Untitled - bei FEM
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Impressum<br />
EigentümerIn/ VerlegerIn/ HerausgeberIn<br />
Verein: Institut für Frauen- und Männergesundheit<br />
Bastiengasse 36-38<br />
1180 Wien<br />
Tel: 01 47615 5771<br />
e-mail: fem@aon.at<br />
Redaktion<br />
Mag. Romeo Bissuti, Mag. a Gabriele Gundacker, Mag. a Daniela Kern, Mag. a Eva Trettler, Mag. a Hilde Wolf, Mag.<br />
Markus Zingerle<br />
Fotos<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd & MEN – Archiv<br />
Grafische Gestaltung Titelblatt<br />
Mag. a Gisela Scheubmayr/subgrafik
T ä t i g k e i t s b e r i c h t I<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
� Vorwort .......................................................................................................................1<br />
� Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN).........3<br />
�� Ar<strong>bei</strong>tsweise 4<br />
�� Vorstand 5<br />
�� Finanzierung 6<br />
� <strong>FEM</strong>............................................................................................................................ 7<br />
�� Das <strong>FEM</strong> Team 7<br />
�� Das <strong>FEM</strong> in Zahlen 8<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Besucherinnen 16<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Projekte 22<br />
"Essstörungswelten" - Fortbildungsreihe 23<br />
Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien - GWF 24<br />
"Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind" 26<br />
Themenschwerpunkt "Frauensexualität" 28<br />
Audio-Info-CD für blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderung zum Thema<br />
Gynäkologie 29<br />
"Bodytalk" Workshops 30<br />
Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien 31<br />
<strong>FEM</strong>-Elternambulanz 32<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung 34<br />
Informationsbroschüre für GynäkologInnen zum Thema Frauen mit Behinderung<br />
35<br />
� <strong>FEM</strong> Süd ...................................................................................................................37<br />
�� Das <strong>FEM</strong> Süd Team 37<br />
�� Das <strong>FEM</strong> Süd in Zahlen 39<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Süd Besucherinnen 55
II T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
�� <strong>FEM</strong> Süd Projekte 61<br />
"Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 62<br />
"Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" 64<br />
Gesundheitsinformation für MigrantInnen 66<br />
"Nach Herzenslust – leichter leben" 68<br />
Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern 70<br />
(f)itworks 72<br />
Frauenassistenz 74<br />
� MEN......................................................................................................................... 79<br />
�� Das MEN-Team 79<br />
�� Das MEN in Zahlen 80<br />
�� Die MEN Besucher 89<br />
�� MEN-Projekte 97<br />
Fachtagung "Soziale Lage - Gender - Gesundheit" 99<br />
"Favoritner mit Herz" 100<br />
"Schlank ohne Diät!" 102<br />
Boys' Day 2008 104<br />
Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer im Haus<br />
Gänsbachergasse 106<br />
"Fit durch die EM von A bis Z" 108<br />
� Standortübergreifende Aktivitäten..........................................................................111<br />
�� Vernetzung und Gremienar<strong>bei</strong>t 111<br />
�� Delegationen 115<br />
�� Preise & Nominierungen 115<br />
�� Veranstaltungen & Fortbildungen 117<br />
�� Pressespiegel 122
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 1<br />
� Vorwort<br />
Das Institut für Frauen- und Männergesundheit mit seinen drei Standorten <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
und MEN blickt auf ein ar<strong>bei</strong>tsreiches und erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Wie gewohnt<br />
finden Sie die Ergebnisse und die drei Jahresberichte gemeinsam vorliegen. Im<br />
abgelaufenen Jahr konnten wieder etliche neue Projekte und Ideen umgesetzt werden, die<br />
gemeinsamen Aktivitäten der einzelnen Standorte waren stark wie nie zuvor, und einmal<br />
mehr wuchs die Zahl der Beratungen und Schulworkshops deutlich an. Das zeigt, dass eine<br />
geschlechtersensible und mit Diversity-Kompetenzen ausgestattete Gesundheitsförderung<br />
einen sehr guten Zuspruch <strong>bei</strong> den Wienern und Wienerinnen findet und hier wertvolle<br />
Dienste im Sinne der Gesundheit der Wiener Stadtbevölkerung leistet.<br />
Das Das Frauengesundheitszentrum Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> legte 2008 neben seinem jährlich anwachsenden<br />
Kurs- und Beratungsbetrieb weiterhin einen Schwerpunkt auf die Gesundheitsförderung von<br />
wohnungslosen Frauen, von schwangeren Frauen und Müttern, Frauen mit Behinderungen<br />
und Mädchen. Das <strong>FEM</strong> Angebot "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien", <strong>bei</strong> dem<br />
Psychologinnen, Ärztinnen und Psychotherapeutinnen aufsuchende Gesundheitsar<strong>bei</strong>t in<br />
Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe leisten, wurde 2008 maßgeblich erweitert.<br />
Die <strong>FEM</strong> Elternambulanz, eine Niederlassung des <strong>FEM</strong> im Wiener Wilhelminenspital, zeigt<br />
weiterhin eine große Nachfrage und ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention von schwangeren Frauen und Müttern.<br />
Im Rahmen der Mädchenar<strong>bei</strong>t stieg der Bedarf an Workshops zu den Themen<br />
Essstörungen, Suchtprävention, Verhütung, Sexualität, Selbstbewusstsein sehr stark an.<br />
Auch Begleitung und Unterstützung für LehrerInnen wird weiterhin verstärkt angeboten.<br />
Für Frauen mit Behinderungen erstellte <strong>FEM</strong> im Jahr 2008 eine CD für blinde Frauen zum<br />
Thema gynäkologische Vorsorge sowie eine Broschüre für GynäkologInnen zum Thema<br />
Frauen mit Behinderungen. Beide Produkte sollen dazu <strong>bei</strong>tragen, die Barrieren und<br />
Hemmschwellen für Frauen mit Behinderungen im Medizinsystem zu senken.<br />
Das Das Frauengesundheitszentrum Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd widmete sich auch 2008 wieder vor allem der<br />
Zielgruppe jener Frauen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Jede zweite<br />
Frau, die <strong>bei</strong> uns Unterstützung gesucht hat, ist aus einem anderen Land nach Österreich<br />
zugewandert. Diesem Umstand Rechnung tragend, bietet <strong>FEM</strong> Süd aktuell Beratung in<br />
sechs verschiedenen Sprachen an. Sowohl die Inanspruchnahme von individuellen<br />
Beratungen als auch die Nachfrage nach unseren interkulturellen<br />
Gesundheitsförderungsprojekten ist 2008 wieder deutlich angestiegen.
2 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Auf besonders großes Interesse ist das neu gestartete Projekt "Nach Herzenlust –leichter<br />
leben" gestoßen, mit dem wir Frauen und Mädchen, die an starkem Übergewicht<br />
(Adipositas) leiden, auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil unterstützen.<br />
Daneben konnten wir unsere vielfältigen Aktivitäten im Bereich der<br />
Gesundheitsinformation, -förderung und –vorsorge für Frauen mit Migrationshintergrund<br />
auch 2008 fortführen. Diese reichten von Gesundheitsvorträgen in Moscheen, über eine<br />
türkischsprachige Begleitung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung der MA 15 bis hin zur<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung für weibliche Reinigungskräfte.<br />
Das Das Männergesundheitszentrum Männergesundheitszentrum MEN MEN konnte im Jahr 2008 einen erfolgreichen<br />
Schwerpunkt auf die zwei großen Gesundheitsförderungsprojekte "Favoritner mit Herz" und<br />
"Schlank ohne Diät" legen. Weiters konnten auch neue Bereiche für die<br />
gesundheitsfördernde Männerar<strong>bei</strong>t gewonnen werden, wie der Bereich der wohnungslosen<br />
Männer, oder die Boys Days, die in Kooperation mit der Wiener Männerberatung<br />
durchgeführt wurden und werden. In vielen Bereichen waren es die enge Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
und Vorreiterrolle von <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, die hier auch für die<br />
Männergesundheitsförderung die Türen öffneten. Mit der Plakataktion "Fit durch die EM<br />
von A bis Z" war es schließlich auch möglich eine ressourcenorientierte<br />
Gesundheitskommunikation mit Männern aufzunehmen, ein Weg der sich bewährt und in<br />
den nächsten Jahren weiter verfolgt werden soll.<br />
Bedanken möchten wir uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung und vor allem<br />
auch für die gute Zusammenar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong>m Wiener Krankenanstaltenverbund, <strong>bei</strong>m Wiener<br />
Programm für Frauengesundheit im Fonds Soziales Wien, <strong>bei</strong> den Magistratsabteilungen<br />
17, 57 und 38 sowie <strong>bei</strong>m Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend, dem<br />
Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz, dem Fonds Soziales Wien<br />
und "Ein Herz für Wien" sowie dem Fonds Gesundes Österreich. Der Firma Unilever<br />
möchten wir für Ihr Projektsponsoring danken.<br />
Dr.<br />
Dr.<br />
in Margit Margit Endler<br />
Endler<br />
Dr. in<br />
Vorsitzende,<br />
ärztliche Direktorin des<br />
Kaiser Franz Josef-Spitals<br />
Mag. Mag.<br />
a Hilde Hilde Wolf Wolf<br />
Wolf<br />
Schriftführerin,<br />
Leitung <strong>FEM</strong> Süd<br />
Mag Mag. Mag Mag<br />
a Daniela Daniela Daniela Kern Kern<br />
Kern<br />
stv. Vorsitzende,<br />
Leitung <strong>FEM</strong><br />
Mag. Mag. Mag. Romeo Romeo Bissuti<br />
Bissuti<br />
Leitung MEN
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 3<br />
� Das Institut für Frauen- und<br />
Männergesundheit (<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und<br />
MEN)<br />
... ... die die Entstehung: Entstehung: Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> (kurz für die Zielgruppe: Frauen –<br />
Eltern – Mädchen) in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik ist europaweit das erste<br />
Frauengesundheitszentrum, das direkt in einer Frauenklinik angesiedelt ist. Es wurde 1992<br />
im Rahmen des WHO-Modellprojektes "Frauengesundheitsförderung an einer Frauenklinik"<br />
ins Leben gerufen.<br />
Aufgrund des großen Bedarfs fand mit dem Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd eine<br />
Erweiterung statt. Dieses wurde in einem Schwerpunktkrankenhaus, dem Kaiser Franz Josef-<br />
Spital im Mai 1999 implementiert und erhielt einen Ar<strong>bei</strong>tsschwerpunkt in der<br />
Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte Frauen, insbesondere für Migrantinnen.<br />
Das Männergesundheitszentrum MEN wurde im September 2002 gegründet und ist<br />
ebenfalls im Kaiser Franz Josef-Spital, SMZ Süd angesiedelt. Schwerpunkt sind alle jene<br />
Bereiche und Themen, in denen Männer von Gesundheitsrisiken betroffen sind, unter<br />
besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter Gruppen (Armut,<br />
Migrationshintergrund, u.a.m.)<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN bilden gemeinsam den Verein "Institut für Frauen- und<br />
Männergesundheit".<br />
... ... die die Grundsätze: Grundsätze: Als oberstes Prinzip des Instituts für Frauen- und Männergesundheit gilt<br />
ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis unter zentraler Berücksichtigung von<br />
Genderaspekten. Ein besonderes Anliegen der Einrichtungen und Angebote ist es, Frauen<br />
und Männern, Eltern, Mädchen und Burschen in allen Lebenslagen zur Verfügung zu<br />
stehen, unabhängig von Alter, Bildung, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund.<br />
Ein besonderes Augenmerk wird auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen und<br />
MigrantInnen gerichtet.<br />
... ... die die die Ziele: Ziele: Ziele: Unsere Aufgabe ist es, gesundheitsbewusste Lebensstile von Frauen und<br />
Männern zu unterstützen und die Eigeninitiative hinsichtlich des psychischen und<br />
physischen Wohlbefindens zu fördern. Da<strong>bei</strong> werden die Maßnahmen vor dem Hintergrund<br />
genderrelevanter Gesichtspunkte geplant und umgesetzt.
4 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Der Zusammenhang von …<br />
� weiblicher/männlicher Sozialisation und gesundheitlichen Störungen,<br />
� frauen-/männerspezifischen Bewältigungsstrategien gesundheitlicher Probleme,<br />
sowie<br />
� weiblicher/männlicher Körperlichkeit<br />
…werden als Ausgangs- und Bezugspunkt genommen.<br />
... ... die die Themen: Themen: Schwerpunktthemen in den Frauengesundheitszentren sind Lebenskrisen,<br />
psychische Probleme, Schwangerschaftskonflikt, Essstörungen, sowie Fragen im<br />
Zusammenhang mit Partnerschaft, Sexualität, Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett,<br />
Elternschaft, Erziehung, Wechseljahre, Mehrfachbelastung, geringer Selbstwert und vieles<br />
mehr. Neben der Unterstützung in akuten Krisen kommt der Prävention in den genannten<br />
Themenbereichen wesentliche Bedeutung zu.<br />
Schwerpunktthemen im MEN sind Vorsorge, sexuelle und organische Gesundheit,<br />
psychische Probleme, Familie, Beziehungen, Ar<strong>bei</strong>tswelt, Süchte, Risikobereitschaft,<br />
Gewaltprävention, Konfliktlösung, Migration, Trauma, sexuelle Missbrauchserfahrungen,<br />
Ernährung, Bewegung, Entspannung, sexuelle Orientierung u. a. m.<br />
�� Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />
Das Das Angebot Angebot für für NutzerInnen<br />
NutzerInnen<br />
� Service- und Beratungstelefon<br />
� Persönliche Beratung durch Klinische PsychologInnen, PsychotherapeutInnen,<br />
Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, ÄrztInnen und SozialpädagogInnen, (deutsch, englisch,<br />
französisch, türkisch, bosnisch-kroatisch-serbisch, arabisch)<br />
� Frauen- und männerspezifische Kurs- und Workshopangebote, Vorträge und<br />
Informationsveranstaltungen sowohl am Standort als auch im aufsuchenden<br />
Setting (Vereine, Moscheen, Schulen, Betriebe, öffentliche Plätze, soziale<br />
Einrichtungen usw.)<br />
� Selbsthilfegruppen<br />
� Online Beratung<br />
Vernetzung<br />
Vernetzung<br />
Zahlreiche Aktivitäten zur regionalen, nationalen und internationalen Vernetzung werden<br />
gesetzt. Die Frauengesundheitszentren sind <strong>bei</strong>spielsweise Mitinitiatorinnen des<br />
Netzwerkes Österreichischer Frauengesundheitszentren. Das Männergesundheitszentrum
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 5<br />
ist Mitglied des European Men’s Health Forum (EMHF) sowie der International Society for<br />
Men’s Health (ISMH).<br />
Programm Programm- Programm und und Projektentwicklung<br />
Projektentwicklung<br />
Durch die Erfahrungen aus dem direkten Austausch mit Frauen und Männern sowie den<br />
zahlreichen Vernetzungsaktivitäten werden wir auf aktuelle Versorgungslücken oder<br />
speziellen Bedarf aufmerksam. Aus diesem Wissen entwickeln wir:<br />
� neue Programmangebote,<br />
� neue Projekte<br />
� und stellen unser Know-How in Projektkooperationen zur Verfügung.<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Wir informieren über Frauen- und Männergesundheit durch:<br />
� Öffentliche Veranstaltungen und Aktionstage,<br />
� Vorträge auf Kongressen und Tagungen,<br />
� Erstellung von Informationsbroschüren,<br />
� Medien<strong>bei</strong>träge.<br />
�� Vorstand<br />
Dr. in Margit Endler Mag. Romeo Bissuti Mag. a Daniela Kern Mag. a Hilde Wolf<br />
Vorsitzende Leitung MEN stv. Vorsitzende Schriftführerin<br />
ärztliche Direktorin, Leitung <strong>FEM</strong> Leitung <strong>FEM</strong> Süd<br />
Kaiser Franz Josef-Spital<br />
Der Vorstand des Vereins "Institut für Frauen- und Männergesundheit" setzt sich<br />
zusammen aus der ärztlichen Direktorin des SMZ Süd, Kaiser Franz Josef-Spital, Dr. in<br />
Margit Endler, den Leiterinnen der Frauengesundheitszentren <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, Mag. a<br />
Daniela Kern und Mag. a Hilde Wolf, sowie dem Leiter des Männergesundheitszentrums<br />
MEN, Mag. Romeo Bissuti.
6 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
�� Finanzierung<br />
Der Wiener Krankenanstaltenverbund ermöglicht die Basisfinanzierung der<br />
Frauengesundheitszentren <strong>FEM</strong> und <strong>FEM</strong> Süd, sowie des Männergesundheitszentrums<br />
MEN.<br />
Für die zunehmende Projektar<strong>bei</strong>t sind weitere Einrichtungen der Stadt Wien unverzichtbare<br />
UnterstützerInnen und KooperationspartnerInnen. Auf Bundesebene wurden im Jahr 2008<br />
Projekte durch den Fonds Gesundes Österreich, das Bundesministerium für Gesundheit,<br />
Familie und Jugend sowie das Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz<br />
finanziell unterstützt. Schließlich erhält das Institut seit mehreren Jahren im Rahmen der<br />
Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke DOVE/Unilever ein<br />
Projektsponsoring. Die Förderstellen im Einzelnen sind in untenstehender Tabelle<br />
angeführt.<br />
Wiener Krankenanstaltenverbund<br />
Förderstellen<br />
Förderstellen<br />
Fonds Soziales Wien/ Wiener Frauengesundheitsprogramm<br />
MA 17 - Integration und Diversität<br />
MA 57 - Frauenabteilung<br />
Fonds Gesundes Österreich<br />
Fonds Soziales Wien/ "Ein Herz für Wien"<br />
Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz<br />
Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend<br />
MA 38/Wiener Lebensmittel- und Ernährungsservice<br />
Sponsoring DOVE (Unilever)<br />
Bundessozialamt
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 7<br />
� <strong>FEM</strong><br />
�� Das <strong>FEM</strong> Team<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> zählte im Jahr 2008 über 40 Mitar<strong>bei</strong>terinnen aus<br />
dem Gesundheits- und psychologischen Bereich. Bei den Projekten und dem Kursbetrieb<br />
stieg die Zahl der Trainerinnen und Beraterinnen leicht an. Im Angestelltenbereich blieb das<br />
Team 2008 nahezu gleich. Es gab nur einen Wechsel: Mag. a Saadet Tokay trat im Frühjahr<br />
2008 die Nachfolge von Berna Erbas an, die Anfang des Jahres die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />
verließ.<br />
Von links nach rechts:<br />
1. Reihe: Christina Hörker, Kursadministration, Empfangsbereich und Servicetelefon; Mag. a Harriet Vrana, Beratung;<br />
Mag. a Daniela Kern, Leitung; Mag. a Maria Bernhart, stellvertretende Leitung, Beratung, Projektmanagement; Mag. a<br />
Saadet Tokay, Beratung <strong>FEM</strong>-Elternambulanz; Martina Nöster, Psychotherapie und Beratung, Bereichsleitung<br />
Essstörungen;<br />
2. Reihe: Patricia Chavez de Six, Buchhaltung; Mag. a Franziska Pruckner, Leitung <strong>FEM</strong>-Elternambulanz; Mag. a Julia<br />
Karinkada, Beratung, Projektleitung GWF; Dr. in Renate Gänszle, wissenschaftliche Beratung im Essstörungsbereich;<br />
Mag. a Andrea Brinek, Projektmanagement; Mag. a Gabi Gundacker, Dokumentation und Programmverantwortliche.
8 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
�� Das <strong>FEM</strong> in Zahlen<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
Telefon 10.440<br />
E-mail 11.489<br />
Persönliche Beratungen 1.690<br />
Anzahl nzahl der Kontakt Kontakte Kontakt<br />
deutschsprachig fremdsprachig<br />
Kurse & Gruppen 6.450 384<br />
Schulworkshops 716<br />
Delegationen 16<br />
Summe der Kontakte durch laufendes Programm 30.801 384<br />
"Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" 1.334<br />
"Bodytalk Workshops" - Workshops für Jugendliche zur<br />
Prävention von Essstörungen<br />
1.075<br />
"Ernährung, die bewegt" - für Mutter und Kind 246<br />
Schwangerschaftskonfliktberatungen 238<br />
<strong>FEM</strong> - Elternambulanz im Wilhelminenspital 556 206<br />
Summe der Kontakte durch Projekte 3.449 206<br />
KONTAKTE KONTAKTE GESAMT<br />
GESAMT<br />
34.840<br />
34.840
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 9<br />
������������ Telefon und EE-Mail<br />
E<br />
Mail Kontakte Kontakte<br />
Im Jahr 2008 erhielt das <strong>FEM</strong> 10.440 Telefonanrufe und 11.489 E-Mails. Das zeigt vor allem<br />
<strong>bei</strong> den elektronischen Nachrichten eine deutliche Erhöhung der Kontakte im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Der Großteil der Gespräche bezog sich 2008 da<strong>bei</strong> auf Projekte und interne<br />
Kommunikation, ein nahezu gleich großer Teil <strong>bei</strong>nhaltete inhaltliche Anfragen und<br />
Telefonberatungen. Ein weiteres Fünftel bezog sich auf die Programm- und<br />
Kursorganisation, wo es vor allem um Detailauskünfte zu unseren Angeboten, sowie Kurs-<br />
und Workshopkoordination ging.<br />
37%<br />
Telefonkontakte Telefonkontakte 2008 2008<br />
2008<br />
n= 10.440<br />
7%<br />
5%<br />
19%<br />
32%<br />
Inhaltliche Anfragen<br />
Programm- und Kursorganisation<br />
Projekte und interne Kommunikation<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung<br />
<strong>FEM</strong>-Administration und Büro<br />
Zu welchen Themen und Fragen sich Frauen aus ganz Wien im <strong>FEM</strong> telefonisch beraten<br />
ließen, kann man aus der nächsten Grafik ersehen.<br />
Mehr als ein Viertel der Telefonate bezog sich auf das Thema Essstörungen. Viele besorgte<br />
Angehörige und Betroffene meldeten sich <strong>bei</strong> uns, um erste Informationen über die<br />
Erkrankung, sowie die Möglichkeiten von Therapien zu erfragen, oder auch um in einer<br />
besonders schwierigen Situation Entlastung und Unterstützung durch ein Telefongespräch<br />
zu finden. Auch <strong>bei</strong> anderen psychischen Problemen und Krisen wurde 2008 unsere<br />
Telefonberatung sehr oft nachgefragt. Der Anteil an Anfragen zum Thema Sexualität und<br />
Beziehung, sowie gynäkologischer Fragen gemeinsam immerhin ein gutes Viertel, spiegelt<br />
einen weiteren Themenschwerpunkt von <strong>FEM</strong> wider. Viele Fragen bezogen sich auch auf<br />
das Thema Schwangerschaft. Da<strong>bei</strong> gab es einerseits einen großen Bedarf an kompetenter<br />
Beratung rund um das Thema Schwangerschaftskonflikt und -abbruch, andererseits aber<br />
auch Fragen zur Schwangerschaft allgemein. Auch die Postpartale Depression und die<br />
manchmal schwierige Zeit nach der Geburt eines Babys waren Themen. Unter der Kategorie<br />
"Sonstiges" wurden in der nachfolgenden Grafik Themen wie Lifestyle (z.B.:
10 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Gesundheitsverhalten, Rauchen, Stress), aber auch Anrufe zum Thema Gewalt<br />
zusammengefasst.<br />
Inhalte Inhalte der der Telefonberatungen Telefonberatungen und und und Anfragen<br />
Anfragen<br />
n=3.327<br />
11%<br />
12%<br />
11%<br />
2% 3%<br />
14%<br />
27%<br />
20%<br />
Essstörungen<br />
Psychische Probleme und Krisen<br />
Sexualität und Beziehung<br />
Gynäkologische Anfragen<br />
Schwangerschaft allgemein<br />
Schwangerschaftskonflikt<br />
PPD<br />
Sonstiges<br />
Die Dokumentation der E-Mailkontakte im Jahr 2008 zeigt, dass neben der internen<br />
Kommunikation der Informationsaustausch im Rahmen der <strong>FEM</strong>-Projekte einen großen<br />
Schwerpunkt bildete. Auch <strong>bei</strong> diesem Medium ist gut erkennbar, dass Projektar<strong>bei</strong>t im<br />
<strong>FEM</strong> immer wichtiger wird und einen großen Stellenwert in der Gesundheitsförderung<br />
einnimmt.<br />
11%<br />
13%<br />
8%<br />
E-Mailkontakte E-Mailkontakte E-Mailkontakte 2008<br />
2008<br />
n=11.489<br />
14%<br />
3% 2%<br />
26%<br />
23%<br />
Interne Kommunikation<br />
<strong>FEM</strong>-Projekte<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung<br />
Programm- und Kursorganisation<br />
Veranstaltungen und Fortbildungen<br />
Inhaltliche Anfragen<br />
Bewerbungen<br />
<strong>FEM</strong>-Administration und Büro
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 11<br />
������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Programmangebotes<br />
Programmangebotes<br />
Programmangebotes<br />
Persönliche Persönliche Beratungen<br />
Beratungen<br />
Im Jahr 2008 fanden im <strong>FEM</strong> 1.690 persönliche Beratungskontakte statt. 413 Frauen nutzten<br />
die Möglichkeit sich kostenlos psychologisch beraten und über einen gewissen Zeitraum<br />
begleiten zu lassen. In dieser Zahl nicht inkludiert sind die 95<br />
Schwangerschaftskonfliktberatungen des Jahres 2008, die Beratungen im Rahmen des<br />
Projektes "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" und die Beratungen im Rahmen<br />
der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz, die <strong>bei</strong>m Kapitel Projekte angeführt sind.<br />
78% der Frauen kamen zum ersten Mal zu einem Beratungsgespräch ins <strong>FEM</strong>. Da<strong>bei</strong> ging<br />
es meist um ein bis zwei Termine zur Orientierung und Abklärung. 71% der Klientinnen<br />
konnte mit dieser Kurzintervention geholfen werden, 22% nahmen eine längere Betreuung<br />
(3 bis 10 Termine) in Anspruch und nur 7% wurden längerfristig behandelt. Die Mehrheit<br />
der Frauen fühlte sich da<strong>bei</strong> im Einzelsetting am wohlsten, 88% der Beratungen fanden in<br />
dieser Form statt, aber es gab auch Paarberatungen (7%), Familiensettings (4%) und die<br />
Möglichkeit Freundinnen als Unterstützung da<strong>bei</strong> zu haben (1%).<br />
Inhaltlich kann nach Art der Beratung einerseits und Hauptthema andererseits<br />
unterschieden werden. Zur Veranschaulichung dienen die folgenden zwei Grafiken:<br />
Art Art der der Beratung Beratung<br />
Beratung<br />
n=413<br />
48%<br />
9%<br />
1%<br />
9%<br />
29%<br />
4%<br />
Informationsberatung<br />
Entscheidungsberatung<br />
Psychologische Abklärung<br />
Psychologische und Psychotherapeutische Behandlung<br />
Akute Krisenintervention<br />
Coaching/Supervision<br />
Nahezu die Hälfte der Kontakte bezieht sich auf Psychologische und Psychotherapeutische<br />
Behandlung (48%), gefolgt von Informationsberatungen (29%), Psychologischer Abklärung<br />
(9%) und akuter Krisenintervention (9%). Die folgende Darstellung zeigt sehr gut, mit<br />
welchen Themen das <strong>FEM</strong> wahrgenommen wird und welche Schwerpunkte gesetzt wurden.<br />
Einen sehr großen Teil macht die Beratung von Frauen mit Essstörungen und deren
12 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Angehörigen aus. Die Verteilung da<strong>bei</strong> ist: etwa ein Drittel Angehörigenberatung zu zwei<br />
Drittel Beratung für Betroffene. Weitere Hauptthemen sind Schwangerschaft/Geburt und<br />
Sexualität. Bei ersterem geht es um Problemstellungen wie unerfüllten Kinderwunsch,<br />
Krisen während der Schwangerschaft, aber auch um die Verar<strong>bei</strong>tung von Fehl- und<br />
Totgeburten. Im Sexualitätsbereich beziehen sich die Beratungen sehr häufig auf<br />
Lustlosigkeit und Probleme im Umgang mit Sexualität innerhalb der Partnerschaft. Oft sind<br />
auch Schmerzen <strong>bei</strong>m Geschlechtsverkehr und Orgasmusstörungen der Grund für eine<br />
Kontaktaufnahme.<br />
Beruf/Wohnung/Finanzen<br />
Gewaltthematik<br />
Sucht/Missbrauch/Abhängigkeit<br />
Sexualität<br />
Körperliche Krankheit/Behinderung<br />
Familie<br />
Kritische Lebensereignisse<br />
andere psychische Probleme<br />
Partnerschaft<br />
Psychische Balance/Lebensstil<br />
Essstörungen<br />
Schwangerschaft/Geburt<br />
Sonstiges<br />
2<br />
4<br />
6<br />
6<br />
6<br />
19<br />
23<br />
28<br />
Themen Themen der der Berat Berat ungen<br />
ungen<br />
im im Rahmen Rahmen des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> P P rogrammangebotes<br />
rogrammangebotes<br />
n=413<br />
43<br />
48<br />
51<br />
56<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Unter der Kategorie "andere psychische Probleme" sind Themen wie Depression,<br />
Postpartale Depression und Angststörungen zusammengefasst, aber auch<br />
psychosomatische Beschwerden und Burnout. Beratungen unter der Rubrik "Psychische<br />
Balance/Lebensstil" <strong>bei</strong>nhalteten hauptsächlich Probleme mit dem Selbstbewusstsein und<br />
Selbstwert, aber auch Fragen zu Ernährung und Übergewicht.<br />
Obwohl die Themen auch <strong>bei</strong> den Beratungen aus den <strong>FEM</strong>-Projekten ähnliche sind, zeigen<br />
sich einerseits andere Schwerpunkte und andererseits ein Unterschied in der Schwere der<br />
Probleme. Im Projekt GWF ("Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien") sind Themen<br />
Bei den psychosozialen<br />
Beratungen im <strong>FEM</strong> überwiegen<br />
die Themen Essstörungen,<br />
Schwangerschaft und Geburt,<br />
sowie Sexualität.<br />
wie Gewalt, Sucht, aber auch körperliche Krankheit und<br />
schwere psychische Beeinträchtigungen (wie Schizophrenie<br />
und andere psychotische Episoden) viel häufiger anzutreffen<br />
als im <strong>FEM</strong> Regelbetrieb. Daran kann man die starke<br />
psychische Belastung dieser speziellen Zielgruppe klar<br />
erkennen.<br />
Neben den psychosozialen fanden im <strong>FEM</strong> auch gynäkologische Beratungen statt. 2008<br />
kamen 44 Frauen zu uns um einmal ausführlich und in Ruhe mit einer Gynäkologin<br />
sprechen zu können. Die Themenpalette ist aus der Grafik gut ersichtlich. Unter der<br />
121
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 13<br />
Kategorie "Sonstiges" sind Themen wie Veränderung der Genitalien, Schmerzen im<br />
Unterleib und Fragen zum Abstillen zusammengefasst.<br />
Verhütung<br />
Zysten/Myome<br />
Sexuelle Probleme<br />
Kinderwunsch<br />
Wechsel/Hormonprobleme<br />
Infektionen und Pilze<br />
Menstruation<br />
Krebs/Krebsvorsorge<br />
Endiometriose<br />
Schwangerschaft<br />
Sonstiges<br />
4<br />
4<br />
4<br />
Themen Themen d d er er gynäkologi gynäkologi sch sch en en en Ber Ber atungen<br />
atungen<br />
n=44 Angabe in Prozenten<br />
7<br />
7<br />
7<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
Die Gynäkologinnen konnten in den Gesprächen auf unterschiedliche Weise unterstützen.<br />
So ging es da<strong>bei</strong> um Interventionen wie Informationsvermittlung und Erklärung von<br />
Krankheitsbildern, Operationen, Vorsorgemöglichkeiten und Fachausdrücken, aber auch um<br />
die Aufklärung von Missverständnissen, die oft zu Verunsicherung von Patientinnen führen,<br />
oder um die genaue Beschreibung der Wirkung und sinnvollen Dosierung von<br />
Medikamenten. Auch konnten sich Frauen ausführlich darüber informieren, in welcher<br />
Weise diese Mittel ihre Wirkung entfalten und wann es sinnvoll ist, sie einzusetzen. Auch<br />
die Zuweisung zu weiteren Anlaufstellen, sei es Spezialambulanzen oder spezialisierte<br />
FachärztInnen und das Einholen einer unabhängigen Zweitmeinung waren Formen der<br />
Unterstützung. Die Gynäkologinnen im <strong>FEM</strong> führen prinzipiell keine Untersuchungen<br />
durch, sondern sind in rein beratender Funktion tätig.<br />
Art Art der der Interventionen<br />
Interventionen<br />
n=144 Mehrfachnennungen<br />
9%<br />
19%<br />
24%<br />
3% 2%<br />
13%<br />
4%<br />
3%<br />
23%<br />
10<br />
12<br />
13<br />
Allgemeine Gesundheitsberatung<br />
Aufklärung von Missverständnissen<br />
Erklärung von Krankheitsbildern<br />
Erklärung von Fachausdrücken<br />
Erklärung der Wirkung und Dosierung von Medikamenten<br />
Erklärung von Operationen<br />
Zuweisung<br />
Zweitmeinung<br />
Aufklärung über Vorsorgemöglichkeiten<br />
16<br />
16
14 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Kurse Kurse & & Gruppen Gruppen<br />
Gruppen<br />
Im Jahr 2008 konnten über unsere Kurs- und Gruppenangebote 6.834<br />
Besucherinnenkontakte gezählt werden. Das sind um über 600 mehr als im Jahr davor. Am<br />
häufigsten besucht sind da<strong>bei</strong> unsere Bewegungsangebote und Veranstaltungen zum<br />
Thema Schwangerschaft und Geburt. Unser bewährter Kurs "Lust auf Bewegung" ist nach<br />
wie vor sehr beliebt und erfreut sich regen Zulaufs, aber es gab darüber hinaus auch noch<br />
Angebote wie Pilates und Nordic Walking, die sich großer Beliebtheit erfreuten.<br />
Kurse- Kurse- & & Gruppenkontakte<br />
Gruppenkontakte<br />
Gruppenkontakte<br />
n=6.834<br />
6%<br />
6%<br />
9%<br />
17%<br />
7%<br />
2%<br />
53%<br />
Bewegung<br />
Geburtsvorbereitung/Angebote für Schwangere<br />
Gesundheitsrunden fremdsprachig<br />
Elternschaft<br />
Essstörungsgruppen<br />
Selbsterfahrung/Selbstbewusstsein<br />
Frauensexualität/Frauenkörper<br />
Durch unsere Lage in der Ignaz Semmelweis Frauenklinik sind vor allem<br />
Geburtsvorbereitungskurse und sonstige Schwangerenkurse sehr beliebt und meist gut<br />
gebucht. Bei den fremdsprachigen Angeboten sind vor allem die Gesundheitsrunden zu<br />
Ernährung und Bewegung zu erwähnen, die speziell für die Hausar<strong>bei</strong>terinnen der<br />
Semmelweisklinik ins Leben gerufen wurden und die türkischsprachige Geburtsinformation.<br />
Angebote für Eltern waren in erster Linie Stillrunden und spezifische Bewegungseinheiten<br />
für Mütter in Begleitung ihrer Kleinkinder.<br />
Unter Selbsterfahrungs- und Selbstbewusstseinsgruppen wurden regelmäßige<br />
Gesprächsrunden oder Wochenendworkshops für Frauen zu Themen wie den Umgang mit<br />
Kränkungen, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zusammengefasst. Auch der<br />
"Treffpunkt für Junggebliebene", wo es um die gegenseitige Stärkung, um<br />
Ressourcenaktivierung und Unterstützung für Frauen im Alter geht, ist an dieser Stelle<br />
angeführt. Die Besucherinnenkontakte zum Thema Frauensexualität und Frauenkörper<br />
setzen sich aus dem Besuch verschiedener Workshops zum Thema Orgasmus, Lust und<br />
Sexualität zusammen, aber auch Shiatsu und Beckenbodengruppen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 15<br />
Schulworkshops<br />
Schulworkshops<br />
Wir konnten in diesem Jahr 716 Mädchen und 496 Burschen mit unseren<br />
Verhütungsworkshops erreichen. Darüber hinaus nahmen 1.075 SchülerInnen an den<br />
"Bodytalk" Workshops teil, die im <strong>FEM</strong> im Rahmen eines Projektes zur Prävention von<br />
Essstörungen in Kooperation mit der Körperpflegemarke Dove durchgeführt werden. Da<strong>bei</strong><br />
erreichen wir SchülerInnen aus ganz Wien wie man aus der folgenden Grafik erkennen kann.<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
Einzugsgeb Einzugsgeb iet iet für für Schulworkshops<br />
Schulworkshops<br />
n=1.791 Angabe in Häufigkeiten<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18. 19.<br />
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. a.W.<br />
Bei der Befragung über die Zufriedenheit der TeilnehmerInnen geben 90% der SchülerInnen<br />
an, dass ihnen die Workshops sehr gut bis gut gefallen haben, 77% denken, dass sie da<strong>bei</strong><br />
Neues erfahren haben und 96% waren mit der WorkshopleiterIn zufrieden. Was uns<br />
besonders freut ist, dass ein Großteil der Schülerinnen, nämlich 76%, sich vorstellen kann<br />
sich <strong>bei</strong> Problemen wieder ans <strong>FEM</strong> zu wenden .<br />
Bei der LehrerInnenevaluation ergab sich eine große Zufriedenheit mit der Organisation.<br />
96% waren sehr zufrieden, die verbleibenden 4% zufrieden und alle der befragten<br />
LehrerInnen könnten sich vorstellen wieder einen Workshop im <strong>FEM</strong> zu buchen und das<br />
<strong>FEM</strong> als Anlaufstelle zu nutzen.<br />
Bei der Begründung, warum gerade das <strong>FEM</strong> ausgewählt<br />
wurde, schrieben einige BetreuerInnen: "Damit die<br />
Schülerinnen eine Beratungseinrichtung für ihr späteres<br />
Leben kennen lernen", "Ansprechende Informationen und<br />
positive Erfahrungen mit den TrainerInnen".<br />
20.<br />
21.<br />
22.<br />
23.<br />
a.W.<br />
SchülerInnenkommentare zu den<br />
Workshops: "Danke, es war eine<br />
coole Veranstaltung und ich hab<br />
einiges dazugelernt", "Danke,<br />
dass wir über alles reden<br />
durften"
16 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
������������ Kontakte Kontakte Kontakte im im Rahmen Rahmen unserer unserer Projekte<br />
Projekte<br />
2008 fanden im Rahmen unserer Projekte 3.655 Kontakte statt. In der folgenden Grafik<br />
werden nur jene Projekte aufgezeigt, <strong>bei</strong> denen es zu persönlichen Kontakten gekommen<br />
ist. Alle unsere Projekte, auch jene, die an dieser Stelle nicht angeführt sind, werden im<br />
Projektteil dieses Berichtes näher beschrieben.<br />
Projektkontakte<br />
Projektkontakte<br />
n= 3.655<br />
6%<br />
8%<br />
21%<br />
29%<br />
36%<br />
"Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien"<br />
"Bodytalk" - Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />
in Kooperation mit Dove<br />
"Ernährung, die bewegt - für Mutter und Kind"<br />
Schwangerschaftskonfliktberatungen<br />
<strong>FEM</strong> - Elternambulanz<br />
Im Jahr 2008 kann man eine Zunahme der Kontakte des GWF Projektes<br />
("Gesundheitsförderung für wohnungslose Frauen") erkennen, heuer macht der Anteil mit<br />
1.334 Kontakten bereits 36% aller Projektkontakte aus. Die "Bodytalk" Workshops sind auch<br />
heuer wieder sehr gut besucht, 29% der gesamten Projektkontakte im <strong>FEM</strong> gehen auf diese<br />
BesucherInnengruppe zurück. Der drittgrößte Bereich ist die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz mit 762<br />
Kontakten.<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Besucherinnen<br />
Alter<br />
Alter<br />
Die Daten, die in der folgenden Grafik veranschaulicht werden, beziehen sich auf alle<br />
Besucherinnen des <strong>FEM</strong>, ausgenommen der Schulworkshops. Da die Anzahl der<br />
Schülerinnen sehr groß ist, würde ihre Aufnahme in die Besucherinnenstatistik zu stark<br />
verzerrten Ergebnissen führen und Aussagen bezüglich Schulbildung, Berufsstatus,<br />
Kinderanzahl als wenig sinnvoll erscheinen lassen. Bei der Beschreibung des Alters werden<br />
diese Informationen jedoch anschließend ergänzt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 17<br />
27%<br />
14%<br />
Alter<br />
Alter<br />
n= 1.314<br />
10%<br />
49%<br />
unter 20jährige<br />
21 bis 35jährige<br />
36 bis 50jährige<br />
über 50jährige<br />
Das jüngste Mädchen, welches das <strong>FEM</strong> im Jahr 2008 besuchte, war 9 Jahre alt, die älteste<br />
Frau 80 Jahre. Die Hälfte der <strong>FEM</strong> Besucherinnen sind zwischen 26 und 42 Jahren alt.<br />
Wenn man die Schulworkshops mit einbezieht, wächst die Gruppe der unter 20jährigen auf<br />
64%, die Gruppe der 21 bis 35jährigen wäre dann mit 19% vertreten, die 36 bis 50jährigen<br />
mit 11 % und die Frauen über 50 Jahre mit 6%.<br />
Sprache<br />
Sprache<br />
Von den insgesamt 34.840 Kontakten im Jahr 2008, die sich auf sämtliche <strong>FEM</strong> Angebote<br />
beziehen, also auf <strong>FEM</strong> Kurse, Projekte und Beratungen, entfallen 590 Kontakte auf<br />
fremdsprachige Angebote. Es gab einerseits türkische Geburtsinformation für werdende<br />
Mütter und im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung an der Semmelweisklinik<br />
Gesundheitsrunden zu den Themen Ernährung und Bewegung für Frauen aus dem<br />
ehemaligen Jugoslawien, sowie Beratungen in türkischer Sprache an der <strong>FEM</strong>-<br />
Elternambulanz.<br />
Herk Herkunftsländer<br />
Herk unftsländer<br />
Der Großteil der <strong>FEM</strong> Besucherinnen, nämlich 87%, kommt aus Österreich. Von den Frauen<br />
aus anderen Herkunftsländern kommen die meisten aus Deutschland, Serbien, der Türkei,<br />
Polen und Bosnien. Unter "andere Herkunftsländer" sind Brasilien, Großbritannien, Irak,<br />
Libanon, Italien, Luxemburg, Marokko, Peru und Tschechien zusammengefasst - also all<br />
jene Länder, die nur mit einer Nennung in unserem Datensatz vorkamen.
