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Erfolg_Ausgabe Nr. 02/03 - Feb/Mar 2021

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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44 Digital

Ausgabe 2/3 Februar / März 2021 / ERFOLG

Das Milliardengeschäft mit Ad-Fraud:

So schützen sich Werbetreibende vor Anzeigenbetrug

Online-Werbung gewinnt in den letzten Jahren – zuletzt auch befeuert

durch die weltweite Corona-Pandemie – immer mehr an Bedeutung.

Doch immer mehr Internetkriminelle versuchen, vom Umsatz

mit digitaler Werbung zu profitieren. Mit unterschiedlichen Arten

von Online-Anzeigenbetrug, dem sogenannten Ad-Fraud, verursachen

sie der Branche einen Schaden in Milliardenhöhe. Das muss allerdings

nicht hingenommen werden, denn es gibt Mittel und Wege

sich vor Ad-Fraud zu schützen.

Die Werbebranche hatte allein 2018 Netto-Ausgaben in Höhe von rund

2 Milliarden Euro, wie der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) informiert.

Keine Frage, dass Internetbetrüger an diesen Umsatzsummen partizipieren

möchten – gerade zur Weihnachtszeit, wenn der Online-Handel

boomt und Unternehmen ihre Werbung bestmöglich platzieren möchten.

Beim Ad-Fraud oder Online-Anzeigenbetrug locken Internetkriminelle

gezielt mit falschen Werbeanzeigen und Webseiten, fälschen Nutzeridentitäten

und Klicks, um selbst Gewinn zu machen. Die Werbeleistung wird

dabei entweder gar nicht oder nur unzureichend erbracht. Zu den Opfern

zählen Werbemarketer, die ihre Werbung platzieren möchten, grosse

Publisher, Online-Händler und Webseitenbetreiber. Aber auch private Internetnutzer

sind betroffen, wenn ihre PCs gehackt und für ein illegales

Botnet missbraucht werden.

Grösster Ad-Fraud-Skandal verursacht 36 Millionen Euro Schaden

Wie professionell und international organisiert die Betrüger dabei vorgehen,

zeigt der bislang grösste Ad-Fraud-Skandal. Zwei Klickbetrüger-Ringe,

das sogenannte 3ve-System, das von acht Männern zwischen 2014 und

2018 betrieben wurde, konnte 2018 durch US-Polizei und FBI aufgedeckt

werden. Der durch sie verursachte Schaden für die Werbewirtschaft belief

sich auf 36 Millionen US-Dollar. Die Kriminellen fälschten unter anderem

Nutzeridentitäten, Webseiten und hackten sich in 1,7 Millionen PCs.

In Deutschland hatte Ad-Fraud 2018 einen Zuwachs von 30 Prozent. Der

Schaden belief sich laut Schätzungen des BVDW auf 150 Millionen Euro.

Klickbetrug, Domain Spoofing und Co.:

Die unterschiedlichen Arten von Ad-Fraud

Wenn mit den empfindlichen finanziellen Einbussen das Ergebnis zwar

immer dasselbe ist, so ist die Vorgehensweise beim Ad-Fraud immer wieder

eine andere. Denn es gibt unterschiedliche Arten des Online-Anzeigenbetrugs.

Das beginnt etwa mit dem klassischen Klickbetrug, der inzwischen

mit Klickfarmen, Crawlern und Botnets funktioniert. Auch geringbeschäftigte

Mitarbeiter oder Softwareprogramme werden eingesetzt,

um menschliches Klickverhalten auf Werbebanner, Videos oder Textanzeigen

vorzuspielen und somit einen hohen Traffic zu imitieren. Die Gegenleistung

für den Werbetreibenden ist praktisch null.

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