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Geschäftsbericht 2018-2022

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Geschäftsbericht 2018-2022

des

Vorstands

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband für die Region Osnabrück e.V.

(AWO KV OS)

Johannisstr. 37/38

49074 Osnabrück

____________________________________________________________________________


Inhalt

Inhalt 1

Präambel 2

Satzungsgemäße Tätigkeit 3

Soziales Dienstleistungsangebot 3

Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit 6

Wirtschaftliche Lage 8

Risikobericht 10

Prognosebericht 11

Anlage

Aktuelle Einrichtungs- und Standortliste

1


Präambel

Mit diesem schriftlichen Geschäftsbericht wird die satzungsgemäße Tätigkeit des AWO KV OS

sowie seine wirtschaftliche Lage beschrieben. Auf dieser Basis sollen die Delegierten aus den

Ortsvereinen dazu befähigt werden, im Rahmen eines schriftlichen Beschlussverfahrens eine

Beurteilung über die Entlastung des hauptamtlichen Vorstands für den Berichtszeitraum 2018-

2022 treffen zu können.

Die letzte Kreiskonferenz des AWO KV OS fand am 17.11.2018 statt. Auf dieser beschlossen

die damaligen Delegierten die Satzungsänderung hin zu einem Präsidialmodell. Ziel des Präsidialmodells

war die Verlagerung der Verantwortung und Haftung vom Ehrenamt hin zum

Hauptamt. Neben dem neuen Organ eines ehrenamtlichen Präsidiums (bestehend aus Wolfgang

Kirchner, Ulla Groskurt, Ralf Haas, Ute Johanns, Achim Tangelder, Jutta Schäfferling,

Petra Meyer (bis 13.05.2020), Ulla Möhr-Loos (ab 22.06.2020)), das fortan für die strategische

Ausrichtung des AWO KV OS zuständig ist und als Aufsichtsgremium gegenüber dem Vorstand

fungiert, wurde ein gleichberechtigter, hauptamtlicher Vorstand bestehend aus zwei Mitgliedern

in der Satzung festgeschrieben und am 21.01.2019 berufen, in Persona Annegret

Brockfeld und Martin Fromme.

Mit dem heutigen Wissen um die Corona-Pandemie mit all ihren Erfordernissen für eine Organisation

hat sich das Präsidialmodell schon nach kurzer Zeit bewährt, konnte so doch wie beabsichtigt

schnell, flexibel und auf operativer Ebene durch die beiden hauptamtlichen Vorstände

agiert werden - mit der Beantragung von Mitteln aus dem Sozialdienstleistereinsatzgesetz

(SodEG), der kurzfristigen Prüfung und Umsetzung von Kurzarbeit sowie damit einhergehend

dem Abschluss einer entsprechenden und zwingend erforderlichen Betriebsvereinbarung mit

dem Betriebsrat.

Das Gesamtergebnis des AWO KV OS für das maßgeblich betroffene Jahr 2020 zeigt neben

der Wirksamkeit des Präsidialmodells, dass der Rettungsschirm für die Sozialwirtschaft SodEG

sowie Kurzarbeit greifende staatliche Maßnahmen zur Stabilisierung in der Corona-Krise waren.

Insgesamt kam es im AWO KV OS Corona-bedingt zu keiner einzigen betrieblichen Kündigung

und es konnten alle Arbeitsplätze erhalten werden.

Der Zeitpunkt des nun stattfindenden schriftlichen Beschlussverfahrens zur Entlastung des

hauptamtlichen Vorstands erfolgt insbesondere auch vor dem Hintergrund des Renteneintritts

des Vorstandsmitgliedes Annegret Brockfeld zum 01.04.2022. An dieser Stelle sei benannt,

dass zu einer verantwortungsvollen Nachfolgeregelung bereits zum 01.09.2021 Georg Warnke

als Vorstandsanwärter für den Bereich Verbandliches und Personal eingestellt wurde und die

Ab- und Berufung des für Verbandliches und Personal zuständigen Vorstandsmitglieds parallel

zu dieser Berichterstellung durch das Präsidium des AWO KV OS erfolgt.

