Berufsausbildung nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

(Die <strong>FEM</strong> Süd Mitar<strong>bei</strong>terinnen sind auf der nächsten Seite namentlich angeführt)


38 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

3. Reihe: Patricia Chavez de Six, Buchhaltung; Mag. a Christa Bauer, Klinische und<br />

Gesundheitspsychologin in Ausbildung, Beratung; Seher Ünsal, Beratung, Organisation;<br />

Mag. a Kathleen Löschke, Klinische und Gesundheitspsychologin, stellv. Leitung; Mag. a Karin<br />

Korn, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement; Umyma El-Jelede,<br />

Bakk.a, Beratung und Organisation; Nuray Sümbültepe Keegan, Projektmitar<strong>bei</strong>t und<br />

Organisation.<br />

2. Reihe: Mag. a Ekim San, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement und<br />

Beratung; Mag. a Nina Schnaubelt, Psychotherapeutin und Pädagogin, Beratung, Therapie<br />

für Mädchen; Mag. a Hilde Wolf, Klinische und Gesundheitspsychologin, Leitung; Mag. a<br />

Huberta Haider, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement und Beratung;<br />

Mag. a Serpil Özsoy, Pharmazeutin, Beratung.<br />

1. Reihe: Mag. a Sonja Rader, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und<br />

Organisation; Slavica Blagojevic, Pädagogin, Organisation; Mag. a Eva Trettler, Klinische und<br />

Gesundheitspsychologin, Beratung, Projektmanagement; Josephine Hauser, Beratung und<br />

Organisation.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 39<br />

�� Das <strong>FEM</strong> Süd in Zahlen<br />

Angebot<br />

Angebot<br />

Anzahl Anzahl Anzahl der der Kontakte<br />

deutschsprachig deutschsprachig fremdsprachig<br />

Telefon 10.343 4.652<br />

E-Mail 10.374 2.612<br />

Kurse, Gruppen & Behandlungen 2.320<br />

Schulworkshops 834<br />

Persönliche Beratungen 954 1.758<br />

"Gesundheitsinformation für MigrantInnen" & weitere<br />

Vorträge für Migrantinnen<br />

Delegationen 44<br />

11.382<br />

Summe: Kontakte durch laufendes Programm 24.869 20.404<br />

"Nach Herzenslust – leichter leben" – interdisziplinäres und<br />

interkulturelles Adipositasprogramm für Mädchen und Frauen<br />

"Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen"2 – gender- und<br />

kulturspezifische betriebliche Gesundheitsförderung<br />

"Ich bleibe gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen<br />

der Vorsorgeuntersuchung<br />

"(f)itworks" – Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t<br />

suchender Menschen im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting<br />

"Schlank ohne Diät" 264<br />

Fachtagung "Soziale Lage – Gender – Gesundheit" 170<br />

2.315<br />

890<br />

350<br />

1.287<br />

Summe: Kontakte durch Projekte & Veranstaltungen 5.286<br />

KONTA KONTAKTE KONTA KTE GESAMT GESAMT<br />

50.559<br />

50.559


40 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Klientinnen Klientinnen und und Kontakte Kontakte Kontakte nach nach Sprachen<br />

Sprachen<br />

Im Rahmen des laufenden Programms ist die Anzahl an Kontakten mit deutschsprachigen<br />

und fremdsprachigen Frauen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. So konnten um 4.584<br />

deutschsprachige und 1.590 fremdsprachige Kontakte mehr als im Jahr 2007 gezählt<br />

werden. Das heißt, im <strong>FEM</strong> Süd gab es 2008 24.869 deutschsprachige Kontakte und 20.404<br />

fremdsprachige Kontakte. Besonders hoch ist auch heuer wieder der prozentuelle Anteil an<br />

fremdsprachigen Frauen durch die groß angelegte Vortragsreihe "Gesundheitsinformation<br />

für MigrantInnen" im Auftrag der MA17.<br />

Klientinnen Klientinnen Kontakt Kontakt nach nach Sprachen<br />

Sprachen<br />

N=45.273<br />

N=45.273<br />

45%<br />

Herkunftsländer Herkunftsländer der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />

Klientinnen<br />

55%<br />

deutschsprachig fremdsprachig<br />

Im Jahr 2008 nutzten Frauen so vieler unterschiedlicher Nationalitäten die Angebote des<br />

Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd wie nie zuvor. 382 Frauen gaben an, in Österreich<br />

geboren worden zu sein, während 610 Frauen ein anderes Land als Geburtsland angaben:<br />

Bosnien, Serbien, Kroatien, Türkei, Polen, Iran, Deutschland, Bulgarien, Ungarn, Rumänien,<br />

Guinea, Tschechien, Mazedonien, Nigeria, Finnland, Pakistan, Sudan, Ägypten, Somalia,<br />

Frauen aus 43 verschiedenen<br />

Ländern nutzten 2008 das <strong>FEM</strong><br />

Süd Angebot.<br />

Ghana, Kongo, Algerien, Libyen, Frankreich, Benin, Saudi<br />

Arabien, Tunesien, Irak, Syrien, Kenia, Südafrika, Marokko,<br />

Libanon, Tansania, Kosovo, Italien, China, USA,<br />

Griechenland, Brasilien, Venezuela.<br />

Muttersprache Muttersprache der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />

Klientinnen<br />

Entsprechend den Herkunftsländern sind auch die Muttersprachen der Frauen und<br />

Mädchen sehr vielfältig: Deutsch, Bosnisch, Serbisch, Türkisch, Kroatisch, Polnisch,


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 41<br />

Persisch, Bulgarisch, Ungarisch, Rumänisch, Französisch, Spanisch, Englisch, Finnisch,<br />

Hindi, Arabisch, Somali, Russisch, Albanisch, Mazedonisch, Kreolisch, Griechisch,<br />

Tschechisch und Portugiesisch.<br />

������������ Telefon Telefon und und EE-Mail<br />

E Mail Kontakte<br />

Insgesamt verzeichnete das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd 14.995 Anrufe im Jahr<br />

2008. Im gleichen Zeitraum wurden 12.986 E-Mails bear<strong>bei</strong>tet. Im Vergleich zum Jahr 2007<br />

gab es daher einen Zuwachs der E-Mail um fast 3.000. Einerseits wenden sich immer mehr<br />

Klientinnen per Mail bzw. übers Internet an das <strong>FEM</strong> Süd, andererseits kann man die<br />

auffallend hohe Zahl der E-Mail-Eingänge durch eine verstärkte Projektar<strong>bei</strong>t erklären.<br />

Fremdsprachige Frauen wenden sich zum Großteil via Telefon an die Beraterinnen im <strong>FEM</strong><br />

Süd, wo<strong>bei</strong> auch immerhin 2.612 E-Mails gezählt werden konnten. Deutschsprachige Frauen<br />

nutzen ebenfalls zumeist das Telefon, aber auch, wie bereits erwähnt, immer häufiger das<br />

Internet. Insgesamt konnten 2008 auch 7.555 Zugriffe auf www.fem.at gezählt werden,<br />

wo<strong>bei</strong> hier zu beachten ist, dass damit auch Zugriffe auf die anderen Standorte, <strong>FEM</strong> und<br />

MEN mit eingerechnet werden müssen.<br />

Jede Mitar<strong>bei</strong>terin ar<strong>bei</strong>tet an unterschiedlichen Schwerpunkten, die sich auch in der<br />

Telefon- und E-Mail-Statistik niederschlagen. Nachfolgende Grafik zeigt exemplarisch die<br />

Inhalte der Anrufe auf der Servicenummer des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd, die<br />

im Jahr 2008 4.928mal läutete.<br />

Telefonische Telefonische Telefonische Kontakte Kontakte Servicenummer Servicenummer <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd<br />

Süd<br />

N=4.928<br />

N=4.928<br />

10%<br />

28%<br />

20%<br />

19%<br />

11%<br />

12%<br />

Kurs- und Beratungsadministration<br />

Projekte<br />

Inhaltliche Anfragen/Beratung<br />

Anfragen für muttersprachliche<br />

Beratung<br />

Vernetzung/Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

Administration<br />

Durch die Servicenummer des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd werden vor allem<br />

administrative Anfragen (28%) (Bewerbungen, Fortbildungen, Tagungen, Ankündigungen<br />

usw.) erledigt, sie dient außerdem als Vermittlungsstelle für die muttersprachlichen


42 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Beraterinnen (20%). Die Mitar<strong>bei</strong>terinnen kümmern sich auch um die Kurs- und<br />

Beratungsadministration (19%) und beantworten inhaltliche Beratungsanfragen zu 11 %<br />

(die im Weiteren grafisch genauer erläutert werden). 22% der Telefonate kommen<br />

außerdem durch Projekte (12%) und Vernetzung (10%) zustande.<br />

Aus welchen Gründen sich Frauen telefonisch im <strong>FEM</strong> Süd beraten lassen, zeigt die<br />

nachstehende Grafik, aus dieser geht hervor, dass die Beratungsanfragen sehr heterogen<br />

sind - Frauen wenden sich mit den unterschiedlichsten gesundheitlichen Anliegen und<br />

sozialen Fragen an uns und wir versuchen, möglichst flexibel und unbürokratisch zu<br />

unterstützen.<br />

Zentrale Themen sind naturgemäß: Gynäkologie und Geburtshilfe, Sexualität und<br />

Verhütung sowie psychosoziale Krisen und familiäre Konfliktsituationen.<br />

Telefonische Telefonische inhaltliche inhaltliche Beratungen Beratungen und und Anfragen Anfragen<br />

Anfragen<br />

N=554<br />

N=554<br />

18%<br />

13%<br />

11%<br />

8%<br />

2%<br />

1%<br />

47%<br />

Diverses<br />

ÄrztInnensuche<br />

Essstörungen<br />

Schwangerschafts(konflikt)<br />

Gynäkologie/Sexualität und<br />

Verhütung<br />

Psychosoziale Lebenskrise<br />

Mutterschaft/Erziehung/Jugend<br />

������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Süd Programmangebotes<br />

Programmangebotes<br />

Programmangebotes<br />

Das Kurs-, Beratungs und Vortragsprogramm wird laufend an die Bedürfnisse der <strong>FEM</strong> Süd-<br />

Besucherinnen angepasst. Im Jahr 2008 konnten Frauen aktuelle Bewegungsangebote wie<br />

Latin Dance, Pilates, Nordic Walking oder eine Laufgruppe besuchen wie<br />

Beckenbodengymnastik, Wirbelsäulentraining oder Osteoporoseturnen. Spezielle<br />

Frauengruppen, Selbsthilfegruppen und psychologische Gruppen standen ebenfalls auf dem<br />

Programm. Auch <strong>bei</strong> Vorträgen wird besonders auf frauen- und gesundheitsspezifische<br />

Aktualität geachtet.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 43<br />

Kurse, Kurse, Gruppen Gruppen und und Behandlungen<br />

Behandlungen<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird von deutsch-, bosnisch-, kroatisch-,<br />

serbisch- und türkischsprachigen Trainerinnen mit vielfältigem, frauenspezifischem<br />

ExpertInnenwissen unterstützt. Das Kurs-, Gruppen- &<br />

Behandlungsangebot führte im Jahr 2008 zu 2.320 Kontakten<br />

(<strong>bei</strong> 584 Frauen), die im Folgenden grafisch dargestellt<br />

werden. Im Vergleich zum Jahr 2007 bedeutet dies, dass 220<br />

Frauen mehr am <strong>FEM</strong> Süd Programm teilgenommen haben,<br />

das sind 900 Kontakte mehr. Dieser starke Zuwachs an<br />

Frauen, die das Kursangebot nützen, erklärt sich vor allem durch die steigende<br />

Projektar<strong>bei</strong>t, die immer mehr Frauen den Zugang zum <strong>FEM</strong> Süd ermöglicht.<br />

Kurse, Kurse, Gruppen Gruppen und und Behandlungen<br />

Behandlungen<br />

N=2.320<br />

N=2.320<br />

10%<br />

1%<br />

12%<br />

3%<br />

5%<br />

69%<br />

<strong>FEM</strong> Süd Kursteilnehmerinnen<br />

bestimmen mit, welche neuen<br />

Angebote ins Kursprogramm<br />

kommen.<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Bewegung & Entspannung<br />

Elternalltag<br />

Frauenseele<br />

Shiatsu-Behandlung<br />

Ernährung<br />

Nach wie vor besonders beliebt sind die Bewegungs Bewegungsange<br />

Bewegungs Bewegungsange<br />

angebote ange bote des <strong>FEM</strong> Süd – 1.582 Kontakte<br />

kamen durch Beckenbodengymnastik, Latin Dance, Osteoporoseturnen, Pilates,<br />

Wirbelsäulentraining, Nordic Walking und die Frauenlaufgruppe zustande. Besonders<br />

erfreulich ist die hohe Akzeptanz unseres Angebotes der Nordic Walking Gruppe. Mit 574<br />

Kontakten war diese Bewegungseinheit das am stärksten frequentierte Angebot im<br />

Bewegungsbereich, gefolgt von der Frauenlaufgruppe (280 Kontakte) und von "Latin Dance"<br />

mit 274 Kontakten. Um Frauen Entspannungstechniken näher zu bringen, war folgendes<br />

Angebot im Programm und wurde von unseren Teilnehmerinnen auch sehr geschätzt:<br />

"Stress – nein danke!"- Progressive Muskelentspannungsgruppe nach Jacobson. Zusätzlich<br />

gab es ein Vortragsangebot, um verschiedene Entspannungsmethoden (Progressive<br />

Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga und Qi Gong) vorzustellen. Außerdem stark


44 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

frequentiert waren im Jahr 2008 Shiatsu Shiatsu-Behandlungen<br />

Shiatsu<br />

Behandlungen im <strong>FEM</strong> Süd – diese Form der<br />

manuellen Körpertherapie führte zu 286 Kontakten (12 %).<br />

Mit 231 Kontakten nahm der Bereich "Frauenseele<br />

Frauenseele<br />

Frauenseele" Frauenseele im Jahr 2008 einen weiteren wichtigen<br />

Bereich im <strong>FEM</strong> Süd Programm ein. Vor allem die offene themenspezifische Gruppe für<br />

Frauen ab der Lebensmitte "Gemeinsam statt einsam" – Treffpunkt für Junggebliebene ist<br />

besonders beliebt <strong>bei</strong> den Frauen. Der Programmbereich "Frauenseele" wurde im Jahr 2008<br />

Die beliebtesten Angebote waren<br />

Nordic Walking, die<br />

Frauenlaufgruppe, Latin Dance<br />

und "Treffpunkt für<br />

Junggebliebene", eine offene<br />

Gruppe für Frauen ab der<br />

Lebensmitte.<br />

auch um neue Angebote bereichert: "Voll im Leben" – eine<br />

Frauengesprächsrunde und "Sich selbst behaupten, Kontra<br />

statt klein <strong>bei</strong>geben" – ein Kommunikations-und<br />

Selbstbehauptungstraining. Außerdem wurden Vorträge und<br />

Workshops zu Burnout <strong>bei</strong> Frauen und zum weiblichen<br />

Körper ("Mein Körper und ich") angeboten. Der bewährte<br />

Kurs "Erste Hilfe im Kindes- und Jugendalter", Babymassage,<br />

Mütterrunde und der Informationsabend "Wie sag ich´s<br />

meinem Kind?" - Sexualerziehung von Anfang an, bilden das <strong>FEM</strong> Süd Angebot<br />

"Elternalltag" speziell für Eltern (1 % der Kurskontakte).<br />

Wesentlichen Bestandteil im <strong>FEM</strong> Süd-Programm nehmen auch Selbsthilfegruppen ein. Im<br />

Jahr 2008 trafen sich folgende Gruppen im <strong>FEM</strong> Süd:<br />

� "Empowerment für junge Frauen mit Krebs" – Selbsthilfegruppe für Frauen<br />

zwischen 20 und 45 Jahren<br />

� Selbsthilfegruppe Osteoporose<br />

� Selbsthilfegruppe Schilddrüsenerkrankungen<br />

Die Selbsthilfegruppe Schilddrüsenerkrankungen wurde im Herbst 2008 neu ins Programm<br />

aufgenommen und war die am stärksten frequentierte Selbsthilfegruppe im <strong>FEM</strong> Süd.<br />

Mit der steigenden Nachfrage nach "gesunder" Gewichtsreduktion wurde im Herbst 2008<br />

eine "Schlank ohne Diät"-Gruppe ins Programm implementiert. 73 Kontakte konnten <strong>bei</strong><br />

diesem Gruppenprogramm gezählt werden.<br />

Schulworkshops<br />

Schulworkshops<br />

Speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen ist das Workshop-Angebot<br />

des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd zugeschnitten. Die Themen "Liebe, Sex &<br />

Partnerschaft" (alles Wissenswerte zu Liebe, Beziehung, Sexualität und Verhütung – mit<br />

Schwerpunkt "Grenzen setzen" und "Nein-Sagen"), "Ich bin stark" –<br />

Selbstbehauptungstraining sowie "Schlank und glücklich?“ – Workshop zu Schönheitsideal<br />

und Essstörungen, kommen den Interessen jugendlicher Mädchen entgegen.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 45<br />

Vor allem der Workshop "Liebe, Sex & Partnerschaft" ist seit<br />

der Aufnahme ins Programm stark gebucht – auf die hohe<br />

Nachfrage wurde reagiert. Das Angebot wurde auf insgesamt<br />

63 Workshops erweitert, die alle – meist Monate voraus -<br />

ausgebucht waren. Mit ihnen wurden im Jahr 2008 834<br />

Mädchen erreicht. Wie hoch der prozentuelle Anteil pro<br />

Workshop-Themenbereich ist, zeigt folgende Grafik:<br />

Schulworkshops<br />

Schulworkshops<br />

85%<br />

Persönliche Persönliche Beratungen<br />

Beratungen<br />

9%<br />

6%<br />

Schlank und Glücklich?<br />

Ich bin stark<br />

Liebe, Partnerschaft und Sexualität<br />

Folgende Beratungsangebote können im <strong>FEM</strong> Süd in verschiedenen Sprachen in Anspruch<br />

genommen werden:<br />

� Gynäkologische Beratung<br />

� Gesundheitsberatung, ärztliche Beratung, FGM-Beratung<br />

� Psychologische/ psychotherapeutische Beratung<br />

� Sozialberatung (inkl. Bildungs- und Berufsberatung)<br />

� Ernährungsberatung<br />

� Akute Krisenintervention<br />

Die prozentuelle Aufteilung der Inanspruchnahme zeigt folgende Grafik:<br />

Bei Bedarf werden die Workshop-<br />

Angebote in Kooperation mit<br />

dem Männergesundheitszentrum<br />

MEN in nach Geschlecht<br />

getrennten Gruppen<br />

durchgeführt.


46 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Inanspruchnahme Inanspruchnahme der der Beratungsangebote<br />

Beratungsangebote<br />

Beratungsangebote<br />

N=838<br />

N=838<br />

32%<br />

8%<br />

12%<br />

5%<br />

5%<br />

38%<br />

Gynäkologische Beratung<br />

Ernährungsberatung<br />

Psychologie/Psychotherapie<br />

Sozialberatung<br />

Gesundheitsberatung/FGM<br />

Akute Krisenintervention<br />

In Häufigkeiten bedeutet dies, dass 44 Frauen zur gynäkologischen Beratung kamen, 42<br />

Frauen hatten Fragen zu ihrer Ernährung, 318 Klientinnen kamen zu einer Psychotherapie<br />

bzw. psychologischen Beratung und Behandlung ins <strong>FEM</strong> Süd, weitere 99 Frauen erhielten<br />

eine Sozialberatung; das Angebot zur Gesundheitsberatung nützten 266 Frauen, während<br />

69 Klientinnen wegen einer akuten Krise das <strong>FEM</strong> Süd aufsuchten.<br />

B B eratungsform<br />

eratungsform<br />

N=486<br />

N=486<br />

42%<br />

1% 5%<br />

10%<br />

8%<br />

14%<br />

20%<br />

Informationsberatung<br />

Akute Krisenintervention<br />

Sozialberatung<br />

Psychologische Abklärung<br />

Psychologische Behandlung<br />

Entscheidungsberatung<br />

Psychotherapie<br />

Sieht man sich die Beratungsformen der psychosozialen Beratung/Behandlung im Detail<br />

an, so wird ersichtlich, dass die psychologische Behandlung mit 42% den größten Bereich


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 47<br />

in der psychosozialen Beratung einnimmt. Mit 20% steht die Sozialberatung an zweiter<br />

Stelle dieses Beratungsangebotes.<br />

Sozialberatung<br />

Sozialberatung<br />

Der Schwerpunkt der Sozialberatung liegt in Hilfestellungen<br />

<strong>bei</strong> Institutionensuche und (muttersprachlicher) Information<br />

in Krisen, die keiner ärztlichen oder psychologischen Betreuung bedürfen bzw. zusätzlich zu<br />

diesen Angeboten notwendig sind. Dieses Angebot wird von mehrsprachigen<br />

Mitar<strong>bei</strong>terinnen (Bosnisch, Kroatisch und Serbisch, Türkisch, Deutsch) des <strong>FEM</strong> Süd für<br />

alle Klientinnen angeboten.<br />

Im Jahr 2008 suchten 99 Frauen diese Beratung auf. 141 Beratungsstunden wurden in<br />

deutscher, bosnisch-, kroatisch-, serbischer und türkischer Sprache durchgeführt.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Wohnprobleme<br />

Sozialberatung<br />

Sozialberatung<br />

Sozialberatung<br />

N=99, N=99, Angaben Angaben in in Häufigkeiten, Häufigkeiten, Mehrfachantworten Mehrfachantworten möglich<br />

möglich<br />

4<br />

7 7 9 11 11<br />

Migration<br />

Gewalterfahrung<br />

Schwangerschaft/Geburt/Sexualität<br />

Psychische Balance/Lebensstil<br />

Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />

Rechtliche Fragen<br />

15<br />

Berufliche Probleme<br />

50<br />

Partnerschaft<br />

53<br />

Kritische Lebensereignisse<br />

61<br />

Familie/Freundeskreis<br />

Frauen, die Sozialberatung in Anspruch nahmen, hatten vor allem Konflikte im familiären<br />

Umfeld (26%). Diese Frauen berichteten über Schwierigkeiten mit den Kindern, waren<br />

pflegende Angehörige, hatten Erziehungsfragen oder Generationskonflikte. Kritische<br />

Lebensereignisse waren außerdem häufig ein Grund eine Beratung aufzusuchen (20%).<br />

17% der Frauen hatten wiederum Fragen zum Thema Partnerschaft. Oft gab es<br />

Kommunikationsprobleme, aber auch Trennung und Scheidung waren Beratungsthemen.<br />

Die Themen, die die Frauen in die Sozialberatung führten, sind in der folgenden Grafik auch<br />

in Prozentwerten angegeben:<br />

In der Sozialberatung werden vor<br />

allem Fragen zu<br />

Familienkonflikten und<br />

Partnerschaft gestellt.<br />

83


48 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Sozialberatung<br />

Sozialberatung<br />

N=99, N=99, N=99, Mehrfachantworten Mehrfachantworten möglich<br />

möglich<br />

16%<br />

5%<br />

4%<br />

4%<br />

3% 2% 2% 1%<br />

17%<br />

Gynäkologische Gynäkologische Beratung<br />

Beratung<br />

26%<br />

20%<br />

Familie/Freundeskreis<br />

Kritische Lebensereignisse<br />

Partnerschaft<br />

Berufliche Probleme<br />

Rechtliche Fragen<br />

Psychische Balance/Lebensstil<br />

Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />

Schwangerschaft/Geburt/Sexualität<br />

Migration<br />

Gewalterfahrung<br />

Wohnprobleme<br />

Dieses Beratungsangebot findet ein Mal wöchentlich in deutscher Sprache statt – mit<br />

