LC-UPDates - Lebensmittel-Cluster
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<strong>LC</strong>-<strong>UPDates</strong><br />
Aktuelles aus dem <strong>Lebensmittel</strong>-<strong>Cluster</strong> I Ausgabe 1/2006<br />
Bioaktive Substanzen –<br />
Funktionelle <strong>Lebensmittel</strong><br />
Inhalt<br />
News<br />
Was ändert sich durch<br />
das neue LMSVG?<br />
Seite 2<br />
Trends<br />
Bioaktive Substanzen<br />
– Funktionelle <strong>Lebensmittel</strong><br />
Seite 3<br />
Trends<br />
Sekundäre<br />
Pfl anzeninhaltsstoffe<br />
Seite 4<br />
<strong>LC</strong>-Aktuell<br />
60 Jahre Austria<br />
Gütezeichen<br />
Seite 5<br />
News<br />
Neues aus dem<br />
<strong>Lebensmittel</strong>recht<br />
Mediensplitter<br />
Seite 6-7<br />
<strong>LC</strong>-Aktuell<br />
Aufs Korn genommen<br />
VKB-Bank<br />
Seite 8<br />
Quelle: H. Grausgruber (2005)<br />
Neben der Bereitstellung von Mikro- und<br />
Makronährstoffen enthalten <strong>Lebensmittel</strong><br />
auch bioaktive Substanzen<br />
(phytochemicals), die entweder integraler<br />
Bestandteil des <strong>Lebensmittel</strong>s<br />
oder als <strong>Lebensmittel</strong>zusatzstoff signifi -<br />
kante gesundheitsfördernde Wirkungen<br />
erzielen können. Diese Erkenntnis hat<br />
wesentlich zur Entwicklung von Funktionellen<br />
<strong>Lebensmittel</strong>n beigetragen.<br />
Unter bioaktiven Substanzen werden<br />
Ballaststoffe, sekundäre Pfl anzen stoffe<br />
sowie Substanzen in fermentierten<br />
<strong>Lebensmittel</strong>n verstanden. Die wichtigsten<br />
Gruppen an bioaktiven Sub stanzen<br />
sowie ihre gesundheits fördernde<br />
Wirkung sind in Tabelle 1 dargestellt.<br />
Bei der Herstellung von funktionellen<br />
<strong>Lebensmittel</strong>n gibt es grundsätzlich<br />
zwei Möglichkeiten:<br />
Zum einen kann ein <strong>Lebensmittel</strong>, das<br />
besonders reich an bioaktiven Stoffen<br />
ist, einem anderen <strong>Lebensmittel</strong> beigemischt<br />
werden, wie dies zB durch<br />
die Verwendung von ballaststoffreichen<br />
Mehlen in Backwaren erfolgt. Generell<br />
werden Ballaststoffe mit einer Senkung<br />
des Cholesterinspiegels in Zusammenhang<br />
gebracht, wobei vermutet wird,<br />
dass sie über Cholesterin- und Gallensäurebildung<br />
die Rückresorption dieser<br />
Stoffe vermindern und dadurch den<br />
Cholesterinspiegel messbar senken.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt des Department<br />
für <strong>Lebensmittel</strong>wissenschaften<br />
und –technologie in Kooperation mit dem<br />
Department für Pfl anzenwissenschaften<br />
und Pfl anzenbiotechnologie an der<br />
Universität für Bodenkultur widmet sich<br />
deshalb der Charakterisierung von wenig<br />
genutzten Getreidesorten, um funktionelle<br />
<strong>Lebensmittel</strong> zu entwickeln.<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 1 28.02.2006 18:03:13 Uhr
2<br />
Liebe<br />
<strong>Cluster</strong>-Partner<br />
Wachsendes Gesundheitsbewusstsein,<br />
zunehmende Individualisierung und<br />
Fortschritte in der Forschung prägen<br />
die Rahmenbedingungen der <strong>Lebensmittel</strong>wirtschaft.<br />
Genuss und Lebensqualität<br />
dürfen jedoch den Wünschen<br />
der Konsumenten entsprechend nicht<br />
zu kurz kommen. Es liegt im Trend der<br />
Zeit, sich bewusst zu ernähren und<br />
dabei zu genießen. Gleich zeitig birgt<br />
dies für die <strong>Lebensmittel</strong> wirtschaft<br />
die Heraus forderung, Produkte an zubieten,<br />
die den steigenden Gesundheitsansprüchen<br />
genügen und ebenso<br />
das Bedürfnis nach Genuss zufrieden<br />
stellen. Beiden Anforderungen werden<br />
regionale Produkte von höchster<br />
Qualität gerecht.<br />
Der <strong>LC</strong> OÖ reagiert auf diese Trendentwicklung<br />
und wird daher zukünftig<br />
einen Schwerpunkt in den Bereichen<br />
Gesundheit und Regionalität setzen.<br />
Gemeinsam mit einer Reihe von<br />
weiteren Akteuren in der oö. <strong>Lebensmittel</strong>landschaft<br />
werden wir Aktivitäten<br />
setzen, die die Produktion und<br />
den Absatz regionaler und vitaler<br />
<strong>Lebensmittel</strong> begünstigen.<br />
