09.03.2022 Aufrufe

Leseprobe: Freiheit leben – was ich von der Welt gelernt habe.

Auf der Suche nach Abenteuer und Herausforderung lässt Stefan das sichere Vorstadtleben hinter sich, um bei einem Jahr Work & Travel mehr von der Welt zu sehen. In Australien wird ein uralter Kombi das Basisquartier für die große Freiheit: Sterne zählen an einsamen Stränden, am Lagerfeuer sitzen und am Meer einschlafen. Er treibt Kühe durchs Outback, erntet Avocados, verzweifelt beim Schafe scheren und lebt einen ganz neuen Alltag. Diese erste große Reise verändert Stefans Leben und von nun an reist er, um herauszufinden, auf was es im Leben wirklich ankommt.

Auf der Suche nach Abenteuer und Herausforderung lässt Stefan das sichere Vorstadtleben hinter sich, um bei einem Jahr Work & Travel mehr von der Welt zu sehen. In Australien wird ein uralter Kombi das Basisquartier für die große Freiheit: Sterne zählen an einsamen Stränden, am Lagerfeuer sitzen und am Meer einschlafen. Er treibt Kühe durchs Outback, erntet Avocados, verzweifelt beim Schafe scheren und lebt einen ganz neuen Alltag.
Diese erste große Reise verändert Stefans Leben und von nun an reist er, um herauszufinden, auf was es im Leben wirklich ankommt.

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an<strong>der</strong>e laufen, ohne dass wir es merken. Im Endeffekt entgehen<br />

uns dann Tiere im schlachtreifen Alter«, erklärt sie<br />

mir.<br />

Dann holt sie ein seltsam aussehendes Werkzeug <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Ladefläche und drückt es mir in die Hand. »Dann mal los«,<br />

sagt sie. Die beiden Frauen schauen m<strong>ich</strong> erwartungsvoll<br />

an. Ob das hier ein Test für m<strong>ich</strong> sein soll? Mindestens genauso<br />

erwartungsvoll schaue <strong>ich</strong> das massive Werkzeug an.<br />

Es besteht aus einem Eisengelenk, das an beiden Enden mit<br />

Ketten verbunden ist. An den Enden <strong>der</strong> Ketten sind Klammern<br />

angebracht. Mit einem ratlosen Blick gebe <strong>ich</strong> das<br />

Werkzeug zurück und sage: »Mach mal vor!« Die beiden<br />

Cowgirls schauen s<strong>ich</strong> verdutzt an, als wollten sie sagen:<br />

»Er weiß n<strong>ich</strong>t, wie man Zäune repariert.« Das scheint so<br />

gar n<strong>ich</strong>t in das <strong>Welt</strong>bild <strong>der</strong> beiden zu passen, die auf Outbackfarmen<br />

groß geworden sind. Flugs spannt Hailey die<br />

beiden Drahtenden in die äußeren Klammern <strong>der</strong> Ketten.<br />

Mit dem Gelenk spannt sie die Ketten und zieht sie zusammen,<br />

sodass die Drahtenden übereinan<strong>der</strong> re<strong>ich</strong>en. Nun verknotet<br />

sie die Drähte, sodass wie<strong>der</strong> die alte Spannung<br />

herrscht. Die beiden Drähte, die darüber verlaufen, übernehme<br />

<strong>ich</strong>. Beifallheischend schaue <strong>ich</strong> die beiden an.<br />

Doch die zeigen s<strong>ich</strong> gänzl<strong>ich</strong> unbeeindruckt.<br />

Wir fahren weiter, um den nächsten defekten Abschnitt<br />

zu suchen. Während wir einen weiteren Schaden beheben,<br />

schaut uns eine Familie neugieriger Kamele zu, verharrt jedoch<br />

in s<strong>ich</strong>erer Distanz. »Kamele? Was machen Kamele im<br />

australischen Busch?«, frage <strong>ich</strong> Fliss. »Die wurden aus Afghanistan<br />

importiert«, erklärt sie mir. »Um die Telegrafenlinie<br />

im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>von</strong> Adelaide im Süden bis nach<br />

Darwin im Norden zu bauen. Ein paar sind wohl entflohen<br />

und die Nachkommen bevölkern heute den Busch«. Tatsächl<strong>ich</strong><br />

<strong>leben</strong> die größten wilden Kamelherden <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> in Australien.<br />

Werden die Zahlen zu groß, werden sie zum Abschuss<br />

freigegeben. Für Hailey und Fliss scheinen die vierbeinigen<br />

Beobachter aber auch keine alltägl<strong>ich</strong>e Ans<strong>ich</strong>t zu sein.<br />

Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es zieml<strong>ich</strong><br />

schnell kühl. Wir fahren zur Farm zurück, wo schon das<br />

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