Klinikmagazin 1/22
Beruf(ung) Medizin: Studium und Ausbildung am UKJ
Beruf(ung) Medizin: Studium und Ausbildung am UKJ
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TITELTHEMA<br />
Bei Operationen ganz nah dabei<br />
Über die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA)<br />
Von kleinen Eingriffen am Ohr, über einen<br />
Kaiserschnitt bis zur komplexen Lebertransplantation<br />
– als künftige OP-Schwester kann<br />
Nathalie Kremer überall ganz nah dabei sein.<br />
„Die Art, wie man Menschen heutzutage helfen<br />
kann, fasziniert mich“, erzählt die 16-Jährige.<br />
Gleich nach der mittleren Reife hat sie daher im<br />
vergangenen Herbst mit der Ausbildung begonnen<br />
– diese trägt derzeit noch den Namen<br />
„Medizinisch-technische Assistentin Operationsdienst<br />
(MTA-O)“, wird ab diesem Jahr aber<br />
bundesweit einheitlich „Operationstechnische<br />
Assistentin (OTA)“ genannt.<br />
Nathalie Kremer. Foto: Schleenvoigt<br />
Zur dreijährigen Ausbildung gehören neben den<br />
theoretischen Einheiten in der Berufsschule<br />
zahlreiche Praxiseinsätze am UKJ. In den Operationssälen<br />
der Kliniken für Allgemein-, Viszeral-<br />
und Gefäßchirurgie sowie der Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie hat Nathalie Kremer<br />
bereits assistiert. Zurzeit ist sie im Bereich der<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde eingesetzt.<br />
Es folgen nicht nur weitere Operationssäle<br />
anderer Fachrichtungen – auch auf einer Pflegestation,<br />
in einer Ambulanz, der Endoskopie<br />
und der Zentralen Sterilgutversorgung wird<br />
sie Erfahrungen sammeln können.<br />
„Es ist sehr viel Input,<br />
aber ich finde mich<br />
immer besser<br />
zurecht“, sagt Nathalie<br />
Kremer. Sie sei<br />
froh, dass sie sich gefordert<br />
fühle. „Ich wollte keinen<br />
Job, bei dem ich nichts<br />
zu tun habe.“ Im Gespräch mit<br />
Verwandten und Freunden hört<br />
sie immer wieder Erstaunen darüber,<br />
dass sie tatsächlich direkt im Operationssaal<br />
arbeitet. Das so genannte Instrumentieren –<br />
also das Reichen der benötigten chirurgischen<br />
Instrumente an den Operierenden – gehört<br />
ebenso zum Berufsbild wie die Dokumentation<br />
während der Eingriffe – beispielsweise von<br />
Naht- und Schnittzeiten.<br />
Aber auch vor und nach den Operationen gibt<br />
es viel zu tun: Morgens als erstes und nachmittags<br />
vor Dienstschluss kontrolliert Nathalie<br />
Kremer, ob in den OP-Sälen alle notwenigen<br />
Verbrauchsmaterialien vorrätig sind oder aufgefüllt<br />
werden müssen. Vor dem ersten Eingriff<br />
prüft sie, ob alle Geräte einsatzbereit sind. Zur<br />
Vorbereitung gehört außerdem, die notwendigen<br />
OP-Instrumente bereitzulegen – und<br />
diese hinterher nach dem Gebrauch wieder<br />
zu verpacken und zurück zur Zentralen Sterilgutversorgung<br />
zu senden. Noch stehen ihr bei<br />
allen Schritten Praxisleiter und erfahrene OP-<br />
Schwestern zur Seite – zum Ende der Ausbildung<br />
wird sie gerüstet sein für den Berufsalltag<br />
in einem hochmodernen Operationssaal. Eine<br />
zweijährige Festanstellung ist ihr jetzt schon<br />
sicher.<br />
Anke Schleenvoigt<br />
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