Gesundheit und Regionalität werden<br />
zukünftig auch im Mittelpunkt des<br />
<strong>LC</strong>-UpDates stehen. Unter dem Motto<br />
– Bewährtes fortführen, um Neues<br />
entstehen zu lassen – wurde nicht<br />
nur das äußere Erscheinungsbild des<br />
<strong>LC</strong>-UpDates verändert, sondern Sie<br />
fi nden schon in der aktuellen Aus gabe<br />
interessante Informationen zu den<br />
neuen Themenschwerpunkten, dieses<br />
Mal insbesondere über bio aktive<br />
Substanzen.<br />
Viel Freude mit dem neuen<br />
<strong>LC</strong>-UpDates wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
DI Jürgen Neuhold<br />
<strong>Cluster</strong> Manager<br />
[News]<br />
Was ändert sich durch das neue<br />
LMSVG in Oberösterreichs<br />
<strong>Lebensmittel</strong>betrieben?<br />
Die Gesetzeslandschaft der österreichischen Lebens mittel-Wirtschaft erfährt<br />
derzeit eine große Ver änderung. Das neue <strong>Lebensmittel</strong> sicherheits- und Verbraucherschutzgesetz,<br />
kurz LMSVG, das das <strong>Lebensmittel</strong>gesetz 1975 und das Fleischuntersuchungsgesetz<br />
ablöst, ist im Jänner 2006 in Kraft getreten.<br />
Der <strong>Lebensmittel</strong>-<strong>Cluster</strong> OÖ hat bei seinen Partnern nachgefragt, welche<br />
Ver änderungen sich dadurch für Ober österreichs <strong>Lebensmittel</strong>wirtschaft ergeben.<br />
Lesen Sie nachfolgend die Meinung von vier Branchenvertretern:<br />
„Die Österreichischen<br />
Bergkräuter wurden<br />
im vergangenen<br />
Jahr nach ISO 9001<br />
und IFS zertifi ziert,<br />
daher sind wir auf die<br />
Regelungen durch das<br />
neue LMSVG bestens<br />
vor bereitet. Besonderen Wert legen wir<br />
auf die Auswahl unserer Produzenten<br />
und eine ausführliche Dokumentation<br />
um jederzeit lückenlos rückverfolgen zu<br />
können. Wichtig erscheint mir, auch den<br />
Konsumenten den enormen Kostenaufwand<br />
für die immer strenger werdenden<br />
Vor schriften und den damit verbunden<br />
Kontroll- und Dokumentationsaufwand<br />
bewusst zu machen, und das Verständnis<br />
zu heben, dass Qualität ihren Preis<br />
haben muss.“<br />
Mag. Elisabeth Hofer,<br />
Geschäftsführer in Österreichische<br />
Bergkräuter reg.Gen.m.b.H<br />
„Da die Landfrisch<br />
Molkerei mit beiden<br />
Betrieben auf<br />
„höherem Niveau“<br />
IFS-zertifi ziert ist,<br />
sind bei uns HACCP-<br />
Pläne, Rückverfolgbarkeit<br />
und andere,<br />
die Qualität und Sicherheit von <strong>Lebensmittel</strong>n<br />
erhöhende Maßnahmen,<br />
bereits seit Jahren implementiert.<br />
Somit er geben sich durch das LMSVG<br />
keine wesentlichen Veränderungen in<br />
unserem Unternehmen.“<br />
Dir. Ing. Herbert Altendorfer,<br />
Geschäftsführer Landfrisch Molkerei<br />
reg.Gen.m.b.H.<br />
„Aus meiner Sicht<br />
ergeben sich für die<br />
Bäckerbranche keine<br />
wesentlichen Veränderungen.<br />
Es ist<br />
wesentlich, ein funktionierendes<br />
HACCP-<br />
System zu haben, dass<br />
auch dokumentiert ist und womöglich<br />
die Rückverfolgbarkeit gleich miterfasst.<br />
Wesentlichen Aufschluss erwarte<br />
ich mir von der Leit linie, die von der<br />
Bundesinnung erstellt wird.“<br />
Wilhelm Moser, Inhaber Bäckerei und<br />
Konditorei Moser<br />
„Für unser Unternehmen<br />
ändert sich<br />
kaum etwas durch das<br />
kürzlich neu in Kraft<br />
getretene LMSVG.<br />
Unser Unternehmen<br />
steht kurz vor der IFS<br />
Zertifi zierung. 100%<br />
Qualität und war schon<br />
immer unsere Priorität.“<br />
Anton Riepl,<br />
Inhaber Fleischmanufaktur KG<br />
Impressum<br />
Die Wirtschaftskammer OÖ ist Träger des <strong>LC</strong> OÖ. Alle<br />
Maß nahmen im Rahmen des <strong>LC</strong> OÖ werden vom Land OÖ<br />
aus dem OÖ Zukunftsfond, agrarischen Landesmitteln,<br />
der Wirtschaftskammer OÖ und Beiträgen von Netzwerk-<br />
Partnern fi nanziert und in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer,<br />
der Industriellenvereinigung und der<br />
Arbeiter kammer in Oberösterreich umgesetzt.<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion:<br />
Wirtschaftskammer OÖ, <strong>Lebensmittel</strong>-<strong>Cluster</strong> OÖ,<br />
