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Heimat & Genuss 01/2022

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

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Frühjahr/Sommer <strong>2022</strong> · Ihr Freiexemplar zum Mitnehmen r i n g h o t e l s . d e<br />

<strong>Heimat</strong>&<strong>Genuss</strong><br />

D A S M A G A Z I N F Ü R G Ä S T E U N D F R E U N D E D E R R I N G H O T E L S<br />

Auf Entdeckertour<br />

im Süden<br />

REISE ERLEBNIS KULINARIK MENSCHEN WELLNESS


Dem Himmel<br />

so nah.<br />

In Lich gebraut nach benediktinischer Originalrezeptur<br />

für die Benediktiner Weissbräu GmbH, Ettal.<br />

www.benediktiner-weissbräu.de


E D I T O R I A L<br />

Liebe Gäste und Freunde<br />

der Ringhotels,<br />

vor 50 Jahren kamen vier Hoteliers auf die<br />

ebenso einfache wie geniale Idee, den auf den<br />

deutschen Markt drängenden internationalen<br />

Hotelketten mit einer Hotelkooperation Paroli<br />

zu bieten. Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München<br />

waren dabei ebenso Namenspaten wie der olympische<br />

Grundgedanke: Jedes unabhängige Hotel sollte der<br />

Kooperation beitreten dürfen. Mehr zur spannenden Geschichte<br />

der Ringhotels finden Sie ab Seite 10.<br />

Mit unserer neuen Zweitmarke „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“<br />

legen wir Ihnen kleinere Hotels und Landgasthäuser<br />

ans Herz, die den Qualitätsgedanken der Ringhotels<br />

genauso leben wie die starke Verwurzelung in ihrer<br />

Region. Mittlerweile gehören vier Hotels dazu, und wir<br />

hoffen natürlich auf weiteren Zuwachs.<br />

Das Zittauer Gebirge ist eine kleine, aber vielseitige Urlaubsregion<br />

im Dreiländereck von Deutschland, Polen<br />

und Tschechien, die wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen. Und wenn Sie noch<br />

nie in Coburg waren, dann macht Ihnen unser Beitrag hoffentlich Lust darauf,<br />

sich dort einmal umzusehen.<br />

Unsere Serie Deutschlandreise schließen wir mit einer Route vom Main über das<br />

Hohenloher Land bis nach Oberschwaben ab. In den „Geschichten aus Deutschland“<br />

stellen wir Ihnen die älteste deutsche Stadt rechts des Rheins vor, berichten<br />

vom Schicksal Thomas Münzers im Harz und folgen der ungewöhnlichen<br />

Geschichte Kaspar Hausers in Ansbach. Außerdem finden Sie wieder Tipps für<br />

fünf außergewöhnliche Orte, Wander- sowie Radtouren zu Naturparks und Orten,<br />

an denen die Römer Spuren in Deutschland hinterließen.<br />

Kulinarisch stellen wir Ihnen besonders reizvolle Apfelanbauregionen vor, die<br />

sich wunderbar als Reiseziele eignen. Und wir zeigen, wie der Hamburger Pannfisch<br />

vom Arme-Leute-Essen zum Klassiker der norddeutschen Küche wurde.<br />

Viel Spaß beim Entdecken wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Susanne Weiss<br />

Aktuelle Neuigkeiten zu unseren Ringhotels und zu exklusiven<br />

Angeboten erhalten Sie im Ringhotels-Newsletter. Gleich unter<br />

ringhotels.de/newsletter anmelden.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 3


ALT<br />

INHALTA U<br />

S G A B E 1 / 2 0 2 2<br />

Der Töpfer ist einer von<br />

vielen Aussichtspunkten<br />

im Zittauer Gebirge.<br />

6<br />

Ein außergewöhnlicher Ort in Deutschland:<br />

die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück.<br />

16<br />

5<br />

6<br />

REISE<br />

<strong>Heimat</strong> entdecken<br />

mit Ringhotels<br />

Zittauer Gebirge – Fantastische<br />

Felsformationen<br />

38<br />

42<br />

Auf zur Ringhotels<br />

GolfTrophy <strong>2022</strong>/23<br />

Berlin: Zeitreise durch die<br />

Welt der Computerspiele<br />

KULINARIK<br />

10<br />

50 Jahre <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

mit den Ringhotels<br />

28<br />

Äpfel – Nachhaltige<br />

Geschmackserlebnisse<br />

14<br />

Wir haben für Sie<br />

renoviert<br />

44<br />

Perfektes Duo – Hamburger<br />

Pannfisch und Pils<br />

38<br />

16<br />

24<br />

Außergewöhnliche Orte<br />

in Deutschland<br />

Naturparks in Deutschland –<br />

Eldorado für Radler<br />

44<br />

Im Sommer <strong>2022</strong> und Frühjahr 2023 findet wieder die<br />

beliebte Ringhotels GolfTrophy statt.<br />

36<br />

Ich war noch nie in ...<br />

Coburg<br />

40<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels<br />

46<br />

Deutschlandreise – Vom<br />

Main nach Oberschwaben<br />

Hamburger<br />

Pannfisch<br />

46<br />

Die 14. Etappe der Deutschlandreise führt von Würzburg<br />

über Schwäbisch Hall (Bild) nach Oberschwaben.<br />

21<br />

32<br />

ERLEBNIS<br />

Mit dem Rad zu den<br />

Römern<br />

Geschichten aus<br />

Deutschland<br />

3<br />

50<br />

51<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial<br />

Impressum/Ansprechpartner<br />

Karte: Die Ringhotels auf<br />

einen Blick<br />

Titelseite: Die Großcomburg bei Schwäbisch Hall ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner<br />

im nordöstlichen Baden-Württemberg. Mehr dazu finden Sie im Beitrag ab Seite 46.<br />

4 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


<strong>Heimat</strong> entdecken<br />

mit Ringhotels<br />

Lassen Sie sich<br />

inspirieren!<br />

R E I S E<br />

Wandern<br />

Golf<br />

Fahrrad & E-Bike<br />

Lassen Sie sich inspirieren<br />

In dieser Ausgabe von<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> finden Sie<br />

die Info-Broschüre „<strong>Heimat</strong><br />

entdecken mit Ringhotels“<br />

zum Mitnehmen und Nachschlagen<br />

für unterwegs.<br />

Im Mittelpunkt stehen die<br />

Freizeitaktivitäten Wandern,<br />

Golf und Fahrrad & E-Bike.<br />

Das Wandern in der freien Natur, ausgedehnte<br />

Rad- und E-Bike-Touren sowie<br />

Golf gehören zu den beliebtesten<br />

Freizeitbeschäftigungen und Urlaubsaktivitäten<br />

der Deutschen. Dank ihrer<br />

Nähe zur Natur sowie zu zahlreichen<br />

Golfplätzen finden Sie in den Ringhotels<br />

die besten Voraussetzungen für<br />

entspannte Tage.<br />

In „<strong>Heimat</strong> entdecken mit Ringhotels“ finden Sie auf 24 Seiten schnell und übersichtlich<br />

Informationen zu Ringhotels mit Wanderwegen und Fahrradtouren, die oft direkt vor der<br />

Haustür starten. Golfer finden ganz in der Nähe meist mehrere Golfplätze zur Auswahl –<br />

oft auch mit Greenfee-Ermäßigung. Lassen Sie sich inspirieren, neue Landschaften und<br />

Regionen in Deutschland zu entdecken und <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> in den Ringhotels zu erleben.<br />

Sollte die Info-Broschüre „<strong>Heimat</strong> entdecken mit Ringhotels“ diesem Exemplar nicht beiliegen,<br />

dann schicken Sie uns einfach eine E-Mail an info@ringhotels.de.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 5


Fantastische Felsformationen<br />

im Dreiländereck<br />

R E I S E<br />

Das Zittauer Gebirge liegt im Osten von Sachsen an der Grenze zu Tschechien und Polen. Es ist<br />

zwar kleiner und weniger bekannt als das Elbsandsteingebirge südlich von Dresden, aber es hat<br />

mindestens genauso schöne Wanderwege und Gipfel zu bieten. Nostalgiker können es sogar<br />

per Schmalspurbahn erkunden.<br />

6 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Diese Steine regen offensichtlich<br />

die Phantasie der<br />

Betrachter an: Je nach Beschaffenheit<br />

kann man<br />

ihre Umrisse als Nonnen, Saurier,<br />

Teekanne oder gar eine brütende<br />

Henne deuten. Dementsprechend<br />

heißen einige der bekanntesten<br />

Felsformationen im Zittauer Gebirge<br />

so. Auch der Töpfer, ein Berg<br />

am Rande von Oybin, verdankt seinen<br />

Namen wohl einem der zahlreichen<br />

Felsgebilde auf dem langgestreckten<br />

Gipfel: einem Tor, das zwei<br />

Kelchen oder Urnen ähnlich sieht.<br />

Das Zittauer Gebirge und seine bizarre<br />

Form sind vulkanischen Ursprungs<br />

und entstanden vor etwa<br />

900 Millionen Jahren. Wie bei dem<br />

etwas weiter westlich gelegenen Die Nonnenfelsen bei Jonsdorf sind ein beliebtes Ausflugsziel im Zittauer Gebirge.<br />

Elbsandsteingebirge handelt es sich<br />

auch hier um abgelagerten Meeressand, der später durch Von Jonsdorf zu den Nonnenfelsen<br />

vulkanische Aktivität zu Basalt und Phonolith erstarrte.<br />

Benannt ist es nach der an der Grenze zu Polen gelegenen<br />

Stadt Zittau, die zugleich das Zugangstor zu dem Gebiet auf<br />

deutscher Seite ist. Im Zentrum der sehenswerten Altstadt<br />

liegt das Ringhotel Dreiländereck mit seiner Brasserie, in der<br />

eine hervorragende regionale Küche serviert wird. Von Zittau<br />

lässt sich das Wandergebiet im Südosten von Sachsen am<br />

besten zu Fuß und teilweise auch mit dem Rad erkunden. Mit<br />

einer Fläche von gerade einmal 50 Quadratkilometern ist das<br />

Zittauer Gebirge zwar das kleinste Gebirge in Deutschland,<br />

aber als ausgewiesener Naturpark mit weitläufigen Wäldern<br />

hat es Wanderern, Bikern und im Winter sogar Langlauf-, Touren-<br />

und Alpinskifahrern einiges zu bieten.<br />

Der höchste Berg ist die Lausche mit einer Höhe von knapp<br />

793 Metern. Zu ihren Füßen liegen das beschauliche Waltersdorf<br />

sowie das Hotel Sonnebergbaude, das unter der<br />

neuen Marke „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“ firmiert – mehr<br />

dazu lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 22/23. Die dazugehörige<br />

Wirtschaft erfreut sich bei Gästen und Wanderern<br />

großer Beliebtheit. Der Erholungsort weist eine Vielzahl an<br />

sogenannten Umgebindehäusern auf, die Blockbau-, Fachwerk-<br />

und Massivbauweise miteinander verbinden. Typisch<br />

für diese Häuser ist ein hölzernes Stützgerüst mit sichtbaren<br />

Ständern und Rundbögen, die das Obergeschoss sowie<br />

das Dach des Hauses tragen. Waltersdorf ist der westlichste<br />

von vier kleinen Orten im Zittauer Gebirge, die unmittelbar<br />

an der Grenze zu Tschechien liegen.<br />

Das idyllische Bergdorf ist zugleich<br />

Ausgangspunkt für die Wanderung<br />

auf die Lausche, von der man einen<br />

schönen Ausblick auf die Berg- und<br />

Waldlandschaft hat.<br />

Etwas weiter östlich befindet sich das<br />

kleine Gebirgsdorf Jonsdorf. Der staatlich<br />

anerkannte Luftkurort liegt eingebettet<br />

zwischen den Talkesseln des Pochebachs<br />

und des Grundbachs. Die<br />

malerischen Dorfstraßen werden<br />

ebenfalls von den für die Region typischen<br />

Umgebindehäusern geprägt. Zu<br />

den ohnenden Ausflugszielen im Ort<br />

Blick auf die Altstadt von Zittau mit dem<br />

Bergpanorama im Hintergrund.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 7


R E I S E<br />

Den 582 Meter hohen Töpfer erreicht man über verschiedene Wege.<br />

gehören das Schmetterlingshaus und die Waldbühne. Die<br />

größten Attraktionen sind jedoch die vielen Felsformationen,<br />

die Wanderer südlich von Jonsdorf erleben können. Als besonders<br />

sehenswert gelten die begehbaren Felstürme der<br />

Nonnenfelsen, die über Brücken sowie in den Felsen geschlagene<br />

Stufen erreicht werden können. Auf dem Rückweg<br />

lohnt sich der Abstecher zu den nahegelegenen Mühlsteinbrüchen.<br />

Diese bizarren Felsgebilde entstanden während des<br />

Abbaus von Sandstein, der zu Mühlsteinen verarbeitet<br />

wurde. Über den Orgelsteig und Alpenpfad gelangt man entlang<br />

schroffer Felsen in die Jonsdorfer Felsenstadt mit ihren<br />

vielen ungewöhnlichen Formationen. Sie können je nach Perspektive<br />

teils als menschliche Gestalten, teils als Tiere und<br />

Gegenstände gedeutet werden.<br />

Oybin – Burgruine und Töpferberg<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Zittau<br />

Ringhotel Dreiländereck Zittau<br />

Tel.: +49 3583 5550<br />

E-Mail: zittau@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/zittau<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels<br />

in Waltersdorf<br />

Sonnebergbaude<br />

Tel.: +49 35841 3300<br />

E-Mail: waltersdorf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waltersdorf<br />

Ein Fensterbogen der romantischen Burgruine Oybin.<br />

Auf einem der bekanntesten Felsmassive des Zittauer Gebirges,<br />

das die Gestalt eines Bienenkorbes aufweist, erheben<br />

sich die romantischen Ruinen von Burg und Kloster Oybin.<br />

Karl IV., böhmischer König und Kaiser<br />

des Heiligen Römischen Reiches,<br />

machte aus der kleinen Burg Mitte<br />

des 14. Jahrhunderts eine wehrhafte<br />

Anlage. Dieser bedeutende<br />

Staatsmann, in dessen Herrschaftszeit<br />

mit der „Goldenen Bulle“ quasi<br />

das Grundgesetz des Reichs verabschiedet<br />

wurde, hinterließ hier<br />

seine Spuren. Sowohl das Kaiserhaus<br />

als auch das Kloster für den<br />

Orden der Cölestiner, einer Unterabteilung<br />

der Benediktiner, gehen<br />

auf ihn zurück. Neben kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen machten ein Blitzschlag und<br />

ein Felsabriss die Anlage zur malerischen Ruine. Sie wurde<br />

unter anderem von Caspar David Friedrich in einem romantischen<br />

Bild verklärt.<br />

Von Oybin aus starten drei schöne Wanderungen: Sehr beliebt<br />

ist der 582 Meter hohe Töpfer, den man auf verschiedenen<br />

Wegen erreichen kann. Hier kann man neben der Aussichtsplattform<br />

„Böhmische Aussicht“ auch verschiedene<br />

Felsformationen wie Papagei, Schildkröte, Küken oder die eingangs<br />

erwähnte brütende Henne bewundern. Eine andere<br />

Wanderung führt auf den Scharfenstein, einen etwa 25 Meter<br />

hohen Felsbrocken, der von den Einheimischen auch „Lausitzer<br />

Matterhorn“ genannt wird. Von seiner Spitze, die man<br />

auf der Südseite über Treppen und Leitern erreicht, genießt<br />

man eine schöne Aussicht. Das gilt natürlich auch für die<br />

Wanderung auf den Hochwald, den man ebenfalls von Oybin<br />

aus erreicht. Der knapp 750 Meter hohe Gipfel gehört zu den<br />

höchsten im Zittauer Gebirge. Vom Hochwaldturm auf dem<br />

Nordgipfel hat man einen fantastischen Ausblick auf den<br />

Töpfer, den Scharfenstein, den Berg Oybin sowie die Lausche.<br />

Mit Volldampf ins Gebirge<br />

Im Zittauer Gebirge muss man jedoch keineswegs alles zu<br />

Fuß erkunden. Bereits seit 1890 befördern die Dampflokomotiven<br />

der Zittauer Schmalspurbahn Ausflügler und Urlauber<br />

näher an die schönsten Touren und Sehenswürdigkeiten. Am<br />

Zittauer Bahnhof, ganz in der Nähe des historischen Stadtzentrums,<br />

starten die Züge der Schmalspurbahn. Sie umrunden<br />

in gemächlichem Tempo zunächst die Stadt, ehe sie am<br />

Olbersdorfer See vorbeifahren und nach acht Kilometern den<br />

Bahnhof von Bertsdorf erreichen. Das Bahnhofsensemble<br />

wird bis heute von einem Interessenverband liebevoll ge-<br />

8 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

pflegt, sodass man sich wie auf einer kleinen Zeitreise<br />

in die Vergangenheit wähnt. Die Fahrgäste haben<br />

hier die Wahl, entweder nach Oybin oder nach Jonsdorf<br />

weiterzufahren. Ein sehr schöner Ausflug besteht<br />

darin, zunächst nach Jonsdorf oder Oybin zu<br />

fahren, um von dort zum jeweils anderen Ort zu wandern.<br />

Da diese beiden Bahnhöfe der Schmalspurbahn<br />

nur fünf Kilometer voneinander entfernt liegen, ist<br />

das auch für ungeübte Wanderer ein Leichtes.<br />

Eisenbahn-Nostalgiker sollten von Mai bis Oktober<br />

bevorzugt am Wochenende mit der Zittauer Schmalspurbahn<br />

fahren: Dann kommen neben den regulären<br />

täglich verkehrenden Dampfzügen nämlich<br />

gleich drei weitere museale Zuggarnituren abwechselnd<br />

zum Einsatz. Sie verkörpern jeweils eine Zeitepoche<br />

der Geschichte sächsischer Schmalspurbahnen.<br />

Der Sachsenzug entführt die Fahrgäste in die<br />

Zeit der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.<br />

Mit dem Reichsbahnzug fährt man wie einst die Urgroßeltern<br />

in den goldenen Zwanzigern oder den<br />

Dreißigerjahren. Der Zittauer Triebwagen macht dagegen die<br />

Zeit der Nachkriegs-Reichsbahn erlebbar. Die genauen Fahrzeiten<br />

der regulären und musealen Zuggarnituren finden Sie<br />

Die Schmalspurbahn verbindet Zittau mit den Bergdörfern Jonsdorf und Oybin.<br />