Übersetzungsleistung einer bosnisch-, kroatisch-, serbischsprachigen und<br />

türkischsprachigen Mitar<strong>bei</strong>terin ist dieses Angebot auch für Frauen selbst <strong>bei</strong> geringen<br />

Gynäkologische Gynäkologische Beratung<br />

Beratung<br />

N=44, N=44, Angaben Angaben in in Prozenten, Prozenten, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />

möglich<br />

allg.Gesundheitsberatung<br />

Erkl.Krankheitsbildern<br />

Erkl.M edikamenten<br />

Erkl.Gyn.Operationen<br />

Arztsuche/Zuweisung<br />

Erkl.med.Fachausdrücken<br />

Aufklärung M issverständnisse ÄrztIn/Patientin<br />

Verhütung<br />

M enstruation<br />

Infektionen<br />

Hormone/Hormonpobleme<br />

Sexualprobleme<br />

Kinderwunsch<br />

Psychische Probleme<br />

Schwangerschaft/Geburt<br />

Krebs/Krebsvorsorge<br />

Wechselbeschwerden<br />

Pränataldiagnostik<br />

Harninkontinez<br />

3<br />

2<br />

10<br />

8<br />

7<br />

15<br />

13<br />

18<br />

27<br />

32<br />

30<br />

37<br />

35<br />

57<br />

63<br />

68<br />

73<br />

77<br />

92<br />

0 20 40 60 80 100


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 49<br />

Deutschkenntnissen nutzbar. Insgesamt wurde die gynäkologische Beratung von 44 Frauen<br />

genutzt. Sehr hoch ist <strong>bei</strong> allen Frauen das Bedürfnis nach allgemeiner gynäkologischer<br />

Beratung (97%), weiters werden oft (Zweit-) Meinungen<br />

eingeholt – v.a. zu den Themen: Erklärung bestimmter<br />

Krankheitsbilder (77 %) sowie Wirkung und Dosierung von<br />

Medikamenten (73%). Außerdem hatten 68% der Frauen<br />

Fragen zu gynäkologischen Operationen und 57% der Patientinnen wurden medizinische<br />

Fachausdrücke erklärt.<br />

Gesundheitsberatung/ Gesundheitsberatung/ Ärztliche Ärztliche Beratung<br />

Beratung<br />

Für Frauen und Mädchen gibt es im <strong>FEM</strong> Süd das Angebot der Gesundheits- und<br />

allgemeinmedizinischen Beratung.<br />

Gesundheitsberatung,<br />

Gesundheitsberatung,<br />

N= 180 180 , Angaben in Häufigkeiten<br />

Häufigkeiten,<br />

Häufigkeiten<br />

, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />

möglich<br />

allg. Gesundheitsberatung<br />

Erkl.Medikamente<br />

Arztsuche/Zuweisung<br />

Erkl.Krankheitsbilder<br />

Erkl.med. Fachausdrücke<br />

Psychische Probleme<br />

Kreuzschmerzen<br />

sonstiges<br />

Aufklärung Missverständnisse ÄrztIn/Patientin<br />

Übergewicht/Bluthochdruck/Diabetes<br />

Kopfschmerzen<br />

Gesundenuntersuchung<br />

17<br />

46<br />

44<br />

43<br />

73<br />

79<br />

0 20 40 60 80 100<br />

128<br />

144<br />

154<br />

153<br />

159<br />

In der gynäkologischen Beratung<br />

im <strong>FEM</strong> Süd wird oftmals eine<br />

Zweitmeinung eingeholt.<br />

Sieht man sich die Themen der Gesundheitsberatung nach Prozenten an, kann man<br />

erkennen, dass 14% der Frauen, die wegen einer ärztlichen Beratung das <strong>FEM</strong> Süd<br />

aufsuchten, allgemeine Fragen zur Gesundheit hatten. Jeweils 13% davon bekamen auch<br />

Informationen zu Medikamenten (Dosierung und Wirkung), wurden anderen ÄrztInnen,<br />

Spitälern und Ambulatorien zugewiesen und erhielten eine Aufklärung bezüglich ihres<br />

180


50 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Die Gesundheitsberatung im<br />

<strong>FEM</strong> Süd ist ein häufig genütztes<br />

Angebot von Frauen. Allgemeine<br />

Fragen zur Gesundheit sowie zur<br />

richtigen Einnahme und<br />

Dosierung von Medikamenten<br />

stehen im Mittelpunkt.<br />

Gesundheitsberatung<br />

Gesundheitsberatung<br />

N=180 180 180, 180 , Mehrfachnennungen möglich<br />

13%<br />

13%<br />

14%<br />

Krankheitsbildes. 12% der Klientinnen wurden zusätzlich<br />

medizinische Fachausdrücke erklärt. Aufgrund sprachlicher<br />

Schwierigkeiten können oft wesentliche Informationen im<br />

Bereich der Regelversorgung nicht vermittelt werden und/<br />

oder es kommt zu sprachlich bedingten Missverständnissen,<br />

deren Klärung im Zuge der muttersprachlichen<br />

Gesundheitsberatung im <strong>FEM</strong> Süd ebenfalls einen<br />

Schwerpunkt bilden (10%).<br />

13%<br />

1% 4% 4%<br />

4%<br />

12%<br />

6%<br />

6%<br />

10%<br />

Gesundenuntersuchung<br />

Kopfschmerzen<br />

sonstiges<br />

Psycho Psychologische Psycho logische Beratung/Behandlung und Psychotherapie<br />

Kreuzschmerzen<br />

Übergewicht/Bluthochdruck/Diabetes<br />

Psychische Probleme<br />

Aufklärung Missverständnisse<br />

ÄrztIn/Patientin<br />

Erkl. med. Fachausdrücke<br />

Erkl. Krankheitsbilder<br />

Arztsuche/Zuweisung<br />

Erkl. Medikamente<br />

allg. Gesundheitsberatung<br />

Auch im Jahr 2008 war das am stärksten frequentierte Beratungsangebot die<br />

psychologische/ psychotherapeutische Beratung. Psychologische Interventionen werden in<br />

der Muttersprache, unter Berücksichtigung des jeweiligen soziokulturellen Kontextes<br />

durchgeführt. Insgesamt hielten die Klinischen Psychologinnen/ Psychotherapeutinnen des<br />

<strong>FEM</strong> Süd im Jahr 2008 1.678 Beratungsstunden mit 387 Frauen in deutscher, bosnischer,<br />

kroatischer, serbischer, türkischer und kurdischer Sprache ab. Der Bedarf übersteigt <strong>bei</strong><br />

diesem Angebot <strong>bei</strong> weitem die Ressourcen – es kommt immer wieder zu wochen- bis<br />

monatelangen Wartezeiten.<br />

Im Folgenden werden die Beratungsthemen und -inhalte unabhängig von der Sprache<br />

dargestellt. Mit 158 Nennungen waren psychische Probleme, d.h. psychische Störungen die<br />

Hauptthemen in der Beratung und Therapie. Diese sind u.a. Depressionen, Angstzustände,<br />

Panikattacken, psychosomatische Beschwerden und Burnout. Auch in der<br />

muttersprachlichen türkischen Therapie und psychologischen Behandlung waren


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 51<br />

psychische Störungen mit 60 Nennungen die Hauptthemen. Ebenso wurde in der b/k/s-<br />

sprachigen Beratung 55-mal eine psychische Störung diagnostiziert. Die psychische Balance<br />

und der Lebensstil waren weitere häufige Themen in der Beratung und Therapie.<br />

Selbstwertprobleme, Abgrenzung, Identitätsfindung, Umgang mit Stress, Übergewicht oder<br />

Rauchen wurden hier vor allem thematisiert. 23 deutschsprachige Frauen hatten mit diesen<br />

Themen Schwierigkeiten, während 21 türkischsprachige Frauen Fragen dazu hatten und 14<br />

Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien deswegen in Behandlung kamen. Partnerschaft,<br />

Familie und Freundeskreis waren außerdem Themen für die Beratung/Behandlung.<br />

Konflikte in Beziehungen, Trennungen, Scheidungen aber<br />

auch Konflikte im familiären Umfeld oder auch<br />

Erziehungsfragen führten die Frauen ebenfalls in die<br />

psychologische Beratung und Therapie. Partnerschaftskrisen<br />

waren für 18 türkisch- und 14 deutschsprachige Frauen<br />

Thema; auch 8 Klientinnen mit der Muttersprache Bosnisch,<br />

Kroatisch oder Serbisch kamen deshalb in Beratung. Die<br />

"Familie" bzw. "Freundeskreis" bezeichneten 11 deutschsprachige Frauen als das<br />

Hauptproblem, während 14 türkischsprachige davon betroffen waren. Unter "Sonstiges"<br />

fallen u. a. Themen wie Migration, Suizid, Homo-/Bi-/Transsexualität. "Wirtschaftliche<br />

Probleme" bedeuten vor allem Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit, berufliche - und Wohnprobleme.<br />

Psychologische Psychologische Behandlung Behandlung und und Psychotherapie<br />

Psychotherapie<br />

N=387 387 , Angaben Angaben in in in Häufigkeiten<br />

Häufigkeiten<br />

Häufigkeiten<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

40<br />

36<br />

Partnerschaft<br />

Familie/Freundeskreis/<br />

Schwangerschaft/Geburt/Familienplanung<br />

12<br />

Krankheit<br />

8<br />

17<br />

Psychische Erkrankungen<br />

Kritische Lebensereignisse<br />

Essstörungen<br />

13<br />

Sucht/Abhängigkeit<br />

6<br />

Gewalterfahrung<br />

9<br />

12<br />

Psychische Balance/Lebensstil<br />

Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />

Psychische Probleme wie<br />

Depressionen, Angststörungen<br />

(da<strong>bei</strong> vor allem Panikattacken)<br />

sind hauptsächliche Themen in<br />

der Beratung und Therapie.<br />

58<br />

Sonstiges<br />

12<br />

deutsch/türkisch/bks<br />

In den letzten Jahren wurde das Beraterinnenteam zunehmend mit Anfragen von<br />

Klientinnen bezüglich Bestätigungen und Stellungnahmen für diverse Institutionen<br />

kontaktiert. So wurden 2008 im Interesse der Klientinnen 25 Stellungnahmen für


52 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Einrichtungen wie Pensionsversicherungsanstalt, Ar<strong>bei</strong>tsmarktservice, Amt für Jugend und<br />

Familie, Bundesasylsenat etc. verfasst.<br />

Gesundheitsberatung Gesundheitsberatung für für arabische arabische und und afrikanische afrikanische Frauen<br />

Frauen<br />

Mit September 2007 wurde das Beratungsangebot für afrikanische und arabische Frauen in<br />

das <strong>FEM</strong> Süd Programm implementiert. Das Angebot wurde seitdem mit steigender<br />

Häufigkeit genützt. Die meisten Frauen (28%) kamen aus Somalia, gefolgt von Ägypten<br />

(18%) und Nigeria (14%). Keine der Klientinnen wurde in Österreich geboren, 20<br />

verschiedene Herkunftsländer konnten erfasst werden. Die meisten Fragen in den<br />

Beratungen betrafen das Thema weibliche Genitalverstümmelung (FGM). Aufschluss über<br />

die Details der Beratung gibt untenstehende Grafik.<br />

Im Rahmen der Gesundheitsberatung wurden vor allem Fragen zu Menstruation,<br />

Verhütung, Problemen <strong>bei</strong> und nach der Geburt und Kreuzschmerzen gestellt. Genauso<br />

waren Schwangerschaft und Geburt im Allgemeinen Themen, aber auch Sexualprobleme<br />

und psychische Probleme wurden angesprochen.<br />

Beratungsinhalte<br />

Beratungsinhalte<br />

N=86 86 , , , Angaben Angaben in in Häufigkeiten<br />

Häufigkeiten,<br />

Häufigkeiten , , Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich möglich<br />

möglich<br />

FGM<br />

Menstruation<br />

Verhütung<br />

Probleme <strong>bei</strong>/nach der Geburt<br />

Kreuzschmerzen<br />

Schwangerschaft und Geburt allgemein<br />

Sexualprobleme<br />

Psychische Probleme<br />

Kopfschmerzen<br />

Geschlechtskrankheiten<br />

Krankheit eines Kindes<br />

Diabetes/Übergewicht<br />

Sonstiges<br />

Krebs/Krebsvorsorge<br />

Hämorrhoiden<br />

Infektionen<br />

Pränataldiagnostik und Kinderwunsch<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

8<br />

10<br />

13<br />

17<br />

17<br />

19<br />

19<br />

24<br />

31<br />

33<br />

0 20 40 60 80 100<br />

"Sonstiges" bedeutet Krankheiten und Störungsbilder wie Depressionen nach der Geburt,<br />

psychosomatische Beschwerden, Schlafstörungen, Schwangerschaftstest, Vaginalwunde,<br />

Tuberkulose usw.<br />

56


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 53<br />

FGM FGM Beratungsinhalte Beratungsinhalte im im Detail<br />

Detail<br />

N=56<br />

N=56<br />

21%<br />

20%<br />

9%<br />

50%<br />

FGM allgemein<br />

FGM Reinfibulation<br />

FGM Komplikationen<br />

FGM Deinfibulation<br />

Sieht man sich das Beratungsthema FGM im Detail an, kann man folgende Schwerpunkte<br />

erkennen: Im Zusammenhang mit Female Genital Mutilation waren vor allem langfristige<br />

Komplikationen Inhalt der Beratung: 20% der Frauen hatten Fragen zur Reinfibulation<br />

(neuerliches "Verschließen" nach einer Entbindung). 21% der Frauen litten an<br />

Komplikationen in Folge der Genitalverstümmelung, 9% der afrikanischen und arabischen<br />

Frauen kamen, um Informationen zu Möglichkeiten der Deinfibulation einzuholen<br />

(operatives "Öffnen").<br />

Sonstiges<br />

Erkärung von gyn. Operationen<br />

Erklärung von med. Fachausdrücken<br />

Erklärung von Krankheitsbildern<br />

Erklärung von Wirkung/Dosierung von<br />

M edikamenten<br />

Arzt/Ärztinnensuche/Zuweisung<br />

Aufklärung von M issverständnissen<br />

zw. Arzt/Ärztin und Patientin<br />

allgemeine Gesundheitsberatung<br />

Interventionen Interventionen Gesundheitsberatung<br />

Gesundheitsberatung<br />

Angaben Angaben in in Häufigkeiten, Häufigkeiten, Häufigkeiten, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />

möglich<br />

26<br />

53<br />

62<br />

72<br />

88<br />

96<br />

95<br />

99<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Betrachtet man die im Zuge der Gesundheitsberatung gesetzten Interventionen im Detail,<br />

so liegt der Schwerpunkt <strong>bei</strong> „allgemeiner Gesundheitsberatung“, gefolgt von Erklärungen<br />

zu medizinischen Fachausdrücken, Diagnosen und Medikation.


54 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Ernährungsberatung<br />

Ernährungsberatung<br />

42 Frauen nahmen im Jahr 2008 die Ernährungsberatung in Anspruch. Hauptthemen<br />

waren:<br />

� Ernährungstipps zur Gewichtsreduktion<br />

� Teufelskreis Diäten, Jojo-Effekte usw.<br />

� Ernährungsinformation <strong>bei</strong> bestimmten Beschwerdebildern wie Osteoporose,<br />

Diabetes etc.<br />

� Ernährung in den Wechseljahren<br />

� Zusammensetzung von ausgewogener Ernährung<br />

Mutters utters uttersprachliche utters prachliche Gesundheitsvorträge<br />

Gesundheitsvorträge<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd stellt muttersprachliche Referentinnen zu<br />

frauenspezifischen Gesundheitsthemen zur Verfügung. Dadurch konnten Kontakte zu 385<br />

v.a. türkischsprachigen Frauen hergestellt werden.<br />

<strong>FEM</strong> Süd-Mitar<strong>bei</strong>terinnen waren im Jahr 2008 in folgenden Institutionen und Vereinen als<br />

Referentinnen geladen:<br />

� Jugend- und Stadtteilzentrum Erdberg<br />

� Frauentreff Piramidops<br />

� Mescid-i Aksa Moschee<br />

� Hamidiye Moschee<br />

� Kurdischer Verein<br />

� Anadolu Moschee<br />

� Ebubekir Moschee<br />

� Fem Asya<br />

� Zeitgenössischer Frauenverein<br />

In den Vorträgen konnten die vielfältigsten Themen behandelt werden. Einerseits konnten<br />

zahlreiche Zuhörerinnen über die Angebote im <strong>FEM</strong> Süd informiert werden, anderseits<br />

erhielten sie auch relevante Informationen über das österreichische Gesundheitswesen; sie<br />

wurden auf Besuche <strong>bei</strong> Arzt/Ärztin vorbereitet und erhielten wichtige Tipps für die richtige<br />

Einnahme von Arzneimitteln und Psychopharmaka. Außerdem konnten sich die Frauen über<br />

medizinische Themen informieren, wie etwa Schmerzen, Inkontinenz,<br />

Verdauungsprobleme, etc. Die Frauen konnten sich zusätzlich über sexuell übertragbare


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 55<br />

Krankheiten aufklären lassen. Die Stärkung des Immunsystems, gesunde Ernährung und<br />

Vitamine waren genauso Themen wie zum Beispiel Hepatitis A, B, C.<br />

�� Die <strong>FEM</strong> Süd-Besucherinnen<br />

Für die Auswertung der soziodemografischen Daten konnten 1025 Datensätze<br />

herangezogen werden. 425 deutschsprachige, 348 türkischsprachige, 166 bosnisch-<br />

kroatisch-serbisch-sprachige sowie 86 arabische/afrikanische Frauen, die unser Kurs- und<br />

Beratungsangebot nutzten, werden im Folgenden soziodemografisch näher beschrieben.<br />

Alter Alter der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />

Klientinnen<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Alt Alt Alt er er der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Süd Klientinnen<br />

Klientinnen<br />

Angaben Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

7<br />

7<br />

6<br />

10<br />

33<br />

43<br />

18<br />

63<br />

bis 20 Jahre 21 - 35 Jahre 36 bis 50 Jahre über 50 Jahre<br />

38<br />

40<br />

46<br />

24<br />

23<br />

10<br />

30<br />

3<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

b/k/s-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

Das Ziel, für Frauen aller Altersgruppen und Lebensphasen ein passendes Angebot zu<br />

bieten, konnte auch im Jahr 2008 verwirklicht werden. Deutsch und bosnisch-, kroatisch-<br />

und serbisch-sprachige Frauen waren großteils zwischen 36 und 50 Jahre alt. 76 Jahre war<br />

die älteste b/k/s-sprachige Frau, das jüngste Mädchen war 13 Jahre. Die afrikanischen und<br />

arabischen Klientinnen waren vor allem zwischen 21 und 35 Jahre alt (63%). Die jüngste<br />

davon war 13, die älteste Klientin 66 Jahre. Die älteste türkischsprachige Frau, die<br />

Leistungen des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd in Anspruch nahm, war 59 Jahre, die<br />

jüngste Klientin 13 Jahre. Die älteste deutschsprachige Frau war 83 Jahre und die jüngste 12.<br />

Es zeigte sich somit, dass <strong>FEM</strong> Süd tatsächlich als Anlaufstelle für Mädchen und Frauen in<br />

jeder Lebensphase fungiert.


56 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Familienstand<br />

Familienstand<br />

Familienstand<br />

Familienstand<br />

Angaben Angaben in in Prozenten Prozenten<br />

Prozenten<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

18<br />

ledig, ohne Partnerschaft<br />

7<br />

11<br />

15<br />

14<br />

2<br />

ledig, mit Partnerschaft<br />

1<br />

4<br />

5<br />

Lebensgemeinschaft<br />

40<br />

77<br />

verheiratet<br />

63<br />

74<br />

16<br />

10<br />

geschieden/getrennt<br />

19<br />

6<br />

7<br />

4<br />

verwitwet<br />

6<br />

1<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

Die meisten <strong>FEM</strong> Süd Klientinnen sind verheiratet. Auffallend ist, dass lediglich<br />

deutschsprachige Frauen in Lebensgemeinschaften leben, davon aber auch nur 5%.<br />

Kinderzahl<br />

Kinderzahl<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Haben Haben Sie Sie Sie Kinder?<br />

Kinder?<br />

Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

63,6<br />

86,2<br />

83,4<br />

75,6<br />

36,4<br />

13,8<br />

ja nein<br />

16,6<br />

24,4<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

Unabhängig von der Herkunft der Klientinnen wurde von den meisten <strong>FEM</strong> Süd-<br />

Besucherinnen angegeben, dass sie Kinder haben. Jeweils über 80% der türkischsprachigen


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 57<br />

und der arabischen/afrikanischen Frauen hatten Kinder. 64% jener Frauen ohne<br />

Migrationshintergrund sind Mütter und nur 24% der bosnisch-, kroatisch- und serbisch-<br />

sprachigen Klientinnen gaben an, keine Kinder zu haben.<br />

Wieviele Kinder die Mütter haben, ist in der folgenden Grafik nachzulesen.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

41<br />

Kinderanzahl<br />

Kinderanzahl<br />

Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

11<br />

26<br />

18<br />

39<br />

34<br />

53<br />

30<br />

13<br />

1 Kind 2 Kinder 3 Kinder vier und mehr Kinder<br />

31<br />

17<br />

20<br />

7<br />

24<br />

4<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

Vor allem die arabisch/afrikanischen Frauen hatten 4 und mehr Kinder (32%). Die meisten<br />

türkisch- und vor allem b/k/s-sprachigen Frauen hatten 2 Kinder, während die<br />

deutschsprachigen Klientinnen zu 41% angaben, 1 Kind zu haben.<br />

Schulbildung<br />

Schulbildung<br />

27% der afrikanischen und arabischen Frauen haben keine abgeschlossene Schulausbildung<br />

bzw. lediglich einen Volksschulabschluss (23%). Einen Volksschul- und<br />

Pflichtschulabschluss haben zumeist türkischsprachige Frauen (33% und 35%).<br />

Deutschsprachige Frauen haben in der Mehrzahl eine mittlere Schule besucht oder einen<br />

Lehr-Abschluss machen können (41%), 27% dieser besuchten auch eine AHS oder BHS.<br />

16% der deutschsprachigen Frauen hatten auch einen höheren Abschluss. Vergleichsweise<br />

hoch ist der Anteil an bosnisch-, kroatisch-, und serbisch-sprachigen Frauen <strong>bei</strong><br />

Pflichtschul- und Lehrabschlüssen bzw. <strong>bei</strong> Abschlüssen von mittleren Schulen (jeweils<br />