Hessenplatz 3, 4020 Linz<br />
e-mail: wirtschaftskammer@wkooe.at,<br />
lebensmittel-cluster@wkooe.at<br />
Druck: TRAUNER Verlag, Köglstraße 14, 4021 Linz<br />
Bilder: <strong>LC</strong> OÖ, www.pixelquelle.de, Johannes Kittel,<br />
H. Grausgruber, BMLFUW (Masannek, Rita Newman)<br />
Text: <strong>Lebensmittel</strong>-<strong>Cluster</strong> OÖ, <strong>LC</strong>-Partner<br />
Konzeption/Design: text.bild.media, Paul-Hahn-Straße 1,<br />
4020 Linz<br />
<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 2 28.02.2006 18:03:50 Uhr
Bioaktive Substanzen –<br />
Funktionelle <strong>Lebensmittel</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Beispielsweise wurden Brotback versuche<br />
mit Gerstenmehlzusatz zur Anreicherung<br />
mit ß-Glucan durch geführt.<br />
Der ß-Glucangehalt von Broten mit<br />
40 % Gerstenmehlanteil betrug je nach<br />
verwendeter Sorte 0,9 - 1,5 % und war<br />
somit 9 –15 mal höher als in reinen<br />
Weizenbroten.<br />
Ein weiterer Effekt der Anreicherung<br />
von <strong>Lebensmittel</strong>n mit Ballaststoffen ist<br />
die verdauungsfördernde Wirkung – eine<br />
Maßnahme die durchaus Relevanz hat,<br />
leiden doch rund 70 % der österreichischen<br />
Bevölkerung an Obsti pation. Durch<br />
den Einsatz von feinstver mahlenen<br />
Pfl anzenfasern (Hafer-, Weizen- oder<br />
Kar toffelfasern) oder Samen (Leinsamen,<br />
Flohsamen) in Backwaren oder<br />
Frühstückscerealien kann die Verweilzeit<br />
der Nahrung im Darmtrakt erheblich<br />
verkürzt werden. Der Vorteil dieser<br />
Anreicherung liegt darin, dass Produkte<br />
entwickelt werden können, die weniger<br />
an klassische Vollkornprodukte erinnern.<br />
Die zweite Möglichkeit zur Herstellung<br />
von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n<br />
beinhaltet einen verfahrenstechnischen<br />
Schritt – der Wertstoff wird in isolierter<br />
und aufkonzentrierter Form dem<br />
<strong>Lebensmittel</strong> zugesetzt, wie das<br />
Beispiel von Phytosterolesterangereicherten<br />
Brotaufstrichen zur Reduktion<br />
des Plasmacholesterinspiegels zeigt.<br />
Milch produkte mit funktionellen Inhaltsstoffen<br />
erfreuen sich großer Kunden-<br />
Akzeptanz und sind kaum mehr aus<br />
den Kühlregalen wegzudenken. Zum<br />
Einsatz kommen hier hauptsächlich probiotische<br />
Kulturen bzw. prebiotische<br />
Inhaltsstoffe (z. B. Oligofructose) sowie<br />
Pfl anzenextrakte mit ethnobotanischem<br />
Hintergrund.<br />
Die Grenzen zwischen <strong>Lebensmittel</strong><br />
und Arzneimittel verschwimmen zunehmend<br />
und es bedarf einer strikten Regelung<br />
und Überwachung der Verwendung<br />
von Pfl anzenteilen mit ausgesprochen<br />
Quelle: BMLFUW/AMA-Bioarchiv/Masannek<br />
[Trends]<br />
pharmakologischer Wirkung. Derzeit wird nur der Zusatz von Mineralstoffen und<br />
Vitaminen zu Nahrungs ergänzungsmitteln EU-weit geregelt, Kriterien für die Entwicklung<br />
von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n und mit den darauf bezogenen Health<br />
Claims werden aber in verschiedenen Gremien des Europarates und der EU-Kommission<br />
erarbeitet. Die zukünftige Entwicklung von Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong>n wird<br />
wohl auch davon abhängen, wie innovativ die <strong>Lebensmittel</strong>industrie auf neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse reagiert bzw. wie sich der Konsument im Dschungel der<br />
angebotenen Funktionellen <strong>Lebensmittel</strong> zurechtfi ndet.<br />
Bioaktive Substanzen Hinweise für folgende Wirkungen<br />
A B C D E F G H I J<br />
Carotinoide X X X X<br />
Phytosterine X X<br />
Saponine X X X X<br />
Glucosinolate X X X<br />
Polyphenole X X X X X X X X<br />
Monoterpene X X<br />
Phytoöstrogene X X<br />
Sulfi de X X X X X X X X X<br />
Ballaststoffe X X X X X<br />
Fermentierte <strong>Lebensmittel</strong> X X X X<br />
A Anticancerogen F Entzündungshemmend<br />
B Antimikrobiell G Blutdruck-beeinfl ussend<br />
C Antioxidativ H Cholesterin-senkend<br />
D Antithrombotisch I Blutzucker-beeinfl ussend<br />
E Immunmodulierend J Verdauungsfördernd<br />
Tabelle 1: nach Watzl B., Leitzmann C. (1999)<br />
Autoren<br />