unter Zittauer-schmalspurbahn.de. Schöner als mit den alten<br />

Zügen kann man seine Erkundung des Zittauer Gebirges<br />

jedenfalls kaum starten.<br />

Christoph Neuschäffer


50 Jahre <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

mit den Ringhotels<br />

R E I S E<br />

Vor fünf Jahrzehnten wurde die Hotelkooperation Ringhotels aus<br />

der Taufe gehoben. Seitdem hat sich die Marke immer weiterentwickelt<br />

– stets mit dem Ziel, ihren Gästen einen individuellen<br />

Service und heimatgenüssliche Erlebnisse zu bieten. Von der<br />

regionalen Küche bis zu persönlichen Ausflugstipps der Gastgeber.<br />

Aus heutiger Sicht könnte man sagen, dass die Ringhotels<br />

ein Kind der frühen Globalisierung sind.<br />

Denn in den 1960er-Jahren begannen international<br />

operierende Hotelketten in Westdeutschland Fuß<br />

zu fassen. Ihr Erfolg beruhte auf dem Einsatz klassischer Marketing-<br />

und Verkaufsinstrumente,<br />

die damals in<br />

Deutschland noch weitgehend<br />

unbekannt waren.<br />

Kein Wunder, denn<br />

während der wirtschaftlichen<br />

Boom-Jahre der<br />

Nachkriegszeit unter<br />

Bundeskanzler Konrad<br />

Adenauer war die Nachfrage<br />

Gründerjahre: Präsident des Ringhotels e.V. Norbert<br />

Gruber (re.), Vizepräsident Karl Espenlaub<br />

(li.) und Marketing-Direktor Franz-Josef Frenzel.<br />

nach Konsumgü-<br />

tern und Reisen so groß,<br />

dass die Anbieter auch<br />

ohne Marketing kaum<br />

hinterher kamen. Doch zu<br />

Beginn der 1970er-Jahre<br />

erkannten vorausschauende<br />

Hoteliers, dass man<br />

auf die neue Konkurrenz<br />

reagieren musste.<br />

1982 wird Jens Peters (re.) Präsident des Ringhotels<br />

e.V. und Fritz G. Dreesen (li.) Vizepräsident.<br />

So trafen sich im Jahr der<br />

Olympischen Sommerspiele<br />

1972 erstmals vier<br />

Hoteliers, um darüber<br />

nachzudenken, wie man<br />

der wachsenden Marktmacht<br />

der Hotelketten mit<br />

einem wettbewerbsfähigen<br />

Konzept entgegentreten<br />

könnte. Einer von ihnen war<br />

der Hotel- und Marketingfachmann<br />

Franz-Josef Frenzel,<br />

der als Geschäftsführer<br />

ein Hotel in Hanstedt leitete.<br />

Das Ziel der vier Initiatoren:<br />

Die Privathotellerie<br />

als Kulturgut traditioneller<br />

Gastlichkeit mit regionaler<br />

Prägung in einer Kooperation<br />

zu erhalten. Dazu sollte<br />

jedes ungebundene Hotel,<br />

unabhängig von Größe und<br />

Lage, der Kooperation beitreten<br />

können.<br />

Dieser geradezu olympische<br />

Gedanke der vier Hoteliers Das Erscheinungsbild der Ringhotels hat<br />

fiel auf fruchtbaren Boden – sich in den vergangenen 50 Jahren erheblich<br />

verändert, wie das Logo zeigt.<br />

und so wurde die Kooperation<br />

mit 98 Mitgliedern offiziell<br />

am 25. Januar 1973 in Berlin gegründet. In Hanstedt war<br />

der damalige Geschäftsführer und Mitinitiator Franz-Josef<br />

Frenzel so überzeugt von der Idee der Hotelkooperation, dass<br />

er trotz fehlendem Budget mit seiner Frau zuhause im<br />

Wohnzimmer die ersten Ringhotels-Prospekte in Kuverts<br />

steckte und versandfertig machte. Heute ist das Ringhotel<br />

Sellhorn in Hanstedt gemeinsam dem Ringhotel Ahrensburg<br />

garni in Ahrensburg, dem Ringhotel Landhaus Gardels in<br />

10 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Jedes der Mitgliedshotels ist ein Unikat und zeichnet sich<br />

durch die private, sehr persönliche Führung und lokaltypisches<br />

Ambiente aus. Die Bandbreite bei den familiengeführten<br />

Betrieben reicht von professionellen Tagungshotels über<br />

gemütliche Ferienhotels und moderne Wellness-Oasen bis<br />

hin zu Stadthotels.<br />

Achtung, Verwechslungsgefahr<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> – den präsentieren die exzellenten Köche in den<br />

Ringhotels bevorzugt mit regionalen Spezialitäten.<br />

Brunsbüttel, dem Ringhotel Siegfriedbrunnen in Grasellenbach,<br />

dem Ringhotel Johanniterbad in Rottweil und dem<br />

Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall eines von sechs<br />

Gründungsmitgliedern, die die Hotelkooperation vor 50 Jahren<br />

aus der Taufe hoben.<br />

Ein Ring, um sie zu vereinen<br />

Natürlich benötigt eine Kooperation einen wohlklingenden<br />

und einprägsamen Namen. Daher standen die Gründer der<br />

neuen Kooperation vor der Frage, wie sie den Zusammenschluss<br />

von fast 100 Hotels nennen sollten, die noch dazu ein<br />

sehr breites Themenspektrum an Mitgliedshotels aufwiesen?<br />

Zwei Dinge gaben den Ausschlag, dass die Hotelkooperation<br />

heute unter dem Namen Ringhotels e.V. bekannt ist:<br />

Erstens engagierten sich zwei der Initiatoren bereits in „Einkaufsringen“<br />

genannten Genossenschaften. Und zweitens<br />

fanden 1972 die Olympischen Sommerspiele in München<br />

statt. Die Olympische Flagge weist bekanntermaßen fünf<br />

Ringe auf, von denen jeder einen Erdteil symbolisiert. Im Jahr<br />

der Ideenfindung lag der Name für die neue Hotelkooperation<br />

förmlich in der Luft.<br />

Natürlich durfte ein Ring im Logo des zunächst als Ringhotels<br />

Deutschland bekannten Vereins nicht fehlen. Von der<br />

Gründung bis 1990 bildete daher ein ringförmiger Schlüssel<br />

mit Herz das Markenzeichen der Ringhotels. Nach der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands bestand das Logo lange Zeit<br />

aus einem Dreieck und einem Ring. Heute findet sich der<br />

Ring im Schriftzug „Ringhotels Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“.<br />

Ihrer Gründungsidee sind die Ringhotels bis heute treu geblieben:<br />

Die Markenkooperation vereinigt Häuser im Vierund<br />

gehobenen Drei-Sterne-Segment in ganz Deutschland.<br />

Ein erstes Mitgliederverzeichnis der Ringhotels wird kurz<br />

nach der Gründung aufgelegt. Seit 1982 bietet der Reiseplaner<br />

als Gesamtverzeichnis einen handlichen und benutzerfreundlichen<br />

Überblick über alle Ringhotels. Eine weitere Tradition,<br />

die sich praktisch seit Vereinsgründung hält, ist der<br />

Auftritt auf der weltweit größten Tourismusmesse, der ITB.<br />

Bereits ein Jahr nach der Gründung ist der Ringhotels e.V.<br />

erstmals in Berlin vertreten und bis heute ist er jedes Jahr mit<br />

einem eigenen Stand auf der ITB präsent.<br />

Dass der Namenszusatz Ringhotel<br />

anfangs auch seine Tücken<br />

haben konnte, daran erinnert<br />

sich Bernd Kanzow, Geschäftsführer<br />

des Ringhotels<br />

Schorfheide in Joachimsthal<br />

und Präsident des Ringhotels<br />

e.V., mit Rückblick auf seine<br />

Lehrjahre. Bernd Kanzow absolvierte<br />

zwischen 1982 und 1985<br />

seine Ausbildung zum Restaurantfachmann<br />

im damaligen<br />

Ringhotel Strandhalle in<br />

Schleswig. Parallel dazu gab<br />

und gibt es bis heute das Ringhotel<br />

Waldschlösschen – ebenfalls<br />

in Schleswig. „Zu dieser<br />

Zeit war der Name Ringhotel<br />

immer mit dem Namen der jeweiligen<br />

Stadt verbunden. Deshalb<br />

meldeten sich die Mitarbeiter<br />

in beiden Häusern mit Ringhotels e.V..<br />

Bernd Kanzow, Präsident des<br />

„Ringhotel Schleswig, was natürlich<br />

ständig zu Verwechslungen führte“, berichtet Kanzow.<br />

„So kam es, dass regelmäßig Gäste vor einem der beiden<br />

Ringhotels standen, die eigentlich in das andere wollten. Gerade<br />

zu Phasen mit einer vollen Belegung hat das immer zu<br />

Schweißausbrüchen bei den Mitarbeitern geführt, da man ja<br />

nicht wusste, ob man nicht versehentlich das Haus überbucht<br />

hatte“, sagt Kanzow.<br />

Selbstverständlich hat die Hotelkooperation längst ihre<br />

Schlüsse daraus gezogen. Schon seit vielen Jahren ist der<br />

Name Ringhotel mit dem individuellen Namen des jeweiligen<br />

Hauses verbunden – also zum Beispiel Ringhotel Winzerhof<br />

in Rauenberg.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 11


R E I S E<br />

Zum echten <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> gehören neben der regionalen Küche auch deutsche Weine und Sektspezialitäten wie hier von der Mosel.<br />

„Champagner Träume“ in den Ringhotels<br />

Dass die Ringhotels in Sachen Marketing rasch dazulernten,<br />

zeigten sie mit dem Arrangement „Champagner Träume“.<br />

1976 wurden erstmals Hotelübernachtungen in Kombination<br />

mit Zusatzleistungen angeboten. 1982 erhielt dieses Angebot<br />

der Ringhotels den Namen „Champagner Träume“ und<br />

entwickelte sich schnell zu einem Favoriten bei unseren Gästen.<br />

Es enthielt zwei Übernachtungen für zwei Personen inklusive<br />

Halbpension, ein regionales Extra sowie einen prickelnden<br />

Champagnergruß aus dem Hause Ruinart.<br />

Auch zu diesem Angebot erinnert sich Bernd Kanzow an eine<br />

lustige Begebenheit. „Im damaligen Ringhotel Strandhalle in<br />

Schleswig wurde im Rahmen dieses Arrangements zur Begrüßung<br />

der Champagnercocktail „Meeresrauschen“ kredenzt.<br />

Dafür goss man den damals populären Likör Blue Curaçao<br />

mit Champagner auf und verzierte ihn mit einem<br />

Strang Meeresalgen“, erzählt Kanzow. „Die Juniorchefin<br />

hatte die Idee dazu aus dem Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg<br />

mitgebracht, wo das wohl etwas ganz besonderes sein<br />

sollte. Auch die Chefin war von dieser Idee nicht abzubringen,<br />

obwohl die meisten Gäste den Cocktail eher widerwillig bis<br />

gar nicht „genossen“ haben“, berichtet der Präsident des<br />

Ringhotels e.V. schmunzelnd.<br />

Seit 2<strong>01</strong>8 sind die<br />

Ringhotels Teil<br />

einer weltweiten<br />

Kooperation mit<br />

sieben Partnern<br />

aus der Privathotellerie.<br />

Die Globalisierung müssen die Ringhotels heute nicht mehr<br />

fürchten. Ganz im Gegenteil, denn sie haben sich in der Global<br />

Alliance of Private Hotels (GAPH) mit sieben internationalen<br />

Kooperationspartnern zusammengeschlossen. So können<br />

die Gäste die zahlreichen Vorzüge von Ringhotels auch in<br />

den mehr als 750 Partner-Hotels in mehr als 80 Ländern weltweit<br />

genießen.<br />

Ihre Bekanntheit nutzen die Ringhotels auch, um anderen<br />

Menschen Freude zu schenken. So setzen sich die Ringhotels<br />

schon seit vielen Jahren für Familien mit kranken Kindern ein,<br />

in dem sie die 2004 gegründete Kinderhilfe Organtransplantation<br />

(KiO) als Spendenpartner unterstützen. KiO hilft organkranken<br />

Kindern und ihren Familien nicht nur mit Geld,<br />

sondern auch mit Rat und Tat.<br />

12 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Besondere Jubiläen in den Ringhotels<br />

Das Jahr 2023 wird nicht nur für die Hotelkooperation Ringhotels<br />

e.V., sondern auch für das Ringhotel Sellhorn in Hanstedt<br />

ein besonderes Jahr werden. Denn das 1873 gegründete<br />

Hotel wird dann bereits 150 Jahre alt. Die bewegte Geschichte<br />

Deutschlands in dieser langen Zeit spiegelt sich<br />

auch in der Familiengeschichte des inzwischen in 6. Generation<br />

geführten Hauses wieder. Mehr dazu werden Sie in der<br />

nächsten Ausgabe von <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> lesen.<br />

Im Ringhotel Sellhorn in Hanstedt hat mit Nele Landschof (2.v.re.)<br />

und ihrem Bruder Sven Dierksen (li.) die 6. Generation das Haus von<br />

den Eltern Ina Maria und Axel Dierksen (Mitte) übernommen.<br />

Zum 75-jährigen Bestehen neu eröffnet: Das Restaurant „Gütsel“ im<br />

Ringhotel Appelbaum in Gütersloh.<br />

Bereits 2021 konnte das Ringhotel Appelbaum in Gütersloh<br />

sein 75-jähriges Bestehen feiern. Anfang Juli 1946 pachteten<br />

Josef und Mathilde Appelbaum die Gastwirtschaft „Alte Heuwaage“,<br />

die sie 1961 selbst übernehmen konnten. Doch erst<br />

1978, da ist bereits die zweite Generation am Ruder, wird aus<br />

dem Restaurant durch den Anbau von neun Zimmern ein Hotel.<br />

Zwanzig Jahre später übernehmen Andrea und Andreas<br />

Kerkhoff in dritter Generation den Familienbetrieb. 2009 wird<br />

das Haus als Ringhotel Appelbaum in die Hotelkooperation<br />

aufgenommen. Dank des kontinuierlichen Ausbaus sowie<br />

weiterer Verbesserungen erhält es 2<strong>01</strong>3 den vierten Stern und<br />

wird 2020 in „Westfälisch genießen“ aufgenommen.<br />

Der Ringhotels ReisePlaner wird seit der Gründung der Hotelkooperation<br />

jedes Jahr neu aufgelegt. Optisch war und ist er jeweils ein<br />

Spiegelbild seiner Zeit.<br />

Wie das Ringhotel Appelbaum haben sich alle Ringhotels in<br />

fünf Jahrzehnten weiterentwickelt und sich so auf die gestiegenen<br />

Erwartungen der Gäste eingestellt, ohne ihre Herkunft<br />

zu vergessen. Mit dem Markenversprechen „Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

erleben“ drücken die Ringhotels ihre Verbundenheit<br />

mit ihrer jeweiligen Region aus. Zum Beispiel in den vielen<br />

regionalen und saisonalen Gerichten der Küche, die im<br />

Rahmen eines <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong>-Menüs probiert werden können.<br />

Natürlich tragen auch das lokaltypische Ambiente der<br />

Räumlichkeiten oder die täglichen Aktivitäten in der Region<br />

dazu bei, dass die Gäste eine der vielen deutschen Regionen<br />

hautnah erleben können. Dabei ist nicht nur Kreativität, sondern<br />

auch Tradition im Spiel. Viele Ringhotels werden seit Generationen<br />

von einer Familie geführt – und mit jeder neuen<br />

Generation wird auch die Gründungsidee der Ringhotels neu<br />

belebt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 13


R E I S E<br />

Wir haben für Sie renoviert!<br />

Die Ringhoteliers investieren ständig in ihre Häuser, um ihren Gästen noch mehr<br />

Service und Komfort bieten zu können.<br />

integrieren und dem Schwarzwald anpassen“,<br />

erläutert Manuela Döhler.<br />

Eine rundum erneuerte Elektrik sowie<br />

teilweise neue Wasser- und Heizungsleitungen<br />

mit neuen Heizkörpern sorgen<br />

für mehr Komfort. Mit einer Cloudbasierten<br />

Telefonanlage, einer neuen<br />

WLAN-Struktur im gesamten Haus inklusive<br />

Router und Access Points sowie<br />

neuen Tablets mit Telefon-App und einer<br />

digitalen Gästemappe ist das Ringhotel<br />

Pflug auf dem neuesten Stand der<br />

Technik. „Wir haben ganz im Sinne unserer<br />

Gäste in die Digitalisierung investiert“,<br />

sagt Stefan Döhler.<br />

Manuela und Stefan Döhler, Gastgeber<br />

im Ringhotel Pflug in Oberkirch, haben<br />

bereits im vergangenen Jahr eine sommerliche<br />

Lounge für Speisen und Getränke<br />

eingerichtet (Bild oben). Auf der<br />

großen Terrasse mit 40 Sitzplätzen, im<br />

Schatten von alten Bäumen und Sonnenschirmen,<br />

können die Gäste auf bequemen<br />

Loungemöbeln und Sonnenliegen<br />

einen Drink, ein Bier oder einen<br />

Apero genießen.<br />

Zu Beginn des Jahres <strong>2022</strong> wurden die<br />

Zimmer im Altbau des Ringhotels, der<br />

aus dem Jahr 1716 stammt, einer<br />

gründlichen Renovierung unterzogen.<br />

Dabei wurde eine<br />

Reihe von Standard-Doppelzimmern<br />

zu gemütlichen Komfort-<br />

Einzelzimmern umgebaut, die<br />

den Wünschen alleinreisender<br />

Gäste und Gruppen entgegen<br />

kommen (Bild links unten).<br />

Zudem sind einige Standard-<br />

Einzelzimmer zu großzügigen<br />

Doppelzimmern zusammengelegt<br />

worden, die bei Bedarf um<br />

ein drittes Bett erweitert werden<br />

können. Die Bäder wurden<br />

vergrößert und glänzen mit einer<br />

komplett neuen Ausstattung.<br />

Frische Tapeten und Farben sorgen<br />

für eine angenehme Atmosphäre.<br />

Neue Zimmermöbel und Flachbildschirm-Fernseher<br />

runden den Komfort<br />

ab. „Mit dem hellen Holz, dem grünen<br />

Hintergrund und dem unaufgeregten<br />

Design möchten wir uns in die Region<br />

In Herdecke unterzieht das Ringhotel<br />

Zweibrücker Hof in seinem Stammhaus<br />

derzeit weitere 34 Zimmer inklusive der<br />

Bäder einer Kernsanierung. Dabei werden<br />

sie auch mit einer neuen Klimaanlage<br />

ausgestattet. Stilistisch sind die<br />

Zimmer nach dem Motto „Wohnen im<br />

Grünen“ gehalten – dazu tragen auch<br />

entsprechende <strong>Heimat</strong>bilder bei. Bereits<br />

in den vergangenen beiden Jahren<br />

hat das Ringhotel 20 Zimmer renoviert<br />

und den Ruhrfestsaal rundumerneuert.<br />

14 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Das Ringhotel Friederikenhof in Lübeck-Oberbüssau<br />