2


Satzungsgemäße Tätigkeit

Bereits in dem Jahr 1998 funsionierte der AWO KV OS aus den Kreisverbänden AWO Stadt

und AWO Land und ist seitdem in dieser Form als Anbieter sozialer Dienstleistungen in der

Region Stadt und Landkreis Osnabrück tätig. Mit der letzten Satzungsänderung in dem Jahr

2018 wurden dabei die ehrenamtlichen (grau) und hauptamtlichen (blau) Verantwortlichkeiten

neu definiert. Das satzungsgemäße soziale Dienstleistungsangebot gliedert sich in Fachbereiche,

deren Leitungen jeweils erweiterte Vollmachten für ihre Bereiche haben. Der AWO KV OS

ist dabei bei seinen überwiegenden Aufgaben von einer Refinanzierung durch die Kommunen

abhängig.

Organigramm

Ortsvereine

entsenden Delegierte

entscheidet

über

Aufnahme

und

Ausschluss

Kreiskonferenz

setzt sich zusammen aus:

Präsidium, Delegierte

beratend: Vorstand, 2 AN-Vertreter,

korporative Mitglieder

wählt aus der Mitte

Präsidium

ehrenamtlich

Vorsitzender: Wolfgang Kirchner

stellv: Ulla Groskurt , Ralf Haas

Berichtspflicht

unterstützt

entsenden

Kreisausschuss

setzt sich zusammen aus:

Präsidium, Vorsitzende der Ortsvereine

oder ihre Stellvertretung

beratend: Vorstand, 2 AN-Vertreter,

korporative Mitglieder

führt

Aufsicht

(Kontrolle)

Berichtspflicht

steuert

strategisch

beruft

berät

Vorstand

hauptamtlich gem. § 26 BGB

unterstützt

Berichtspflicht

Personal und

Verbandliches

Annegret Brockfeld

Finanzen und

Controlling

Martin Fromme

Senioren

FBL Annegret

Brockfeld

Jugend,

Familie und

Integration

FBL Thomas Ewert

FBL Heike Winneke

Kindertageseinrichtungen

Inklusionsbegleitung

FBL Sylvia Kühne

FBL Johannes Kohls

FBL: Fachbereichsleitung

3


Im Folgenden werden ausschließlich die sich während des Berichtszeitraumes 2018-2022 ergebenden

Veränderungen innerhalb des AWO KV OS beschrieben. Die Anlage zu diesem Bericht

stellt eine Gesamtübersicht der Einrichtungen, Maßnahmen und Bereiche dar, in denen

der AWO KV OS zum Zeitpunkt der Berichterstellung tätig ist.

Seit dem Jahr 2018 expandierte der AWO KV OS stark. So erhöhte sich die Anzahl an sozialversicherungspflichtigen

Beschäftigungsverhältnissen allein im Berichtszeitraum um 180 Personen

bzw. um 43% von 423 auf 603 Mitarbeitende.

2018 2019 2020 2021

sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse 423 467 519 603

davon in Vollzeit 57 57 44 50

davon in Teilzeit 366 410 475 553

zusätzlich FSJler 13 12 6 13

Die größte Ausweitung um 124 von 101 auf 225 Mitarbeitende fand dabei im Bereich der Inklusionsbeleitungen

statt, was im Jahr 2020 die Bildung eines eigenen Fachbereiches innerhalb

des AWO KV OS nach sich zog. Neben der Schulischen Assistenz werden hierin nun auch die

Leistungen Kita-Assistenz und Pflegekinderassistenz erbracht.

2018 2019 2020 2021

Inklusionsbegleitungen 101 142 184 225

Der Fachbereich Kindertageseinrichtungen wurde in dem Jahr 2021 dahingehend neu strukturiert,

dass die Leitung nunmehr explizit für den Bereich Akquise und Expansion Ressourcen zur

Verfügung hat. Dies wirkte sich maßgeblich auf die Aktivitäten während des Berichtszeitraumes

aus. Der AWO KV OS nahm so an diversen Bewerbungsverfahren um die Trägerschaft von

neuen Kindertageseinrichtungen in Stadt und Landkreis Osnabrück teil, führte Machbarkeitsstudien

durch und nahm proaktiv Kontakt mit Kommunen auf.