Susanne Siebenhandl, Regine Schönlechner,<br />
Gernot Zweytick und Emmerich Berghofer<br />
Department für Lebenmittelwissenschaften<br />
und –technologie, Universität für Bodenkultur, Wien<br />
<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 3 28.02.2006 18:04:14 Uhr<br />
3
4<br />
[Trends]<br />
Sekundäre Pfl anzeninhaltsstoffe<br />
und ihre Auswirkungen auf die<br />
menschliche Gesundheit<br />
Sekundäre Pfl anzeninhaltsstoffe sind<br />
per Defi nition Stoffwechselprodukte<br />
von Pfl anzen, die von diesen nicht<br />
ausgeschieden werden, sondern in<br />
speziellen Zellkompartimenten gelagert<br />
werden. In den letzten 30 Jahren wurden<br />
die gesundheitlichen Auswirkungen<br />
dieser Substanzen, die chemisch gesehen<br />
unter schiedlich aufgebaut sind,<br />
intensiv erforscht und es zeigte sich,<br />
dass einige dieser Verbindungen vor<br />
Krebs und Herz- Kreislauferkrankungen<br />
schützen. Weiters wurden auch<br />
Prävention von Diabetes Typ II, neurodgenerativen<br />
Erkrankungen (Parkinson,<br />
Alzheimer), eine Verbesserung des<br />
Immunstatus und der Fertilität sowie<br />
Schutz vor Ent zündungen postuliert. Die<br />
Natur hat diese Substanzen aber nicht<br />
primär geschaffen um die Menschheit<br />
vor Krankheiten zu bewahren, vielmehr<br />
dienen sie den Pfl anzen als Schutz vor<br />
Fraßfeinden und Infektionen. Typische<br />
Beispiele, die in vielen verschiedenen<br />
Arten von Nahrungspfl anzen enthalten<br />
sind, sind Gerbstoffe, Flavonoide und<br />
Säuren. Spezielle Inhaltsstoffe, wie die<br />
Glucosinolate und Allysulfi de fi nden sich<br />
nur in bestimmten Pfl anzenfamilien<br />
(Kohl- und Lauchgemüse).<br />
Viele Schutzsubstanzen liegen in den<br />
Pfl anzen in biologisch inaktiver Form<br />
vor, erst die Stoffwechselprodukte, die<br />
bei Zerstörung der zellulären Struktur<br />
(mechanische Zerkleinerung) gebildet<br />
werden, sind hochaktiv und wirken<br />
giftig auf Bakterien, Pilze und Insekten.<br />
Für den Menschen sind diese Substanzen<br />
„körperfremd“ und werden entsprechend<br />
dem Motto „was der Körper nicht<br />
kennt wird entfernt“ umgehend verstoffwechselt<br />
und ausgeschieden. Durch die<br />
vermehrte Aufnahme dieser Substanzen<br />
kommt es zu einer Aktivitätsstei gerung<br />
von Entgiftungsenzymen. Dadurch wird<br />
unser Körper auch vor anderen Giften<br />
wie z.B. vor krebsauslösenden Stoffen<br />
geschützt. Zahlreiche Pfl anzeninhaltsstoffe<br />
besitzen auch antioxidative<br />
Eigenschaften, d.h. sie reduzieren freie<br />
Sauerstoff radikalen im Körper, die mit<br />
degenerativen Alterungsprozessen,<br />
Krebsentstehung, Infertilität und Herz-<br />
Kreislauf erkrankungen in Verbindung<br />
gebracht werden.<br />
Bestimmte Inhaltsstoffe haben darüber<br />
hinaus spezifi sche Wirkungen. Beispielsweise<br />
hemmen Phytosterine die Aufnahme<br />
von Cholesterin im Darm, Phytoöstrogene<br />
verringern die hormonelle<br />
Wirkung von Östrogenen und man<br />
nimmt daher an, dass sie vor Brustkrebs<br />
schützen.<br />
Eine Reihe von internationalen<br />
Forschungsprojekten der EU hat sich<br />
mit den Auswirkungen von Fertigungsprozessen<br />
von pfl anzlichen <strong>Lebensmittel</strong>n<br />
auf die Wirksamkeit von sekundären<br />
Pfl anzeninhaltsstoffen beschäftigt.<br />
Sowohl die Lagerungsdauer als auch die<br />
Zubereitungstemperatur beeinfl ussen<br />
maßgeblich ihre bio logische Aktivität.<br />
Für Lauch und Kohlgemüse kann vereinfacht<br />
festgestellt werden, dass die<br />
Inhaltsstoffe, die für Geschmack und<br />
Geruch dieser Gemüse und Gewürze<br />
verantwortlich sind, nur dann ihre<br />
Wirksamkeit be halten, wenn sie nicht<br />
während des Zubereitungsprozesses<br />
„verduften“.<br />
Die Änderung der Ernährungsgewohnheiten,<br />
sowie der Wahl der Lebens mittel<br />
und der Zubereitungsart hat dazu geführt,<br />
dass die Aufnahme an pfl anz lichen<br />
Inhaltsstoffen insgesamt abgenommen<br />
hat. Beispielsweise wurde in vielen<br />
Ländern die ursprüngliche Getreideküche<br />
durch eine Fleischküche ersetzt<br />
und viel verwendete Lebens mittel wie<br />
hochgereinigtes Auszugsmehl und raffi -<br />