18 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Deutschland<br />
Türkei<br />
Polen<br />
Iran<br />
Rumänien<br />
Bulgarien<br />
Ungarn<br />
Slowakei<br />
Serbien<br />
Kroatien<br />
Bosnien<br />
USA<br />
Indien<br />
andere Länder<br />
Einzugsgebiet<br />
Einzugsgebiet<br />
Einzugsgebiet<br />
2<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
4<br />
6<br />
8<br />
9<br />
11<br />
ander ander e e Her Her k k unftsländer<br />
unftsländer<br />
n=160<br />
18<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
Naturgemäß erreichen wir hauptsächlich Frauen aus den umgebenden Bezirken, vor allem<br />
für unsere Kurs- und Gruppenangebote, die fortlaufend stattfinden.<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1.<br />
2. 3.<br />
4. 5. 6.<br />
7. 8.<br />
Einzugsgeb Einzugsgeb iet iet der der F F EM EM Besucher Besucher Besucher i i nnen<br />
nnen<br />
n=1.314 Angabe in Häufigkeiten<br />
9. 10.<br />
11. 12.<br />
13.<br />
14.<br />
24<br />
15.<br />
16.<br />
28<br />
17.<br />
18.<br />
19. 20.<br />
21.<br />
22.<br />
40<br />
keine Angabe<br />
23. a.W.<br />
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. a.W. keine<br />
Angabe<br />
Dass wir dennoch Zulauf aus allen Bezirken Wiens haben, verdanken wir einerseits den<br />
Beratungen - vor allem <strong>bei</strong> Themen, für die es wenige andere Anlaufstellen gibt (wie<br />
Sexualität) oder auf die wir sehr spezialisiert sind (wie Essstörungen) - nehmen Klientinnen<br />
auch einen weiteren Weg in Kauf. Andererseits gibt es auch viele Angebote, die einmalig<br />
stattfinden und wo es deshalb ebenso weniger eine Rolle spielt, wie kurz oder lang der<br />
Anfahrtsweg ist.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 19<br />
Schulbildung<br />
Schulbildung<br />
Der Großteil der <strong>FEM</strong> Kursbesucherinnen ist gut ausgebildet. Weniger als 1% haben keine<br />
Schule abgeschlossen. 4% haben nur die Volksschule besucht, 15% einen<br />
Pflichtschulabschluss- und 16% einen Lehrabschluss, beziehungsweise eine mittlere Schule<br />
abgeschlossen. 26% der Frauen haben eine AHS oder BHS und 38% haben höhere<br />
Abschlüsse.<br />
Wenn man sich die Daten im Detail ansieht, kann man<br />
erkennen, dass vor allem unsere Kurs- und Gruppenangebote<br />
von Frauen aus höheren Bildungsschichten genutzt werden,<br />
was zum Teil sicher an der Lage im 18. Bezirk liegt. Bei<br />
Beratungen und vor allem <strong>bei</strong> sämtlichen <strong>FEM</strong> Projekten ist<br />
der Anteil der Frauen auch aus niedrigeren Bildungsschichten weitaus größer.<br />
Berufliche Berufliche Situation<br />
Situation<br />
Aus der Grafik kann man erkennen, dass mehr als ein Drittel der Frauen zur Zeit der<br />
Befragung im Beruf stehen, meist in einer Vollzeitstelle. Ein weiteres Fünftel befand sich in<br />
Mutterschutz oder Karenz, 15% der Frauen waren auf Ar<strong>bei</strong>tssuche oder<br />
Sozialhilfeempfängerinnen. Unter der Kategorie "Sonstiges" wurden Angaben gemacht wie<br />
Bildungskarenz und Asylstatus.<br />
Berufliche Berufliche Situation<br />
Situation<br />
n= 1.314<br />
20%<br />
8%<br />
14%<br />
5%<br />
2%<br />
8%<br />
7%<br />
25%<br />
3%<br />
8%<br />
Mit unseren Projekten erreichen<br />
wir auch Frauen aus niedrigen<br />
Bildungsschichten und in<br />
besonders schwierigen sozialen<br />
Situationen.<br />
berufstätig - Vollzeit<br />
berufstätig - Teilzeit<br />
berufstätig - geringfügig<br />
Ar<strong>bei</strong>t suchend/im Notstand<br />
Sozialhilfeempfängerin<br />
in Ausbildung<br />
im Haushalt tätig<br />
in Karenz/Mutterschutz<br />
in Pension<br />
Sonstiges
20 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Familienstand<br />
Familienstand<br />
Mehr als zwei Drittel der Frauen leben in einer Paarbeziehung. Der Großteil davon ist<br />
verheiratet (39%). 20 % der Frauen sind ledig, 10% geschieden, getrennt oder verwitwet.<br />
Kinder Kinder<br />
Kinder<br />
Familienstand<br />
Familienstand<br />
n=1.314<br />
39%<br />
8%<br />
2%<br />
9%<br />
20%<br />
22%<br />
ledig, ohne Partnerschaft<br />
ledig, mit Partnerschaft<br />
Lebensgemeinschaft<br />
verheiratet<br />
geschieden/getrennt<br />
verwitwet<br />
44% geben an Kinder zu haben, wo<strong>bei</strong> die maximale Anzahl <strong>bei</strong> 7 Kindern liegt. Die meisten<br />
befragten Frauen (80%) haben jedoch ein oder zwei Kinder.<br />
Anzahl Anzahl Anzahl der der Kinder<br />
Kinder<br />
n=492<br />
12%<br />
36%<br />
5%<br />
3%<br />
44%<br />
1 Kind<br />
2 Kinder<br />
3 Kinder<br />
4 Kinder<br />
mehr als 4 Kinder
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 21<br />
Wissen Wissen über über über <strong>FEM</strong><br />
<strong>FEM</strong><br />
Viele Frauen erfuhren 2008 über die Semmelweisklinik vom <strong>FEM</strong>. Vor allem <strong>bei</strong> Kursen zum<br />
Thema Schwangerschaft und Geburt war dies eine Hauptinformationsquelle. Die<br />
Empfehlung durch nahe stehende Personen, wie Freunde und Familie spielt <strong>bei</strong> allen<br />
Angeboten eine wichtige Rolle. Viele <strong>FEM</strong> Besucherinnen kommen durch Mundpropaganda<br />
zu uns. Immer wichtiger in diesem Zusammenhang wird auch das Internet und die<br />
Vernetzung innerhalb Wiens, z.B.: mit ÄrztInnen, Spitälern, Ausbildungsstätten und<br />
anderen Beratungseinrichtungen.<br />
Von Von <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> w w eiß eiß ich ich …<br />
…<br />
n=1.314<br />
3%<br />
6%<br />
7%<br />
2%<br />
14%<br />
9%<br />
3% 2%<br />
28%<br />
26%<br />
FreundIn/Familie/Bekannte<br />
Semmelweisklinik<br />
Internet<br />
andere Spitäler<br />
Programmfolder<br />
Ausbildungsstätte/Schule<br />
Wohnnähe<br />
ÄrztIn<br />
von einer anderen Beratungseinrichtung<br />
Sonstige Quellen
22 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Projekte<br />
Projektar<strong>bei</strong>t hat im <strong>FEM</strong> einen hohen Stellenwert. Durch die spezifische Ausrichtung<br />
können im Rahmen von Projekten noch gezielter jene Personen erreicht werden, die<br />
ansonsten kaum an Gesundheitsförderungsmaßnahmen teilhaben oder für die die Schwelle<br />
zu regulären Versorgungsangeboten zu hoch ist. Auf den folgenden Seiten werden alle im<br />
Jahr 2008 laufenden Projekte kurz beschrieben. Diese sind:<br />
� "Essstörungswelten" – Fortbildungsprogramm in 4 Modulen<br />
� "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" - GWF<br />
� "Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind"<br />
� Themenschwerpunkt "Frauensexualität"<br />
� Audio-Informations-CD für blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderung zum<br />
Thema Gynäkologie<br />
� "Bodytalk" Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />
� <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />
� Österreichische Osteoporose Selbsthilfe – Wien<br />
� Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
� Informationsbroschüre für GynäkologInnen zum Thema Frauen mit Behinderung<br />
Die Fachtagung "Soziale Lage - Gender - Gesundheit", organisiert und durchgeführt in<br />
Kooperation mit dem BMSK, MEN und <strong>FEM</strong> Süd wird im Abschnitt zum MEN dargestellt.<br />
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong><br />
Bastiengasse 36-38<br />
1180 Wien<br />
Tel: 01/47615-5771<br />
Fax: 01/47615-5779<br />
E-mail: fem@aon.at
23<br />
"Essstörungswelten<br />
Essstörungswelten<br />
Essstörungswelten"<br />
Essstörungswelten " - Fortbildungsreihe<br />
4-teiliges interdisziplinäres Fortbildungsprogramm zu Prävention,<br />
Behandlung und Therapie von Essstörungen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Rund 200.000 Menschen leiden in Österreich irgendwann in ihrem Leben an einer<br />
Essstörung.<br />
Im Umgang mit Mädchen und Frauen mit Essstörungen sind nicht nur die Angehörigen<br />
hilflos, auch LehrerInnen, SchulärztInnen, HausärztInnen sind oft überfordert und<br />
verunsichert. Sie wissen nicht, wie sie die Problematik ansprechen oder behandeln sollen<br />
und wo sie adäquate Unterstützung bekommen. Auch TherapeutInnen und PsychologInnen<br />
werden in ihrer Ausbildung nicht ausreichend auf die spezielle Dynamik im Umgang mit<br />
Essstörungspatientinnen vorbereitet.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Zielgruppe: Klinische PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen und<br />
FachärztInnen, ErnährungswissenschafterInnen, DiätassistentInnen,<br />
LehrerInnen, u.v.m.<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Im Rahmen der Fortbildung werden störungsspezifische Inhalte<br />
interdisziplinär und schulenübergreifend vermittelt. Es wird<br />
aufgezeigt, wo die Möglichkeiten aber auch die Grenzen der<br />
einzelnen Berufsgruppen im Umgang mit Essstörungen liegen.<br />
Wichtige Punkte sind weiters Vernetzung mit anderen<br />
Berufsgruppen und die Ar<strong>bei</strong>t mit Angehörigen.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Seit Jänner 2006 laufend<br />
Projektleitung:<br />
Projektleitung:<br />
Dr. in Renate Gänszle<br />
fem@aon.at<br />
23
24<br />
24<br />
Gesundheit Gesundheit fü für fü r wohnungslose wohnungslose Frauen Frauen in in Wien Wien Wien -<br />
GWF<br />
GWF<br />
Maßgeschneidertes, aufsuchendes Gesundheitsangebot<br />
(Krisenintervention, psychologische Beratung, gynäkologische<br />
Sprechstunden, Bewegungsangebote, Frauengruppen) für<br />
wohnungslose Frauen vor Ort in ausgewählten Einrichtungen der<br />
Wiener Wohnungslosenhilfe<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
In Wien leben aktuell etwa 500 - 1000 allein stehende Menschen auf der Strasse, unter<br />
ihnen zwischen 20 und 25% Frauen. In Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe bzw.<br />
in Häusern der VertragspartnerInnen leben ca. 500 Frauen. Zur spezifischen<br />
Gesundheitssituation von wohnungslosen Frauen gibt es derzeit kaum konkrete<br />
wissenschaftliche Daten.<br />
Das Bild der Wohnungslosenhilfe ist ein von Männern dominiertes und geprägtes. An ein<br />
frauengerechtes, bedarfsorientiertes Betreuungs- und Beratungsangebot wird nur in<br />
speziellen Einrichtungen gedacht. Frauen werden zu einer Rand- und Problemgruppe<br />
innerhalb einer Rand- und Problemgruppe. Sie müssen sich in einen an männlichen<br />
Bedürfnissen orientierenden Rahmen einfügen und werden in von Männern dominierten<br />
Einrichtungen untergebracht.<br />
Schamgefühl und Angst vor Abweisung nennen wohnungslose Menschen als Hauptgründe<br />
dafür, die regulären ambulanten und stationären Versorgungsangebote nicht zu nutzen.<br />
Auch schlechte Erfahrungen mit medizinischem Personal oder mangelndes Vertrauen zu<br />
Ärztinnen und Ärzten führen zur Ablehnung von Standardangeboten. Viele ignorieren ihren<br />
schlechten Gesundheitszustand und sehen für einen Besuch <strong>bei</strong>m Arzt/<strong>bei</strong> der Ärztin keine<br />
Notwendigkeit.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
� Ermöglichung der Inanspruchnahme eines ganzheitlichen Gesundheitsangebotes<br />
zur Stabilisierung der psychischen und physischen Gesundheit von wohnungslosen<br />
Frauen<br />
� Übermittlung zu weiterführenden Maßnahmen mit entsprechender Nachsorge<br />
� Frühzeitige Interventionen, um teure stationäre Behandlungen und Einlieferungen<br />
in Notfallsambulanzen zu vermindern
25<br />
� Stärkung der eigenen gesundheitlichen Ressourcen durch medizinische,<br />
sozialar<strong>bei</strong>terische und psychotherapeutische Unterstützung, um autonom über<br />
die Inanspruchnahme des gesundheitlichen Regelsystems entscheiden zu können<br />
� Aufbau eines multiprofessionellen Netzwerkes innerhalb des regulären<br />
Versorgungssystems<br />
� Förderung der Zusammenar<strong>bei</strong>t und des gegenseitigen Verständnisses zwischen<br />
Gesundheits- und Sozialbereich<br />
� Unterstützung <strong>bei</strong>m Erkennen von Ressourcen und Möglichkeiten der<br />
unterschiedlichen Einrichtungen hinsichtlich Gesundheitsförderung und<br />
Gesundheitsversorgung der Bewohnerinnen<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Das Projekt "Gesundheit für wohnungslose Frauen in Wien" besteht aus der Entwicklung<br />
und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen für die spezifische Zielgruppe<br />
wohnungsloser Frauen. Das aufsuchende Gesundheitsangebot richtet sich an die derzeit ca.<br />
500 Frauen, die in den Häusern der Wiener Wohnungslosenhilfe untergebracht sind. Die<br />
Bewohnerinnen der derzeit 13 betreuten Wohneinrichtungen werden von den Angeboten<br />
informiert und können diese jederzeit nützen.<br />
In den Einrichtungen wurden gynäkologische, psychosoziale sowie psychologische und<br />
therapeutische Angebote gesetzt, je nach Bedarf der jeweiligen Einrichtung und deren<br />
Bewohnerinnen. Die Angebote werden für jede Einrichtung maßgeschneidert. Es wird darauf<br />
geachtet bestehende Ressourcen des Hauses zu nützen (z.B. PSD Dienste oder hauseigene<br />
Gesundheitsangebote) bzw. gemeinsam nach Synergien zu suchen.<br />
Ein besonderes Interesse gilt dem Aufbau eines multiprofessionellen Netzwerks innerhalb<br />
des regulären Versorgungssystems, um den Frauen in Folge die Inanspruchnahme von<br />
medizinischen Leistungen und Gesundheitsdiensten außerhalb ihrer Einrichtung zu<br />
erleichtern bzw. erst zu ermöglichen.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Im 3. Projektjahr 2008 fanden im Rahmen der aufsuchenden<br />
Gesundheitsangebote 1334 Kontakte mit wohnungslosen Frauen<br />
statt. 174 Kontakte fanden im Rahmen von Frauengruppen statt, 975<br />
Kontakte in den psychologischen /psychosozialen Einzelberatungen<br />
und 185 Kontakte fanden mit der Gynäkologin statt. Im Vergleich<br />
zum 2. Projektjahr 2007 zeigt sich damit eine Erhöhung der Anzahl<br />
der Kontakte um 370, dies entspricht einer Erhöhung um mehr als<br />
38% der gesamten Kontakte des Jahres 2007.<br />
Eine wichtige Weiterentwicklung des Projektes erfolgte 2008 durch<br />
die Erstellung einer Wort/Bild Marke sowie eines Flyers, eines<br />
Informationsplakates und dem Einrichten einer projektspezifischen<br />
E-Mail-Beratung. Der Flyer, das Plakat sowie die E-Mail-Kärtchen<br />
werden ab Jänner 2009 in den Häusern sowie <strong>bei</strong><br />
VernetzungspartnerInnen aufgelegt werden.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
25<br />
Kooperatio KooperationspartnerInnen/<br />
Kooperatio KooperationspartnerInnen/<br />
nspartnerInnen/<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen<br />
Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />
Wien<br />
NeunerhausArztteam/Verein<br />
Neunerhaus<br />
Männergesundheitszentrum MEN<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
Seit September 2005 laufend<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Julia Karinkada<br />
j.karinkada@fem.at
26<br />
26<br />
"Ernährung, Ernährung, Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind Kind" Kind<br />
Ernährungs- und Bewegungsprogramm für übergewichtige<br />
Mütter und deren Kinder unter Einbeziehung der Familie<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangspunkt für das geplante Projekt ist die steigende Zahl an übergewichtigen<br />
Menschen und die mit dem Übergewicht verbundenen gesundheitsschädigenden Risiken.<br />
Hier<strong>bei</strong> wird auch ein besonderes Augenmerk auf die steigende Zahl an übergewichtigen<br />
Kindern gelegt. Ein weiteres Augenmerk liegt in der speziellen Problematik weiblichen<br />
Übergewichts. Gesellschaftliche Ideale, Körpernormen und –zwänge lassen Frauen viel<br />
stärker unter ihrem Übergewicht leiden als Männer. In Österreich sind rund 21 Prozent aller<br />
Frauen und 54 Prozent der Männer übergewichtig.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Vorrangige Ziele des Projekts sind ein positives Körpererleben und eine Steigerung des<br />
Selbstwerts und des subjektiven Wohlbefindens der Teilnehmerinnen, eine langfristige<br />
Gewichtsreduktion und Erhöhung der körperlichen Aktivität, die nachhaltige Änderung des<br />
Lebensstils in Bezug auf Ernährung und Bewegung, sowie die Prävention diverser<br />
Erkrankungen.<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Das Projekt <strong>bei</strong>nhaltet neben einem 16-wöchigen Mütter- und Kinderernährungsprogramm<br />
auch ein professionelles und bedürfnisorientiertes Bewegungsangebot und Training, sowie<br />
psychologisches Einzelcoaching für die Mütter und Selbstwerttraining der Kinder.<br />
Ernährungsvorträge, Koch- und Bewegungsevents für die ganze Familie machen<br />
Veränderungen lustvoll und positiv erlebbar und dienen der Nachhaltigkeit. Ein<br />
Nachbetreuungsangebot, das sich über weitere 6 Monate erstreckt, ist zur Etablierung der<br />
Verhaltensänderung gedacht. In einem zweiten 16-wöchigen Durchlauf wurden die<br />
Erkenntnisse und Evaluationsergebnisse des ersten Kursprogramms genützt und konnten in<br />
die Umsetzung des zweiten Kursprogramms im Rahmen von Modifizierungen und<br />
Adaptierungen einfließen. Für etwaige Geschwisterkinder wird durchgehend<br />
Kinderbetreuung während der Kursprogramme angeboten.<br />
Innovative Elemente des Projekts "Ernährung, die bewegt – für Mutter und Kind" sind:<br />
� Die klare Ausrichtung, das gesamte Familiensystem (egal, wie die Familie<br />
zusammengesetzt ist, es waren Alleinerzieherinnen darunter, wo Großeltern<br />
miteinbezogen wurden) zu erreichen. Übergewicht und falsche<br />
Ernährungsgewohnheiten sind oftmals ein Thema für die gesamte Familie.<br />
� Der Vielschichtigkeit des Themas Übergewicht durch einen ganzheitlichen<br />
Programmansatz gerecht zu werden. Neben Ernährungswissen und<br />
Bewegungseinheiten werden auch Themen wie Stress, Selbstbewusstsein,<br />
Konfliktmanagement, Familienaktivitäten und Familienrituale berücksichtigt. Es<br />
wird auf unterschiedliche Settings geachtet.
27<br />
� Bevorzugte Zielgruppe sind sozial benachteiligte Familien, da diese durch andere<br />
Programme nur schwer zu erreichen sind. Das Programm "Ernährung, die bewegt<br />
– für Mutter und Kind" ist möglichst niederschwellig angelegt. Die Kosten betrugen<br />
pro Durchlauf 16 € für die gesamte Familie. Geschwisterkinder wurden während<br />
des gesamten Durchganges mitbetreut. Die Themen in den Kursen wurden den<br />
Bedürfnissen und Alltagsrealitäten der Familie angepasst.<br />
� Frauenraum geben: Durch den parallel laufenden Kinderkurs und die über den<br />
gesamten Kurszeitraum laufende Geschwisterkinderbetreuung können sich die<br />
Mütter innerhalb ihrer Kurseinheiten untereinander in Ruhe austauschen und<br />
vernetzen und auch Themen zuwenden, die nur sie allein betreffen.<br />
Im Bereich der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t und Vernetzung findet eine enge Kooperation mit<br />
niedergelassenen ÄrztInnen und Apotheken statt, sowie mit relevanten<br />
VernetzungspartnerInnen des <strong>FEM</strong> (Kindergärten, Mutter-Kind-Einrichtungen,<br />
Beratungsstellen,…). Ein umfangreicher Aktionstag im Rahmen der femvital Messe im<br />
Rathaus und die Entwicklung eines praktischen Folders zum Thema trugen dazu <strong>bei</strong>, das<br />
Mutter-Kind-Trainingsprogramm bekannt zu machen und wichtige Erkenntnisse und Tipps<br />
zu publizieren.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Hinsichtlich der Gewichtsreduktion nahmen die Mütter durchschnittlich etwas mehr als<br />
sechs Kilogramm in 16 Wochen ab und konnten diesen Gewichtsverlust weitestgehend bis<br />
zum Ende der Nachbetreuungsphase - nach einem Jahr – halten. Die Kinder stabilisierten<br />
bzw. nahmen Gewicht ab. Die Zufriedenheit mit den Ernährungsgewohnheiten war nach<br />
fast einem Jahr deutlich gestiegen. Eine Bewegungssteigerung im Alltag erfolgte sowohl <strong>bei</strong><br />
den Müttern als auch <strong>bei</strong> den Kindern. Ebenfalls gelungen ist eine Steigerung des<br />
körperlichen und seelischen Wohlbefindens. Die Selbstakzeptanz und Selbstzufriedenheit<br />
der Mütter stieg. Das Selbstbewusstsein <strong>bei</strong> den Kindern erhöhte sich. Sowohl <strong>bei</strong> den<br />
Buben als auch <strong>bei</strong> den Mädchen verbesserte sich der Umgang mit sozialen Situationen.<br />
Im Jahr 2008 fanden 39 persönliche und 8 telefonische Beratungen statt, es gab 42<br />
Kurskontakte und 196 Teilnehmende <strong>bei</strong> den Aktivitäten im Rahmen<br />
der Abschlussveranstaltung.<br />
Am 16.12.2008 wurde das Projekt "Ernährung, die bewegt – für<br />
Mutter und Kind" mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien<br />
ausgezeichnet. Es belegte den 2. Platz in der Kategorie<br />
Gesundheitsförderung und Prävention.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
27<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen<br />
Fonds Gesundes Österreich<br />
Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit/ Fonds Soziales<br />
Wien<br />
MA 38/<br />
Wiener Lebensmittel- und<br />
Ernährungsservice<br />
ARGE Gesundheitserziehung<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
Jänner 2007-Dezember 2008<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Andrea Brinek<br />
fem@aon.at
28<br />
28<br />
Themenschwerpunkt Themenschwerpunkt "Frauensexualität<br />
Frauensexualität<br />
Frauensexualität"<br />
Frauensexualität<br />
Beratung, Information, Therapie, Workshops, Behandlungen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Seit 2001 bietet das <strong>FEM</strong> einen Beratungs- und Informationsschwerpunkt zu<br />
Frauensexualität an.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ein wesentliches Anliegen in der Ar<strong>bei</strong>t des <strong>FEM</strong> sind die Interdisziplinarität und die breite<br />
Angebotspalette von Information, Prävention, niedrigschwelliger Beratung bis hin zu<br />
gynäkologischer Abklärung und klinisch psychologischer Behandlung und Therapie.<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Frauen und Mädchen wird ein Angebotspool an Beratungen, Workshops, Vorträgen,<br />
Behandlungen, Körperar<strong>bei</strong>t zur Verfügung gestellt, aus dem sie frei wählen können, je nach<br />
dem, was sie brauchen, damit sie ihr Thema/Problem bear<strong>bei</strong>ten und lösen können.<br />
Außerdem wurde ein Wien weites Vernetzungsforum zum Thema Frauensexualität<br />
geschaffen, das sich mehrmals im Jahr zum Austausch und zur gegenseitigen Fortbildung<br />
trifft. Themenschwerpunkte im Jahr 2008 waren Internetpornografie <strong>bei</strong> Jugendlichen sowie<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Julia Karinkada<br />
j.karinkada@fem.at<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
von DUREX (SSL Healthcare<br />
Österreich GmbH)<br />
weibliche Genitalkorrekturen.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Im Jahr 2008 gab es 108 psychologische Sexualberatungen, 44<br />
gynäkologische Beratungen und 345 Telefonberatungen in diesem<br />
Themenbereich. Mit den Workshops "Mit Sicherheit verliebt"<br />
wurden 2008 716 Mädchen und 496 Burschen erreicht. Außerdem<br />
wurde im Jahr 2008 eine Marke entworfen, LOLA, die der<br />
Bekanntmachung des Sexualitätsschwerpunkts im <strong>FEM</strong> dient und<br />
die mit freecards an Schulen, VernetzungspartnerInnen, relevanten Institutionen, etc.<br />
verteilt wurde.