33%).<br />

32


58 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Schulbildung<br />

Schulbildung<br />

Schulbildung<br />

Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

kein Abschluss 1 3 3<br />

höhere Abschlüsse<br />

AHS/BHS<br />

Lehre/mittlere Schule<br />

Pflichtschule<br />

Volksschule<br />

Berufstätigkeit<br />

Berufstätigkeit<br />

Berufstätigkeit<br />

2<br />

13<br />

16<br />

27<br />

3<br />

33<br />

27<br />

5<br />

41<br />

8<br />

8<br />

35<br />

14<br />

12<br />

18<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Berufstätigkeit<br />

Berufstätigkeit<br />

Angaben Angaben in in Prozenten Prozenten<br />

Prozenten<br />

Asylwerberin<br />

sonstiges 1 3<br />

in Pension<br />

vorzeitiger Mutterschutz<br />

in Karenz/Mutterschutz<br />

Hausfrau<br />

Schülerin/Studentin/i.A.<br />

Sozialhilfe<br />

Ar<strong>bei</strong>tslos/Notstand<br />

2<br />

2<br />

2 1<br />

4<br />

8<br />

9<br />

10<br />

17<br />

8<br />

5<br />

1 1<br />

4 2<br />

besrufstätig geringfügig 1 5<br />

berufstätig Teilzeit<br />

berufstätig Vollzeit<br />

25<br />

3<br />

15<br />

5<br />

18<br />

37<br />

35<br />

3<br />

11<br />

10<br />

1<br />

5<br />

10<br />

44<br />

19<br />

23<br />

0 20 40 60 80 100<br />

33<br />

20<br />

3<br />

33<br />

60<br />

7<br />

7<br />

16<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.<br />

Betrachtet man die <strong>FEM</strong> Süd Klientinnen im Jahr 2008 insgesamt, so waren sie zum<br />

überwiegenden Teil „Hausfrauen“. Besonders hoch ist der Anteil an "Hausfrauen" <strong>bei</strong><br />

arabischen oder afrikanischen Frauen (60%), bosnisch-, kroatisch- und serbisch-sprachige<br />

Frauen waren besonders oft ar<strong>bei</strong>tslos oder lebten von der Notstandshilfe (44%),<br />

andererseits waren 29,3% der Frauen ganztags berufstätig. Die meisten deutschsprachigen<br />

Frauen waren auch ganztägig berufstätig. 17% der arabischen und afrikanischen Klientinnen<br />

waren Asylwerberinnen und durften daher keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 59<br />

<strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd-Besucherinnen Süd Besucherinnen nach nach Bezirk Bezirk<br />

Bezirk<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird von Frauen aller Bezirke genützt. Besonders<br />

hoch ist erwartungsgemäß der Anteil an Frauen, die im 10. Wiener Gemeindebezirk leben<br />

(30%). Frauen fahren auch aus den angrenzenden Bezirken häufig zu uns und zu 4,7%<br />

sogar von außerhalb Wiens.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0,1<br />

1010<br />

1020<br />

Wohnbezirk<br />

Wohnbezirk<br />

Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

Zugangswege Zugangswege 2008<br />

2008<br />

3,9 3 1,5 2,4 1 0,5 0,8 1,4<br />

1030<br />

1040<br />

1050<br />

1060<br />

1070<br />

1080<br />

1090<br />

1100<br />

30<br />

6,7 9,2<br />

1110<br />

1120<br />

1130<br />

1,5<br />

4,1 2,5<br />

1140<br />

1150<br />

1160<br />

5,5 0,9 0,3 0,7<br />

5,6 4,3 4,9 4,4 4,7<br />

1170<br />

1180<br />

1190<br />

1200<br />

1210<br />

1220<br />

1230<br />

außerhalb von Wien<br />

Folgende Grafik veranschaulicht auf einen Blick, wie viele Klientinnen "auf eigene Initiative"<br />

ins <strong>FEM</strong> Süd kamen und wie viele Überweisungen zu unseren Angeboten stattfanden:<br />

49%<br />

Zugangswege<br />

Zugangswege<br />

51%<br />

Überweisung<br />

Wissen über <strong>FEM</strong> Süd


60 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Überweisungen fanden vor allem von ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und FachärztInnen,<br />

Ambulatorien und Spitälern statt. Türkischsprachige Frauen wussten von den <strong>FEM</strong> Süd<br />

Angeboten hauptsächlich aufgrund von Empfehlungen durch FreundInnen, Bekannte oder<br />

Verwandte (47%), deutschsprachige Frauen hatten ihr Wissen über das Angebot über<br />

unterschiedliche Medien (23%), auch über Empfehlungen durch FreundInnen, Bekannte<br />

oder Verwandte (22%), sowie durch das <strong>FEM</strong> Süd Programm und übers Internet (jeweils<br />

12%). Arabische und afrikanische Frauen erfuhren vor allem über die unterschiedlichsten<br />

Quellen ("sonstiges", 39%) und von Kirchen und Moscheen vom <strong>FEM</strong> Süd Angebot (27%).<br />

Auch für b/k/s-sprachige Frauen waren Empfehlungen über den Bekanntenkreis und über<br />

Verwandte eine wichtige Informationsquelle.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Verein<br />

Von Von <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd weiß weiß weiß ich ich... ich ...<br />

Angaben Angaben in in Prozenten<br />

Prozenten<br />

47<br />

33<br />

21 22<br />

23<br />

20<br />

14 13<br />

101214<br />

12 12<br />

13<br />

10<br />

5<br />

6 5 7<br />

3 4 2 4 4<br />

1 3 1 1 1 1 1<br />

FreundInnen/Familie<br />

ÄrztInnen<br />

Spital<br />

Programm/Flyer/Plakat<br />

Internet<br />

Medien<br />

Empfehlung<br />

sonstiges<br />

39<br />

27<br />

1 1 3 2 1<br />

AMS<br />

Kirche/Moschee<br />

Jugendamt<br />

deutschsprachig<br />

türkischsprachig<br />

bks-sprachig<br />

arab./afrik.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 61<br />

�� <strong>FEM</strong> Süd Projekte<br />

Ein wesentlicher Ar<strong>bei</strong>tsschwerpunkt des <strong>FEM</strong> Süd sind interkulturelle Projekte zur<br />

Frauengesundheitsförderung. In den folgenden Seiten wird auf alle im Jahr 2008 laufenden<br />

Projekte eingegangen:<br />

� "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 – interkulturelle und geschlechtssensible<br />

betriebliche Gesundheitsförderung<br />

� "Ich bleibe gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />

Vorsorgeuntersuchung<br />

� "Gesundheitsinformation für MigrantInnen"<br />

� "Nach Herzenslust" – leichter leben" - Interdisziplinäres und interkulturelles<br />

Adipositasprogramm für Frauen und Mädchen<br />

� Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern<br />

� (f)it works – Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender Menschen<br />

im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting - Kooperationsprojekt mit ÖSB<br />

� Frauenassistenz - Konzepterstellung<br />

� Pilotprojekt <strong>FEM</strong> Süd - Frauenassistenz - Clearing und Beratung für Frauen mit<br />

Behinderungen<br />

Das Projekt "Schlank ohne Diät", mit dem 264 Frauen und Männer erreicht wurden, fand in<br />

Kooperation mit dem Männergesundheitszentrum MEN statt und ist in den Projektseiten<br />

des Männergesundheitszentrums MEN nachzulesen. Die Fachtagung "Soziale Lage -<br />

Gender – Gesundheit", organisiert und durchgeführt in Kooperation mit dem BMSK, MEN<br />

und <strong>FEM</strong> wird ebendort genauer beschrieben.<br />

Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd<br />

Kundratstraße 3, 1100 Wien<br />

Tel: 01/60191-5201, Fax: 01/60191-5209<br />

E-mail: femsued@wienkav.at


62<br />

62<br />

"Gesund Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen Grenzen" Grenzen<br />

2<br />

Interkulturelle und geschlechtssensible betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd führt seit Mai 2006 das erste explizit<br />

interkulturelle und genderspezifische Projekt der betrieblichen Gesundheitsförderung in<br />

Österreich durch. "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" richtet sich an Hausar<strong>bei</strong>terinnen<br />

(Reinigungskräfte) in Krankenhäusern des Wiener Krankenanstaltenverbundes, eine sehr<br />

interkulturelle Gruppe, die bisher v.a. aus sprachlichen Barrieren kaum Zugang zu Projekten<br />

der betrieblichen Gesundheitsförderung hatte.<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Steigende Belastungen am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt, Druck und psychosoziale Belastungen sowie die<br />

damit verbundenen vermehrten Krankenstände führen dazu, dass betriebliche<br />

Gesundheitsförderung am Ar<strong>bei</strong>tsplatz immer breiteren Raum einnimmt. Unter dem<br />

Gesichtspunkt der zunehmenden Diversität im Ar<strong>bei</strong>tskontext ist es wesentlich, frauen- und<br />

kulturspezifische Aspekte in die betriebliche Gesundheitsförderung zu integrieren. Bei<br />

herkömmlichen Gesundheitsförderungsprojekten haben viele MigrantInnen aufgrund<br />

geringer Sprachkenntnisse meist keinen Zugang. Dies betrifft insbesondere Frauen in<br />

Niedriglohnbranchen. Wissenschaftliche Studien weisen hier die höchsten psychosozialen<br />

Belastungen nach.<br />

Das Das Projekt<br />

Projekt<br />

Im Jahr 2008 wurde "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 in folgenden Häusern durchgeführt:<br />

� Kaiserin Elisabeth-Spital<br />

� Serviceeinheit Wäsche und Reinigung<br />

� Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel<br />

Im Zuge der Projektlaufzeit kam es zu Ausweitungen auf mehreren Ebenen:<br />

� Ausweitung der Zielgruppe auf Frauen und Männer – in Kooperation mit dem<br />

Männergesundheitszentrum MEN<br />

� Ausweitung der Sprachen – angeboten werden Deutsch, Bosnisch, Kroatisch,<br />

Serbisch, Englisch und Türkisch<br />

� Ausweitung des Settings von Krankenhäusern auf Betriebe<br />

� Wesentlicher Bestandteil war eine kultursensible Adaptierung angewandter<br />

Instrumente der betrieblichen Gesundheitsförderung


63<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� Erhebung des gesundheitlichen Lebensstils und der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen der<br />

Zielgruppe<br />

� Durchführung von muttersprachlichen und genderspezifischen Gesundheitszirkeln<br />

� Planung und Umsetzung der erar<strong>bei</strong>teten Lösungsvorschläge<br />

� Ausbildung einer Person zur "Gesundheitsbeauftragten" pro Institution<br />

� Gesundheitscoaching für Führungskräfte<br />

� Adaptierung der Erhebungsinstrumente sowie mehrsprachige Übersetzung<br />

� Entwicklung eines Manuals für gender- und kultursensible betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Im Jahr 2008 konnten durch die durchgeführten Maßnahmen insgesamt 890 Kontakte zur<br />

Zielgruppe hergestellt werden.<br />

Die Erhebungsinstrumente der betrieblichen Gesundheitsförderung wurden im Hinblick auf<br />

ihre Anwendbarkeit für die Zielgruppe untersucht. Als geeignetes Instrument wurde der<br />

IMPULS-Test (HerausgeberInnen: AUVA, WKO, AK, IV, ÖGB; Redaktion: humanware,<br />

Institut für Gesundheit, Sicherheit und Ergonomie im Betrieb) herangezogen. Um<br />

frauenspezifische gesundheitliche Belastungsfaktoren (Doppel- und Mehrfachbelastung,<br />

pflegende Angehörige, psychische Belastungen...) zu erheben, entwickelte das <strong>FEM</strong> Süd<br />

einen zusätzlichen Fragebogen. Somit ist der erste Schritt in Richtung einer gender- und<br />

kultursensiblen Testbatterie der betrieblichen Gesundheitsförderung getan.<br />

Gesundheitsförderung für Mitar<strong>bei</strong>terInnen: Die Hauptbelastungsfaktoren für<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnen aller Häuser sind Stress, Probleme mit der Wirbelsäule und<br />

Kopfschmerzen. Rheuma und Allergien wurden <strong>bei</strong> den chronischen Erkrankungen oft<br />

genannt. Weitere "Krankmacher" v.a. für Hausar<strong>bei</strong>terinnen waren Doppel- und<br />

Mehrfachbelastungen, Bezeichnung als "Putzfrau" und die Ar<strong>bei</strong>t am untersten Ende der<br />

Hierarchie.<br />

Einerseits wurden strukturelle Veränderungen initiiert, wie<br />

Verbesserung der Dienstabläufe und -übergaben,<br />

Mitar<strong>bei</strong>terInnenorientierungsgespräche, Optimierung der<br />

Informationsmöglichkeiten, Optimierung der Urlaubsplanung,<br />

regelmäßige ar<strong>bei</strong>tsinterne Besprechungen usw. Diskriminierung<br />

und "Unsichtbarkeit" der Hausar<strong>bei</strong>terinnen wurden <strong>bei</strong> der<br />

internen Qualitätskonferenz angesprochen.<br />

Andererseits kam es zu Veränderungen auf der individuellen<br />

Verhaltensebene. Es fanden vielfältige zweisprachige und kostenlose<br />

Gesundheitsangebote statt: Gymnastikkurse (Wirbelsäulen- und<br />

Tanzgymnastik, Pilates), Vorträge über gesunde Ernährung und<br />

Stress, Entspannungsübungen und Kommunikationskurse.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

63<br />

Kooperation<br />

Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

dieSie – Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit,<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Wiener Gebietskrankenkasse<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

September 07 – Februar 09<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Huberta Haider<br />

huberta.haider@wienkav.at


64<br />

64<br />

"Ich Ich blei bleib’ blei<br />

b’ gesund – Sa Sağlıklı Sa<br />

lıklı lıklı kalac kalacağım kalac ım ım" ım<br />

Türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />

Vorsorgeuntersuchung<br />

Mit dem Projekt "Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" trägt die Stadt Wien dazu <strong>bei</strong>, dass<br />

sozio-ökonomisch benachteiligte, vor allem weibliche MigrantInnen mit geringen<br />

Deutschkenntnissen Zugang zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung finden. In den<br />

Vorsorgeuntersuchungsstellen Sorbaitgasse 3 in Wien 15 und Ada Christen-Gasse 2C in<br />

Wien 10 werden türkischsprachige Beratung und Begleitung vor und während der<br />

Gesundenuntersuchung angeboten.<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Österreichweit werden Vorsorgeuntersuchungen von MigrantInnen zu selten in Anspruch<br />

genommen. Neben sprachlichen und kulturellen Barrieren sind häufig Wissensdefizite dafür<br />

ausschlaggebend. Erhebungen machen deutlich, dass die soziale Schichtzugehörigkeit nicht<br />

nur die Möglichkeiten der gesunden Lebensführung beeinflusst, sondern sich auch auf die<br />

Verhaltensmuster <strong>bei</strong> der Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen auswirkt.<br />

Projektziele<br />

Projektziele<br />

� Informationsvermittlung für MigrantInnen, vor allem Frauen, über die Bedeutung<br />

der Vorsorgeuntersuchung und Erhöhung der Inanspruchnahme<br />

� Entlastung der Mitar<strong>bei</strong>terInnen der Vorsorgeuntersuchungsstelle durch<br />

Zielgruppe Zielgruppe<br />

Zielgruppe<br />

Unterstützung <strong>bei</strong> mitunter schwieriger Kommunikation mit MigrantInnen<br />

Türkischsprachige MigrantInnen


65<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� Zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

� Vernetzungsaktivitäten<br />

� Medienar<strong>bei</strong>t<br />

� Begleitung <strong>bei</strong> der Anmeldung, psychosoziale Beratung<br />

� Begleitung am Untersuchungstag<br />

� Laufende Erhebung und Evaluierung soziodemografischer und medizinischer<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Daten sowie der Zufriedenheit der Untersuchten<br />

Von November 2006 bis Dezember 2008 wurden in <strong>bei</strong>den Vorsorgeuntersuchungsstellen<br />

758 türkischsprachige TeilnehmerInnen, die sich anmeldeten und eine Blutabnahme<br />

vornehmen ließen, gezählt. 100% der befragten TeilnehmerInnen gaben an, dass sie das<br />

muttersprachliche Service der Vorsorgeuntersuchung weiterempfehlen werden. Der<br />

überwiegende Teil der türkischsprachigen MigrantInnen (84,5%) war das erste Mal <strong>bei</strong> einer<br />

Vorsorgeuntersuchung. Viele haben erst durch dieses Projekt von dem Angebot der Stadt<br />

Wien erfahren.<br />

Im Rahmen der Sozialberatung vor Ort wird es Betroffenen<br />

ermöglicht, ohne Zugangshürden häufig vorhandene psychosoziale<br />

Anliegen anzusprechen.<br />

Es zeigt sich, dass durch persönliche Kontaktaufnahme der<br />

muttersprachlichen Mitar<strong>bei</strong>terinnen mit der Zielgruppe<br />

gesundheitsbezogene Wissensdefizite unter MigrantInnen<br />

aufgehoben werden und Betroffene barrierefrei die Möglichkeit einer<br />

kostenlosen Vorsorgeuntersuchung nutzen können. Durch<br />

entsprechende Zuweisungen wird eine optimale weiterführende<br />

medizinische/psychosoziale Betreuung gewährleistet.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

65<br />

Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

dieSie – Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit, MA 15<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

ab November 2006<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Alexandra Grasl, dieSie<br />

alexandra.grasl@fsw.at<br />

Mag. a Ekim San, <strong>FEM</strong> Süd<br />

ekim.san@wienkav.at


66<br />

66<br />

Gesun Gesundheitsinformation Gesun heitsinformation für MigrantInnen<br />

MigrantInnen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Übereinstimmend finden sich in der Literatur Hinweise dafür, dass Menschen mit<br />

Migrationshintergrund in stärkerem Ausmaß von Multimorbidität, psychosomatischen und<br />

Schmerzsymptomen betroffen sind. Die gesundheitlichen Dienste der Stadt Wien haben<br />

sehr vielfältige Angebote für die Wiener und Wienerinnen mit und ohne<br />

Migrationshintergrund. Jedoch ist oft aus verschiedenen Gründen deren Nutzung bzw.<br />

Zugang erschwert. Kulturelle wie sprachliche Barrieren sowie Informationsdefizite sind<br />

da<strong>bei</strong> ausschlaggebend. Um für MigrantInnen den Zugang zu diesen wichtigen<br />

Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zu erleichtern, bedarf es<br />

niederschwelliger und aufsuchender Informationsangebote.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Übergeordnetes Ziel des Projektes war Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung<br />

für Frauen und Männer im Hinblick auf die Bedeutung von Prävention sowie die Angebote<br />

von Gesundheitsvorsorgedienstleistungen der Stadt Wien. Langfristig soll die<br />

Inanspruchnahme von Gesundenuntersuchungen <strong>bei</strong> MigrantInnen erhöht werden.<br />

Durch die Entwicklung und Weitergabe eines muttersprachlichen ReferentInnenpools bzw.<br />

die kontinuierliche Zusammenar<strong>bei</strong>t und Vernetzung mit MigrantInnen-Institutionen sollen<br />

die vorhandenen interkulturellen Kompetenzen im österreichischen Gesundheitswesen<br />

besser genutzt und sichtbar gemacht werden.<br />

Zielgruppe waren Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die in Wien leben,<br />

insbesondere jene, die bislang von diesen Angeboten aufgrund diverser Barrieren (z.B.<br />

sprachlicher) nur in geringem Maße profitierten.<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� Durchführung mehrsprachiger Gesundheitsvorträge (Einzelvorträge,<br />

Vortragsreihen bzw. Gesundheitstage)<br />

� Multiplikatorinnenschulungen (Bewegungstrainerinnen-Ausbildung von<br />

Vereinsobfrauen und Männern bzw. anderen Interessierten aus der Zielgruppe)


67<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Im Jahr 2008 fanden 307 Vorträge in 9 Sprachen (Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch,<br />

Chinesisch, Deutsch - für multikulturelle Gruppen -, Englisch, Russisch, Persisch, Türkisch,<br />

Urdu/Punjabi) durchgeführt von mehrsprachigen GesundheitsexpertInnen statt, die von<br />

10.397 Frauen und Männern besucht wurden. Die Vorträge wurden großteils in<br />

Vereinslokalen, in Moscheen und NGO´s wie Jugendzentren, Integrations- und<br />

Frauenhäusern gehalten. Am häufigsten wurde das Thema "Psychische Gesundheit"<br />

ausgewählt. An zweiter Stelle rangierte das Thema: "Gesunder Lebensstil" und an dritter<br />

Position standen "allgemeinmedizinische" Themen.<br />

Zusätzlich wurden in Workshops MultiplikatorInnen als BewegungstrainerInnen<br />

ausgebildet. Gemeinsam mit "Ein Herz für Wien" wurden insgesamt 19 Teilnehmerinnen<br />

geschult. Vier ausgebildete Bewegungstrainerinnen konnten nach Beendigung ihrer<br />

Ausbildung Bewegungskurse in ihren Vereinen anbieten, wodurch insgesamt weitere 32<br />

Frauen mit Bewegungsangeboten erreicht werden konnten.<br />

Resümee<br />

Resümee<br />

Die Nutzung der vorhandenen interkulturellen Kompetenzen sowie die verstärkte<br />

interkulturelle Öffnung des österreichischen Gesundheitswesens mittels Abbau<br />

sprachlicher, kultureller und institutioneller Barrieren unter Berücksichtigung<br />

kulturspezifischer sowie frauen- und männerspezifischer Belange in Gesundheit und<br />

Krankheit sollte längerfristiges Ziel sein.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

67<br />

Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen:<br />

MA 17 – Integrations und<br />

Diversitätsangelegenheiten<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Jänner bis Dezember 2008<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Kathleen Löschke<br />

kathleen.loeschke@wienkav.at


68<br />

68<br />

"Nach Nach Herzenslust – leichter leben leben" leben<br />

Interdisziplinäres und interkulturelles Adipositasprogramm für<br />

Frauen und Mädchen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Adipositas ist eines der gravierendsten Probleme der Gesundheit in Europa, weil sie das<br />

Risiko vieler chronischer Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und<br />

bestimmter Krebsarten, signifikant erhöht. Diese Erkrankungen bilden heute die stärkste<br />

Krankheitslast und die führenden Todesursachen sowohl in Europa als auch weltweit. Im<br />

Hinblick auf Übergewicht zeigt sich, dass die Werte des BMI mit zunehmender<br />

Schulbildung abnehmen, dieser Effekt kommt <strong>bei</strong> Frauen stärker zum Tragen als <strong>bei</strong><br />

Männern. Körperliche Aktivität hängt ebenfalls sehr stark mit sozioökonomischen Faktoren<br />

zusammen.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Durch die Entwicklung und Umsetzung eines zielgruppengerechtes Programmes für von<br />

Adipositas betroffene Frauen soll vorrangig eine Lebensstiländerung und ein verändertes<br />

Wohlbefinden sowie in weiterer Folge eine langfristige Gewichtsreduktion und –<br />

stabilisierung durch ein gesünderes Essverhalten sowie ein gesteigertes<br />

Bewegungsverhalten möglich werden. Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie<br />

Diabetes (Metabolisches Syndrom) sollen dadurch verringert werden. Weitere<br />

Aufmerksamkeit gilt psychodynamischen Ursachen von Adipositas, die im Rahmen des<br />

Gruppenprogramms bear<strong>bei</strong>tet werden können.<br />

Als Zielgruppe sind im vorliegenden Projekt Mädchen ab 14 Jahren und erwachsene Frauen<br />

ab 18 Jahren mit einem BMI zwischen 30 und 40 bzw. BMI von 25-30 und gleichzeitigem<br />

Vorliegen weiterer Risikofaktoren angesprochen mit Fokussierung auf sozial benachteiligte<br />

Schichten und Migrantinnen.<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

In Anlehnung an die Qualitätskriterien für Adipositasprogramme (Deutsche bzw.<br />