hat seinen Wellnessbereich<br />

erweitert (Bild oben links). Neben<br />

einer Finnischen Sauna stehen den<br />

Gästen jetzt auch eine Biosauna und<br />

eine Infrarotkabine zur Verfügung. Für<br />

Entspannung nach dem Saunagang<br />

dienen der Ruheraum mit zehn Liegen<br />

sowie ein Massageraum. Bis zum<br />

Herbst <strong>2022</strong> wird im Außenbereich<br />

noch eine Feldsauna errichtet.<br />

Im Ringhotel Sellhorn in Hanstedt können<br />

sich die Gäste in 18 Zimmern über<br />

frisch renovierte Badezimmer freuen.<br />

Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie<br />

hatte das Ringhotel einige Landhauszimmer<br />

mit Balkon neu gestaltet und<br />

eingerichtet. Die für Allergiker geeigneten<br />

Zimmer mit Dusche und WC sind<br />

mit Eichenmöbeln einer regionalen<br />

Tischlerei ausgestattet.<br />

Im Ringhotel Bömers Mosel Landhotel<br />

garni in Alf/Mosel wurden bereits im vergangenen<br />

Jahr umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />

in den Zimmern und im<br />

Bereich der Rezeption durchgeführt. Dadurch<br />

sind jetzt fast alle Zimmer für Allergiker<br />

geeignet. Als besonderen Service<br />

haben die Gastgeber 14 neue 7-Gang-<br />

Fahrräder des in Remagen ansässigen<br />

Herstellers Schauff angeschafft, die den<br />

Gästen kostenlos zur Verfügung stehen,<br />

wenn sie über die Ringhotels-Plattform<br />

oder direkt buchen.<br />

Das Ringhotel sKreuz in Steinheim/<br />

Heidenheim hat sich für dieses Jahr einiges<br />

an Renovierungsarbeiten vorgenommen.<br />

Aktuell werden zwei Restauranträume<br />

umgebaut, um dort ein<br />

neues Konzept umsetzen zu können.<br />

Dazu gehört auch der Umbau des Frühstücksbereichs.<br />

Mit Lehmputz, Zirbenholz,<br />

Holzlampen und Schafwolldecken<br />

setzt die Gastgeberfamilie Maier besonders<br />

auf Naturmaterialien. Neben<br />

der Innenarchitektur macht Marc Maier<br />

als ausgebildeter Schreiner sämtliche<br />

Holzarbeiten für den Umbau selbst. Im<br />

Sommer wird der Kratersaal zu einem<br />

neuen Eventraum für Tagungen mit direktem<br />

Zugang zum Garten umgebaut.<br />

In Höxter hat das Ringhotel Niedersachsen<br />

seine neue Saunalandschaft<br />

fertiggestellt (Bild oben rechts). Die<br />

Gäste haben nun die Wahl zwischen einer<br />

90° Celsius heißen Sauna, einem<br />

milderen Sanarium sowie einem<br />

Dampfbad. Darüber hinaus werden aktuell<br />

noch 25 Zimmer renoviert.<br />

Das Ringhotel Kurhaus Ochs in Schmitten/Taunus<br />

hat den Corona-bedingten<br />

Lockdown dazu genutzt, in der oberen<br />

Etage acht Doppelzimmer mitsamt Bädern<br />

zu renovieren (Bild unten). Die Teppiche<br />

wurden entfernt, sodass die<br />

Räume nun für Allergiker geeignet sind.<br />

Frische und warme Farben sorgen für<br />

eine angenehme Atmosphäre. Die Nähe<br />

zur Natur kommt auch in den schönen<br />

Taunus-Bildern zum Ausdruck, die im<br />

Ringhotel zu sehen sind. Sie stammen<br />

von dem in Schmitten beheimateten<br />

Naturfotografen Hendrik Eifert.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 15


Außergewöhnliche Orte<br />

in Deutschland<br />

R E I S E<br />

Eine faszinierende Burgruine über dem Rhein, ein verwunschener Bergsee oder ein historisches<br />

Kloster an Europas zweitlängstem Fluss – um das zu sehen und zu erleben muss<br />

man nicht in ferne Länder reisen. Wir zeigen Ihnen überraschende Reiseziele zwischen<br />

Flensburg und Garmisch, von denen Sie vielleicht noch gar nicht wussten, dass es sie gibt.<br />

Geierlay – spektakuläre<br />

Hängeseilbrücke im Hunsrück<br />

Diese 360 Meter haben es in sich! So lang spannt sich die Hängeseilbrücke<br />

Geierlay über das Mörsdorfer Bachtal, das die Orte<br />

Mörsdorf und Sosberg voneinander trennt. Die Lauffläche von<br />

gerade einmal 85 Zentimetern vermittelt bei der Überquerung<br />

der 100 Meter über dem Talboden schwebenden Brücke das Gefühl<br />

eines Drahtseilakts. Dabei sind die Wanderer dank des fast<br />

anderthalb Meter breiten Seilgeländers natürlich gut gesichert.<br />

Aufregend ist es trotzdem, in der Mitte der Brücke die grandiose<br />

Aussicht auf die Baumkronen sowie den Hunsrück zu genießen.<br />

Die erste Idee zum Bau der Brücke hatten die Mörsdorfer 2006<br />

im Zuge der Dorferneuerung. Doch nur dank der Hartnäckigkeit<br />

dreier Bürger, von denen einer später Bürgermeister wurde,<br />

beschloss die Gemeinde 2<strong>01</strong>0 tatsächlich den Bau, um den Tourismus<br />

in der Wanderregion anzukurbeln. Mit Erfolg, denn das<br />

1,14 Millionen Euro teure Bauwerk, das am 3. Oktober 2<strong>01</strong>5 eingeweiht<br />

wurde, zieht seitdem die Besucher magisch an.<br />

Die Hängeseilbrücke Geierlay<br />

ist vom Ringhotel Bömers<br />

Mosel Landhotel garni in Alf/<br />

Mosel in etwas mehr als 30<br />

Minuten Fahrtzeit erreichbar.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Alf an der Mosel<br />

Ringhotel Bömers Mosel Landhotel garni<br />

Tel.: +49 6542 2310<br />

E-Mail: alf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/alf<br />

16 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Schrecksee – blaues Kleinod in den Alpen<br />

So viel vorweg: Dieses Juwel offenbart sich nur denen, die bereit sind, den rund 7,5 Kilometer<br />

langen Aufstieg von Hinterstein auf sich zu nehmen. Dabei müssen rund 1000<br />

Höhenmeter bewältigt werden. Das erfordert neben einer guten Kondition und Trittsicherheit<br />

auch genügend Proviant und die richtige Ausrüstung. Wer Flip Flops bevorzugt,<br />

sollte woanders baden gehen. Der Schrecksee liegt nämlich in einem Hochtal in den Allgäuer<br />

Alpen und wird von eindrucksvollen Bergen umrahmt.<br />

Der Bergsee verdankt seine heutige Form dem Elektrizitätswerk in Hinterstein. Das<br />

staute den See in den 1950er-Jahren auf, wodurch der Wasserspiegel um etwa acht Meter<br />

anstieg. So wurde aus einer ehemaligen Landzunge eine kleine grüne Insel, die heute<br />

inmitten des Sees liegt. Wer die Bergidylle erleben<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

möchte, wandert von Hinterstein durch das Ostrachtal<br />

bis zur verfallenen Taufersalpe. Von dort geht es<br />

hinauf zum Schrecksee. Der Ausgangsort der Wanderung<br />

kann in gut 30 Minuten Fahrtzeit vom Ringhotel<br />

Nebelhornblick in Oberstdorf erreicht werden.<br />

Oberstdorf<br />

Ringhotel Nebelhornblick<br />

Tel.: +49 8322 96420<br />

E-Mail: oberstdorf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/oberstdorf<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 17


R E I S E<br />

Drachenfels – Burgruine mit Rheinblick<br />

Auf der rechten Seite des Rheins, zwischen Königswinter und Bad Honnef, ragt ein markanter Felsen am Ufer auf, der von einer<br />

weithin sichtbaren Burgruine gekrönt wird. Es ist der 321 Meter hohe Drachenfels, dem auch die ehemalige Burg ihren<br />

Namen verdankt. Die strategisch günstige Lage veranlasste im Mittelalter den Kölner Bischof dazu, auf dem Vulkanfelsen<br />

eine Festung zu errichten. Diese wurde 500 Jahre später im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört. Heute ist der Drachenfels<br />

nicht nur der bekannteste Berg des Siebengebirges, sondern auch eines der beliebtesten Ausflugsziele am Rhein.<br />

Zwei Wanderwege sowie die 1883 eröffnete Drachenfelsbahn, Deutschlands älteste betriebene<br />

Zahnradbahn, führen auf das Felsplateau. Von ihm genießt man einen fantast ischen Blick über<br />

das Rheintal. Alle Wege starten am Bahnhof der Drachenfelsbahn in Königswinter. Der sogenannte<br />

Eselsweg mit seinen tollen Ausblicken ist die klassische Route. Etwas länger dauert der<br />

ebenfalls gut ausgeschilderte Weg durch das Nachtigallental. Königswinter liegt nur eine halbe<br />

Stunde Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn entfernt.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 2228 60040<br />

E-Mail: remagen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

18 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Kloster Weltenburg – Bierbrauer am Donaudurchbruch<br />

Welcher Mönch um das Jahr 600 auf die grandiose Idee kam, ausgerechnet hier ein Kloster zu errichten, lässt sich nicht mit Gewissheit<br />

sagen. Doch gut gewählt war der Ort allemal, denn er ist von drei Seiten durch die Donau geschützt. Bei der Weltenburger<br />

Enge, an der das Kloster liegt, passiert die Donau bis zu 80 Meter hohe Felswände. An der engsten Stelle ist sie nur noch 110 Meter<br />

breit, dafür jedoch 20 Meter tief.<br />

Dass die Benediktinerabtei heute weit über Bayern hinaus bekannt ist, verdankt sie einer besonderen<br />

Handwerkskunst ihrer Mönche: Die brauen nachweislich seit dem Jahr 1050 Bier – das macht Weltenburg<br />

zur ältesten Klosterbrauerei der Welt. Und wo könnte man dieses Bier besser genießen als<br />

im Biergarten im Klosterhof? Der ihn umgebende barocke Konventbau sowie die Klosterkirche Weltenburg<br />

wurden von den Gebrüdern Asam ausgestaltet. Der Donaudurchbruch und das Kloster können<br />

vom Ringhotel Die Gams in Beilngries in 45 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto erreicht werden.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Beilngries<br />

Ringhotel Die Gams<br />

Tel.: +49 8461 6100<br />

E-Mail: beilngries@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/beilngries<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 19


R E I S E<br />

Winterberg-Silbach – der Bergsee am Meisterstein<br />

Nicht weit von dem zu Winterberg gehörenden Örtchen Silbach liegt ein kleiner Bergsee, der von steilen Felswänden umgeben<br />

ist. Er ist ein Überbleibsel aus der Zeit des oberirdischen Tagebaus im Sauerland. In den 1930er-Jahren wurde dort Diabas, ein<br />

vulkanisches Gestein, abgebaut. Das vor circa 300 Millionen Jahren hier an die Erdoberfläche beförderte Gestein kam vornehmlich<br />

für den Bau der Straßen und Bahntrassen im Hochsauerlandkreis zum Einsatz. Als die letzten Tagebauarbeiter abzogen,<br />

hinterließen sie eine riesige Mulde, die sich allmählich mit Grund- und Regenwasser füllte und den heutigen See bildete.<br />

In Silbach erinnern vier ehemals im Bergbau verwendete Loren an diese Zeit. Sie stehen am Parkplatz<br />

in der Ortsmitte, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Von dort folgt man dem Stollenweg in<br />

nördlicher Richtung auf den Gipfel des 636 Meter hohen Meistersteins. Von der Aussichtsplattform<br />

des zum Rothaargebirges gehörenden Bergs kann man in den türkis-blauen See schauen. Der See<br />

selbst ist nicht zugänglich, weil der ehemalige Steinbruch einem niederländischen Outdoor-Unternehmen<br />

gehört, das dort Klettersteige eingerichtet hat. Winterstein-Silbach liegt weniger als eine<br />

halbe Stunde Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel Posthotel Usseln in Willingen entfernt.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Willigen<br />

Ringhotel Posthotel Usseln<br />

Tel.: +49 5632 94950<br />

E-Mail: willingen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/willingen<br />

20 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Die Porta Nigra in Trier ist das<br />

besterhaltene römische Stadttor<br />

Deutschlands.<br />

Mit dem Rad zu den Römern<br />

E R L E B N I S<br />

Wer sich auf die Spuren des Alten Roms begeben möchte, muss nicht nach Italien fahren. Von<br />

einigen Ringhotels im Süden und Westen Deutschlands genügt ein Fahrrad oder E-Bike, um<br />

historische Bauwerke, Ausgrabungsorte und Römermuseen zu erreichen.<br />

Vor 2000 Jahren erstreckte<br />

sich das Römische Reich bis<br />

nach Germanien. Die vielen<br />

dort lebenden Stämme zu<br />

unterwerfen, gelang dem einstigen<br />

Weltreich jedoch nie. Um die Grenze<br />

zwischen römischer Zivilisation und<br />

den als Barbaren angesehenen Germanen<br />

zu schützen, errichteten sie<br />

dort eine Verteidigungsanlage: den<br />

Limes. An dieser mehr als 1000 Kilometer<br />

langen Grenzanlage, die aus<br />

drei zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählenden Abschnitten besteht, hinterließen<br />

die Römer die meisten<br />

Spuren.<br />

Das Polydus-Mosaik im Rheinischen Landesmuseum<br />

in Trier zeigt den Wagenlenker Polydus, der einen<br />

Oliven- und Palmzweig als Siegestrophäen hält.<br />

Von Alf an der Mosel zur<br />

Landesausstellung in Trier<br />

Eine der schönsten Radstrecken in<br />

Deutschland ist die fast 200 Kilometer<br />

lange Tour zwischen Koblenz und<br />

Trier. Mitten drin liegt das Ringhotel<br />

Bömers Mosel Landhotel garni in Alf/<br />

Mosel. In diesem Sommer lohnt sich<br />

die Tour ganz besonders, denn in Trier<br />

findet vom 25. Juni bis 27. November<br />

<strong>2022</strong> die Landesausstellung „Der Untergang<br />

des Römischen Reiches“ statt.<br />

Das Rheinische Landesmuseum Trier<br />

macht mit internationalen Spitzenexponaten<br />

die Geschichte des Römi-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 21


E R L E B N I S<br />

schen Reiches vom dritten bis fünften<br />

Jahrhundert nach Christus lebendig<br />

und zeigt, welche Ereignisse<br />

und Prozesse zu seinem Niedergang<br />

führten. Parallel dazu wird<br />

das Museum am Dom Trier sich der<br />

Rolle des Christentums sowie dem<br />

grundlegenden Wandel der religiösen<br />

Welt in dieser Übergangszeit<br />

widmen. Das Stadtmuseum Simeonstift<br />

Trier spürt anhand zahlreicher<br />

hochkarätiger Kunstwerke<br />

dem Fortleben des Römischen Reiches<br />

in der europäischen Geistesund<br />

Kulturgeschichte nach.<br />

In Deutschlands ältester Stadt, die<br />

von den Römern sehr wahrscheinlich<br />

16 Jahre vor unserer Zeitrechnung<br />

als Augusta Treverorum gegründet<br />

wurde, findet man noch<br />

mehr Spuren der Römer. Als spätrömische<br />

Kaiserresidenz und größte<br />

Römermetropole nördlich der Alpen<br />

beeindruckt Trier mit monumentalen<br />

Römerbauten, die zum<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Alf an der Mosel<br />

Ringhotel Bömers Mosel Landhotel garni<br />

Tel.: +49 6542 2310<br />

E-Mail: alf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/alf<br />

Beilngries<br />

Ringhotel Die Gams<br />

Tel.: +49 8461 6100<br />

E-Mail: beilngries@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/beilngries<br />

Heidenheim/Steinheim<br />

Ringhotel sKreuz<br />

Tel.: +49 7329 96150<br />

E-Mail: heidenheim@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/heidenheim<br />

Rieste<br />

Ringhotel Alfsee Piazza<br />

Tel.: +49 5464 921225<br />

E-Mail: rieste@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rieste<br />

Schmitten<br />

Ringhotel Kurhaus Ochs<br />

Tel.: +49 6084 480<br />

E-Mail: schmitten@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/schmitten<br />

In der privaten Burg Kipfenberg befindet sich das sehenswerte Römer und Bajuwaren Museum.<br />

UNESCO-Weltkulturerbe zählen.<br />

Das Wahrzeichen der Stadt ist<br />

denn auch das um 170 gebaute<br />

Stadttor Porta Nigra. Dass die Moselregion<br />

Deutschlands ältestes<br />

Weinbaugebiet ist, verdankt sie<br />

übrigens ebenfalls den Römern.<br />

Von Schmitten im Taunus<br />

zur Saalburg<br />

Der Taunus ist mit seinen Wäldern<br />

und Bergen ein wunderbares<br />

Gebiet für Radtouren. Anspruchsvollere<br />

Steigungen können<br />

bei Bedarf mithilfe eines E-<br />

Bikes gut bewältigt werden. Nur<br />

14 Kilometer vom Ringhotel Kurhaus<br />

Ochs in Schmitten liegt mit<br />

der Saalburg ein besonderes<br />

Ausflugsziel. Das ehemalige Römerkastell<br />

liegt am Saalburgpass,<br />

der schon in der Antike einen<br />

natürlichen Übergang von<br />

der Ebene des Mains in das Siedlungsgebiet<br />

der Germanen bildete.<br />

Hier errichteten römische Truppen Anfang des zweiten<br />

Jahrhunderts eine Befestigungsanlage aus Holz, um diesen<br />

wichtigen Verkehrsweg zu kontrollieren. Um das Jahr 135<br />

wurden 600 Fußsoldaten und Reiter dorthin verlegt. Sie bauten<br />

das Kastell immer weiter aus. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

entstand ein Lagerdorf, in dem die Familien der Soldaten<br />

sowie Händler und Handwerker wohnten. Eine große Badeanlage,<br />

eine Herberge, ein Tempel und andere öffentliche<br />

Bauten brachten römische Lebensart bis an die Grenze des<br />

Reiches. Rund 150 Jahre später gaben die Römer die Saalburg<br />

auf und zogen sich auf das Westufer des Rheins zurück.<br />

Auf den antiken Fundamenten der Anlage entstand zwischen<br />

1897 und 1907 die Rekonstruktion des Saalburg-Kastells.<br />

Es bietet einen nahezu originalgetreuen Eindruck eines<br />

römischen Kastells am Limes. In den Innenräumen veranschaulicht<br />

das Saalburgmuseum mit zahlreichen Ausgrabungsfunden<br />

das Leben seiner Bewohner. Vom Haupteingang<br />

des Kastells führt der 2,4 Kilometer lange „Rundweg<br />

Saalburg“ zu versteckten archäologischen Denkmälern und<br />

anschaulichen Rekonstruktionen römischer Wohnhäuser,<br />

Tempel und Heiligtümer.<br />

Von Beilngries nach Kipfenberg und Pfünz<br />

Mitten im herrlichen Naturpark Altmühltal liegt das Ringhotel<br />

Die Gams in Beilngries. Von dort können die Gäste gleich<br />

22 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Das Römerkastell Saalburg im Taunus wurde um die vorige Jahrhundertwende<br />

fast vollständig rekonstruiert. Einst diente die Anlage der Sicherung des Limes.<br />