nierter Zucker enthalten keine Schutzstoffe.<br />
Auch der Zusatz von Einzel stoffen<br />
zu <strong>Lebensmittel</strong>n und die Vermarktung<br />
von Ergänzungsmitteln, die pfl anzliche<br />
Aktivstoffe enthalten, sind meist nicht<br />
oder nur beschränkt zielführend. Durch<br />
die Konzentrierung können negative<br />
Effekte nicht ausgeschlossen werden<br />
(etwa bei Grünteepräparaten) oder aber<br />
es fehlen in den Ergänzungsmitteln oft<br />
bestimmte hochaktive Inhaltsstoffe, die<br />
in den Pfl anzen enthalten sind (etwa in<br />
Knoblauch präparaten). Daher sollte<br />
sich der Konsument eher auf pfl anzliche<br />
Nahrungsmittel „verlassen“, die, wenn<br />
sie in entsprechender Wiese verarbeitet<br />
werden, ein breites Spektrum an<br />
Schutzstoffen enthalten. Die eminente<br />
Be deutung, die der Ernährung (und<br />
dabei insbesondere bioaktiven Inhaltsstoffen<br />
von Pfl anzen) im Hinblick auf<br />
die menschliche Gesundheit zukommt,<br />
wird verdeutlicht, wenn man bedenkt<br />
dass etwa 30 % aller Krebserkrankungen<br />
(und eine ähnlich hohe Zahl von Herz-<br />
Kreislauferkankungen) mit Nahrungsfaktoren<br />
in Zusammenhang stehen.<br />
Das Institut für Krebsforschung der<br />
Medizinischen Universität Wien veranstaltet<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Institut für Ernährungswissenschaften<br />
und dem Institut für <strong>Lebensmittel</strong>chemie<br />
der Universität Wien zwischen<br />
11. und 14. Oktober 2006 eine internationale<br />
Konferenz, in der es um<br />
gesundheit liche Effekte von sekundären<br />
Pfl anzeninhaltsstoffen, aber<br />
auch um negative Auswirkungen von<br />
Nebenprodukten, die bei der thermischen<br />
Verarbeitung von <strong>Lebensmittel</strong>n<br />
entstehen, geht. Nähere Informationen<br />
zu dieser Veranstaltung erhalten<br />
Sie bei Prof. S. Knasmüller, Institut<br />
für Krebsforschung, Universitäts klinik<br />
für Innere Medizin I, Medizinische<br />
Universität Wien, 01-4277-65142 oder<br />
siegfried.knasmueller@meduniwien.<br />
ac.at. Umfassende Informationen<br />
über die Zusammenhänge zwischen<br />
Pfl anzeninhaltsstoffen, Ernährung<br />
und Krebsschutz fi nden sich auf der<br />
Homepage der World Cancer Research<br />
Association (www.wcrf.org).<br />
Autoren<br />
Prof. S. Knasmüller und<br />
Mag. Veronika Anna Ehrlich<br />
Institut für Krebsforschung<br />
Medizinische Universität Wien<br />
<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 4 28.02.2006 18:04:20 Uhr
[<strong>LC</strong>-Aktuell]<br />
60 Jahre Austria Gütezeichen:<br />
Zahl der Neuzugänge in den letzten zwei Jahren<br />
fast verdreifacht<br />
Immer mehr österreichische Unternehmen<br />
wollen Qualität zeigen<br />
Die ÖQA feiert heuer gemeinsam mit<br />
ihren Kunden und Partnern 60 Jahre<br />
Austria Gütezeichen. Die ÖQA ist ein<br />
Mitglied der Dachorganisation Quality<br />
Austria GmbH. Klare gesetzliche Grundlagen<br />
und strenge Kontrollen sind Garant<br />
für das hohe Niveau und das Vertrauen<br />
der Konsumenten in die Austria Gütezeichen.<br />
Immer mehr Unternehmen<br />
unter werfen ihre Qualitätsstandards<br />
den strengen Richtlinien, um die-<br />
ses Güte zeichen zu erlangen. „In den<br />
v ergangenen zwei Jahren hat sich die<br />
Zahl der Neuzugänge des Austria Gütezeichens<br />
fast verdreifacht. Der starke<br />
Aufwärtstrend setzt sich auch 2006 fort“,<br />
erklärte Viktor Seitschek, geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied der ÖQA, anlässlich<br />
der Presse konferenz zum Thema<br />
„60 Jahre Austria Güte zeichen“. „Diese<br />
Entwicklung ist insbesondere im Dienstleistungssektor<br />
wie z.B. im Gesundheitstourismus<br />
zu beobachten. Hier arbeitet<br />
die ÖQA auch eng mit Best Health<br />
Austria zusammen“, so Seitschek.<br />
Einzigartige Kundenbindung<br />
Über 450 Unternehmen kennzeichnen österreichweit<br />
mehr als 1.000 Produkte und Dienstleistungen mit den<br />
Austria Gütezeichen. Die Zeichenträger, von Kleinbetrieben<br />
bis hin zu international tätigen Konzernen,<br />
kommen aus den verschiedensten Branchen. Mehr als<br />
ein Drittel der 450 Unternehmen sind seit mindestens<br />
