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PORNOGRAFIE UND IHR EINFLUSS AUF JUNGE FRAUEN

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Der deutsche Bundesgerichtshof definiert Pornografie folgendermaßen:<br />

„Als pornografisch ist eine Darstellung anzusehen, wenn sie unter Ausklammerung aller<br />

sonstigen menschlichen Bezüge sexuelle Vorgänge in grob aufdringlicher, anreißerischer<br />

Weise in den Vordergrund rückt und ihre Gesamttendenz ausschließlich oder überwiegend<br />

auf das lüsterne Interesse des Betrachters an sexuellen Dingen abzielt.“ 4<br />

Die deutsche Zeitschrift Emma eröffnet ihr Dossier über Pornografie mit der Erklärung:<br />

Pornografie sei die „Verknüpfung von sexueller Lust mit Lust an Erniedrigung und Gewalt.<br />

Es geht bei der Kritik an Pornografie nicht um Kritik an Nacktheit, Erotik oder Sexualität“. .5<br />

Stellungnahme des Grazer Frauengesundheitszentrums<br />

Im Regelfall richtet sich Pornografie an den männlichen Betrachter. Sie ist gekennzeichnet<br />

durch Darstellungen, die den sexuellen Kontakt auf männliche Bedürfnisbefriedigung<br />

reduzieren. Der vorgeführte heterosexuelle Sexualverkehr orientiert sich am Erleben des<br />

Mannes, an der Erektion des Penis, Fellatio, Penetration und Samenerguss. Sehr häufig<br />

werden „zum Vorspiel“ Frauen gezeigt, die Sex miteinander haben.<br />

Beobachten lässt sich durchgängig die Sexualisierung des weiblichen Körpers, während<br />

das körperliche, seelische und interaktive Erleben von Frauen vernachlässigt werden. Die<br />

Beziehungssituation der SexualpartnerInnen ist irrelevant. Wahrnehmungen von Frauen,<br />

ihre Erregung und Lust, die Stimulierung der Klitoris, ihr Orgasmus sowie die weibliche<br />

Ejakulation bleiben vage oder fehlen zur Gänze.<br />

Liebe und Beziehungen kommen in pornografischen Darstellungen nicht vor. Das ist dem<br />

Wert unter Jugendlichen, rein sexuelle Kontakte abzulehnen, völlig entgegengesetzt. Viele<br />

Studien zur Jugendsexualität zeigen, dass die meisten Jugendlichen ihre Sexualität in<br />

festen Beziehungen organisieren – wie erwachsene Männer und Frauen auch. Jedoch<br />

sind feste Beziehungen im Jugendalter oft kurz und aufeinander folgend. 6<br />

Pornografie unterscheidet nicht zwischen Schmerz und Lust und verherrlicht häufig<br />

Gewalt. Dies widerspricht den Menschenrechten und im Besonderen „verletzt es das<br />

Recht auf sexuelle Autonomie und auf Unverletzlichkeit und den Schutz des sexuellen<br />

Körpers“, wie es im Rahmen der Sexuellen Rechten 1999 von der World Association for<br />

Sexual Health formuliert wurde.<br />

Dieses Recht beinhaltet die Fähigkeit, im Zusammenhang mit einer persönlichen und<br />

sozialen Ethik autonome Entscheidungen über das eigene Sexualleben zu treffen. Es<br />

4 www.bka.de/profil/faq/fragen01.html<br />

5 www.emma.de/hefte/ausgaben-2007/septemberoktober-2007/dossier-por-no-5-2007/<br />

6 www.jugendsex-forschung.de/projektbeschreibung.php<br />

www.presse.uni-oldenburg.de/20027.html<br />

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