Das Limesmuseum in Aalen umfasst das Ausgrabungsareal eines Reiterkastells<br />

aus dem zweiten Jahrhundert.<br />

zwei Radtouren zu Ausflugszielen machen, die sie in die Zeit<br />

des Alten Roms zurückführen. Der Altmühl flussaufwärts folgend,<br />

erreicht man nach 16 Kilometern das Städtchen Kipfenberg,<br />

durch das einst der Limes verlief. Vom Kastell Böhming,<br />

auf dessen Gelände heute eine Kirche steht, sind noch<br />

die Umrisse deutlich erkennbar. Am nördlichen Ortsrand von<br />

Kipfenberg kann man entlang von Wegmarkierungen einem<br />

Stück des Obergermanisch-Rätischen Limes folgen und einen<br />

rekonstruierten Limesturm besichtigen. Im Römer und<br />

Bajuwaren Museum im Vorhof der Burg Kipfenberg werden<br />

der Aufbau des Limes sowie Funde aus der Zeit sehr anschaulich<br />

dargestellt. Von Kipfenberg gelangt<br />

man nach weiteren 17 Kilometern<br />

flussaufwärts nach Pfünz. Dort können<br />

Teile eines restaurierten Kastells besichtigt<br />

werden.<br />

Von Heidenheim/Steinheim<br />

zum Limesmuseum Aalen<br />

Wer an einen römischen Soldaten<br />

denkt, hat meist den Legionär mit<br />

Schild, Helm und Wurfspeer vor Augen.<br />

Zur Bewachung des Limes setzten die<br />

Römer neben Legionären auch auf Reiterei<br />

als mobile Einsatzgruppe. Das<br />

zeigt sich vor allem im Limesmuseum<br />

Aalen. Das 2<strong>01</strong>9 nach längerem Umbau<br />

wiedereröffnete Römermuseum befindet<br />

sich nämlich auf dem teilweise freigelegten<br />

Gelände des ehemals größten<br />

römischen Reiterkastells nördlich<br />

der Alpen. Rund 1000 Reiter waren im<br />

zweiten Jahrhundert dort stationiert.<br />

Wie sie lebten und welche Aufgaben sie<br />

Rekonstruktion einer Lorica Segmentata<br />

(Schienenpanzer) im archäologischen Museum<br />

und Park Kalkriese.<br />

im Garnisonsalltag erfüllten, wird im Limesmuseum anhand<br />

von zahlreichen antiken Funden anschaulich gezeigt. Das<br />

Limesmuseum Aalen liegt 25 Kilometer vom Ringhotel sKreuz<br />

in Steinheim/Heidenheim entfernt und kann von dort aus im<br />

Rahmen einer schönen Tour durch den östlichen Teil der<br />

Schwäbischen Alb besucht werden.<br />

Von Rieste zum Ort der Varusschlacht<br />

Nur 15 Kilometer vom Ringhotel Alfsee Piazza in Rieste entfernt<br />

liegt der Ort, den viele Historiker für den Schauplatz der<br />

historisch bedeutsamen Schlacht im<br />

Teutoburger Wald halten. Das Museum<br />

und Park Kalkriese erinnert an<br />

den Kampf im Jahr 9 nach Christus, der<br />

auch nach dem römischen Feldherr<br />

Publius Quinctilius Varus benannt ist.<br />

In der Varusschlacht wurden drei römische<br />

Legionen durch die von Arminius<br />

angeführten Germanen aufgerieben.<br />

Besucher können in den Museumsräumen<br />

sowie dem angeschlossenen Freilichtmuseum<br />

viel über die geschichtlichen<br />

Zusammenhänge sowie die zahlreichen<br />

Indizien, die für Kalkriese als<br />

Ort der Varusschlacht sprechen, besichtigen.<br />

Die verheerende Niederlage<br />

der Römer in Germanien stellt insofern<br />

einen wichtigen Wendepunkt der<br />

deutschen Geschichte dar, weil sie die<br />

weitere Expansion Roms in Richtung<br />

Elbe stoppte. Und weil sie zur Errichtung<br />

des Limes führte, von dem bis<br />

heute so viele Spuren erhalten sind.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 23


Eldorado für Natur und Radler<br />

E R L E B N I S<br />

In Deutschland gibt es mehr als 100 Naturparks. Viele von ihnen sind sehr gut für ausgedehnte<br />

Radtouren erschlossen und führen durch unterschiedlichste Landschaften. Dazu gehören das<br />

nördlich von Berlin gelegene Biosphärenreservat Schorfheide Chorin, der Naturpark Lauenburgische<br />

Seen in Schleswig-Holstein sowie der Naturpark Hohe Mark in Nordrhein-Westfalen.<br />

24 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Blick über den südlichen<br />

Werbellinsee und die<br />

angrenzende Wald- und<br />

Heidelandschaft.<br />

Durch die Schorfheide nach Chorin<br />

Als ein Paradies für Radfahrer und E-Biker präsentiert sich das<br />

nordöstlich von Berlin gelegene Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.<br />

Die Schorfheide, eines der größten zusammenhängenden<br />

Waldgebiete Deutschlands, entstand während<br />

der letzten Eiszeit. Sie ist vor allem durch den stetigen<br />

Wechsel zwischen unterschiedlich ausgeformten Waldgebieten,<br />

weitläufigen Heidelandschaften und viele kleinere<br />

Seen geprägt. Nicht weniger als 240 Seen gibt es in dem in<br />

Brandenburg gelegenen Reservat – in einigen von ihnen<br />

kann man auch baden.<br />

Ein günstiger Ausgangspunkt für Entdeckungstouren ist das<br />

im Naturschutzgebiet in der Nähe des Werbellinsees gelegene<br />

Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal. Es besteht aus<br />

einem markanten Neubau sowie dem historischen Jagdschloss<br />

Hubertusstock. Das Jagdschloss nutzten zuerst die<br />

preußischen Könige und deutschen Kaiser, später wussten es<br />

auch die Reichspräsidenten der Weimarer Republik zu schätzen.<br />

Die Regierung der DDR verwendete es als Gästehaus,<br />

ehe es nach der Wende privatisiert wurde und nun den Gästen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Mitten in der Schorfheide liegt das beeindruckende Kloster Chorin.<br />

Von Joachimsthal gelangt man mit dem Rad zum UNESCO-<br />

Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin, das man dann zu Fuß<br />

näher erkunden kann: Dabei handelt es sich um einen der<br />

größten zusammenhängenden Tiefland-Buchenwälder der<br />

Welt. Seine Bäume wachsen auf eiszeitlichen Sand- und<br />

Lehmschichten. In diesem unberührten Urwald finden seltene<br />

Arten wie Kranich, Seeadler und Schwarzstorch ideale<br />

Lebensbedingungen vor, auch Biber und Fischotter können<br />

mit etwas Glück beobachtet werden.<br />

Kloster Chorin und Schiffshebewerk<br />

Niederfinow<br />

Den Naturgenuss auf dem Rad kann man mit dem Besuch<br />

zweier besonderer Bauwerke verbinden: Zum einen das ehemalige<br />

Zisterzienserkloster Chorin mit seinen eindrucksvollen<br />

ziegelroten Fassaden und der Klosterkirche, die im späten<br />

13. Jahrhundert errichtet wurde. Das etwa 17 Kilometer südöstlich<br />

von Joachimsthal gelegene Kloster gilt als Schlüsselwerk<br />

der norddeutschen Backstein-Gotik. Hier wurde nach<br />

berühmten Vorbildern wie den Domen von Paris, Siena und<br />

Köln die gotische Ornament-Verzierung bei einem Backsteingebäude<br />

verwirklicht. Zum anderen<br />

bietet das 25 Kilometer südöstlich<br />

von Joachimsthal gelegene<br />

Schiffshebewerk Niederfinow einige<br />

bauliche Superlative: Der riesige<br />

Fahrstuhl für Schiffe ist mit<br />

60 Metern Höhe, 94 Metern<br />

Länge und 27 Metern Breite<br />

Europas größtes Bauwerk dieser<br />

Art. Dank ihm gelangen Schiffe<br />

vom Oder-Havel-Kanal in die tiefer<br />

gelegene Oder – oder umgekehrt.<br />

Weitere Informationen zu<br />

Besichtigungen und Betrieb des<br />

Schiffshebewerks finden Sie unter<br />

Schorfheide-chorin.de.<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 25


E R L E B N I S<br />

Ratzeburg liegt inmitten des schönen<br />

Naturparks Lauenburgische Seen.<br />

Naturpark Lauenburgische Seen<br />

Die Landschaft des im äußersten Südosten Schleswig-Holsteins<br />

gelegenen Herzogtums Lauenburg wurde wie die<br />

Schorfheide Chorin maßgeblich durch die letzte Eiszeit geprägt.<br />

Die Hügellandschaft beginnt südlich von Lübeck und<br />

erstreckt sich bis zur Elbe in Lauenburg – der Grenze zu Niedersachsen.<br />

Im Osten verlief auf 85 Kilometern die Staatsgrenze<br />

zur DDR, in deren Sperrgebiet sich die Natur jahrzehntelang<br />

vielerorts nahezu ungestört entwickeln konnte.<br />

In dem etwa 35 Kilometer langen und 17 Kilometer breiten<br />

Areal des Naturparks Lauenburgische Seen liegen Teile dieses<br />

wertvollen Gebietes. Neben einer Vielzahl an kleinen Gewässern<br />

gehören auch zwei der größten<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Ahrensburg<br />

Ringhotel Ahrensburg garni<br />

Tel.: +49 4102 51560<br />

E-Mail: ahrensburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ahrensburg<br />

Lübeck<br />

Ringhotel Jensen<br />

Tel.: +49 451 702490<br />

E-Mail: luebeckjensen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luebeckjensen<br />

Lübeck<br />

Ringhotel Friederikenhof<br />

Tel.: +49 451 800880<br />

E-Mail:<br />

luebeckfriederikenhof@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luebeckfriederikenhof<br />

Seen Schleswig-Holsteins ganz oder<br />

teilweise dazu: im Norden ist es der<br />

Ratzeburger See, im Süden die westliche<br />

Hälfte des Schaalsees. Er ist mit<br />

72 Meter Tiefe der tiefste See im Norden<br />

Deutschlands und hat als Rastplatz<br />

für Zugvögel eine weit über die<br />

Region hinausgehende Bedeutung.<br />

Die „Naturparktour“ als<br />

Tagesausflug<br />

Durch Kiefern- und Mischwälder radelt man auf der „Naturparktour“.<br />

Wald und Wasser sind die prägenden<br />

Elemente des von zahlreichen Radwanderwegen<br />

durchzogenen Naturparks<br />

Lauenburgische Seenplatte.<br />

Eine besonders schöne Strecke ist die<br />

38 Kilometer lange „Naturparktour“.<br />

Sie führt Radfahrer rund um Ratzeburg<br />

und Mölln sowie an die Ufer verschiedener Seen. Im Behlendorfer<br />

Forst und im Bartelsbusch durchquert man artenreiche<br />

Laubwälder. Sogenannte Sölle, kleine, runde Gewässer, und<br />

Erlenbrüche zeigen sich immer wieder als Relikte der letzten<br />

Eiszeit. Von Anker, wo regelmäßig Störche brüten, bis Lankau<br />

führt der Weg entlang des östlichen Ufers des Elbe-Lübeck-Kanals.<br />

Ein Abstecher nach Mölln mit seinem mittelalterlichen<br />

Marktplatz, der St. Nicolai-Kirche und dem Till-Eulenspiegel-<br />

Museum bietet sich an. Vorbei am Salemer Moor und dem dortigen<br />

Aussichtsturm geht es zurück nach Ratzeburg.<br />

Der Naturpark Lauenburgische Seen sowie Ratzeburg und<br />

Mölln lassen sich vom Ringhotel Ahrensburg garni in jeweils<br />

weniger als einer Stunde Fahrtzeit mit dem Auto erreichen.<br />

Vom Ringhotel Jensen in Lübeck sowie vom Ringhotel Friederikenhof<br />

in Lübeck-Oberbüssau kann man (alternativ zum Auto)<br />

die Fahrräder mit in die Regionalbahn nehmen und benötigt<br />

weniger als eine Stunde vom Hauptbahnhof Lübeck dorthin.<br />

26 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Fast 400 Dülmener Wildpferde<br />

leben frei im Naturpark Hohe Mark.<br />

Waldwege laden zu ausgedehnten<br />

Radtouren ein.<br />

Hohe Mark –<br />

Natur erleben am Ruhrgebiet<br />

Direkt an der Schnittstelle zwischen Münsterland, Niederrhein<br />

und der nördlichen Metropole Ruhr liegt der Naturpark<br />

Hohe Mark. Unter den mehr als 100 Naturparks in Deutschland<br />

zählt er nach seiner jüngsten Erweiterung inzwischen<br />

zu den größten. Noch mehr als durch seine Größe beeindruckt<br />

er durch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Naturräumen<br />

und Landschaftsformen, die den Naturpark wie<br />

Bänder durchziehen.<br />

Im Süden, angrenzend an die Metropolregion Ruhr und das<br />

Ringhotel Am Stadtpark in Lünen sowie das Ringhotel Parkhotel<br />

Witten, findet man zunächst eine Landschaft, die zutiefst<br />

vom Menschen und seinem Eingreifen in die Natur geprägt<br />

ist, insbesondere vom Bergbau. Entlang der Lippe mit<br />

ihrer geschützten Flussaue und ihren Nebenflüssen weist<br />

der Naturpark eine Wasserlandschaft auf, die sich bei Haltern<br />

am See zu einem Seepanorama weitet und im Westen<br />

in die weitläufigen Auen des Niederrheins übergeht.<br />

Darüber zieht sich das Band einer hügeligen Waldlandschaft,<br />

die im Osten fast schon gebirgig anmutet und die<br />

dem Naturpark ihren Namen gibt: Hohe Mark. In Richtung<br />

Westen wird sie von Tieflandbächen durchzogen. Die weiten<br />

und dichten Wälder bieten viel Raum für Wildtiere, die die<br />

Zurückgezogenheit lieben. Im Norden gehen Berge und Wälder<br />

dann in die Parklandschaft des Münsterlandes über. Hier<br />

dominieren Wiesen und Weiden, Hecken und Baumgruppen,<br />

darin eingebettet immer wieder Restflecken der alten<br />

Bruch- und Heidelandschaft. Hier ist das Dülmener Wildpferd,<br />

eine Ponyrasse, zuhause.<br />

Von der Stadt in Wald<br />

und Flur radeln<br />

Das vielleicht Erstaunlichste am<br />

Naturpark Hohe Mark ist seine<br />

unmittelbare Nähe zu einer der<br />

bedeutendsten Wirtschaftsregionen<br />

Deutschlands, dem<br />

Ruhrgebiet. Hier kann man<br />

praktisch in der Stadt losradeln<br />

und ist schon bald inmitten unberührter<br />

Natur. So findet sich<br />

zum Beispiel nur wenige Kilometer<br />

nördlich des Ruhrgebiets<br />

inzwischen ein offizielles Wolfsgebiet.<br />

Für Radfahrer ist der Naturpark<br />

ein wahres Paradies. Die<br />

„Hohe Mark Radroute“ bietet<br />

ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz<br />

durch unterschiedlichste<br />

Landschaftsformen.<br />

Den Naturpark Hohe Mark kann<br />

man ausgehend von vier weiteren<br />

Ringhotels besuchen: vom<br />

Ringhotel Drees in Dortmund,<br />

vom Ringhotel Alt Vellern in<br />

Beckum, vom Ringhotel Zweibrücker<br />

Hof in Herdecke sowie<br />

vom Ringhotel Katharinen Hof<br />

in Unna. Sie liegen weniger als<br />

eine Stunde Fahrtzeit mit dem<br />

Auto oder der Regionalbahn entfernt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Beckum<br />

Ringhotel Alt Vellern<br />

Tel.: +49 2521 87170<br />

E-Mail: beckum@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/beckum<br />

Dortmund<br />

Ringhotel Drees<br />

Tel.: +49 231 12990<br />

E-Mail: dortmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dortmund<br />

Herdecke<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof<br />

Tel.: +49 2330 6050<br />

E-Mail: herdecke@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Lünen<br />

Ringhotel Am Stadtpark<br />

Tel.: +49 2306 2<strong>01</strong>00<br />

E-Mail: luenen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luenen<br />

Unna<br />

Ringhotel Katharinen Hof<br />

Tel.: +49 2303 9200<br />

E-Mail: unna@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/unna<br />

Witten<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

Tel.: +49 2302 5880<br />

E-Mail: witten@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/witten<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 27