20 Jahren aktive Zeichennutzer. „Es gibt vier<br />
Betriebe mit einer Zeichennutzungsdauer von über<br />
50 Jahren. Auf diese langjährige Kundenbindung sind<br />
wir stolz“, so Seitschek. Das Beispiel Römerquelle,<br />
erster Zeichenträger der Mineral wasserbranche mit<br />
Güte zeichen seit 1962, verdeutlicht dies. „Die Zielsetzung<br />
für das Unternehmen war eine freiwillige<br />
Selbst kontrolle und eine offi zielle Bestätigung des<br />
Qualitätsstandards durch externe Gutachter“,<br />
betonte Karin Trimmel, Geschäfts führerin der<br />
Römerquelle GmbH.<br />
<strong>LC</strong>-UP Dates_aktuell.indd 5 28.02.2006 18:04:30 Uhr<br />
5
6<br />
[News]<br />
Neues aus dem <strong>Lebensmittel</strong>recht [01/06]<br />
1. Mit Bundesgesetzblatt I Nr. 13/2006<br />
wurde das neue <strong>Lebensmittel</strong>sicherheits-<br />
und Verbraucherschutz gesetz<br />
(LMSVG) veröffentlicht.<br />
Das LMSVG:<br />
• passt das österreichische <strong>Lebensmittel</strong>recht<br />
an die neue EU – Gesetzgebung<br />
an und<br />
• löst das <strong>Lebensmittel</strong>gesetz (LMG)<br />
1975 und das Fleischuntersuchungsgesetz<br />
ab.<br />
• Geltungsbereich:<br />
• Das LMSVG gilt für alle Produktions-,<br />
Verarbeitungs- und Vertriebsstufen<br />
(inklusive der Primärproduktion).<br />
• Ausgenommen vom LMSVG ist u.a.<br />
die Primärproduktion für den<br />
privaten häuslichen Gebrauch oder<br />
für die häusliche Verarbeitung,<br />
Handhabung oder Lagerung von<br />
<strong>Lebensmittel</strong>n<br />
Ziele des LMSVG:<br />
• Gesundheitsschutz des<br />
Verbrauchers<br />
• Schutz des Verbrauchers vor<br />
Täuschung<br />
Diese Ziele sind durch die Grundsätze<br />
der Risikoanalyse, des Vorsorgeprinzips<br />
und der Transparenz zu<br />
gewährleisten.<br />
• Begriffsbestimmungen neu<br />
(§ 3 LMSVG), insb.:<br />
• „<strong>Lebensmittel</strong>“ (Z.1) = alle Stoffe<br />
oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt<br />
sind oder von denen nach<br />
vernünf tigem Ermessen erwartet<br />
werden kann, dass sie in verarbeitetem,<br />
teilweise verarbeitetem<br />
oder unverarbeitetem Zustand<br />
von Menschen aufgenommen<br />
werden (dazu zählen u.a. auch<br />
Getränke und alle Stoffe, die dem<br />
Lebens mittel bei seiner Herstellung<br />
oder Ver- oder Bearbeitung<br />
absichtlich zugesetzt werden).<br />
Keine <strong>Lebensmittel</strong> sind u.a.:<br />
Futtermittel, Arzneimittel, Tabak,<br />
Rückstände und Kontaminanten,<br />
Pfl anzen vor dem Ernten, lebende<br />
Tiere (soweit sie nicht für das Inverkehrbringen<br />
zum menschlichen<br />
Verzehr hergerichtet worden sind).<br />
• „Inverkehrbringen“ (Z. 9) = das<br />
Bereit halten von <strong>Lebensmittel</strong>n für<br />
Verkaufs zwecke einschließlich des<br />
Anbietens zum Verkauf oder jeder<br />
anderen Form der Weiter gabe,<br />
gleichgültig, ob unentgeltlich oder<br />
nicht, sowie den Verkauf, den<br />
Vertrieb oder andere Formen der<br />
Weitergabe selbst.<br />
• „Unternehmer“ (Z. 11) = natürliche<br />
oder juristische Personen, die<br />
dafür verantwortlich sind, dass die<br />
An forderungen des <strong>Lebensmittel</strong>rechts<br />
in dem ihrer Kontrolle<br />
unterstehenden <strong>Lebensmittel</strong>unternehmen<br />
erfüllt werden.<br />
• Verantwortung/Pfl ichten des<br />
Unternehmers:<br />
• Überprüfung der Einhaltung der<br />
lebensmittelrechtlichen Vorschriften<br />
durch Eigenkontrollen (§ 21)<br />
2. Allergenkennzeichnung –<br />
Novelle zur LMKV<br />
Die <strong>Lebensmittel</strong>kennzeichnungs verordnung<br />
ist durch BGBl II 408/2005<br />
geändert worden. Die wichtigste<br />
Änderung für den Fleischbereich ist<br />
der neue Anhang IV – „Ausnahmen von<br />
der Allergen kennzeichnung“.<br />
• Er enthält eine Liste jener <strong>Lebensmittel</strong>zutaten<br />
und Stoffe, die aus<br />
dem Anhang III der LMKV (sog.<br />
„Allergene Zutaten“) ausgenommen<br />
werden. Die in Anhang IV aufgezählten<br />
Stoffe stellen somit Ausnahmen<br />
von der sog. „Allergenkennzeichnung“<br />
dar. Das bedeutet, dass bei<br />
diesen Stoffen der verpfl ichtende<br />