Der AWO KV OS übernahm neu die Trägerschaft der Kita Hüggelzwerge in Hasbergen, in der

seit September 2019 zwei Gruppen betreut werden. Diese dienen als Übergangslösung bis im

Ortsteil Ohrbeck in dem Jahr 2022 ein neues Gebäude für bis zu fünf Krippen- bzw. Kindergartengruppen

ebenfalls in Trägerschaft des AWO KV OS durch die Gemeinde Hasbergen errichtet

sein wird.

4


Laut Kindertagesstättengesetz sind Horte eigentlich auf fünf Gruppen begrenzt, neben der bereits

erfolgten Einrichtung einer sechsten Gruppe wurde seitens des Landesjugendamtes aufgrund

der guten Arbeit zum 01.08.2019 die Errichtung einer siebten Hortgruppe bei den Hüggelkids

zugestimmt.

Aufgrund einer neuen Konzeption mit engerer Verzahnung zwischen Schule und Hort wurde die

Einrichtung Hort am Schölerberg zum 31.07.2019 beendet und ab 01.08.2019 nahm der kooperative

Hort Schölerberg ebenfalls in Trägerschaft des AWO KV OS seinen Betrieb und das

neue Konzept auf.

In dem Jahr 2021 bewarb sich der AWO KV OS (als Betreiber/Mieter) gemeinsam mit der

Sparkasse Osnabrück (als Investor) und der Firma MBN (als Bauträger) um den Bau und die

Trägerschaft einer Kindertageseinrichtung in Bissendorf-Wissingen und erhielt den Zuschlag.

Die Kita Löwenherz wird nun zunächst als Provisorium mit zwei Gruppen und ab dem Kita-Jahr

2022/2023 in einem fünf-gruppigen Neubau betrieben.

Der Fachbereich Jugend, Familie und Integration war zu Beginn des Berichtszeitraumes geprägt

von der Maßnahmebeendigung im Zuge einer rückläufigen Betreuung von Geflüchteten.

So war die stationäre Jugendhilfeeinrichtung für unbegleitete minderjährige Ausländer in Bramsche

in 2018 unterbelegt, eine Alternativnutzung der Einrichtung zeichnete sich nicht ab und

somit endete der Betrieb zum 04.12.2018, dem Ende der erteilten Betriebserlaubnis. Einzelne

der Betreuungen wurden vorübergehend in eine Betreute Wohngemeinschaft und ambulante

Betreuungen in eigenen Wohnungen überführt.

Die Maßnahme „Flüchtlingssozialarbeit Bad Iburg“ wurde ebenfalls Mitte des Jahres 2018 beendet.

In dem Jahr 2020 wurden zusätzlich zu den bereits bestehenden Angeboten zwei Wohnungen

zur Nutzung als ambulante oder stationäre Betreuung in der Jugendhilfe angemietet.

In 2020 eröffnete zudem das Land das „Haus des Jugendrechts“ (Kollegienwall 28a), in dem

Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendgerichtshilfe und die AWO mit der „Ambulanten Betreuung

im Jugendstrafverfahren“ (räumlich) enger zusammenarbeiten, um noch effizienter gegen Jugendkriminalität

vorgehen zu können.

Im Zuge der Quartiersförderung für den Schinkel erhielt die AWO in 2020 den Auftrag für den

Einsatz eines Integrationsmanagers, der insbesondere für die Koordinierung von Angeboten

zuständig ist.

Im Fachbereich Jugend, Familie und Integration wurde der AWO KV OS zum 01.10.2021 an

der Anne-Frank-Schule mit dem Aufgabengebiet der Schulsozialarbeit betraut.

5


Im Fachbereich Senioren wurde trotz Corona ein enger Kontakt zu den Bewohner:innen gehalten.

Durch verschiedene Absprachen wird davon ausgegangen, die Angebote des Wohnen und

Service kostendeckend fortführen zu können. Im Wohnen und Service am Salzmarkt musste

jedoch der Mittagstisch in dem Jahr 2021 eingestellt werden.

Durch die Expansion des AWO KV OS reichte der Raumbedarf für die Verwaltung nicht mehr

aus. Eine Lösung konnte durch den Auszug der Familienberatungsstelle in dem Jahr 2021 in

die Schlossstr. 22a gefunden werden. Die bisherigen Räume der Familienberatungsstelle in der

Geschäftsstelle werden nun zusätzlich durch die Verwaltung genutzt.