29<br />
Audio Audio-Info Audio Info Info-CD Info CD für für für blinde blinde Frauen Frauen und und Frauen Frauen mit<br />
mit<br />
Sehbehinderung Sehbehinderung zum zum Thema Thema Gynäkologie<br />
Gynäkologie<br />
Erstellung einer CD zum Thema gynäkologischer Betreuung für<br />
blinde Frauen und Frauen mit Sehbehinderungen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Blinde und sehbehinderte Frauen besuchen wie andere Frauen mit Behinderungen seltener<br />
notwendige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen als nicht behinderte Frauen. Sie sind<br />
aufgrund ihrer Behinderungen <strong>bei</strong>m Besuch der GynäkologIn mit Barrieren<br />
unterschiedlichster Art konfrontiert.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
� Erleichterung des Zugangs von blinden und sehbehinderten Frauen zur<br />
gynäkologischen Vorsorge und Versorgung<br />
� Informationsvermittlung in einer für Frauen mit Sehbehinderung oder Erblindung<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
geeigneten Kommunikationsform: Hör CD<br />
Erstellung einer Audio-Informations-CD mit dem Inhalt: Aufklärung über den weiblichen<br />
Zyklus und Körper, Darstellung von Anlassfällen den/die<br />
GynäkologIn aufzusuchen, Information über die Wahlfreiheit der<br />
Ärztin/des Arztes, glossarische Beschreibung von<br />
Untersuchungsmethoden und -anlässen, Möglichkeit der<br />
Grenzsetzung und Selbstbestimmung während der gynäkologischen<br />
Untersuchung, hilfreiche Informationen zur Suche der geeigneten<br />
Ärztin/ des Arztes, Hinweise für Begleitpersonen.<br />
Die Hör-CD wurde in Anlehnung an die gemeinsam mit den<br />
Expertinnen von Ninlil (Verein gegen sexuelle Gewalt an Frauen mit<br />
Lernschwierigkeiten und Mehrfachbehinderungen) erstellte gynäkologische<br />
Informationsbroschüre für Frauen mit Lernschwierigkeiten umgesetzt.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
29<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
Förder FördergeberInnen<br />
Förder FördergeberInnen<br />
geberInnen<br />
Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />
Wien, Ninlil<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
2008<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Maria Bernhart<br />
m.bernhart@fem.at
30<br />
30<br />
"Bodytalk Bodytalk Bodytalk" Bodytalk Workshops<br />
Workshops für Jugendliche zur Prävention von Essstörungen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Die Kampagne "Wahre Schönheit" der Körperpflegemarke Dove hat das Ziel eine breite<br />
öffentliche Diskussion zu den Themen Schönheit, Selbstbewusstsein, Körperkult,<br />
Jugendwahn in Gang zu bringen. <strong>FEM</strong> wurde hier<strong>bei</strong> als Kooperationspartnerin ausgewählt.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Im Rahmen der Kampagne von DOVE führt <strong>FEM</strong> Workshops durch, deren Ziel es ist, eine<br />
altersgerechte Auseinandersetzung mit Körperbild, Rollenidentität und Selbstwert, die<br />
Beschäftigung mit Schönheitsidealen und gesellschaftlichen Normen, das Hinterfragen des<br />
eigenen Umgangs mit verschiedenen Emotionen, Krisen und Konflikten anzuregen. Die<br />
Body Talk Workshops richten sich an Schulklassen sowie diverse Jugendgruppen (ca. ab<br />
dem Alter von 12 Jahren) und werden von Mädchen und Burschen besucht.<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß Maßnahmen<br />
nahmen<br />
In kostenlosen Schulworkshops werden folgende Inhalte vermittelt: die gängigen<br />
Schönheitsnormen hinterfragen, sich unabhängiger von gesellschaftlich erwarteten<br />
Körperbildern zu erleben, einen liebevollen und bewussten Umgang mit dem eigenen<br />
Körper vermitteln, das Selbstbewusstsein zu steigern, auf die Gefahren von Diäten<br />
hinweisen, für das Thema Essstörungen zu sensibilisieren, die Hemmschwelle, sich Hilfe zu<br />
holen, senken.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
Kooperationspartnerin<br />
Kooperationspartnerin<br />
<strong>FEM</strong> ist bereits seit März 2005<br />
Kooperationspartnerin von Dove im<br />
Rahmen der "Initiative für wahre<br />
Schönheit und wahres<br />
Selbstbewusstsein".<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Maria Bernhart<br />
m.bernhart@fem.at<br />
teil.<br />
Praktische Übungen und theoretische Wissensvermittlung sollen<br />
die Schülerinnen vor allem anregen, ihr eigenes Essverhalten zu<br />
hinterfragen und für das Thema Essstörungen sensibilisieren.<br />
Die von der Körperpflegemarke DOVE finanzierten Workshops<br />
werden nach Absprache mit den Lehrerinnen mithilfe von<br />
praktischen Übungen und unterschiedlichem Film- und<br />
Anschauungsmaterial an Alter, Bedürfnisse und Fragestellungen<br />
der Jugendlichen angepasst.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Seit 2005 nahmen 4.600 Jugendliche an den Bodytalk Workshops
31<br />
Österreichische Österreichische Osteoporose Osteoporose Selbsthilfe Selbsthilfe – Wien<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
In Österreich leiden etwa 750 000 Frauen und Männer an Osteoporose. Die Diskrepanz<br />
zwischen dem hohen Erkrankungsrisiko und dem geringen Informiertheitsgrad der<br />
Bevölkerung zeigt die dringende Notwendigkeit des Selbsthilfeprojekts als Hilfssystem der<br />
Integration zwischen den Angeboten des Gesundheitswesens und der Einzelnen, die zum<br />
Ausgangspunkt der Gründung der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfe Wien wurde.<br />
Ziele/ Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/ Zielgruppe<br />
� Schaffung eines Bewusstseins für die Krankheit<br />
� Hilfestellung zur Umsetzung medizinischer, ernährungswissenschaftlicher und<br />
sportmedizinischer Information.<br />
� Stressreduktion, Entlastung und Entängstigung, Ermutigung und Stärkung zur<br />
Entfaltung von vorhandenen Potentialen.<br />
� Ermutigung zur Selbstverantwortlichkeit<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t im Bereich Prävention und Behandlung von Osteoporose,<br />
Durchführung von Selbsthilfegruppen, Informationsveranstaltungen<br />
für Betroffene und MultiplikatorInnen<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Die täglich besetzte Infohotline zählt im Schnitt 5-7 Kontakte pro<br />
Tag. Mehr als 2000 Personen erhalten jährlich Informationsmaterial<br />
über Osteoporose und über 600 TeilnehmerInnen nehmen an den Veranstaltungen der<br />
Osteoporose Selbsthilfe teil.<br />
Ein 4mal jährlich erscheinender Newsletter, eine Homepage, Rundbriefe an ÄrztInnen und<br />
öffentliche Auftritte runden das Informationsangebot der Selbsthilfe ab.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
Die Österreichische Osteoporose<br />
Selbsthilfe wurde 1996 im<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong><br />
gegründet.<br />
31
32<br />
32<br />
<strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong>-Elternambulanz<br />
<strong>FEM</strong> Elternambulanz<br />
Spezialambulanz im Wilhelminenspital für psychische Krisen<br />
rund um die Schwangerschaft<br />
Die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz ist eine psychologisch/psychotherapeutische Spezialambulanz für<br />
Schwangere in psychischen Krisen in Anbindung an die geburtshilflichen ambulanten<br />
Angebote des Wilhelminenspitals, in der eine diagnostische Abklärung, Krisen- und<br />
Kurzintervention und nötigenfalls Weitervermittlung an eine längerfristige Betreuungsform<br />
stattfindet. Das Angebot dient der Prävention prä-, peri-, sowie postpartaler psychischer<br />
Symptomatik. Durch ein muttersprachliches Beratungsangebot können auch<br />
türkischsprachige Schwangere die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz in Anspruch nehmen.<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Die Schwangerschaft und frühe Elternschaft kann für viele Frauen und Paare eine Zeit<br />
möglicher Krisen sein und verlangt in vielen Bereichen eine Neuorientierung. Frauen<br />
einfacherer Bildungsschichten und Migrantinnen erhalten zudem weniger professionelle<br />
Unterstützung, geburtsvorbereitende Informationen und Kurse.<br />
Für Frauen, die an sich schon psychisch und sozial belastet sind bzw. psychische Krisen in<br />
ihrer Biografie aufweisen, kann eine Schwangerschaft zu starker Destabilisierung führen bis<br />
hin zur Entwicklung von psychischen/psychiatrischen Störungen, die ohne frühzeitige<br />
Behandlung negative Folgen für Mutter und Kind haben können.<br />
Wien weist eine vergleichsweise hohe Inzidenz (21%) an postpartalen Depressionen <strong>bei</strong><br />
Müttern auf. Die internationale Inzidenzrate liegt <strong>bei</strong> 14-18%.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Das Angebot der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz richtet sich an:<br />
� Frauen, die während der Schwangerschaft psychische Krisen aufweisen<br />
� Schwangere mit einer psychiatrischen Anamnese<br />
� Frauen, die aufgrund erhobener diagnostischer Indikatoren gefährdet sind während<br />
oder nach der Schwangerschaft psychisch instabil zu werden.<br />
� Mütter/Eltern nach der Geburt<br />
� Schwangere Migrantinnen und Mütter<br />
Die <strong>FEM</strong>-Elternambulanz wurde neben der bestehenden Spezialambulanz für medizinische<br />
Risikoschwangerschaften im Wiener Wilhelminenspital implementiert. Sie hat es sich zum<br />
Ziel gesetzt, Frauen den Zugang zu psychosozialer Abklärung und Begleitung während der<br />
Schwangerschaft zu erleichtern. Durch die Anbindung an die geburtshilfliche Ambulanz, die<br />
enge Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem Team des Krankenhauses und durch den flexiblen<br />
unbürokratischen und niederschwelligen Betrieb der Einrichtung wird rasche Unterstützung,<br />
Krisenintervention, Beratung, Begleitung sowie eine gute Weiterüberweisung ermöglicht.
33<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Das Angebot der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz umfasst das Erkennen und Diagnostizieren von<br />
möglichen psychischen Belastungsfaktoren während der Schwangerschaft im Sinne der<br />
Prävention von peri- und postpartalen psychischen Störungen, sowie eine frühzeitige<br />
Intervention und Maßnahmenentwicklung. Es finden Orientierungsgespräche, Diagnostik,<br />
Krisenintervention, Entlastungsgespräche, Kurzzeitbegleitung im ambulanten Rahmen statt.<br />
Wegen des hohen Anteils an Schwangeren mit türkischer Herkunft im Wilhelminenspital<br />
werden im Rahmen der Elternambulanz eigens Sprechstunden mit muttersprachlichen<br />
Beratungsangeboten eingerichtet.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Insgesamt fanden im Jahr 2008 762 Beratungskontakte statt, davon 556 deutschsprachige<br />
und 206 türkischsprachige.<br />
Die Dokumentation der Klientinnen der <strong>FEM</strong>-Elternambulanz ergab folgendes Bild: Die<br />
Frauen waren zum Großteil zwischen 20 und 39 Jahren alt, verheiratet oder in fester<br />
Partnerschaft, die Muttersprache war <strong>bei</strong> 55% der Klientinnen Deutsch und <strong>bei</strong> 29%<br />
Türkisch. Etwa die Hälfte der Frauen hat schon Kinder, wo<strong>bei</strong> die Mehrheit dieser Frauen 1<br />
Kind hat und das zweite erwartet. Nahezu ein Drittel der Frauen kam aus dem 16. Bezirk, in<br />
dem auch das Wilhelminenspital angesiedelt ist.<br />
Die Mehrheit der Frauen, nämlich 79% nahmen zum ersten Mal ein Beratungsangebot der<br />
<strong>FEM</strong> Elternambulanz in Anspruch. Erfahren von den Angeboten der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz<br />
haben Sie zum Großteil vom medizinischen Personal des Wilhelminenspitals.<br />
Die persönlichen Beratungen, die 2008 im Rahmen der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz stattfanden,<br />
waren zu 28% Informationsberatungen und zu weiteren 28% akute Kriseninterventionen.<br />
12% fielen unter die Kategorie Psychotherapie und 19% psychologische Behandlung.<br />
Mehr als die Hälfte der Frauen nahmen 1-2 Beratungstermine in Anspruch, ein Drittel kam<br />
bis zu 10 Terminen, der Rest der Frauen nahmen einen längeren Beratungsprozess in<br />
Anspruch. 2008 wurde die Ambulanz vermehrt von Frauen nach der<br />
Geburt frequentiert im Sinne der Vermeidung postpartaler Krisen<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
und akuter Überforderungssituationen.<br />
Koo KooperationspartnerInnen/<br />
Koo perationspartnerInnen/<br />
Der große Erfolg nach nun 3 Jahren zeigt, dass das Konzept dieses<br />
Projekts dem Bedarf und Bedürfnissen der Frauen angepasst ist.<br />
Durch die sorgfältige Implementierung der <strong>FEM</strong>- Elternambulanz in<br />
die Strukturen der Geburtshilfe des Wilhelminenspitals und durch<br />
das große Engagement und die Unterstützung des<br />
Krankenhausteams besteht die <strong>FEM</strong> - Elternambulanz seit März<br />
2006 und ist sehr gut ausgelastet. Die zusätzlichen Beratungszeiten<br />
der <strong>FEM</strong> - Elternambulanz für türkischsprachige Frauen erwiesen<br />
sich als ebenso nötig wie die Funktion der Ambulanz als<br />
Vermittlungs- und Abklärungsstelle.<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen<br />
33<br />
Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit/Fonds Soziales<br />
Wien<br />
Geburtshilfliche Abteilung im Wiener<br />
Wilhelminenspital<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
Seit Jänner 2006 laufend<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Franziska Pruckner<br />
fem@aon.at
34<br />
34<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
Niederschwellige und kostenlose Beratung im<br />
Schwangerschaftskonflikt<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
In Wien können Frauen in privaten Institutionen oder Gemeindespitälern einen<br />
Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Rechtlich vorgeschrieben ist in jedem Fall ein<br />
Informationsgespräch mit einer ÄrztIn/einem Arzt.<br />
Seit 1975 ermöglicht ein Gesetz die alleinige Entscheidungsfreiheit der Frau über einen<br />
Schwangerschaftsabbruch.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Beratung und Information für Frauen im Schwangerschaftskonflikt<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß Maß nahmen<br />
Psychologische Einzelberatungen und Telefonberatungen zum Thema<br />
Schwangerschaftskonflikt, Schwangerschaftsabbruch, anonyme Geburt, etc.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen<br />
Wiener Krankenanstaltenverbund<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
Seit Jänner 2006 laufend<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Maria Bernhart<br />
m.bernhart@fem.at<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Die Frauen suchen zum Teil von selbst die psychologische<br />
Beratung auf und werden zum anderen Teil von der<br />
gynäkologischen Ambulanz der Semmelweisklinik oder der<br />
Rudolfstiftung auf die Möglichkeit dieses Gesprächs vor der<br />
Durchführung eines Abbruchs hingewiesen. Der Beratungszeitraum<br />
ist jeden Donnerstag zwischen 8.00 h und 11.00 h zeitgleich zu den<br />
Öffnungszeiten der gynäkologischen Ambulanz, <strong>bei</strong> Bedarf werden<br />
jedoch auch an anderen Tagen zusätzliche Termine vereinbart oder<br />
spontane Beratungen durchgeführt.<br />
� Anzahl der persönlichen Beratungen 2008: 95<br />
� Anzahl der telefonischen Beratungen 2008: 143
35<br />
Informationsbroschüre Informationsbroschüre für für für Gynäk GynäkologInnen Gynäk GynäkologInnen<br />
ologInnen zum<br />
zum<br />
Thema Thema Frauen Frauen mit mit mit BBehinderung<br />
B ehinderung<br />
Erstellung eines Informationsflyers für GynäkologInnen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Frauen mit Lernschwierigkeiten werden oft von ÄrztInnen nicht als "Gesprächspartnerin"<br />
wahrgenommen, obwohl sie durchaus dazu in der Lage sind, Ihre Anliegen souverän<br />
vorzubringen und somit selbstbestimmt zu handeln.<br />
Laut der Studie "Barrierefrei" (Wiener Programm für Frauengesundheit, Univ. Prof. in Dr. in<br />
Wimmer-Puchinger, 2004) geben zwei Drittel der befragten FrauenärztInnen an, dass der<br />
Umgang mit behinderten Frauen kein Thema in deren Aus- und Weiterbildung war.<br />
Problematisch in der Behandlung behinderter Frauen empfinden die GynäkologInnen den<br />
erhöhten Zeitaufwand <strong>bei</strong> der Untersuchung (An- und Ausziehen und auch <strong>bei</strong> der<br />
Untersuchung selbst), sowie baulichen Barrieren Ihrer Praxen und Untersuchungsgeräte. Im<br />
Rahmen dieser Studie wurde von Seiten der GynäkologInnen und auch der<br />
(lern)behinderten Frauen der Wunsch nach mehr Informationsmaterial in gedruckter Form<br />
laut<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Für GynäkologInnen als Hilfestellung zur Betreuung und den Umgang mit Patientinnen mit<br />
unterschiedlichen Behinderungsarten.<br />
Maß Maßnahmen<br />
Maß nahmen<br />
Erstellung eines Informationsflyers für GynäkologInnen zur<br />
Aufklärung über diverse Behinderungsarten und Umgang mit<br />
Patientinnen, die eine Behinderung haben.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
35<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
KooperationspartnerInnen/<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen<br />
Wiener Frauengesundheitsprogramm/Fonds<br />
Soziales Wien<br />
Verein NINLIL - Verein gegen sexuelle<br />
Gewalt an Frauen mit<br />
Lernschwierigkeiten und<br />
Mehrfachbehinderungen<br />
Projektlaufzeit<br />
Projektlaufzeit<br />
2008<br />
Projektleitung<br />
Projektleitung<br />
Mag. a Maria Bernhart<br />
m.bernhart@fem.at
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 37<br />
� <strong>FEM</strong> Süd<br />
�� Das <strong>FEM</strong> Süd Team<br />
Das interkulturelle und multidisziplinäre Team des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd<br />
wurde im Jahr 2008 um vier Mitar<strong>bei</strong>terinnen erweitert und besteht mittlerweile aus<br />
sechzehn Frauen. Mit Mag. a Christa Bauer kam eine neue Mitar<strong>bei</strong>terin für das Projekt<br />
"Nach Herzenslust – leichter leben" dazu, außerdem unterstützt sie das psychologische<br />
Beratungsteam im <strong>FEM</strong> Süd. Nuray Sümbültepe Keegan hat die Projektorganisation von<br />
"Gesundheitsinformation für MigrantInnen" nach dem Ausscheiden von Dina E<strong>bei</strong>d<br />
übernommen und ist somit eine wichtige organisatorische Stütze des Teams. Zum<br />
Projektteam "Ich bleibe gesund – türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />
Vorsorgeuntersuchung" ist mit Seher Ünsal, eine neue Mitar<strong>bei</strong>terin hinzugekommen, da<br />
Berna Erbas nach sechs Jahren engagierter Tätigkeit im <strong>FEM</strong> Süd einen neuen beruflichen<br />
Weg eingeschlagen hat. Umyma El-Jelede wurde als Gesundheitsberaterin für arabische und<br />
afrikanische Frauen ab September 2008 durch Josephine Hauser unterstützt. Mireille N'twa,<br />
die davor als geringfügige Mitar<strong>bei</strong>terin dieses Projekt unterstützte, konnte aufgrund einer<br />
neu begonnenen Berufsausbildung nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />
(Die <strong>FEM</strong> Süd Mitar<strong>bei</strong>terinnen sind auf der nächsten Seite namentlich angeführt)
38 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
3. Reihe: Patricia Chavez de Six, Buchhaltung; Mag. a Christa Bauer, Klinische und<br />
Gesundheitspsychologin in Ausbildung, Beratung; Seher Ünsal, Beratung, Organisation;<br />
Mag. a Kathleen Löschke, Klinische und Gesundheitspsychologin, stellv. Leitung; Mag. a Karin<br />
Korn, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement; Umyma El-Jelede,<br />
Bakk.a, Beratung und Organisation; Nuray Sümbültepe Keegan, Projektmitar<strong>bei</strong>t und<br />
Organisation.<br />
2. Reihe: Mag. a Ekim San, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement und<br />
Beratung; Mag. a Nina Schnaubelt, Psychotherapeutin und Pädagogin, Beratung, Therapie<br />
für Mädchen; Mag. a Hilde Wolf, Klinische und Gesundheitspsychologin, Leitung; Mag. a<br />
Huberta Haider, Klinische und Gesundheitspsychologin, Projektmanagement und Beratung;<br />
Mag. a Serpil Özsoy, Pharmazeutin, Beratung.<br />
1. Reihe: Mag. a Sonja Rader, Klinische und Gesundheitspsychologin, Beratung und<br />
Organisation; Slavica Blagojevic, Pädagogin, Organisation; Mag. a Eva Trettler, Klinische und<br />
Gesundheitspsychologin, Beratung, Projektmanagement; Josephine Hauser, Beratung und<br />
Organisation.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 39<br />
�� Das <strong>FEM</strong> Süd in Zahlen<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
Anzahl Anzahl Anzahl der der Kontakte<br />
deutschsprachig deutschsprachig fremdsprachig<br />
Telefon 10.343 4.652<br />
E-Mail 10.374 2.612<br />
Kurse, Gruppen & Behandlungen 2.320<br />
Schulworkshops 834<br />
Persönliche Beratungen 954 1.758<br />
"Gesundheitsinformation für MigrantInnen" & weitere<br />
Vorträge für Migrantinnen<br />
Delegationen 44<br />
11.382<br />
Summe: Kontakte durch laufendes Programm 24.869 20.404<br />
"Nach Herzenslust – leichter leben" – interdisziplinäres und<br />
interkulturelles Adipositasprogramm für Mädchen und Frauen<br />
"Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen"2 – gender- und<br />
kulturspezifische betriebliche Gesundheitsförderung<br />
"Ich bleibe gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen<br />
der Vorsorgeuntersuchung<br />
"(f)itworks" – Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t<br />
suchender Menschen im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting<br />
"Schlank ohne Diät" 264<br />
Fachtagung "Soziale Lage – Gender – Gesundheit" 170<br />
2.315<br />
890<br />
350<br />
1.287<br />
Summe: Kontakte durch Projekte & Veranstaltungen 5.286<br />
KONTA KONTAKTE KONTA KTE GESAMT GESAMT<br />
50.559<br />
50.559
40 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Klientinnen Klientinnen und und Kontakte Kontakte Kontakte nach nach Sprachen<br />
Sprachen<br />
Im Rahmen des laufenden Programms ist die Anzahl an Kontakten mit deutschsprachigen<br />
und fremdsprachigen Frauen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. So konnten um 4.584<br />
deutschsprachige und 1.590 fremdsprachige Kontakte mehr als im Jahr 2007 gezählt<br />
werden. Das heißt, im <strong>FEM</strong> Süd gab es 2008 24.869 deutschsprachige Kontakte und 20.404<br />
fremdsprachige Kontakte. Besonders hoch ist auch heuer wieder der prozentuelle Anteil an<br />
fremdsprachigen Frauen durch die groß angelegte Vortragsreihe "Gesundheitsinformation<br />
für MigrantInnen" im Auftrag der MA17.<br />
Klientinnen Klientinnen Kontakt Kontakt nach nach Sprachen<br />
Sprachen<br />
N=45.273<br />
N=45.273<br />
45%<br />
Herkunftsländer Herkunftsländer der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />
Klientinnen<br />
55%<br />
deutschsprachig fremdsprachig<br />
Im Jahr 2008 nutzten Frauen so vieler unterschiedlicher Nationalitäten die Angebote des<br />
Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd wie nie zuvor. 382 Frauen gaben an, in Österreich<br />
geboren worden zu sein, während 610 Frauen ein anderes Land als Geburtsland angaben:<br />
Bosnien, Serbien, Kroatien, Türkei, Polen, Iran, Deutschland, Bulgarien, Ungarn, Rumänien,<br />
Guinea, Tschechien, Mazedonien, Nigeria, Finnland, Pakistan, Sudan, Ägypten, Somalia,<br />
Frauen aus 43 verschiedenen<br />
Ländern nutzten 2008 das <strong>FEM</strong><br />
Süd Angebot.<br />
Ghana, Kongo, Algerien, Libyen, Frankreich, Benin, Saudi<br />
Arabien, Tunesien, Irak, Syrien, Kenia, Südafrika, Marokko,<br />
Libanon, Tansania, Kosovo, Italien, China, USA,<br />
Griechenland, Brasilien, Venezuela.<br />
Muttersprache Muttersprache der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />
Klientinnen<br />
Entsprechend den Herkunftsländern sind auch die Muttersprachen der Frauen und<br />
Mädchen sehr vielfältig: Deutsch, Bosnisch, Serbisch, Türkisch, Kroatisch, Polnisch,
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 41<br />
Persisch, Bulgarisch, Ungarisch, Rumänisch, Französisch, Spanisch, Englisch, Finnisch,<br />
Hindi, Arabisch, Somali, Russisch, Albanisch, Mazedonisch, Kreolisch, Griechisch,<br />
Tschechisch und Portugiesisch.<br />
������������ Telefon Telefon und und EE-Mail<br />
E Mail Kontakte<br />
Insgesamt verzeichnete das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd 14.995 Anrufe im Jahr<br />
2008. Im gleichen Zeitraum wurden 12.986 E-Mails bear<strong>bei</strong>tet. Im Vergleich zum Jahr 2007<br />
gab es daher einen Zuwachs der E-Mail um fast 3.000. Einerseits wenden sich immer mehr<br />
Klientinnen per Mail bzw. übers Internet an das <strong>FEM</strong> Süd, andererseits kann man die<br />
auffallend hohe Zahl der E-Mail-Eingänge durch eine verstärkte Projektar<strong>bei</strong>t erklären.<br />
Fremdsprachige Frauen wenden sich zum Großteil via Telefon an die Beraterinnen im <strong>FEM</strong><br />
Süd, wo<strong>bei</strong> auch immerhin 2.612 E-Mails gezählt werden konnten. Deutschsprachige Frauen<br />
nutzen ebenfalls zumeist das Telefon, aber auch, wie bereits erwähnt, immer häufiger das<br />
Internet. Insgesamt konnten 2008 auch 7.555 Zugriffe auf www.fem.at gezählt werden,<br />
wo<strong>bei</strong> hier zu beachten ist, dass damit auch Zugriffe auf die anderen Standorte, <strong>FEM</strong> und<br />
MEN mit eingerechnet werden müssen.<br />
Jede Mitar<strong>bei</strong>terin ar<strong>bei</strong>tet an unterschiedlichen Schwerpunkten, die sich auch in der<br />
Telefon- und E-Mail-Statistik niederschlagen. Nachfolgende Grafik zeigt exemplarisch die<br />
Inhalte der Anrufe auf der Servicenummer des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd, die<br />
im Jahr 2008 4.928mal läutete.<br />
Telefonische Telefonische Telefonische Kontakte Kontakte Servicenummer Servicenummer <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd<br />
Süd<br />
N=4.928<br />
N=4.928<br />
10%<br />
28%<br />
20%<br />
19%<br />
11%<br />
12%<br />
Kurs- und Beratungsadministration<br />
Projekte<br />
Inhaltliche Anfragen/Beratung<br />
Anfragen für muttersprachliche<br />
Beratung<br />
Vernetzung/Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Administration<br />
Durch die Servicenummer des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd werden vor allem<br />
administrative Anfragen (28%) (Bewerbungen, Fortbildungen, Tagungen, Ankündigungen<br />
usw.) erledigt, sie dient außerdem als Vermittlungsstelle für die muttersprachlichen
42 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Beraterinnen (20%). Die Mitar<strong>bei</strong>terinnen kümmern sich auch um die Kurs- und<br />
Beratungsadministration (19%) und beantworten inhaltliche Beratungsanfragen zu 11 %<br />
(die im Weiteren grafisch genauer erläutert werden). 22% der Telefonate kommen<br />
außerdem durch Projekte (12%) und Vernetzung (10%) zustande.<br />
Aus welchen Gründen sich Frauen telefonisch im <strong>FEM</strong> Süd beraten lassen, zeigt die<br />
nachstehende Grafik, aus dieser geht hervor, dass die Beratungsanfragen sehr heterogen<br />
sind - Frauen wenden sich mit den unterschiedlichsten gesundheitlichen Anliegen und<br />
sozialen Fragen an uns und wir versuchen, möglichst flexibel und unbürokratisch zu<br />
unterstützen.<br />
Zentrale Themen sind naturgemäß: Gynäkologie und Geburtshilfe, Sexualität und<br />
Verhütung sowie psychosoziale Krisen und familiäre Konfliktsituationen.<br />
Telefonische Telefonische inhaltliche inhaltliche Beratungen Beratungen und und Anfragen Anfragen<br />
Anfragen<br />
N=554<br />
N=554<br />
18%<br />
13%<br />
11%<br />
8%<br />
2%<br />
1%<br />
47%<br />
Diverses<br />
ÄrztInnensuche<br />
Essstörungen<br />
Schwangerschafts(konflikt)<br />
Gynäkologie/Sexualität und<br />
Verhütung<br />
Psychosoziale Lebenskrise<br />
Mutterschaft/Erziehung/Jugend<br />
������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des des <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Süd Programmangebotes<br />
Programmangebotes<br />
Programmangebotes<br />
Das Kurs-, Beratungs und Vortragsprogramm wird laufend an die Bedürfnisse der <strong>FEM</strong> Süd-<br />
Besucherinnen angepasst. Im Jahr 2008 konnten Frauen aktuelle Bewegungsangebote wie<br />
Latin Dance, Pilates, Nordic Walking oder eine Laufgruppe besuchen wie<br />
Beckenbodengymnastik, Wirbelsäulentraining oder Osteoporoseturnen. Spezielle<br />
Frauengruppen, Selbsthilfegruppen und psychologische Gruppen standen ebenfalls auf dem<br />
Programm. Auch <strong>bei</strong> Vorträgen wird besonders auf frauen- und gesundheitsspezifische<br />
Aktualität geachtet.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 43<br />
Kurse, Kurse, Gruppen Gruppen und und Behandlungen<br />
Behandlungen<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird von deutsch-, bosnisch-, kroatisch-,<br />
serbisch- und türkischsprachigen Trainerinnen mit vielfältigem, frauenspezifischem<br />
ExpertInnenwissen unterstützt. Das Kurs-, Gruppen- &<br />
Behandlungsangebot führte im Jahr 2008 zu 2.320 Kontakten<br />
(<strong>bei</strong> 584 Frauen), die im Folgenden grafisch dargestellt<br />
werden. Im Vergleich zum Jahr 2007 bedeutet dies, dass 220<br />
Frauen mehr am <strong>FEM</strong> Süd Programm teilgenommen haben,<br />
das sind 900 Kontakte mehr. Dieser starke Zuwachs an<br />
Frauen, die das Kursangebot nützen, erklärt sich vor allem durch die steigende<br />
Projektar<strong>bei</strong>t, die immer mehr Frauen den Zugang zum <strong>FEM</strong> Süd ermöglicht.<br />
Kurse, Kurse, Gruppen Gruppen und und Behandlungen<br />
Behandlungen<br />
N=2.320<br />
N=2.320<br />
10%<br />
1%<br />
12%<br />
3%<br />
5%<br />
69%<br />
<strong>FEM</strong> Süd Kursteilnehmerinnen<br />
bestimmen mit, welche neuen<br />
Angebote ins Kursprogramm<br />
kommen.<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Bewegung & Entspannung<br />
Elternalltag<br />
Frauenseele<br />
Shiatsu-Behandlung<br />
Ernährung<br />
Nach wie vor besonders beliebt sind die Bewegungs Bewegungsange<br />
Bewegungs Bewegungsange<br />
angebote ange bote des <strong>FEM</strong> Süd – 1.582 Kontakte<br />
kamen durch Beckenbodengymnastik, Latin Dance, Osteoporoseturnen, Pilates,<br />
Wirbelsäulentraining, Nordic Walking und die Frauenlaufgruppe zustande. Besonders<br />
erfreulich ist die hohe Akzeptanz unseres Angebotes der Nordic Walking Gruppe. Mit 574<br />
Kontakten war diese Bewegungseinheit das am stärksten frequentierte Angebot im<br />
Bewegungsbereich, gefolgt von der Frauenlaufgruppe (280 Kontakte) und von "Latin Dance"<br />
mit 274 Kontakten. Um Frauen Entspannungstechniken näher zu bringen, war folgendes<br />
Angebot im Programm und wurde von unseren Teilnehmerinnen auch sehr geschätzt:<br />
"Stress – nein danke!"- Progressive Muskelentspannungsgruppe nach Jacobson. Zusätzlich<br />
gab es ein Vortragsangebot, um verschiedene Entspannungsmethoden (Progressive<br />
Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga und Qi Gong) vorzustellen. Außerdem stark
44 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
frequentiert waren im Jahr 2008 Shiatsu Shiatsu-Behandlungen<br />
Shiatsu<br />
Behandlungen im <strong>FEM</strong> Süd – diese Form der<br />
manuellen Körpertherapie führte zu 286 Kontakten (12 %).<br />
Mit 231 Kontakten nahm der Bereich "Frauenseele<br />
Frauenseele<br />
Frauenseele" Frauenseele im Jahr 2008 einen weiteren wichtigen<br />
Bereich im <strong>FEM</strong> Süd Programm ein. Vor allem die offene themenspezifische Gruppe für<br />
Frauen ab der Lebensmitte "Gemeinsam statt einsam" – Treffpunkt für Junggebliebene ist<br />
besonders beliebt <strong>bei</strong> den Frauen. Der Programmbereich "Frauenseele" wurde im Jahr 2008<br />
Die beliebtesten Angebote waren<br />
Nordic Walking, die<br />
Frauenlaufgruppe, Latin Dance<br />
und "Treffpunkt für<br />
Junggebliebene", eine offene<br />
Gruppe für Frauen ab der<br />
Lebensmitte.<br />
auch um neue Angebote bereichert: "Voll im Leben" – eine<br />
Frauengesprächsrunde und "Sich selbst behaupten, Kontra<br />
statt klein <strong>bei</strong>geben" – ein Kommunikations-und<br />
Selbstbehauptungstraining. Außerdem wurden Vorträge und<br />
Workshops zu Burnout <strong>bei</strong> Frauen und zum weiblichen<br />
Körper ("Mein Körper und ich") angeboten. Der bewährte<br />
Kurs "Erste Hilfe im Kindes- und Jugendalter", Babymassage,<br />
Mütterrunde und der Informationsabend "Wie sag ich´s<br />
meinem Kind?" - Sexualerziehung von Anfang an, bilden das <strong>FEM</strong> Süd Angebot<br />
"Elternalltag" speziell für Eltern (1 % der Kurskontakte).<br />
Wesentlichen Bestandteil im <strong>FEM</strong> Süd-Programm nehmen auch Selbsthilfegruppen ein. Im<br />
Jahr 2008 trafen sich folgende Gruppen im <strong>FEM</strong> Süd:<br />
� "Empowerment für junge Frauen mit Krebs" – Selbsthilfegruppe für Frauen<br />
zwischen 20 und 45 Jahren<br />
� Selbsthilfegruppe Osteoporose<br />
� Selbsthilfegruppe Schilddrüsenerkrankungen<br />
Die Selbsthilfegruppe Schilddrüsenerkrankungen wurde im Herbst 2008 neu ins Programm<br />
aufgenommen und war die am stärksten frequentierte Selbsthilfegruppe im <strong>FEM</strong> Süd.<br />
Mit der steigenden Nachfrage nach "gesunder" Gewichtsreduktion wurde im Herbst 2008<br />
eine "Schlank ohne Diät"-Gruppe ins Programm implementiert. 73 Kontakte konnten <strong>bei</strong><br />
diesem Gruppenprogramm gezählt werden.<br />
Schulworkshops<br />
Schulworkshops<br />
Speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen ist das Workshop-Angebot<br />
des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd zugeschnitten. Die Themen "Liebe, Sex &<br />
Partnerschaft" (alles Wissenswerte zu Liebe, Beziehung, Sexualität und Verhütung – mit<br />
Schwerpunkt "Grenzen setzen" und "Nein-Sagen"), "Ich bin stark" –<br />
Selbstbehauptungstraining sowie "Schlank und glücklich?“ – Workshop zu Schönheitsideal<br />
und Essstörungen, kommen den Interessen jugendlicher Mädchen entgegen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 45<br />
Vor allem der Workshop "Liebe, Sex & Partnerschaft" ist seit<br />
der Aufnahme ins Programm stark gebucht – auf die hohe<br />
Nachfrage wurde reagiert. Das Angebot wurde auf insgesamt<br />
63 Workshops erweitert, die alle – meist Monate voraus -<br />
ausgebucht waren. Mit ihnen wurden im Jahr 2008 834<br />
Mädchen erreicht. Wie hoch der prozentuelle Anteil pro<br />
Workshop-Themenbereich ist, zeigt folgende Grafik:<br />
Schulworkshops<br />
Schulworkshops<br />
85%<br />
Persönliche Persönliche Beratungen<br />
Beratungen<br />
9%<br />
6%<br />
Schlank und Glücklich?<br />
Ich bin stark<br />
Liebe, Partnerschaft und Sexualität<br />
Folgende Beratungsangebote können im <strong>FEM</strong> Süd in verschiedenen Sprachen in Anspruch<br />
genommen werden:<br />
� Gynäkologische Beratung<br />
� Gesundheitsberatung, ärztliche Beratung, FGM-Beratung<br />
� Psychologische/ psychotherapeutische Beratung<br />
� Sozialberatung (inkl. Bildungs- und Berufsberatung)<br />
� Ernährungsberatung<br />
� Akute Krisenintervention<br />
Die prozentuelle Aufteilung der Inanspruchnahme zeigt folgende Grafik:<br />
Bei Bedarf werden die Workshop-<br />
Angebote in Kooperation mit<br />
dem Männergesundheitszentrum<br />
MEN in nach Geschlecht<br />
getrennten Gruppen<br />
durchgeführt.