österreichische Adipositas-Gesellschaft) wurde ein maßgeschneidertes Gruppenprogramm<br />

für Frauen der Zielgruppe - welches die Bereiche Ernährung, Bewegung sowie<br />

psychologische Aspekte des Lebensstils umfasst - und ein Bewegungsprogramm entwickelt,


69<br />

mit dem Kraft und Ausdauer trainiert werden können. Weiters werden fallweise<br />

Einzelberatung, Kochworkshops sowie E-Mail- und Internetberatung angeboten. Außerdem<br />

soll eine Homepage (mit Informationen, Forum, Kochbuch,...) online gehen sowie<br />

MultiplikatorInnen geschult werden. Das Projekt wird durch eine interdisziplinäre sowie<br />

multiprofessionelle Strategiegruppe begleitet.<br />

Zwischenergebnisse<br />

Zwischenergebnisse<br />

Der erste von insgesamt drei 9-monatigen Kursdurchgängen (mit zwei deutsch-, einer<br />

türkisch und einer b/k/s-sprachigen Gruppe) ist beendet, der zweite Kursdurchgang (plus<br />

einer Mädchengruppe) startete im Oktober 2008. 152 Frauen und Mädchen konnten so in<br />

der Gruppe betreut werden. Insgesamt konnten bis Ende 2008 3.853 persönliche,<br />

telefonische oder E-Mail-Kontakte zu Frauen und Mädchen aus der Zielgruppe hergestellt<br />

werden.<br />

Wesentliche Zielsetzungen der teilnehmenden Frauen waren: "gesünder und regelmäßiger<br />

zu essen", "mehr und regelmäßigere Bewegung" sowie "Gewichtsabnahme". Als Barrieren<br />

wurden hauptsächlich mangelnder Wille, Isolation und Zeitmangel angegeben, <strong>bei</strong><br />

fremdsprachigen Frauen vor allem das fehlende Angebot und Informationsmangel. Die<br />

bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass die Teilnehmerinnen mit den Angeboten sehr<br />

zufrieden sind und auch erste gesteckte Ziele erreichen konnten. Besonders hervorgehoben<br />

wird immer wieder die Wichtigkeit der Gruppe bzw. das Zusammensein mit anderen<br />

Frauen.<br />

Druckwerke Druckwerke: Druckwerke Druck und Verteilung von insgesamt 7.500 Plakaten,<br />

Freecards (speziell für Mädchen) und dreisprachigen Foldern<br />

Homepage: Homepage: Homepage: Erstellung/ Wartung der Homepage:<br />

www.herzenslust.at<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

69<br />

Kooperation Kooperation und und FördergeberInn<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInn en:<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

dieSie - Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit, MA 38<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Jänner 2008 - Dezember 2009<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Hilde Wolf<br />

hilde.wolf@wienkav.at


70<br />

70<br />

Gesundheitsberatung Gesundheitsberatung für für Frauen Frauen aus aus aus von von von FGM<br />

FGM<br />

betroffenen betroffenen betroffenen Ländern<br />

Ländern<br />

Im Auftrag der Stadt Wien bietet <strong>FEM</strong> Süd Gesundheitsberatung für afrikanische und<br />

arabische Frauen in den Sprachen Arabisch, Englisch und Französisch an. Neben den<br />

"klassischen" Gesundheitsthemen rund um Schwangerschaft, Geburt, Gynäkologie sowie<br />

Gesundheitsvorsorge gilt spezielles Augenmerk Frauen, die von weiblicher<br />

Genitalverstümmelung (FGM) betroffen sind.<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Weibliche Genitalverstümmelungen, die meist <strong>bei</strong> Mädchen im Alter von 4-8 Jahren<br />

vorgenommen werden, führen neben einer Vielzahl an akuten Komplikationen auch zu<br />

massiven Langzeitfolgen; diese reichen von sexuellen Funktionsstörungen, höherer<br />

Komplikationsrate <strong>bei</strong> Geburten, erhöhter Säuglingssterblichkeit, häufigen Infektionen im<br />

Genitalbereich und der Harnwege sowie chronischen Schädigungen der Nieren bis hin zu<br />

schweren, lebenslangen psychischen Traumen.<br />

FGM ist in Österreich gesetzlich verboten, sie erfüllt den Tatbestand schwerer<br />

Körperverletzung und gilt daher als grobe Menschenrechtsverletzung. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass ca. 8.000 Opfer von FGM in Österreich leben. In Wien weisen ca. 1.900<br />

Frauen, die aus einem Land mit häufigem Vorkommen von FGM stammen, somit ein<br />

potenzielles Risiko auf (Wiener Frauengesundheitsbericht, 2006).<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Die Beratung richtet sich in erster Linie an Frauen und Mädchen aus afrikanischen Ländern<br />

sowie aus arabischsprachigen Regionen. Im Mittelpunkt da<strong>bei</strong> stehen Frauen und Mädchen,<br />

die von FGM bedroht oder betroffen sind. Darüber hinaus können mit dem Angebot auch<br />

Angehörige, MultiplikatorInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen, KindergärtnerInnen, etc.<br />

unterstützt werden, die mit der Thematik konfrontiert sind.<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� Gesundheitsberatung und Krisenintervention<br />

� Wegweiserfunktion im Gesundheitswesen Unterstützung <strong>bei</strong> der Arzt/Ärztin-<br />

Patientin-Kommunikation<br />

� Telefonisches Info-Service und Beratung<br />

� Sozialberatung<br />

� Aufsuchende Ar<strong>bei</strong>t<br />

� Durchführung von "FGM Awareness Workshops"<br />

� Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t (Erstellen von Informationsmaterialien)<br />

� Vernetzung mit relevanten Communities und Organisationen


71<br />

� MultiplikatorInnenschulungen<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Aktivitäten im Jahr 2008:<br />

� 627 Beratungsgespräche mit 86 Frauen haben stattgefunden – diese kamen aus 20<br />

verschiedenen Herkunftsländern, vor allem aus Somalia, Ägypten und Nigeria.<br />

� 46 Gesundheitsvorträge wurden in den Sprachen Arabisch, Englisch und Somali<br />

durchgeführt – die Themen reichten von Gesundheitsvorsorge über FGM bis hin zu<br />

"Gesunder Ernährung" und PatientInnenrechte.<br />

� Fortbildungsveranstaltungen für MultiplikatorInnen wurden in Krankenhäusern<br />

sowie in Einrichtungen für AsylwerberInnen durchgeführt.<br />

� Erstellung von Informationsmaterialien für die Zielgruppe und MultiplikatorInnen<br />

(Mitar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> der Erstellung eines Aufklärungsfolders durch die Plattform<br />

"stopFGM" sowie Erstellung eines Leitfadens für GesundheitsexpertInnen).<br />

� Aufsuchende Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> Vereinen, Botschaften, Kirchen, Afroshops,...<br />

� Intensivierung der Vernetzungsar<strong>bei</strong>t mit Institutionen (z.B. Öst. Integrationsfonds,<br />

Beratungseinrichtungen, arabische Schulen,...) und MedizinerInnen.<br />

� Aktive Mitar<strong>bei</strong>t im FGM-Beirat der Stadt Wien.<br />

� Teilnahme an relevanten nationalen und internationalen Veranstaltungen (z.B.<br />

Treffen der Koordinatorinnen der nationalen Aktionspläne gegen FGM aller EU-<br />

Länder in Wien).<br />

Resümee<br />

Resümee<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird - nach nunmehr<br />

einjähriger Laufzeit des Projekts - als Anlaufstelle von Frauen<br />

verschiedenster afrikanischer und arabischer "Communites"<br />

wahrgenommen. Erfreulicherweise steigt auch die Zahl der<br />

Zuweisungen von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des<br />

Sozialwesens. Das Interesse an der Thematik der weiblichen<br />

Genitalverstümmelung ist auch <strong>bei</strong> MultiplikatorInnen im<br />

Gesundheits- und Sozialwesen sehr groß – die Anfragen nach<br />

Vorträgen bzw. Workshops <strong>bei</strong> ÄrztInnen, Krankenpflegepersonal,<br />

Hebammen aber auch pädagogischen Fachkräften (da<strong>bei</strong> vor allem<br />

KindergärtnerInnen) nehmen ebenfalls zu.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

71<br />

Kooperati Kooperation Kooperati on und und FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen:<br />

MA 17, MA 57<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Seit September 2007 laufend<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Hilde Wolf<br />

hilde.wolf@wienkav.at


72<br />

72<br />

(f)it (f)itworks (f)it works<br />

Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender<br />

Menschen im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting<br />

Das Projekt (f)itworks wurde von der ÖSB Consulting GmbH in Kooperation mit dem<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd umgesetzt. Als Setting diente die gemeinnützige<br />

Ar<strong>bei</strong>tskräfteüberlassung itworks Personalservice GmbH, welche im Auftrag des<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmarktservice Wien langzeitbeschäftigungslosen Personen über Schulungen und<br />

Integrationsleasing den Einstieg in ein langfristiges Dienstverhältnis ermöglichen soll.<br />

Ausgangslage<br />

usgangslage<br />

Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit führt zu einem erhöhten Krankheitsrisiko bzw. Krankheit führt zu einem<br />

erhöhten Ar<strong>bei</strong>tslosigkeitsrisiko. Ar<strong>bei</strong>tslose Menschen weisen oftmals ungünstige<br />

Copingstrategien (Alkohol- und Nikotinkonsum, mangelnde Bewegung, ungesunde<br />

Ernährung) auf. Weiters wird die Zielgruppe mit herkömmlichen Gesundheitsförderungs-<br />

und Präventionsangeboten kaum erreicht.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Übergeordnetes Projektziel war die partizipative Entwicklung und Umsetzung eines<br />

übertragbaren Modellprojekts zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender Menschen sowie<br />

eine umfassende Charakterisierung der Zielgruppe bezüglich Gesundheitszustand, -<br />

verhalten, -wissen, Bedürfnisse, Copingstrategien und Copingressourcen. Weiters bezweckt<br />

wurde die Steigerung von Wohlbefinden, Kohärenzgefühl und Selbstorganisation der<br />

Zielgruppe.<br />

Zielgruppe waren langzeitbeschäftigungslose Frauen und Männer in Wien. Von besonderem<br />

Interesse waren Teilgruppen wie jene der Wiedereinsteigerinnen sowie Migrantinnen und<br />

Migranten.


73<br />

Maßn Maßnahmen<br />

Maßn ahmen<br />

� Ist-Analyse (Gesundheitszirkel, Fokusgruppen, Fragebogenerhebung)<br />

� Laufende Gesundheitszirkel mit der Zielgruppe<br />

� Niederschwellige, partizipativ entwickelte geschlechtsspezifische<br />

Gesundheitsangebote vor Ort (Gruppenaktivitäten, freiwillig)<br />

� Gesundheitssprechstunde vor Ort (Einzelaktivität, wöchentlich stattfindendes<br />

Angebot, freiwillig, vertraulich)<br />

� Monatlich stattfindende Gesundheitstage vor Ort mit Infoständen, Vorträgen und<br />

Schnuppermöglichkeiten<br />

� Implementierung eines Wiener Netzwerks Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit & Gesundheit<br />

� Schulung und Qualifizierung der Schlüsselar<strong>bei</strong>tskräfte<br />

Ergebnisse rgebnisse rgebnisse<br />

Bis 31.12.2008 konnten insgesamt 3.932 TeilnehmerInnen, davon 2.039 Frauen (52%) mit<br />

den Gesundheitsförderungsmaßnahmen erreicht werden. Die Gesundheitsförderungskurse<br />

zu Themen wie Qi Gong, Bewegung und Entspannung, Rücken-Schulter-Nacken, Kickboxen,<br />

seelischer Gesundheit und Yoga wurden zu einem Großteil von Frauen (67%) in Anspruch<br />

genommen. Die Gesundheitszirkel wurden von 341<br />

TeilnehmerInnen besucht, davon 40% Frauen. Insgesamt besuchten<br />

79 Personen die Gesundheitssprechstunde, welche wöchentlich von<br />

einem Mediziner und einer Psychologin durchgeführt wurde.<br />

Besonders erfreulich war die große Anzahl erreichter<br />

TeilnehmerInnen (1.891 Personen, 54% Frauen) <strong>bei</strong> den<br />

Gesundheitstagen. Es zeigt sich, dass überdurchschnittlich viele<br />

Frauen - und hier insbesondere jene mit Migrationshintergund - die<br />

Gesundheitsförderungsangebote in Anspruch nehmen.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

73<br />

Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen:<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

dieSie – Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit,<br />

Wiener Gebietskrankenkasse, AMS<br />

Wien<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

April 2007 – März 2009<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Birgit Pichler (ÖSB Consulting<br />

GmbH) birgit.pichler@oesb.at


74<br />

74<br />

Frauenassistenz<br />

rauenassistenz<br />

Von Von der der Konzepterstellung Konzepterstellung zur zur Umsetzung<br />

Umsetzung<br />

Im September 2007 wurde ein Expertinnenteam – bestehend aus dem<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd und dem Institut für humanökologische<br />

Unternehmensführung unter der Projektleitung des Wiener Programms für<br />

Frauengesundheit – vom Bundessozialamt betraut, eine Konzepterstellung für eine "Frauen-<br />

Ar<strong>bei</strong>tsassistenz zur Betreuung, Begleitung und Integration von Frauen mit Behinderung"<br />

zu erstellen.<br />

Methoden<br />

Methoden<br />

Methoden zur Datenerhebung waren standardisierte Interviews mit betroffenen Frauen und<br />

ExpertInnen sowie Literaturrecherche zu vorhandenen Maßnahmen, Ar<strong>bei</strong>tsassistenz und<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmarktsituation. Wesentlich war auch die Einbeziehung einer Planungswerkstatt mit<br />

ExpertInnen aus Bundessozialamt, Fonds Soziales Wien, Verein NINLIL, Jugend am Werk,<br />

Zentrum für Kompetenzen, Volkshilfe Box, Verein assist4you, Verein 0>Handicap, Verein<br />

Wiener Integrationsnetzwerk, Verein Wiener Assistenzgenossenschaft, Beratungslehrerin,<br />

Praktische Ärztin / Angehörige<br />

Aktuelle Aktuelle Daten Daten<br />

Daten<br />

Aktuelle Zahlen belegen …<br />

� dass Frauen mit Behinderung seltener erwerbstätig sind als Männer mit<br />

Behinderung,<br />

� dass sie dennoch nur ein Drittel der vorgemerkten ar<strong>bei</strong>tslosen Personen mit<br />

Behinderung ausmachen,<br />

� dass ar<strong>bei</strong>tslose Frauen mit Behinderung die geringsten finanziellen Leistungen<br />

beziehen (Studie Luzia, Wien 2006, des Institutes Sofia).<br />

Sicht Sicht der der betroffenen betroffenen betroffenen Frauen<br />

Frauen<br />

Aus Sicht der betroffenen Frauen zeigten sich folgende Problemstellungen:<br />

� "Doppelte Diskriminierung" von Frauen durch Behinderung und<br />

Geschlechtszugehörigkeit am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt.


75<br />

� "Dreifach-Diskriminierung" durch Behinderung, Geschlechtszugehörigkeit und<br />

Migrationsstatus.<br />

� Die aktuelle Lebenssituation wird von allen interviewten Frauen als sehr negativ<br />

erlebt.<br />

� Es besteht Interesse von Seiten der Zielgruppe an einer Frauen(ar<strong>bei</strong>ts)assistenz.<br />

Sicht Sicht der der ExpertInn ExpertInnen<br />

ExpertInn en<br />

Aus Sicht der ExpertInnen liegt die Herausforderung der Erreichbarkeit von Frauen mit<br />

Behinderung in:<br />

� geringerer Qualifizierung der Frauen,<br />

� Leben in traditionellen Rollenverteilungen,<br />

� "versteckter" Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit,<br />

� Notwendigkeit von systemischen Zugängen sowie<br />

� Notwendigkeit von Mehrsprachigkeit, Interkulturalität<br />

Ergebnis<br />

Ergebnis<br />

Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe kam überein, dass die Vielseitigkeit der an eine<br />

solche Beratungsstelle herangetragenen Anforderungen einer<br />

"Frauenassistenz" mit ganzheitlichem Ansatz eher entspricht, als<br />

einer "Frauen-Ar<strong>bei</strong>tsassistenz". Der Name wurde somit geändert<br />

und steht für einen ganzheitlichen, frauenspezifischen<br />

Aktionsrahmen.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

75<br />

Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

Bundessozialamt<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

ab September 2007<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Institut für Humanökologische<br />

Unternehmensführung (IBG)


76<br />

76<br />

Pilotprojekt <strong>FEM</strong> Süd FRAUENASSISTENZ – Clearing und<br />

Beratung für Frauen<br />

Auf Basis der Vorstudien und Konzeptentwicklung wurden im Oktober 2008 vom<br />

Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd im Auftrag des Bundessozialamts eine<br />

niederschwellige Beratungsstelle für Frauen mit Behinderung mit und ohne<br />

Migrationshintergrund eingerichtet. In einem barrierefreien Setting ist ein Team von<br />

Beraterinnen mit psychosozialer Grundausbildung sowie frauenspezifischer- und<br />

Fremdsprachenkompetenz für die Zielgruppe tätig.<br />

Aufbauphase<br />

Aufbauphase<br />

In der Aufbauphase von Oktober bis Dezember 2008 erfolgten Standortsuche und -aufbau<br />

sowie die Teamzusammenstellung. Als zentraler und barrierefreier Standort konnte eine<br />

Lokalität in der Niederhofstraße 26, 1. Stock gefunden werden. Das Team wurde sukzessive<br />

zusammengestellt und begann mit ersten Maßnahmen der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t sowie dem<br />

Beginn der Vernetzungsaktivitäten. Der geplante Start des Beratungsbetriebs im Jänner<br />

2009 konnte eingehalten werden.<br />

Zentrale Zentrale Zielsetzungen<br />

Zielsetzungen<br />

Die FRAUENASSISTENZ unterstützt, berät und begleitet ar<strong>bei</strong>tsmarktferne bzw. ar<strong>bei</strong>tslose<br />

Frauen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung im erwerbsfähigen Alter auf dem Weg<br />

in den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt. Der Fokus liegt auf jüngeren Frauen bis ca. 35 Jahren, Migrantinnen<br />

sowie Schulabgängerinnen. Ganzheitliche Unterstützung und Beratung erfolgt in deutscher,<br />

englischer, türkischer und bosnischer, kroatischer und serbischer Sprache. Ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt wird auf Maßnahmen zur Selbstwertstärkung und des Empowerments gelegt.<br />

Methode<br />

Methode<br />

Der niederschwellige Zugang für die Zielgruppe wird durch Einbettung der Frauenassistenz<br />

in das Institut für Frauen- und Männergesundheit, das seit Jahren für einen<br />

niederschwelligen, interkulturellen Zugang zu Frauen (und Männern) in allen Lebenslagen,<br />

unabhängig von Alter, Bildung und kultureller Zugehörigkeit steht, ermöglicht. Das Angebot


77<br />

der Frauengesundheitszentren wird in der FRAUENASSISTENZ spezifisch auf die<br />

Bedürfnisse von ar<strong>bei</strong>tsmarktsfernen Frauen mit Behinderungen zugeschnitten und<br />

erweitert. Das ganzheitliche Gesundheitsverständnis der Frauengesundheitszentren wird<br />

auch in der FRAUENASSISTENZ Grundlage aller Aktivitäten sein.<br />

Die Die Die Aktivitäten Aktivitäten werden werden folgende folgende Ebenen Ebenen umfas umfassen umfas sen<br />

� Aufsuchendes Ar<strong>bei</strong>ten (Vereine, Moscheen, Projektaktivitäten der<br />

Frauengesundheitszentren, etc.)<br />

� Vernetzung mit zielgruppenrelevanten Einrichtungen (z.B.<br />

Behinderteneinrichtungen und BildungsträgerInnen, Frauenberatungen, etc.)<br />

� Frauenspezifisches, niederschwelliges, ganzheitliches, mehrsprachiges Angebot<br />

(Kontaktstelle, Telefon- und E-mail Beratung, psychosoziale Beratung, Coaching,<br />

Gruppenangebote, Umfeldberatung, etc.)<br />

� Niederschwelliges Beratungsangebot für Angehörige<br />

� Informationsvermittlung/Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

77<br />

Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

Bundessozialamt<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

seit Oktober 2008<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Huberta Haider


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 79<br />

� MEN<br />

�� Das MEN-Team<br />

Personell gab es im MEN Team im organisatorischen und beraterischen Bereich keine<br />

Veränderungen. Frau Chavez De Six verstärkt seit 2007 in buchhalterischen Belangen das<br />

Institut für Frauen- und Männergesundheit auch im MEN.<br />

Stehend von links nach rechts:<br />

Achim Horak, Psychotherapeut; Mag. Markus Zingerle, Soziologe; Patricia Chavez De Six, Buchhaltung; Dr. Hüseyin<br />

Kalayci, stv. Leitung, Pädagoge; Mag. Stephan Schmidmayer, Klinischer und Gesundheitspsychologe; Mag. Vedran<br />

Kurtovic, Klinischer und Gesundheitspsychologe;<br />

Hockend:<br />

Mag. Romeo Bissuti, Leitung, Klinischer und Gesundheitspsychologe;<br />

Außerdem im Team:<br />

Dr. Michael Engel, Klinischer und Gesundheitspsychologe<br />

2008 als Praktikant im MEN tätig: Johannes Schlögl, Student der Psychologie.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 80<br />

�� Das MEN in Zahlen<br />

Angebot<br />

Angebot<br />

Anzahl Anzahl der der Kontakte<br />

Kontakte<br />

deutschsprachig<br />

deutschsprachig<br />

Anzahl Anzahl der der der Kontakte<br />

Kontakte<br />

fremdsprachig<br />

fremdsprachig<br />

Telefon 1545 786<br />

E-Mail 5878 1099<br />

Einzelberatungen 564 859<br />

Psychotherapie 290<br />

Kurse/Gruppen 56<br />

Schulworkshops 1141<br />

Summe der Kontakte durch laufendes<br />

Programm<br />

9474 2744<br />

"Favoritner mit Herz" 200 557<br />

"Gesund in allen Sprachen" –<br />

Gesundheitsinformation für MigrantInnen<br />

& sonstige Vorträge<br />

Schlank Ohne Diät 264<br />

Fachtagung "Soziale Lage – Gender und<br />

Gesundheit"<br />

170<br />

"Fit durch die EM" Plakataktion 3500<br />

"Boys Day" 700<br />

Summe der Kontakte durch Projekte und<br />

Veranstaltungen<br />

1800<br />

4834 2357<br />

Kontakte Kontakte Gesamt Gesamt<br />

19409


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 81<br />

������������ Telefon Telefon und E-Mail Mail und Internetkontakte<br />

Telefon Telefon<br />

Telefon<br />

Im Jahr 2008 erreichten das MEN 1545 deutschsprachige und 786 fremdsprachige,<br />

insgesamt 2331 Telefonanrufe. Davon betrafen 71% Klientenanfragen und<br />

Terminvereinbarungen, etwa 24% der Telefonate hatten organisatorische Fragen zum<br />

Gegenstand und weitere 5% dienten der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t. Die Anrufe an weiteren<br />