Die Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit war geprägt von einem überaus veranstaltungsreichen

Jahr 2019 sowie den Einschränkungen der Jahre 2020 und 2021 aufgrund von Corona.

So wurden folgende öffentlichkeitswirksame Aktionen in den entsprechenden Jahren während

des Berichtszeitraumes durchgeführt:

AWO rennt in Osnabrück (2019)

AWO rennt beim Hannover Marathon (2019)

AWO bubblet in Kooperation der Kita Lappenstuhl und dem FC SW Kalkriese (2019)

Benefizkonzert zugunsten der Familienberatungsstelle (2019, 2021)

Weltkindertag (2019)

Infostand auf dem Osnabrücker Wochenmarkt (2019)

Lesung (5x Frau Kim) im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus (2019)

Am 13.12.2019, dem Jahrestag der Gründung der Arbeiterwohlfahrt durch Marie

Juchacz, wurde das 100-jährige Jubiläum des Verbandes im Rahmen eines Festaktes

in der Osnabrücker Volkshochschule gefeiert.

Beteiligung an der Seebrücken-Flaggen-Aktion (2019)

Teilnahme an der #unteilbar Demo in Dresden teil (2019)

Medienwirksamer Protest gegen den Entwurf des neuen Niedersächsisches Gesetz

über Kindertagesstätten und Kindertagespflege im Rahmen einer umfangreichen Plakataktion

(2021)

Die Social Media Präsenz des AWO KV OS wurde während des Berichtszeitraumes weiter aufgebaut

und insbesondere Corona-bedingt auch forciert.

Die Anzahl an AWO-Mitgliedern in den mittlerweile 16 Ortsvereinen sowie die Anzahl der Förderer

entwickelte sich im Berichtszeitraum folgendermaßen:

6


2018 2019 2020 2021

Mitglieder in den Ortsvereinen 1.420 1.384 1.301 1.242

Förderer 17 17 15 14

Als eine Maßnahme, um diesem bestehenden negativen Trend zu begegnen, haben Studierende

der Hochschule Osnabrück (Standort Lingen) im Studiengang Kommunikationsmanagement

im letzten Quartal 2021 unter Begleitung von Herrn Prof. Dr. Osterheider in einem freiwilligen

Projekt Ausarbeitungen zu den Themen „junges“ AWO Engagement, „junge“ AWO Mitgliedschaft

sowie „junger“ Kommunikation erstellt.

Aufbauend auf das dort erkannte Potential sowohl bezogen auf die AWO-Werte als auch auf

„junges Engagement“ sollen nun veränderte Ansprachen insbesondere im Social Media Bereich

im AWO KV OS erarbeitet werden.

Im Zuge der Organisationsentwicklung des AWO KV OS hin zu einer inklusiven Organisation

wurde am 31.03.2019 in der OsnabrückHalle ein „Inklusionstag“ durchgeführt. An dieser internen

Veranstaltung nahmen insgesamt 305 Mitarbeitende des AWO KV OS teil, die Veranstaltung

wurde extern moderiert und es wurde die Open space Methode angewandt.

7


Wirtschaftliche Lage

In jedem Jahr des Berichtszeitraumes konnte ein Jahresüberschuss erzielt und somit weiter

Kapital aufgebaut werden. Im Folgenden ist dies als Auszug der Bilanzen der jeweiligen Wirtschaftsprüfberichte

zusammengefasst dargestellt.

31.12.2018 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2021

Kapital

I. Eigenkapital 57.335,66 € 57.335,66 € 57.335,66 € 57.335,66 €

II. Satzungsgemäße Rücklagen 887.541,96 € 926.166,08 € 1.101.468,32 € 1.122.942,87 €

III. Jahresüberschuss 32.966,81 € 50.779,95 € 174.497,35 € 12.736,16 €

IV. Entnahmen aus Rücklagen 25.000,00 € 90.000,00 € 123.122,39 € 136.516,45 €

V. Einstellung in Rücklagen -57.966,81 € -140.779,95 € -297.619,74 € -149.252,61 €

944.877,62 € 983.501,74 € 1.158.803,98 € 1.180.278,53 €

Die Finanzierung des AWO KV OS fußt zu einem ganz wesentlichen Teil auf Vereinbarungen

mit den jeweiligen Kooperationspartnern. Bei einem Gesamtumsatz in Höhe von mittlerweile

rund 20 Millionen Euro standen an Drittmitteln in 2021 lediglich Mittel aus dem Niedersächsischen

Wohlfahrtsförderungsgesetz (22.000 Euro), Spenden (6.899,65 Euro) und AWO-

Mitgliedsbeiträge (15.886,15 Euro) zur Verfügung.