46 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Inanspruchnahme Inanspruchnahme der der Beratungsangebote<br />
Beratungsangebote<br />
Beratungsangebote<br />
N=838<br />
N=838<br />
32%<br />
8%<br />
12%<br />
5%<br />
5%<br />
38%<br />
Gynäkologische Beratung<br />
Ernährungsberatung<br />
Psychologie/Psychotherapie<br />
Sozialberatung<br />
Gesundheitsberatung/FGM<br />
Akute Krisenintervention<br />
In Häufigkeiten bedeutet dies, dass 44 Frauen zur gynäkologischen Beratung kamen, 42<br />
Frauen hatten Fragen zu ihrer Ernährung, 318 Klientinnen kamen zu einer Psychotherapie<br />
bzw. psychologischen Beratung und Behandlung ins <strong>FEM</strong> Süd, weitere 99 Frauen erhielten<br />
eine Sozialberatung; das Angebot zur Gesundheitsberatung nützten 266 Frauen, während<br />
69 Klientinnen wegen einer akuten Krise das <strong>FEM</strong> Süd aufsuchten.<br />
B B eratungsform<br />
eratungsform<br />
N=486<br />
N=486<br />
42%<br />
1% 5%<br />
10%<br />
8%<br />
14%<br />
20%<br />
Informationsberatung<br />
Akute Krisenintervention<br />
Sozialberatung<br />
Psychologische Abklärung<br />
Psychologische Behandlung<br />
Entscheidungsberatung<br />
Psychotherapie<br />
Sieht man sich die Beratungsformen der psychosozialen Beratung/Behandlung im Detail<br />
an, so wird ersichtlich, dass die psychologische Behandlung mit 42% den größten Bereich
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 47<br />
in der psychosozialen Beratung einnimmt. Mit 20% steht die Sozialberatung an zweiter<br />
Stelle dieses Beratungsangebotes.<br />
Sozialberatung<br />
Sozialberatung<br />
Der Schwerpunkt der Sozialberatung liegt in Hilfestellungen<br />
<strong>bei</strong> Institutionensuche und (muttersprachlicher) Information<br />
in Krisen, die keiner ärztlichen oder psychologischen Betreuung bedürfen bzw. zusätzlich zu<br />
diesen Angeboten notwendig sind. Dieses Angebot wird von mehrsprachigen<br />
Mitar<strong>bei</strong>terinnen (Bosnisch, Kroatisch und Serbisch, Türkisch, Deutsch) des <strong>FEM</strong> Süd für<br />
alle Klientinnen angeboten.<br />
Im Jahr 2008 suchten 99 Frauen diese Beratung auf. 141 Beratungsstunden wurden in<br />
deutscher, bosnisch-, kroatisch-, serbischer und türkischer Sprache durchgeführt.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Wohnprobleme<br />
Sozialberatung<br />
Sozialberatung<br />
Sozialberatung<br />
N=99, N=99, Angaben Angaben in in Häufigkeiten, Häufigkeiten, Mehrfachantworten Mehrfachantworten möglich<br />
möglich<br />
4<br />
7 7 9 11 11<br />
Migration<br />
Gewalterfahrung<br />
Schwangerschaft/Geburt/Sexualität<br />
Psychische Balance/Lebensstil<br />
Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />
Rechtliche Fragen<br />
15<br />
Berufliche Probleme<br />
50<br />
Partnerschaft<br />
53<br />
Kritische Lebensereignisse<br />
61<br />
Familie/Freundeskreis<br />
Frauen, die Sozialberatung in Anspruch nahmen, hatten vor allem Konflikte im familiären<br />
Umfeld (26%). Diese Frauen berichteten über Schwierigkeiten mit den Kindern, waren<br />
pflegende Angehörige, hatten Erziehungsfragen oder Generationskonflikte. Kritische<br />
Lebensereignisse waren außerdem häufig ein Grund eine Beratung aufzusuchen (20%).<br />
17% der Frauen hatten wiederum Fragen zum Thema Partnerschaft. Oft gab es<br />
Kommunikationsprobleme, aber auch Trennung und Scheidung waren Beratungsthemen.<br />
Die Themen, die die Frauen in die Sozialberatung führten, sind in der folgenden Grafik auch<br />
in Prozentwerten angegeben:<br />
In der Sozialberatung werden vor<br />
allem Fragen zu<br />
Familienkonflikten und<br />
Partnerschaft gestellt.<br />
83
48 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Sozialberatung<br />
Sozialberatung<br />
N=99, N=99, N=99, Mehrfachantworten Mehrfachantworten möglich<br />
möglich<br />
16%<br />
5%<br />
4%<br />
4%<br />
3% 2% 2% 1%<br />
17%<br />
Gynäkologische Gynäkologische Beratung<br />
Beratung<br />
26%<br />
20%<br />
Familie/Freundeskreis<br />
Kritische Lebensereignisse<br />
Partnerschaft<br />
Berufliche Probleme<br />
Rechtliche Fragen<br />
Psychische Balance/Lebensstil<br />
Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />
Schwangerschaft/Geburt/Sexualität<br />
Migration<br />
Gewalterfahrung<br />
Wohnprobleme<br />
Dieses Beratungsangebot findet ein Mal wöchentlich in deutscher Sprache statt – mit<br />
Übersetzungsleistung einer bosnisch-, kroatisch-, serbischsprachigen und<br />
türkischsprachigen Mitar<strong>bei</strong>terin ist dieses Angebot auch für Frauen selbst <strong>bei</strong> geringen<br />
Gynäkologische Gynäkologische Beratung<br />
Beratung<br />
N=44, N=44, Angaben Angaben in in Prozenten, Prozenten, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />
möglich<br />
allg.Gesundheitsberatung<br />
Erkl.Krankheitsbildern<br />
Erkl.M edikamenten<br />
Erkl.Gyn.Operationen<br />
Arztsuche/Zuweisung<br />
Erkl.med.Fachausdrücken<br />
Aufklärung M issverständnisse ÄrztIn/Patientin<br />
Verhütung<br />
M enstruation<br />
Infektionen<br />
Hormone/Hormonpobleme<br />
Sexualprobleme<br />
Kinderwunsch<br />
Psychische Probleme<br />
Schwangerschaft/Geburt<br />
Krebs/Krebsvorsorge<br />
Wechselbeschwerden<br />
Pränataldiagnostik<br />
Harninkontinez<br />
3<br />
2<br />
10<br />
8<br />
7<br />
15<br />
13<br />
18<br />
27<br />
32<br />
30<br />
37<br />
35<br />
57<br />
63<br />
68<br />
73<br />
77<br />
92<br />
0 20 40 60 80 100
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 49<br />
Deutschkenntnissen nutzbar. Insgesamt wurde die gynäkologische Beratung von 44 Frauen<br />
genutzt. Sehr hoch ist <strong>bei</strong> allen Frauen das Bedürfnis nach allgemeiner gynäkologischer<br />
Beratung (97%), weiters werden oft (Zweit-) Meinungen<br />
eingeholt – v.a. zu den Themen: Erklärung bestimmter<br />
Krankheitsbilder (77 %) sowie Wirkung und Dosierung von<br />
Medikamenten (73%). Außerdem hatten 68% der Frauen<br />
Fragen zu gynäkologischen Operationen und 57% der Patientinnen wurden medizinische<br />
Fachausdrücke erklärt.<br />
Gesundheitsberatung/ Gesundheitsberatung/ Ärztliche Ärztliche Beratung<br />
Beratung<br />
Für Frauen und Mädchen gibt es im <strong>FEM</strong> Süd das Angebot der Gesundheits- und<br />
allgemeinmedizinischen Beratung.<br />
Gesundheitsberatung,<br />
Gesundheitsberatung,<br />
N= 180 180 , Angaben in Häufigkeiten<br />
Häufigkeiten,<br />
Häufigkeiten<br />
, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />
möglich<br />
allg. Gesundheitsberatung<br />
Erkl.Medikamente<br />
Arztsuche/Zuweisung<br />
Erkl.Krankheitsbilder<br />
Erkl.med. Fachausdrücke<br />
Psychische Probleme<br />
Kreuzschmerzen<br />
sonstiges<br />
Aufklärung Missverständnisse ÄrztIn/Patientin<br />
Übergewicht/Bluthochdruck/Diabetes<br />
Kopfschmerzen<br />
Gesundenuntersuchung<br />
17<br />
46<br />
44<br />
43<br />
73<br />
79<br />
0 20 40 60 80 100<br />
128<br />
144<br />
154<br />
153<br />
159<br />
In der gynäkologischen Beratung<br />
im <strong>FEM</strong> Süd wird oftmals eine<br />
Zweitmeinung eingeholt.<br />
Sieht man sich die Themen der Gesundheitsberatung nach Prozenten an, kann man<br />
erkennen, dass 14% der Frauen, die wegen einer ärztlichen Beratung das <strong>FEM</strong> Süd<br />
aufsuchten, allgemeine Fragen zur Gesundheit hatten. Jeweils 13% davon bekamen auch<br />
Informationen zu Medikamenten (Dosierung und Wirkung), wurden anderen ÄrztInnen,<br />
Spitälern und Ambulatorien zugewiesen und erhielten eine Aufklärung bezüglich ihres<br />
180
50 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Die Gesundheitsberatung im<br />
<strong>FEM</strong> Süd ist ein häufig genütztes<br />
Angebot von Frauen. Allgemeine<br />
Fragen zur Gesundheit sowie zur<br />
richtigen Einnahme und<br />
Dosierung von Medikamenten<br />
stehen im Mittelpunkt.<br />
Gesundheitsberatung<br />
Gesundheitsberatung<br />
N=180 180 180, 180 , Mehrfachnennungen möglich<br />
13%<br />
13%<br />
14%<br />
Krankheitsbildes. 12% der Klientinnen wurden zusätzlich<br />
medizinische Fachausdrücke erklärt. Aufgrund sprachlicher<br />
Schwierigkeiten können oft wesentliche Informationen im<br />
Bereich der Regelversorgung nicht vermittelt werden und/<br />
oder es kommt zu sprachlich bedingten Missverständnissen,<br />
deren Klärung im Zuge der muttersprachlichen<br />
Gesundheitsberatung im <strong>FEM</strong> Süd ebenfalls einen<br />
Schwerpunkt bilden (10%).<br />
13%<br />
1% 4% 4%<br />
4%<br />
12%<br />
6%<br />
6%<br />
10%<br />
Gesundenuntersuchung<br />
Kopfschmerzen<br />
sonstiges<br />
Psycho Psychologische Psycho logische Beratung/Behandlung und Psychotherapie<br />
Kreuzschmerzen<br />
Übergewicht/Bluthochdruck/Diabetes<br />
Psychische Probleme<br />
Aufklärung Missverständnisse<br />
ÄrztIn/Patientin<br />
Erkl. med. Fachausdrücke<br />
Erkl. Krankheitsbilder<br />
Arztsuche/Zuweisung<br />
Erkl. Medikamente<br />
allg. Gesundheitsberatung<br />
Auch im Jahr 2008 war das am stärksten frequentierte Beratungsangebot die<br />
psychologische/ psychotherapeutische Beratung. Psychologische Interventionen werden in<br />
der Muttersprache, unter Berücksichtigung des jeweiligen soziokulturellen Kontextes<br />
durchgeführt. Insgesamt hielten die Klinischen Psychologinnen/ Psychotherapeutinnen des<br />
<strong>FEM</strong> Süd im Jahr 2008 1.678 Beratungsstunden mit 387 Frauen in deutscher, bosnischer,<br />
kroatischer, serbischer, türkischer und kurdischer Sprache ab. Der Bedarf übersteigt <strong>bei</strong><br />
diesem Angebot <strong>bei</strong> weitem die Ressourcen – es kommt immer wieder zu wochen- bis<br />
monatelangen Wartezeiten.<br />
Im Folgenden werden die Beratungsthemen und -inhalte unabhängig von der Sprache<br />
dargestellt. Mit 158 Nennungen waren psychische Probleme, d.h. psychische Störungen die<br />
Hauptthemen in der Beratung und Therapie. Diese sind u.a. Depressionen, Angstzustände,<br />
Panikattacken, psychosomatische Beschwerden und Burnout. Auch in der<br />
muttersprachlichen türkischen Therapie und psychologischen Behandlung waren
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 51<br />
psychische Störungen mit 60 Nennungen die Hauptthemen. Ebenso wurde in der b/k/s-<br />
sprachigen Beratung 55-mal eine psychische Störung diagnostiziert. Die psychische Balance<br />
und der Lebensstil waren weitere häufige Themen in der Beratung und Therapie.<br />
Selbstwertprobleme, Abgrenzung, Identitätsfindung, Umgang mit Stress, Übergewicht oder<br />
Rauchen wurden hier vor allem thematisiert. 23 deutschsprachige Frauen hatten mit diesen<br />
Themen Schwierigkeiten, während 21 türkischsprachige Frauen Fragen dazu hatten und 14<br />
Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien deswegen in Behandlung kamen. Partnerschaft,<br />
Familie und Freundeskreis waren außerdem Themen für die Beratung/Behandlung.<br />
Konflikte in Beziehungen, Trennungen, Scheidungen aber<br />
auch Konflikte im familiären Umfeld oder auch<br />
Erziehungsfragen führten die Frauen ebenfalls in die<br />
psychologische Beratung und Therapie. Partnerschaftskrisen<br />
waren für 18 türkisch- und 14 deutschsprachige Frauen<br />
Thema; auch 8 Klientinnen mit der Muttersprache Bosnisch,<br />
Kroatisch oder Serbisch kamen deshalb in Beratung. Die<br />
"Familie" bzw. "Freundeskreis" bezeichneten 11 deutschsprachige Frauen als das<br />
Hauptproblem, während 14 türkischsprachige davon betroffen waren. Unter "Sonstiges"<br />
fallen u. a. Themen wie Migration, Suizid, Homo-/Bi-/Transsexualität. "Wirtschaftliche<br />
Probleme" bedeuten vor allem Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit, berufliche - und Wohnprobleme.<br />
Psychologische Psychologische Behandlung Behandlung und und Psychotherapie<br />
Psychotherapie<br />
N=387 387 , Angaben Angaben in in in Häufigkeiten<br />
Häufigkeiten<br />
Häufigkeiten<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
40<br />
36<br />
Partnerschaft<br />
Familie/Freundeskreis/<br />
Schwangerschaft/Geburt/Familienplanung<br />
12<br />
Krankheit<br />
8<br />
17<br />
Psychische Erkrankungen<br />
Kritische Lebensereignisse<br />
Essstörungen<br />
13<br />
Sucht/Abhängigkeit<br />
6<br />
Gewalterfahrung<br />
9<br />
12<br />
Psychische Balance/Lebensstil<br />
Wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />
Psychische Probleme wie<br />
Depressionen, Angststörungen<br />
(da<strong>bei</strong> vor allem Panikattacken)<br />
sind hauptsächliche Themen in<br />
der Beratung und Therapie.<br />
58<br />
Sonstiges<br />
12<br />
deutsch/türkisch/bks<br />
In den letzten Jahren wurde das Beraterinnenteam zunehmend mit Anfragen von<br />
Klientinnen bezüglich Bestätigungen und Stellungnahmen für diverse Institutionen<br />
kontaktiert. So wurden 2008 im Interesse der Klientinnen 25 Stellungnahmen für
52 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Einrichtungen wie Pensionsversicherungsanstalt, Ar<strong>bei</strong>tsmarktservice, Amt für Jugend und<br />
Familie, Bundesasylsenat etc. verfasst.<br />
Gesundheitsberatung Gesundheitsberatung für für arabische arabische und und afrikanische afrikanische Frauen<br />
Frauen<br />
Mit September 2007 wurde das Beratungsangebot für afrikanische und arabische Frauen in<br />
das <strong>FEM</strong> Süd Programm implementiert. Das Angebot wurde seitdem mit steigender<br />
Häufigkeit genützt. Die meisten Frauen (28%) kamen aus Somalia, gefolgt von Ägypten<br />
(18%) und Nigeria (14%). Keine der Klientinnen wurde in Österreich geboren, 20<br />
verschiedene Herkunftsländer konnten erfasst werden. Die meisten Fragen in den<br />
Beratungen betrafen das Thema weibliche Genitalverstümmelung (FGM). Aufschluss über<br />
die Details der Beratung gibt untenstehende Grafik.<br />
Im Rahmen der Gesundheitsberatung wurden vor allem Fragen zu Menstruation,<br />
Verhütung, Problemen <strong>bei</strong> und nach der Geburt und Kreuzschmerzen gestellt. Genauso<br />
waren Schwangerschaft und Geburt im Allgemeinen Themen, aber auch Sexualprobleme<br />
und psychische Probleme wurden angesprochen.<br />
Beratungsinhalte<br />
Beratungsinhalte<br />
N=86 86 , , , Angaben Angaben in in Häufigkeiten<br />
Häufigkeiten,<br />
Häufigkeiten , , Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich möglich<br />
möglich<br />
FGM<br />
Menstruation<br />
Verhütung<br />
Probleme <strong>bei</strong>/nach der Geburt<br />
Kreuzschmerzen<br />
Schwangerschaft und Geburt allgemein<br />
Sexualprobleme<br />
Psychische Probleme<br />
Kopfschmerzen<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Krankheit eines Kindes<br />
Diabetes/Übergewicht<br />
Sonstiges<br />
Krebs/Krebsvorsorge<br />
Hämorrhoiden<br />
Infektionen<br />
Pränataldiagnostik und Kinderwunsch<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
8<br />
10<br />
13<br />
17<br />
17<br />
19<br />
19<br />
24<br />
31<br />
33<br />
0 20 40 60 80 100<br />
"Sonstiges" bedeutet Krankheiten und Störungsbilder wie Depressionen nach der Geburt,<br />
psychosomatische Beschwerden, Schlafstörungen, Schwangerschaftstest, Vaginalwunde,<br />
Tuberkulose usw.<br />
56
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 53<br />
FGM FGM Beratungsinhalte Beratungsinhalte im im Detail<br />
Detail<br />
N=56<br />
N=56<br />
21%<br />
20%<br />
9%<br />
50%<br />
FGM allgemein<br />
FGM Reinfibulation<br />
FGM Komplikationen<br />
FGM Deinfibulation<br />
Sieht man sich das Beratungsthema FGM im Detail an, kann man folgende Schwerpunkte<br />
erkennen: Im Zusammenhang mit Female Genital Mutilation waren vor allem langfristige<br />
Komplikationen Inhalt der Beratung: 20% der Frauen hatten Fragen zur Reinfibulation<br />
(neuerliches "Verschließen" nach einer Entbindung). 21% der Frauen litten an<br />
Komplikationen in Folge der Genitalverstümmelung, 9% der afrikanischen und arabischen<br />
Frauen kamen, um Informationen zu Möglichkeiten der Deinfibulation einzuholen<br />
(operatives "Öffnen").<br />
Sonstiges<br />
Erkärung von gyn. Operationen<br />
Erklärung von med. Fachausdrücken<br />
Erklärung von Krankheitsbildern<br />
Erklärung von Wirkung/Dosierung von<br />
M edikamenten<br />
Arzt/Ärztinnensuche/Zuweisung<br />
Aufklärung von M issverständnissen<br />
zw. Arzt/Ärztin und Patientin<br />
allgemeine Gesundheitsberatung<br />
Interventionen Interventionen Gesundheitsberatung<br />
Gesundheitsberatung<br />
Angaben Angaben in in Häufigkeiten, Häufigkeiten, Häufigkeiten, Mehrfachnennungen Mehrfachnennungen möglich<br />
möglich<br />
26<br />
53<br />
62<br />
72<br />
88<br />
96<br />
95<br />
99<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Betrachtet man die im Zuge der Gesundheitsberatung gesetzten Interventionen im Detail,<br />
so liegt der Schwerpunkt <strong>bei</strong> „allgemeiner Gesundheitsberatung“, gefolgt von Erklärungen<br />
zu medizinischen Fachausdrücken, Diagnosen und Medikation.
54 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Ernährungsberatung<br />
Ernährungsberatung<br />
42 Frauen nahmen im Jahr 2008 die Ernährungsberatung in Anspruch. Hauptthemen<br />
waren:<br />
� Ernährungstipps zur Gewichtsreduktion<br />
� Teufelskreis Diäten, Jojo-Effekte usw.<br />
� Ernährungsinformation <strong>bei</strong> bestimmten Beschwerdebildern wie Osteoporose,<br />
Diabetes etc.<br />
� Ernährung in den Wechseljahren<br />
� Zusammensetzung von ausgewogener Ernährung<br />
Mutters utters uttersprachliche utters prachliche Gesundheitsvorträge<br />
Gesundheitsvorträge<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd stellt muttersprachliche Referentinnen zu<br />
frauenspezifischen Gesundheitsthemen zur Verfügung. Dadurch konnten Kontakte zu 385<br />
v.a. türkischsprachigen Frauen hergestellt werden.<br />
<strong>FEM</strong> Süd-Mitar<strong>bei</strong>terinnen waren im Jahr 2008 in folgenden Institutionen und Vereinen als<br />
Referentinnen geladen:<br />
� Jugend- und Stadtteilzentrum Erdberg<br />
� Frauentreff Piramidops<br />
� Mescid-i Aksa Moschee<br />
� Hamidiye Moschee<br />
� Kurdischer Verein<br />
� Anadolu Moschee<br />
� Ebubekir Moschee<br />
� Fem Asya<br />
� Zeitgenössischer Frauenverein<br />
In den Vorträgen konnten die vielfältigsten Themen behandelt werden. Einerseits konnten<br />
zahlreiche Zuhörerinnen über die Angebote im <strong>FEM</strong> Süd informiert werden, anderseits<br />
erhielten sie auch relevante Informationen über das österreichische Gesundheitswesen; sie<br />
wurden auf Besuche <strong>bei</strong> Arzt/Ärztin vorbereitet und erhielten wichtige Tipps für die richtige<br />
Einnahme von Arzneimitteln und Psychopharmaka. Außerdem konnten sich die Frauen über<br />
medizinische Themen informieren, wie etwa Schmerzen, Inkontinenz,<br />
Verdauungsprobleme, etc. Die Frauen konnten sich zusätzlich über sexuell übertragbare
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 55<br />
Krankheiten aufklären lassen. Die Stärkung des Immunsystems, gesunde Ernährung und<br />
Vitamine waren genauso Themen wie zum Beispiel Hepatitis A, B, C.<br />
�� Die <strong>FEM</strong> Süd-Besucherinnen<br />
Für die Auswertung der soziodemografischen Daten konnten 1025 Datensätze<br />
herangezogen werden. 425 deutschsprachige, 348 türkischsprachige, 166 bosnisch-<br />
kroatisch-serbisch-sprachige sowie 86 arabische/afrikanische Frauen, die unser Kurs- und<br />
Beratungsangebot nutzten, werden im Folgenden soziodemografisch näher beschrieben.<br />
Alter Alter der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Klientinnen<br />
Klientinnen<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Alt Alt Alt er er der der <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd Süd Klientinnen<br />
Klientinnen<br />
Angaben Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
7<br />
7<br />
6<br />
10<br />
33<br />
43<br />
18<br />
63<br />
bis 20 Jahre 21 - 35 Jahre 36 bis 50 Jahre über 50 Jahre<br />
38<br />
40<br />
46<br />
24<br />
23<br />
10<br />
30<br />
3<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
b/k/s-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
Das Ziel, für Frauen aller Altersgruppen und Lebensphasen ein passendes Angebot zu<br />
bieten, konnte auch im Jahr 2008 verwirklicht werden. Deutsch und bosnisch-, kroatisch-<br />
und serbisch-sprachige Frauen waren großteils zwischen 36 und 50 Jahre alt. 76 Jahre war<br />
die älteste b/k/s-sprachige Frau, das jüngste Mädchen war 13 Jahre. Die afrikanischen und<br />
arabischen Klientinnen waren vor allem zwischen 21 und 35 Jahre alt (63%). Die jüngste<br />
davon war 13, die älteste Klientin 66 Jahre. Die älteste türkischsprachige Frau, die<br />
Leistungen des Frauengesundheitszentrums <strong>FEM</strong> Süd in Anspruch nahm, war 59 Jahre, die<br />
jüngste Klientin 13 Jahre. Die älteste deutschsprachige Frau war 83 Jahre und die jüngste 12.<br />
Es zeigte sich somit, dass <strong>FEM</strong> Süd tatsächlich als Anlaufstelle für Mädchen und Frauen in<br />
jeder Lebensphase fungiert.