Nebenstellen des MEN sind hier nicht erfasst.<br />

E-Mail Mail<br />

24%<br />

5%<br />

71%<br />

Anrufthemen<br />

N= 2331<br />

Klientenanfragen<br />

Organisatorisches<br />

Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

Die E-Mail-Kontakte waren im Jahr 2008 eine wichtige Ar<strong>bei</strong>tsaufgabe und sowohl bezüglich<br />

Beratungen als auch im Rahmen von Projektabwicklungen, Vernetzungen und<br />

Kooperationen ein sehr intensiv genutztes Medium. Aufgrund technischer Probleme <strong>bei</strong>m<br />

Zusammenspiel der Provider wechselte das MEN seine Hauptemailadresse von info@men-<br />

center.at in kfj.men@wienkav.at.<br />

Zusammengenommen bear<strong>bei</strong>teten die Mitar<strong>bei</strong>ter 6977 E-Mails von der<br />

Hauptemailadresse und den persönlichen Adressen aus. Mit etwa 15% der E-Mails ist<br />

erfreulicherweise der nicht-deutschsprachige Anteil an der E-Mail-Kommunikation so stark<br />

vertreten wie noch nie zuvor.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 82<br />

Internet Internet<br />

Internet<br />

Im Jahr 2008 verzeichnete die Homepage des Männergesundheitszentrums 51.513 Besuche<br />

(Visits), das waren täglich durchschnittlich 141 Besucher. Den im Jahresvergleich leichten<br />

Rückgang um etwa 2250 Besuche im Vergleich zum Jahr 2007 führen wir darauf zurück,<br />

dass 2008 nur ein neues Kurs-Projekt startete, welches zudem keiner besonderen<br />

Bewerbung bedurfte. Bedingt durch die Fußball-Europameisterschaften mussten weiters<br />

zwei öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen abgesagt werden. Vor diesem Hintergrund<br />

sind die Zugriffszahlen durchaus zufriedenstellend.<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

3277<br />

4012<br />

4535<br />

5454<br />

6972<br />

5199<br />

4672<br />

Zugriffe 2008 auf www.men-center.at<br />

insgesamt 51513 Visits<br />

3452<br />

3340<br />

3978<br />

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dec<br />

������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des MEN MEN Programms<br />

Programms<br />

Durch die starke Projektorientierung des MEN, die sich bereits im Jahr 2007 abgezeichnet<br />

hatte, waren die Basisressourcen vor allem durch die große Anzahl an Beratungsanfragen<br />

von Männern sowie durch Vernetzungs- und Fortbildungsveranstaltungen, Schulworkshops<br />

und einzelne Selbsthilfegruppen gebunden. Alle weiteren Aktivitäten wurden durch externe<br />

Förderstellen ermöglicht, wo<strong>bei</strong> die Entwicklungsar<strong>bei</strong>t hier vielfach nicht in den<br />

Projektkosten enthalten war.<br />

Besonders erfreut war das MEN über die mehrfache Wahrnehmung der inhaltlichen<br />

Expertise, sei es im Rahmen der inhaltlichen Mitgestaltung der Österreichischen<br />

Männertagung 2008 zum Thema "Männer in Balance", oder <strong>bei</strong>m ISMH 3 Länderkongress,<br />

<strong>bei</strong> der der Eröffnungs- und Hauptvortrag gehalten wurde.<br />

3583<br />

3039


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 83<br />

Die muttersprachliche Beratung konnte auch 2008 in den Sprachen der großen Wiener<br />

ImmigrantInnengruppen angeboten werden und wurden stark nachgefragt. Ebenso<br />

erbrachte das MEN mit der Organisation zahlreicher Gesundheitsvorträge in türkischer und<br />

bosnisch/kroatisch/serbischsprachigen (b/k/s) Sprachgruppen auch 2008 wieder einen<br />

Beitrag zur Gesundheitsförderung in Wien.<br />

Im Abschnitt "Die MEN-Projekte" werden die Gesundheitsförderungsprojekte des Jahres<br />

2008 ausführlich dargestellt. Sie verliefen durchwegs sehr positiv für die Teilnehmer/innen<br />

und sorgten überdies für eine positive Wahrnehmung des Männergesundheitszentrums im<br />

institutionellen Umfeld wie <strong>bei</strong> neuen Interessenten.<br />

Persönliche Persönliche Beratung<br />

Beratung<br />

Im Jahr 2008 fanden im MEN insgesamt 1423 persönliche Beratungen mit 384 Personen<br />

statt, was einen Zuwachs um 212 Beratungen bzw. 13 Beratungsklienten bedeutet. Am<br />

häufigsten nutzen Klienten die Möglichkeit einer psychologischen Beratung und<br />

Behandlung im MEN (74%). Das MEN wird aber auch als Anlaufstelle für unterschiedlichste<br />

gesundheitsrelevante, behördenbezogene und sonstige Anfragen von Männern und ihren<br />

Angehörigen genutzt. Während die meisten Informationsanfragen telefonisch oder in einem<br />

kurzen Gespräch bedient werden können, nutzen manche Männer auch die Möglichkeit<br />

einer ausführlichen Informationsberatung (15% der Beratungen). Von externen Stellen wie<br />

ÄrztInnen, Jugendämtern, Pensionsversicherungsanstalten etc. empfohlen, kommen weitere<br />

9% der Beratungen aufgrund des Wunsches nach psychologischer Abklärung zustande.<br />

74%<br />

1%<br />

15%<br />

1%<br />

9%<br />

Art der Beratung<br />

N = 343<br />

Informationsberatung<br />

Entscheidungsberatung<br />

Psychologische Abklärung<br />

Psychologische Behandlung<br />

Akute Krisenintervention


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 84<br />

Nach wie vor ist der Bedarf an Beratung in türkischer Sprache (47% der Klienten) überaus<br />

hoch, erstmals machen aber die türkischsprachigen Beratungsklienten etwas weniger als die<br />

Klienten nach Sprache<br />

N=384<br />

16%<br />

10%<br />

47%<br />

27%<br />

deutschsprachige<br />

Klienten<br />

türkischsprachige<br />

Klienten<br />

b/k/s-sprachige Klienten<br />

Klienten anderer<br />

Muttersprache<br />

Hälfte aus. Die b/k/s-sprachige psychologische Beratung erfreut sich wachsender Nachfrage<br />

(16% der Klienten), 27% der Beratungsklienten des Männergesundheitszentrums sind<br />

deutscher Muttersprache und 10% gaben eine andere Sprache an. In letzterer Gruppe<br />

konnten mit Sprachangeboten auf Englisch, Französisch und Spanisch auch Männer<br />

erreicht werden, die zB. aus Afrika oder Lateinamerika immigriert sind.<br />

16%<br />

10%<br />

34%<br />

40%<br />

Beratungen nach Sprachen<br />

N=1423<br />

Beratungen in<br />

deutscher Sprache<br />

Beratungen in<br />

türkischer Sprache<br />

Beratungen in b/k/s<br />

Sprachen<br />

Beratungen in<br />

anderen Sprachen


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 85<br />

Die Verteilung der 1423 Beratungstermine zeigt leichte Unterschiede zu der Auffächerung<br />

der Klienten, die sich aus der unterschiedlichen Beratungsdauer in den Sprachgruppen<br />

ergeben.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

3,8<br />

5,12<br />

Beratungsdauer<br />

N=384<br />

2,86<br />

gesamt deutsch türkisch b/k/s andere<br />

Im Rahmen der Gesundheitsberatung im MEN ist es möglich, in einem kurzfristigen Setting<br />

fünf bis maximal zehn Beratungstermine in Anspruch zu nehmen, die vor allem von<br />

klinischen und Gesundheitspsychologen durchgeführt werden. Im Jahr 2008 betrug die<br />

Beratungsdauer im Durchschnitt 3,8 Sitzungen pro Klient. Allerdings schwankt dieser Wert<br />

deutlich zwischen den einzelnen Sprachbereichen: Der deutschsprachige Bereich weist mit<br />

durchschnittlich gesehen 5,1 Terminen 2008 die längste Beratungsdauer auf, während diese<br />

Zahl im türkischsprachigen Bereich auf 2,86 fiel. Im b/k/s-sprachigen Bereich blieb die<br />

durchschnittliche Beratungsdauer mit 4,4 Sitzungen relativ konstant. Die heuer neu<br />

ausgewiesene Gruppe der Klienten anderer Muttersprache erhielt durchschnittlich 4,1<br />

Beratungstermine.<br />

Stellungnahmen<br />

Stellungnahmen<br />

Stellungnahmen<br />

Die MEN-Mitar<strong>bei</strong>ter verfassten im Berichtsjahr 214 Stellungnahmen für ihre Klienten. Vor<br />

allem an folgende Stellen waren die Bestätigungen und Expertisen gerichtet: Unabhängiger<br />

Bundesasylsenat, Amt für Jugend und Familie, Pensionsversicherungsanstalten, Schulen,<br />

behandelnde ÄrztInnen.<br />

4,4<br />

4,14


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 86<br />

Gesundheitsberatung<br />

Gesundheitsberatung<br />

Anhand einer umfassenden Liste werden die durchgeführten Beratungen inhaltlich<br />

eingeordnet und umfassend dokumentiert. Im Jahr 2008 gelang es die<br />

Kategorisierungsweise zwischen den Standorten des Instituts zu vereinheitlichen und damit<br />

zu mehr Vergleichbarkeit der Berichtszahlen <strong>bei</strong>zutragen.<br />

6%<br />

6%<br />

4%<br />

3%<br />

6%<br />

2%2%1%1%1%2%<br />

2%<br />

2%<br />

8%<br />

14%<br />

Beratungsthemen<br />

N=346<br />

40%<br />

Psychische Probleme<br />

Partnerschaft<br />

Krankheit/Behinderung<br />

Psychische Balance/Lebensstil<br />

Familie/Freundeskreis<br />

Kritische Lebensereignisse<br />

Kinder/Jugendliche<br />

Sexualität/sexuelle Identität<br />

wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />

Alter<br />

Gewalttätigkeit/sexuelle Gewalt<br />

Berufliche Situation<br />

Suizid<br />

Familienplanung/Schwangerschaft<br />

Sucht/Missbrauch/Abhängigkeit<br />

Sonstiges<br />

Der Schwerpunkt der Beratung im Männergesundheitszentrum liegt <strong>bei</strong> psychologischen<br />

Themen (40% der Klienten hatten als Hauptanliegen ein psychisches Problem), gefolgt von<br />

Partnerschaft (14%), Krankheit/Behinderung (8%), Fragen der seelischen Balance und des<br />

Lebensstils (6%) sowie Problemen mit Familie und im Freundeskreis (6%). Bei etwa 6% der<br />

Männer stand ein kritisches Lebensereignis im Vordergrund der Beratung. Kleinere<br />

Klientengruppen kamen mit anderen primären Anliegen ins Männergesundheitszentrum.<br />

Wenn man den Blick auf die Hauptthematiken nach Sprachgruppen strukturiert, kann man<br />

geringe Unterschiede erkennen. Die Haupthematik der deutschsprachigen Klienten ist im<br />

Vergleich zu den Klienten anderer Muttersprachen breiter gestreut. Keines der ersten drei<br />

Beratungsthemen (psychische Probleme 21,8%, Partnerschaft 18,4%, Lebensstil/Balance<br />

9,2%) sticht hervor. Dahingegen kamen 44,1% bis 56,6% der fremdsprachigen Männer mit<br />

einem hauptsächlich psychischen Problem ins MEN und ein nicht vernachlässigbarer Teil<br />

der b/k/s- und anderssprachigen Männer war mit einem kritischen Lebensereignis<br />

konfrontiert.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 87<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Beratungsthemen nach Sprachgruppen<br />

N=328<br />

21,8<br />

psychische Probleme<br />

18,4<br />

Partnerschaft<br />

9,2<br />

Lebensstil/Balance<br />

49,4<br />

psychische Probleme<br />

9,4<br />

Partnerschaft<br />

6,5<br />

Familie/Freundeskreis<br />

56,6<br />

psychische Probleme<br />

17<br />

kritische Lebensereignisse<br />

5,7<br />

Sucht/Missbrauch/Abhängigkei<br />

t<br />

44,1<br />

deutsch türkisch B/K/S andere<br />

psychische Probleme<br />

14,7 14,7<br />

Das Spektrum der psychischen Problemlagen <strong>bei</strong> Männern mit Migrationshintergrund<br />

umfasst neben verschiedensten psychischen Problemen (z.B. Depressionen,<br />

Angststörungen, somatoforme Störungen) auch spezifische Themen wie Einsamkeit,<br />

Männlichkeitsbilder und Potenz, aber auch Weltanschauungsfragen. Zusammen mit den<br />

psychosozialen Themen, welche auch häufig den Hauptberatungsgegenstand bilden,<br />

verweisen die spezifischen Problemlagen dieser Klientel auf vielfache belastende<br />

Lebensumstände und Mehrfachbelastungen.<br />

Psychotherapie<br />

Psychotherapie<br />

Im Jahr 2008 fanden 252 psychotherapeutische Sitzungen im Einzelsetting und 19<br />

Paartherapiesitzungen statt, die von insgesamt 30 Männer und 4 Frauen besucht wurden.<br />

Die Gründe, Psychotherapie im MEN in Anspruch zu nehmen, waren da<strong>bei</strong> in dieser<br />

Reihenfolge: Depressionen, Beziehungsprobleme, Psychosomatosen, Angst- und<br />

Zwangsstörungen, Neuorientierung in neuen Lebensphasen, Auseinandersetzung mit den<br />

Themen Alter und Tod sowie Alkohol- und Drogenprobleme.<br />

Jugend Jugend-Workshops<br />

Jugend Workshops Workshops<br />

Im Jahr 2008 führte das MEN insgesamt 92 Workshops mit 1141 Schülern durch; 51<br />

Workshops wurden am Standort des MEN und <strong>FEM</strong> Süd durchgeführt, 41 Workshops<br />

wurden am Standort des <strong>FEM</strong> durchgeführt. Dies bedeutet eine starke Steigerung von mehr<br />

als 50% gegenüber der Zahl der abgehaltenen Workshops im Vorjahr.<br />

Behinderung<br />

kritische Lebensereignisse


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 88<br />

Der Lebensabschnitt der Pubertät mit den körperlichen Veränderungen und dem<br />

wachsenden sexuellen Interesse stellt männliche Jugendliche vor viele Herausforderungen.<br />

Ängste und Sorgen, ob körperlich ‚alles normal’ ist, ob und wie man(n) jemanden<br />

ansprechen oder kennen lernen kann, die Gedanken ums erste Mal, richtige Verhütung und<br />

vieles mehr sind in dieser Zeit zentrale Themen. Da<strong>bei</strong> erschweren gängige<br />

Männlichkeitsbilder ein offenes und vertrauensvolles Reden über Unsicherheiten und<br />

Probleme. Jungen fühlen sich oft unter dem Druck, sich vor anderen als "cool", allwissend<br />

und ‚omnipotent’ zu präsentieren. Das birgt das Risiko für die Jungen, sich aus<br />

Unwissenheit oder falschen Vorstellungen in problematische bzw. gesundheitsgefährdende<br />

Situationen zu begeben. Es führt aber auch dazu, dass Jungen unhinterfragt Vorstellungen<br />

von Sexualität einüben, in denen Mädchen und Frauen vor allem als Sexualobjekte zur<br />

eigenen Lustbefriedigung gesehen werden und homophobe Einstellungen allgegenwärtig<br />

sind. Sexuelle Übergriffe an Mädchen und Mobbing unter Jungen sind häufig zu<br />

beobachtende Phänomene in diesem Kontext.<br />

In den Workshops wird daher die Möglichkeit geschaffen, in einer Runde männlicher<br />

Jugendlicher – plus Workshopleiter – vertrauensvoll über wichtige Bereiche und Aspekte<br />

dieses Themenkomplexes zu reden. Der Bogen spannt sich von Aspekten der körperlichen<br />

Entwicklung, dem Gefühl des Verliebt-Seins, Treue vs. ‚Fremdgehen’ oder, das ‚Erste Mal’<br />

bis hin zu Erwartungen an Männer und Männerbilder oder Kennzeichen von sexuellen<br />

Übergriffen. Das Thematisieren von geeigneten Umgangsformen mit den Gefühlswelten in<br />

der Pubertät - besonders hinsichtlich der Liebe - stellt durchgängig ein zentrales Element<br />

dar.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 89<br />

�� Die MEN Besucher<br />

Die Auswertung der soziodemografischen Daten basiert auf den Aufzeichnungen über jene<br />

Männer, welche im Jahr 2008 das Beratungsangebot im MEN in Anspruch genommen<br />

haben. Die Vereinheitlichung der Datenerfassung zwischen den Standorten des Instituts für<br />

Frauen- und Männergesundheit ermöglicht in Zukunft eine bessere Vergleichbarkeit der<br />

Daten.<br />

Alter Alter der der MEN MEN - Klienten<br />

Klienten<br />

Für eine Interpretation der Altersstruktur der MEN-Klienten muss darauf hingewiesen<br />

werden, dass die nicht berücksichtigbaren Burschen und Männer, welche telefonisch<br />

und/oder per E-Mail Kontakt zu unserer Einrichtung suchen, im Durchschnitt jünger sind<br />

als jene, die unser Beratungsangebot vor Ort in Anspruch nehmen.<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

7,3<br />

6,9<br />

5,7<br />

2,8<br />

32,3<br />

26,4<br />

Alter der MEN-Klienten<br />

N=384<br />

17<br />

27,8<br />

34,4<br />

35,8 36,1<br />

35,8<br />

31,6 31,6<br />

bis 20 Jahre 21-35 Jahre 36-50 Jahre über 50 Jahre<br />

22,9<br />

27,8<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

b/k/s<br />

andere<br />

Global betrachtet führt die Gruppe der 36-50jährigen Männer <strong>bei</strong> den MEN-Besuchern leicht<br />

vor den jüngeren Erwachsenen und den älteren Männern. Unter den am geringsten<br />

repräsentierten Jugendlichen sind die deutschsprachigen Burschen und Männer die größte<br />

Teilgruppe, knapp gefolgt von den türkischen und b/k/s-sprachigen jungen Männern. Unter<br />

den jungen Erwachsenen sind die b/k/s-sprachigen Männer die auffällig kleinste Gruppe<br />

(17% dieser Sprachgruppe), während immerhin 32,3% der deutschsprachigen Klienten<br />

zwischen 21 und 35 Jahre alt sind. Die b/k/s-sprachige Gruppe ist insgesamt die älteste<br />

Untergruppe der MEN-Besucher mit nur 5,7% Jugendlichen und 35,8% an über 50-Jährigen.<br />

Unter den türkischsprachigen Klienten halten sich die 36-50-jährigen und die über 50-


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 90<br />

jährigen Männer die Waage. Mit 26% findet das MEN-Angebot auch <strong>bei</strong> jungen<br />

Erwachsenen der türkischen Sprachgruppe beachtlichen Anklang.<br />

Herkunft<br />

Herkunft<br />

Die größte Gruppe der Klienten des Männergesundheitszentrums bilden die Männer mit<br />

türkischer Herkunft. Die Klientengruppe der gebürtigen Österreicher nahm im vergangenen<br />

Jahr um etwa 10% zu und umfasst nun 33% der MEN-Besucher. Die Herkunftsländer der<br />

nicht in Österreich geborenen b/k/s-sprachigen Klienten, Serbien, Bosnien und Kroatien,<br />

machen zusammen 14% der MEN-Besucher aus. Die weiteren, das<br />

Männergesundheitszentrum in Anspruch nehmenden Männer stammten 2008 zu 4% aus<br />

dem übrigen Europa und kamen zu weiteren 4% aus anderen Ländern, wo<strong>bei</strong> alle<br />

Kontinente außer dem australischen vertreten waren.<br />

übriges Europa<br />

4%<br />

Bosnien<br />

5%<br />

Serbien<br />

8%<br />

Kroatien<br />

1%<br />

Türkei<br />

45%<br />

andere<br />

4%<br />

Österreich<br />

33%<br />

Herkunft<br />

N=376<br />

Österreich<br />

Türkei<br />

Serbien<br />

Bosnien<br />

Kroatien<br />

übriges Europa<br />

andere Länder<br />

Zusammengezählt stammen 67% der Klienten nicht aus Österreich, was ein Beleg dafür ist,<br />

dass das MEN eine wichtige Anlaufstelle in Gesundheitsfragen für Männer mit<br />

Migrationshintergrund ist.<br />

Wohnor Wohnort Wohnor Wohnor<br />

Das Männergesundheitszentrum sieht sich einerseits im Bezirk Favoriten und dem Süden<br />

Wiens besonders verankert, steht andererseits aber Männern aus ganz Wien mit seinen<br />

Angeboten zur Verfügung.<br />

Die größte Gruppe der MEN-Besucher ist im Bezirk Favoriten wohnhaft (19%). Die inneren<br />

Bezirke Wiens sind mit zusammengenommen 25% der MEN-Besucher im Verhältnis zu den<br />

68% der Bewohner äußerer Bezirke deutlich in der Unterzahl. Erwähnenswert ist, dass sogar


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 91<br />

eine ansprechende Zahl (9% der Klienten) an Männern aus den weit entfernten Bezirken 21<br />

und 22 den Weg ins MEN nicht scheuen.<br />

21.-22. Bezirk<br />

9%<br />

11.-20. Bezirk<br />

40%<br />

NÖ<br />

6%<br />

Bgld<br />

1%<br />

2.-9. Bezirk<br />

25%<br />

10. Bezirk<br />

19%<br />

Wohnort<br />

N=364<br />

2.-9. Bezirk<br />

10. Bezirk<br />

11.-20. Bezirk<br />

21.-22. Bezirk<br />

Ein nicht vernachlässigbarer, über die Jahre fast konstanter Anteil der Besucher des<br />

Männergesundheitszentrums kommt aus den umliegenden niederösterreichischen<br />

Gemeinden und teilweise sogar aus mittleren Entfernungen (St. Pölten, Burgenland) nach<br />

Wien, um die Beratung der MEN-Mitar<strong>bei</strong>ter in Anspruch zu nehmen.<br />

Kinderzahl Kinderzahl Kinderzahl und und Familienstand<br />

Familienstand<br />

Ein Drittel der MEN-Besucher des Jahres 2008 (genau 35,3%) hatte keine eigenen Kinder. Im<br />

Vorjahr waren es etwa 5% mehr. Vater eines Kindes waren 12,6% der Klienten, zwei Kinder<br />

hatten 24,6% der Männer. 14,6% hatten drei Kinder. Vier und mehr Kinder hatten immerhin<br />

12,9% aller MEN-Besucher.<br />

Die folgende Grafik schlüsselt die Kinderzahl wiederum nach Sprachgruppen auf. In dieser<br />

Grafik sticht die Kinderlosigkeit von 60% der deutschsprachigen Klienten hervor, die<br />

wiederum <strong>bei</strong> den kinderreichen Vätern (nur 4,8% der deutschsprachigen Männer haben 3<br />

Kinder, keiner hatte vier oder mehr) die kleinste Gruppe bilden. Die Männer der b/k/s<br />

Sprachgruppe haben zu je einem runden Viertel kein Kind, eines oder zwei. Drei oder mehr<br />

Kinder haben relativ wenige dieser Sprachgruppe. Die türkischsprachigen Klienten des<br />

Männergesundheitszentrums sind am kinderreichsten, doch auch etwa ein Viertel von<br />

Ihnen ist nicht Vater. Die kleinste Gruppe unter ihnen bilden mit 9,4% die Väter nur eines<br />

Kindes.<br />

NÖ<br />

Bgld


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 92<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