Äpfel werden überall in<br />

Deutschland in vielen<br />

Sorten kultiviert.<br />

In Schleswig-Holstein ist das<br />

Meer nie weit weg. Da kann<br />

man zwischendurch auch<br />

mal schnell in Nord- oder Ostsee<br />

baden.<br />

Nachhaltige<br />

Geschmackserlebnisse<br />

K U L I N A R I K<br />

Kaum eine Obstsorte ist so vielseitig wie der Apfel. Pur mundet er als<br />

kleine Zwischenmahlzeit im Alltag oder bringt als Snack frische Energie<br />

auf einer Frühlings-Radtour. Die runde Köstlichkeit darf aber auch in<br />

keinem guten Rezeptbuch fehlen. Denn wer kann zu Apfelkuchen oder<br />

Apfelküchlein mit Vanilleeis schon Nein sagen?<br />

Offensichtlich kaum jemand, denn allein in Deutschland<br />

verzehrt jeder Bundesbürger erstaunliche 22<br />

Kilogramm Äpfel pro Jahr. Damit sind Äpfel mit<br />

weitem Abstand das Lieblingsobst zwischen Flensburg<br />

und Garmisch. Kein Wunder, denn man kann sie nicht<br />

nur pur oder als Süßspeise naschen, sondern auch pikant zubereiten<br />

– etwa mit Fleisch oder als Chutney. Das liegt nicht<br />

zuletzt an ihrer Vielfalt. Einige Sorten schmecken süß, andere<br />

säuerlich-herb, mal ist die Baumfrucht klein, mal groß.<br />

Die Konsistenz kann eher fest oder mürbe sein – es kommt<br />

auf die Sorte an. Äpfel sind aber nicht nur sehr vielseitig, sondern<br />

auch äußerst gesund, denn in ihnen stecken viele Vitamine<br />

und Spurenelemente. Die Früchte enthalten reichlich<br />

Vitamin C, B1, B2 und B6 sowie Vitamin E, Folsäure, Kalium<br />

und Kalzium. Die in Äpfeln vorhandenen Pektine sättigen<br />

und regen die Verdauung an. Mit gerade einmal 45 bis 60<br />

Kilokalorien pro 100 Gramm eignen sie sich darüber hinaus<br />

vorzüglich für eine kalorienarme Ernährung.<br />

28 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


K U L I N A R I K<br />

Die Ernte von Äpfeln ist immer noch Handarbeit. Das ist ein Grund,<br />

warum klassische Apfelsorten als Spalierbäume gezüchtet wurden.<br />

Gramm den Vitamin-C-Rekord unter den Äpfeln hält. Er wird<br />

gern zu einer deftigen Brotzeitplatte mit Wurst und Käse serviert.<br />

Ebenfalls gelb-rötlich ist der Topaz, der unter anderem<br />

für die Herstellung von Apfelmus und Apfelsaft empfohlen<br />

wird. Vielerorts zu finden ist auch der rote Jonagold – er hat<br />

ein süßes bis feinsäuerliches Aroma und lässt sich gut über<br />

einen längeren Zeitraum lagern.<br />

Beliebte Anbaugebiete sind Urlaubsziele<br />

Siegeszug von Asien nach Europa<br />

Äpfel kommen ursprünglich aus Asien. Dort wurden sie bereits<br />

10.000 vor Christus in Kasachstan angebaut. Im europäischen<br />

Kulturraum kultivierten die Römer seit dem sechsten<br />

Jahrhundert vor Christus Äpfel. Allerdings baute man<br />

damals nur eine Handvoll verschiedener Sorten an. Heutzutage<br />

gibt es nach Schätzungen von Experten weltweit mehr<br />

als 30.000 Apfelsorten. In Deutschland werden zwar etwa<br />

2000 Sorten angebaut, doch der Erwerbsobstbau konzentriert<br />

sich auf rund zwei Dutzend Sorten.<br />

Häufig im Supermarkt oder am Obststand zu finden ist zum<br />

Beispiel der süße Golden Delicious. Ihn kann man gut mit einer<br />

Käseplatte kombinieren, aber auch zum Backen verwenden.<br />

Der säuerliche Boskop-Apfel eignet sich hervorragend<br />

als Bratapfel oder um Sauerkraut zu verfeinern. Mit dem<br />

Gala-Apfel, der eine schöne rote Farbe und einen niedrigen<br />

Säuregehalt hat, kann man seinen Kindern eine Freude machen.<br />

Häufig im Handel zu finden ist auch der rot-gelbe Elstar.<br />

Dieser knackige Apfel macht sich gut als Beigabe für<br />

Weinkäse oder im Obstsalat. Letzteres gilt auch für den süßsauren<br />

Braeburn, der mit 24 Milligramm Vitamin C pro 100<br />

Für Apfelliebhaber bietet sich ein Urlaub in einer der Regionen<br />

Deutschlands an, in denen Äpfel kultiviert werden und in denen<br />

man sie frisch vom Erzeuger erwerben kann. Schöne Natur<br />

und Äpfel sind nicht umsonst wie füreinander gemacht.<br />

Obst vom Bauern zu kaufen ist auch viel umweltfreundlicher<br />

als Kernobst zu erwerben, das eine lange Reise aus weit entfernten<br />

Ländern hinter sich hat. Die deutsche Anbaufläche<br />

von Äpfeln beträgt aktuell 33.600 Hektar. Das sind circa 70 Prozent<br />

der gesamten Anbaufläche für Baumobst hierzulande.<br />

Ein bekanntes Apfelanbaugebiet ist das „Alte Land“ in der<br />

Nähe von Hamburg, wo rund neun Millionen Apfelbäume<br />

gedeihen. Circa 250.000 Tonnen Äpfel, das sind fast 28 Kilogramm<br />

pro Baum, werden in dieser Gegend jährlich geerntet.<br />

Vor allem zur Zeit der Apfelblüte im Frühjahr oder im Sommer<br />

lohnt sich ein Besuch im ursprünglich anmutenden „Alten<br />

Land“ mit seinen schmucken Reetdachhäusern, Windmühlen<br />

und Bächen mit hübschen Brücken.<br />

Nicht nur für die Bewohner und Urlauber, sondern auch für<br />

Äpfel ist die sonnenverwöhnte Bodenseeregion angenehm.<br />

Die mehr als 1000 Apfelanbaubetriebe erzeugen jedes Jahr<br />

rund 220.000 Tonnen köstlicher Äpfel. Das Spektrum der kul-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 29


K U L I N A R I K<br />

Streuobstwiesen sind ein<br />

wichtiger Lebensraum<br />

für Vögel und Insekten.<br />

tivierten Sorten ist in der Bodenseeregion besonders groß:<br />

Neben Jonagold, Braeburn und Elstar werden hier auch vergleichsweise<br />

neue Sorten wie Cameo und Fuji angebaut.<br />

Beide schmecken sehr aromatisch und saftig.<br />

Streuobstwiesen – gut für die Pflanzen und<br />

gefährdete Tierarten<br />

Hierzulande erkannten schon vor mehr als Tausend Jahren<br />

die Mönche als Erste den Wert dieser Früchte: Auf der Insel<br />

Reichenau, der größten Insel des Bodensees, begann der Apfelanbau<br />

schon um 724 mit der Gründung eines Benediktinerklosters.<br />

Der traditionelle Streuobstanbau, bei dem hochstämmige<br />

Bäume verschiedenen Alters auf einer Wiese verstreut<br />

stehen, entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert.<br />

Diese Form des Obstanbaus prägt auch heute noch in Baden-<br />

Württemberg das Landschaftsbild. Streuobstwiesen sind<br />

nicht nur schön anzusehen, sondern bieten gefährdeten Tierarten,<br />

insbesondere Vögeln einen geeigneten Lebensraum.<br />

Zu ihnen gehören zum Beispiel Neuntöter, Grünspechte oder<br />

Steinkäuze.<br />

Einen guten Ruf haben auch von fränkischen Obstbauern<br />

stammende Äpfel – sie sind bekannt für ihre ausgewogene<br />

Süße-Säure-Balance. Vorwiegend Familienbetriebe sind es,<br />

die hier mehr als 40 Sorten züchten. Vielerorts bieten in Franken<br />

Naturschutzverbände geführte Spaziergänge über Streuobstwiesen<br />

an. Außerdem kann man auf Rundwanderwegen<br />

und Lehrpfaden die regionale Apfelkultur kennenlernen.<br />

Ungefähr 90.000 Tonnen Äpfel werden jedes Jahr in Sachsen-Anhalt<br />

geerntet. Die privaten Gärten eingerechnet, kultiviert<br />

jeder der 2,5 Millionen Einwohner dieses Bundeslandes<br />

einen Apfelbaum. Hier werden aber auch Konsumenten fündig,<br />

die auf der Suche nach Raritäten sind. Auf den Streuobstwiesen<br />

Sachsen-Anhalts wächst zum Beispiel die „Schöne<br />

von Pontoise“ heran – eine leckere Vertreterin der hochwertigen<br />

Apfelsorten aus der Vergangenheit.<br />

In einer Gesellschaft, in der sich immer mehr Menschen für<br />

Nachhaltigkeit und Bio-Produkte interessieren, wächst das<br />

Interesse an Erzeugern, die Äpfel möglichst ohne den Einsatz<br />

von Chemikalien züchten sowie an den sogenannten Alten<br />

Apfelsorten, deren Ursprünge 100 Jahre und mehr in die Vergangenheit<br />

reichen. Viele dieser Schätze waren in den vergangenen<br />

Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. Doch einer<br />

wachsenden Anzahl von Züchtern in ganz Deutschland ist zu<br />

verdanken, dass viele der Alten Sorten wieder erhältlich sind.<br />

Raritäten mit ausgefallenen Namen<br />

„Winterkottelbirne“? „Kaiser Wilhelm“? Die Alten Sorten haben<br />

oft klangvolle, manchmal skurrile oder geheimnisvolle<br />

Namen, etwa die „Goldparmäne“, die Anfang des 16. Jahrhun-<br />

30 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


K U L I N A R I K<br />

derts in der Normandie entdeckt<br />

wurde – ein süßer Apfel mit nussiger<br />

Würze. Manchmal weist der<br />

Name dieser Raritäten auf die Herkunft<br />

hin, etwa beim „Altländer<br />

Pfannkuchenapfel“ oder bei der<br />

Sorte „Gelbe Sächsische Renette“.<br />

Der im 18. Jahrhundert in Kanada<br />

entdeckte „McIntosh“ war übrigens<br />

Namensgeber für einige Produkte<br />

des Computerherstellers Apple.<br />

Wer sich die Mühe macht, eine Alte<br />

Sorte aufzuspüren und zu probieren,<br />

trägt aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt<br />

bei. Und auch die eigene<br />

Gesundheit profitiert. Denn Alte<br />

Apfelsorten lösen seltener Allergien<br />

aus als handelsübliche Ware.<br />

Solche Äpfel sind besonders bekömmlich,<br />

was auch ihrem hohen<br />

Anteil an Polyphenolen zu verdanken<br />

ist. Letztere helfen dabei, den<br />

Blutdruck zu stabilisieren und wirken Entzündungsreaktionen<br />

im Körper entgegen. Sein Immunsystem auf köstliche<br />

Weise stärken kann man zum Beispiel mit dem erfrischenden<br />

Geschmack eines „Geflammten Kardinals“. Der erstmals<br />

Äpfel sind schon pur ein <strong>Genuss</strong>. Neben Kuchen und Kompott verfeinern sie auch herzhafte Gerichte.<br />

18<strong>01</strong> beschriebene Apfel stammt wohl aus Deutschland und<br />

gedeiht auch auf kargen Böden sehr gut. Mit seinen regelmäßigen<br />

Erträgen ist er eine typische Alte Sorte, die es neu zu<br />

entdecken lohnt.<br />

Katharina Rahm<br />

Privathotels weltweit unter einem Dach<br />

Mehrere Hotels in<br />

Österreich bieten sich<br />

für Wanderungen an.<br />

Bootshäuser in Smögen, einer kleinen Insel<br />

an der Westküste Schwedens.<br />

Genießen Sie die zahlreichen Vorzüge von Ringhotels auch mit unseren Partnern. Über 750 Hotels in mehr als 80<br />

Ländern weltweit.<br />

Familiäre Atmosphäre, kulinarische Genüsse mit regionalen Produkten und vor allem der<br />

persönliche Kontakt zu den Gastgebern, die ihre Häuser individuell führen und sich Zeit für<br />

ihre Gäste nehmen – das sind die wesentlichen Vorzüge eines Ringhotels. Auch die privat<br />

geführten Hotels der „Global Alliance of Private Hotels“, ein Zusammenschluss des Ringhotels<br />

e.V. mit sieben Kooperationspartnern, bieten Ihnen diese Vorzüge. Erleben Sie Privathotellerie<br />

weltweit, vom hohen Norden bis in die Karibik und nach Australien. Mehr Informationen<br />

zu unseren Partnern erhalten Sie unter ringhotels.de/privathotels-weltweit.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 31


Geschichten aus Deutschland<br />

E R L E B N I S<br />

Deutschland ist ein Land voller großartiger Schlösser, Burgen und alter Städte,<br />

hinter denen sich spannende Lebenswege und dramatische Ereignisse verbergen.<br />

Ob als kurze Städtereise oder auf einer Reiseroute mit verschiedenen<br />

Höhepunkten: Entdecken Sie die historischen Persönlichkeiten und Begebenheiten,<br />

die diese Orte prägten, mit unseren Geschichten aus Deutschland.<br />

Fachwerkhäuser<br />

in Stolberg/Harz.<br />

Im Hintergrund<br />

das Schloss im<br />

Renaissance-Stil.<br />

32 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Stolberg/Harz – wo Thomas Müntzer<br />

zum Aufstand rief<br />

Mit Münzen kennt man sich in Stolberg gut aus. Kein Wunder,<br />

denn die dafür benötigten Edelmetalle wurden den Bergen<br />

im Südharz jahrhundertelang in mühevoller Arbeit abgerungen.<br />

In der „Alten Münze“, einem der prächtigsten<br />

Fachwerkhäuser der Stadt, ist das gleichnamige Stadtmuseum<br />

untergebracht. Dort, in der Niedergasse 19, steht eine<br />

historische Münzwerkstatt. Viele der ausgestellten Gerätschaften<br />

sind noch immer voll funktionstüchtig. Der große<br />

Balancier zum Prägen des Metalls wird stets in Betrieb genommen,<br />

um die sogenannte Jahresmedaille zu prägen. In<br />

diesem Jahr erinnert sie an den vielleicht bekanntesten Sohn<br />

der Stadt sowie ein einschneidendes Ereignis, das genau 500<br />

Jahre zurückliegt: Die am 18. April 1522 in der Marktkirche gehaltene<br />

Osterpredigt von Thomas Müntzer.<br />

Der um 1489 in Stolberg geborene<br />

Thomas Müntzer war zunächst<br />

ein Anhänger von Martin Luther.<br />

Gemeinsam mit dem großen Reformator<br />

wandte er sich öffentlich<br />

gegen die Missstände<br />

in der katholischen<br />

Kirche. Doch<br />

Müntzer setzte sich darüber<br />

hinaus auch gegen<br />

die feudalen Gesellschaftsstrukturen<br />

seiner Zeit ein. Adel<br />

und Klerus pressten<br />

den Bauern damals<br />

enorme Abgaben ab.<br />

Der Prediger und Bauernführer Thomas Es muss daher eine<br />

Müntzer. Er bereitete mit einer Predigt flammende Predigt<br />

den Aufstand der von Feudalherren gewesen sein, die der<br />

unterdrückten Bauern im Südharz aus. sich zunehmend radikalisierende<br />

Müntzer<br />

an Ostern 1522 den Gläubigen in Stolberg hielt. Dort und im<br />

benachbarten Mühlhausen, wo er Pfarrer war, forderte<br />

Müntzer die gewaltsame Befreiung der Bauern. Im zwei<br />

Jahre später ausbrechenden Deutschen Bauernkrieg war<br />

Thüringen deshalb eines der Zentren der Aufstände.<br />

Prediger und Bauernführer<br />

Müntzer beließ es nicht bei Worten, sondern versuchte sich im<br />

Frühjahr 1525 an die Spitze der bewaffneten Bauernbewegung<br />

zu setzen. Doch sein Versuch, die getrennt voneinander<br />

agierenden Bauernhaufen zu vereinigen, scheiterte. Die meisten<br />

Anführer kümmerten sich nur um die Interessen der Bauern<br />

ihrer Region. Müntzer sah die notwendigen Veränderungen<br />

als gesamtdeutsche Aufgabe, die nur gemeinsam zu lösen<br />

war. Mit etwa 8000 Mann, darunter einem Haufen aus<br />

Dieses Denkmal vor dem Stolberger Rathaus wurde 1989<br />

zum 500. Geburtstag Müntzers aufgestellt.<br />

Stolberg, wurde er am 15. Mai 1525 im nur 30 Kilometer südlich<br />

von Stolberg gelegenen Frankenhausen von einem aus 6000<br />

Landsknechten und Reitern bestehendem Fürstenheer zur<br />

Schlacht gestellt. Drei Viertel der Bauern kamen dabei ums Leben,<br />

und Müntzer geriet in Gefangenschaft. Nach Verhör und<br />

Folter enthauptete man ihn zwölf Tage später in Mühlhausen.<br />

In Stolberg erinnert heute eine Ausstellung in den oberen<br />

Stockwerken der „Alten Münze“ an Leben und Werk des<br />

glücklosen Bauernführers, dessen Konterfei einst die Fünf-<br />

DDR-Mark-Banknote zierte. Außerdem hat die Stadt, die bis<br />

1990 den offiziellen Namenszusatz „Thomas-Müntzer-<br />

Stadt“ trug, zwei Denkmäler für ihn errichtet. Eines davon<br />

steht vor dem Rathaus am Markt und wurde 1989 zum 500.<br />

Geburtstag Müntzers aufgestellt. Das vom Künstler Klaus<br />

Messerschmidt geschaffene Werk zeigt neben einer figürlichen<br />

Darstellung des Predigers auch vier Ecksäulen mit<br />

Heiligenfiguren. Es sind Abgüsse<br />

der vier erhaltenen Ecksäulen<br />

des Geburtshauses von<br />

Müntzer, das 1851 in Stolberg<br />

abbrannte. Die Stadt kann mit<br />

dem Auto über eine landschaftlich<br />

schöne Strecke vom<br />

Ringhotel Weißer Hirsch in<br />

Wernigerode erreicht werden.<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 33


E R L E B N I S<br />

Blick über den Neckar auf Ladenburg.<br />

Ladenburg – Deutschlands erste<br />

rechtsrheinische Stadt<br />

Man sollte meinen, dass die erste deutsche Stadt auf der rechten<br />

Seite des Rheins auch direkt am großen Strom liegt. Doch<br />

das trifft nicht ganz zu, denn Ladenburg liegt am Neckar – allerdings<br />

nur wenige Kilometer von dessen Mündung in den Rhein<br />

entfernt. Diese günstige Lage machten sich schon vor 5000<br />

Jahren die Kelten zunutze, um hier zu siedeln. Das beweist die<br />

Franken dort niederließen. Anfang des 7. Jahrhunderts schenkten<br />

sie die Stadt Ladenburg dem Bischof von Worms, der sie zur<br />

Nebenresidenz erhob. Seine Nachfolger förderten die Entwicklung<br />

Ladenburgs zu einer mittelalterlichen Stadt. Die bis 1705<br />

währende Herrschaft der Bischöfe prägt die Altstadt bis heute.<br />

Neben der St. Gallus-Kirche und der St. Sebastian-Kapelle ragen<br />

der Bischofshof (das heutige Lobdengau-Museum) und der<br />

nun als Stadtbibliothek genutzte Fürstenbau heraus. Nach den<br />

Bischöfen übernahmen erst die pfälzischen Kurfürsten und<br />

dann die badischen Großherzöge die Herrschaft über die Stadt.<br />

Ein Färbersohn ebnet Maria Theresia<br />

den Weg zur Macht<br />

Der Marktplatz von Ladenburg mit Brunnen und Marienstatue.<br />

Ausgrabung einer Keltenschanze im Südosten von Ladenburg.<br />

Die quadratische Anlage wurde, so vermuten es die Archäologen,<br />

zu kultischen Zwecken genutzt. Um die Zeitenwende<br />

wanderten die Neckarsweben, ein germanischer Stamm, aus<br />

dem Elbegebiet in die Gegend. Doch sie wurden sehr schnell<br />

von den nach Germanien vordringenden Römern vertrieben.<br />

Aus dem zunächst errichteten Kastell wurde schon bald eine<br />

Stadt: Lopodunum.<br />

Fast 300 Jahre genossen dessen Einwohner die Vorzüge der römischen<br />

Zivilisation, ehe sich im Zuge der Völkerwanderung die<br />

In dieser Zeit schrieb der aus Ladenburg stammende Johann<br />

Friedrich von Seilern (1646-1715) Geschichte. Dem<br />

Sohn eines Färbers gelang eine erstaunliche Karriere, in<br />

der er zum Hof- und Staatskanzler des Heiligen Römischen<br />

Reiches aufstieg. Für die Habsburger, die zu dieser<br />

Zeit die Kaiser stellten, verfasste er 1713 die Pragmatische<br />

Sanktion. Um einen blutigen Erbfolgekrieg zu<br />

verhindern, änderte er die bis dahin ausschließlich<br />

Männern vorbehaltene Thronfolge. 27 Jahre später ermöglichte<br />

das von ihm verfasste Dokument der jungen<br />

Maria Theresia, de facto<br />

als Kaiserin das Reich zu<br />

führen. Formell wurde<br />

damals freilich ihr Mann, Franz I.<br />

Stephan, zum römisch-deutschen<br />

Kaiser ernannt.<br />

Die sehenswerte Altstadt von<br />

Ladenburg kann in einer halben<br />

Stunde Fahrzeit vom Ringhotel<br />

Winzerhof in Rauenberg sowie<br />

in weniger als einer Stunde vom<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />

Grasellenbach erreicht werden.<br />

Ihe Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Grasellenbach<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

Tel.: +49 6207 6080<br />

E-Mail: grasellenbach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/grasellenbach<br />

Rauenberg<br />

Ringhotel Winzerhof<br />

Tel.: +49 6222 9520<br />

E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

34 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Im Hofgarten der Residenz Ansbach wurde Hauser tödlich verletzt.<br />

Das Markgrafenmuseum am Kaspar-Hauser-Platz in Ansbach.<br />

Ansbach – der rätselhafte Fall<br />

Kaspar Hauser<br />

Der Hofgarten der Residenz in Ansbach ist Tat- und<br />

Gedenkort zugleich. Tatort, wenn man den Aussagen<br />

des Mordopfers Glauben schenkt, Gedenkort<br />

auf jeden Fall. „Hic occultus occulto occisus<br />

est“ steht auf der Säule, die an den Tod von<br />

Kaspar Hauser am 17. Dezember 1833 erinnert:<br />

„Hier ist ein Geheimnisvoller auf geheimnisvolle<br />

Art ermordet worden“. Doch<br />

wer war Kaspar Hauser?<br />

Als er am 26. Mai 1828 in der Nürnberger Innenstadt<br />

auftaucht, gibt er den Passanten<br />

und der rasch herbeigerufenen Polizei ein<br />

Rätsel auf: Der Junge gibt nur unverständliche<br />

Laute von sich, kann aber seinen Namen<br />

schreiben. Ein bei ihm gefundener<br />

Zettel gibt den 30. April 1812 als seinen Geburtstag an. Außer<br />

Wasser und Brot lehnt der 16-Jährige jede Nahrung ab. Daraus<br />

schließt man, dass er jahrelang in völliger Isolation verbracht<br />

haben muss. Verrückt oder blödsinnig ist er nicht. Im Gegenteil,<br />

denn er erweist sich als sehr lernfähig, weshalb ihn manche für<br />

einen gerissenen Betrüger halten.<br />

Zwei Attentate und ein Todesfall<br />

Im Oktober 1829 wird Hauser erstmals überfallen und mit einem<br />

Messer an der Stirn verletzt. Ob sich Hauser die Wunde<br />

selbst zugefügt hat oder ob er tatsächlich angegriffen wurde,<br />

lässt sich nicht aufklären. Anfang 1832 kommt der inzwischen<br />

Eine Darstellung Kaspar Hausers aus dem<br />

19. Jahrhundert. Der Fall des Findelkindes<br />

erregte in ganz Europa Aufmerksamkeit.<br />

20-Jährige in die Obhut des Lehrers Johann Meyer in<br />

Ansbach. Hausers wahre Identität bleibt ein Rätsel,<br />

denn am 14. Dezember kehrt er vom Hofgarten in<br />

Ansbach erneut mit Schnittwunden zurück. Drei<br />

Tage später ist er tot. Ein Täter wird trotz der für die<br />

damalige Zeit unvorstellbaren Belohnung von<br />

10.000 Gulden nie ergriffen.<br />

Schon bald nach seinem Tod werden Vermutungen<br />

über eine adelige Herkunft des Jungen<br />

angestellt. Im Großherzogtum Baden<br />

kam 1812 ein Thronfolger zur Welt, der kurz<br />

darauf verstarb. Die These, Kaspar Hauser<br />

könnte in Wirklichkeit dieser junge Prinz<br />

gewesen sein, haben sich auch mit modernen<br />

forensischen Methoden weder bestätigen<br />

noch zweifelsfrei widerlegen<br />

lassen. Wer mehr über Kaspar Hauser erfahren<br />

möchte, sollte das Markgrafenmuseum<br />

besichtigen. Dort widmet sich<br />

eine Ausstellung dem Leben des Findelkindes. Ansbach lässt<br />

sich von zwei Ringhotels aus entdecken, dem Ringhotel Loew’s<br />

Merkur in Nürnberg sowie dem Ringhotel Bundschu in Bad<br />

Mergentheim.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihe Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Mergentheim<br />

Ringhotel Bundschu<br />

Tel.: +49 7931 9330<br />

E-Mail: badmergentheim@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badmergentheim<br />

Nürnberg<br />

Ringhotel Loew’s Merkur<br />

TTel.: +49 911 994330<br />

E-Mail: nuernbergloew@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergloew<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 35


Der Coburger Marktplatz mit<br />

dem Prinz Albert-Denkmal.<br />

Ich war noch nie in ...<br />

Coburg<br />

R E I S E<br />

Deutschland hat nicht nur eine Handvoll beliebter Metropolen wie Berlin, Hamburg oder<br />

München, sondern auch eine Vielzahl an kleineren Städten, die viel zu bieten haben. Mit den<br />

Ringhotels können Sie diese weniger bekannten, aber lohnenswerten Ziele entdecken.<br />

Wer das Zentrum der ehemaligen Residenzstadt<br />

Coburg betritt, begegnet dem wohl bekanntesten<br />

Vertreter des Adelshauses Sachsen-Coburg<br />

und Gotha. Wie kein Zweiter hat er den Namen<br />

Coburg in alle Welt getragen: Prinz Albert, dessen Statue den<br />

Marktplatz schmückt, spielte von 1840 bis zu seinem Tod 1861<br />

an der Seite der britischen Königin Victoria eine bedeutende<br />

Rolle für die Entwicklung der dortigen Monarchie. Auch anderen<br />

Mitgliedern des Adelshauses gelang im 19. Jahrhundert<br />

das Kunststück, sich durch geschickt arrangierte Verbindungen<br />

in die bedeutendsten Königshäuser Europas einzuheiraten.<br />

Die vier Jahre nach Alberts Tod eingeweihte Statue<br />

auf dem Marktplatz ist ein Geschenk von Königin Victoria an<br />

die Stadt Coburg, um an ihren geliebten Mann zu erinnern.<br />

Auf der Südseite des nur wenige Minuten Fußweg vom Ringhotel<br />

Stadt Coburg entfernten Marktplatzes liegt das Rathaus<br />

der Stadt. Auf der Nordseite springt das schmucke<br />

Stadthaus mit seinen beiden markanten Eck-Erkern ins Auge.<br />

Der dreigeschossige Renaissancebau entstand um 1600 und<br />

diente lange Zeit als Kanzleigebäude. Aufmerksamen Besuchern<br />

werden auch die Kanaldeckel nicht entgehen: Sie zeigen<br />

das heute teils umstrittene Wappen der Stadt, den Coburger<br />

Mohren. Dabei handelt es sich um den heiligen Mauritius,<br />

nach dem auch die Hauptkirche St. Moriz benannt<br />

wurde. Allerdings war Mauritius kein Mohr, sondern ein aus<br />

Oberägypten stammender römischer General christlichen<br />

Glaubens. Er starb im dritten Jahrhundert nach Christus als<br />

Märtyrer, weshalb ihn die Künstler im frühen Mittelalter aufgrund<br />

seiner Herkunft fälschlich als Afrikaner darstellten.<br />

Wann genau und warum Mauritius zum Schutzpatron der<br />

Stadt Coburg wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen.<br />

Glanz und Ende des Fürstentums Coburg<br />

Vom Marktplatz führen nicht weniger als sieben Altstadtgassen<br />

in alle Himmelsrichtungen. Eine davon ist die Spitalgasse<br />

– Coburgs Fußgängerzone und Shopping-Meile. Dank ihrer<br />

überschaubaren Größe kann man in der Coburger Innenstadt<br />

übrigens alle wichtigen Sehenswürdigkeiten bequem<br />

zu Fuß erreichen. In östlicher Richtung erreicht man in wenigen<br />

Schritten den Schlossplatz, an dessen Südseite das<br />

prachtvolle Schloss Ehrenburg liegt. Mit seinen zahlreichen<br />

Gemächern und Sälen diente es den Herzögen von Sachsen-<br />

Coburg seit dem 16. Jahrhundert als Residenzschloss. Seine<br />

gotisierende Fassade erhielt der Bau allerdings erst im 19.<br />

Jahrhundert nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel. Bei<br />

einer Besichtigung der Räume erfährt man auch viel über die<br />

36 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

bemerkenswerte Geschichte und höchst erfolgreiche<br />

Heiratspolitik des Adelshauses.<br />

In Coburg selbst war mit dieser Form des<br />

Glanzes am 14. November 1918 Schluss, denn<br />

mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard endete<br />

die Monarchie im kleinen Fürstentum. Im<br />

Jahr darauf, am 30. November 1919, votierten<br />

die Bürger der Stadt in einer der ersten demokratischen<br />

Volksbefragungen in Deutschland<br />

gegen den Zusammenschluss des kurzlebigen<br />

Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen.<br />

Somit kam Coburg am 1. Juli 1920 zum Freistaat<br />

Bayern. 25 Jahre später sorgte dieses Votum<br />

dafür, dass Coburg gerade noch auf der<br />

westlichen Seite des Eisernen Vorhangs landete.<br />

Seit der Wiedervereinigung hat sich die Schloss Ehrenburg zeigt die Geschichte des Adelshauses Sachsen-Coburg und Gotha.<br />

Stadt zu einem wichtigen Bindeglied zwischen<br />

Bayern und Thüringen entwickelt und führt seit Mai<br />

2005 den Beinamen Europastadt. Mit diesem Beinamen dürfen<br />

sich Städte bezeichnen, die sich dem Gedanken der europäischen<br />

Verständigung besonders verschreiben.<br />

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit befindet sich allerdings<br />

hoch über der Stadt: Es ist die beeindruckende Veste<br />

Das sehenswerte Schloss Rosenau liegt vor den Toren Coburgs.<br />

Coburg. Man kann sie von Schloss Ehrenburg zu Fuß über den<br />

sehr schönen Hofgarten erreichen. Über die Jahrhunderte<br />

hinweg von strategischer Bedeutung, hat die Veste Coburg<br />

viele große Zeitgenossen kommen und gehen sehen. So fand<br />

der Reformator Martin Luther hier um 1530 als Geächteter<br />

Schutz vor seinen Verfolgern – die Lutherkapelle als Teil der<br />

großartig erhaltenen Burganlage zeugt davon.<br />

Die Veste Coburg thront auf einem Berg über der Stadt.<br />

Wer mit dem Auto anreist und ein bisschen mehr Zeit hat,<br />

sollte einen Besuch von Schloss Rosenau einplanen. Es liegt<br />

nur sieben Kilometer nordöstlich von Coburg in Rödental.<br />

Dort wurde Prinz Albert von Sachsen-Coburg<br />

und Gotha geboren.<br />

Das vorbildlich restaurierte<br />

Schloss mit seinen Original-Möbeln<br />

aus der Biedermeierzeit beherbergt<br />

heute ein Museum, das<br />

Gäste in einer knapp einstündigen<br />

Führung besuchen können.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihr Ringhotel<br />

in der Nähe<br />

Coburg<br />

Ringhotel Stadt Coburg<br />

Tel.: +49 9561 8740<br />

E-Mail: coburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/coburg<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 37


Immer schön in Schwung bleiben –<br />

wer es ins große Finale der Ringhotels<br />

GolfTrophy schaffen möchte,<br />

muss sich vorher qualifizieren.<br />

Auf zur Ringhotels<br />

GolfTrophy <strong>2022</strong>/23<br />

E R L E B N I S<br />

Wie viele andere Veranstaltungen musste auch die beliebte Ringhotels GolfTrophy aufgrund<br />

der Corona-Pandemie vorübergehend ausgesetzt werden. Nachdem das Finale für 2<strong>01</strong>9 und<br />

2020 inzwischen nachgeholt wurde, können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>2022</strong><br />

wieder in drei Leistungsklassen messen. Die Gewinner der Vorrundenturniere treten im Frühjahr<br />

2023 beim großen Finale im Kraichgau gegeneinander an.<br />

Einer der größten Vorzüge des Golfsports besteht darin,<br />

dass er auf groß angelegten Plätzen mit 9 oder 18 Löchern<br />

gespielt wird, die meist in eine schöne landschaftliche<br />

Umgebung eingebettet sind. So können<br />

Golfer im Urlaub oder an einem verlängerten Wochenende<br />

nicht nur ihren Sport, sondern auch die Vorzüge der jeweiligen<br />

Region genießen. Das gilt auch für die zahlreichen<br />

Ringhotels, die einen oder gar mehrere Golfplätze ganz in<br />

ihrer Nähe haben. Oft bieten sie Vergünstigungen bei den<br />

Greenfees oder andere Serviceleistungen für Golfer. Auf der<br />

Website ringhotels.de finden Sie unter dem Reiter „Erleben“<br />

mehr zum Thema „Golf“. Wenn Sie nach unten scrollen<br />

und über der Karte bei Golf ein Häkchen setzen, sehen<br />

Sie die zahlreichen Partner-Golfplätze und Golfplätze mit<br />

Ermäßigung eingeblendet – und das flächendeckend in<br />

ganz Deutschland.<br />

38 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Das ehemalige Jagdschloss Hubertusstock ist Teil des Ringhotels<br />

Schorfheide in Joachimsthal, wo das erste Turnier stattfindet.<br />

Gastgeber des zweiten Qualifikationsturniers der Ringhotels<br />

GolfTrophy: das Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus.<br />

Mit mehr als 650.000 aktiven Spielerinnen und Spielern, die<br />

nach Angaben des Deutschen Golf Verbandes regelmäßig<br />

diesen gesunden und kommunikativen Sport betreiben, ist<br />

Golf schon seit Jahren im Breitensport angekommen. Allein<br />

in Deutschland können Golfer heute auf mehr als 730 Plätzen<br />

aktiv werden. Und noch ein kleines Detail zeugt von der<br />

neuen Lockerheit im Golf: Bei Turnieren dürfen sich dank des<br />

„Tages-Du“ auch wildfremde Menschen für einen Tag duzen.<br />

Das Ziel des Spiels hat der britische Staatsmann Winston<br />

Churchill mit typisch britischem Humor einmal so beschrieben:<br />

„Golf ist ein Spiel, bei dem man einen viel zu kleinen Ball<br />

in ein viel zu kleines Loch schlagen muss, und das mit Geräten,<br />

die für diesen Zweck denkbar ungeeignet sind.“<br />

Machen Sie mit bei der GolfTrophy<br />

der Ringhotels!<br />

Wer Spaß am Golfsport hat, der will sich gerne auch einmal<br />

mit anderen messen. Die Ringhotels haben deshalb eine Turnier-Serie<br />

ins Leben gerufen: die Ringhotels GolfTrophy. Nach<br />

der coronabedingten Pause setzen wir die bei unseren Gästen<br />

sehr beliebte Golfserie wieder fort. Sie besteht aus mehreren<br />

Qualifikationsturnieren sowie dem großen Finale. Die<br />

Qualifikationsturniere finden noch in diesem Jahr statt. Sicher<br />

stehen bereits zwei Termine fest: 26. August <strong>2022</strong> im<br />

Ringhotel Schorfheide in Joachimsthal und 11. September<br />

<strong>2022</strong> im Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus in Heiligenhaus.<br />

Gespielt wird jeweils auf einem Golfplatz in der Nähe. Das<br />

große Finale mit den Bestplatzierten der Vorrunden ist für<br />

Mai 2023 in Rauenberg geplant. Dort werden das Ringhotel<br />

Winzerhof sowie ein benachbarter Golfclub die Spieler willkommen<br />

heißen. Weitere Details zum Turnier erhalten Sie<br />

beim gastgebenden Ringhotel. Weitere Termine folgen unter<br />

ringhotels.de/erleben/golf.<br />

Das große Finale steigt 2023 im<br />

Ringhotel Winzerhof in Rauenberg.<br />

Natürlich gibt es bei der Ringhotels GolfTrophy auch etwas<br />

zu gewinnen: Die jeweiligen Gesamt-Bruttosieger der Golfturniere<br />

treten im Frühjahr 2023<br />

beim großen Finale im Kraichgau<br />

gegeneinander an. Der Bruttogewinn<br />

beinhaltet zwei Hotel-Übernachtungen<br />

für zwei Personen<br />

inklusive Finalteilnahme und<br />

Rahmenprogramm. Die Gewinner<br />

der Vorrundenturniere erhalten<br />

eine schriftliche Einladung<br />

für das Finale. Eine Barauszahlung<br />

der Preise ist nicht möglich.<br />

Die An- und Abreise erfolgt auf eigene<br />

Kosten. Bitte melden Sie<br />

sich direkt beim austragenden<br />

Golfclub an.<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Heiligenhaus<br />

Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />

Tel.: +49 2056 5970<br />

E-Mail: heiligenhaus@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

Rauenberg<br />

Ringhotel Winzerhof<br />

Tel.: +49 6222 9520<br />

E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 39


Mit „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“<br />

können Gäste typisch<br />

deutsche Landschaften wie<br />

die Nordseeküste entdecken.<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels<br />

R E I S E<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong>, das zentrale Thema der Ringhotels, spricht natürlich auch Menschen an, die sich<br />

besonders in kleinen, aber feinen Häusern wohl fühlen. Die Hotelkooperation bietet mit ihrer<br />

neuen Zweitmarke „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“ diesen Reisenden genau solche Häuser mit<br />

dem gewohnten Komfort und Service eines Ringhotels.<br />

Wer Radtouren oder Wanderungen liebt, bevorzugt<br />

in der Regel kleine schmucke Hotels, die inmitten<br />

einer schönen Natur liegen. Gleiches<br />

gilt für Reisende, die in ihrer Freizeit gerne reiten<br />

oder Golf spielen. Auch die Besucher von Großstädten<br />

wie Berlin, Hamburg oder München möchten nicht immer<br />

zentral übernachten, sondern suchen ein ruhiges Refugium<br />

vor den Toren der Stadt. Um gezielt auf diese Wünsche eingehen<br />

zu können, haben die Ringhotels ihre neue Zweitmarke<br />

„<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“ entwickelt.<br />

Die Hotelkooperation öffnet sich damit für kleinere, handverlesene<br />

Hotels und sehr gute Landgasthäuser, die in einer<br />

besonderen Weise „<strong>Heimat</strong>Gefühl“ vermitteln. Es sind Familienbetriebe<br />

mit etwa 25 Zimmern, die regionaltypisch ausgestattet<br />

sind. Damit ergänzen sie das Angebot der Ringhotels,<br />

die bisher etwas größere familiengeführte Betriebe unter<br />

dem Dach der Kooperation vereinten. Die Gäste haben<br />

auch bei der Marke „<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels“ die Gewissheit,<br />

den Komfort und den Service eines Ringhotels vorzufinden.<br />

Zwischen Hamburg und Bremen liegt das Hotel Paulsen im<br />

Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks. Von hier aus kann man ausgedehnte<br />