56 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Familienstand<br />
Familienstand<br />
Familienstand<br />
Familienstand<br />
Angaben Angaben in in Prozenten Prozenten<br />
Prozenten<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
18<br />
ledig, ohne Partnerschaft<br />
7<br />
11<br />
15<br />
14<br />
2<br />
ledig, mit Partnerschaft<br />
1<br />
4<br />
5<br />
Lebensgemeinschaft<br />
40<br />
77<br />
verheiratet<br />
63<br />
74<br />
16<br />
10<br />
geschieden/getrennt<br />
19<br />
6<br />
7<br />
4<br />
verwitwet<br />
6<br />
1<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
Die meisten <strong>FEM</strong> Süd Klientinnen sind verheiratet. Auffallend ist, dass lediglich<br />
deutschsprachige Frauen in Lebensgemeinschaften leben, davon aber auch nur 5%.<br />
Kinderzahl<br />
Kinderzahl<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Haben Haben Sie Sie Sie Kinder?<br />
Kinder?<br />
Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
63,6<br />
86,2<br />
83,4<br />
75,6<br />
36,4<br />
13,8<br />
ja nein<br />
16,6<br />
24,4<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
Unabhängig von der Herkunft der Klientinnen wurde von den meisten <strong>FEM</strong> Süd-<br />
Besucherinnen angegeben, dass sie Kinder haben. Jeweils über 80% der türkischsprachigen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 57<br />
und der arabischen/afrikanischen Frauen hatten Kinder. 64% jener Frauen ohne<br />
Migrationshintergrund sind Mütter und nur 24% der bosnisch-, kroatisch- und serbisch-<br />
sprachigen Klientinnen gaben an, keine Kinder zu haben.<br />
Wieviele Kinder die Mütter haben, ist in der folgenden Grafik nachzulesen.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
41<br />
Kinderanzahl<br />
Kinderanzahl<br />
Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
11<br />
26<br />
18<br />
39<br />
34<br />
53<br />
30<br />
13<br />
1 Kind 2 Kinder 3 Kinder vier und mehr Kinder<br />
31<br />
17<br />
20<br />
7<br />
24<br />
4<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
Vor allem die arabisch/afrikanischen Frauen hatten 4 und mehr Kinder (32%). Die meisten<br />
türkisch- und vor allem b/k/s-sprachigen Frauen hatten 2 Kinder, während die<br />
deutschsprachigen Klientinnen zu 41% angaben, 1 Kind zu haben.<br />
Schulbildung<br />
Schulbildung<br />
27% der afrikanischen und arabischen Frauen haben keine abgeschlossene Schulausbildung<br />
bzw. lediglich einen Volksschulabschluss (23%). Einen Volksschul- und<br />
Pflichtschulabschluss haben zumeist türkischsprachige Frauen (33% und 35%).<br />
Deutschsprachige Frauen haben in der Mehrzahl eine mittlere Schule besucht oder einen<br />
Lehr-Abschluss machen können (41%), 27% dieser besuchten auch eine AHS oder BHS.<br />
16% der deutschsprachigen Frauen hatten auch einen höheren Abschluss. Vergleichsweise<br />
hoch ist der Anteil an bosnisch-, kroatisch-, und serbisch-sprachigen Frauen <strong>bei</strong><br />
Pflichtschul- und Lehrabschlüssen bzw. <strong>bei</strong> Abschlüssen von mittleren Schulen (jeweils<br />
33%).<br />
32
58 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Schulbildung<br />
Schulbildung<br />
Schulbildung<br />
Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
kein Abschluss 1 3 3<br />
höhere Abschlüsse<br />
AHS/BHS<br />
Lehre/mittlere Schule<br />
Pflichtschule<br />
Volksschule<br />
Berufstätigkeit<br />
Berufstätigkeit<br />
Berufstätigkeit<br />
2<br />
13<br />
16<br />
27<br />
3<br />
33<br />
27<br />
5<br />
41<br />
8<br />
8<br />
35<br />
14<br />
12<br />
18<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Berufstätigkeit<br />
Berufstätigkeit<br />
Angaben Angaben in in Prozenten Prozenten<br />
Prozenten<br />
Asylwerberin<br />
sonstiges 1 3<br />
in Pension<br />
vorzeitiger Mutterschutz<br />
in Karenz/Mutterschutz<br />
Hausfrau<br />
Schülerin/Studentin/i.A.<br />
Sozialhilfe<br />
Ar<strong>bei</strong>tslos/Notstand<br />
2<br />
2<br />
2 1<br />
4<br />
8<br />
9<br />
10<br />
17<br />
8<br />
5<br />
1 1<br />
4 2<br />
besrufstätig geringfügig 1 5<br />
berufstätig Teilzeit<br />
berufstätig Vollzeit<br />
25<br />
3<br />
15<br />
5<br />
18<br />
37<br />
35<br />
3<br />
11<br />
10<br />
1<br />
5<br />
10<br />
44<br />
19<br />
23<br />
0 20 40 60 80 100<br />
33<br />
20<br />
3<br />
33<br />
60<br />
7<br />
7<br />
16<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.<br />
Betrachtet man die <strong>FEM</strong> Süd Klientinnen im Jahr 2008 insgesamt, so waren sie zum<br />
überwiegenden Teil „Hausfrauen“. Besonders hoch ist der Anteil an "Hausfrauen" <strong>bei</strong><br />
arabischen oder afrikanischen Frauen (60%), bosnisch-, kroatisch- und serbisch-sprachige<br />
Frauen waren besonders oft ar<strong>bei</strong>tslos oder lebten von der Notstandshilfe (44%),<br />
andererseits waren 29,3% der Frauen ganztags berufstätig. Die meisten deutschsprachigen<br />
Frauen waren auch ganztägig berufstätig. 17% der arabischen und afrikanischen Klientinnen<br />
waren Asylwerberinnen und durften daher keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 59<br />
<strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd-Besucherinnen Süd Besucherinnen nach nach Bezirk Bezirk<br />
Bezirk<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird von Frauen aller Bezirke genützt. Besonders<br />
hoch ist erwartungsgemäß der Anteil an Frauen, die im 10. Wiener Gemeindebezirk leben<br />
(30%). Frauen fahren auch aus den angrenzenden Bezirken häufig zu uns und zu 4,7%<br />
sogar von außerhalb Wiens.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0,1<br />
1010<br />
1020<br />
Wohnbezirk<br />
Wohnbezirk<br />
Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
Zugangswege Zugangswege 2008<br />
2008<br />
3,9 3 1,5 2,4 1 0,5 0,8 1,4<br />
1030<br />
1040<br />
1050<br />
1060<br />
1070<br />
1080<br />
1090<br />
1100<br />
30<br />
6,7 9,2<br />
1110<br />
1120<br />
1130<br />
1,5<br />
4,1 2,5<br />
1140<br />
1150<br />
1160<br />
5,5 0,9 0,3 0,7<br />
5,6 4,3 4,9 4,4 4,7<br />
1170<br />
1180<br />
1190<br />
1200<br />
1210<br />
1220<br />
1230<br />
außerhalb von Wien<br />
Folgende Grafik veranschaulicht auf einen Blick, wie viele Klientinnen "auf eigene Initiative"<br />
ins <strong>FEM</strong> Süd kamen und wie viele Überweisungen zu unseren Angeboten stattfanden:<br />
49%<br />
Zugangswege<br />
Zugangswege<br />
51%<br />
Überweisung<br />
Wissen über <strong>FEM</strong> Süd
60 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Überweisungen fanden vor allem von ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und FachärztInnen,<br />
Ambulatorien und Spitälern statt. Türkischsprachige Frauen wussten von den <strong>FEM</strong> Süd<br />
Angeboten hauptsächlich aufgrund von Empfehlungen durch FreundInnen, Bekannte oder<br />
Verwandte (47%), deutschsprachige Frauen hatten ihr Wissen über das Angebot über<br />
unterschiedliche Medien (23%), auch über Empfehlungen durch FreundInnen, Bekannte<br />
oder Verwandte (22%), sowie durch das <strong>FEM</strong> Süd Programm und übers Internet (jeweils<br />
12%). Arabische und afrikanische Frauen erfuhren vor allem über die unterschiedlichsten<br />
Quellen ("sonstiges", 39%) und von Kirchen und Moscheen vom <strong>FEM</strong> Süd Angebot (27%).<br />
Auch für b/k/s-sprachige Frauen waren Empfehlungen über den Bekanntenkreis und über<br />
Verwandte eine wichtige Informationsquelle.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Verein<br />
Von Von <strong>FEM</strong> <strong>FEM</strong> Süd Süd weiß weiß weiß ich ich... ich ...<br />
Angaben Angaben in in Prozenten<br />
Prozenten<br />
47<br />
33<br />
21 22<br />
23<br />
20<br />
14 13<br />
101214<br />
12 12<br />
13<br />
10<br />
5<br />
6 5 7<br />
3 4 2 4 4<br />
1 3 1 1 1 1 1<br />
FreundInnen/Familie<br />
ÄrztInnen<br />
Spital<br />
Programm/Flyer/Plakat<br />
Internet<br />
Medien<br />
Empfehlung<br />
sonstiges<br />
39<br />
27<br />
1 1 3 2 1<br />
AMS<br />
Kirche/Moschee<br />
Jugendamt<br />
deutschsprachig<br />
türkischsprachig<br />
bks-sprachig<br />
arab./afrik.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 61<br />
�� <strong>FEM</strong> Süd Projekte<br />
Ein wesentlicher Ar<strong>bei</strong>tsschwerpunkt des <strong>FEM</strong> Süd sind interkulturelle Projekte zur<br />
Frauengesundheitsförderung. In den folgenden Seiten wird auf alle im Jahr 2008 laufenden<br />
Projekte eingegangen:<br />
� "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 – interkulturelle und geschlechtssensible<br />
betriebliche Gesundheitsförderung<br />
� "Ich bleibe gesund" – Türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />
Vorsorgeuntersuchung<br />
� "Gesundheitsinformation für MigrantInnen"<br />
� "Nach Herzenslust" – leichter leben" - Interdisziplinäres und interkulturelles<br />
Adipositasprogramm für Frauen und Mädchen<br />
� Gesundheitsberatung für Frauen aus von FGM betroffenen Ländern<br />
� (f)it works – Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender Menschen<br />
im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting - Kooperationsprojekt mit ÖSB<br />
� Frauenassistenz - Konzepterstellung<br />
� Pilotprojekt <strong>FEM</strong> Süd - Frauenassistenz - Clearing und Beratung für Frauen mit<br />
Behinderungen<br />
Das Projekt "Schlank ohne Diät", mit dem 264 Frauen und Männer erreicht wurden, fand in<br />
Kooperation mit dem Männergesundheitszentrum MEN statt und ist in den Projektseiten<br />
des Männergesundheitszentrums MEN nachzulesen. Die Fachtagung "Soziale Lage -<br />
Gender – Gesundheit", organisiert und durchgeführt in Kooperation mit dem BMSK, MEN<br />
und <strong>FEM</strong> wird ebendort genauer beschrieben.<br />
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd<br />
Kundratstraße 3, 1100 Wien<br />
Tel: 01/60191-5201, Fax: 01/60191-5209<br />
E-mail: femsued@wienkav.at
62<br />
62<br />
"Gesund Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen Grenzen" Grenzen<br />
2<br />
Interkulturelle und geschlechtssensible betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd führt seit Mai 2006 das erste explizit<br />
interkulturelle und genderspezifische Projekt der betrieblichen Gesundheitsförderung in<br />
Österreich durch. "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" richtet sich an Hausar<strong>bei</strong>terinnen<br />
(Reinigungskräfte) in Krankenhäusern des Wiener Krankenanstaltenverbundes, eine sehr<br />
interkulturelle Gruppe, die bisher v.a. aus sprachlichen Barrieren kaum Zugang zu Projekten<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung hatte.<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Steigende Belastungen am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt, Druck und psychosoziale Belastungen sowie die<br />
damit verbundenen vermehrten Krankenstände führen dazu, dass betriebliche<br />
Gesundheitsförderung am Ar<strong>bei</strong>tsplatz immer breiteren Raum einnimmt. Unter dem<br />
Gesichtspunkt der zunehmenden Diversität im Ar<strong>bei</strong>tskontext ist es wesentlich, frauen- und<br />
kulturspezifische Aspekte in die betriebliche Gesundheitsförderung zu integrieren. Bei<br />
herkömmlichen Gesundheitsförderungsprojekten haben viele MigrantInnen aufgrund<br />
geringer Sprachkenntnisse meist keinen Zugang. Dies betrifft insbesondere Frauen in<br />
Niedriglohnbranchen. Wissenschaftliche Studien weisen hier die höchsten psychosozialen<br />
Belastungen nach.<br />
Das Das Projekt<br />
Projekt<br />
Im Jahr 2008 wurde "Gesund ar<strong>bei</strong>ten ohne Grenzen" 2 in folgenden Häusern durchgeführt:<br />
� Kaiserin Elisabeth-Spital<br />
� Serviceeinheit Wäsche und Reinigung<br />
� Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel<br />
Im Zuge der Projektlaufzeit kam es zu Ausweitungen auf mehreren Ebenen:<br />
� Ausweitung der Zielgruppe auf Frauen und Männer – in Kooperation mit dem<br />
Männergesundheitszentrum MEN<br />
� Ausweitung der Sprachen – angeboten werden Deutsch, Bosnisch, Kroatisch,<br />
Serbisch, Englisch und Türkisch<br />
� Ausweitung des Settings von Krankenhäusern auf Betriebe<br />
� Wesentlicher Bestandteil war eine kultursensible Adaptierung angewandter<br />
Instrumente der betrieblichen Gesundheitsförderung
63<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� Erhebung des gesundheitlichen Lebensstils und der Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen der<br />
Zielgruppe<br />
� Durchführung von muttersprachlichen und genderspezifischen Gesundheitszirkeln<br />
� Planung und Umsetzung der erar<strong>bei</strong>teten Lösungsvorschläge<br />
� Ausbildung einer Person zur "Gesundheitsbeauftragten" pro Institution<br />
� Gesundheitscoaching für Führungskräfte<br />
� Adaptierung der Erhebungsinstrumente sowie mehrsprachige Übersetzung<br />
� Entwicklung eines Manuals für gender- und kultursensible betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Im Jahr 2008 konnten durch die durchgeführten Maßnahmen insgesamt 890 Kontakte zur<br />
Zielgruppe hergestellt werden.<br />
Die Erhebungsinstrumente der betrieblichen Gesundheitsförderung wurden im Hinblick auf<br />
ihre Anwendbarkeit für die Zielgruppe untersucht. Als geeignetes Instrument wurde der<br />
IMPULS-Test (HerausgeberInnen: AUVA, WKO, AK, IV, ÖGB; Redaktion: humanware,<br />
Institut für Gesundheit, Sicherheit und Ergonomie im Betrieb) herangezogen. Um<br />
frauenspezifische gesundheitliche Belastungsfaktoren (Doppel- und Mehrfachbelastung,<br />
pflegende Angehörige, psychische Belastungen...) zu erheben, entwickelte das <strong>FEM</strong> Süd<br />
einen zusätzlichen Fragebogen. Somit ist der erste Schritt in Richtung einer gender- und<br />
kultursensiblen Testbatterie der betrieblichen Gesundheitsförderung getan.<br />
Gesundheitsförderung für Mitar<strong>bei</strong>terInnen: Die Hauptbelastungsfaktoren für<br />
Mitar<strong>bei</strong>terInnen aller Häuser sind Stress, Probleme mit der Wirbelsäule und<br />
Kopfschmerzen. Rheuma und Allergien wurden <strong>bei</strong> den chronischen Erkrankungen oft<br />
genannt. Weitere "Krankmacher" v.a. für Hausar<strong>bei</strong>terinnen waren Doppel- und<br />
Mehrfachbelastungen, Bezeichnung als "Putzfrau" und die Ar<strong>bei</strong>t am untersten Ende der<br />
Hierarchie.<br />
Einerseits wurden strukturelle Veränderungen initiiert, wie<br />
Verbesserung der Dienstabläufe und -übergaben,<br />
Mitar<strong>bei</strong>terInnenorientierungsgespräche, Optimierung der<br />
Informationsmöglichkeiten, Optimierung der Urlaubsplanung,<br />
regelmäßige ar<strong>bei</strong>tsinterne Besprechungen usw. Diskriminierung<br />
und "Unsichtbarkeit" der Hausar<strong>bei</strong>terinnen wurden <strong>bei</strong> der<br />
internen Qualitätskonferenz angesprochen.<br />
Andererseits kam es zu Veränderungen auf der individuellen<br />
Verhaltensebene. Es fanden vielfältige zweisprachige und kostenlose<br />
Gesundheitsangebote statt: Gymnastikkurse (Wirbelsäulen- und<br />
Tanzgymnastik, Pilates), Vorträge über gesunde Ernährung und<br />
Stress, Entspannungsübungen und Kommunikationskurse.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
63<br />
Kooperation<br />
Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
dieSie – Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit,<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
September 07 – Februar 09<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Huberta Haider<br />
huberta.haider@wienkav.at
64<br />
64<br />
"Ich Ich blei bleib’ blei<br />
b’ gesund – Sa Sağlıklı Sa<br />
lıklı lıklı kalac kalacağım kalac ım ım" ım<br />
Türkischsprachiges Service im Rahmen der<br />
Vorsorgeuntersuchung<br />
Mit dem Projekt "Ich bleib’ gesund – Sağlıklı kalacağım" trägt die Stadt Wien dazu <strong>bei</strong>, dass<br />
sozio-ökonomisch benachteiligte, vor allem weibliche MigrantInnen mit geringen<br />
Deutschkenntnissen Zugang zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung finden. In den<br />
Vorsorgeuntersuchungsstellen Sorbaitgasse 3 in Wien 15 und Ada Christen-Gasse 2C in<br />
Wien 10 werden türkischsprachige Beratung und Begleitung vor und während der<br />
Gesundenuntersuchung angeboten.<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Österreichweit werden Vorsorgeuntersuchungen von MigrantInnen zu selten in Anspruch<br />
genommen. Neben sprachlichen und kulturellen Barrieren sind häufig Wissensdefizite dafür<br />
ausschlaggebend. Erhebungen machen deutlich, dass die soziale Schichtzugehörigkeit nicht<br />
nur die Möglichkeiten der gesunden Lebensführung beeinflusst, sondern sich auch auf die<br />
Verhaltensmuster <strong>bei</strong> der Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen auswirkt.<br />
Projektziele<br />
Projektziele<br />
� Informationsvermittlung für MigrantInnen, vor allem Frauen, über die Bedeutung<br />
der Vorsorgeuntersuchung und Erhöhung der Inanspruchnahme<br />
� Entlastung der Mitar<strong>bei</strong>terInnen der Vorsorgeuntersuchungsstelle durch<br />
Zielgruppe Zielgruppe<br />
Zielgruppe<br />
Unterstützung <strong>bei</strong> mitunter schwieriger Kommunikation mit MigrantInnen<br />
Türkischsprachige MigrantInnen
65<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� Zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
� Vernetzungsaktivitäten<br />
� Medienar<strong>bei</strong>t<br />
� Begleitung <strong>bei</strong> der Anmeldung, psychosoziale Beratung<br />
� Begleitung am Untersuchungstag<br />
� Laufende Erhebung und Evaluierung soziodemografischer und medizinischer<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Daten sowie der Zufriedenheit der Untersuchten<br />
Von November 2006 bis Dezember 2008 wurden in <strong>bei</strong>den Vorsorgeuntersuchungsstellen<br />
758 türkischsprachige TeilnehmerInnen, die sich anmeldeten und eine Blutabnahme<br />
vornehmen ließen, gezählt. 100% der befragten TeilnehmerInnen gaben an, dass sie das<br />
muttersprachliche Service der Vorsorgeuntersuchung weiterempfehlen werden. Der<br />
überwiegende Teil der türkischsprachigen MigrantInnen (84,5%) war das erste Mal <strong>bei</strong> einer<br />
Vorsorgeuntersuchung. Viele haben erst durch dieses Projekt von dem Angebot der Stadt<br />
Wien erfahren.<br />
Im Rahmen der Sozialberatung vor Ort wird es Betroffenen<br />
ermöglicht, ohne Zugangshürden häufig vorhandene psychosoziale<br />
Anliegen anzusprechen.<br />
Es zeigt sich, dass durch persönliche Kontaktaufnahme der<br />
muttersprachlichen Mitar<strong>bei</strong>terinnen mit der Zielgruppe<br />
gesundheitsbezogene Wissensdefizite unter MigrantInnen<br />
aufgehoben werden und Betroffene barrierefrei die Möglichkeit einer<br />
kostenlosen Vorsorgeuntersuchung nutzen können. Durch<br />
entsprechende Zuweisungen wird eine optimale weiterführende<br />
medizinische/psychosoziale Betreuung gewährleistet.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
65<br />
Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
dieSie – Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit, MA 15<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
ab November 2006<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Alexandra Grasl, dieSie<br />
alexandra.grasl@fsw.at<br />
Mag. a Ekim San, <strong>FEM</strong> Süd<br />
ekim.san@wienkav.at
66<br />
66<br />
Gesun Gesundheitsinformation Gesun heitsinformation für MigrantInnen<br />
MigrantInnen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Übereinstimmend finden sich in der Literatur Hinweise dafür, dass Menschen mit<br />
Migrationshintergrund in stärkerem Ausmaß von Multimorbidität, psychosomatischen und<br />
Schmerzsymptomen betroffen sind. Die gesundheitlichen Dienste der Stadt Wien haben<br />
sehr vielfältige Angebote für die Wiener und Wienerinnen mit und ohne<br />
Migrationshintergrund. Jedoch ist oft aus verschiedenen Gründen deren Nutzung bzw.<br />
Zugang erschwert. Kulturelle wie sprachliche Barrieren sowie Informationsdefizite sind<br />
da<strong>bei</strong> ausschlaggebend. Um für MigrantInnen den Zugang zu diesen wichtigen<br />
Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zu erleichtern, bedarf es<br />
niederschwelliger und aufsuchender Informationsangebote.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Übergeordnetes Ziel des Projektes war Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung<br />
für Frauen und Männer im Hinblick auf die Bedeutung von Prävention sowie die Angebote<br />
von Gesundheitsvorsorgedienstleistungen der Stadt Wien. Langfristig soll die<br />
Inanspruchnahme von Gesundenuntersuchungen <strong>bei</strong> MigrantInnen erhöht werden.<br />
Durch die Entwicklung und Weitergabe eines muttersprachlichen ReferentInnenpools bzw.<br />
die kontinuierliche Zusammenar<strong>bei</strong>t und Vernetzung mit MigrantInnen-Institutionen sollen<br />
die vorhandenen interkulturellen Kompetenzen im österreichischen Gesundheitswesen<br />
besser genutzt und sichtbar gemacht werden.<br />
Zielgruppe waren Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die in Wien leben,<br />
insbesondere jene, die bislang von diesen Angeboten aufgrund diverser Barrieren (z.B.<br />
sprachlicher) nur in geringem Maße profitierten.<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� Durchführung mehrsprachiger Gesundheitsvorträge (Einzelvorträge,<br />
Vortragsreihen bzw. Gesundheitstage)<br />
� Multiplikatorinnenschulungen (Bewegungstrainerinnen-Ausbildung von<br />
Vereinsobfrauen und Männern bzw. anderen Interessierten aus der Zielgruppe)
67<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Im Jahr 2008 fanden 307 Vorträge in 9 Sprachen (Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch,<br />
Chinesisch, Deutsch - für multikulturelle Gruppen -, Englisch, Russisch, Persisch, Türkisch,<br />
Urdu/Punjabi) durchgeführt von mehrsprachigen GesundheitsexpertInnen statt, die von<br />
10.397 Frauen und Männern besucht wurden. Die Vorträge wurden großteils in<br />
Vereinslokalen, in Moscheen und NGO´s wie Jugendzentren, Integrations- und<br />
Frauenhäusern gehalten. Am häufigsten wurde das Thema "Psychische Gesundheit"<br />
ausgewählt. An zweiter Stelle rangierte das Thema: "Gesunder Lebensstil" und an dritter<br />
Position standen "allgemeinmedizinische" Themen.<br />
Zusätzlich wurden in Workshops MultiplikatorInnen als BewegungstrainerInnen<br />
ausgebildet. Gemeinsam mit "Ein Herz für Wien" wurden insgesamt 19 Teilnehmerinnen<br />
geschult. Vier ausgebildete Bewegungstrainerinnen konnten nach Beendigung ihrer<br />
Ausbildung Bewegungskurse in ihren Vereinen anbieten, wodurch insgesamt weitere 32<br />
Frauen mit Bewegungsangeboten erreicht werden konnten.<br />
Resümee<br />
Resümee<br />
Die Nutzung der vorhandenen interkulturellen Kompetenzen sowie die verstärkte<br />
interkulturelle Öffnung des österreichischen Gesundheitswesens mittels Abbau<br />
sprachlicher, kultureller und institutioneller Barrieren unter Berücksichtigung<br />
kulturspezifischer sowie frauen- und männerspezifischer Belange in Gesundheit und<br />
Krankheit sollte längerfristiges Ziel sein.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
67<br />
Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen:<br />
MA 17 – Integrations und<br />
Diversitätsangelegenheiten<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Jänner bis Dezember 2008<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Kathleen Löschke<br />
kathleen.loeschke@wienkav.at
68<br />
68<br />
"Nach Nach Herzenslust – leichter leben leben" leben<br />
Interdisziplinäres und interkulturelles Adipositasprogramm für<br />
Frauen und Mädchen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Adipositas ist eines der gravierendsten Probleme der Gesundheit in Europa, weil sie das<br />
Risiko vieler chronischer Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und<br />
bestimmter Krebsarten, signifikant erhöht. Diese Erkrankungen bilden heute die stärkste<br />
Krankheitslast und die führenden Todesursachen sowohl in Europa als auch weltweit. Im<br />
Hinblick auf Übergewicht zeigt sich, dass die Werte des BMI mit zunehmender<br />
Schulbildung abnehmen, dieser Effekt kommt <strong>bei</strong> Frauen stärker zum Tragen als <strong>bei</strong><br />
Männern. Körperliche Aktivität hängt ebenfalls sehr stark mit sozioökonomischen Faktoren<br />
zusammen.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Durch die Entwicklung und Umsetzung eines zielgruppengerechtes Programmes für von<br />
Adipositas betroffene Frauen soll vorrangig eine Lebensstiländerung und ein verändertes<br />
Wohlbefinden sowie in weiterer Folge eine langfristige Gewichtsreduktion und –<br />
stabilisierung durch ein gesünderes Essverhalten sowie ein gesteigertes<br />
Bewegungsverhalten möglich werden. Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie<br />
Diabetes (Metabolisches Syndrom) sollen dadurch verringert werden. Weitere<br />
Aufmerksamkeit gilt psychodynamischen Ursachen von Adipositas, die im Rahmen des<br />
Gruppenprogramms bear<strong>bei</strong>tet werden können.<br />
Als Zielgruppe sind im vorliegenden Projekt Mädchen ab 14 Jahren und erwachsene Frauen<br />
ab 18 Jahren mit einem BMI zwischen 30 und 40 bzw. BMI von 25-30 und gleichzeitigem<br />
Vorliegen weiterer Risikofaktoren angesprochen mit Fokussierung auf sozial benachteiligte<br />
Schichten und Migrantinnen.<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
In Anlehnung an die Qualitätskriterien für Adipositasprogramme (Deutsche bzw.<br />
österreichische Adipositas-Gesellschaft) wurde ein maßgeschneidertes Gruppenprogramm<br />
für Frauen der Zielgruppe - welches die Bereiche Ernährung, Bewegung sowie<br />
psychologische Aspekte des Lebensstils umfasst - und ein Bewegungsprogramm entwickelt,
69<br />
mit dem Kraft und Ausdauer trainiert werden können. Weiters werden fallweise<br />
Einzelberatung, Kochworkshops sowie E-Mail- und Internetberatung angeboten. Außerdem<br />
soll eine Homepage (mit Informationen, Forum, Kochbuch,...) online gehen sowie<br />
MultiplikatorInnen geschult werden. Das Projekt wird durch eine interdisziplinäre sowie<br />
multiprofessionelle Strategiegruppe begleitet.<br />
Zwischenergebnisse<br />
Zwischenergebnisse<br />
Der erste von insgesamt drei 9-monatigen Kursdurchgängen (mit zwei deutsch-, einer<br />
türkisch und einer b/k/s-sprachigen Gruppe) ist beendet, der zweite Kursdurchgang (plus<br />
einer Mädchengruppe) startete im Oktober 2008. 152 Frauen und Mädchen konnten so in<br />
der Gruppe betreut werden. Insgesamt konnten bis Ende 2008 3.853 persönliche,<br />
telefonische oder E-Mail-Kontakte zu Frauen und Mädchen aus der Zielgruppe hergestellt<br />
werden.<br />
Wesentliche Zielsetzungen der teilnehmenden Frauen waren: "gesünder und regelmäßiger<br />
zu essen", "mehr und regelmäßigere Bewegung" sowie "Gewichtsabnahme". Als Barrieren<br />
wurden hauptsächlich mangelnder Wille, Isolation und Zeitmangel angegeben, <strong>bei</strong><br />
fremdsprachigen Frauen vor allem das fehlende Angebot und Informationsmangel. Die<br />
bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass die Teilnehmerinnen mit den Angeboten sehr<br />
zufrieden sind und auch erste gesteckte Ziele erreichen konnten. Besonders hervorgehoben<br />
wird immer wieder die Wichtigkeit der Gruppe bzw. das Zusammensein mit anderen<br />
Frauen.<br />
Druckwerke Druckwerke: Druckwerke Druck und Verteilung von insgesamt 7.500 Plakaten,<br />
Freecards (speziell für Mädchen) und dreisprachigen Foldern<br />
Homepage: Homepage: Homepage: Erstellung/ Wartung der Homepage:<br />
www.herzenslust.at<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
69<br />
Kooperation Kooperation und und FördergeberInn<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInn en:<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
dieSie - Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit, MA 38<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Jänner 2008 - Dezember 2009<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Hilde Wolf<br />
hilde.wolf@wienkav.at
70<br />
70<br />
Gesundheitsberatung Gesundheitsberatung für für Frauen Frauen aus aus aus von von von FGM<br />
FGM<br />
betroffenen betroffenen betroffenen Ländern<br />
Ländern<br />
Im Auftrag der Stadt Wien bietet <strong>FEM</strong> Süd Gesundheitsberatung für afrikanische und<br />
arabische Frauen in den Sprachen Arabisch, Englisch und Französisch an. Neben den<br />
"klassischen" Gesundheitsthemen rund um Schwangerschaft, Geburt, Gynäkologie sowie<br />
Gesundheitsvorsorge gilt spezielles Augenmerk Frauen, die von weiblicher<br />
Genitalverstümmelung (FGM) betroffen sind.<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Weibliche Genitalverstümmelungen, die meist <strong>bei</strong> Mädchen im Alter von 4-8 Jahren<br />
vorgenommen werden, führen neben einer Vielzahl an akuten Komplikationen auch zu<br />
massiven Langzeitfolgen; diese reichen von sexuellen Funktionsstörungen, höherer<br />
Komplikationsrate <strong>bei</strong> Geburten, erhöhter Säuglingssterblichkeit, häufigen Infektionen im<br />
Genitalbereich und der Harnwege sowie chronischen Schädigungen der Nieren bis hin zu<br />
schweren, lebenslangen psychischen Traumen.<br />
FGM ist in Österreich gesetzlich verboten, sie erfüllt den Tatbestand schwerer<br />
Körperverletzung und gilt daher als grobe Menschenrechtsverletzung. Es wird davon<br />
ausgegangen, dass ca. 8.000 Opfer von FGM in Österreich leben. In Wien weisen ca. 1.900<br />
Frauen, die aus einem Land mit häufigem Vorkommen von FGM stammen, somit ein<br />
potenzielles Risiko auf (Wiener Frauengesundheitsbericht, 2006).<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Die Beratung richtet sich in erster Linie an Frauen und Mädchen aus afrikanischen Ländern<br />
sowie aus arabischsprachigen Regionen. Im Mittelpunkt da<strong>bei</strong> stehen Frauen und Mädchen,<br />
die von FGM bedroht oder betroffen sind. Darüber hinaus können mit dem Angebot auch<br />
Angehörige, MultiplikatorInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen, KindergärtnerInnen, etc.<br />
unterstützt werden, die mit der Thematik konfrontiert sind.<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� Gesundheitsberatung und Krisenintervention<br />
� Wegweiserfunktion im Gesundheitswesen Unterstützung <strong>bei</strong> der Arzt/Ärztin-<br />
Patientin-Kommunikation<br />
� Telefonisches Info-Service und Beratung<br />
� Sozialberatung<br />
� Aufsuchende Ar<strong>bei</strong>t<br />
� Durchführung von "FGM Awareness Workshops"<br />
� Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t (Erstellen von Informationsmaterialien)<br />
� Vernetzung mit relevanten Communities und Organisationen
71<br />
� MultiplikatorInnenschulungen<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Im Folgenden eine kurze Übersicht über die Aktivitäten im Jahr 2008:<br />
� 627 Beratungsgespräche mit 86 Frauen haben stattgefunden – diese kamen aus 20<br />
verschiedenen Herkunftsländern, vor allem aus Somalia, Ägypten und Nigeria.<br />
� 46 Gesundheitsvorträge wurden in den Sprachen Arabisch, Englisch und Somali<br />
durchgeführt – die Themen reichten von Gesundheitsvorsorge über FGM bis hin zu<br />
"Gesunder Ernährung" und PatientInnenrechte.<br />
� Fortbildungsveranstaltungen für MultiplikatorInnen wurden in Krankenhäusern<br />
sowie in Einrichtungen für AsylwerberInnen durchgeführt.<br />
� Erstellung von Informationsmaterialien für die Zielgruppe und MultiplikatorInnen<br />
(Mitar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> der Erstellung eines Aufklärungsfolders durch die Plattform<br />
"stopFGM" sowie Erstellung eines Leitfadens für GesundheitsexpertInnen).<br />
� Aufsuchende Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> Vereinen, Botschaften, Kirchen, Afroshops,...<br />
� Intensivierung der Vernetzungsar<strong>bei</strong>t mit Institutionen (z.B. Öst. Integrationsfonds,<br />
Beratungseinrichtungen, arabische Schulen,...) und MedizinerInnen.<br />
� Aktive Mitar<strong>bei</strong>t im FGM-Beirat der Stadt Wien.<br />
� Teilnahme an relevanten nationalen und internationalen Veranstaltungen (z.B.<br />
Treffen der Koordinatorinnen der nationalen Aktionspläne gegen FGM aller EU-<br />
Länder in Wien).<br />
Resümee<br />
Resümee<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd wird - nach nunmehr<br />
einjähriger Laufzeit des Projekts - als Anlaufstelle von Frauen<br />
verschiedenster afrikanischer und arabischer "Communites"<br />
wahrgenommen. Erfreulicherweise steigt auch die Zahl der<br />
Zuweisungen von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des<br />
Sozialwesens. Das Interesse an der Thematik der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung ist auch <strong>bei</strong> MultiplikatorInnen im<br />
Gesundheits- und Sozialwesen sehr groß – die Anfragen nach<br />
Vorträgen bzw. Workshops <strong>bei</strong> ÄrztInnen, Krankenpflegepersonal,<br />
Hebammen aber auch pädagogischen Fachkräften (da<strong>bei</strong> vor allem<br />
KindergärtnerInnen) nehmen ebenfalls zu.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
71<br />
Kooperati Kooperation Kooperati on und und FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen:<br />
MA 17, MA 57<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Seit September 2007 laufend<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Hilde Wolf<br />
hilde.wolf@wienkav.at
72<br />
72<br />
(f)it (f)itworks (f)it works<br />
Modellprojekt zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender<br />
Menschen im ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischen Setting<br />
Das Projekt (f)itworks wurde von der ÖSB Consulting GmbH in Kooperation mit dem<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd umgesetzt. Als Setting diente die gemeinnützige<br />
Ar<strong>bei</strong>tskräfteüberlassung itworks Personalservice GmbH, welche im Auftrag des<br />
Ar<strong>bei</strong>tsmarktservice Wien langzeitbeschäftigungslosen Personen über Schulungen und<br />
Integrationsleasing den Einstieg in ein langfristiges Dienstverhältnis ermöglichen soll.<br />
Ausgangslage<br />
usgangslage<br />
Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit führt zu einem erhöhten Krankheitsrisiko bzw. Krankheit führt zu einem<br />
erhöhten Ar<strong>bei</strong>tslosigkeitsrisiko. Ar<strong>bei</strong>tslose Menschen weisen oftmals ungünstige<br />
Copingstrategien (Alkohol- und Nikotinkonsum, mangelnde Bewegung, ungesunde<br />
Ernährung) auf. Weiters wird die Zielgruppe mit herkömmlichen Gesundheitsförderungs-<br />
und Präventionsangeboten kaum erreicht.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Übergeordnetes Projektziel war die partizipative Entwicklung und Umsetzung eines<br />
übertragbaren Modellprojekts zur Gesundheitsförderung Ar<strong>bei</strong>t suchender Menschen sowie<br />
eine umfassende Charakterisierung der Zielgruppe bezüglich Gesundheitszustand, -<br />
verhalten, -wissen, Bedürfnisse, Copingstrategien und Copingressourcen. Weiters bezweckt<br />
wurde die Steigerung von Wohlbefinden, Kohärenzgefühl und Selbstorganisation der<br />
Zielgruppe.<br />
Zielgruppe waren langzeitbeschäftigungslose Frauen und Männer in Wien. Von besonderem<br />
Interesse waren Teilgruppen wie jene der Wiedereinsteigerinnen sowie Migrantinnen und<br />
Migranten.
73<br />
Maßn Maßnahmen<br />
Maßn ahmen<br />
� Ist-Analyse (Gesundheitszirkel, Fokusgruppen, Fragebogenerhebung)<br />
� Laufende Gesundheitszirkel mit der Zielgruppe<br />
� Niederschwellige, partizipativ entwickelte geschlechtsspezifische<br />
Gesundheitsangebote vor Ort (Gruppenaktivitäten, freiwillig)<br />
� Gesundheitssprechstunde vor Ort (Einzelaktivität, wöchentlich stattfindendes<br />
Angebot, freiwillig, vertraulich)<br />
� Monatlich stattfindende Gesundheitstage vor Ort mit Infoständen, Vorträgen und<br />
Schnuppermöglichkeiten<br />
� Implementierung eines Wiener Netzwerks Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit & Gesundheit<br />
� Schulung und Qualifizierung der Schlüsselar<strong>bei</strong>tskräfte<br />
Ergebnisse rgebnisse rgebnisse<br />
Bis 31.12.2008 konnten insgesamt 3.932 TeilnehmerInnen, davon 2.039 Frauen (52%) mit<br />
den Gesundheitsförderungsmaßnahmen erreicht werden. Die Gesundheitsförderungskurse<br />
zu Themen wie Qi Gong, Bewegung und Entspannung, Rücken-Schulter-Nacken, Kickboxen,<br />
seelischer Gesundheit und Yoga wurden zu einem Großteil von Frauen (67%) in Anspruch<br />
genommen. Die Gesundheitszirkel wurden von 341<br />
TeilnehmerInnen besucht, davon 40% Frauen. Insgesamt besuchten<br />
79 Personen die Gesundheitssprechstunde, welche wöchentlich von<br />
einem Mediziner und einer Psychologin durchgeführt wurde.<br />
Besonders erfreulich war die große Anzahl erreichter<br />
TeilnehmerInnen (1.891 Personen, 54% Frauen) <strong>bei</strong> den<br />
Gesundheitstagen. Es zeigt sich, dass überdurchschnittlich viele<br />
Frauen - und hier insbesondere jene mit Migrationshintergund - die<br />
Gesundheitsförderungsangebote in Anspruch nehmen.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
73<br />
Kooperation Kooperation und und FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen:<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
dieSie – Wiener Programm für<br />
Frauengesundheit,<br />
Wiener Gebietskrankenkasse, AMS<br />
Wien<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
April 2007 – März 2009<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Birgit Pichler (ÖSB Consulting<br />
GmbH) birgit.pichler@oesb.at
74<br />
74<br />
Frauenassistenz<br />
rauenassistenz<br />
Von Von der der Konzepterstellung Konzepterstellung zur zur Umsetzung<br />
Umsetzung<br />
Im September 2007 wurde ein Expertinnenteam – bestehend aus dem<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd und dem Institut für humanökologische<br />
Unternehmensführung unter der Projektleitung des Wiener Programms für<br />
Frauengesundheit – vom Bundessozialamt betraut, eine Konzepterstellung für eine "Frauen-<br />
Ar<strong>bei</strong>tsassistenz zur Betreuung, Begleitung und Integration von Frauen mit Behinderung"<br />
zu erstellen.<br />
Methoden<br />
Methoden<br />
Methoden zur Datenerhebung waren standardisierte Interviews mit betroffenen Frauen und<br />
ExpertInnen sowie Literaturrecherche zu vorhandenen Maßnahmen, Ar<strong>bei</strong>tsassistenz und<br />
Ar<strong>bei</strong>tsmarktsituation. Wesentlich war auch die Einbeziehung einer Planungswerkstatt mit<br />
ExpertInnen aus Bundessozialamt, Fonds Soziales Wien, Verein NINLIL, Jugend am Werk,<br />
Zentrum für Kompetenzen, Volkshilfe Box, Verein assist4you, Verein 0>Handicap, Verein<br />
Wiener Integrationsnetzwerk, Verein Wiener Assistenzgenossenschaft, Beratungslehrerin,<br />
Praktische Ärztin / Angehörige<br />
Aktuelle Aktuelle Daten Daten<br />
Daten<br />
Aktuelle Zahlen belegen …<br />
� dass Frauen mit Behinderung seltener erwerbstätig sind als Männer mit<br />
Behinderung,<br />
� dass sie dennoch nur ein Drittel der vorgemerkten ar<strong>bei</strong>tslosen Personen mit<br />
Behinderung ausmachen,<br />
� dass ar<strong>bei</strong>tslose Frauen mit Behinderung die geringsten finanziellen Leistungen<br />
beziehen (Studie Luzia, Wien 2006, des Institutes Sofia).<br />
Sicht Sicht der der betroffenen betroffenen betroffenen Frauen<br />
Frauen<br />
Aus Sicht der betroffenen Frauen zeigten sich folgende Problemstellungen:<br />
� "Doppelte Diskriminierung" von Frauen durch Behinderung und<br />
Geschlechtszugehörigkeit am Ar<strong>bei</strong>tsmarkt.