62,7<br />

25,5<br />

23,5<br />

42,4<br />

13,3<br />

Kinderanzahl nach Sprachgruppen<br />

N=359<br />

9,4<br />

23,5<br />

12,1<br />

19,3<br />

31,4<br />

28,8<br />

9,1<br />

16,5<br />

11,8<br />

4,8<br />

24,2<br />

21,8<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

12,1<br />

7,9<br />

kein Kind ein Kind zwei Kinder drei Kinder 4 und mehr Kinder<br />

Der Anteil der Singles betrug 2008 24,1%. Unverheiratet in Partnerschaft befanden sich<br />

8,7% der MEN-Besucher, 2,4% lebten in einer Lebensgemeinschaft. verheiratet waren<br />

54,8%. Etwas weniger (9,5% statt 11%) Männer als im Vorjahr hatten eine Scheidung hinter<br />

sich und nur 0,5% der Klienten waren verwitwet.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

47,4<br />

ledig, ohne Partnerschaft<br />

12,811,3<br />

Familienstand<br />

N=368<br />

38,9<br />

17,9<br />

ledig, mit Partnerschaft<br />

5,8 7,5 4,2<br />

2,8 1,2 1,9 2,8<br />

Lebensgemeinschaft<br />

70,9<br />

62,3<br />

23,2<br />

verheiratet<br />

41,7<br />

geschieden/getrennt<br />

7,4 15,113,9<br />

8,7<br />

verwitwet<br />

b/k/s<br />

andere<br />

0,6 1,9<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

b/k/s<br />

andere<br />

Beim Familienstand zeigt sich ähnlich wie <strong>bei</strong> der Kinderzahl ein Unterschied zwischen den<br />

Sprachgruppen. Während 47% der deutschsprachigen Männer Singles waren und 17,9%<br />

ledig in Partnerschaft lebten, war dies nur für ca 12% bzw 6-7% der Männer aus den großen


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 93<br />

Gruppen mit Migrationshintergrund der Fall. Bei den verheirateten Männern schaut es<br />

umgekehrt aus: 70% der türkischsprachigen und immerhin 63% der b/k/s-sprachigen<br />

Männer waren verheiratet. Zwar liegen die fremdsprachigen Männer auch <strong>bei</strong> den<br />

geschiedenen Männern leicht vor den deutschsprachigen, diese weisen allerdings die<br />

weitaus höhere Scheidungsquote indirekt auf: Das Verhältnis verheirateter zu<br />

unverheirateten Männern beträgt etwa 3:1 in der deutschen Sprachgruppe, in der türkischen<br />

9:1 und in der b/k/s-sprachigen Gruppe etwa 7:1.<br />

Schulbildung<br />

Schulbildung<br />

Männer mit zumindest mittlerem Schulabschluss oder Lehre machten 2008 etwa 52% der<br />

MEN-Besucher aus. Ein Viertel hatte einen Volksschulabschluss und 20% einen<br />

Pflichtschulabschluss als höchste Ausbildung vorzuweisen.<br />

kein Abschluss<br />

Volksschule<br />

Pflichtschule<br />

Lehre/mittlere Schule<br />

AHS/BHS<br />

höhere Abschlüsse<br />

1,1<br />

2,4 1,9 2,9<br />

29,3<br />

23,9<br />

28,3<br />

17,4 9,1<br />

47,9<br />

5,8<br />

9,7<br />

20,6<br />

10,3 1,9 5,7<br />

Höchste abgeschlossene Schulbildung<br />

in % nach Sprachgruppen<br />

28,6<br />

7,7<br />

32,7<br />

22,9<br />

50<br />

17,1<br />

22,9<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

Nach Sprachgruppen aufgeschlüsselt sieht man wenig überraschend den besseren Zugang<br />

der deutschen Sprachgruppe zu höherer Bildung (28,3% haben eine höhere allgemein- oder<br />

berufsbildende Schule besucht und 17,4% einen höheren Abschluss) und den starken Anteil<br />

türkischsprachiger Männer mit niedriger Schulbildung (47,9% haben lediglich die<br />

Volksschule besucht). Die b/k/s-sprachigen Männern haben zur Hälfte eine mittlere<br />

Ausbildung und ähnlich der deutschen Sprachgruppe hat ein Drittel von ihnen die<br />

Pflichtschule ohne weitere Ausbildung abgeschlossen. Im Gesamten zeigt sich sehr<br />

deutlich, dass das MEN sein Ziel gerade für sozial schwache Männer da zu sein, mehr als<br />

gut erfüllt, ohne deshalb andere Zielgruppen auszuschließen.<br />

b/k/s<br />

andere


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 94<br />

Berufliche Berufliche Situation<br />

Situation<br />

Nur ein Viertel der Klienten des Männergesundheitszentrums sind in Besitz eines<br />

Vollzeitar<strong>bei</strong>tsplatzes und nur 3,3% haben einen Teilzeitjob. Die berufliche Situation der<br />

MEN-Besucher hat sich damit statistisch gesehen im Jahresvergleich verändert: 2007<br />

gingen noch 35% einer Beschäftigung nach, jetzt sind es weniger als 30%. Es ist also<br />

vermehrt gelungen, sozial schwache Männer mit dem Beratungsangebot zu erreichen. Nach<br />

Sprachgruppen aufgeschlüsselt stellt sich die berufliche Situation der Klienten wie folgt dar:<br />

Von den deutschsprachigen Männern waren 40% vollzeitbeschäftigt, 10% in Ausbildung<br />

und 13% erhielten eine Pension. Nur 26% der deutschsprachigen Klienten waren 2008<br />

ar<strong>bei</strong>tslos oder bezogen Sozialhilfe.<br />

Eine hohe Anzahl der Männer, die das MEN aufsuchen, hat mit schwierigen beruflichen<br />

Problemen zu kämpfen. Die oben dargestellte deutsche Sprachgruppe ist da<strong>bei</strong> nicht<br />

ausgenommen, doch treffen soziale und berufliche Problemlagen türkische und b/k/s-<br />

sprachige Männer öfter und härter. 55% der türkischsprachigen und 60% der b/k/s-<br />

sprachigen Männer waren 2008 ar<strong>bei</strong>tslos, nur 21% bzw 18% waren Vollzeit beschäftigt.<br />

Zusätzlich war oder ist ein großer Anteil dieser Männer in Bereichen mit<br />

überdurchschnittlicher gesundheitsschädlicher Ar<strong>bei</strong>tsbelastung tätig.<br />

berufstätig Vollzeit<br />

berufstätig Teilzeit 322<br />

6<br />

Ar<strong>bei</strong>tslos/Notstand<br />

Hausmann 1<br />

in Karenz 1<br />

23<br />

Asylwerber 1<br />

6 13<br />

ar<strong>bei</strong>tsunfähig 12<br />

3<br />

22<br />

Sozialhilfe 414<br />

3<br />

Schüler/Student/i.A.<br />

in Pension<br />

sonstiges<br />

10 5 6 3<br />

13<br />

40<br />

12<br />

6<br />

9<br />

21<br />

55<br />

18<br />

24<br />

60<br />

Berufstätigkeit<br />

gerundete % nach Sprachgruppe<br />

46<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

Aus diesen Tatsachen ergeben sich in der Beratung wiederum sehr spezifische Problem-<br />

und Fragestellungen. Das Männergesundheitszentrum hat sich somit insbesondere für<br />

Migranten aus eher benachteiligten sozialen Schichten mit besonderen Belastungen zu<br />

b/k/s<br />

andere<br />

einem niedrigschwelligen, gut akzeptierten und viel genützten Angebot entwickelt.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 95<br />

Der Der Weg Weg ins ins MEN<br />

MEN<br />

Im siebten Jahr seines Bestehens kann das MEN schon auf ein Netzwerk unterschiedlicher<br />

Kontakte zurückgreifen, die sich auch in den Zugängen abbilden, über die die Klienten zur<br />

Einrichtung finden. Eine besondere Rolle spielt da<strong>bei</strong> das familiäre und freundschaftliche<br />

Umfeld der Männer, aus dem zu fast 50% (70% <strong>bei</strong> den türkischsprachigen und immerhin<br />

38% <strong>bei</strong> den deutschsprachigen Männern) der Anstoß zum Besuch des<br />

Männergesundheitszentrums kam.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1<br />

Verein<br />

2<br />

6<br />

38<br />

FreundIn/Familie<br />

70<br />

7<br />

38<br />

20<br />

14<br />

ÄrztIn<br />

54<br />

41<br />

Folder/Flyer/Plakat<br />

1<br />

1 2<br />

… so bin ich ins MEN gekommen …<br />

in % nach Sprachgruppen<br />

20<br />

5<br />

Internet<br />

23<br />

9<br />

6<br />

3<br />

6 5 6<br />

5<br />

1 2 1 2 3<br />

Medien<br />

sonstiges<br />

KFJ-Spital<br />

Schule<br />

2<br />

4<br />

2<br />

Jugendamt<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

b/k/s<br />

andere<br />

Einzig für die b/k/s-sprachigen Männer war das persönliche Umfeld selten<br />

ausschlaggebend, diese Gruppe wurde zu 54% von einer Ärztin oder einem Arzt auf die<br />

Beratung im MEN aufmerksam gemacht und holte sich auch öfter als die<br />

deutschsprachigen Männer (23% zu 20%) die entscheidende Information aus dem Internet.<br />

Auch alle anderen erhobenen Informationsquellen waren für einzelne Männer<br />

ausschlaggebend.<br />

Abschluss Abschluss der der Beratungen<br />

Beratungen<br />

Die folgende Aufstellung der Beratungsabschlüsse zeigt, dass es in den meisten Fällen<br />

einen gelungenen Abschluss der Beratungsintervention gegeben hat, sei es durch Klärung,<br />

Problemlösung oder Problementlastung. Mehrheitlich stellt die Problementlastung das<br />

Ergebnis der Beratungsinterventionen dar. Weiters kommt es aufgrund qualitativer<br />

Schwerpunktsetzungen und kurzfristiger Beratungssettings vermehrt zu internen


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 96<br />

(muttersprachliche Angebote, Psychotherapie u.ä.) und – aufgrund ständig intensivierter<br />

Vernetzung mit anderen Einrichtungen – externen Überweisungen.<br />

5,1<br />

69,5<br />

Abschluss der Beratungen<br />

in %, N = 206<br />

18,6<br />

6,8<br />

1,1<br />

70,1<br />

16,1<br />

12,6<br />

deutsch türkisch b/k/s andere<br />

10,3<br />

79,3<br />

10,3<br />

89,5<br />

10,5<br />

noch nicht abgeschlossen<br />

abgeschlossen<br />

beendet seitens KlientIn<br />

beendet seitens BeraterIn


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 97<br />

�� MEN-Projekte<br />

Der folgende Abschnitt ist der Darstellung der Projekte gewidmet, die das<br />

Männergesundheitszentrum MEN im Jahr 2008 neben der laufenden Beratungs-, Therapie-<br />

und Workshoptätigkeit umsetzte. Obschon der Fußball-Europameisterschaft 2008 gleich<br />

zwei traditionelle Veranstaltungen des MEN zum Opfer gefallen sind (der<br />

Burschengesundheitstag und der Aktionstag anlässlich der internationalen<br />

Männergesundheitswoche), ist die Liste an darstellungswürdigen Projekten angewachsen:<br />

� SOZIALE LAGE – GENDER – GESUNDHEIT. Österreichweite Fachtagung<br />

� "Favoritner mit Herz" Herz-Kreislauf-Gesundheitsförderung für Männer ab 50<br />

� Schlank ohne Diät! Das intensive Kursprogramm nach der bewährten<br />

Abnehmmethode<br />

� Boys' Day 2008 – gendersensible Berufsorientierung für Burschen<br />

� Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer im Haus<br />

Gänsbachergasse<br />

� Fit durch die EM von A bis Z<br />

Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />

Männergesundheitszentrum MEN<br />

Kundratstraße 3, 1100 Wien<br />

Tel: 01/60191-5454, Fax: 01/60191-5459<br />

E-mail: kfj.men@wienkav.at<br />

Internet: www.men-center.at


Fachtagung Fachtagung " "Soziale " oziale Lage Lage - Gender - Gesundheit"<br />

Das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz<br />

veranstaltete am 28. 10. 2008 in Kooperation mit <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

und MEN eine österreichweite Fachtagung<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Die Fachtagung setzte es sich zum Ziel, das Ineinanderspiel der Bereiche Gender,<br />

Gesundheit und Soziales bewusst zu machen und die nähere Auseinandersetzung mit den<br />

Konsequenzen dieser wechselseitigen Einflussnahmen zu ermöglichen.<br />

Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Die Tagung richtete sich an ein österreichweites Fachpublikum aus dem Gesundheits- und<br />

Sozialbereich, war in kürzester Zeit ausgebucht und wurde von etwa 170 Personen besucht.<br />

Tagungsablauf<br />

Tagungsablauf<br />

Den Kern der Tagung bildeten vier Vorträge, die von Dr. Peter Resetarits moderatorisch<br />

begleitet wurden. Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger referierte zu Zusammenhängen<br />

zwischen Einkommen, Bildung, Gesundheit und geschlechtsspezifischen Aspekten und<br />

erörterte Strategien für einen sozialen und gender-gerechten Zugang zur<br />

Gesundheitsversorgung. Prof. Dr. Siegfried Meryn präsentierte internationale Befunde zu<br />

Männergesundheit und sozialer Benachteiligung. Mag. a Verena<br />

Fabris stellte Definitionen und aktuelle Zahlen zu (Alters-) Armut<br />

vor und wies auf zahlreiche Stigmatisierungen von ärmeren<br />

Menschen im Gesundheitsbereich hin. Prof. Oliver Razum,<br />

präsentierte Daten zur Gesundheitsversorgung und<br />

Gesundheitsverhalten von MigrantInnen aus Studien zur<br />

bundesdeutschen ‚Gesundheitsberichterstattung’.<br />

In gut besuchten Workshops zu den Themen "Migration", "Alter"<br />

und "Armut", die jeweils im Zusammenhang mit<br />

genderspezifischen Aspekten der Gesundheit bear<strong>bei</strong>tet wurden, wurde anschließend die<br />

vertiefende Auseinandersetzung gesucht.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

99<br />

Förde FördergeberInnen<br />

Förde FördergeberInnen<br />

rgeberInnen:<br />

rgeberInnen<br />

Bundesministerium für Soziales und<br />

Konsumentenschutz<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

28.10.2008<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. a Eva Trettler<br />

eva.trettler@wienkav.at<br />

Mag. Stephan Schmidmayer<br />

stephan.schmidmayer@wienkav.at


100<br />

"Favoritner Favoritner mit Herz Herz" Herz<br />

Herz-Kreislauf-Gesundheitsförderung<br />

für Männer ab 50<br />

Das Projekt "Favoritner mit Herz" ist eine Maßnahme zur Gesundheitsförderung bzw.<br />

Risikoprävention von Herz-Kreislauferkrankungen durch Lebensstiländerung für Männer<br />

zwischen 50-70 Jahren, die von ‚Ein Herz für Wien’ und dem Fonds Gesundes Österreich<br />

finanziert wurde. Neben deutschsprachigen Wienern sollen insbesondere Männer mit<br />

türkischer und bosnisch-kroatisch-serbischer Muttersprache davon profitieren. Vorträge,<br />

Kurse und ein persönliches Coaching motivieren zu nachhaltigen Verhaltensänderungen.<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Die Auswahl der Zielgruppe der 50 bis 70-jährigen Männer erfolgte vor dem Hintergrund<br />

des Wiener Männergesundheitsberichtes, der dieser Bevölkerungsgruppe eine besonders<br />

hohe Mortalität durch Herz-Kreislauferkrankungen bescheinigt. Zugleich gelten Männer<br />

bezüglich gesundheitsfördernder bzw. Vorsorge-Maßnahmen als häufig übergangene und<br />

schwer zu erreichende Zielgruppe. Da es darüber hinaus einen evidenten Zusammenhang<br />

von sozialer Benachteiligung und KHK-Erkrankungsrisiko gibt, sollten entsprechende<br />

Maßnahmen auch Männer mit Migrationshintergrund erfassen.<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Ziele/Zielgruppe<br />

Männer zwischen 50 und 70 Jahren - insbesondere solche mit erhöhten Risikofaktoren wie<br />

Rauchen, regelmäßiger Alkohol-Konsum, BMI größer als 25, psychosozialen Belastungen,<br />

erhöhtem Cholesterin oder Blutdruckwerten.<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

Intervention Intervention II:<br />

I Sensibilisierung und Aufklärung: Sensibilisierung und Aufklärung zum<br />

Thema "Herzgesundheit <strong>bei</strong> Männern 50 plus" in der Zielgruppe und für MultiplikatorInnen<br />

- je 10 Vorträge in deutscher, b/k/s und türkischer Sprache.<br />

Intervention Intervention II II: II "Stark und Fit"-Kurse und Bewegungsprogramm für die Zielgruppe. In drei<br />

Sprachen (s.o.) werden jeweils 3 Kurse à 10 Termine mit fortlaufendem<br />

Bewegungsprogramm (indoor und outdoor) angeboten. Neben einer dreimonatigen<br />

Nachbetreuungszeit, erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit ein Einzelcoaching zur


Lebensstiländerung in Anspruch zu nehmen. Weiters können die Partnerinnen ebenfalls am<br />

Bewegungsangebot teilnehmen.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Die Die Int Intervention Int ervention I I mit den Vorträgen für die Zielgruppe konnte sehr erfolgreich durchgeführt<br />

werden. Insgesamt wurden mit insgesamt 40 Vorträgen 630 Personen erreicht.<br />

Die Die Intervention Intervention II II mit den Kursangeboten konnte mit jeweils drei Kursen im Deutsch- und<br />

Türkischsprachigen Teil wie geplant durchgeführt werden. Im Bosnisch-Kroatisch-Serbisch<br />

sprachigen Bereich kam trotz intensiver Bemühungen kein Kurs zustande.<br />

Die drei deutschsprachigen Kurse die an der VHS Favoriten durchgeführt wurden, hatten<br />

insgesamt 50 Teilnehmer, an jedem Kurstermin nahmen über 10 Männer teil. Die an die<br />

Kurstermine jeweils angeschlossenen Bewegungsangebote wurden ebenfalls ähnlich<br />

intensiv genutzt. Die drei türkisch sprachigen Kurse, die in den Räumlichkeiten des MEN<br />

stattfanden, hatten insgesamt 77 Teilnehmer. Mit durchschnittlich 21,6 Teilnehmern pro<br />

Kurs und einer guten Nutzung des folgenden Bewegungsangebotes zeigte sich, dass es <strong>bei</strong><br />

diesen Männern eine große Motivation gab, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden.<br />

Die persönlichen Coachings wurden in allen drei Sprachgruppen genutzt, insgesamt wurden<br />

163 Termine wahrgenommen. Die meisten Coachings wurden da<strong>bei</strong> mit 68% im türkisch<br />

sprachigen Bereich durchgeführt. Auch der Nordic Walking Termin war ein Erfolg, es<br />

nahmen im Schnitt 9,8 Männer an mehr als 60 Terminen teil.<br />

Die Evaluation der Kurse ergab gute Erfolge im Bereich der<br />

Gewichtsreduktion, dem Bewegungsverhalten, der psychischen<br />

Belastung und weiteren relevanten lebensstilbezogenen Faktoren.<br />

Darüber hinaus ist es besonders im türkisch sprachigen Bereich<br />

sehr gut gelungen Männer zu erreichen, die als sozial benachteiligt<br />

und bildungsfern gelten können.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

101<br />

Förderge FördergeberInnen<br />

Förderge FördergeberInnen<br />

berInnen: berInnen<br />

"Ein Herz für Wien" FSW / WGKK,<br />

Fonds Gesundes Österreich, VHS<br />

Favoriten<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

September 2007 – April 2009<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. Romeo Bissuti<br />

romeo.bissuti@wienkav.at


102<br />

"Schlank Schlank Schlank ohne ohne Diät! Diät!" Diät!<br />

Das intensive Kursprogramm nach der bewährten<br />

Abnehmmethode machte Wien um über 670 kg leichter<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Übergewicht und Adipositas steigen in Europa in alarmierendem Tempo an. Adipositas ist<br />

eines der größten Probleme der öffentlichen Gesundheit in Europa, weil sie das Risiko vieler<br />

chronischer Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und bestimmter<br />

Krebsarten signifikant erhöht. Sechs der sieben wichtigsten Risikofaktoren für vorzeitige<br />

Todesfälle in Europa sind auf falsche Ernährung, übermässigen Alkoholkonsum und<br />

Bewegungsmangel zurückzuführen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige<br />

Bewegung sowie der Verzicht auf Nikotin sind bedeutende Faktoren für die Förderung und<br />

Erhaltung der Gesundheit. Zudem sind es die niedrigeren Einkommens- und<br />

Bildungsschichten, die am meisten betroffen sind.<br />

Zielgruppe<br />

Zielgruppe<br />

Erwachsene WienerInnen mit einem BMI 25-35. Insbesondere sozial benachteiligte und<br />

bildungsferne Frauen und Männer.<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

Von Oktober 2007 bis Juni 2008 wurden in einer Kooperation von <strong>FEM</strong>-Süd und MEN<br />

insgesamt 18 Kurse angeboten. "Schlank ohne Diät" ist eine wissenschaftlich geprüfte und<br />

als wirksam evaluierte Methode der nachhaltigen Gewichtsreduktion durch<br />

Verhaltensmodifikation des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. In einem<br />

ausgear<strong>bei</strong>teten Kursprogramm mit zehn Terminen werden die TeilnehmerInnen von<br />

geschulten SOD-TherapeutInnen zu einer Umstellung der Ernährungs- und<br />

Bewegungsgewohnheiten bewogen. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu optimieren,<br />

wurde eine fünfmonatige Nachbetreuung angeboten.<br />

Begleitend zu den Kursen fanden Bewegungsangebote (Pilates, Nordic Walking) und<br />

Kochevents statt. Die Kurse fanden gemischtgeschlechtlich statt, ein Gender-Input im<br />

Kursverlauf sorgte dafür, dass die weiteren Angebote des Instituts für Frauen- und<br />

Männergesundheit und deren geschlechtssensibler Fokus den TeilnehmerInnen näher<br />

gebracht wurden.


Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Von Oktober 2007 bis Juni 2008 wurden 18 Schlank ohne Diät Kurse mit 264<br />

TeilnehmerInnen (235 Frauen und 29 Männer) durchgeführt. Da<strong>bei</strong> waren die<br />

Abnehmerfolge beachtlich, in den Kursen wurden von den regelmäßig teilnehmenden<br />

Personen insgesamt 679kg abgenommen. Auch der Bauchumfang konnte <strong>bei</strong> den<br />

TeilnehmerInnen reduziert werden, und dies auch nachhaltig. Das Projekt war insofern ein<br />

großer Erfolg. Das Begleitprogramm von <strong>FEM</strong> Süd und MEN mit Bewegungsangeboten und<br />

Gender-Reflexion hat sich ebenfalls bewährt.<br />

Die Bewegungsangebote wurden ebenfalls intensiv genutzt:<br />

Indoor: Pilates. An 46 Terminen nahmen etwa 75 Personen insgesamt 578 mal teil. Im<br />

Schnitt besuchten 12 Personen das Pilatesangebot.<br />

Outdoor: Nordic Walking. An 63 Terminen nahmen etwa 75 Personen 722 mal teil. Die<br />

durchschnittliche Gruppengröße betrug hier ca 11 Personen.<br />

Nach Abschluss der 18 Kurse und dem Projektende hatte sich insbesondere <strong>bei</strong> der Nordic<br />

Walking Gruppe ein so hohes Interesse herausgebildet, dass diese auch im Jahr 2009 als<br />

offene Nordic-Walking Gruppe weitergeführt wird. Die ist ein erfreulicher nachhaltiger<br />

Projekterfolg.<br />

Das NPO-Institut bewertete in einem vorliegenden Zwischenbericht das Programm in<br />

Hinblick auf alle Projektzielsetzungen als erfolgreich und konnte<br />

dem Projekt mit geringen Kosten je Betreuungsminute (0,35 Euro)<br />

auch ökonomisch eine sehr gute Note ausstellen.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

103<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

"Ein Herz für Wien" FSW / WGKK,<br />

Arge Ernährung<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

08/2007 – 01/2009<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. Romeo Bissuti<br />

romeo.bissuti@wienkav.at


104<br />

Boys' Boys' Day Day 2008<br />

2008<br />

Gendersensible Berufsorientierung für Burschen<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Die geschlechtsspezifische Segregation des Ar<strong>bei</strong>tsmarktes und der Mangel an männlichen<br />

Ar<strong>bei</strong>tskräften in vielen Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen stellt aus<br />

ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischer Sicht eine Herausforderung dar. Aus pädagogischer Sicht wird<br />

dieser Mangel besonders hinsichtlich fehlender männlicher Role-Models für Burschen<br />

kritisiert und nach Maßnahmen zur Anhebung des Anteils z.B. männlicher<br />

Grundschullehrer verlangt. Ebenso gerieten burschenspezifische Leistungsdefizite und<br />

auffällige Verhaltensformen in der Schule in letzter Zeit in den Fokus pädagogischer<br />

Diskussionen. Burschenar<strong>bei</strong>t soll Heranwachsende <strong>bei</strong> der Ausbildung modernisierter<br />

Geschlechtsidentitäten unterstützen und emanzipatorisch auf die Geschlechterverhältnisse<br />

wirken. Die Berufs- und Lebensplanung von Burschen von traditionell männlichen<br />

Beschränkungen zu befreien, ist dafür ein wertvoller Beitrag.<br />

Das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz erteilte den<br />

Männerberatungsstellen und Männerbüros in ganz Österreich den Auftrag, im Herbst 2008<br />

eine gendersensible Berufsorientierungskampagne für Burschen der 8. und 9. Schulstufe<br />

umzusetzen. In Wien erhielt die Männerberatung und Männerinformationsstelle Wien den<br />

Auftrag zur Organisation der Maßnahmen rund um den Aktionstag am 17. November 2008<br />

und ging dafür eine Kooperation mit dem Männergesundheitszentrum ein.<br />

Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

� Burschen der 8. und 9. Schulstufe, also 13 bis 15-jährige Jugendliche<br />

� LehrerInnen und DirektorInnen – besonders die BO-Lehrkräfte<br />

� Männer mit Pflege-, Erziehungs-, Sozial-, und Gesundheitsberufen<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� Berufsorientierende Begegnung mit Role-Models.


� Workshops zur gendersensiblen Berufsorientierung<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Am 17. November nahmen 350 Burschen, begleitet von meist männlichen Lehrpersonen, die<br />

Gelegenheit wahr, einen Mann an seinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz im Pflege-, Erziehungs- oder<br />

Gesundheitsbereich zu besuchen und sich den Beruf und die persönliche Motivation zeigen<br />

zu lassen. Vom Kindergartenpädagogen bis zum Altenpfleger standen Männer in 14<br />

Einrichtungen Rede und Antwort.<br />

Begleitende Workshops besuchten weitere 300 Schüler. Trainer der Männerberatung Wien<br />

und des Männergesundheitszentrums führten sie durch eine dreistündige Reflexion ihrer<br />

Lebensentwürfe, Berufswünsche und Träume. Wiederkehrend konnte die Wichtigkeit<br />

männlicher Bezugspersonen oder Vorbilder für die Berufswahl bewusst gemacht werden.<br />

Auch die widersprüchlichen und sich teils ausschließenden Vorstellungen bezogen auf<br />

berufliche und außerberufliche Ziele konnten in den Workshops gut thematisiert werden.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

105<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

Bundesministerium für Soziales und<br />

Konsumentenschutz<br />

Männerberatung und<br />

Männerinformationsstelle Wien<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Oktober – November 2008<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

DSA Bernd Kühbauer<br />

kuehbauer@maenner.at<br />

Mag. Markus Zingerle<br />

markus.zingerle@wienkav.at


106<br />

Bedarfsgerechte Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung für für<br />

für<br />

wohnungslose wohnungslose Männer Männer im im Haus Haus Gänsbachergasse<br />

Gänsbachergasse<br />

Ein Pilotprojekt für die Implementierung eines<br />

männerspezifischen Beratungs- und Interventionssettings zur<br />

ganzheitlichen Gesundheitsförderung der Bewohner im Haus<br />

Gänsbachergasse<br />

Die hohe Korrelation von Gesundheitsrisiken mit Armut und Wohnungslosigkeit ist<br />

unumstritten. Berücksichtigt man darüber hinaus das Geschlecht, so zeigen sich spezifische<br />

Zugänge zu Gesundheit bzw. zum Umgang mit Erkrankungen von Männern und Frauen.<br />

In der Ar<strong>bei</strong>t mit wohnungslosen Frauen konnte das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> neue<br />

Wege beschreiten. Der erfolgreiche Gender-Fokus in diesen<br />

Gesundheitsförderungsprojekten führte in den Einrichtungen auch zum Wunsch nach<br />

spezifischen Angeboten für Männer<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Erfahrungen aus der Ar<strong>bei</strong>t mit Männern in anderen Bereichen – Männerberatung, Ar<strong>bei</strong>t<br />

mit Gewalt oder Missbrauchstätern etc - zeigen, dass Männer Probleme vielfach verleugnen<br />

und verdrängen. Die Gesundheitswahrnehmung der Männer ist im Bereich der<br />

Wohnungslosen von einer traditionellen Orientierung an Werten wie Fitness und<br />

Gesundsein geprägt, medizinische Leistungen werden nur im Zusammenhang mit<br />

schwerwiegenden Erkrankungen zum Thema. Dies steht oft in krassem Kontrast und<br />

Gegensatz zu den in der Realität tatsächlich vorhandenen Gesundheitsbelastungen.<br />

Ein Ziel des Projekts ist es, die professionellen BetreuerInnenteams und das<br />

Reinigungspersonal in ihrer Genderkompetenz zu stärken und mit ihnen relevante Themen<br />

in der Kommunikations-, und Beziehungsgestaltung zu reflektieren. Da<strong>bei</strong> bedarf es einer<br />

zweifachen Reflexivität: Einerseits um hinter das teils geschlechtsrollenstereotype Bild der<br />

wohnungslosen Männer zu blicken, andererseits um den eigenen Geschlechterreflex zu<br />

hinterfragen.


Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Männliche Bewohner, Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, HausbetreuerInnen und Hausreinigungskräfte<br />

des Hauses Gänsbachergasse<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

� 5 Wochenstunden psychologische Einzel-Beratung im Mann-Mann Setting<br />

� Männerspezifische Info/Themenabende zu ganzheitlichen Gesundheitsthemen<br />

� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die Sozialar<strong>bei</strong>terInnen<br />

� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die HausbetreuerInnen<br />

� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die Hausar<strong>bei</strong>terInnen<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Der psychologische Beratungsbetrieb wurde mit Juni 2008 aufgenommen. Durch intensive<br />

Vernetzungsar<strong>bei</strong>t und aufsuchende Betreuungen konnte ein guter Zuspruch zu diesem<br />

Angebot erreicht werden. Im Jahr 2008 fanden insgesamt 64 Beratungstermine statt. Das ist<br />

angesichts der als schwer motivierbar geltenden Zielgruppe als beachtlicher Erfolg<br />

anzusehen. Die Themen der Beratungen waren breit gestreut, der Schwerpunkt in den<br />

Altersgruppen lag auf Männern zwischen 40 und 50 Jahren. Detaillierte Ergebnisse werden<br />

mit dem Endbericht vorliegen.<br />

Die Fortbildungen mit den Mitar<strong>bei</strong>terInnen des Hauses<br />

Gänsbachergasse wurden ebenfalls im Jahr 2008 begonnen und<br />

konnten <strong>bei</strong> den Hausar<strong>bei</strong>terInnen bereits abgeschlossen werden.<br />

Die Fortbildung zu geschlechtssensibler Ar<strong>bei</strong>t mit Männern wurde<br />

da<strong>bei</strong> von allen TeilnehmerInnen positiv aufgenommen (50% gaben<br />

dem Angebot ein "Sehr gut", 50% ein "Gut"). Auch wurde die hohe<br />

Praxisbezogenheit gewürdigt (25% "Sehr gut", 75% "Gut"), einige<br />

TeilnehmerInnen konnten unmittelbar anwendbare Erkenntnisgewinne explizieren. Auch die<br />

Vortragenden bekamen für ihre Fortbildungstätigkeit durchwegs gute Noten, mit einem<br />

Schulnotendurchschnitt von 1,2. Besonders hervorgehoben wurden da<strong>bei</strong> die Fähigkeit zur<br />

Perspektivübernahme und ein konstruktiver ressourcenorientierter Zugang.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

Fonds Soziales Wien<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Juni 2008 – August 2009<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. Romeo Bissuti<br />

romeo.bissuti@wienkav.at<br />

107


108<br />

"Fit Fit durch durch die EM von A bis ZZ"<br />

Z<br />

Eine männerspezifische gesundheitsfördernde Plakataktion<br />

anlässlich der Fussballeuropameisterschaft 2008<br />

Ausgangslage<br />

Ausgangslage<br />

Studien wie der Lebensstilsurvey der Stadt Wien 2003 zeigen deutliche Unterschiede<br />

bezüglich des Lebensstils von Männern und Frauen. Männer zeigen vielfach ein deutlich<br />

erhöhtes Risikoverhalten und verfügen über wesentlich weniger Gesundheitsinformationen<br />

als Frauen. Eine besondere Hürde in der Gesundheitsaufklärung für Männer ist einerseits<br />

die deutliche Ablehnung defizit-orientierter Botschaften <strong>bei</strong> der Zielgruppe. Weiters<br />

erschweren traditionelle und hegemonial männliche Deutungsmuster eine gelingende<br />

Kommunikation zu Gesundheitsthemen, wenn sie von Männern als weiblich konnotiert<br />

erlebt werden. Demgegenüber ermöglichen ressourcenstärkende, an Männerwelten<br />

orientierte und humorvolle Botschaften einen besseren Zugang zur Zielgruppe.<br />

Zielgruppen<br />

Zielgruppen<br />

Sportinteressierte Männer und Burschen<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

Die Plakat-Kampagne "Fit durch die EM von A bis Z" setzt am Fußballthema an, um<br />

niedrigschwellig das Gesundheitsbewusstsein der Männer zu stärken und über risikoreiches<br />

Verhalten aufzuklären und Hilfestellungen zur Gesunderhaltung zu geben. Da<br />

Gesundheitsförderung <strong>bei</strong> dieser Zielgruppe stark von der Akzeptanz der Botschaft<br />

abhängig ist und Männer hier vielfach defizitorientiert angesprochen werden, wird mit dem<br />

vorliegenden Plakat versucht, Gesundheit als positiv konnotiertes Männerthema zu<br />

positionieren. 26 Tipps zu A wie Abseits über K wie Kopfball oder Q wie Querpass bis zu Z<br />

wie Zusammenfassung bringen Gesundheitswissen in heiterer, gendersensibler Form an die<br />

Männer.<br />

Ergebnisse<br />

Ergebnisse<br />

Der Vertrieb der Sujets erfolgte einerseits während der EM als Plakataktion im Bereich<br />

Schule, Vereine und Betriebe mit dem Schwerpunkt Wien. Andererseits wurden diese auf<br />

der Homepage und mit einem Newsletter sowie einer Aussendung an die Presse beworben.


Während der laufenden Fußball EM wurden die Plakate per Versand wie folgt distribuiert:<br />

� 127 Kooperative Mittelschulen, Polytechnische Lehrgänge und AHS<br />

� 13 Sportvereine und –verbände aus dem Raum Wien<br />

� 15 Betriebssport- und Ar<strong>bei</strong>tnehmerInnen-Organisationen<br />

� 14 Volkshochschulen u.a. Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />

� 7 Kultur- und Sozialeinrichtungen von/für MigrantInnen/2. Generation<br />

� 14 Familien- und Jugendspezifische Einrichtungen und Kulturzentren in 1100 Wien<br />

� 42 Ärztinnen und Ärzte aus 1100, 1120 und 1050 Wien<br />

Die Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t konnte insbesondere auch anlässlich der zeitgleich stattfindenden<br />

internationalen Männergesundheitswoche optimal genutzt werden. Auf einer gemeinsamen<br />

Pressekonferenz des BMSK und Herrn Dr. Erwin Buchinger sowie der Internationalen<br />

Society for Men’s Health vertreten durch Prof. Dr. Siegfried Meryn wurde gemeinsam mit<br />

dem Fußballer Hans Krankl das "Fit durch die EM Plakat" präsentiert.<br />

Von den Schulen und Sportvereinen kamen durchwegs positive Rückmeldungen. Auch der<br />

Einsatz <strong>bei</strong> Messen oder Veranstaltungen (etwa <strong>bei</strong> der Väterkonferenz des BMSK) sorgte<br />

für ein sehr positives Feedback. Das Plakat wurde und wird in der Folge noch <strong>bei</strong> weiteren<br />

Veranstaltungen (etwa Burschengesundheitstagen, Veranstaltungen<br />

etc.) im Einsatz sein. Die Nachfrage von Schulen, ÄrztInnen oder<br />

Gesundheitseinrichtungen nach dem Plakat besteht bis dato.<br />

In einer leichten Variation ist das Plakat auch auf der Homepage des<br />

MEN als "Fit durch Fussball TV" langfristig verfügbar und steht zum<br />

Download bereit.<br />

Eckdaten<br />

Eckdaten<br />

109<br />

FördergeberInnen<br />

FördergeberInnen:<br />

FördergeberInnen<br />

Bundesministerium für Soziales und<br />

Konsumentenschutz<br />

Laufzeit: Laufzeit:<br />

Laufzeit:<br />

Schwerpunkt: Mai - Juni 2008<br />

Leitung:<br />

Leitung:<br />

Mag. Romeo Bissuti<br />

romeo.bissuti@wienkav.at


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 111<br />

� Standortübergreifende Aktivitäten<br />

�� Vernetzung und Gremienar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN sind in einer Vielzahl von Gremien vertreten, die auch im Jahr<br />

2008 regelmäßig von VertreterInnen der einzelnen Standorte besucht wurden:<br />

� Das Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren<br />

� Diversity-Plattform der Stadt Wien<br />

� Ar<strong>bei</strong>tskreis GesundheitszirkelmoderatorInnen<br />

� FGM-ExpertInnen<strong>bei</strong>rat<br />

� Regionalteam Favoriten<br />

� Plattform gegen Essstörungen/Essstörungs-Jourfixe<br />

� ExpertInnen<strong>bei</strong>rat zum Wiener Frauengesundheitsbericht<br />

� Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen<br />

� Ethikgruppe Mammographie<br />

� MigrantInnen-Plattform/MigrantInnen-Jourfixe<br />

� Netzwerk PPD - Postpartale Depressionen<br />

� Ar<strong>bei</strong>tsgruppe "Psychosoziale Schwangerenbegleitung"<br />

� MA17 Begleitgruppe Gesundheitsinformation für MigrantInnen<br />

� Plattform "stopFGM"<br />

� Ar<strong>bei</strong>tskreis Frauen und psychische Gesundheit<br />

� Vernetzungstreffen "Frauensexualität"<br />

� Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft der Männerberatungsstellen und Männerbüros Österreichs -<br />

AMÖ<br />

� European Mens Health Forum – EMHF<br />

� International Society for Men’s Health - ISMH<br />

� Women Against Violence Europe - WAVE<br />

Auf den folgenden Seiten werden einige dieser Vernetzungsgremien näher beschrieben.


112 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

Das Das Netzwerk Netzwerk der der österreichischen österreichischen Frauengesundheitszentren<br />

Frauengesundheitszentren<br />

Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss aller Frauengesundheitszentren Österreichs. Seit<br />

1995 übernimmt es folgende Aufgaben: Funktion als Informationsdrehscheibe,<br />

Bewusstseinsbildung für Frauengesundheit, Sensibilisierung für aktuelle<br />

Frauengesundheitsthemen, Öffentlichmachen von kritischen und umfassenden<br />

Informationen, Aufbau von nationalen und internationalen Vernetzungen und<br />

Kooperationen, Entwicklung innovativer Modelle, Lobbying für Fraueninitiativen und<br />

Aufgreifen aktueller Gesundheitsthemen unter Berücksichtigung der "Genderperspektive".<br />

Das Das Regionalteam Regionalteam Favoriten<br />

Favoriten<br />

Das Regionalteam Favoriten (RT 10) ist ein Zusammenschluss sozialer und<br />

gesundheitsfördernder Institutionen des 10. Wiener Gemeindebezirks, <strong>bei</strong> dem auch <strong>FEM</strong><br />

Süd und MEN vertreten sind. Insgesamt 9 Netzwerktreffen (sowie zusätzliche vor- und<br />

nachbereitende Organisationsteams) fanden in den teilnehmenden Institutionen des 10.<br />

Bezirks statt.<br />

Plattform Plattform gegen gegen gegen Essstörungen<br />

Essstörungen<br />

Die Plattform gegen Essstörungen wurde von der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten<br />

Univ.- Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger gegründet zum Zweck der Vernetzung, des<br />

inhaltlichen Austausches und zur Planung und Umsetzung neuer Projekte und Initiativen im<br />

Bereich Essstörungen. In dem Netzwerk sind relevante Personen und Institutionen aus den<br />

Bereichen Schule und außerschulische Jugendar<strong>bei</strong>t, SchulärztInnen, MAG ELF, MA 15,<br />

psychotherapeutische Beratungseinrichtungen, leitendes ärztliches Personal der drei<br />

stationären psychiatrischen Abteilung mit Schwerpunkt Essstörungen des KAVs und der<br />

Elternverband vertreten. Die Plattformtreffen finden ca. 3x im Jahr statt. Aus den<br />

Plattformtreffen hat sich im Jahr 2008 eine Subar<strong>bei</strong>tsgruppe stationäre Behandlung und<br />

Betreuung gebildet, die an Qualitätsleitlinien der stationären Behandlung von Frauen und<br />

Mädchen mit Essstörungen ar<strong>bei</strong>tet.<br />

Wiener Wiener Frauengesundheitsfo<br />

Frauengesundheitsforu<br />

Frauengesundheitsfo<br />

Frauengesundheitsforu<br />

rum rum<br />

m für Frauen mit Behinderungen<br />

Im November 2006 fand auf Initiative der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten, Univ.-<br />

Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger in Kooperation mit der 2. Landtagspräsidentin Frau<br />

Prof. in Erika Stubenvoll die erste Vernetzungsplattform für Frauen mit Behinderungen mit<br />

dem Schwerpunktthema Prävention statt. Zu den TeilnehmerInnen zählen ExpertInnen aus<br />

der Verwaltung, NGOs, VertreterInnen verschiedener Gesundheitsberufe sowie betroffene<br />

Frauen selbst. Das Forum ist eine Gesprächsplattform, in der dreimal jährlich die<br />

Bedürfnisse der anwesenden Betroffenen und ExpertInnen gesammelt werden und ein<br />

Austausch über Erfahrungen und Bedürfnisse bezüglich Gesundheitsförderung von Frauen<br />

mit Behinderungen in Wien stattfindet.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 113<br />

Netzwerk Netzwerk PPD PPD – Postpartale Depressionen<br />

Das Wiener Programm für Frauengesundheit hat das Thema postpartale Depression in<br />

einem Pilotprojekt aufgegriffen und zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Frauen<br />

entwickelt. Das Angebot zur Prävention von Postpartalen Depressionen umfasst Aus- und<br />

Fortbildungen für geburtshilfliches Personal, Infobroschüren für alle Schwangeren sowie<br />

regelmäßige Tagungen zum Thema. Die in den verschiedenen Institutionen beratenden und<br />

betreuenden Hebammen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen oder Sozialar<strong>bei</strong>terInnen<br />

treffen sich regelmäßig im Netzwerk, um sich über aktuelle Informationen und Fälle<br />

auszutauschen.<br />

AG AG "Psychosoziale Psychosoziale Schwangerenbegleitung<br />

Schwangerenbegleitung"<br />

Schwangerenbegleitung<br />

Um die Zusammenar<strong>bei</strong>t der unterschiedlichen Berufsgruppen (GynäkologInnen,<br />

Hebammen, Kinderschwestern, PsychologInnen/ PsychotherapeutInnen,<br />

Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, Community-InterpreterInnen) in der Betreuung von Schwangeren bzw.<br />

jungen Müttern weiter zu professionalisieren und um die "Leitlinien für psychosoziale<br />

Schwangerenbegleitung" (in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit der Wiener<br />

Frauengesundheitsbeauftragten 2006 erstellt) umzusetzen, gab es im Jahr 2008 mehrere<br />

Vernetzungstreffen. Hauptfokus der Treffen war, die immer stärkere interkulturelle Nutzung<br />

der Gynäkologie und Geburtshilfe (derzeit 70%) zu begleiten (Austausch, Übersetzungen,<br />

Dolmetschpool, Sammeln von Unterlagen) sowie einen Folder vorzubereiten, der alle<br />

Informationen für Schwangere und junge Mütter zu wichtigen Voruntersuchungen,<br />

Impfungen, Anlaufstellen, Adressen <strong>bei</strong>nhalten und in mehreren Sprachen erscheinen soll.<br />

Für Frauen, die Probleme mit dem Lesen haben, sollen die Informationen mittels<br />

Zeichnungen, Cartoons etc. vermittelt werden.<br />

Vern Vernetzungstreffen Vern etzungstreffen Frauensexualität<br />

Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> lädt 4 Mal im Jahr zum Vernetzungstreffen<br />

Frauensexualität. Es nehmen wienweit im Bereich der Sexualität und Sexualbehandlung<br />

tätige Einrichtungen, niedergelassene Klinische und Gesundheitspsychologinnen,<br />

Psychotherapeutinnen und Gynäkologinnen an diesen Treffen teil. Ziel ist es sich<br />

auszutauschen, zu vernetzen und sich über Neues zu informieren. Jedes Treffen schließt<br />

auch einen inhaltlichen Beitrag, der von einer der Teilnehmerinnen gestaltet wird, mit ein.<br />

Themen 2008 waren Internetpornographie <strong>bei</strong> Jugendlichen und weibliche<br />

Genitaloperationen.<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft der der Männerberatungsstellen Männerberatungsstellen und und Männerbüros<br />

Männerbüros<br />

Österreichs Österreichs - AMÖ<br />

Die AMÖ ist ein Zusammenschluss der Männerberatungsstellen und Männerbüros<br />

Österreichs zum Zweck des Erfahrungsaustausches, der Vernetzung und Entwicklung der<br />

Männerar<strong>bei</strong>t in Österreich. Ziel ist es die Männerar<strong>bei</strong>t in Österreich zu unterstützen und


114 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

zu fördern. Dazu gehören die Erweiterung der Männerberatungsstellen zu einem<br />

flächendeckenden Netz sowie der Ausbau von Einrichtungen der Männerbildung und von<br />

Begegnungsräumen für Männer. Weiters soll erreicht werden, dass alle diese Bereiche<br />

finanziell abgesichert werden.<br />

European European Men Men's Men s Health Forum - EMHF<br />

Das EMHF ist ein Zusammenschluss europäischer Institutionen und Einrichtungen, die im<br />

Bereich der Männergesundheitsar<strong>bei</strong>t tätig sind. Das Netzwerk hat da<strong>bei</strong> inhaltliche<br />

Ansprüche im Sinne der Diskussion aktueller empirischer Daten und Forschungsergebnisse<br />

und dient zugleich als Plattform für den Austausch von "Good practice" Modellen.<br />

Schließlich ist dieses Netzwerk auch eine männerpolitische Plattform, die darum bemüht<br />

ist, Männergesundheitsanliegen in den politischen Steuerungsprozessen der EU als Thema<br />

weiter zu etablieren.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 115<br />

�� Delegationen<br />

Jedes Jahr besuchen andere Vereine und Institutionen das Institut für Frauen- und<br />

Männergesundheit um es kennen zu lernen. 2008 wurden auf diesem Weg 44 Personen<br />

erreicht:<br />

� Fachhochschule St. Gallen (9. April 2008, 15 Personen): <strong>FEM</strong> Süd<br />

� General Directorate of Social Assistance and Solidarity; Türkei (7. Mai 2008, 8<br />

Personen): <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

� Femail/Frau Kessler (24. Juni 2008): <strong>FEM</strong> Süd<br />

� Gleichbehandlungsausschuss Bremen (16. September 2008, 8 Frauen):<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

� Frauenar<strong>bei</strong>tskreis der Stadt Wien (3. November 2008, 6 Frauen): <strong>FEM</strong> Süd<br />

� Volkshilfe OÖ Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung "Frauen einer Welt" (27.<br />

November 2008, 6 Frauen): <strong>FEM</strong> Süd<br />

�� Preise & Nominierungen<br />

Dank vielfältiger Projektar<strong>bei</strong>t des Instituts für Frauen- und Männergesundheit konnten<br />

auch im Jahr 2008 mehrere Preise sowie Nominierungen erzielt werden, die im Folgenden<br />

in Kürze angeführt sind.<br />

Gesundheitspreis Gesundheitspreis der der Stadt Stadt Wien Wien für für "Ernährung, Ernährung, die die bewegt bewegt – für Mutter Mutter<br />

und und Kind Kind" Kind<br />

Am 16.12.2008 wurde das Projekt<br />

"Ernährung, die bewegt – für Mutter<br />

und Kind" mit dem Gesundheitspreis<br />

der Stadt Wien 2008 ausgezeichnet.<br />

Von den insgesamt 61 wienweit<br />

eingereichten Projekten belegte es den<br />

2. Platz in der Kategorie<br />

Gesundheitsförderung und Prävention.<br />

Damit erlangte das Konzept des über 2<br />

Jahre laufenden Ernährungsprogramms<br />

für die gesamte Familie, das sich durch seine Interdisziplinarität, Niederschwelligkeit und<br />

Bedürfnisorientierung auszeichnete, besondere Anerkennung.


