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Institutionen der Architekturvermittlung, Band 2 - Studiengang ...

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72 <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Architekturvermittlung</strong><br />

130<br />

131 132<br />

130 Investorenbau an <strong>der</strong> Klingelhöferstraße<br />

131 Pavillon von HOCHTIEF<br />

132 Modell <strong>der</strong> Erweiterung<br />

Das Bauhaus-Archiv Berlin / Museum für Gestaltung strebt bis<br />

zum Jahr 2010, anlässlich des 50. Jahrestags seiner Gründung<br />

1960, eine Erweiterung auf dem Gelände am Landwehrkanal<br />

an. Dafür wurde ein eingeladener kooperativer Wettbewerb<br />

ausgelobt. Das Architekturbüro SANAA ging daraus 2005 als<br />

Sieger von sechs eingeladenen, international tätigen Architekturbüros<br />

hervor (Diener & Diener, Basel; Nägeli Architekten,<br />

Berlin; SANAA, Tokio; Sauerbruch & Hutton, Berlin; UN<br />

Studio, Amsterdam; Volker Staab, Berlin). Die Entwürfe von<br />

Diener & Diener wie auch von Sauerbruch & Hutton wurden<br />

jeweils mit einem dritten Preis ausgezeichnet. Der Wettbewerb<br />

wurde durch eine Spende <strong>der</strong> Daimler Chrysler Immobilien<br />

(DCI) GmbH ermöglicht.<br />

Es gab reges Interesse an dem erstmals gezeigten Modell zur<br />

Erweiterung des Bauhaus-Archivs (Abb. 132). Die Ergebnisse<br />

des Wettbewerbs wurden in einem von <strong>der</strong> Firma HOCHTIEF<br />

gestifteten Pavillon auf dem Grundstück des Bauhaus-Archivs<br />

bis Ende 2006 ausgestellt (Abb. 131).<br />

Der Ort soll frei nach <strong>der</strong> Vision von Walter Gropius wie<strong>der</strong><br />

zum Laboratorium für Architektur und Design werden. Diesem<br />

Leitgedanken folgt das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung<br />

mit <strong>der</strong> Initiative Bauhaus-Archiv Lab 2010, welche in<br />

den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Architektenbüro SA-<br />

NAA das strategische und konzeptionelle Fundament für den<br />

dringend notwendigen Erweiterungsbau legen wird. Es gibt<br />

viel zu tun: Kooperationen und Vernetzungen müssen erweitert<br />

werden, um zielgerecht Sponsorengel<strong>der</strong> zu akquirieren.<br />

Zudem möchten sie einen Investor finden, <strong>der</strong> einen Teil des<br />

Grundstücks an <strong>der</strong> Klingelhöferstraße kauft, bebaut und damit<br />

die Erweiterung des Bauhaus-Archivs mitfinanziert.<br />

Das Projekt schlägt eine bauliche Struktur und eine Strategie<br />

für das Gelände vor, wodurch das existierende Gebäude des<br />

Bauhaus-Archivs im Kern unangetastet und die Grünfläche erhalten<br />

bleibt. Da das Investorengebäude als Solitär ausgebildet<br />

wird, lässt sich <strong>der</strong> Abverkauf des Grundstückteils problemlos<br />

realisieren (Abb. 130). Die Positionierung des Solitärs in seinem<br />

Umfeld ist eine wesentliche Qualität des Entwurfes. Er<br />

komplettiert die bereits vorhandene Struktur, sowohl hinsichtlich<br />

des Bestands – Von-<strong>der</strong>-Heydt-Villa und Bauhaus-Archiv<br />

– als auch hinsichtlich <strong>der</strong> Fortschreibung <strong>der</strong> grünen Insellage<br />

zwischen Von-<strong>der</strong>-Heydt-Straße und Landwehrkanal. Durch<br />

die Separierung von Investorengebäude und Bestandsgebäude<br />

ergeben sich für beide Partner Vorteile.<br />

SANAA schlagen mit diesem Entwurf einen unterirdischen<br />

Bau vor. Oberirdisch ist <strong>der</strong> Erweiterungsbau nur an einigen<br />

wenigen Glasvolumina auszumachen. Dadurch ergeben sich<br />

sowohl natürlich belichtete als auch dunkle und künstlich beleuchtete<br />

Räume mit einer Vielfalt an Möglichkeiten (Abb. 133,<br />

134). Über die unterirdische Anlage <strong>der</strong> Museumserweiterung<br />

fanden kontroverse Diskussionen statt, doch letzthin erkannte<br />

man Potential und Qualitäten <strong>der</strong> damit verknüpften Lichtführung.<br />

Der Abriss <strong>der</strong> Rampe und die Öffnung <strong>der</strong> Gartenanlagen beseitigen<br />

und verän<strong>der</strong>n denkmalgeschützte Gebäudeelemente,<br />

was jedoch durch die neue städtebauliche Einbindung mit <strong>der</strong><br />

Freistellung des Kernbaues gerechtfertigt wird. Der Entwurf erlaubt<br />

dem Bauhaus-Archiv , sein Bestandsgebäude hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Fenstersituation wie<strong>der</strong> zu öffnen und einer neuen Funktion<br />

zuzuführen. Ferner werden die Eingänge des Museums<br />

eindeutiger.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Museumskonzeption lobte die Jury die Qualität<br />

des Rundgangs und die funktionale Anbindung an die vorhandenen<br />

Magazinräume. Es entstehen sowohl große und teilbare<br />

Räume sowie kleinteilige Galerien, die viele unterschiedliche<br />

Bespielungen zulassen.<br />

Durch den Abbruch <strong>der</strong> vorhandenen Rampe ist die Halle nicht<br />

nur Eingangsbereich, son<strong>der</strong>n wird <strong>der</strong> zentrale Ort des Gesamtensembles.<br />

Die neuen Eingangspavillons sind als separate<br />

Baukörper auf <strong>der</strong> Freifläche zum Landwehrkanal orientiert.<br />

Zu diesen Vorhaben und <strong>der</strong> baulichen und inhaltlichen Aus-

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