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Heimat & Genuss 22/23

Das Magazin für Gäste und Freunde der Ringhotels

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Herbst/Winter 20<strong>22</strong>/<strong>23</strong> · Ihr Freiexemplar zum Mitnehmen<br />

ringhotels.de<br />

<strong>Heimat</strong> &<strong>Genuss</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR GÄSTE UND FREUNDE DER RINGHOTELS<br />

Außergewöhnliche<br />

Orte<br />

REISE ERLEBNIS KULINARIK MENSCHEN WELLNESS


Dem Himmel<br />

so nah.<br />

In Lich gebraut nach benediktinischer Originalrezeptur<br />

für die Benediktiner Weissbräu GmbH, Ettal.<br />

www.benediktiner-weissbräu.de


Liebe Gäste und Freunde<br />

der Ringhotels,<br />

am 25. Januar 1973 gründeten rund 100 vorausschauende<br />

und innovative Hoteliers die Kooperation der Ringhotels. Sie<br />

stehen seither für traditionelle Gastlichkeit mit regionaler<br />

Prägung. Authentische Gastgeber und qualitativ hochwertiger Service<br />

– das zeichnet die familiengeführten Ringhotels seit 50 Jahren<br />

aus. Wie sehr sich das Reisen und die Gastronomie in dieser Zeit<br />

verändert haben, zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe.<br />

Unser Markenversprechen „Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“ und<br />

Nachhaltigkeit gehen dabei Hand in Hand. Regionales und umweltbewusstes<br />

Wirtschaften werden bei den Ringhotels schon lange<br />

großgeschrieben. Dazu gehören die Nutzung regenerativ erzeugter<br />

Energie sowie der sparsame Umgang mit Ressourcen wie Wasser,<br />

Energie Nahrungsmitteln und Verpackungsmaterial. Nur an einem<br />

sparen die Ringhotels nicht: am Komfort für ihre Gäste.<br />

In Deutschland kann man auch im Herbst und Winter sehr viele<br />

schöne und abwechslungsreiche Wanderungen und Radtouren<br />

machen. Zum Beispiel in der Lüneburger Heide, dem Schwarzwald,<br />

in kleinen Naturparks sowie an außergewöhnlichen Orten, die wir<br />

in dieser Ausgabe vorstellen. Und sollten Sie noch nie in Wernigerode<br />

gewesen sein, dann macht Ihnen unser Beitrag hoffentlich Lust<br />

darauf, die Stadt und ihr Schloss zu besuchen und eine Fahrt mit der<br />

Brockenbahn zu unternehmen.<br />

▲<br />

„Unser Markenversprechen<br />

„Echt<br />

<strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong><br />

erleben“ und Nachhaltigkeit<br />

gehen<br />

Hand in Hand.“<br />

In den „Geschichten aus Deutschland“ stellen wir Ihnen diesmal<br />

drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten vor: den dreisten Raubritter<br />

Eppelein von Gailingen, den Erfinder Karl von Drais und<br />

seinen Vorläufer des Fahrrads sowie Henriette Davidis. Das von ihr<br />

veröffentlichte praktische Kochbuch gehörte hundert Jahre in vielen<br />

deutschen Haushalten zur Grundausstattung. Apropos kochen: Wir<br />

verraten Ihnen auch, warum die Maultaschen in Schwaben „Herrgottsbescheißerle“<br />

genannt werden, welchen Ursprung sie haben<br />

und welchen Wein Sie dazu probieren sollten.<br />

Viel Spaß beim Entspannen und Entdecken wünscht Ihnen<br />

Ihre<br />

Susanne Weiss<br />

Aktuelle Neuigkeiten zu unseren<br />

Ringhotels und zu exklusiven Angeboten<br />

erhalten Sie im Ringhotels-Newsletter.<br />

Gleich unter ringhotels.de/newsletter<br />

anmelden.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 3


INHALT<br />

AUSGABE 2/20<strong>22</strong><br />

4 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

„Der beste Weg zur Gesundheit<br />

ist der Wanderweg“,<br />

sagen die Ärzte. Wenn die<br />

Tour auch mal etwas bergauf<br />

durch eine so schöne Landschaft<br />

wie den Schwarzwald<br />

führt, umso besser.


