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Lau-Verlag Frühjahr 2022 - Neue Bücher und ausgewählte Backlist

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HAMID REZA YOUSEFI

geboren 1967 in Teheran/Iran, ist Professor

für Psychologie der Kommunikation

und interkulturelle Philosophie. Er

ist Psychologischer Psychotherapeut

mit Schwerpunkt »Sucht«. Yousefi lebt

seit 32 Jahren in Deutschland und ist

Gründungspräsident des »Instituts

zur Förderung der Interkulturalität«

und Herausgeber des »Jahrbuchs

Psychotherapie«. Studiert hat er in Trier

Philosophie, Pädagogik und Psychologie,

wo er in Philosophie promoviert

wurde, habilitiert hat er sich in Koblenz.

Seine Arbeitsgebiete umfassen neben

der Psychotherapiewissenschaft,

stützenden Psychotherapie und Grundfragen

der Ethik, Menschenrechte und

Toleranz auch Supervision und Psychoonkologie.

Seine neueren Publikationen

sind »Perspektive für eine globale Philosophie«,

»Kampfplätze des Denkens«,

»Psychotherapie wissenschaft im 21.

Jahrhundert: Zur Notwendigkeit einer

kontextuellen Psychotherapiepraxis«

und »Hermeneutik der Kulturen und ihr

Einfluss auf das Unbewusste«.

© Privat

In seiner aufrüttelnden Autobiografie betrachtet

Hamid Reza Yousefi Deutschland durch das Denkfenster

eines transkulturell geschulten Psychologen. Er

führt ein in seine Kindheit und in Etappen seiner dramatischen

Entwicklung im Iran und in Deutschland.

Yousefi skizziert ein völlig neues Bild des Iran, in dem

keine Mullahs mit Knüppeln in der Hand herrschen.

Er räumt mit festgefahrenen Vorurteilen auf. Unsere

Medien maschinerie ist nach Yousefi voller Iranfeindbilder.

Yousefi zeigt, wer wir sind. Seine Diagnose ist hart:

Wir leben in einer erregten und streitlustigen Gesellschaft

mit selbstgerechten Eliten, die glauben, die alleinigen

Hüter der Menschenrechte und Freiheit zu sein.

Provoziert durch ökonomische Verführungen haben

sie uns des kritischen Denkens beraubt. Wir leben in

einem Irrenhaus der Freiheit, in dem »Feuchtgebiete«

und »Dschungelcamp« Kult sind. In unserer verwirrten

Öffentlichkeit bilden pathologischer Narzissmus und

unerträgliche Überheblichkeit eine grausame Einheit.

Mit schwarzer Rhetorik und heuchlerischer Meinungsfreiheit

lenken wir das Gehirn der Öffentlichkeit, um

den vermeintlichen Feind durch strukturelle Gewalt zu

unterwerfen. Gelenkte Gehirne und billige Gutmenschen

fühlen sich in diesem Irrenhaus der Freiheit pudelwohl.

Sie verjagen jeden Sinn von Familie, Heimat

und Identität. Wer sexuelle Abseitigkeit nicht als Freiheit

verherrlicht, wird verstoßen. Wer unsere erfundenen

Feinde nicht als Tyrannen mitbekämpft, wird aus

dem gesellschaftlichen Geschehen ausgeschlossen. Es

war einmal: Deutschland war das Land der »Dichter und

Denker«. Diese Nostalgie ist lebendig begraben. Yousefi

wendet sich an die deutschen Politiker und Funktionäre:

Behebt die eigene verfehlte Bildungspolitik. Findet eine

Lösung für den dramatischen Geburtenrückgang. Erschöpft

euch nicht in vernichtenden Kriegen, in denen

Ihr die Würde des Menschen mit Füßen tretet. Was habt

Ihr mit Eurer Kriegsmaschinerie im Irak, in Afghanistan

und in Syrien außer der Ermordung der Menschlichkeit

erreicht? Der absurde Feldzug und die Lügenmaschinerie

gegen den Iran zeigen ebenfalls selbstverliebte Wirtschaftsinteressen,

die Menschenrechte und Freiheit zu

hochbrisanten Kampfbegriffen modellieren und diese

gegen jeden einsetzen, der uns nicht zu Füßen liegt.

Herzlich willkommen im Irrenhaus der Freiheit!

»Mit Leib und Seele habe ich versucht, privat und in wissenschaftlicher

Hinsicht Brücken zwischen Deutschland und

dem Iran zu bauen, obschon ich immer wieder erfahren musste,

wie aufreibend und teilweise vergeblich solche Versuche sind.«

HAMID REZA YOUSEFI

IRRENHAUS DER FREIHEIT

Mein Weg zwischen

den Kulturen

Klappenbroschur. 312 Seiten

mit 14 s/w Illustrationen.

Format 13,9 x 21,7 cm.

€ 18,00 [D] | € 18,50 [A]

• In deutschen Medien wird

kein gutes Haar am Iran

gelassen.

• In Deutschland schüttelt

man den Kopf, wenn ich

sage, der Iran habe sich

trotz Sanktionen in ein

prosperierendes Land

verwandelt, oder wenn ich

widerspreche, dort herrsche

nicht das repressive

Unrechtsregime, das hier

meist dargestellt wird.

• Wer positiv über dieses

Land spricht, muss Mut

haben, alles zu riskieren.

Mut, mit dem Vorwurf zu

leben, ein »Regime« von

Dämonen zu unterstützen.

• Trotz meines langen Aufenthaltes

hier gelte ich

bestenfalls als »angepasster

Ausländer«.

• Für eine beidseitige Aufklärung

möchte ich mich

einsetzen und Deutschland

und den Iran miteinander

in einen fruchtbaren Dialog

bringen.

ISBN 978-3-95768-230-7

Sofort lieferbar

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