deutliche Hinweis auf die Bezeichnung<br />
der Zutat entfallen kann.<br />
Dies gilt insbesondere z.B. dann,<br />
wenn diese Stoffe<br />
• in einer zusammengesetzten Zutat,<br />
die in einer Gemeinschaftsregelung<br />
festgelegt ist und weniger als 2%<br />
des Enderzeugnisses ausmacht,<br />
• in einer zusammengesetzten Zutat,<br />
die aus Gewürz- und/oder Kräutermischungen<br />
besteht und weniger<br />
als 2% ausmacht; oder<br />
• in einem Aroma enthalten sind.<br />
Alle weiteren Änderungen betreffen<br />
andere <strong>Lebensmittel</strong>, wie z.B.<br />
Getränke.<br />
• Gültig: sofort; vorerst befristet bis<br />
25.11.2007.<br />
• Übergangsregelung:<br />
Verpackte Waren, die den<br />
Änderungen dieser Novelle nicht<br />
entsprechen, dürfen bis zum<br />
20. Mai 2006 in Verkehr gebracht<br />
werden.<br />
Verpackte Waren, die den Änderung<br />
dieser Novelle nicht entsprechen<br />
und vor dem 20. Mai 2006<br />
etikettiert wurden, dürfen bis zum<br />
vollständigen Abbau der Bestände<br />
in Verkehr belassen werden.<br />
3. Vorschlag für eine Verordnung<br />
über die ökologische/biologische<br />
Er zeugung und Kennzeichnung von<br />
ökologischen/biologischen Erzeugnissen;<br />
Vorschlag zur Änderung der<br />
V (EWG) Nr. 2092/91 über den ökologischen<br />
Landbau/die biologische<br />
Landwirtschaft und die entsprechende<br />
Kennzeichnung der landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnisse und<br />
<strong>Lebensmittel</strong>; KOM(2005) 671 endg.<br />
Der angekündigte Vorschlag für<br />
eine neue BIO – Verordnung, die die<br />
V (EWG() Nr. 2092/91 ab 1.1.2009<br />
er setzen soll, ist veröffentlicht<br />
worden.<br />
Der Vorschlag enthält Vorschriften für<br />
die Erzeugung, das Inverkehrbringen,<br />
die Ein- und Ausfuhr und die Kontrolle<br />
ökologischer/biologischer Erzeugnisse<br />
und die Verwendung von Angaben zur<br />
ökologischen Erzeugung in der Kennzeichnung<br />
und Werbung.<br />
Mit der Verordnung (EG) 103/2006<br />
vom 20.01.2006 wurde das EU-<br />
Handels klassenschema für Schlachtkörper<br />
ausgewachsener Rinder um<br />
Bestimmungen über die Einstufung<br />
nach Fleischigkeit und Fettgewebe<br />
ergänzt.<br />
Diese Seite wird in Kooperation mit der Geschäftsführung der oö.<br />
Innungen des Nahrungs- und Genussmittelgewerbes gestaltet.<br />
Es handelt sich dabei um einen Auszug über aktuelle Neuerungen<br />
bzw. Entwicklungen im Branchenrechtsbereich, der keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit sowie Prioritätenreihung erhebt.<br />
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Mediensplitter<br />
Jüngstes Flockenprodukt der<br />
CAJ. Strobl-Naturmühle<br />
QUINOA-Flocken<br />
Quinoa – in den Anden offenbar seit<br />
mindestens 3000 v. Chr. angebaut<br />
– enthält besonders viel hochwertiges<br />
Eiweiß, zu 99 Prozent ungesättigte<br />
Fettsäuren sowie überdurchschnittlich<br />
viel Calcium, Phosphor und Eisen.<br />
Die Quinoa-Flocke ist damit nicht nur<br />
geschichtsträchtig, sondern trägt in<br />
Müslis und anderen Produkten zur<br />
gesunden Ernährung bei.<br />
Die Liste der CAJ. Strobl-Naturmühle<br />
von Verarbeitungsprodukten aus „von<br />
Natur aus nicht glutenhaltigen Rohprodukten“<br />
wurde erweitert! Diese<br />
können glutenfrei produziert werden<br />
und zur jeweiligen Charge (Bestellung)<br />
kann ein Analysen-Zertifi kat (von b.i.s.<br />
analytics) beigelegt werden. Das betrifft<br />
derzeit Verarbeitungsprodukte aus:<br />
Amaranth, Buchweizen, Hirse, Mais,<br />
Quinoa, Reis, Soja<br />
Mit Q-Fit gesünder leben<br />
Q-Fit ist ein köstliches<br />
Erfrischungsgetränk,<br />
erzeugt aus echter<br />
Mühlviertler Buttermilch<br />
und Ananas –<br />
Mango Fruchtsaft.<br />
Q-Fit enthält nur wenig<br />
Zucker und ist frei von<br />
künstlichen Zusätzen.<br />
Der neue Almi Flavour Booster<br />
[News]<br />
Mit dem neuen Almi Flavour Booster ist<br />
es dem österreichischen Gewürzmittelhersteller<br />
gelungen, einen Glutaminatersatz<br />
aus natürlichen Aromen zu<br />
ent wickeln. Der Almi Flavour Booster<br />
ersetzt Glutaminat vollständig, weist<br />
nicht nur dieselben Effekte auf,<br />
