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4.2 Die Moldau

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<strong>4.2</strong>.5 <strong>Die</strong> Berounka<br />

<strong>Die</strong> Berounka ist mit einem Einzugsgebiet von 8 855 km 2<br />

der größte Nebenfl uss der <strong>Moldau</strong>. Sie entsteht nach der<br />

Vereinigung der beiden Quellfl üsse Mže und Radbuza.<br />

Hauptquellfl uss ist die Mže (1 824 km 2 , davon 29,2 km 2 in<br />

Deutschland). Sie entspringt im Oberpfälzer Wald nordwestlich<br />

des Berges Oltář (710 m ü. NN) in einer Höhe von 700<br />

m ü. NN, fl ießt 2,0 km auf deutschem Gebiet, bildet dann auf<br />

0,9 km die gemeinsame Grenze und nimmt nach weiteren<br />

104,5 km in Plzeň (164 000 Einwohner) die Radbuza auf. Ihre<br />

Gesamtlänge beträgt somit 107,4 km.<br />

<strong>Die</strong> Mže fl ießt zunächst in einem tief eingeschnittenen romantischen<br />

Tal mit einem mittleren Gefälle von 17 ‰, das sich bis<br />

ins Pilsner Becken auf 1,4 ‰ verringert.<br />

<strong>Die</strong> Radbuza (2 179 km 2 ) entspringt im Oberpfälzer Wald<br />

in einer Höhe von 720 m ü. NN. Im Stadtgebiet Plzeň mündet<br />

ihr größter Nebenfl uss, die Úhlava (919 km 2 , davon<br />

6,7 km 2 in Deutschland), die im Böhmerwald in einer Höhe<br />

von 1 110 m ü. NN ihr Quellgebiet hat.<br />

<strong>Die</strong> Berounka ist 138,8 km lang, einschließlich der Mže<br />

246,2 km. Unmittelbar nach der Vereinigung von Mže und<br />

Radbuza nimmt sie die Úslava (757 km 2 ) auf und fl ießt zunächst<br />

in einem tief eingeschnittenen Tal mit vielfach scharfen<br />

Krümmungen in nordöstlicher Richtung. Größter Nebenfl uss<br />

auf diesem Abschnitt ist die Střela (923 km 2 ). <strong>Die</strong> Berounka<br />

biegt dann nach Südosten ab, durchfl ießt mehrfach Strecken<br />

mit steilen Kalksteinfelsen (Abb. <strong>4.2</strong>-22), um dann unterhalb<br />

von Karlštejn (25 km oberhalb der Mündung) in einem großen<br />

Bogen nach Nordosten bei Fluss-km 63,7 in die <strong>Moldau</strong><br />

zu münden (Abb. <strong>4.2</strong>-23). Größter Nebenfl uss ist auf diesem<br />

Abschnitt die Litavka (629 km 2 ). Das mittlere Gefälle der<br />

Berounka von Plzeň bis zur Mündung beträgt nur 0,79 ‰.<br />

In Karlštejn befi ndet sich auch die gleichnamige Burg (Abb.<br />

<strong>4.2</strong>-24). Sie wurde 1367 fertiggestellt, diente als Kaiserresidenz<br />

<strong>Die</strong> Elbe und ihr Einzugsgebiet - ein geographisch-hydrologischer und wasserwirtschaftlicher Überblick<br />

Abb. <strong>4.2</strong>-22: Blick in das Tal der Berounka von den Felsen bei Tetín<br />

und als Festung zum Schutz der Krönungskleinodien und<br />

ist heute die von Touristen am häufi gsten besuchte Burg<br />

Böhmens.<br />

Im Einzugsgebiet der Berounka gibt es 17<br />

Talsperren mit jeweils mehr als 0,3 Mio. m 3<br />

Inhalt. Ihr Stauraum beträgt 103,51 Mio. m 3 ,<br />

davon sind 7,08 Mio. m 3 gewöhnlicher<br />

Hochwasserrückhalteraum. <strong>Die</strong> größten<br />

Talsperren sind die Brauchwassertalsperre<br />

Hracholusky in der Mže mit 41,90 Mio. m 3<br />

Stauraum, davon 2,41 Mio. m 3 gewöhnlicher<br />

Hochwasserrückhalteraum (Abb. <strong>4.2</strong>-25)<br />

und die Trinkwassertalsperren Nýrsko in der<br />

Úhlava mit 18,95 Mio. m 3 und Žlutice in der<br />

Střela mit 12,80 Mio. m 3 Stauraum.<br />

Das älteste Pumpspeicher-Kraftwerk im<br />

tschechischen Einzugsgebiet der Elbe befi ndet<br />

sich im Böhmerwald im Quellbereich der<br />

Úhlava oberhalb der Talsperre Nýrsko. Das<br />

M. Simon<br />

Abb. <strong>4.2</strong>-24: Burg Karlštejn<br />

M. Raudenský<br />

Abb. <strong>4.2</strong>-23: Mündung der Berounka (rechts) in die <strong>Moldau</strong> beim Hochwasser<br />

am 14.08.2002<br />

seit 1930 mit einer Leistung von 1,5 MW in Betrieb genommene<br />

Kraftwerk funktioniert mit der damals installierten technischen<br />

Ausrüstung noch heute. Unter Nutzung des in Höhe<br />

M. Simon<br />

71<br />

Kapitel <strong>4.2</strong>.5

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