SteinreichAuf den ersten Blick sieht man es denbewaldeten Bergrücken vielleicht nichtan, aber sie sind im wahrsten Wortsinne„steinreich“: Meterhohe Gesteinsformationen,riesige Granitblöcke, in Felseneingewachsene Bäume, sich durchFelsengestein zwängende Bäche, markanteFelsformationen, wohin man auchblickt – und dazwischen immer ganz vielRaum für Sagen, Mythen und Phantasie:Nein, es ist durchaus nicht übertrieben,den Vorderen Bayerischen Wald als„stein“reich zu bezeichnen…NATURDENKMÄLERMehr als 50 Naturdenkmäler – also natürlichentstandene Landschaftselemente, diewegen ihrer Schönheit oder wissenschaftlichen,ökologischen oder historischenBedeutung unter Schutz stehen – präsentiertder Vordere Bayerische Wald seinenWanderern. In ihrer einzigartigen Vielfaltund Fülle – wir reden hier immerhin vonBayerwaldgestein in Form von Schalensteinen,Schlupfsteinen, Opfersteinen,Riesentischen und anderen überaus skurrilenSteinriesen – sind sie so etwas wie„das markante Gesicht der Region“. Menschengemachtsind hier auf alle Fälle dieNamen, und auch die passen sich in ihrerUngewöhnlichkeit an: Himmelsleiter, Heiligenkammerund Froschmaul, Arsch derWelt und Fischerbuxn, Herzbeutelgäßchenund Kraxentrogermann gilt es für Wandererund andere Naturentdecker in ihrer ganzenüberraschenden Vielfältigkeit zu sehen.̂̂̂̂̂FANTASTISCHE EREIGNISSEMan braucht wirklich nicht viel Phantasie,um in den vielen Gesteinsformationenim Vorderen Bayerischen Wald mal einenversteinerten Menschen, mal ein Tier imTodeskampf, mal ein göttliches Wesen zuerkennen. Und glaubt man den unzähligenSagen, die sich hier um praktisch jedenFelsen ranken, ist da schon viel Wahresdran…So berichtet eine Sage rund um Mariensteinzum Beispiel: „Am Tage der Einweihungder neuen Kirche lief am frühestenMorgen der Teufel in Gestalt eines riesigenSchweines mit fürchterlichem Grunzen umden Kirchberg, um die Gläubigen zu vertreiben.Sein Plan aber schlug fehl, denn dasVolk eilte zur Kirche, schloss sich dort einund rief Petrus um Hilfe an. Der schwertgewaltigeHeilige erschien sofort auf demMärnstein und schlug dem Schwein miteinem einzigen Streich den Kopf ab. Dererstarrte sogleich zu Stein und ist heutenoch als mächtiger Felsblock, Schweinskopfgenannt, zu sehen. Den übrigen Teildes wilden Tieres warf Petrus in heiligemZorn ins Tal hinunter. Ein Weiler und dergleichnamige Bergrücken „Schweinsberg“zeugen noch heute davon.“ Na, wenn dasnicht plausibel klingt.ZU FUSS DURCHS STEINREICHMöchte man sich möglichst viele5dieser versteinerten Gesellen inForm von unterschiedlichsten Granitblöckenauf einmal zu Gemüte führen, nimmtman am besten die „SteinewanderungKolmberg mit Naturdenkmal Pfaffenstein“– denn auf dieser Wanderung tummelnsich die Wesen gleich in rauen Mengen amWegesrand. Auf dem abwechslungsreichenRundwanderweg durch den Waldwarten nicht weniger als Schnappihöhle,Stein der Giganten, Engelsflügel, Haifisch,Frosch mit Haaren, Fisch mit Auge, Obelixstein,Alter Mann, Wilder Mann und SchlafenderLöwe – geschickt als Felsformationengetarnt, versteht sich – auf denWanderer. Oder eben auch nicht – allesvom Blickwinkel abhängig.Mit knapp 3 Kilometern und einer6Stunde Gehzeit zwar eine sehr kurzeWanderung – aber trotzdem auch eine absoluteEmpfehlung: Der Rundweg „Grottenweg“,der von Dörfling hinauf auf dieKirnsteinhöhe zur Grotte und zum NaturdenkmalSchwammerlstein führt. Die namengebendeGrotte ist eine kleine Pilgerstätteder Einheimischen – einFelsenüberhang mit Marienstatue, an demSitzbänke zur stillen Andacht und zum Innehalteneinladen. Die gesamte Länge derTour führt dabei an den schönsten Gesteinsformationenund Felsen vorbei. Undkann nach Lust und Laune noch mit einemAbstecher zum Wasserfall Kohlmühlbachkombiniert werden.Naturschutzgebiet Hölle Schlosspark Falkenstein Wasserfall Kohlmühlbach8Vorderer Bayerischer Wald
Unser TippSchlosspark Falkenstein:Der zweitgrößte Natur-& Felsenpark Bayerns.burg-falkenstein.infogedanken wollen,dass man mitihnen im freienspazieren gehtChristian Morgenstern̂̂̂̂̂Felsformation wilder mann bei waldVorderer Bayerischer Wald 9