75<br />
� "Dreifach-Diskriminierung" durch Behinderung, Geschlechtszugehörigkeit und<br />
Migrationsstatus.<br />
� Die aktuelle Lebenssituation wird von allen interviewten Frauen als sehr negativ<br />
erlebt.<br />
� Es besteht Interesse von Seiten der Zielgruppe an einer Frauen(ar<strong>bei</strong>ts)assistenz.<br />
Sicht Sicht der der ExpertInn ExpertInnen<br />
ExpertInn en<br />
Aus Sicht der ExpertInnen liegt die Herausforderung der Erreichbarkeit von Frauen mit<br />
Behinderung in:<br />
� geringerer Qualifizierung der Frauen,<br />
� Leben in traditionellen Rollenverteilungen,<br />
� "versteckter" Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit,<br />
� Notwendigkeit von systemischen Zugängen sowie<br />
� Notwendigkeit von Mehrsprachigkeit, Interkulturalität<br />
Ergebnis<br />
Ergebnis<br />
Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe kam überein, dass die Vielseitigkeit der an eine<br />
solche Beratungsstelle herangetragenen Anforderungen einer<br />
"Frauenassistenz" mit ganzheitlichem Ansatz eher entspricht, als<br />
einer "Frauen-Ar<strong>bei</strong>tsassistenz". Der Name wurde somit geändert<br />
und steht für einen ganzheitlichen, frauenspezifischen<br />
Aktionsrahmen.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
75<br />
Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
Bundessozialamt<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
ab September 2007<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Institut für Humanökologische<br />
Unternehmensführung (IBG)
76<br />
76<br />
Pilotprojekt <strong>FEM</strong> Süd FRAUENASSISTENZ – Clearing und<br />
Beratung für Frauen<br />
Auf Basis der Vorstudien und Konzeptentwicklung wurden im Oktober 2008 vom<br />
Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> Süd im Auftrag des Bundessozialamts eine<br />
niederschwellige Beratungsstelle für Frauen mit Behinderung mit und ohne<br />
Migrationshintergrund eingerichtet. In einem barrierefreien Setting ist ein Team von<br />
Beraterinnen mit psychosozialer Grundausbildung sowie frauenspezifischer- und<br />
Fremdsprachenkompetenz für die Zielgruppe tätig.<br />
Aufbauphase<br />
Aufbauphase<br />
In der Aufbauphase von Oktober bis Dezember 2008 erfolgten Standortsuche und -aufbau<br />
sowie die Teamzusammenstellung. Als zentraler und barrierefreier Standort konnte eine<br />
Lokalität in der Niederhofstraße 26, 1. Stock gefunden werden. Das Team wurde sukzessive<br />
zusammengestellt und begann mit ersten Maßnahmen der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t sowie dem<br />
Beginn der Vernetzungsaktivitäten. Der geplante Start des Beratungsbetriebs im Jänner<br />
2009 konnte eingehalten werden.<br />
Zentrale Zentrale Zielsetzungen<br />
Zielsetzungen<br />
Die FRAUENASSISTENZ unterstützt, berät und begleitet ar<strong>bei</strong>tsmarktferne bzw. ar<strong>bei</strong>tslose<br />
Frauen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung im erwerbsfähigen Alter auf dem Weg<br />
in den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt. Der Fokus liegt auf jüngeren Frauen bis ca. 35 Jahren, Migrantinnen<br />
sowie Schulabgängerinnen. Ganzheitliche Unterstützung und Beratung erfolgt in deutscher,<br />
englischer, türkischer und bosnischer, kroatischer und serbischer Sprache. Ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt wird auf Maßnahmen zur Selbstwertstärkung und des Empowerments gelegt.<br />
Methode<br />
Methode<br />
Der niederschwellige Zugang für die Zielgruppe wird durch Einbettung der Frauenassistenz<br />
in das Institut für Frauen- und Männergesundheit, das seit Jahren für einen<br />
niederschwelligen, interkulturellen Zugang zu Frauen (und Männern) in allen Lebenslagen,<br />
unabhängig von Alter, Bildung und kultureller Zugehörigkeit steht, ermöglicht. Das Angebot
77<br />
der Frauengesundheitszentren wird in der FRAUENASSISTENZ spezifisch auf die<br />
Bedürfnisse von ar<strong>bei</strong>tsmarktsfernen Frauen mit Behinderungen zugeschnitten und<br />
erweitert. Das ganzheitliche Gesundheitsverständnis der Frauengesundheitszentren wird<br />
auch in der FRAUENASSISTENZ Grundlage aller Aktivitäten sein.<br />
Die Die Die Aktivitäten Aktivitäten werden werden folgende folgende Ebenen Ebenen umfas umfassen umfas sen<br />
� Aufsuchendes Ar<strong>bei</strong>ten (Vereine, Moscheen, Projektaktivitäten der<br />
Frauengesundheitszentren, etc.)<br />
� Vernetzung mit zielgruppenrelevanten Einrichtungen (z.B.<br />
Behinderteneinrichtungen und BildungsträgerInnen, Frauenberatungen, etc.)<br />
� Frauenspezifisches, niederschwelliges, ganzheitliches, mehrsprachiges Angebot<br />
(Kontaktstelle, Telefon- und E-mail Beratung, psychosoziale Beratung, Coaching,<br />
Gruppenangebote, Umfeldberatung, etc.)<br />
� Niederschwelliges Beratungsangebot für Angehörige<br />
� Informationsvermittlung/Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
77<br />
Kooperation Kooperation und FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
Bundessozialamt<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
seit Oktober 2008<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Huberta Haider
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 79<br />
� MEN<br />
�� Das MEN-Team<br />
Personell gab es im MEN Team im organisatorischen und beraterischen Bereich keine<br />
Veränderungen. Frau Chavez De Six verstärkt seit 2007 in buchhalterischen Belangen das<br />
Institut für Frauen- und Männergesundheit auch im MEN.<br />
Stehend von links nach rechts:<br />
Achim Horak, Psychotherapeut; Mag. Markus Zingerle, Soziologe; Patricia Chavez De Six, Buchhaltung; Dr. Hüseyin<br />
Kalayci, stv. Leitung, Pädagoge; Mag. Stephan Schmidmayer, Klinischer und Gesundheitspsychologe; Mag. Vedran<br />
Kurtovic, Klinischer und Gesundheitspsychologe;<br />
Hockend:<br />
Mag. Romeo Bissuti, Leitung, Klinischer und Gesundheitspsychologe;<br />
Außerdem im Team:<br />
Dr. Michael Engel, Klinischer und Gesundheitspsychologe<br />
2008 als Praktikant im MEN tätig: Johannes Schlögl, Student der Psychologie.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 80<br />
�� Das MEN in Zahlen<br />
Angebot<br />
Angebot<br />
Anzahl Anzahl der der Kontakte<br />
Kontakte<br />
deutschsprachig<br />
deutschsprachig<br />
Anzahl Anzahl der der der Kontakte<br />
Kontakte<br />
fremdsprachig<br />
fremdsprachig<br />
Telefon 1545 786<br />
E-Mail 5878 1099<br />
Einzelberatungen 564 859<br />
Psychotherapie 290<br />
Kurse/Gruppen 56<br />
Schulworkshops 1141<br />
Summe der Kontakte durch laufendes<br />
Programm<br />
9474 2744<br />
"Favoritner mit Herz" 200 557<br />
"Gesund in allen Sprachen" –<br />
Gesundheitsinformation für MigrantInnen<br />
& sonstige Vorträge<br />
Schlank Ohne Diät 264<br />
Fachtagung "Soziale Lage – Gender und<br />
Gesundheit"<br />
170<br />
"Fit durch die EM" Plakataktion 3500<br />
"Boys Day" 700<br />
Summe der Kontakte durch Projekte und<br />
Veranstaltungen<br />
1800<br />
4834 2357<br />
Kontakte Kontakte Gesamt Gesamt<br />
19409
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 81<br />
������������ Telefon Telefon und E-Mail Mail und Internetkontakte<br />
Telefon Telefon<br />
Telefon<br />
Im Jahr 2008 erreichten das MEN 1545 deutschsprachige und 786 fremdsprachige,<br />
insgesamt 2331 Telefonanrufe. Davon betrafen 71% Klientenanfragen und<br />
Terminvereinbarungen, etwa 24% der Telefonate hatten organisatorische Fragen zum<br />
Gegenstand und weitere 5% dienten der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t. Die Anrufe an weiteren<br />
Nebenstellen des MEN sind hier nicht erfasst.<br />
E-Mail Mail<br />
24%<br />
5%<br />
71%<br />
Anrufthemen<br />
N= 2331<br />
Klientenanfragen<br />
Organisatorisches<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
Die E-Mail-Kontakte waren im Jahr 2008 eine wichtige Ar<strong>bei</strong>tsaufgabe und sowohl bezüglich<br />
Beratungen als auch im Rahmen von Projektabwicklungen, Vernetzungen und<br />
Kooperationen ein sehr intensiv genutztes Medium. Aufgrund technischer Probleme <strong>bei</strong>m<br />
Zusammenspiel der Provider wechselte das MEN seine Hauptemailadresse von info@men-<br />
center.at in kfj.men@wienkav.at.<br />
Zusammengenommen bear<strong>bei</strong>teten die Mitar<strong>bei</strong>ter 6977 E-Mails von der<br />
Hauptemailadresse und den persönlichen Adressen aus. Mit etwa 15% der E-Mails ist<br />
erfreulicherweise der nicht-deutschsprachige Anteil an der E-Mail-Kommunikation so stark<br />
vertreten wie noch nie zuvor.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 82<br />
Internet Internet<br />
Internet<br />
Im Jahr 2008 verzeichnete die Homepage des Männergesundheitszentrums 51.513 Besuche<br />
(Visits), das waren täglich durchschnittlich 141 Besucher. Den im Jahresvergleich leichten<br />
Rückgang um etwa 2250 Besuche im Vergleich zum Jahr 2007 führen wir darauf zurück,<br />
dass 2008 nur ein neues Kurs-Projekt startete, welches zudem keiner besonderen<br />
Bewerbung bedurfte. Bedingt durch die Fußball-Europameisterschaften mussten weiters<br />
zwei öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen abgesagt werden. Vor diesem Hintergrund<br />
sind die Zugriffszahlen durchaus zufriedenstellend.<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
3277<br />
4012<br />
4535<br />
5454<br />
6972<br />
5199<br />
4672<br />
Zugriffe 2008 auf www.men-center.at<br />
insgesamt 51513 Visits<br />
3452<br />
3340<br />
3978<br />
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dec<br />
������������ Inanspruchnahme Inanspruchnahme des des MEN MEN Programms<br />
Programms<br />
Durch die starke Projektorientierung des MEN, die sich bereits im Jahr 2007 abgezeichnet<br />
hatte, waren die Basisressourcen vor allem durch die große Anzahl an Beratungsanfragen<br />
von Männern sowie durch Vernetzungs- und Fortbildungsveranstaltungen, Schulworkshops<br />
und einzelne Selbsthilfegruppen gebunden. Alle weiteren Aktivitäten wurden durch externe<br />
Förderstellen ermöglicht, wo<strong>bei</strong> die Entwicklungsar<strong>bei</strong>t hier vielfach nicht in den<br />
Projektkosten enthalten war.<br />
Besonders erfreut war das MEN über die mehrfache Wahrnehmung der inhaltlichen<br />
Expertise, sei es im Rahmen der inhaltlichen Mitgestaltung der Österreichischen<br />
Männertagung 2008 zum Thema "Männer in Balance", oder <strong>bei</strong>m ISMH 3 Länderkongress,<br />
<strong>bei</strong> der der Eröffnungs- und Hauptvortrag gehalten wurde.<br />
3583<br />
3039
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 83<br />
Die muttersprachliche Beratung konnte auch 2008 in den Sprachen der großen Wiener<br />
ImmigrantInnengruppen angeboten werden und wurden stark nachgefragt. Ebenso<br />
erbrachte das MEN mit der Organisation zahlreicher Gesundheitsvorträge in türkischer und<br />
bosnisch/kroatisch/serbischsprachigen (b/k/s) Sprachgruppen auch 2008 wieder einen<br />
Beitrag zur Gesundheitsförderung in Wien.<br />
Im Abschnitt "Die MEN-Projekte" werden die Gesundheitsförderungsprojekte des Jahres<br />
2008 ausführlich dargestellt. Sie verliefen durchwegs sehr positiv für die Teilnehmer/innen<br />
und sorgten überdies für eine positive Wahrnehmung des Männergesundheitszentrums im<br />
institutionellen Umfeld wie <strong>bei</strong> neuen Interessenten.<br />
Persönliche Persönliche Beratung<br />
Beratung<br />
Im Jahr 2008 fanden im MEN insgesamt 1423 persönliche Beratungen mit 384 Personen<br />
statt, was einen Zuwachs um 212 Beratungen bzw. 13 Beratungsklienten bedeutet. Am<br />
häufigsten nutzen Klienten die Möglichkeit einer psychologischen Beratung und<br />
Behandlung im MEN (74%). Das MEN wird aber auch als Anlaufstelle für unterschiedlichste<br />
gesundheitsrelevante, behördenbezogene und sonstige Anfragen von Männern und ihren<br />
Angehörigen genutzt. Während die meisten Informationsanfragen telefonisch oder in einem<br />
kurzen Gespräch bedient werden können, nutzen manche Männer auch die Möglichkeit<br />
einer ausführlichen Informationsberatung (15% der Beratungen). Von externen Stellen wie<br />
ÄrztInnen, Jugendämtern, Pensionsversicherungsanstalten etc. empfohlen, kommen weitere<br />
9% der Beratungen aufgrund des Wunsches nach psychologischer Abklärung zustande.<br />
74%<br />
1%<br />
15%<br />
1%<br />
9%<br />
Art der Beratung<br />
N = 343<br />
Informationsberatung<br />
Entscheidungsberatung<br />
Psychologische Abklärung<br />
Psychologische Behandlung<br />
Akute Krisenintervention
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 84<br />
Nach wie vor ist der Bedarf an Beratung in türkischer Sprache (47% der Klienten) überaus<br />
hoch, erstmals machen aber die türkischsprachigen Beratungsklienten etwas weniger als die<br />
Klienten nach Sprache<br />
N=384<br />
16%<br />
10%<br />
47%<br />
27%<br />
deutschsprachige<br />
Klienten<br />
türkischsprachige<br />
Klienten<br />
b/k/s-sprachige Klienten<br />
Klienten anderer<br />
Muttersprache<br />
Hälfte aus. Die b/k/s-sprachige psychologische Beratung erfreut sich wachsender Nachfrage<br />
(16% der Klienten), 27% der Beratungsklienten des Männergesundheitszentrums sind<br />
deutscher Muttersprache und 10% gaben eine andere Sprache an. In letzterer Gruppe<br />
konnten mit Sprachangeboten auf Englisch, Französisch und Spanisch auch Männer<br />
erreicht werden, die zB. aus Afrika oder Lateinamerika immigriert sind.<br />
16%<br />
10%<br />
34%<br />
40%<br />
Beratungen nach Sprachen<br />
N=1423<br />
Beratungen in<br />
deutscher Sprache<br />
Beratungen in<br />
türkischer Sprache<br />
Beratungen in b/k/s<br />
Sprachen<br />
Beratungen in<br />
anderen Sprachen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 85<br />
Die Verteilung der 1423 Beratungstermine zeigt leichte Unterschiede zu der Auffächerung<br />
der Klienten, die sich aus der unterschiedlichen Beratungsdauer in den Sprachgruppen<br />
ergeben.<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
3,8<br />
5,12<br />
Beratungsdauer<br />
N=384<br />
2,86<br />
gesamt deutsch türkisch b/k/s andere<br />
Im Rahmen der Gesundheitsberatung im MEN ist es möglich, in einem kurzfristigen Setting<br />
fünf bis maximal zehn Beratungstermine in Anspruch zu nehmen, die vor allem von<br />
klinischen und Gesundheitspsychologen durchgeführt werden. Im Jahr 2008 betrug die<br />
Beratungsdauer im Durchschnitt 3,8 Sitzungen pro Klient. Allerdings schwankt dieser Wert<br />
deutlich zwischen den einzelnen Sprachbereichen: Der deutschsprachige Bereich weist mit<br />
durchschnittlich gesehen 5,1 Terminen 2008 die längste Beratungsdauer auf, während diese<br />
Zahl im türkischsprachigen Bereich auf 2,86 fiel. Im b/k/s-sprachigen Bereich blieb die<br />
durchschnittliche Beratungsdauer mit 4,4 Sitzungen relativ konstant. Die heuer neu<br />
ausgewiesene Gruppe der Klienten anderer Muttersprache erhielt durchschnittlich 4,1<br />
Beratungstermine.<br />
Stellungnahmen<br />
Stellungnahmen<br />
Stellungnahmen<br />
Die MEN-Mitar<strong>bei</strong>ter verfassten im Berichtsjahr 214 Stellungnahmen für ihre Klienten. Vor<br />
allem an folgende Stellen waren die Bestätigungen und Expertisen gerichtet: Unabhängiger<br />
Bundesasylsenat, Amt für Jugend und Familie, Pensionsversicherungsanstalten, Schulen,<br />
behandelnde ÄrztInnen.<br />
4,4<br />
4,14
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 86<br />
Gesundheitsberatung<br />
Gesundheitsberatung<br />
Anhand einer umfassenden Liste werden die durchgeführten Beratungen inhaltlich<br />
eingeordnet und umfassend dokumentiert. Im Jahr 2008 gelang es die<br />
Kategorisierungsweise zwischen den Standorten des Instituts zu vereinheitlichen und damit<br />
zu mehr Vergleichbarkeit der Berichtszahlen <strong>bei</strong>zutragen.<br />
6%<br />
6%<br />
4%<br />
3%<br />
6%<br />
2%2%1%1%1%2%<br />
2%<br />
2%<br />
8%<br />
14%<br />
Beratungsthemen<br />
N=346<br />
40%<br />
Psychische Probleme<br />
Partnerschaft<br />
Krankheit/Behinderung<br />
Psychische Balance/Lebensstil<br />
Familie/Freundeskreis<br />
Kritische Lebensereignisse<br />
Kinder/Jugendliche<br />
Sexualität/sexuelle Identität<br />
wirtschaftliche/finanzielle Probleme<br />
Alter<br />
Gewalttätigkeit/sexuelle Gewalt<br />
Berufliche Situation<br />
Suizid<br />
Familienplanung/Schwangerschaft<br />
Sucht/Missbrauch/Abhängigkeit<br />
Sonstiges<br />
Der Schwerpunkt der Beratung im Männergesundheitszentrum liegt <strong>bei</strong> psychologischen<br />
Themen (40% der Klienten hatten als Hauptanliegen ein psychisches Problem), gefolgt von<br />
Partnerschaft (14%), Krankheit/Behinderung (8%), Fragen der seelischen Balance und des<br />
Lebensstils (6%) sowie Problemen mit Familie und im Freundeskreis (6%). Bei etwa 6% der<br />
Männer stand ein kritisches Lebensereignis im Vordergrund der Beratung. Kleinere<br />
Klientengruppen kamen mit anderen primären Anliegen ins Männergesundheitszentrum.<br />
Wenn man den Blick auf die Hauptthematiken nach Sprachgruppen strukturiert, kann man<br />
geringe Unterschiede erkennen. Die Haupthematik der deutschsprachigen Klienten ist im<br />
Vergleich zu den Klienten anderer Muttersprachen breiter gestreut. Keines der ersten drei<br />
Beratungsthemen (psychische Probleme 21,8%, Partnerschaft 18,4%, Lebensstil/Balance<br />
9,2%) sticht hervor. Dahingegen kamen 44,1% bis 56,6% der fremdsprachigen Männer mit<br />
einem hauptsächlich psychischen Problem ins MEN und ein nicht vernachlässigbarer Teil<br />
der b/k/s- und anderssprachigen Männer war mit einem kritischen Lebensereignis<br />
konfrontiert.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 87<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Beratungsthemen nach Sprachgruppen<br />
N=328<br />
21,8<br />
psychische Probleme<br />
18,4<br />
Partnerschaft<br />
9,2<br />
Lebensstil/Balance<br />
49,4<br />
psychische Probleme<br />
9,4<br />
Partnerschaft<br />
6,5<br />
Familie/Freundeskreis<br />
56,6<br />
psychische Probleme<br />
17<br />
kritische Lebensereignisse<br />
5,7<br />
Sucht/Missbrauch/Abhängigkei<br />
t<br />
44,1<br />
deutsch türkisch B/K/S andere<br />
psychische Probleme<br />
14,7 14,7<br />
Das Spektrum der psychischen Problemlagen <strong>bei</strong> Männern mit Migrationshintergrund<br />
umfasst neben verschiedensten psychischen Problemen (z.B. Depressionen,<br />
Angststörungen, somatoforme Störungen) auch spezifische Themen wie Einsamkeit,<br />
Männlichkeitsbilder und Potenz, aber auch Weltanschauungsfragen. Zusammen mit den<br />
psychosozialen Themen, welche auch häufig den Hauptberatungsgegenstand bilden,<br />
verweisen die spezifischen Problemlagen dieser Klientel auf vielfache belastende<br />
Lebensumstände und Mehrfachbelastungen.<br />
Psychotherapie<br />
Psychotherapie<br />
Im Jahr 2008 fanden 252 psychotherapeutische Sitzungen im Einzelsetting und 19<br />
Paartherapiesitzungen statt, die von insgesamt 30 Männer und 4 Frauen besucht wurden.<br />
Die Gründe, Psychotherapie im MEN in Anspruch zu nehmen, waren da<strong>bei</strong> in dieser<br />
Reihenfolge: Depressionen, Beziehungsprobleme, Psychosomatosen, Angst- und<br />
Zwangsstörungen, Neuorientierung in neuen Lebensphasen, Auseinandersetzung mit den<br />
Themen Alter und Tod sowie Alkohol- und Drogenprobleme.<br />
Jugend Jugend-Workshops<br />
Jugend Workshops Workshops<br />
Im Jahr 2008 führte das MEN insgesamt 92 Workshops mit 1141 Schülern durch; 51<br />
Workshops wurden am Standort des MEN und <strong>FEM</strong> Süd durchgeführt, 41 Workshops<br />
wurden am Standort des <strong>FEM</strong> durchgeführt. Dies bedeutet eine starke Steigerung von mehr<br />
als 50% gegenüber der Zahl der abgehaltenen Workshops im Vorjahr.<br />
Behinderung<br />
kritische Lebensereignisse
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 88<br />
Der Lebensabschnitt der Pubertät mit den körperlichen Veränderungen und dem<br />
wachsenden sexuellen Interesse stellt männliche Jugendliche vor viele Herausforderungen.<br />
Ängste und Sorgen, ob körperlich ‚alles normal’ ist, ob und wie man(n) jemanden<br />
ansprechen oder kennen lernen kann, die Gedanken ums erste Mal, richtige Verhütung und<br />
vieles mehr sind in dieser Zeit zentrale Themen. Da<strong>bei</strong> erschweren gängige<br />
Männlichkeitsbilder ein offenes und vertrauensvolles Reden über Unsicherheiten und<br />
Probleme. Jungen fühlen sich oft unter dem Druck, sich vor anderen als "cool", allwissend<br />
und ‚omnipotent’ zu präsentieren. Das birgt das Risiko für die Jungen, sich aus<br />
Unwissenheit oder falschen Vorstellungen in problematische bzw. gesundheitsgefährdende<br />
Situationen zu begeben. Es führt aber auch dazu, dass Jungen unhinterfragt Vorstellungen<br />
von Sexualität einüben, in denen Mädchen und Frauen vor allem als Sexualobjekte zur<br />
eigenen Lustbefriedigung gesehen werden und homophobe Einstellungen allgegenwärtig<br />
sind. Sexuelle Übergriffe an Mädchen und Mobbing unter Jungen sind häufig zu<br />
beobachtende Phänomene in diesem Kontext.<br />
In den Workshops wird daher die Möglichkeit geschaffen, in einer Runde männlicher<br />
Jugendlicher – plus Workshopleiter – vertrauensvoll über wichtige Bereiche und Aspekte<br />
dieses Themenkomplexes zu reden. Der Bogen spannt sich von Aspekten der körperlichen<br />
Entwicklung, dem Gefühl des Verliebt-Seins, Treue vs. ‚Fremdgehen’ oder, das ‚Erste Mal’<br />
bis hin zu Erwartungen an Männer und Männerbilder oder Kennzeichen von sexuellen<br />
Übergriffen. Das Thematisieren von geeigneten Umgangsformen mit den Gefühlswelten in<br />
der Pubertät - besonders hinsichtlich der Liebe - stellt durchgängig ein zentrales Element<br />
dar.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 89<br />
�� Die MEN Besucher<br />
Die Auswertung der soziodemografischen Daten basiert auf den Aufzeichnungen über jene<br />
Männer, welche im Jahr 2008 das Beratungsangebot im MEN in Anspruch genommen<br />
haben. Die Vereinheitlichung der Datenerfassung zwischen den Standorten des Instituts für<br />
Frauen- und Männergesundheit ermöglicht in Zukunft eine bessere Vergleichbarkeit der<br />
Daten.<br />
Alter Alter der der MEN MEN - Klienten<br />
Klienten<br />
Für eine Interpretation der Altersstruktur der MEN-Klienten muss darauf hingewiesen<br />
werden, dass die nicht berücksichtigbaren Burschen und Männer, welche telefonisch<br />
und/oder per E-Mail Kontakt zu unserer Einrichtung suchen, im Durchschnitt jünger sind<br />
als jene, die unser Beratungsangebot vor Ort in Anspruch nehmen.<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
7,3<br />
6,9<br />
5,7<br />
2,8<br />
32,3<br />
26,4<br />
Alter der MEN-Klienten<br />
N=384<br />
17<br />
27,8<br />
34,4<br />
35,8 36,1<br />
35,8<br />
31,6 31,6<br />
bis 20 Jahre 21-35 Jahre 36-50 Jahre über 50 Jahre<br />
22,9<br />
27,8<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
b/k/s<br />
andere<br />
Global betrachtet führt die Gruppe der 36-50jährigen Männer <strong>bei</strong> den MEN-Besuchern leicht<br />
vor den jüngeren Erwachsenen und den älteren Männern. Unter den am geringsten<br />
repräsentierten Jugendlichen sind die deutschsprachigen Burschen und Männer die größte<br />
Teilgruppe, knapp gefolgt von den türkischen und b/k/s-sprachigen jungen Männern. Unter<br />
den jungen Erwachsenen sind die b/k/s-sprachigen Männer die auffällig kleinste Gruppe<br />
(17% dieser Sprachgruppe), während immerhin 32,3% der deutschsprachigen Klienten<br />
zwischen 21 und 35 Jahre alt sind. Die b/k/s-sprachige Gruppe ist insgesamt die älteste<br />
Untergruppe der MEN-Besucher mit nur 5,7% Jugendlichen und 35,8% an über 50-Jährigen.<br />
Unter den türkischsprachigen Klienten halten sich die 36-50-jährigen und die über 50-
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 90<br />
jährigen Männer die Waage. Mit 26% findet das MEN-Angebot auch <strong>bei</strong> jungen<br />
Erwachsenen der türkischen Sprachgruppe beachtlichen Anklang.<br />
Herkunft<br />
Herkunft<br />
Die größte Gruppe der Klienten des Männergesundheitszentrums bilden die Männer mit<br />
türkischer Herkunft. Die Klientengruppe der gebürtigen Österreicher nahm im vergangenen<br />
Jahr um etwa 10% zu und umfasst nun 33% der MEN-Besucher. Die Herkunftsländer der<br />
nicht in Österreich geborenen b/k/s-sprachigen Klienten, Serbien, Bosnien und Kroatien,<br />
machen zusammen 14% der MEN-Besucher aus. Die weiteren, das<br />
Männergesundheitszentrum in Anspruch nehmenden Männer stammten 2008 zu 4% aus<br />
dem übrigen Europa und kamen zu weiteren 4% aus anderen Ländern, wo<strong>bei</strong> alle<br />
Kontinente außer dem australischen vertreten waren.<br />
übriges Europa<br />
4%<br />
Bosnien<br />
5%<br />
Serbien<br />
8%<br />
Kroatien<br />
1%<br />
Türkei<br />
45%<br />
andere<br />
4%<br />
Österreich<br />
33%<br />
Herkunft<br />
N=376<br />
Österreich<br />
Türkei<br />
Serbien<br />
Bosnien<br />
Kroatien<br />
übriges Europa<br />
andere Länder<br />
Zusammengezählt stammen 67% der Klienten nicht aus Österreich, was ein Beleg dafür ist,<br />
dass das MEN eine wichtige Anlaufstelle in Gesundheitsfragen für Männer mit<br />
Migrationshintergrund ist.<br />
Wohnor Wohnort Wohnor Wohnor<br />
Das Männergesundheitszentrum sieht sich einerseits im Bezirk Favoriten und dem Süden<br />
Wiens besonders verankert, steht andererseits aber Männern aus ganz Wien mit seinen<br />
Angeboten zur Verfügung.<br />
Die größte Gruppe der MEN-Besucher ist im Bezirk Favoriten wohnhaft (19%). Die inneren<br />
Bezirke Wiens sind mit zusammengenommen 25% der MEN-Besucher im Verhältnis zu den<br />
68% der Bewohner äußerer Bezirke deutlich in der Unterzahl. Erwähnenswert ist, dass sogar
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 91<br />
eine ansprechende Zahl (9% der Klienten) an Männern aus den weit entfernten Bezirken 21<br />
und 22 den Weg ins MEN nicht scheuen.<br />
21.-22. Bezirk<br />
9%<br />
11.-20. Bezirk<br />
40%<br />
NÖ<br />
6%<br />
Bgld<br />
1%<br />
2.-9. Bezirk<br />
25%<br />
10. Bezirk<br />
19%<br />
Wohnort<br />
N=364<br />
2.-9. Bezirk<br />
10. Bezirk<br />
11.-20. Bezirk<br />
21.-22. Bezirk<br />
Ein nicht vernachlässigbarer, über die Jahre fast konstanter Anteil der Besucher des<br />
Männergesundheitszentrums kommt aus den umliegenden niederösterreichischen<br />
Gemeinden und teilweise sogar aus mittleren Entfernungen (St. Pölten, Burgenland) nach<br />
Wien, um die Beratung der MEN-Mitar<strong>bei</strong>ter in Anspruch zu nehmen.<br />
Kinderzahl Kinderzahl Kinderzahl und und Familienstand<br />
Familienstand<br />
Ein Drittel der MEN-Besucher des Jahres 2008 (genau 35,3%) hatte keine eigenen Kinder. Im<br />
Vorjahr waren es etwa 5% mehr. Vater eines Kindes waren 12,6% der Klienten, zwei Kinder<br />
hatten 24,6% der Männer. 14,6% hatten drei Kinder. Vier und mehr Kinder hatten immerhin<br />
12,9% aller MEN-Besucher.<br />
Die folgende Grafik schlüsselt die Kinderzahl wiederum nach Sprachgruppen auf. In dieser<br />
Grafik sticht die Kinderlosigkeit von 60% der deutschsprachigen Klienten hervor, die<br />
wiederum <strong>bei</strong> den kinderreichen Vätern (nur 4,8% der deutschsprachigen Männer haben 3<br />
Kinder, keiner hatte vier oder mehr) die kleinste Gruppe bilden. Die Männer der b/k/s<br />
Sprachgruppe haben zu je einem runden Viertel kein Kind, eines oder zwei. Drei oder mehr<br />
Kinder haben relativ wenige dieser Sprachgruppe. Die türkischsprachigen Klienten des<br />
Männergesundheitszentrums sind am kinderreichsten, doch auch etwa ein Viertel von<br />
Ihnen ist nicht Vater. Die kleinste Gruppe unter ihnen bilden mit 9,4% die Väter nur eines<br />
Kindes.<br />
NÖ<br />
Bgld
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 92<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
62,7<br />
25,5<br />
23,5<br />
42,4<br />
13,3<br />
Kinderanzahl nach Sprachgruppen<br />
N=359<br />
9,4<br />
23,5<br />
12,1<br />
19,3<br />
31,4<br />
28,8<br />
9,1<br />
16,5<br />
11,8<br />
4,8<br />
24,2<br />
21,8<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
12,1<br />
7,9<br />
kein Kind ein Kind zwei Kinder drei Kinder 4 und mehr Kinder<br />
Der Anteil der Singles betrug 2008 24,1%. Unverheiratet in Partnerschaft befanden sich<br />
8,7% der MEN-Besucher, 2,4% lebten in einer Lebensgemeinschaft. verheiratet waren<br />
54,8%. Etwas weniger (9,5% statt 11%) Männer als im Vorjahr hatten eine Scheidung hinter<br />
sich und nur 0,5% der Klienten waren verwitwet.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
47,4<br />
ledig, ohne Partnerschaft<br />
12,811,3<br />
Familienstand<br />
N=368<br />
38,9<br />
17,9<br />
ledig, mit Partnerschaft<br />
5,8 7,5 4,2<br />
2,8 1,2 1,9 2,8<br />
Lebensgemeinschaft<br />
70,9<br />
62,3<br />
23,2<br />
verheiratet<br />
41,7<br />
geschieden/getrennt<br />
7,4 15,113,9<br />
8,7<br />
verwitwet<br />
b/k/s<br />
andere<br />
0,6 1,9<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
b/k/s<br />
andere<br />
Beim Familienstand zeigt sich ähnlich wie <strong>bei</strong> der Kinderzahl ein Unterschied zwischen den<br />
Sprachgruppen. Während 47% der deutschsprachigen Männer Singles waren und 17,9%<br />
ledig in Partnerschaft lebten, war dies nur für ca 12% bzw 6-7% der Männer aus den großen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 93<br />
Gruppen mit Migrationshintergrund der Fall. Bei den verheirateten Männern schaut es<br />
umgekehrt aus: 70% der türkischsprachigen und immerhin 63% der b/k/s-sprachigen<br />
Männer waren verheiratet. Zwar liegen die fremdsprachigen Männer auch <strong>bei</strong> den<br />
geschiedenen Männern leicht vor den deutschsprachigen, diese weisen allerdings die<br />
weitaus höhere Scheidungsquote indirekt auf: Das Verhältnis verheirateter zu<br />
unverheirateten Männern beträgt etwa 3:1 in der deutschen Sprachgruppe, in der türkischen<br />
9:1 und in der b/k/s-sprachigen Gruppe etwa 7:1.<br />