▲<br />

10<br />

REISE<br />

6 Meppen und das Emsland entdecken<br />

8 Der „Goldene Kompass“ bleibt in Hanstedt<br />

10 50 Jahre Hotellerie und Gastronomie<br />

mit den Ringhotels<br />

14 Wir haben für Sie renoviert<br />

Seit 50 Jahren heißen die Ringhotels ihre Gäste herzlich willkommen!<br />

16<br />

16 Außergewöhnliche Orte in Deutschland<br />

28 Ich war noch nie in ... Wernigerode<br />

34 Aus- und Weiterbildung in den Ringhotels<br />

36 Historische Altstädte entdecken<br />

46 Mit Rad & E-Bike Naturparks erkunden<br />

ERLEBNIS<br />

Ein außergewöhnlicher Ort in Deutschland: die Hängeseilbrücke Titan RT<br />

über dem Rappbodetal im Harz.<br />

24<br />

21 Textilkunst trifft Nachhaltigkeit<br />

26 Mit dem Rad durch die Lüneburger Heide<br />

30 Geschichten aus Deutschland<br />

39 Über Berg und Tal im Schwarzwald<br />

42 Leipzig: In der Wunderkammer<br />

der Kommunikation<br />

Original schwäbisch? Die genaue Herkunft der Maultaschen mag ungeklärt<br />

sein, was man im perfekten Duo dazu trinkt, dagegen nicht.<br />

36<br />

KULINARIK<br />

24 Perfektes Duo – Schwäbische<br />

Maultaschen und Trollinger<br />

WELLNESS<br />

44 Mit Kraft und Fitness durch den Winter<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

Quedlinburg ist für seinen Dom und die Fachwerkhäuser bekannt.<br />

Titelseite: Der Skywalk Allgäu am Ortsrand von Scheidegg ist mehr als nur<br />

ein moderner Baumwipfelpfad, sondern zugleich ein Naturerlebnispark. Mehr<br />

dazu finden Sie im Beitrag auf Seite 20.<br />

50 Impressum/Ansprechpartner<br />

51 Karte: Die Ringhotels auf einen Blick<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 5


Modern und gemütlich<br />

präsentiert sich das neue<br />

Ringhotel VIA PLAZA in<br />

Meppen.<br />

Meppen und das Emsland entdecken<br />

Das neue Ringhotel VIA PLAZA in Meppen eröffnet zum Ende des Jahres. Seine Lage im „Fluss-Eck“<br />

zwischen Ems und Hase ist ideal zur Erkundung der historischen Altstadt sowie für Rad- und<br />

Wandertouren im Emsland.<br />

Meppen, die Kreisstadt<br />

des Emslands,<br />

ist die Stadt des<br />

Wassers. Die Hase,<br />

ein Nebenfluss der<br />

Ems, nimmt hier<br />

den Dortmund-Ems-Kanal auf und mündet<br />

mitten in Meppen in der Ems. Etwas<br />

nördlich davon stößt dann auch das Flüsschen<br />

Nordradde dazu. Bei so viel Wasser<br />

wundert es nicht, dass das ringsum grüne<br />

Umland mit ausgedehnten Wäldern,<br />

Altarmen der Flüsse und Naturschutzgebieten<br />

Radler, Wanderer und Wassersportler anzieht.<br />

In Meppen selbst gibt es ebenfalls zahlreiche idyllische Plätze<br />

zum Entspannen. Im Zentrum befinden sich das Rathaus<br />

und die Fußgängerzone – hier treffen sich Einheimische<br />

und Touristen, um durch die Stadt zu bummeln oder mehr<br />

über die Geschichte der Stadt zu erfahren. Schließlich blickt<br />

das 35.000 Einwohner zählende Meppen auf eine lange Geschichte<br />

zurück. Bereits 834 erstmals urkundlich erwähnt,<br />

erhielt Meppen 1360 die Stadtrechte. Aus dieser Zeit<br />

stammt der noch heute die Altstadt und ihre historischen<br />

Gebäude umschließende Festungswall mit Graben. Das<br />

Wahrzeichen Meppens ist sein Rathaus, dessen obere Stockwerke<br />

sowie der charakteristische Renaissance-Erker mit<br />

dem Vorbau auf vier Säulen um 1600 herum gebaut wurden.<br />

Die spätgotische Probsteikirche, das Stadthaus und die<br />

6 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

Das Ringhotel VIA PLAZA liegt an der Ems sowie am nördlichen Ende von Meppens historischem Stadtkern.<br />