116 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

"Nach Nach Nach Herzenslust<br />

Herzenslust" Herzenslust<br />

- ein "Good Good practice practice" practice Modell Modell vom vom Bundesministerium<br />

Bundesministerium<br />

für für Soziales Soziales und und KKonsumentenschutz<br />

K onsumentenschutz<br />

Im Rahmen der Erstellung des österreichischen Strategieberichts für Sozialschutz und<br />

soziale Eingliederung 2008 – 2010 durch das Bundesministerium für Soziales und<br />

Konsumentenschutz wurde aus allen vom Fonds Gesundes Österreich mitfinanzierten<br />

Gesundheitsförderungsprojekten im Zusammenhang mit sozialer Benachteiligung das<br />

Projekt "Nach Herzenlust – Favoritner Frauen leben gesund" als eines von zwei "Good<br />

practice" Modellen österreichweit ausgewählt und in den Bericht aufgenommen. Dieses<br />

fand somit auch in den EU-weiten Report Eingang.<br />

"Nach Nach Herzenslust<br />

Herzenslust" Herzenslust<br />

- ein "Good Good practice practice" practice Modell Modell von von EuroHealthNet<br />

EuroHealthNet<br />

EuroHealthNet, eine EU-Organisation im Bereich der Gesundheitsförderung mit Sitz in<br />

Brüssel, hat im Rahmen der Erstellung eines europaweiten Reports mit dem Ziel innovative<br />

Zugänge und Erfolg versprechende Ansätze zur Bekämpfung von Adipositas und<br />

Verbesserung der "health equity" zu beleuchten, ebenfalls das<br />

Gesundheitsförderungsprojekt "Nach Herzenslust – Favoritner Frauen leben gesund" als<br />

Good practice Modell ausgewählt. Das Projekt wird auch auf der "EU Platform on Diet,<br />

Physical Activity and Health" verfügbar sein.<br />

Posterpreis Posterpreis für für das das Projekt Projekt "Nach Nach Herzenslust”<br />

Herzenslust”<br />

Das Projekt "Nach Herzenslust – Favoritner Frauen<br />

leben gesund" wurde im Rahmen der zweiten<br />

internationalen Konferenz zur Gesundheit von<br />

MigrantInnen in Europa ("2nd conference of Migrant<br />

Health in Europe"), die vom 22.-24. Mai in Malmö,<br />

Schweden, stattfand, als Posterpräsentation unter dem<br />

Titel: "To your Heart’s Content – Intercultural Health<br />

Promotion for Women” vorgestellt und als einziger<br />

österreichischer Poster<strong>bei</strong>trag mit dem Poster award<br />

ausgezeichnet (siehe Abbildung).<br />

An der Konferenz nahmen ca. 400<br />

GesundheitsexpertInnen aus aller Welt teil.


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 117<br />

�� Veranstaltungen & Fortbildungen<br />

11.-12. Jänner<br />

16. Jänner<br />

21. Jänner<br />

21. Jänner<br />

25.-26. Jänner<br />

4. Februar<br />

4. Februar<br />

8. Februar<br />

11.-13. Februar<br />

19. Februar<br />

20. Februar<br />

Datum Veranstaltung Form der Teilnahme Standort<br />

20.-21. Februar<br />

25. Februar<br />

26. Februar<br />

Klausur <strong>FEM</strong>: Standortbestimmung und<br />

Ziele, Laa an der Thaya<br />

Medien- und Informationsaustausch<br />

zwischen Österreich und Ägypten<br />

Neujahrsempfang Bezirksvorstehung<br />

Favoriten<br />

Präsentation Gender Leitfaden Wiener<br />

Wohnen<br />

Kongress "Sucht, Komorbidität und<br />

Behandlung" – neue Wege in der<br />

Behandlung von Suchtkranken; Anton<br />

Proksch Institut<br />

Strategieklausur des Wiener Programms für<br />

Frauengesundheit<br />

Die Angst- und Panikstörung:<br />

Diagnostik, Differentialdiagnostik, Therapie<br />

mit Fallgeschichte,<br />

Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />

Präsentation des Ar<strong>bei</strong>ts- und<br />

Umsetzungsprogramms "Psychisch krank<br />

und wohnungslos", Haus Gänsbachergasse<br />

Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />

Strobl<br />

Expertinnengespräch: "Frauen und<br />

psychische Gesundheit: Versorgung,<br />

Angebote, Lücken"<br />

Festakt anlässlich der Gründung "Klinisch –<br />

psychologisches Fachgremium AKH Wien<br />

und Medizinische Universität Wien"<br />

Symposium "Ist vorsorgen besser als<br />

heilen? Donauuniversität Krems<br />

"Psychotherapeutische Konzepte in der<br />

stationären Versorgungspsychiatrie",<br />

Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />

Fortbildungsseminar BGF Basics und<br />

Gesundheitszirkel<br />

Klausur <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme, Vernetzung <strong>FEM</strong>, MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Klausur <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong>, MEN<br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Fortbildung <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

4.-5. März Armutskonferenz Salzburg Präsentation <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

6. März Margaretner Frauengesundheitstag Infostand <strong>FEM</strong> Süd<br />

7. März<br />

8. März<br />

10. März<br />

MitEinander, Veranstaltung zum<br />

Internationalen Frauentag, KAR<br />

"Open Rathaus"<br />

Frauentag im Wiener Rathaus<br />

Interkulturelles lernen und<br />

zukunftsorientierte Identität als ein Weg zur<br />

schulischen und beruflichen Integration von<br />

Kindern und Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund,<br />

Stadtschulrat Wien<br />

Vortrag <strong>FEM</strong><br />

Infostand <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

Vortrag MEN


118 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

11. März<br />

Transkulturelle Aspekte der<br />

muttersprachlichen Gesundheitsberatung<br />

mit Männern und männlichen Jugendlichen,<br />

Stadtschulrat Wien<br />

Workshop MEN<br />

18. März fitworks Infostand <strong>FEM</strong><br />

27. März<br />

28. März<br />

Genderspezifische Gesundheitsförderung,<br />

Krankenpflegeschule Preyersches<br />

Kinderspital<br />

Gender Strategie der "wieder wohnen"<br />

GmbH, Haus Gänsbachergasse<br />

Vortrag <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong>, MEN<br />

28.-30 März Spa & Health Messe Infostand <strong>FEM</strong><br />

28.-29. März Kongress Trauma und Bindung Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

29. März Erste Simmeringer Frauenmesse Infostand <strong>FEM</strong> Süd<br />

31. März<br />

31. März<br />

2. April<br />

2. April<br />

10. April<br />

Fortbildung "Mädchen und Islam - Tradition<br />

und Religion", WienXtra<br />

"Atypische Neuroleptika <strong>bei</strong> bipolarer<br />

Störung", Abteilung für Psychiatrie des<br />

KFJ/SMZ-Süd<br />

1. Netzwerktreffen Wiener Netzwerk<br />

Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit und Gesundheit<br />

Vernetzungstreffen Frauensexualität im<br />

<strong>FEM</strong><br />

Vortrag Jan Uwe Rogge, Themenbereich<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

Moderation und<br />

Präsentation<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

11. April Jubiläumsfeier LEFÖ-IBF Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

12. April<br />

14. April<br />

15.-16. April<br />

15. April<br />

17. - 18. April<br />

23. April<br />

25. April<br />

25.-27. April<br />

"Europäischer Tag der Gesundheit und<br />

Sexualität"<br />

"Kognitive Störungen <strong>bei</strong> Schizophrenie und<br />

bipolarer Erkrankung –<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede",<br />

Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />

"Spielerische Methoden in der<br />

Gruppenführung", Bildungsnetzwerk FGÖ<br />

Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM<br />

Perinatologie, AKH<br />

Fortbildung "Szenen der Ar<strong>bei</strong>tswelt",<br />

Fonds Gesundes Österreich<br />

Enquete "Schwangerschaft, Geburt und<br />

frühkindliche Entwicklung"<br />

10. Österreichische Gesundheitskonferenz,<br />

Fonds Gesundes Österreich<br />

Systemische Aufstellungen,<br />

Fortbildungsseminar<br />

26. April Tag der Psychologie<br />

28. April<br />

Informationsveranstaltung zu FGM,<br />

Österreichischer Integrationsfonds<br />

Vortrag, Infostand <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

Infostand und<br />

Präsentation<br />

<strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

9.-13. Mai Körpertherapie Fortbildungsseminar Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

15. Mai<br />

15. Mai<br />

Give Peace a Chance, Buchpräsentationen<br />

Mediation<br />

Justizpalast<br />

"Geschlecht und Gesundheit",<br />

SVC SchülerInnenvertretung<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Vortrag, Fortbildung MEN


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 119<br />

19. Mai<br />

19. Mai<br />

22.-24. Mai<br />

26. Mai<br />

28.-29. Mai<br />

29.-30. Mai<br />

29.-31. Mai<br />

"Die Psychiatrie im Zeitalter der<br />

Postmodernen: Chancen und Risiken",<br />

Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />

Diskussionsveranstaltung: FGM:<br />

Migrantinnen unter dem Druck der<br />

Tradition,<br />

Medizinische Universität Graz<br />

Conference on Migrant Health in Europe<br />

Malmö, Schweden<br />

"Fragen zum österreichischen<br />

Fremdenrecht", Abteilung für Psychiatrie<br />

des KFJ/SMZ-Süd<br />

Fachtagung: Wohnen, Sicherung, Bedarf,<br />

BAWO, Linz<br />

Tagung "Kopftuch-Politik"<br />

Universität Wien<br />

Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />

Strobl<br />

Teilnahme MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Posterpräsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Workshop und<br />

Teilnahme<br />

<strong>FEM</strong>, MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

30. Mai Festveranstaltung 30 Jahre Bassena Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

2. Juni<br />

7. Juni<br />

11. Juni<br />

Fortbildung: "Weibliche<br />

Genitalverstümmelung",<br />

Parlament<br />

Fortbildungsseminar zu Essstörungen für<br />

einen Suchtberaterlehrgang<br />

BMSK Gesundheitstag ‚Psychische<br />

Gesundheit’<br />

Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

Leitung <strong>FEM</strong><br />

Organisation, Vorträge,<br />

Workshops<br />

9. - 11. Juni Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

13.-14. Juni<br />

23. Juni<br />

24. Juni<br />

27. Juni<br />

30. Mai<br />

4. Juni<br />

Fortbildung "Organisationsentwicklung"<br />

Berufsverband österr. PsychologInnen<br />

Männer als Väter - Chancen eines<br />

Rollenbildes im Wandel,<br />

BMSK<br />

Tagung "(Un)gleich? -Gesundheitliche<br />

Versorgung und Gesundheitsförderung -<br />

eine Frage der sozialen Gerechtigkeit?",<br />

Linz<br />

Tagung "Weibliche Genitalkorrekturen -<br />

Ästhetische Notwendigkeit oder<br />

Verstümmelung?",<br />

Krankenanstalt Rudolfstiftung<br />

Tabakabhängigkeit und ihre psychologische<br />

Behandlung, BÖP Wien<br />

Gartenfest der Ma 38 -<br />

Lebensmitteluntersuchungsanstalt<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

27. Juni Weibliche Genitalkorrekturen, KAR Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

30. Juni - 5. Juli<br />

Fortbildung "Fertility Management<br />

Program",<br />

EU-Projekt, Barcelona<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

8. Juli Studienpräsentation Jungensexualität, ÖGS Podium MEN<br />

15.-20. Juli Systemische Ausbildung Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

28.-29. August Trauma: Erkennung und Behandlung Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

3. September<br />

Männerar<strong>bei</strong>t im Gesundheits- und<br />

Gewaltpräventionsfeld, Forum<br />

Suchtprävention ISP<br />

Vortrag MEN


120 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

4. September Eröffnung des Integrationszentrums Wien Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

4. September Eröffnung Parkprojekt Aids Hilfe Wien Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

8. September<br />

8.-10. September<br />

9. September<br />

12.-13. September<br />

19. September<br />

22. September<br />

Türkischsprachige Betreuung schwangerer<br />

Frauen, Abt. für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe, Wilhelminenspital<br />

Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />

Strobl<br />

"The official launching of the Black<br />

European Women's Council”,<br />

Brüssel<br />

<strong>FEM</strong> Süd Klausur,<br />

Hirschwang<br />

Tagung:<br />

"Gesundheitsförderung trifft Jugendar<strong>bei</strong>t",<br />

Salzburg<br />

Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM,<br />

Wilhelminenspital<br />

Leitung <strong>FEM</strong><br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Klausur <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

26.-28. September Imagotherapie Fortbildungsseminar Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

26. - 28. September<br />

1.-2. Oktober<br />

3. Oktober<br />

6. Oktober<br />

Kongress "Transkulturelle Psychiatrie im<br />

deutschsprachigen Raum"<br />

Fachtagung "Schwanger: Männer zwischen<br />

Verantwortung und Flucht", Aktion Leben,<br />

Linz<br />

Eröffnungsvortrag "Der Kultursensible<br />

Patient in der Praxis", EMHF Tagung<br />

Vortrag Jesper Jul, Themenbereich Kinder-<br />

und Jugendlichenpsychotherapie, Graz<br />

Teilnahme,<br />

Workshopleitung<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

Vortrag MEN<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

6. Oktober Preisverleihung Amazone 2008 Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

7.- 8. Oktober<br />

10. Oktober<br />

Fortbildung "Gesundes Führen"<br />

ÖSB-Fonds gesundes Österreich<br />

Treffen der nationalen FGM-<br />

Koordinatorinnen aus den EU-Ländern,<br />

Parlament<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

10-12. Oktober Sexualtherapie für Paare, Courage Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

18.Oktober PANAFA - Fest der Brücke Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

21. Oktober Aktionstag Schule Rahlgasse Infostand, Workshop <strong>FEM</strong><br />

21. Oktober Frauenpowertag Infostand <strong>FEM</strong><br />

24.-25. Oktober<br />

28. Oktober<br />

FIAPAC Kongress "Reproduktive<br />

Gesundheit und Verantwortung", Berlin<br />

Tagung "Soziale Lage - Gender -<br />

Gesundheit", BMSK Wien<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

Organisation und<br />

Workshopleitung<br />

4. November Meidlinger Mädchengesundheitstag Infostand <strong>FEM</strong><br />

5. November Meidlinger Burschengesundheitstag Infostand, Workshop MEN<br />

7.-8. November<br />

13.-14. November<br />

Gesundheitszirkel: Flexibilität und<br />

"Feinschliff" <strong>bei</strong> Planung und Moderation,<br />

FGÖ Bildungsnetzwerk<br />

"Projektpräsentation: Favoritner mit Herz",<br />

Präventionstagung FGÖ<br />

Teilnahme MEN<br />

Teilnahme, Workshop MEN<br />

15. November Messe "Kiddy´s World" Vortrag <strong>FEM</strong><br />

15. November Seminar "Geschlecht – Macht – Lust" Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN


T ä t i g k e i t s b e r i c h t 121<br />

15. -16. November<br />

18. November<br />

19. November<br />

fem vital – Frauengesundheitstage Wiener<br />

Rathaus<br />

Festveranstaltung 10 Jahre Hotline für<br />

Essstörungen<br />

Gender und Diversity –Aspekte in der<br />

Gesundheitsförderung,<br />

Master of Public Health Lehrgang<br />

Infostand, Präsentation<br />

und Podium<br />

<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Vortrag <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />

20. November BAWO Frauenar<strong>bei</strong>tskreis Veranstaltung Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

20. November<br />

21. - 23.November<br />

25. November<br />

13. Österreichische Konferenz<br />

Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und<br />

Gesundheitseinrichtungen<br />

Kongress "Ganz Frau–ganz Mann - Neues<br />

über weibliche Sexualität–eine<br />

Herausforderung an überholte<br />

Denkmuster–Neue Zugänge zur sexuellen<br />

Männergesundheit", Jahrestagung der<br />

ASSM und DGSMT, AKH<br />

Tagung "Berufliche Förderung und<br />

Beratung von Frauen mit Behinderung"<br />

Bundessozialamt<br />

Vortrag, Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme,<br />

Präsentation<br />

27. November Projektstart, Verein neunerHaus Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

28. November<br />

27. - 28. November<br />

1.-2 Dezember<br />

4. - 6. Dezember<br />

12.-13. Dezember<br />

15. Dezember<br />

16. Dezember<br />

"Väter im Zentrum" Tagesseminar,<br />

Hebammenzentrum<br />

"Der gemachte Körper" Körperbild(er)<br />

zwischen Schlankheitswahn, Schönheitskult,<br />

Idealisierung und Natürlichkeit, Rathaus<br />

Fortbildung: Excel-Grundlagen<br />

WIFI, Wien<br />

14. Kongress Armut & Gesundheit,<br />

Berlin<br />

Entwicklungspsychologisches<br />

Weiterbildungsseminar <strong>bei</strong> Daniel Stern<br />

Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM<br />

- KFJ Spital<br />

healthPROelderly, Abschlussveranstaltung<br />

Österreichisches Rotes Kreuz<br />

<strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme MEN<br />

Infostand, Präsentation<br />

und Teilnahme<br />

<strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />

Fortbildung <strong>FEM</strong><br />

Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />

Teilnahme <strong>FEM</strong><br />

17. Dezember fitworks Infostand <strong>FEM</strong>


122 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />

�� Pressespiegel<br />

Datum Medium Beitrag<br />

14. Jänner Der Standard Kultursensible Medizin<br />

13. Februar Neue Kronenzeitung Favoritner mit Herz – Stark und fit-Kurs<br />

Februar Welt und Stadt Ärztin mit Leib und Seele<br />

Februar Heimat, fremde Heimat <strong>FEM</strong> Süd und MEN<br />

Februar Puls TV Nach Herzenslust-leichter leben<br />

Februar VORmagazin Herzkreislaufgesundheit für Männer<br />

26. März Die Presse Tanz als Hilfe für Migrantinnen<br />

März Magazin Gesundheit Psychisch krank – trotzdem ein Baby?<br />

März BUM – Magazin b-k-s-sprachiger Beitrag zu Herzkreislaufgesundheit für Männer<br />

7. April wienweb.at Wenn Armut Frauen krank macht<br />

7. April wien.at<br />

Wiener Frauengesundheitsprogramm – ein Programm für die<br />

Wienerin<br />

7. April orf.at Gesundheit für sozial benachteiligte Frauen<br />

16. April Heute Ärztin aus dem Sudan will eigene Praxis eröffnen<br />

24. April Die Furche, Ausgabe 17 "Perfekt und glatt rasiert", Frauensexualität<br />

25. April Sat 1 Austria News Interview Thema Gendermedizin<br />

30. Juni Kurier<br />

Juli-August Gesunde Stadt (F)itworks<br />

Mit Optimismus in eine neue Zeit. Mit gesundem Herz und fittem<br />

Kreislauf durchstarten<br />

August wien.at Mutter & Baby – in Wien in besten Händen<br />

2. August Der Standard, Album Das Schweigen brechen - Bulimie<br />

11. September Die Standard Es gibt keine "Kulturdelikte" – Gewalt ist Gewalt<br />

26. September Neue Kronenzeitung Favoritner mit Herz: Stark und Fit -Kurs<br />

September Gesundes Österreich "Nach Herzenslust" – Favoritner Frauen leben gesund!<br />

September Gesundes Österreich<br />

September VORmagazin Männer im Blickpunkt<br />

Favoritner mit Herz – Herzkreislauf Gesundheitsprogramm für<br />

Männer ab 50<br />

24. Oktober netdoktor.at Tagung: Soziale Lage, Gender und Gesundheit<br />

27. Oktober netdoktor.at Tagung: Soziale Lage, Gender und Gesundheit<br />

28. Oktober News.at Armut macht noch immer krank<br />

29. Oktober Die Standard "Gender Defizite" in gesundheitlicher Versorgung<br />

17. November FM4 Livesendung zu Boys’ Day 2008<br />

November Maxima "Wenn Sex Sorgen macht”<br />

18. November Puls TV Talk of Town – Patchwork Familien<br />

15. Dezember Greenapple Türkischsprachiges Service in den Vorsorgeuntersuchungsstellen<br />

Ganzjährig www.wien-event.at <strong>FEM</strong> Süd – Frauenlaufgruppe<br />

Ganzjährig www.wien-event.at <strong>FEM</strong> Süd – Nordic Walking für Frauen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!