Zu jedem Zeitpunkt des Berichtszeitraumes war die Zahlungsfähigkeit des AWO KV OS gegeben.

Die Höhe der freien Liquidität korrespondiert dabei mit dem in der Bilanz ausgewiesenen

Kapital.

Die insbesondere das Jahr 2020 prägende Corona-Pandemie wirkte sich in wirtschaftlicher

Hinsicht auf den AWO KV OS dahingehend aus, dass verordnete Maßnahmen zur Bekämpfung

des Corona-Virus im Wesentlichen zu Kita- und Schulschließungen führten. Aufgrund der damit

einhergehenden reduzierten Leistungserbringung durch den AWO KV OS mussten die Refinanzierungen

von Maßnahmen und Einrichtungen gesichert werden. Hierzu wurden, wie bereits

erwähnt, Zuschüsse nach dem SodEG beantragt und es wurde zudem Kurzarbeit umgesetzt.

SodEG-Zuschüsse wurden durch die Kommunen lediglich für das Jahr 2020 bewilligt, Kurzarbeit

hingegen wurde in bestimmten Fällen der Inklusionsbegleitungen noch bis Mitte des Jahres

2021 vereinbart und umgesetzt.

8


Insgesamt kann im Hinblick auf die Corona-Pandemie benannt werden, dass es mithilfe der

erfolgten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen keine wesentlichen finanziellen Einbußen für

den AWO KV OS gab.

Die NBank hat in diesem Zusammenhang ergänzend einen Zuwendungsbetrag in Höhe von

9.708,99 Euro für den AWO KV OS aus der Förderbereich Richtilinie Digitalbonus Vereine genehmigt.

Neben der Erfordernis eines neuen Personalabrechnungsprogrammes - hier haben

wir in 2021 das Programm P+I Loga all in eingeführt - hat Corona im AWO KV OS zu einem

Digitalisierungsschub beigetragen.

Während des Berichtszeitraumes lagen zwei Tarifeinigungen zwischen dem AWO KV OS und

ver.di vor, die die tariflichen Entgelterhöhungen des Öffentlichen Dienstes (ÖD) übernahmen,

zum einen mit einer Laufzeit bis zum 31.08.2021 und zum anderen mit einer Laufzeit bis zum

31.12.2023. Die Erhöhungen des Öffenltichen Dienstes wurden im Sozial- und Erziehungsdienst

wie folgt übernommen:

Erhöhung* ÖD AWO KV OS

3,11% Mrz 18 Mrz 19

3,02% Apr 19 Jan 20

1,03% Mrz 20 Okt 20

1,40% Apr 21 Sep 21

1,80% Apr 22 Apr 22

* des Tarifentgelts im Sozial- und Erziehungsdienst

Nach wirtschaftlicher Prüfung wurde ergänzend zum bestehenden und bis zum 31.08.2021

vereinbarten Tarifvertrag bereits im Dezember 2020 der sogenannte Corona-Bonus analog

TVöD für alle Mitarbeitenden des AWO KV OS gewährt.

Durch den zeitlichen Verzug der Übernahme der jeweiligen Tariferhöhungen im ÖD können die

Steigerungen zeitgleich mit der Umsetzung im AWO KV OS bei unseren refinanzierenden Kostenträgern

geltend gemacht werden. Rückwirkend wäre dies nicht in allen Fällen möglich. Per

April 2022 überlappen sich die Laufzeiten der Tarifverträge des ÖD und des AWO KV OS, so

dass hier eine zeitgleiche Umsetzung ohne wirtschaftliches Risiko erfolgen kann.