Wanderungen durch die typische Geestlandschaft<br />

machen und mit dem Fahrrad oder E-Bike kulturelle Sehenswürdigkeiten<br />

wie das bekannte Künstlerdorf Worpswede<br />

entdecken. Mit dem Auto kommt man zügig in die beiden<br />

großen Hansestädte mit ihren UNESCO-Welterbestätten. In<br />

Bremen gehören das Rathaus und die Roland-Statue dazu, in<br />

Hamburg die Speicherstadt. Golfspieler finden eine Reihe<br />

von Plätzen mit Greenfee-Ermäßigung in der Nähe. Der Tag<br />

startet schon beim Frühstück mit südlichem Flair im Atrium.<br />

Das Restaurant bietet eine regionale Küche mit monatlich<br />

wechselnden saisonalen Spezialitäten.<br />

In St. Michaelisdonn an der Nordsee liegt das Hotel Der kleine<br />

Hans. Wer zeitgemäße Einfachheit und eine gemütliche Atmosphäre<br />

sucht, wird sich in den modern und hochwertig eingerichteten<br />

Zimmern wohlfühlen. Von hier aus kann man schöne<br />

Wattwanderungen machen oder sich bei einem Rundflug über<br />

Dithmarschen mit dem Hotelchef das UNESCO-Weltnaturerbe<br />

Wattenmeer von oben anschauen. Wer sich sportlich be-<br />

40 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Einladend: Zimmer im Hotel Der kleine Hans in St. Michaelisdonn.<br />

Gemütlich: das Atrium im Hotel Paulsen in Zeven.<br />

Vor den Toren Münchens: das Hotel Seeluna in Ebersberg.<br />

tätigen möchte, hat vom Stand-Up-Paddling über Kitesurfen<br />

bis Radfahren viele Möglichkeiten. Ein Ausflug nach Helgoland<br />

oder ein Besuch des Multimar Wattforums in Tönning zeigen<br />

die Schönheit des einzigartigen Naturraums. Nach einem erlebnisreichen<br />

Tag verwöhnt das Restaurant Gustav’s im gleich<br />

um die Ecke liegenden Ringhotel Landhaus Gardels mit fangfrischem<br />

Fisch und Fleisch vom Bauern aus Dithmarschen.<br />

Im Zittauer Gebirge: das Hotel Sonnebergbaude in Waltersdorf.<br />

Inmitten der schönen Bergwelt des Naturparks Zittauer Gebirge<br />

(mehr dazu auf Seite 6 bis 9) liegt das Hotel Sonnebergbaude<br />

in Waltersdorf. Direkt vor der Tür starten attraktive<br />

Routen für Mountainbiker und Wanderer. Die Gastgeber sind<br />

selbst gerne in den Bergen aktiv und versorgen die Gäste daher<br />

mit erprobten Tourenvorschlägen. Für Skifahrer interessant:<br />

Der Skilift befindet sich nur wenige Meter vom Hotel entfernt.<br />

Außerdem stehen rund 40 Kilometer gut beschilderte und gespurte<br />

Skiwanderwege zur Verfügung. Nach einem Tag voller<br />

Aktivitäten kann man sich in der typischen Oberlausitzer Gaststube<br />

mit regionalen Spezialitäten verwöhnen. Im Sommer<br />

bietet die Terrasse einen herrlichen<br />

Ausblick auf die Berge.<br />

Das Hotel Seeluna in Ebersberg<br />

liegt auf einer kleinen Anhöhe mit<br />

Blick über den Klostersee. Herrliche<br />

Wander- und Radwege sowie attraktive<br />

Ausflugsziele laden dazu<br />

ein, die Natur Oberbayerns zu erkunden.<br />

Ebersberg, das nur 30 Kilometer<br />

östlich von München liegt, ist<br />

sehr gut an die Isarmetropole angebunden.<br />

Der die Stadt umgebende<br />

Ebersberger Forst lädt zu ausgedehnten<br />

Spaziergängen, Radtouren<br />

oder Ausritten ein. Golfer finden in<br />

der näheren Umgebung 25 Golfplätze.<br />

Neben einem Frühstücksservice<br />

bietet das Hotel Seeluna<br />

auch eine kleine Weinlounge. In<br />

den Sommermonaten kann man<br />

an schönen Abenden bei einem<br />

Glas Wein den Seeblick im Mondschein<br />

genießen – Seeluna eben.<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl<br />

by Ringhotels<br />

Brunsbüttel<br />

Hotel Der kleine Hans<br />

Tel.: +49 4853 8030<br />

E-Mail: info@gardels.de<br />

ringhotels.de/brunsbuettel-2<br />

München/Ebersberg<br />

Hotel Seeluna<br />

Tel.: +49 8092 2558990<br />

E-Mail: info@hotel-seeluna.de<br />

ringhotels.de/ebersberg<br />

Waltersdorf<br />

Hotel Sonnebergbaude<br />

Tel.: +49 35841 3300<br />

E-Mail: waltersdorf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waltersdorf<br />

Zeven<br />

Hotel Paulsen<br />

Tel.: +49 4281 9410<br />

E-Mail: zeven@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/zeven<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 41


Lara Croft, die Heldin aus dem<br />

Actionspiel „Tomb Raider“,<br />

weist in Berlin den Weg ins<br />

Computerspiele-Museum.<br />

Eine Zeitreise durch die Welt<br />

der Computerspiele<br />

E R L E B N I S<br />

Computerspiele sind ein Teil unserer zunehmend durch digitale Technologien<br />

geprägten Kultur. Das Computerspielemuseum Berlin zeigt die<br />

faszinierende Geschichte von den ersten digitalen Spielen auf einfachsten<br />

Rechnern bis zu modernen Virtual Reality-basierten Games. Das<br />

macht es für ältere und jüngere Spieler zu einem Ort des Staunens.<br />

Mit Virtual Reality erreichen Computerspiele<br />

auch im Museum ein neues Level.<br />

mit der U-Bahn vom Ale-<br />

Nur fünf Minuten sind es<br />

xanderplatz zur berühmten<br />

„Straße der Zuckerbäcker-Bauten“<br />

– der Karl-Marx-Allee in Ostberlin. Dort befindet<br />

sich Europas erstes Computerspiele-Museum. 1997 eröffnet,<br />

hat es sich in den 25 Jahren seines Bestehens kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Das wird es auch künftig tun, denn der<br />

Markt für Computerspiele hat im ersten Jahr der Corona-Pandemie<br />

ein Rekordwachstum von 32 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr verbucht. Insgesamt wurden 2020 mit Computerund<br />

Videospielen sowie der dazugehörigen Hardware ein<br />

Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Etwa 750<br />

Unternehmen mit rund 27.000 Beschäftigten leben allein in<br />

Deutschland von der Entwicklung von Computer- und Videospielen.<br />

Keine Frage, ein kleiner Teil der heute entwickelten<br />

Spiele wird irgendwann in Berlin im Museum landen.<br />

Die Dauerausstellung „Computerspiele. Evolution eines Mediums“<br />

lädt die Besucher ein, sich auf eine kleine Zeitreise zu begeben.<br />

Dabei können sie in einer Spiel- und Experimentierlandschaft<br />

mehr als 300 Exponate zur Kulturgeschichte der<br />

Games sehen und ausprobieren. Anhand zahlreicher und teils<br />

seltener Originalexponate, spielbereiter Klassiker und media-<br />

42 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


E R L E B N I S<br />

Spielen erwünscht: In Berlin können zahlreiche Gameklassiker neu entdeckt werden.<br />

Wie rasant sich die Hardware weiterentwickelt<br />

hat, die Computer- und Videospiele erst<br />

ermöglicht, können die Besucher an der „Wall<br />

of Hardware“ erfahren. Dort stehen mehr als<br />

50 Lieblings-Maschinen vom Apple II über<br />

den Commodore PET und Atari bis zur ersten<br />

Playstation von 1996. Ein paar Schritte weiter<br />

befindet sich ein besonderes Stück: die<br />

Brown Box von 1969. Mit ihr brachte Ralph H.<br />

Baer, der Erfinder der Heimvideospiele und<br />

Schirmherr des Computerspiele-Museums,<br />

dem Fernseher das Spielen bei. Bis zu dieser<br />

Erfindung wurden Videospiele an Münzautomaten<br />

gespielt. Retro-Automaten wie Donkey<br />

Kong, Asteroid oder Space Invaders erwecken<br />

diese frühe Phase zum Leben.<br />

Damit habt ihr gespielt? Die „Wall of Hardware“zeigt die ersten Computer und Konsolen.<br />

ler Inszenierungen lernt man die Welt des „Homo Ludens Digitalis“<br />

kennen. So kann man im Computerspiele-Museum zum<br />

Beispiel den legendären Pong-Automaten bewundern, der<br />

1972 auf den Markt kam. Das dem Tischtennis nachempfundene<br />

Spiel, bei dem sich ein Punkt auf dem Bildschirm hin und<br />

her bewegt und bei dem jeder Spieler einen senkrechten<br />

Strich steuert, war das erste weltweit verbreitete Videospiel.<br />

Vom Nimrod bis zu Virtual Reality<br />

Sogar der sagenumwobene Nimrod, das allererste Computerspiel,<br />

ist im Museum zu finden. Das gewaltige Gerät mit 480<br />

Vakuumröhren wurde auf der Industrieausstellung 1951 in<br />

Berlin ausgestellt. Kleiner Fun Fact: Wer es ausprobierte, erhielt<br />

schon damals einen Button mit der Aufschrift „I have<br />

seen the Future“. Einer der allerersten Spieler war der damalige<br />

Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. Im Beisein von Bundeskanzler<br />

Konrad Adenauer verlor Erhard sein Spiel, denn der<br />

Nimrod schlug ihn.<br />

Wie stark sich die Bildqualität seit den Anfängen<br />

verbessert hat, zeigt eine Installation mit<br />

Meilensteinen der Computerspiel-Entwicklung.<br />

Besucher können sich 52 Spielemitschnitte<br />

berühmter Videospiele wie in einer<br />

Bibliothek ansehen. Da ist natürlich das Spiel<br />

Pacman von 1980, Bomb Jack von 1984 oder<br />

Tamagotchi von 1996, bei dem man virtuelle<br />

Küken aufziehen musste. Gleich daneben<br />

steht ein 3D-Simulator der ersten Stunde, bei<br />

dem man nur mit Körperbewegungen das<br />

Game zum Laufen bringen kann. Spielbar ist<br />

der Simulator allerdings nur im Rahmen der<br />

separat buchbaren Virtual-Reality-Touren.<br />

Wem nach so viel Aufregung nach etwas Geruhsamen zumute<br />

ist, der geht zu Poly-Play, dem ersten und einzigen Videospielautomaten<br />

der DDR. Entwickelt vom VEB Polytechnik<br />

in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz),<br />

wurde er dort bis 1989 gefertigt.<br />

Die 1000 Automaten, die damals<br />

die enorme Summe von 35.000<br />

DDR-Mark pro Stück kosteten,<br />

wurden meist in öffentlichen Einrichtungen<br />

aufgestellt und konnten<br />

unentgeltlich gespielt werden.<br />

Im Museum ist das ebenfalls<br />

so. Christoph Neuschäffer<br />

Nähere Informationen zu den<br />

Öffnungszeiten und Sonderausstellungen<br />

finden Sie unter<br />

Computerspielemuseum.de.<br />

Ihre Ringhotels<br />

in der Nähe<br />

Berlin<br />

Ringhotel Seehof<br />

Tel.: +49 30 320020<br />

E-Mail: berlin@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/berlin<br />

Joachimsthal<br />

Ringhotel Schorfheide<br />

Tel.: +49 33363 505<br />

E-Mail: joachimsthal@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/joachimsthal<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 43


Neue Interpretation des<br />

Hamburger Pannfisches<br />

mit Kartoffeln und Gemüse.<br />

Ein perfektes Duo –<br />

Hamburger Pannfisch und Pils<br />

K U L I N A R I K<br />

Der Pannfisch ist ursprünglich ein Klassiker der Hamburger Küche, doch heute wird er in vielen<br />

Variationen in ganz Norddeutschland serviert. Das einfache Fischgericht mit Bratkartoffeln<br />

wird mit einer speziellen Senfsoße serviert und schmeckt daher besonders raffiniert. Beim<br />

Rezept gehen die Meinungen auseinander, bei der Wahl des Getränks herrscht dagegen Einigkeit.<br />

Den Hamburgern und ihren Kaufleuten eilt seit jeher<br />

ein solider Ruf voraus – das gilt auch für die Küche<br />

der größten und bekanntesten Hansestadt. Die<br />

Nähe zur Nordsee und Seefahrer, die auf den sieben<br />

Weltmeeren zuhause sind, prägen natürlich auch den typischen<br />

Speisezettel der Hamburger Restaurants und Kneipen.<br />

Fisch in allen Variationen, Krabben, Muscheln und andere<br />

Meeresbewohner landen aber nicht nur zwischen Finkenwerder<br />

und Billstedt sowie Harburg und Poppenbüttel bevorzugt<br />

auf dem Teller. Die vielen Fischmärkte im Hohen Norden gehören<br />

hier zur Lebenskultur wie die Häuser mit Reetdächern<br />

auf dem Land oder die Backsteinbauten der zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe zählenden Hamburger Speicherstadt.<br />

Der Pannfisch galt im 19. Jahrhundert als preiswertes und<br />

nahrhaftes „Arme-Leute-Essen“, bei dem man bevorzugt auf<br />

44 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


K U L I N A R I K<br />

Fisch und Kartoffeln vom Vortag oder auf günstig auf dem<br />

Fischmarkt erstandenen Frischfisch zurückgriff. In alten Rezepten<br />

wurde der Fisch separat in Brühe gegart, während die<br />

Kartoffeln in der Pfanne kross gebraten wurden. Erst am<br />

Ende gab man den Fisch zu den Kartoffeln und servierte beides<br />

mit einer dicken Senfsoße. Deren Aufgabe bestand nicht<br />

selten darin, den Geschmack der Fischreste zu kaschieren.<br />

Heute wird bevorzugt frischer Schellfisch verwendet und<br />

eine raffinierte Senfsoße zubereitet, weshalb Hamburger<br />

Pannfisch als Edelgericht selbst in der gehobenen Gastronomie<br />

auf den Tisch kommt.<br />

Schellfisch ist ein Verwandter des Kabeljaus. Er ist etwas<br />

kleiner als dieser und gut an einer schwarzen Seitenlinie<br />

zu erkennen. Das Fleisch des Schellfischs ist besonders<br />

fein und ausgesprochen fettarm. Das liegt an der Ernährung<br />

des Meeresbewohners, der sich bevorzugt über Muscheln<br />

hermacht. Sein Hauptrevier ist der Nordostatlantik,<br />

aber auch in der Nordsee, der Norwegischen See und den<br />

Gewässern vor Island ist er zuhause. Wer auf dem Markt<br />

keinen Schellfisch erhält, kann den Pannfisch auch etwas<br />

edler mit Kabeljau, Scholle, Stein- und Heilbutt oder Seezunge<br />

zubereiten. Für eine<br />

preiswertere Variante darf<br />

es auch ein Seelachs sein.<br />

Ein Gericht in vielen<br />

Variationen<br />

Bei der Zubereitung fängt<br />

man mit den Bratkartoffeln<br />

mit Speck und Zwiebeln an.<br />

Dafür nimmt man festkochende<br />

Kartoffeln, die in der<br />

Schale gekocht und anschließend<br />

gepellt werden.<br />

In einer möglichst großen<br />

Pfanne wird etwas Butter erhitzt,<br />

und die in Ringe geschnittenen<br />

Zwiebeln und<br />

der in Würfel geschnittene<br />

Speck werden darin angebraten.<br />

Anschließend brät<br />

man die in nicht zu dünne<br />

Scheiben geschnittenen Kartoffeln<br />

in dem Zwiebel-<br />

Ein herbes Pils verträgt sich gut mit der Speck-Gemisch goldbraun.<br />

Senfsoße, die je nach verwendeter Senfsorte<br />

mehr oder weniger scharf schmeckt. Danach die fertigen Kartoffeln<br />

etwas an den Pfannenrand<br />

schieben und erneut etwas Butter in die Mitte der Pfanne<br />

geben. Den in mundgerechte Stücke geschnittenen Fisch von<br />

allen Seiten anbraten. In einer neueren Variante von Pannfisch<br />

wird der Fisch am Stück gebraten und auf den Bratkartoffeln<br />

angerichtet. Auch bei der Zubereitung der Senfsoße gibt es<br />

Der Schellfisch ist mit dem Kabeljau verwandt und verfügt über ein<br />

feines und fettarmes Fleisch, das ihn ideal für Pannfisch macht.<br />

zwei Varianten: Klassisch, aber heute wegen ihrer zahlreichen<br />

Kalorien eher altmodisch, ist eine mit Mehl gebundene Soße.<br />

Bei neuen Pannfisch-Rezepten verrührt man einen Becher<br />

Sahne mit zwei Esslöffeln scharfem Senf und gibt das Gemisch<br />

zum gebratenen Fisch. Dann darf der Fisch mit den Kartoffeln<br />

und der Soße noch etwas in der Pfanne ziehen.<br />

Das Gericht lässt sich schön anrichten mit etwas fein gehackter<br />

Petersilie und Gewürzgürkchen in Scheiben. Traditionell<br />

wird Pannfisch in der Pfanne serviert, doch er macht sich<br />

auch als Tellergericht hervorragend. Dem Trend zur leichten<br />

Küche folgend, wird Pannfisch immer öfter mit Gemüse wie<br />

Möhren, Erbsen, Bohnen oder Blattspinat serviert, die zusammen<br />

mit den Kartoffeln zubereitet werden.<br />

So deftig wie der Pannfisch, so leicht und erfrischend ist sein<br />

Begleiter: ein Pils, das natürlich von einer der vielen norddeutschen<br />

Brauereien stammen sollte. Dass Hamburger,<br />

Bremer und der gesamte Norden bevorzugt zum herben Pils<br />

greifen, hat einen weitgehend in Vergessenheit geratenen<br />

Grund: Hopfen, der heute vor allem in Bayern angebaut<br />

wird, war bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges vorwiegend<br />

in Norddeutschland beheimatet. Bremen und<br />

Hamburg gehörten im Mittelalter zu den ersten deutschen<br />

Brauereihochburgen. Die Hansekaufleute verschifften das<br />

Bier besonders nach Nordeuropa und in die Niederlande.<br />

Der hohe Hopfenanteil sorgte dabei für eine gute Haltbarkeit<br />

der Biere, denn eine industrielle Kühlung gab es natürlich<br />

noch nicht. Gegen Ende des Mittelalters brauten allein<br />

in Hamburg mehr als 600 Betriebe Bier. Diese Vorliebe hat<br />

sich im Norden Deutschlands bis heute erhalten – bei sieben<br />

von zehn getrunkenen Bieren in Hamburg handelt es<br />

sich um ein Pils.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 45


R E I S E<br />

Deutschlandreise –<br />

Vom Main nach Oberschwaben<br />

R E I S E<br />

„Willst Du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ dichtete einst Johann<br />

Wolfgang von Goethe im Vierzeiler „Erinnerung“. Erinnern wollen wir Sie mit unserer<br />

Serie „Deutschlandreise“ daran, wie viel es zwischen Nord- und Ostsee sowie den Alpen<br />

zu entdecken gibt. Die vierzehnte und letzte Etappe führt von Würzburg über Bad<br />

Mergentheim, Schwäbisch Hall und Heidenheim/Steinheim weiter nach Ochsenhausen.<br />

