POPSCENE April 04/22
Das total umsonste Popkulturmagazin
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Hinter dem Bandprojekt Jamie Clarke´s Perfect<br />
steckt zum einen Jamie Clarke, ehemaliger Gitarrist<br />
der legendären Band The Pogues sowie<br />
weitere Musiker, darunter Pierre Lavendel<br />
(Eddie Who?, Frantic Flintstones). „Monkey<br />
See, Monkey Do“ ist bereits das neunte Album<br />
der Band, auf dem Musikerlegende Clarke dem<br />
Irish Folk Punk eine Frischzellenkur verpasst.<br />
In den Geschichten der Formation geht es um<br />
Liebe und Freundschaft, Tod, Verlust und Einsamkeit,<br />
Streit, Ungerechtigkeit und um den<br />
ewigen Kampf um ein kleines Stück vom Glück.<br />
Du bist 1964 in England geboren, wo genau?<br />
Als Jugendlicher hast Du dann sicherlich Punk,<br />
New Wave, Ska und Neo-Rockabilly direkt von<br />
Beginn an miterlebt?<br />
Richtig, ich komme aus Banbury/Oxfordshire und<br />
wurde von Bands wie The Clash, Echo & the Bunnymen,<br />
The Teardrop Explodes und The Smiths<br />
inspiriert. Mit 18 lernte ich Gitarre zu spielen und<br />
mit 19 gründete ich meine erste Band.<br />
Im Laufe der weiteren Jahre hast Du Dich als<br />
Musiker, Sänger und Komponist beständig<br />
weiterentwickelt und hast Deinen eigenen Stil<br />
gefunden. Welche namhaften Stationen gehörten<br />
dazu?<br />
Innocence Lost, Chrome, The Pogues, Blaggers<br />
ITA und dann Jamie Clarke´s Perfect.<br />
Zwischen 1994 – 1996 warst Du auch Mitglied<br />
der legendären Folk-Punk-Band The Pogues.<br />
Allerdings hatten zu dieser Zeit bereits vier<br />
Gründungsmitglieder die Band verlassen,<br />
darunter auch Shane McGowan. Wie fällt<br />
heute Dein Blick zurück aus?<br />
Es waren ja noch vier Mitglieder der ersten Besetzung<br />
dabei und für mich war es eine fantastische<br />
Zeit mit der Band. Und sie funktionierte<br />
damals noch voller Energie auf hohem Niveau.<br />
Nach deren Auflösung 1996 kam es zu einer Reunion<br />
2001 mit Shane McGowan. Hat die Band<br />
Dich damals für den Neustart kontaktiert?<br />
Ich hatte ja 1994 den erkrankten Gitarristen Philip<br />
Chevron ersetzt, der 2001 wieder gesund war.<br />
Daher nahm er seinen alten Platz wieder ein,<br />
5<br />
was für mich in Ordnung ging. Ich habe damals<br />
einige ihrer Shows besucht, wurde freundschaftlich<br />
empfangen und blieb immer froh über<br />
meine Zeit mit dieser weltberühmten Band.<br />
Seit 1997 bist Du durchgehend mit Jamie<br />
Clarke´s Perfect aktiv. Zunächst nur als Projekt<br />
oder Live-Band gedacht?<br />
Nein, von Anfang an als Komplettprogramm.<br />
Schreiben, aufnehmen, herausbringen und auftreten.<br />
Das erste Album erschien unter dem<br />
damaligen Bandnamen perfect… mit dem Titel<br />
„…LIAR“ bereits im September 1997.<br />
Der eingangs erwähnte Pierre Lavendel, der<br />
schon mit Helge Schneider in „Johnny Flash“<br />
vor der Kamera stand, wurde zu einem wichtigen<br />
Partner bei Jamie Clarke´s Perfect. Wo<br />
und wann habt ihr euch getroffen?<br />
Ich lebe ja bereits seit 1996 in Deutschland. Wir<br />
haben uns vor 15 Jahren in einem, wie sollte es<br />
anders sein, Irish Pub in Duisburg kennengelernt.<br />
Er ist in der (Fun-)Punk- und Rockabilly-Szene<br />
ja quasi ein Urgestein.<br />
Ihr habt dann zusammen einen energetischen<br />
Mix aus Irish Folk, Rockabilly und Punk, kurz<br />
Folk-A-Billy entwickelt? Und seid dabei auch<br />
auf das Interesse von Dackelton Records vom<br />
Niederrhein gestoßen?<br />
Ungefähr so war es. Wir hatten beide das Interesse<br />
am eher austauschbaren Irish Folk Punk ein<br />
wenig verloren und wollten ihn mit Rockabilly<br />
auffrischen. Das haben wir dann weiterentwickelt,<br />
vor allem auf dem Album „Hell Hath No<br />
Fury“ 2017 und den aktuellen Aufnahmen von<br />
„Monkey See, Monkey Do“. Dafür haben wir<br />
uns einige Gäste eingeladen und sind mit dem<br />
Ergebnis und Hits wie „Time Is Ticking“ mehr als<br />
zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Dackelton<br />
Records ist sehr komfortabel. Und jetzt wollen<br />
wir mit den Songs so schnell wie möglich auf<br />
die Bühne.<br />
Geht es euch inhaltlich in erster Linie um Unterhaltung,<br />
um Infotainment oder sogar um<br />
Gesellschaftskritik & Politik?<br />
Meine Texte sind Fragmente aus dem Alltag,<br />
TITEL