9


Risikobericht

Die Kinder- und Jugendhilfebranche bietet mit ihren auslastungsabhänigen Bereichen (stationäres

Jugendwohnen, den Ambulanten Erzieherischen Hilfen, Projekt Perspektive, Inklusionsbegleitungen)

für den AWO KV OS die größte Chance auf Gewinne, gleichzeitig bietet sie jedoch

auch das größte Risiko auf Verluste bei sich verändernden Rahmenbedingungen. Bei einer

reduzierten Auslastung, z. B. aufgrund der Folgen des Corona Virus oder rückgängigen Zahlen

von Geflüchteten, sind schnellstmöglich und flexibel Maßnahmen zu ergreifen, um z. B. das

Personal in anderen Maßnahmen einzusetzen und somit Personalüberhänge zu vermeiden.

Gleichzeitig sind Kostenausgleiche wie Kurzarbeitergeld zu verhandeln oder zu beantragen.

Während des Berichtszeitraumes ist es gelungen, die Auswirkungen dieser Risiken relativ gering

zu halten.

Es liegt im AWO KV OS kein strukturelles Defizit vor, jedoch aufgrund fehlender gewinnbringender

Einrichtungen, auch kaum eine Gewinnmarge. Für Unvorhergesehens oder bei wie benannten

Auslastungsschwankungen müsste auf das aufgebaute Eigenkapital zurückgegriffen

werden.

Nach wie vor besitzt der AWO KV OS keine eigenen Immobilien, sondern mietet diese flexibel

bei Bedarf projekt- und maßnahmebezogen an. Hierdurch werden Risiken vermieden, die sich

aus einem Investitonsstau, fehlender spezifischer Fachkenntnisse oder auch durch durch Wertverlust

bezogen auf eigene Immobilien ergeben könnten. Bewährt hat sich indes die bereits

beschriebene Kooperationsform mit der Sparkasse Osnabrück und der Firma MBN.

Der allgegenwärtige Fachkräftemangel trägt bereits heute dazu bei, bestimmte Leistungen nicht

umsetzen oder anbieten zu können, z. B. in Form von Gruppenschließungen in Kindertageseinrichtungen.

Hier wird es mehr denn je erforderlich sein, sich als Arbeitgeber auf einem zunehmend

Arbeitnehmer-orientierten Arbeitsmarkt zu behaupten und sich durch eine attraktive Unternehmenskultur

von anderen Organisationen abzuheben.

Die stetig rückläufige Anzahl an AWO-Mitgliedern in den Ortsvereinen birgt ein Risiko für den

AWO KV OS dahingehend, dass bei gleichbleibendem Trend dem AWO KV OS die Basis in

15-20 Jahren entzogen sein wird - vorausgesetzt es findet keine Strukturveränderung statt.

10


Prognosebericht

Grundsätzliches Ziel ist der weitere Eigenkapital- und Liquiditätsaufbau bei Anwendung der

regulären tariflichen Grundlagen, der Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze, eine angemessene

Expansion der satzungsgemäßen Angebote sowie eine Intensivierung der öffentlichen und sozialpolitischen

Präsenz insbesondere zur Stärkung des Mitgliederverbandes und zur Mitgliedergewinnung.

Ein Ziel des Eigenkapitalaufbaus ist das Vorhalten einer angemessenen Betriebsmittelrücklage,

die sich in Höhe der 3-fachen monatlichen Gehaltssumme bewegen sollte. Die derzeitige monatliche

Gehaltssumme beträgt rund 1.350.000 Euro. Die Betriebsmittelrücklage per

31.12.2021 beträgt zum Vergleich „erst“ 540.000 Euro.

Der vom Präsidium am 20.01.2022 verabschiedete Wirtschaftsplan 2022 beinhaltet ein ausgeglichenes

Ergebnis.

Im Ausblick auf die weiteren verbandlichen Aktivitäten wird neben der Öffentlichkeitsarbeit ein

Schwerpunkt auf die Organisationsentwicklung und -kultur mit zeitgemäßen Methoden und

Führungsstilen - passend zu unseren AWO-Werten - gelegt werden. Dieser Punkt soll dann ein

wesentliches und ausführliches Thema auf der Kreiskonferenz, dann in Präsenz, in der zweiten

Jahreshälfte 2022 werden.

im März 2022

Annegret Brockfeld

Vorstand Verbandliches und Personal

Martin Fromme

Vorstand Finanzen und Controlling

11

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