Schulbildung<br />
Schulbildung<br />
Männer mit zumindest mittlerem Schulabschluss oder Lehre machten 2008 etwa 52% der<br />
MEN-Besucher aus. Ein Viertel hatte einen Volksschulabschluss und 20% einen<br />
Pflichtschulabschluss als höchste Ausbildung vorzuweisen.<br />
kein Abschluss<br />
Volksschule<br />
Pflichtschule<br />
Lehre/mittlere Schule<br />
AHS/BHS<br />
höhere Abschlüsse<br />
1,1<br />
2,4 1,9 2,9<br />
29,3<br />
23,9<br />
28,3<br />
17,4 9,1<br />
47,9<br />
5,8<br />
9,7<br />
20,6<br />
10,3 1,9 5,7<br />
Höchste abgeschlossene Schulbildung<br />
in % nach Sprachgruppen<br />
28,6<br />
7,7<br />
32,7<br />
22,9<br />
50<br />
17,1<br />
22,9<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
Nach Sprachgruppen aufgeschlüsselt sieht man wenig überraschend den besseren Zugang<br />
der deutschen Sprachgruppe zu höherer Bildung (28,3% haben eine höhere allgemein- oder<br />
berufsbildende Schule besucht und 17,4% einen höheren Abschluss) und den starken Anteil<br />
türkischsprachiger Männer mit niedriger Schulbildung (47,9% haben lediglich die<br />
Volksschule besucht). Die b/k/s-sprachigen Männern haben zur Hälfte eine mittlere<br />
Ausbildung und ähnlich der deutschen Sprachgruppe hat ein Drittel von ihnen die<br />
Pflichtschule ohne weitere Ausbildung abgeschlossen. Im Gesamten zeigt sich sehr<br />
deutlich, dass das MEN sein Ziel gerade für sozial schwache Männer da zu sein, mehr als<br />
gut erfüllt, ohne deshalb andere Zielgruppen auszuschließen.<br />
b/k/s<br />
andere
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 94<br />
Berufliche Berufliche Situation<br />
Situation<br />
Nur ein Viertel der Klienten des Männergesundheitszentrums sind in Besitz eines<br />
Vollzeitar<strong>bei</strong>tsplatzes und nur 3,3% haben einen Teilzeitjob. Die berufliche Situation der<br />
MEN-Besucher hat sich damit statistisch gesehen im Jahresvergleich verändert: 2007<br />
gingen noch 35% einer Beschäftigung nach, jetzt sind es weniger als 30%. Es ist also<br />
vermehrt gelungen, sozial schwache Männer mit dem Beratungsangebot zu erreichen. Nach<br />
Sprachgruppen aufgeschlüsselt stellt sich die berufliche Situation der Klienten wie folgt dar:<br />
Von den deutschsprachigen Männern waren 40% vollzeitbeschäftigt, 10% in Ausbildung<br />
und 13% erhielten eine Pension. Nur 26% der deutschsprachigen Klienten waren 2008<br />
ar<strong>bei</strong>tslos oder bezogen Sozialhilfe.<br />
Eine hohe Anzahl der Männer, die das MEN aufsuchen, hat mit schwierigen beruflichen<br />
Problemen zu kämpfen. Die oben dargestellte deutsche Sprachgruppe ist da<strong>bei</strong> nicht<br />
ausgenommen, doch treffen soziale und berufliche Problemlagen türkische und b/k/s-<br />
sprachige Männer öfter und härter. 55% der türkischsprachigen und 60% der b/k/s-<br />
sprachigen Männer waren 2008 ar<strong>bei</strong>tslos, nur 21% bzw 18% waren Vollzeit beschäftigt.<br />
Zusätzlich war oder ist ein großer Anteil dieser Männer in Bereichen mit<br />
überdurchschnittlicher gesundheitsschädlicher Ar<strong>bei</strong>tsbelastung tätig.<br />
berufstätig Vollzeit<br />
berufstätig Teilzeit 322<br />
6<br />
Ar<strong>bei</strong>tslos/Notstand<br />
Hausmann 1<br />
in Karenz 1<br />
23<br />
Asylwerber 1<br />
6 13<br />
ar<strong>bei</strong>tsunfähig 12<br />
3<br />
22<br />
Sozialhilfe 414<br />
3<br />
Schüler/Student/i.A.<br />
in Pension<br />
sonstiges<br />
10 5 6 3<br />
13<br />
40<br />
12<br />
6<br />
9<br />
21<br />
55<br />
18<br />
24<br />
60<br />
Berufstätigkeit<br />
gerundete % nach Sprachgruppe<br />
46<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
Aus diesen Tatsachen ergeben sich in der Beratung wiederum sehr spezifische Problem-<br />
und Fragestellungen. Das Männergesundheitszentrum hat sich somit insbesondere für<br />
Migranten aus eher benachteiligten sozialen Schichten mit besonderen Belastungen zu<br />
b/k/s<br />
andere<br />
einem niedrigschwelligen, gut akzeptierten und viel genützten Angebot entwickelt.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 95<br />
Der Der Weg Weg ins ins MEN<br />
MEN<br />
Im siebten Jahr seines Bestehens kann das MEN schon auf ein Netzwerk unterschiedlicher<br />
Kontakte zurückgreifen, die sich auch in den Zugängen abbilden, über die die Klienten zur<br />
Einrichtung finden. Eine besondere Rolle spielt da<strong>bei</strong> das familiäre und freundschaftliche<br />
Umfeld der Männer, aus dem zu fast 50% (70% <strong>bei</strong> den türkischsprachigen und immerhin<br />
38% <strong>bei</strong> den deutschsprachigen Männern) der Anstoß zum Besuch des<br />
Männergesundheitszentrums kam.<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1<br />
Verein<br />
2<br />
6<br />
38<br />
FreundIn/Familie<br />
70<br />
7<br />
38<br />
20<br />
14<br />
ÄrztIn<br />
54<br />
41<br />
Folder/Flyer/Plakat<br />
1<br />
1 2<br />
… so bin ich ins MEN gekommen …<br />
in % nach Sprachgruppen<br />
20<br />
5<br />
Internet<br />
23<br />
9<br />
6<br />
3<br />
6 5 6<br />
5<br />
1 2 1 2 3<br />
Medien<br />
sonstiges<br />
KFJ-Spital<br />
Schule<br />
2<br />
4<br />
2<br />
Jugendamt<br />
deutsch<br />
türkisch<br />
b/k/s<br />
andere<br />
Einzig für die b/k/s-sprachigen Männer war das persönliche Umfeld selten<br />
ausschlaggebend, diese Gruppe wurde zu 54% von einer Ärztin oder einem Arzt auf die<br />
Beratung im MEN aufmerksam gemacht und holte sich auch öfter als die<br />
deutschsprachigen Männer (23% zu 20%) die entscheidende Information aus dem Internet.<br />
Auch alle anderen erhobenen Informationsquellen waren für einzelne Männer<br />
ausschlaggebend.<br />
Abschluss Abschluss der der Beratungen<br />
Beratungen<br />
Die folgende Aufstellung der Beratungsabschlüsse zeigt, dass es in den meisten Fällen<br />
einen gelungenen Abschluss der Beratungsintervention gegeben hat, sei es durch Klärung,<br />
Problemlösung oder Problementlastung. Mehrheitlich stellt die Problementlastung das<br />
Ergebnis der Beratungsinterventionen dar. Weiters kommt es aufgrund qualitativer<br />
Schwerpunktsetzungen und kurzfristiger Beratungssettings vermehrt zu internen
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 96<br />
(muttersprachliche Angebote, Psychotherapie u.ä.) und – aufgrund ständig intensivierter<br />
Vernetzung mit anderen Einrichtungen – externen Überweisungen.<br />
5,1<br />
69,5<br />
Abschluss der Beratungen<br />
in %, N = 206<br />
18,6<br />
6,8<br />
1,1<br />
70,1<br />
16,1<br />
12,6<br />
deutsch türkisch b/k/s andere<br />
10,3<br />
79,3<br />
10,3<br />
89,5<br />
10,5<br />
noch nicht abgeschlossen<br />
abgeschlossen<br />
beendet seitens KlientIn<br />
beendet seitens BeraterIn
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 97<br />
�� MEN-Projekte<br />
Der folgende Abschnitt ist der Darstellung der Projekte gewidmet, die das<br />
Männergesundheitszentrum MEN im Jahr 2008 neben der laufenden Beratungs-, Therapie-<br />
und Workshoptätigkeit umsetzte. Obschon der Fußball-Europameisterschaft 2008 gleich<br />
zwei traditionelle Veranstaltungen des MEN zum Opfer gefallen sind (der<br />
Burschengesundheitstag und der Aktionstag anlässlich der internationalen<br />
Männergesundheitswoche), ist die Liste an darstellungswürdigen Projekten angewachsen:<br />
� SOZIALE LAGE – GENDER – GESUNDHEIT. Österreichweite Fachtagung<br />
� "Favoritner mit Herz" Herz-Kreislauf-Gesundheitsförderung für Männer ab 50<br />
� Schlank ohne Diät! Das intensive Kursprogramm nach der bewährten<br />
Abnehmmethode<br />
� Boys' Day 2008 – gendersensible Berufsorientierung für Burschen<br />
� Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung für wohnungslose Männer im Haus<br />
Gänsbachergasse<br />
� Fit durch die EM von A bis Z<br />
Bei Interesse bestellen Sie bitte die ausführlichen Projektberichte unter:<br />
Männergesundheitszentrum MEN<br />
Kundratstraße 3, 1100 Wien<br />
Tel: 01/60191-5454, Fax: 01/60191-5459<br />
E-mail: kfj.men@wienkav.at<br />
Internet: www.men-center.at
Fachtagung Fachtagung " "Soziale " oziale Lage Lage - Gender - Gesundheit"<br />
Das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz<br />
veranstaltete am 28. 10. 2008 in Kooperation mit <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
und MEN eine österreichweite Fachtagung<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Die Fachtagung setzte es sich zum Ziel, das Ineinanderspiel der Bereiche Gender,<br />
Gesundheit und Soziales bewusst zu machen und die nähere Auseinandersetzung mit den<br />
Konsequenzen dieser wechselseitigen Einflussnahmen zu ermöglichen.<br />
Zielgruppen<br />
Zielgruppen<br />
Die Tagung richtete sich an ein österreichweites Fachpublikum aus dem Gesundheits- und<br />
Sozialbereich, war in kürzester Zeit ausgebucht und wurde von etwa 170 Personen besucht.<br />
Tagungsablauf<br />
Tagungsablauf<br />
Den Kern der Tagung bildeten vier Vorträge, die von Dr. Peter Resetarits moderatorisch<br />
begleitet wurden. Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger referierte zu Zusammenhängen<br />
zwischen Einkommen, Bildung, Gesundheit und geschlechtsspezifischen Aspekten und<br />
erörterte Strategien für einen sozialen und gender-gerechten Zugang zur<br />
Gesundheitsversorgung. Prof. Dr. Siegfried Meryn präsentierte internationale Befunde zu<br />
Männergesundheit und sozialer Benachteiligung. Mag. a Verena<br />
Fabris stellte Definitionen und aktuelle Zahlen zu (Alters-) Armut<br />
vor und wies auf zahlreiche Stigmatisierungen von ärmeren<br />
Menschen im Gesundheitsbereich hin. Prof. Oliver Razum,<br />
präsentierte Daten zur Gesundheitsversorgung und<br />
Gesundheitsverhalten von MigrantInnen aus Studien zur<br />
bundesdeutschen ‚Gesundheitsberichterstattung’.<br />
In gut besuchten Workshops zu den Themen "Migration", "Alter"<br />
und "Armut", die jeweils im Zusammenhang mit<br />
genderspezifischen Aspekten der Gesundheit bear<strong>bei</strong>tet wurden, wurde anschließend die<br />
vertiefende Auseinandersetzung gesucht.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
99<br />
Förde FördergeberInnen<br />
Förde FördergeberInnen<br />
rgeberInnen:<br />
rgeberInnen<br />
Bundesministerium für Soziales und<br />
Konsumentenschutz<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
28.10.2008<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. a Eva Trettler<br />
eva.trettler@wienkav.at<br />
Mag. Stephan Schmidmayer<br />
stephan.schmidmayer@wienkav.at
100<br />
"Favoritner Favoritner mit Herz Herz" Herz<br />
Herz-Kreislauf-Gesundheitsförderung<br />
für Männer ab 50<br />
Das Projekt "Favoritner mit Herz" ist eine Maßnahme zur Gesundheitsförderung bzw.<br />
Risikoprävention von Herz-Kreislauferkrankungen durch Lebensstiländerung für Männer<br />
zwischen 50-70 Jahren, die von ‚Ein Herz für Wien’ und dem Fonds Gesundes Österreich<br />
finanziert wurde. Neben deutschsprachigen Wienern sollen insbesondere Männer mit<br />
türkischer und bosnisch-kroatisch-serbischer Muttersprache davon profitieren. Vorträge,<br />
Kurse und ein persönliches Coaching motivieren zu nachhaltigen Verhaltensänderungen.<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Die Auswahl der Zielgruppe der 50 bis 70-jährigen Männer erfolgte vor dem Hintergrund<br />
des Wiener Männergesundheitsberichtes, der dieser Bevölkerungsgruppe eine besonders<br />
hohe Mortalität durch Herz-Kreislauferkrankungen bescheinigt. Zugleich gelten Männer<br />
bezüglich gesundheitsfördernder bzw. Vorsorge-Maßnahmen als häufig übergangene und<br />
schwer zu erreichende Zielgruppe. Da es darüber hinaus einen evidenten Zusammenhang<br />
von sozialer Benachteiligung und KHK-Erkrankungsrisiko gibt, sollten entsprechende<br />
Maßnahmen auch Männer mit Migrationshintergrund erfassen.<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Ziele/Zielgruppe<br />
Männer zwischen 50 und 70 Jahren - insbesondere solche mit erhöhten Risikofaktoren wie<br />
Rauchen, regelmäßiger Alkohol-Konsum, BMI größer als 25, psychosozialen Belastungen,<br />
erhöhtem Cholesterin oder Blutdruckwerten.<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
Intervention Intervention II:<br />
I Sensibilisierung und Aufklärung: Sensibilisierung und Aufklärung zum<br />
Thema "Herzgesundheit <strong>bei</strong> Männern 50 plus" in der Zielgruppe und für MultiplikatorInnen<br />
- je 10 Vorträge in deutscher, b/k/s und türkischer Sprache.<br />
Intervention Intervention II II: II "Stark und Fit"-Kurse und Bewegungsprogramm für die Zielgruppe. In drei<br />
Sprachen (s.o.) werden jeweils 3 Kurse à 10 Termine mit fortlaufendem<br />
Bewegungsprogramm (indoor und outdoor) angeboten. Neben einer dreimonatigen<br />
Nachbetreuungszeit, erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit ein Einzelcoaching zur
Lebensstiländerung in Anspruch zu nehmen. Weiters können die Partnerinnen ebenfalls am<br />
Bewegungsangebot teilnehmen.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Die Die Int Intervention Int ervention I I mit den Vorträgen für die Zielgruppe konnte sehr erfolgreich durchgeführt<br />
werden. Insgesamt wurden mit insgesamt 40 Vorträgen 630 Personen erreicht.<br />
Die Die Intervention Intervention II II mit den Kursangeboten konnte mit jeweils drei Kursen im Deutsch- und<br />
Türkischsprachigen Teil wie geplant durchgeführt werden. Im Bosnisch-Kroatisch-Serbisch<br />
sprachigen Bereich kam trotz intensiver Bemühungen kein Kurs zustande.<br />
Die drei deutschsprachigen Kurse die an der VHS Favoriten durchgeführt wurden, hatten<br />
insgesamt 50 Teilnehmer, an jedem Kurstermin nahmen über 10 Männer teil. Die an die<br />
Kurstermine jeweils angeschlossenen Bewegungsangebote wurden ebenfalls ähnlich<br />
intensiv genutzt. Die drei türkisch sprachigen Kurse, die in den Räumlichkeiten des MEN<br />
stattfanden, hatten insgesamt 77 Teilnehmer. Mit durchschnittlich 21,6 Teilnehmern pro<br />
Kurs und einer guten Nutzung des folgenden Bewegungsangebotes zeigte sich, dass es <strong>bei</strong><br />
diesen Männern eine große Motivation gab, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden.<br />
Die persönlichen Coachings wurden in allen drei Sprachgruppen genutzt, insgesamt wurden<br />
163 Termine wahrgenommen. Die meisten Coachings wurden da<strong>bei</strong> mit 68% im türkisch<br />
sprachigen Bereich durchgeführt. Auch der Nordic Walking Termin war ein Erfolg, es<br />
nahmen im Schnitt 9,8 Männer an mehr als 60 Terminen teil.<br />
Die Evaluation der Kurse ergab gute Erfolge im Bereich der<br />
Gewichtsreduktion, dem Bewegungsverhalten, der psychischen<br />
Belastung und weiteren relevanten lebensstilbezogenen Faktoren.<br />
Darüber hinaus ist es besonders im türkisch sprachigen Bereich<br />
sehr gut gelungen Männer zu erreichen, die als sozial benachteiligt<br />
und bildungsfern gelten können.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
101<br />
Förderge FördergeberInnen<br />
Förderge FördergeberInnen<br />
berInnen: berInnen<br />
"Ein Herz für Wien" FSW / WGKK,<br />
Fonds Gesundes Österreich, VHS<br />
Favoriten<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
September 2007 – April 2009<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. Romeo Bissuti<br />
romeo.bissuti@wienkav.at
102<br />
"Schlank Schlank Schlank ohne ohne Diät! Diät!" Diät!<br />
Das intensive Kursprogramm nach der bewährten<br />
Abnehmmethode machte Wien um über 670 kg leichter<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Übergewicht und Adipositas steigen in Europa in alarmierendem Tempo an. Adipositas ist<br />
eines der größten Probleme der öffentlichen Gesundheit in Europa, weil sie das Risiko vieler<br />
chronischer Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und bestimmter<br />
Krebsarten signifikant erhöht. Sechs der sieben wichtigsten Risikofaktoren für vorzeitige<br />
Todesfälle in Europa sind auf falsche Ernährung, übermässigen Alkoholkonsum und<br />
Bewegungsmangel zurückzuführen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige<br />
Bewegung sowie der Verzicht auf Nikotin sind bedeutende Faktoren für die Förderung und<br />
Erhaltung der Gesundheit. Zudem sind es die niedrigeren Einkommens- und<br />
Bildungsschichten, die am meisten betroffen sind.<br />
Zielgruppe<br />
Zielgruppe<br />
Erwachsene WienerInnen mit einem BMI 25-35. Insbesondere sozial benachteiligte und<br />
bildungsferne Frauen und Männer.<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
Von Oktober 2007 bis Juni 2008 wurden in einer Kooperation von <strong>FEM</strong>-Süd und MEN<br />
insgesamt 18 Kurse angeboten. "Schlank ohne Diät" ist eine wissenschaftlich geprüfte und<br />
als wirksam evaluierte Methode der nachhaltigen Gewichtsreduktion durch<br />
Verhaltensmodifikation des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. In einem<br />
ausgear<strong>bei</strong>teten Kursprogramm mit zehn Terminen werden die TeilnehmerInnen von<br />
geschulten SOD-TherapeutInnen zu einer Umstellung der Ernährungs- und<br />
Bewegungsgewohnheiten bewogen. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu optimieren,<br />
wurde eine fünfmonatige Nachbetreuung angeboten.<br />
Begleitend zu den Kursen fanden Bewegungsangebote (Pilates, Nordic Walking) und<br />
Kochevents statt. Die Kurse fanden gemischtgeschlechtlich statt, ein Gender-Input im<br />
Kursverlauf sorgte dafür, dass die weiteren Angebote des Instituts für Frauen- und<br />
Männergesundheit und deren geschlechtssensibler Fokus den TeilnehmerInnen näher<br />
gebracht wurden.
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Von Oktober 2007 bis Juni 2008 wurden 18 Schlank ohne Diät Kurse mit 264<br />
TeilnehmerInnen (235 Frauen und 29 Männer) durchgeführt. Da<strong>bei</strong> waren die<br />
Abnehmerfolge beachtlich, in den Kursen wurden von den regelmäßig teilnehmenden<br />
Personen insgesamt 679kg abgenommen. Auch der Bauchumfang konnte <strong>bei</strong> den<br />
TeilnehmerInnen reduziert werden, und dies auch nachhaltig. Das Projekt war insofern ein<br />
großer Erfolg. Das Begleitprogramm von <strong>FEM</strong> Süd und MEN mit Bewegungsangeboten und<br />
Gender-Reflexion hat sich ebenfalls bewährt.<br />
Die Bewegungsangebote wurden ebenfalls intensiv genutzt:<br />
Indoor: Pilates. An 46 Terminen nahmen etwa 75 Personen insgesamt 578 mal teil. Im<br />
Schnitt besuchten 12 Personen das Pilatesangebot.<br />
Outdoor: Nordic Walking. An 63 Terminen nahmen etwa 75 Personen 722 mal teil. Die<br />
durchschnittliche Gruppengröße betrug hier ca 11 Personen.<br />
Nach Abschluss der 18 Kurse und dem Projektende hatte sich insbesondere <strong>bei</strong> der Nordic<br />
Walking Gruppe ein so hohes Interesse herausgebildet, dass diese auch im Jahr 2009 als<br />
offene Nordic-Walking Gruppe weitergeführt wird. Die ist ein erfreulicher nachhaltiger<br />
Projekterfolg.<br />
Das NPO-Institut bewertete in einem vorliegenden Zwischenbericht das Programm in<br />
Hinblick auf alle Projektzielsetzungen als erfolgreich und konnte<br />
dem Projekt mit geringen Kosten je Betreuungsminute (0,35 Euro)<br />
auch ökonomisch eine sehr gute Note ausstellen.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
103<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
"Ein Herz für Wien" FSW / WGKK,<br />
Arge Ernährung<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
08/2007 – 01/2009<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. Romeo Bissuti<br />
romeo.bissuti@wienkav.at
104<br />
Boys' Boys' Day Day 2008<br />
2008<br />
Gendersensible Berufsorientierung für Burschen<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Die geschlechtsspezifische Segregation des Ar<strong>bei</strong>tsmarktes und der Mangel an männlichen<br />
Ar<strong>bei</strong>tskräften in vielen Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufen stellt aus<br />
ar<strong>bei</strong>tsmarktpolitischer Sicht eine Herausforderung dar. Aus pädagogischer Sicht wird<br />
dieser Mangel besonders hinsichtlich fehlender männlicher Role-Models für Burschen<br />
kritisiert und nach Maßnahmen zur Anhebung des Anteils z.B. männlicher<br />
Grundschullehrer verlangt. Ebenso gerieten burschenspezifische Leistungsdefizite und<br />
auffällige Verhaltensformen in der Schule in letzter Zeit in den Fokus pädagogischer<br />
Diskussionen. Burschenar<strong>bei</strong>t soll Heranwachsende <strong>bei</strong> der Ausbildung modernisierter<br />
Geschlechtsidentitäten unterstützen und emanzipatorisch auf die Geschlechterverhältnisse<br />
wirken. Die Berufs- und Lebensplanung von Burschen von traditionell männlichen<br />
Beschränkungen zu befreien, ist dafür ein wertvoller Beitrag.<br />
Das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz erteilte den<br />
Männerberatungsstellen und Männerbüros in ganz Österreich den Auftrag, im Herbst 2008<br />
eine gendersensible Berufsorientierungskampagne für Burschen der 8. und 9. Schulstufe<br />
umzusetzen. In Wien erhielt die Männerberatung und Männerinformationsstelle Wien den<br />
Auftrag zur Organisation der Maßnahmen rund um den Aktionstag am 17. November 2008<br />
und ging dafür eine Kooperation mit dem Männergesundheitszentrum ein.<br />
Zielgruppen<br />
Zielgruppen<br />
� Burschen der 8. und 9. Schulstufe, also 13 bis 15-jährige Jugendliche<br />
� LehrerInnen und DirektorInnen – besonders die BO-Lehrkräfte<br />
� Männer mit Pflege-, Erziehungs-, Sozial-, und Gesundheitsberufen<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� Berufsorientierende Begegnung mit Role-Models.
� Workshops zur gendersensiblen Berufsorientierung<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Am 17. November nahmen 350 Burschen, begleitet von meist männlichen Lehrpersonen, die<br />
Gelegenheit wahr, einen Mann an seinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz im Pflege-, Erziehungs- oder<br />
Gesundheitsbereich zu besuchen und sich den Beruf und die persönliche Motivation zeigen<br />
zu lassen. Vom Kindergartenpädagogen bis zum Altenpfleger standen Männer in 14<br />
Einrichtungen Rede und Antwort.<br />
Begleitende Workshops besuchten weitere 300 Schüler. Trainer der Männerberatung Wien<br />
und des Männergesundheitszentrums führten sie durch eine dreistündige Reflexion ihrer<br />
Lebensentwürfe, Berufswünsche und Träume. Wiederkehrend konnte die Wichtigkeit<br />
männlicher Bezugspersonen oder Vorbilder für die Berufswahl bewusst gemacht werden.<br />
Auch die widersprüchlichen und sich teils ausschließenden Vorstellungen bezogen auf<br />
berufliche und außerberufliche Ziele konnten in den Workshops gut thematisiert werden.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
105<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
Bundesministerium für Soziales und<br />
Konsumentenschutz<br />
Männerberatung und<br />
Männerinformationsstelle Wien<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Oktober – November 2008<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
DSA Bernd Kühbauer<br />
kuehbauer@maenner.at<br />
Mag. Markus Zingerle<br />
markus.zingerle@wienkav.at
106<br />
Bedarfsgerechte Bedarfsgerechte Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung für für<br />
für<br />
wohnungslose wohnungslose Männer Männer im im Haus Haus Gänsbachergasse<br />
Gänsbachergasse<br />
Ein Pilotprojekt für die Implementierung eines<br />
männerspezifischen Beratungs- und Interventionssettings zur<br />
ganzheitlichen Gesundheitsförderung der Bewohner im Haus<br />
Gänsbachergasse<br />
Die hohe Korrelation von Gesundheitsrisiken mit Armut und Wohnungslosigkeit ist<br />
unumstritten. Berücksichtigt man darüber hinaus das Geschlecht, so zeigen sich spezifische<br />
Zugänge zu Gesundheit bzw. zum Umgang mit Erkrankungen von Männern und Frauen.<br />
In der Ar<strong>bei</strong>t mit wohnungslosen Frauen konnte das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> neue<br />
Wege beschreiten. Der erfolgreiche Gender-Fokus in diesen<br />
Gesundheitsförderungsprojekten führte in den Einrichtungen auch zum Wunsch nach<br />
spezifischen Angeboten für Männer<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Erfahrungen aus der Ar<strong>bei</strong>t mit Männern in anderen Bereichen – Männerberatung, Ar<strong>bei</strong>t<br />
mit Gewalt oder Missbrauchstätern etc - zeigen, dass Männer Probleme vielfach verleugnen<br />
und verdrängen. Die Gesundheitswahrnehmung der Männer ist im Bereich der<br />
Wohnungslosen von einer traditionellen Orientierung an Werten wie Fitness und<br />
Gesundsein geprägt, medizinische Leistungen werden nur im Zusammenhang mit<br />
schwerwiegenden Erkrankungen zum Thema. Dies steht oft in krassem Kontrast und<br />
Gegensatz zu den in der Realität tatsächlich vorhandenen Gesundheitsbelastungen.<br />
Ein Ziel des Projekts ist es, die professionellen BetreuerInnenteams und das<br />
Reinigungspersonal in ihrer Genderkompetenz zu stärken und mit ihnen relevante Themen<br />
in der Kommunikations-, und Beziehungsgestaltung zu reflektieren. Da<strong>bei</strong> bedarf es einer<br />
zweifachen Reflexivität: Einerseits um hinter das teils geschlechtsrollenstereotype Bild der<br />
wohnungslosen Männer zu blicken, andererseits um den eigenen Geschlechterreflex zu<br />
hinterfragen.
Zielgruppen<br />
Zielgruppen<br />
Männliche Bewohner, Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, HausbetreuerInnen und Hausreinigungskräfte<br />
des Hauses Gänsbachergasse<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
� 5 Wochenstunden psychologische Einzel-Beratung im Mann-Mann Setting<br />
� Männerspezifische Info/Themenabende zu ganzheitlichen Gesundheitsthemen<br />
� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die Sozialar<strong>bei</strong>terInnen<br />
� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die HausbetreuerInnen<br />
� Fortbildung und Begleitung zu Männerar<strong>bei</strong>t für die Hausar<strong>bei</strong>terInnen<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Der psychologische Beratungsbetrieb wurde mit Juni 2008 aufgenommen. Durch intensive<br />
Vernetzungsar<strong>bei</strong>t und aufsuchende Betreuungen konnte ein guter Zuspruch zu diesem<br />
Angebot erreicht werden. Im Jahr 2008 fanden insgesamt 64 Beratungstermine statt. Das ist<br />
angesichts der als schwer motivierbar geltenden Zielgruppe als beachtlicher Erfolg<br />
anzusehen. Die Themen der Beratungen waren breit gestreut, der Schwerpunkt in den<br />
Altersgruppen lag auf Männern zwischen 40 und 50 Jahren. Detaillierte Ergebnisse werden<br />
mit dem Endbericht vorliegen.<br />
Die Fortbildungen mit den Mitar<strong>bei</strong>terInnen des Hauses<br />
Gänsbachergasse wurden ebenfalls im Jahr 2008 begonnen und<br />
konnten <strong>bei</strong> den Hausar<strong>bei</strong>terInnen bereits abgeschlossen werden.<br />
Die Fortbildung zu geschlechtssensibler Ar<strong>bei</strong>t mit Männern wurde<br />
da<strong>bei</strong> von allen TeilnehmerInnen positiv aufgenommen (50% gaben<br />
dem Angebot ein "Sehr gut", 50% ein "Gut"). Auch wurde die hohe<br />
Praxisbezogenheit gewürdigt (25% "Sehr gut", 75% "Gut"), einige<br />
TeilnehmerInnen konnten unmittelbar anwendbare Erkenntnisgewinne explizieren. Auch die<br />
Vortragenden bekamen für ihre Fortbildungstätigkeit durchwegs gute Noten, mit einem<br />
Schulnotendurchschnitt von 1,2. Besonders hervorgehoben wurden da<strong>bei</strong> die Fähigkeit zur<br />
Perspektivübernahme und ein konstruktiver ressourcenorientierter Zugang.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
Fonds Soziales Wien<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Juni 2008 – August 2009<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. Romeo Bissuti<br />
romeo.bissuti@wienkav.at<br />
107
108<br />
"Fit Fit durch durch die EM von A bis ZZ"<br />
Z<br />
Eine männerspezifische gesundheitsfördernde Plakataktion<br />
anlässlich der Fussballeuropameisterschaft 2008<br />
Ausgangslage<br />
Ausgangslage<br />
Studien wie der Lebensstilsurvey der Stadt Wien 2003 zeigen deutliche Unterschiede<br />
bezüglich des Lebensstils von Männern und Frauen. Männer zeigen vielfach ein deutlich<br />
erhöhtes Risikoverhalten und verfügen über wesentlich weniger Gesundheitsinformationen<br />
als Frauen. Eine besondere Hürde in der Gesundheitsaufklärung für Männer ist einerseits<br />
die deutliche Ablehnung defizit-orientierter Botschaften <strong>bei</strong> der Zielgruppe. Weiters<br />
erschweren traditionelle und hegemonial männliche Deutungsmuster eine gelingende<br />
Kommunikation zu Gesundheitsthemen, wenn sie von Männern als weiblich konnotiert<br />
erlebt werden. Demgegenüber ermöglichen ressourcenstärkende, an Männerwelten<br />
orientierte und humorvolle Botschaften einen besseren Zugang zur Zielgruppe.<br />
Zielgruppen<br />
Zielgruppen<br />
Sportinteressierte Männer und Burschen<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
Die Plakat-Kampagne "Fit durch die EM von A bis Z" setzt am Fußballthema an, um<br />
niedrigschwellig das Gesundheitsbewusstsein der Männer zu stärken und über risikoreiches<br />
Verhalten aufzuklären und Hilfestellungen zur Gesunderhaltung zu geben. Da<br />
Gesundheitsförderung <strong>bei</strong> dieser Zielgruppe stark von der Akzeptanz der Botschaft<br />
abhängig ist und Männer hier vielfach defizitorientiert angesprochen werden, wird mit dem<br />
vorliegenden Plakat versucht, Gesundheit als positiv konnotiertes Männerthema zu<br />
positionieren. 26 Tipps zu A wie Abseits über K wie Kopfball oder Q wie Querpass bis zu Z<br />
wie Zusammenfassung bringen Gesundheitswissen in heiterer, gendersensibler Form an die<br />
Männer.<br />
Ergebnisse<br />
Ergebnisse<br />
Der Vertrieb der Sujets erfolgte einerseits während der EM als Plakataktion im Bereich<br />
Schule, Vereine und Betriebe mit dem Schwerpunkt Wien. Andererseits wurden diese auf<br />
der Homepage und mit einem Newsletter sowie einer Aussendung an die Presse beworben.
