RheinReden 2003 - Melanchthon-Akademie
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Stadtakademie<br />
Marten Marquardt<br />
Stadtakademie. Was verspricht dieser Typ<br />
einer Bildungseinrichtung?<br />
1. Verortung<br />
Überlegungen und Erfahrungen aus der<br />
<strong>Melanchthon</strong>-<strong>Akademie</strong>, Köln<br />
In Deutschland hat es 1945 einen Einschnitt gegeben, den man nicht als Stunde<br />
Null beschreiben kann – zu viele auch schlimme Kontinuitäten hat es gegeben -<br />
, der aber doch einige Chancen eröffnet hat. Beides gilt auch für die ev. Kirchen<br />
in Deutschland. Eine der Chancen, die aus dieser Situation nach 1945 geboren<br />
wurden, ist die Entwicklung evangelischer <strong>Akademie</strong>n. Aber selbst diese<br />
Entwicklung hat eine verschlungene Vorgeschichte.<br />
1.1 Einfallstor<br />
Bereits im Jahr der Hitlerschen Machtergreifung 1933 haben Deutsche Christen<br />
eine erste Gründungswelle von evangelischen Stadtakademien in Deutschland<br />
inszeniert. Damals entstanden z. B. gleichzeitig in Städten wie Köln, Bonn,<br />
Aachen, Düsseldorf und Essen die ersten evangelischen Stadtakademien. Über<br />
ihre Errichtung wurde stolz in den kirchlichen Amtsblättern berichtet. 1 Der<br />
Tenor war überall eindeutig der: man wolle mit diesen Stadtakademien dazu<br />
beitragen, dass auch in den Kirchen der Geist der neuen Zeit einziehen und so<br />
die evangelische Kirche den Anschluss an das Dritte Reich gewinnen möge.<br />
Diese Gründungswelle war ein Fehlschlag. Die Kölner Stadtakademie beispielsweise<br />
hat sich damals noch nicht einmal ein Jahr lang halten können. Die<br />
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