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RheinReden 2003 - Melanchthon-Akademie

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Stadtakademie<br />

mal schwierigen türkischen Klientel zu kommunizieren.<br />

Und nachdem unsere <strong>Akademie</strong> mit allen ihren Facetten mitten in der Stadt<br />

gelegen ist, klopfen die Fragen der Stadt täglich an unsere Tür; wir können als<br />

Stadtakademie gar nicht umhin, uns den aktuellen Fragen zu stellen. Als Stadtakademie<br />

ist uns die Parole eines anglikanischen Sozialarbeiters „To stay with<br />

the people“ 9 von vorne herein ins Wappen geschrieben. Unsere Existenz ist so<br />

schon ein Ausdruck der Gesellschaftsdiakonie unserer Kirche. Und unsere<br />

Kirchenleitung ist immer wieder froh, dass sie bei den unterschiedlichsten<br />

Anfragen aus der Gesellschaft auf ihre Stadtakademie verweisen kann, um so<br />

Themen aufnehmen und bearbeiten lassen zu können.<br />

Vor wenigen Tagen fragte der Deutschlandfunk bei der rheinischen<br />

Kirchenleitung an, um Interviewpartner für ein Gespräch zum<br />

ersten Jahrestag des 11. September zu bekommen. Düsseldorf verwies<br />

den Sender nicht an die landeskirchliche <strong>Akademie</strong>, sondern<br />

an die Stadtakademie in Köln, weil dort der Kontakt zu den diversen<br />

Kulturen und Religionen nicht nur theoretisch von einzelnen<br />

Tagungen, sondern aus fortlaufender Kooperation mit vielen<br />

Einzelnen und Einrichtungen persönlich etabliert und durch jahrelange<br />

und kontinuierliche Arbeit angereichert ist. Die Stadtakademie<br />

kann eben über Jahre hinweg „dranbleiben“, weil sie<br />

neben den <strong>Akademie</strong>tagungen auch noch die Chancen der fortlaufenden<br />

Arbeitskreise, der Seminarreihen und der regelmäßigen<br />

Erwachsenenbildungsangebote wahrnehmen kann. Dadurch wachsen<br />

über Jahre hinweg menschliche Beziehungen. Es entsteht<br />

gegenseitiges Vertrauen und so entwickelt sich ein gemeinsames<br />

Lernklima. Die Möglichkeit gemeinsamer Praxiserfahrungen,<br />

wenn z. B. Juden, Christen und Muslime an einem Tisch mit den<br />

Behörden der Stadt über zentrale Fragen verhandeln, ermöglicht<br />

gemeinsames Lernen auch noch auf einer ganz anderen als der<br />

kognitiven Ebene.<br />

Zwischen Kain und Babel ist vieles möglich, was in klösterlicher Abgeschiedenheit<br />

oder in einer umgewidmeten Villa rheinischer Großindustrieller draußen<br />

vor den Toren der Stadt einfach nicht gedeihen könnte.<br />

• 13

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