Die Geschichte eines der eindrucksvollsten Bauwerke<br />

Deutschlands beginnt mit einem Konstruktionsfehler.<br />

Die Rede ist von der Würzburger<br />

Residenz, deren Bau 1720 begann und der<br />

erst 60 Jahre später vollendet wurde. Das als Zweitresidenz<br />

der Fürstbischöfe zuerst an dieser Stelle errichtete<br />

„Schlösslein“ wies nämlich so gravierende Baumängel<br />

auf, dass es kurzerhand abgerissen werden musste. Das<br />

erwies sich im Nachhinein betrachtet als absoluter<br />

Glücksfall, denn nun ging der Auftrag zur Erstellung eines<br />

Bauplans an einen 32-jährigen, bis dahin eher unbekannten<br />

Ingenieur: Johann Balthasar Neumann. Er gilt heute<br />

als der bedeutendste Baumeister des Barocks und Rokokos<br />

nördlich der Alpen.<br />

Neumann nahm sich dabei den seinerzeit wichtigsten<br />

Prachtbau Europas zum Vorbild – das unter dem französischen<br />

König Ludwig XIV. errichtete Schloss von Versailles.<br />

Die im italienisch-französischen Barockstil errichtete<br />

Würzburger Residenz glänzt jedoch nicht nur von außen.<br />

46 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Für ihre Innenausstattung kamen Bildhauer<br />

und Stuckateure eigens aus Italien,<br />

Flandern und München. Der Venezianer<br />

Giovanni Battista Tiepolo malte mit dem<br />

beeindruckenden Deckenbild über dem<br />

Treppenhaus das größte Gemälde der Welt!<br />

Auch die Wandgemälde des Kaisersaals<br />

sind sein Werk. Das Spiegelkabinett der Residenz<br />

gilt als eines der vollkommensten<br />

Raumkunstwerke des Rokoko.<br />

Start mit Blick auf die Marienfestung<br />

in Würzburg<br />

Die Reise beginnt in Würzburg, wo sich neben<br />

der Innenstadt auch ein Besuch der imposanten<br />

Festung Marienberg lohnt, in der<br />

unter anderem das Mainfränkische Museum<br />

untergebracht ist. Die Festung liegt in<br />

Sichtweite des Ringhotels Wittelsbacher<br />

Höh in Würzburg, das ebenfalls auf einem<br />

Hügel mit Blick auf die Stadt thront. Von der<br />

Residenzstadt führt die erste, etwas mehr<br />

als 50 Kilometer lange Etappe von Würzburg<br />

über Tauberbischofsheim nach Bad<br />

Mergentheim. Auf der Romantischen<br />

Straße geht es dabei durch eine von Weinbergen<br />

geprägte Landschaft. Schon von<br />

Weitem sieht man den Türmersturm, das<br />

Wahrzeichen von Tauberbischofsheim. Neben<br />

dem Kurmainzischen Schloss lohnt sich<br />

auch ein Spaziergang zu dem von<br />

etlichen Fachwerkhäusern umgebenen<br />

Marktplatz. Auf der Weiterfahrt in Richtung<br />

Süden lohnt sich auch ein Zwischenstopp<br />

in dem kleinen Weinort Lauda-Königshofen,<br />

ehe in Bad Mergentheim das familiengeführte<br />

Ringhotel Bundschu erreicht wird.<br />

Der Kaisersaal zählt zu den prächtigsten Räumen in der Würzburger Residenz.<br />

In der Stadt an der Tauber ragt die Schlosskirche<br />

stolz mit ihren zwei Türmen in den<br />

weiß-blauen Himmel. Sie gilt als das Juwel<br />

der ehemaligen Residenz der Hoch- und<br />

Deutschmeister des Deutschen Ordens. An<br />

ihrem Bau war neben François de Cuvilliés auch Balthasar<br />

Neumann beteiligt. Bad Mergentheim, dessen hübsche Altstadt<br />

mit den Zwillingshäusern am Marktplatz ebenso einen<br />

Besuch lohnt wie der weitläufige Kurpark, ist der ideale Ausgangspunkt<br />

für die Erkundung des Taubertals. Die schönsten<br />

Ziele sind das nur zehn Kilometer entfernte Weikersheim sowie<br />

das weithin bekannte Rothenburg ob der Tauber mit seiner<br />

wundervoll erhaltenen mittelalterlichen Altstadt.<br />

Von Bad Mergentheim geht es in südlicher Richtung durch<br />

das Hohenloher Land in das rund 60 Kilometer entfernte<br />

Die markanten Zwillingshäuser am Marktplatz in Bad Mergentheim entstanden 1780.<br />

Schwäbisch Hall. Nachdem Reisende etwa zwei Drittel der<br />

Strecke zurückgelegt haben, erreichen sie ein Ausflugsziel,<br />

das vor allem die Herzen von Automobil-Liebhabern höher<br />

schlagen lässt: das Deutsche Automuseum auf Schloss Langenburg.<br />

Unter dem Motto „Menschen, Autos und Geschichten“<br />

stellt es Personen und Ereignisse vor, die Automobilgeschichte<br />

schrieben. Natürlich sind viele Fahrzeuge zu sehen,<br />

die im Zusammenhang mit diesen Menschen stehen. Die<br />

Entwicklung der Mobilität mit vielen persönlichen Geschichten<br />

von Zeitzeugen zeigt, wie sehr die Technik unser Leben,<br />

unser Reiseverhalten und die Gesellschaft verändert hat.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 47


R E I S E<br />

Mittelalterliches Kleinod bei Schwäbisch Hall: die Großcomburg.<br />

Durch das Hohenloher Land<br />

Von Schloss Langenburg ist es dann nur noch eine kurze<br />

Fahrt nach Schwäbisch Hall und zum Ringhotel Hohenlohe.<br />

Allein schon der Blick von der<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Mergentheim<br />

Ringhotel Bundschu<br />

Tel.: +49 7931 9330<br />

E-Mail: badmergentheim@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badmergentheim<br />

Heidenheim/Steinheim<br />

Ringhotel sKreuz<br />

Tel.: +49 7329 96150<br />

E-Mail: heidenheim@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/heidenheim<br />

Ochsenhausen<br />

Ringhotel Mohren<br />

Tel.: +49 7352 9260<br />

E-Mail: ochsenhausen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ochsenhausen<br />

Schwäbisch Hall<br />

Ringhotel Hohenlohe<br />

Tel.: +49 791 75870<br />

E-Mail: shahohenlohe@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/shahohenlohe<br />

Würzburg<br />

Ringhotel Wittelsbacher Höh<br />

Tel.: +49 931 453040<br />

E-Mail: wuerzburg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wuerzburg<br />

Terrasse des Ringhotels über<br />

das Flüsschen Kocher auf die<br />

mittelalterlichen Häuser und<br />

Kirchen macht große Lust auf<br />

eine Besichtigung. Auf der anderen<br />

Seite des Kochers, über<br />

den eine alte überdachte<br />

Holzbrücke führt, gelangt<br />

man in wenigen Minuten<br />

zum Marktplatz, dem Herz<br />

und Stolz der alten Salzsiederstadt.<br />

Wie der Namensteil<br />

„Hall“ schon andeutet, beruhte<br />

die Bedeutung Schwäbisch<br />

Halls lange Zeit auf einem<br />

kostbaren Gut, das hier<br />

gewonnen wurde: Salz. Schon<br />

vor 2500 Jahren entdeckten<br />

die Kelten diesen natürlichen<br />

Schatz, und bis ins 19. Jahrhundert<br />

bildete die Produktion<br />

von Salz tatsächlich die<br />

wirtschaftliche Basis der-<br />

Stadt. Heute wird die Sole für<br />

das über die Region hinaus<br />

bekannte Solebad verwendet,<br />

das direkt vom Ringhotel Hohenlohe<br />

zugänglich ist.<br />

Ein Paradebeispiel für den barocken Stil<br />

Schwäbisch Halls ist das 1735 eingeweihte<br />

Rathaus auf dem Marktplatz. Ihm gegenüber<br />

steht die romanisch-gotische Kirche<br />

St. Michael mit ihrer imposanten Freitreppe.<br />

Auf ihren 54 Stufen finden seit 1925<br />

die beliebten Freilichtspiele statt. Rund um<br />

den Marktplatz laden die kleinen Gassen<br />

zu einem Stadtbummel ein. Wer sich für<br />

moderne und zeitgenössische Kunst interessiert,<br />

sollte unbedingt die auf der anderen<br />

Seite des Kochers befindliche Kunsthalle<br />

Würth besuchen. Der Weg dorthin<br />

lohnt sich allein schon wegen des unvergleichlichen<br />

Ausblicks auf Schwäbisch Hall,<br />

den Kocher sowie die in drei Kilometer Entfernung<br />

hochragende Großcomburg. Die<br />

mächtige Kloster- und Burganlage lässt<br />

sich sehr gut zu Fuß auf einem sehr schönen<br />

Weg entlang des Kochers erreichen. Ursprünglich<br />

als Burg angelegt, war die Anlage<br />

im frühen Mittelalter Sitz eines Benediktinerklosters.<br />

Besonders beeindruckend sind die romanische<br />

Michaelskapelle, die barocke Stiftskirche St. Nikolaus<br />

und der begehbare Wehrgang aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Meteoritenkrater und Rekordkathedrale<br />

Von Schwäbisch Hall führt ein rund 80 Kilometer langer Weg<br />

in südlicher Richtung über Schwäbisch Gmünd zu einem Ort,<br />

an dem sich vor 15 Millionen Jahren ein gewaltiges Naturereignis<br />

zugetragen hat: Steinheim am Albuch. Nach zwei Dritteln<br />

der Strecke, die durch eine von Wäldern und Hügeln geprägte<br />

Landschaft führt, erreicht man Schwäbisch Gmünd,<br />

die größte Stadt im Remstal. Der Ursprung der Stadt reicht<br />

bis in die Zeit der Expansion des Römischen Reiches nach<br />

Germanien zurück. Während der Herrschaftszeit der Staufer-<br />

Das Meteoritenmuseum in Steinheim zeigt die Folgen des Einschlags<br />

vor rund 15 Millionen Jahren. Der Krater ist bis heute gut erkennbar.<br />

48 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


R E I S E<br />

Von Würzburg<br />

führt<br />

die Reise in<br />

südlicher<br />

Richtung<br />

durch das<br />

Hohenloher<br />

Land nach<br />

Schwäbisch<br />

Hall. Über<br />

Ulm geht es<br />

nach Oberschwaben.<br />

Kaiser erlebte die Stadt eine erste Blütezeit. Die Altstadt von<br />

Schwäbisch Gmünd mit ihren vielen historischen Bauwerken<br />

ist daher ein schöner Zwischenstopp auf dem Weg nach<br />

Steinheim zum Ringhotel sKreuz.<br />

Wer sich Steinheim nähert, der erkennt sofort, dass der Ort<br />

im nördlichen Teil eines großen Kraters liegt. Dieser entstand,<br />

vermutlich zur gleichen Zeit wie das etwa 40 Kilometer östlich<br />

gelegene Nördlinger Ries, durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag.<br />

Mit einem Durchmesser von 3,5 Kilometern<br />

ist der Steinheimer Krater allerdings deutlich kleiner als<br />

das mehr als 20 Kilometer messende Nördlinger Ries. Wer<br />

mehr über diesen Meteoriteneinschlag und seine Folgen für<br />

dieTier- und Pflanzenwelt erfahren möchte, sollte unbedingt<br />

das nahegelegene Meteoritenmuseum im Ortsteil Sontheim<br />

im Stubental besuchen.<br />

Im Schatten des weltbekannten Münsters liegt die Altstadt von<br />

Ulm mit Fachwerkhäusern entlang der kleinen und großen Blau.<br />

Die letzte Etappe der Reise führt auf etwa 90 Kilometern von<br />

Steinheim am Albuch nach Ochsenhausen. Auf halbem Weg<br />

liegt Ulm, wo unbedingt das gewaltige Münster Unserer Lieben<br />

Frau besichtigt werden sollte. Der Bau der schon aus weiter<br />

Entfernung sichtbaren Kathedrale begann 1377, wurde jedoch<br />

erst 1890 abgeschlossen. Mit ihrem 161,5 Meter hohen<br />

Turm ist sie nicht nur das höchste Kirchengebäude der Welt,<br />

sondern mit 2.000 Sitzplätzen auch die größte evangelische<br />

Kirche Deutschlands. Das 360-Grad-Panorama vom Turm des<br />

Ulmer Münsters ist spektakulär.<br />

Von Ulm ist es über die Oberschwäbische Barockstraße dann<br />

nicht mehr weit nach Ochsenhausen und zum Ringhotel<br />

Mohren. In Ochsenhausen können Gäste eines der Highlights<br />

dieser Ferienstraße kennenlernen: die ehemalige<br />

Reichsabtei Ochsenhausen, die von 1090 bis 1803 mehr als<br />

700 Jahre lang ein wichtiges Benediktinerkloster war. Der<br />

heutige Bau entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg in der<br />

zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eisenbahn-Nostalgiker<br />

werden sich in Ochsenhausen nicht die Fahrt mit der Öchsle-<br />

Bahn entgehen lassen. Die 1899 eingerichtete Schmalspurbahn<br />

fährt bis heute an allen Sonntagen vom 1. Mai bis einschließlich<br />

9. Oktober, sowie an jedem ersten Samstag im<br />

Monat sowie an allen Donnerstagen zwischen dem 14. Juli<br />

und 8. September. Die 19 Kilometer lange Strecke, für die die<br />

Bahn circa 70 Minuten benötigt, führt von Ochsenhausen<br />

nach Warthausen und zurück. Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 49


Ihre Ansprechpartnerinnen<br />

im Servicebüro<br />

des Ringhotels<br />

e. V.<br />

Bei allen Fragen<br />

und Wünschen<br />

wenden Sie sich<br />

vertrauensvoll an<br />

unsere Mitarbeiterinnen<br />

in der Zentrale<br />

der Ringhotels<br />

in München.<br />

Sie sind gerne für<br />

Sie da.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Ringhotels e.V., Stefan-George-Ring 22,<br />

81929 München,<br />

Tel.: +49 89 4587030, Fax: -31,<br />

E-Mail: info@ringhotels.de, Internet: ringhotels.de<br />

Koordination/Redaktion:<br />

Michaela Krohn (V.i.S.d.P.), Ringhotels e.V.,<br />

E-Mail: michaela.krohn@ringhotels.de<br />

Magazinbetreuung:<br />

n.k mediaconcept GbR, Obere Lagerstraße 38 b,<br />

82178 Puchheim, Tel.: +49 89 80908333; Geschäftsführer:<br />

Klaus Dieter Krön, Christoph Neuschäffer<br />

Redaktion: Christoph Neuschäffer<br />

Layout: Klaus Dieter Krön<br />

Mitarbeiterin dieser Ausgabe: Katharina Rahm<br />

Bildredaktion: Klaus Dieter Krön, Christoph Neuschäffer<br />

Anzeigen: Ringhotels e.V., Tel.: +49 89 4587030<br />

Christin Hillner,<br />

Verkaufsleiterin<br />

089 45 87 03 - 26<br />

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089 45 87 03 - 11<br />

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Mönchengladbach<br />

Bildnachweise: alle Bildrechte liegen beim Ringhotels e.V.,<br />

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LianeM/gettyimages, typo-graphics/<br />

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Tagungs- und Gruppenservice<br />

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(2x), undefined undefined/gettyimages, Olaf Simon/<br />

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blackred/gettyimages, spooh/gettyimages, Pasticcio/<br />

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Nastasic/gettyimages, BrThomas/<br />

Wikimedia Commons, U. J. Alexander/gettyimages (2x),<br />

Martin Keiler/gettyimages, Tilman2007/Wikimedia<br />

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prill/gettyimages, Störfix/Wikimedia Commons,<br />

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mikdam/gettyimages; 40-41, Symbiont/gettyimages;<br />

42-43 Computerspielemuseum/Hans-Martin<br />

Fleischer, Computerspielemuseum/Philipp Kuelker,<br />

Computerspielemuseum/Jörg Metzner (2x); 44-45<br />

ExQuisine/Adobe Stock, Fudio/gettyimages, YES<br />

BRASIL/gettyimages; 46-49 Freeartist/gettyimages,<br />

Bayerische Schlösserverwaltung, Stadt Bad Mergentheim<br />

Tourist-Information, Christoph Neuschäffer,<br />

Meier&Poehlmann/ Wikimedia Commons, fotojog/<br />

gettyimages<br />

1 Ahrensburg<br />

2 Alf an der Mosel<br />

3 Aschersleben<br />

4 Augsburg<br />

5 Aurich<br />

6 Bad Bevensen<br />

7 Bad Kösen<br />

8 Bad Mergentheim<br />

9 Bad Säckingen<br />

10 Bad Wilsnack<br />

11 Beckum<br />

12 Beilngries<br />

13 Berlin<br />

14 Brunsbüttel<br />

15 Brunsbüttel<br />

16 Celle<br />

17 Coburg<br />

18 Dortmund<br />

19 Dresden<br />

20 Eisenach<br />

21 Essen<br />

22 Friedrichshafen<br />

23 Friedrichstadt<br />

24 Grasellenbach<br />

25 Güstrow<br />

26 Gütersloh<br />

27 Gutach-Bleibach<br />

28 Hagen a.T.W.<br />

29 Hamburg-<br />

Schenefeld<br />

30 Hanstedt<br />

31 Heidenheim/<br />

Steinheim<br />

32 Heiligenhaus<br />

33 Herdecke<br />

34 Herrenberg<br />

35 Höxter<br />

36 Hohwacht<br />

(Ostsee)<br />

37 Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

38 Joachimsthal<br />

39 Kiel<br />

40 Kühlungsborn<br />

41 Limburg/<br />

Hadamar<br />

42 Lingen<br />

43 Lohmen<br />

44 Lübeck<br />

45 Lübeck-<br />

Oberbüssau<br />

46 Lünen<br />

47 Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

48 Meerbusch<br />

49 München/<br />

Ebersberg<br />

50 Neustadt/Orla<br />

51 Nürnberg<br />

52 Nürnberg-<br />

Zirndorf<br />

53 Oberkirch<br />

54 Oberstdorf<br />

55 Ochsenhausen<br />

56 Rauenberg<br />

57 Remagen/Bonn<br />

58 Rieste<br />

59 Rostock-<br />

Warnemünde<br />

60 Rottweil<br />

61 Rüdesheim<br />

62 Saarlouis<br />

63 Schleswig<br />

64 Schmitten/<br />

Taunus<br />

65 Schwäbisch Hall<br />

66 Steinheim-<br />

Sandebeck<br />

67 Stockach<br />

68 Tangermünde<br />

69 Tecklenburg-<br />

Brochterbeck<br />

70 Unna<br />

71 Unterreichenbach<br />

72 Waldeck<br />

73 Walsrode<br />

74 Waltersdorf<br />

75 Waren (Müritz)<br />

76 Weißenfels<br />

77 Wernigerode<br />

78 Willingen<br />

79 Witten<br />

80 Wittmund<br />

81 Wörlitz<br />

82 Würzburg<br />

83 Zeven<br />

84 Zittau<br />

50 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


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