sondern ist zusätzlich auch allergenfrei<br />
und für Bio zugelassen. Dies unterstützt<br />
den Einsatz bei Bio-Produkten. Außerdem<br />
ist der neue Glutaminatersatz<br />
E-Nummernfrei.<br />
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8<br />
[<strong>LC</strong> – Aktuell]<br />
Aufs Korn genommen . . .<br />
NIE WIEDER<br />
Nie wieder, sagte mein Feinschmeckerfreund<br />
M. nach der Katastrophe von<br />
Tschernobyl 1986 mit Tränen in den<br />
Augen, werde er Wild und Pilze essen<br />
können, ja selbst auf seine<br />
geliebten Kalbsnieren<br />
werde er nun sein Lebtag<br />
lang verzichten müssen.<br />
Ein Jahr später bestellte er bereits mit<br />
der größten Freude wieder Wildpastete<br />
und Kalbs nieren mit Steinpilzgröstl, und<br />
er wusste nicht einmal mehr, wie man<br />
Bequerel schreibt.<br />
Nie wieder, sagte M., als ich ihn am<br />
Höhepunkt der BSE-Krise im Jahr 2000<br />
tief verzweifelt beim Mittagessen traf,<br />
werde er sein geliebtes Beef Tatar, seine<br />
T-Bone-Steaks und seinen Zwiebelrostbraten<br />
essen können.<br />
Erst vor ein paar Monaten hat er mich<br />
auf ein ganz ausgezeichnetes Fondue<br />
Bourgignonne aus einem herrlich<br />
Betrieblicher Umweltschutz über der Norm<br />
Der Bundesumweltfonds fördert Maßnahmen<br />
zur Verringerung der Umweltbelastungen<br />
in den verschiedensten<br />
Bereichen. Das Ziel ist die Verwirklichung<br />
von Umweltschutzmaßnahmen,<br />
deren Erfolg die vorgegebenen<br />
umweltrelevanten Verpfl ichtungen<br />
erheblich übersteigt.<br />
Förderungsgegenstand sind Herstellungsmaßnahmen<br />
zur:<br />
• Vermeidung und Verringerung von<br />
Umweltbelastungen durch klimarelevante<br />
Schadstoffe<br />
• Vermeidung und Verringerung von<br />
Umweltbelastungen durch Luftverunreinigungen<br />
• Vermeidung und Verringerung von<br />
Umweltbelastungen durch Lärm<br />
• Vermeidung, Behandlung und<br />
Verringerung gefährlicher Abfälle,<br />
etc.<br />
Weiters bietet der Bundesumweltfonds<br />
laufend Sonder aktionen<br />
mürben, gut abgelegenen Rindslungenbraten<br />
eingeladen. Als ich ihn darauf<br />
ansprach, dass gelegentlich immer noch<br />
BSE-Fälle aufträten, meinte er, ich solle<br />
nicht so hysterisch sein.<br />
Christoph Wagners Vor ein paar Tagen traf<br />
Gourmetcluster ich M., und wieder hatte<br />
er seinen tieftraurigen<br />
Dackelblick aufgesetzt. „Kannst du dir<br />
das vorstellen, was das für mich bedeutet:<br />
Nie wieder Hühner, Gänse, Enten,<br />
Perlhühner, Wachteln, Fasane, Rebhühner<br />
und Schnepfen?“<br />
Als ich ihm sagte, dass es vermutlich<br />
reiche, wenn er seine Finger in Zukunft<br />
nicht in Vogelkot stecke (was er ja<br />
auch bislang nicht tat), nannte er mich<br />
verantwortungslos. Dabei traue ich<br />
mich zu wetten: Spätestens zu Martini<br />
2007 wird mein Freund M. sich wieder<br />
an seinem Gansl gütlich tun — und auf<br />
die „hysterischen Medien“ schimpfen.<br />
zur Förderung von Maßnahmen im<br />
Umweltbereich an, z.B.:<br />
• Thermische Gebäudesanierung<br />
• Umstellung auf Fernwärme<br />
• Erdgas-Kraft-Wärmekopplung<br />
• Solaraktion<br />
• Biomassefeuerungsanlagen<br />
• Biogasanlagen<br />
• Deponiegas<br />
• Kleinwasserkraftwerke<br />
• Fotovoltaikanlagen<br />
• Geothermische Anlagen<br />
Eine der Grundvoraussetzungen für<br />
eine Förderung legt fest, dass der<br />
geförderte Betrieb die rechtlich festgelegten<br />
Grenzwerte nicht nur erreicht,<br />
sondern unterschreitet. Vorzieheffekte<br />
werden entsprechend berücksichtigt<br />
und honoriert. Es werden außerdem<br />
nur solche Projekte gefördert, die vor<br />
Investitionsbeginn beantragt werden<br />
und bei denen eine Anlage, die seit<br />
zumindest fünf Jahren im Betrieb<br />
besteht, ersetzt oder verbessert wird.<br />
Foto: Johannes Kittel<br />
Wie Sie sich Ihr gutes Umweltgewissen<br />
fördern lassen können,<br />
sagen Ihnen die Förderspezialisten<br />
in allen 45 Geschäftsstellen der<br />
VKB-Bank. Informationen erhalten<br />
Sie auch über ein E-Mail an:<br />
gewerbefoerderungen@vkb-bank.at<br />
sowie unter www.vkb-bank.at.<br />
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