Während der laufenden Fußball EM wurden die Plakate per Versand wie folgt distribuiert:<br />
� 127 Kooperative Mittelschulen, Polytechnische Lehrgänge und AHS<br />
� 13 Sportvereine und –verbände aus dem Raum Wien<br />
� 15 Betriebssport- und Ar<strong>bei</strong>tnehmerInnen-Organisationen<br />
� 14 Volkshochschulen u.a. Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />
� 7 Kultur- und Sozialeinrichtungen von/für MigrantInnen/2. Generation<br />
� 14 Familien- und Jugendspezifische Einrichtungen und Kulturzentren in 1100 Wien<br />
� 42 Ärztinnen und Ärzte aus 1100, 1120 und 1050 Wien<br />
Die Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t konnte insbesondere auch anlässlich der zeitgleich stattfindenden<br />
internationalen Männergesundheitswoche optimal genutzt werden. Auf einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz des BMSK und Herrn Dr. Erwin Buchinger sowie der Internationalen<br />
Society for Men’s Health vertreten durch Prof. Dr. Siegfried Meryn wurde gemeinsam mit<br />
dem Fußballer Hans Krankl das "Fit durch die EM Plakat" präsentiert.<br />
Von den Schulen und Sportvereinen kamen durchwegs positive Rückmeldungen. Auch der<br />
Einsatz <strong>bei</strong> Messen oder Veranstaltungen (etwa <strong>bei</strong> der Väterkonferenz des BMSK) sorgte<br />
für ein sehr positives Feedback. Das Plakat wurde und wird in der Folge noch <strong>bei</strong> weiteren<br />
Veranstaltungen (etwa Burschengesundheitstagen, Veranstaltungen<br />
etc.) im Einsatz sein. Die Nachfrage von Schulen, ÄrztInnen oder<br />
Gesundheitseinrichtungen nach dem Plakat besteht bis dato.<br />
In einer leichten Variation ist das Plakat auch auf der Homepage des<br />
MEN als "Fit durch Fussball TV" langfristig verfügbar und steht zum<br />
Download bereit.<br />
Eckdaten<br />
Eckdaten<br />
109<br />
FördergeberInnen<br />
FördergeberInnen:<br />
FördergeberInnen<br />
Bundesministerium für Soziales und<br />
Konsumentenschutz<br />
Laufzeit: Laufzeit:<br />
Laufzeit:<br />
Schwerpunkt: Mai - Juni 2008<br />
Leitung:<br />
Leitung:<br />
Mag. Romeo Bissuti<br />
romeo.bissuti@wienkav.at
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 111<br />
� Standortübergreifende Aktivitäten<br />
�� Vernetzung und Gremienar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd und MEN sind in einer Vielzahl von Gremien vertreten, die auch im Jahr<br />
2008 regelmäßig von VertreterInnen der einzelnen Standorte besucht wurden:<br />
� Das Netzwerk der österreichischen Frauengesundheitszentren<br />
� Diversity-Plattform der Stadt Wien<br />
� Ar<strong>bei</strong>tskreis GesundheitszirkelmoderatorInnen<br />
� FGM-ExpertInnen<strong>bei</strong>rat<br />
� Regionalteam Favoriten<br />
� Plattform gegen Essstörungen/Essstörungs-Jourfixe<br />
� ExpertInnen<strong>bei</strong>rat zum Wiener Frauengesundheitsbericht<br />
� Frauengesundheitsforum für Frauen mit Behinderungen<br />
� Ethikgruppe Mammographie<br />
� MigrantInnen-Plattform/MigrantInnen-Jourfixe<br />
� Netzwerk PPD - Postpartale Depressionen<br />
� Ar<strong>bei</strong>tsgruppe "Psychosoziale Schwangerenbegleitung"<br />
� MA17 Begleitgruppe Gesundheitsinformation für MigrantInnen<br />
� Plattform "stopFGM"<br />
� Ar<strong>bei</strong>tskreis Frauen und psychische Gesundheit<br />
� Vernetzungstreffen "Frauensexualität"<br />
� Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft der Männerberatungsstellen und Männerbüros Österreichs -<br />
AMÖ<br />
� European Mens Health Forum – EMHF<br />
� International Society for Men’s Health - ISMH<br />
� Women Against Violence Europe - WAVE<br />
Auf den folgenden Seiten werden einige dieser Vernetzungsgremien näher beschrieben.
112 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
Das Das Netzwerk Netzwerk der der österreichischen österreichischen Frauengesundheitszentren<br />
Frauengesundheitszentren<br />
Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss aller Frauengesundheitszentren Österreichs. Seit<br />
1995 übernimmt es folgende Aufgaben: Funktion als Informationsdrehscheibe,<br />
Bewusstseinsbildung für Frauengesundheit, Sensibilisierung für aktuelle<br />
Frauengesundheitsthemen, Öffentlichmachen von kritischen und umfassenden<br />
Informationen, Aufbau von nationalen und internationalen Vernetzungen und<br />
Kooperationen, Entwicklung innovativer Modelle, Lobbying für Fraueninitiativen und<br />
Aufgreifen aktueller Gesundheitsthemen unter Berücksichtigung der "Genderperspektive".<br />
Das Das Regionalteam Regionalteam Favoriten<br />
Favoriten<br />
Das Regionalteam Favoriten (RT 10) ist ein Zusammenschluss sozialer und<br />
gesundheitsfördernder Institutionen des 10. Wiener Gemeindebezirks, <strong>bei</strong> dem auch <strong>FEM</strong><br />
Süd und MEN vertreten sind. Insgesamt 9 Netzwerktreffen (sowie zusätzliche vor- und<br />
nachbereitende Organisationsteams) fanden in den teilnehmenden Institutionen des 10.<br />
Bezirks statt.<br />
Plattform Plattform gegen gegen gegen Essstörungen<br />
Essstörungen<br />
Die Plattform gegen Essstörungen wurde von der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten<br />
Univ.- Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger gegründet zum Zweck der Vernetzung, des<br />
inhaltlichen Austausches und zur Planung und Umsetzung neuer Projekte und Initiativen im<br />
Bereich Essstörungen. In dem Netzwerk sind relevante Personen und Institutionen aus den<br />
Bereichen Schule und außerschulische Jugendar<strong>bei</strong>t, SchulärztInnen, MAG ELF, MA 15,<br />
psychotherapeutische Beratungseinrichtungen, leitendes ärztliches Personal der drei<br />
stationären psychiatrischen Abteilung mit Schwerpunkt Essstörungen des KAVs und der<br />
Elternverband vertreten. Die Plattformtreffen finden ca. 3x im Jahr statt. Aus den<br />
Plattformtreffen hat sich im Jahr 2008 eine Subar<strong>bei</strong>tsgruppe stationäre Behandlung und<br />
Betreuung gebildet, die an Qualitätsleitlinien der stationären Behandlung von Frauen und<br />
Mädchen mit Essstörungen ar<strong>bei</strong>tet.<br />
Wiener Wiener Frauengesundheitsfo<br />
Frauengesundheitsforu<br />
Frauengesundheitsfo<br />
Frauengesundheitsforu<br />
rum rum<br />
m für Frauen mit Behinderungen<br />
Im November 2006 fand auf Initiative der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten, Univ.-<br />
Prof. in Dr. in Beate Wimmer-Puchinger in Kooperation mit der 2. Landtagspräsidentin Frau<br />
Prof. in Erika Stubenvoll die erste Vernetzungsplattform für Frauen mit Behinderungen mit<br />
dem Schwerpunktthema Prävention statt. Zu den TeilnehmerInnen zählen ExpertInnen aus<br />
der Verwaltung, NGOs, VertreterInnen verschiedener Gesundheitsberufe sowie betroffene<br />
Frauen selbst. Das Forum ist eine Gesprächsplattform, in der dreimal jährlich die<br />
Bedürfnisse der anwesenden Betroffenen und ExpertInnen gesammelt werden und ein<br />
Austausch über Erfahrungen und Bedürfnisse bezüglich Gesundheitsförderung von Frauen<br />
mit Behinderungen in Wien stattfindet.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 113<br />
Netzwerk Netzwerk PPD PPD – Postpartale Depressionen<br />
Das Wiener Programm für Frauengesundheit hat das Thema postpartale Depression in<br />
einem Pilotprojekt aufgegriffen und zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Frauen<br />
entwickelt. Das Angebot zur Prävention von Postpartalen Depressionen umfasst Aus- und<br />
Fortbildungen für geburtshilfliches Personal, Infobroschüren für alle Schwangeren sowie<br />
regelmäßige Tagungen zum Thema. Die in den verschiedenen Institutionen beratenden und<br />
betreuenden Hebammen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen oder Sozialar<strong>bei</strong>terInnen<br />
treffen sich regelmäßig im Netzwerk, um sich über aktuelle Informationen und Fälle<br />
auszutauschen.<br />
AG AG "Psychosoziale Psychosoziale Schwangerenbegleitung<br />
Schwangerenbegleitung"<br />
Schwangerenbegleitung<br />
Um die Zusammenar<strong>bei</strong>t der unterschiedlichen Berufsgruppen (GynäkologInnen,<br />
Hebammen, Kinderschwestern, PsychologInnen/ PsychotherapeutInnen,<br />
Sozialar<strong>bei</strong>terInnen, Community-InterpreterInnen) in der Betreuung von Schwangeren bzw.<br />
jungen Müttern weiter zu professionalisieren und um die "Leitlinien für psychosoziale<br />
Schwangerenbegleitung" (in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit der Wiener<br />
Frauengesundheitsbeauftragten 2006 erstellt) umzusetzen, gab es im Jahr 2008 mehrere<br />
Vernetzungstreffen. Hauptfokus der Treffen war, die immer stärkere interkulturelle Nutzung<br />
der Gynäkologie und Geburtshilfe (derzeit 70%) zu begleiten (Austausch, Übersetzungen,<br />
Dolmetschpool, Sammeln von Unterlagen) sowie einen Folder vorzubereiten, der alle<br />
Informationen für Schwangere und junge Mütter zu wichtigen Voruntersuchungen,<br />
Impfungen, Anlaufstellen, Adressen <strong>bei</strong>nhalten und in mehreren Sprachen erscheinen soll.<br />
Für Frauen, die Probleme mit dem Lesen haben, sollen die Informationen mittels<br />
Zeichnungen, Cartoons etc. vermittelt werden.<br />
Vern Vernetzungstreffen Vern etzungstreffen Frauensexualität<br />
Das Frauengesundheitszentrum <strong>FEM</strong> lädt 4 Mal im Jahr zum Vernetzungstreffen<br />
Frauensexualität. Es nehmen wienweit im Bereich der Sexualität und Sexualbehandlung<br />
tätige Einrichtungen, niedergelassene Klinische und Gesundheitspsychologinnen,<br />
Psychotherapeutinnen und Gynäkologinnen an diesen Treffen teil. Ziel ist es sich<br />
auszutauschen, zu vernetzen und sich über Neues zu informieren. Jedes Treffen schließt<br />
auch einen inhaltlichen Beitrag, der von einer der Teilnehmerinnen gestaltet wird, mit ein.<br />
Themen 2008 waren Internetpornographie <strong>bei</strong> Jugendlichen und weibliche<br />
Genitaloperationen.<br />
Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft der der Männerberatungsstellen Männerberatungsstellen und und Männerbüros<br />
Männerbüros<br />
Österreichs Österreichs - AMÖ<br />
Die AMÖ ist ein Zusammenschluss der Männerberatungsstellen und Männerbüros<br />
Österreichs zum Zweck des Erfahrungsaustausches, der Vernetzung und Entwicklung der<br />
Männerar<strong>bei</strong>t in Österreich. Ziel ist es die Männerar<strong>bei</strong>t in Österreich zu unterstützen und
114 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
zu fördern. Dazu gehören die Erweiterung der Männerberatungsstellen zu einem<br />
flächendeckenden Netz sowie der Ausbau von Einrichtungen der Männerbildung und von<br />
Begegnungsräumen für Männer. Weiters soll erreicht werden, dass alle diese Bereiche<br />
finanziell abgesichert werden.<br />
European European Men Men's Men s Health Forum - EMHF<br />
Das EMHF ist ein Zusammenschluss europäischer Institutionen und Einrichtungen, die im<br />
Bereich der Männergesundheitsar<strong>bei</strong>t tätig sind. Das Netzwerk hat da<strong>bei</strong> inhaltliche<br />
Ansprüche im Sinne der Diskussion aktueller empirischer Daten und Forschungsergebnisse<br />
und dient zugleich als Plattform für den Austausch von "Good practice" Modellen.<br />
Schließlich ist dieses Netzwerk auch eine männerpolitische Plattform, die darum bemüht<br />
ist, Männergesundheitsanliegen in den politischen Steuerungsprozessen der EU als Thema<br />
weiter zu etablieren.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 115<br />
�� Delegationen<br />
Jedes Jahr besuchen andere Vereine und Institutionen das Institut für Frauen- und<br />
Männergesundheit um es kennen zu lernen. 2008 wurden auf diesem Weg 44 Personen<br />
erreicht:<br />
� Fachhochschule St. Gallen (9. April 2008, 15 Personen): <strong>FEM</strong> Süd<br />
� General Directorate of Social Assistance and Solidarity; Türkei (7. Mai 2008, 8<br />
Personen): <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
� Femail/Frau Kessler (24. Juni 2008): <strong>FEM</strong> Süd<br />
� Gleichbehandlungsausschuss Bremen (16. September 2008, 8 Frauen):<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
� Frauenar<strong>bei</strong>tskreis der Stadt Wien (3. November 2008, 6 Frauen): <strong>FEM</strong> Süd<br />
� Volkshilfe OÖ Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung "Frauen einer Welt" (27.<br />
November 2008, 6 Frauen): <strong>FEM</strong> Süd<br />
�� Preise & Nominierungen<br />
Dank vielfältiger Projektar<strong>bei</strong>t des Instituts für Frauen- und Männergesundheit konnten<br />
auch im Jahr 2008 mehrere Preise sowie Nominierungen erzielt werden, die im Folgenden<br />
in Kürze angeführt sind.<br />
Gesundheitspreis Gesundheitspreis der der Stadt Stadt Wien Wien für für "Ernährung, Ernährung, die die bewegt bewegt – für Mutter Mutter<br />
und und Kind Kind" Kind<br />
Am 16.12.2008 wurde das Projekt<br />
"Ernährung, die bewegt – für Mutter<br />
und Kind" mit dem Gesundheitspreis<br />
der Stadt Wien 2008 ausgezeichnet.<br />
Von den insgesamt 61 wienweit<br />
eingereichten Projekten belegte es den<br />
2. Platz in der Kategorie<br />
Gesundheitsförderung und Prävention.<br />
Damit erlangte das Konzept des über 2<br />
Jahre laufenden Ernährungsprogramms<br />
für die gesamte Familie, das sich durch seine Interdisziplinarität, Niederschwelligkeit und<br />
Bedürfnisorientierung auszeichnete, besondere Anerkennung.
116 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
"Nach Nach Nach Herzenslust<br />
Herzenslust" Herzenslust<br />
- ein "Good Good practice practice" practice Modell Modell vom vom Bundesministerium<br />
Bundesministerium<br />
für für Soziales Soziales und und KKonsumentenschutz<br />
K onsumentenschutz<br />
Im Rahmen der Erstellung des österreichischen Strategieberichts für Sozialschutz und<br />
soziale Eingliederung 2008 – 2010 durch das Bundesministerium für Soziales und<br />
Konsumentenschutz wurde aus allen vom Fonds Gesundes Österreich mitfinanzierten<br />
Gesundheitsförderungsprojekten im Zusammenhang mit sozialer Benachteiligung das<br />
Projekt "Nach Herzenlust – Favoritner Frauen leben gesund" als eines von zwei "Good<br />
practice" Modellen österreichweit ausgewählt und in den Bericht aufgenommen. Dieses<br />
fand somit auch in den EU-weiten Report Eingang.<br />
"Nach Nach Herzenslust<br />
Herzenslust" Herzenslust<br />
- ein "Good Good practice practice" practice Modell Modell von von EuroHealthNet<br />
EuroHealthNet<br />
EuroHealthNet, eine EU-Organisation im Bereich der Gesundheitsförderung mit Sitz in<br />
Brüssel, hat im Rahmen der Erstellung eines europaweiten Reports mit dem Ziel innovative<br />
Zugänge und Erfolg versprechende Ansätze zur Bekämpfung von Adipositas und<br />
Verbesserung der "health equity" zu beleuchten, ebenfalls das<br />
Gesundheitsförderungsprojekt "Nach Herzenslust – Favoritner Frauen leben gesund" als<br />
Good practice Modell ausgewählt. Das Projekt wird auch auf der "EU Platform on Diet,<br />
Physical Activity and Health" verfügbar sein.<br />
Posterpreis Posterpreis für für das das Projekt Projekt "Nach Nach Herzenslust”<br />
Herzenslust”<br />
Das Projekt "Nach Herzenslust – Favoritner Frauen<br />
leben gesund" wurde im Rahmen der zweiten<br />
internationalen Konferenz zur Gesundheit von<br />
MigrantInnen in Europa ("2nd conference of Migrant<br />
Health in Europe"), die vom 22.-24. Mai in Malmö,<br />
Schweden, stattfand, als Posterpräsentation unter dem<br />
Titel: "To your Heart’s Content – Intercultural Health<br />
Promotion for Women” vorgestellt und als einziger<br />
österreichischer Poster<strong>bei</strong>trag mit dem Poster award<br />
ausgezeichnet (siehe Abbildung).<br />
An der Konferenz nahmen ca. 400<br />
GesundheitsexpertInnen aus aller Welt teil.
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 117<br />
�� Veranstaltungen & Fortbildungen<br />
11.-12. Jänner<br />
16. Jänner<br />
21. Jänner<br />
21. Jänner<br />
25.-26. Jänner<br />
4. Februar<br />
4. Februar<br />
8. Februar<br />
11.-13. Februar<br />
19. Februar<br />
20. Februar<br />
Datum Veranstaltung Form der Teilnahme Standort<br />
20.-21. Februar<br />
25. Februar<br />
26. Februar<br />
Klausur <strong>FEM</strong>: Standortbestimmung und<br />
Ziele, Laa an der Thaya<br />
Medien- und Informationsaustausch<br />
zwischen Österreich und Ägypten<br />
Neujahrsempfang Bezirksvorstehung<br />
Favoriten<br />
Präsentation Gender Leitfaden Wiener<br />
Wohnen<br />
Kongress "Sucht, Komorbidität und<br />
Behandlung" – neue Wege in der<br />
Behandlung von Suchtkranken; Anton<br />
Proksch Institut<br />
Strategieklausur des Wiener Programms für<br />
Frauengesundheit<br />
Die Angst- und Panikstörung:<br />
Diagnostik, Differentialdiagnostik, Therapie<br />
mit Fallgeschichte,<br />
Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />
Präsentation des Ar<strong>bei</strong>ts- und<br />
Umsetzungsprogramms "Psychisch krank<br />
und wohnungslos", Haus Gänsbachergasse<br />
Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />
Strobl<br />
Expertinnengespräch: "Frauen und<br />
psychische Gesundheit: Versorgung,<br />
Angebote, Lücken"<br />
Festakt anlässlich der Gründung "Klinisch –<br />
psychologisches Fachgremium AKH Wien<br />
und Medizinische Universität Wien"<br />
Symposium "Ist vorsorgen besser als<br />
heilen? Donauuniversität Krems<br />
"Psychotherapeutische Konzepte in der<br />
stationären Versorgungspsychiatrie",<br />
Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />
Fortbildungsseminar BGF Basics und<br />
Gesundheitszirkel<br />
Klausur <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme, Vernetzung <strong>FEM</strong>, MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Klausur <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong>, MEN<br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Fortbildung <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
4.-5. März Armutskonferenz Salzburg Präsentation <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
6. März Margaretner Frauengesundheitstag Infostand <strong>FEM</strong> Süd<br />
7. März<br />
8. März<br />
10. März<br />
MitEinander, Veranstaltung zum<br />
Internationalen Frauentag, KAR<br />
"Open Rathaus"<br />
Frauentag im Wiener Rathaus<br />
Interkulturelles lernen und<br />
zukunftsorientierte Identität als ein Weg zur<br />
schulischen und beruflichen Integration von<br />
Kindern und Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund,<br />
Stadtschulrat Wien<br />
Vortrag <strong>FEM</strong><br />
Infostand <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
Vortrag MEN
118 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
11. März<br />
Transkulturelle Aspekte der<br />
muttersprachlichen Gesundheitsberatung<br />
mit Männern und männlichen Jugendlichen,<br />
Stadtschulrat Wien<br />
Workshop MEN<br />
18. März fitworks Infostand <strong>FEM</strong><br />
27. März<br />
28. März<br />
Genderspezifische Gesundheitsförderung,<br />
Krankenpflegeschule Preyersches<br />
Kinderspital<br />
Gender Strategie der "wieder wohnen"<br />
GmbH, Haus Gänsbachergasse<br />
Vortrag <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong>, MEN<br />
28.-30 März Spa & Health Messe Infostand <strong>FEM</strong><br />
28.-29. März Kongress Trauma und Bindung Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
29. März Erste Simmeringer Frauenmesse Infostand <strong>FEM</strong> Süd<br />
31. März<br />
31. März<br />
2. April<br />
2. April<br />
10. April<br />
Fortbildung "Mädchen und Islam - Tradition<br />
und Religion", WienXtra<br />
"Atypische Neuroleptika <strong>bei</strong> bipolarer<br />
Störung", Abteilung für Psychiatrie des<br />
KFJ/SMZ-Süd<br />
1. Netzwerktreffen Wiener Netzwerk<br />
Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit und Gesundheit<br />
Vernetzungstreffen Frauensexualität im<br />
<strong>FEM</strong><br />
Vortrag Jan Uwe Rogge, Themenbereich<br />
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
Moderation und<br />
Präsentation<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
11. April Jubiläumsfeier LEFÖ-IBF Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
12. April<br />
14. April<br />
15.-16. April<br />
15. April<br />
17. - 18. April<br />
23. April<br />
25. April<br />
25.-27. April<br />
"Europäischer Tag der Gesundheit und<br />
Sexualität"<br />
"Kognitive Störungen <strong>bei</strong> Schizophrenie und<br />
bipolarer Erkrankung –<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede",<br />
Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />
"Spielerische Methoden in der<br />
Gruppenführung", Bildungsnetzwerk FGÖ<br />
Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM<br />
Perinatologie, AKH<br />
Fortbildung "Szenen der Ar<strong>bei</strong>tswelt",<br />
Fonds Gesundes Österreich<br />
Enquete "Schwangerschaft, Geburt und<br />
frühkindliche Entwicklung"<br />
10. Österreichische Gesundheitskonferenz,<br />
Fonds Gesundes Österreich<br />
Systemische Aufstellungen,<br />
Fortbildungsseminar<br />
26. April Tag der Psychologie<br />
28. April<br />
Informationsveranstaltung zu FGM,<br />
Österreichischer Integrationsfonds<br />
Vortrag, Infostand <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
Infostand und<br />
Präsentation<br />
<strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
9.-13. Mai Körpertherapie Fortbildungsseminar Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
15. Mai<br />
15. Mai<br />
Give Peace a Chance, Buchpräsentationen<br />
Mediation<br />
Justizpalast<br />
"Geschlecht und Gesundheit",<br />
SVC SchülerInnenvertretung<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Vortrag, Fortbildung MEN
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 119<br />
19. Mai<br />
19. Mai<br />
22.-24. Mai<br />
26. Mai<br />
28.-29. Mai<br />
29.-30. Mai<br />
29.-31. Mai<br />
"Die Psychiatrie im Zeitalter der<br />
Postmodernen: Chancen und Risiken",<br />
Abteilung für Psychiatrie des KFJ/SMZ-Süd<br />
Diskussionsveranstaltung: FGM:<br />
Migrantinnen unter dem Druck der<br />
Tradition,<br />
Medizinische Universität Graz<br />
Conference on Migrant Health in Europe<br />
Malmö, Schweden<br />
"Fragen zum österreichischen<br />
Fremdenrecht", Abteilung für Psychiatrie<br />
des KFJ/SMZ-Süd<br />
Fachtagung: Wohnen, Sicherung, Bedarf,<br />
BAWO, Linz<br />
Tagung "Kopftuch-Politik"<br />
Universität Wien<br />
Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />
Strobl<br />
Teilnahme MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Posterpräsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Workshop und<br />
Teilnahme<br />
<strong>FEM</strong>, MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
30. Mai Festveranstaltung 30 Jahre Bassena Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
2. Juni<br />
7. Juni<br />
11. Juni<br />
Fortbildung: "Weibliche<br />
Genitalverstümmelung",<br />
Parlament<br />
Fortbildungsseminar zu Essstörungen für<br />
einen Suchtberaterlehrgang<br />
BMSK Gesundheitstag ‚Psychische<br />
Gesundheit’<br />
Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
Leitung <strong>FEM</strong><br />
Organisation, Vorträge,<br />
Workshops<br />
9. - 11. Juni Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
13.-14. Juni<br />
23. Juni<br />
24. Juni<br />
27. Juni<br />
30. Mai<br />
4. Juni<br />
Fortbildung "Organisationsentwicklung"<br />
Berufsverband österr. PsychologInnen<br />
Männer als Väter - Chancen eines<br />
Rollenbildes im Wandel,<br />
BMSK<br />
Tagung "(Un)gleich? -Gesundheitliche<br />
Versorgung und Gesundheitsförderung -<br />
eine Frage der sozialen Gerechtigkeit?",<br />
Linz<br />
Tagung "Weibliche Genitalkorrekturen -<br />
Ästhetische Notwendigkeit oder<br />
Verstümmelung?",<br />
Krankenanstalt Rudolfstiftung<br />
Tabakabhängigkeit und ihre psychologische<br />
Behandlung, BÖP Wien<br />
Gartenfest der Ma 38 -<br />
Lebensmitteluntersuchungsanstalt<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
27. Juni Weibliche Genitalkorrekturen, KAR Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
30. Juni - 5. Juli<br />
Fortbildung "Fertility Management<br />
Program",<br />
EU-Projekt, Barcelona<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
8. Juli Studienpräsentation Jungensexualität, ÖGS Podium MEN<br />
15.-20. Juli Systemische Ausbildung Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
28.-29. August Trauma: Erkennung und Behandlung Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
3. September<br />
Männerar<strong>bei</strong>t im Gesundheits- und<br />
Gewaltpräventionsfeld, Forum<br />
Suchtprävention ISP<br />
Vortrag MEN
120 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
4. September Eröffnung des Integrationszentrums Wien Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
4. September Eröffnung Parkprojekt Aids Hilfe Wien Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
8. September<br />
8.-10. September<br />
9. September<br />
12.-13. September<br />
19. September<br />
22. September<br />
Türkischsprachige Betreuung schwangerer<br />
Frauen, Abt. für Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe, Wilhelminenspital<br />
Grundlagen frauenspezifischer Beratung,<br />
Strobl<br />
"The official launching of the Black<br />
European Women's Council”,<br />
Brüssel<br />
<strong>FEM</strong> Süd Klausur,<br />
Hirschwang<br />
Tagung:<br />
"Gesundheitsförderung trifft Jugendar<strong>bei</strong>t",<br />
Salzburg<br />
Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM,<br />
Wilhelminenspital<br />
Leitung <strong>FEM</strong><br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Klausur <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
26.-28. September Imagotherapie Fortbildungsseminar Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
26. - 28. September<br />
1.-2. Oktober<br />
3. Oktober<br />
6. Oktober<br />
Kongress "Transkulturelle Psychiatrie im<br />
deutschsprachigen Raum"<br />
Fachtagung "Schwanger: Männer zwischen<br />
Verantwortung und Flucht", Aktion Leben,<br />
Linz<br />
Eröffnungsvortrag "Der Kultursensible<br />
Patient in der Praxis", EMHF Tagung<br />
Vortrag Jesper Jul, Themenbereich Kinder-<br />
und Jugendlichenpsychotherapie, Graz<br />
Teilnahme,<br />
Workshopleitung<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
Vortrag MEN<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
6. Oktober Preisverleihung Amazone 2008 Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
7.- 8. Oktober<br />
10. Oktober<br />
Fortbildung "Gesundes Führen"<br />
ÖSB-Fonds gesundes Österreich<br />
Treffen der nationalen FGM-<br />
Koordinatorinnen aus den EU-Ländern,<br />
Parlament<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
10-12. Oktober Sexualtherapie für Paare, Courage Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
18.Oktober PANAFA - Fest der Brücke Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
21. Oktober Aktionstag Schule Rahlgasse Infostand, Workshop <strong>FEM</strong><br />
21. Oktober Frauenpowertag Infostand <strong>FEM</strong><br />
24.-25. Oktober<br />
28. Oktober<br />
FIAPAC Kongress "Reproduktive<br />
Gesundheit und Verantwortung", Berlin<br />
Tagung "Soziale Lage - Gender -<br />
Gesundheit", BMSK Wien<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
Organisation und<br />
Workshopleitung<br />
4. November Meidlinger Mädchengesundheitstag Infostand <strong>FEM</strong><br />
5. November Meidlinger Burschengesundheitstag Infostand, Workshop MEN<br />
7.-8. November<br />
13.-14. November<br />
Gesundheitszirkel: Flexibilität und<br />
"Feinschliff" <strong>bei</strong> Planung und Moderation,<br />
FGÖ Bildungsnetzwerk<br />
"Projektpräsentation: Favoritner mit Herz",<br />
Präventionstagung FGÖ<br />
Teilnahme MEN<br />
Teilnahme, Workshop MEN<br />
15. November Messe "Kiddy´s World" Vortrag <strong>FEM</strong><br />
15. November Seminar "Geschlecht – Macht – Lust" Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd, MEN
T ä t i g k e i t s b e r i c h t 121<br />
15. -16. November<br />
18. November<br />
19. November<br />
fem vital – Frauengesundheitstage Wiener<br />
Rathaus<br />
Festveranstaltung 10 Jahre Hotline für<br />
Essstörungen<br />
Gender und Diversity –Aspekte in der<br />
Gesundheitsförderung,<br />
Master of Public Health Lehrgang<br />
Infostand, Präsentation<br />
und Podium<br />
<strong>FEM</strong>, <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Vortrag <strong>FEM</strong> Süd, MEN<br />
20. November BAWO Frauenar<strong>bei</strong>tskreis Veranstaltung Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
20. November<br />
21. - 23.November<br />
25. November<br />
13. Österreichische Konferenz<br />
Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und<br />
Gesundheitseinrichtungen<br />
Kongress "Ganz Frau–ganz Mann - Neues<br />
über weibliche Sexualität–eine<br />
Herausforderung an überholte<br />
Denkmuster–Neue Zugänge zur sexuellen<br />
Männergesundheit", Jahrestagung der<br />
ASSM und DGSMT, AKH<br />
Tagung "Berufliche Förderung und<br />
Beratung von Frauen mit Behinderung"<br />
Bundessozialamt<br />
Vortrag, Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme,<br />
Präsentation<br />
27. November Projektstart, Verein neunerHaus Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
28. November<br />
27. - 28. November<br />
1.-2 Dezember<br />
4. - 6. Dezember<br />
12.-13. Dezember<br />
15. Dezember<br />
16. Dezember<br />
"Väter im Zentrum" Tagesseminar,<br />
Hebammenzentrum<br />
"Der gemachte Körper" Körperbild(er)<br />
zwischen Schlankheitswahn, Schönheitskult,<br />
Idealisierung und Natürlichkeit, Rathaus<br />
Fortbildung: Excel-Grundlagen<br />
WIFI, Wien<br />
14. Kongress Armut & Gesundheit,<br />
Berlin<br />
Entwicklungspsychologisches<br />
Weiterbildungsseminar <strong>bei</strong> Daniel Stern<br />
Interdisziplinäre Fortbildung zu FGM<br />
- KFJ Spital<br />
healthPROelderly, Abschlussveranstaltung<br />
Österreichisches Rotes Kreuz<br />
<strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme MEN<br />
Infostand, Präsentation<br />
und Teilnahme<br />
<strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong> Süd, <strong>FEM</strong><br />
Fortbildung <strong>FEM</strong><br />
Präsentation <strong>FEM</strong> Süd<br />
Teilnahme <strong>FEM</strong><br />
17. Dezember fitworks Infostand <strong>FEM</strong>
122 T ä t i g k e i t s b e r i c h t<br />
�� Pressespiegel<br />
Datum Medium Beitrag<br />
14. Jänner Der Standard Kultursensible Medizin<br />
13. Februar Neue Kronenzeitung Favoritner mit Herz – Stark und fit-Kurs<br />
Februar Welt und Stadt Ärztin mit Leib und Seele<br />
Februar Heimat, fremde Heimat <strong>FEM</strong> Süd und MEN<br />
Februar Puls TV Nach Herzenslust-leichter leben<br />
Februar VORmagazin Herzkreislaufgesundheit für Männer<br />
26. März Die Presse Tanz als Hilfe für Migrantinnen<br />
März Magazin Gesundheit Psychisch krank – trotzdem ein Baby?<br />
März BUM – Magazin b-k-s-sprachiger Beitrag zu Herzkreislaufgesundheit für Männer<br />
7. April wienweb.at Wenn Armut Frauen krank macht<br />
7. April wien.at<br />
Wiener Frauengesundheitsprogramm – ein Programm für die<br />
Wienerin<br />
7. April orf.at Gesundheit für sozial benachteiligte Frauen<br />
16. April Heute Ärztin aus dem Sudan will eigene Praxis eröffnen<br />
24. April Die Furche, Ausgabe 17 "Perfekt und glatt rasiert", Frauensexualität<br />
25. April Sat 1 Austria News Interview Thema Gendermedizin<br />
30. Juni Kurier<br />
Juli-August Gesunde Stadt (F)itworks<br />
Mit Optimismus in eine neue Zeit. Mit gesundem Herz und fittem<br />
Kreislauf durchstarten<br />
August wien.at Mutter & Baby – in Wien in besten Händen<br />
2. August Der Standard, Album Das Schweigen brechen - Bulimie<br />
11. September Die Standard Es gibt keine "Kulturdelikte" – Gewalt ist Gewalt<br />
26. September Neue Kronenzeitung Favoritner mit Herz: Stark und Fit -Kurs<br />
September Gesundes Österreich "Nach Herzenslust" – Favoritner Frauen leben gesund!<br />
September Gesundes Österreich<br />
September VORmagazin Männer im Blickpunkt<br />
Favoritner mit Herz – Herzkreislauf Gesundheitsprogramm für<br />
Männer ab 50<br />
24. Oktober netdoktor.at Tagung: Soziale Lage, Gender und Gesundheit<br />
27. Oktober netdoktor.at Tagung: Soziale Lage, Gender und Gesundheit<br />
28. Oktober News.at Armut macht noch immer krank<br />
29. Oktober Die Standard "Gender Defizite" in gesundheitlicher Versorgung<br />
17. November FM4 Livesendung zu Boys’ Day 2008<br />
November Maxima "Wenn Sex Sorgen macht”<br />
18. November Puls TV Talk of Town – Patchwork Familien<br />
15. Dezember Greenapple Türkischsprachiges Service in den Vorsorgeuntersuchungsstellen<br />
Ganzjährig www.wien-event.at <strong>FEM</strong> Süd – Frauenlaufgruppe<br />
Ganzjährig www.wien-event.at <strong>FEM</strong> Süd – Nordic Walking für Frauen