Arenbergische Rentei sind weitere Sehenswürdigkeiten. Die<br />

Rentei ist ein altes Kaufmannshaus im klassizistischen Stil,<br />

in dem heute das Stadtmuseum untergebracht ist.<br />

Erkunden lässt sich Meppen am besten vom Ringhotel VIA<br />

PLAZA aus. Neben modern eingerichteten, komfortablen<br />

Zimmern verfügt es über verschiedene Räumlichkeiten für<br />

Seminare, Tagungen und Feste. Fitnessstudio und Wellnessbereich<br />

runden das Angebot ab. Für kulinarische Höhepunkte<br />

sorgt die ausgezeichnete Küche.<br />

Übrigens: Vom Restaurant genießen<br />

die Gäste einen einmaligen<br />

Blick auf Ems und Hase. Das macht<br />

Lust darauf, die Wanderschuhe zu<br />

schnüren oder sich aufs Rad zu setzen,<br />

um ins Emsland aufzubrechen.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Meppen<br />

Ringhotel VIA PLAZA<br />

Tel.: +49 5931 97900<br />

E-Mail: meppen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/meppen


<strong>Heimat</strong> entdecken<br />

mit Ringhotels<br />

Lassen Sie sich<br />

inspirieren!<br />

REISE<br />

Motorrad<br />

& Oldtimer<br />

Kultur & Städte<br />

Wellness<br />

Lassen Sie sich inspirieren<br />

In dieser Ausgabe von <strong>Heimat</strong><br />

& <strong>Genuss</strong> finden Sie die Info-<br />

Broschüre „<strong>Heimat</strong> entdecken<br />

mit den Ringhotels“ zum Mitnehmen<br />

und Nachschlagen für<br />

unterwegs. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Freizeitaktivitäten<br />

Motorrad & Oldtimer, Kultur<br />

& Städte sowie Wellness.<br />

An schönen Herbst- und Frühjahrstagen be-<br />

reiten ausgedehnte Motorrad- und Oldtimer-<br />

touren besonderes Vergnügen. Auch Städte<br />

und kulturelle Sehenswürdigkeiten lassen<br />

sich dann entspannter erkunden als in som-<br />

merlicher Hitze. An kühlen Herbst- und Win-<br />

tertagen wiederum sind Saunagänge, Dampf-<br />

bäder und andere Wellnessanwendungen ein<br />

wohltuendes Erlebnis. Für all das bieten Ihnen<br />

die Ringhotels die besten Voraussetzungen.<br />

In „<strong>Heimat</strong> entdecken mit den Ringhotels“ finden Sie auf 24 Seiten schnell und übersichtlich<br />

Informationen zu Ringhotels, von denen aus schöne Motorrad- und Oldtimertouren<br />

möglich sind oder die sich in der Nähe von sehenswerten Städten und kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

befinden. Wellnessliebhaber freuen sich in den Häusern auf Saunen, Dampfbäder<br />

und Ruheräume – oft ergänzt von Massage-Angeboten und anderen Wohlfühlbehandlungen.<br />

Lassen Sie sich inspirieren, neue Routen und Städte in Deutschland zu entdecken<br />

oder sich in den Ringhotels mit Wellness und <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> zu verwöhnen.<br />

08-RH.Beileger_H&G2-final-PRINT.indd 1 26.08.<strong>22</strong> 15:43<br />

Sollte die Info-Broschüre „<strong>Heimat</strong> entdecken mit den Ringhotels“ diesem Exemplar nicht<br />

beiliegen, dann schicken Sie uns einfach eine E-Mail an info@ringhotels.de.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 7


Freuen sich über den zweiten<br />

Sieg beim „Goldenen Kompass“:<br />

Nele Landschof und ihr Bruder<br />

Sven Dierksen vom Ringhotel<br />

Sellhorn in Hanstedt.<br />

Der „Goldene Kompass“ bleibt in Hanstedt<br />

Das Ringhotel Sellhorn wurde 20<strong>22</strong> zum zweiten Mal in Folge als bestes Ringhotel ausgezeichnet.<br />

Den zweiten Platz sicherte sich das Ringhotel Birke in Kiel, dicht gefolgt vom Ringhotel<br />

Schorfheide | Tagungszentrum der Wirtschaft in Joachimsthal auf Rang drei. Aufsteiger des<br />

Jahres ist das Ringhotel Forellenhof in Walsrode.<br />

Wettbewerb fördert bekanntlich die<br />

Qualität – und das ist in der Hotellerie<br />

und Gastronomie gut für die<br />

Gäste. Deshalb haben die Ringhotels<br />

im Jahr 2016 ein Benchmark-System<br />

eingeführt, auf dessen Basis sie<br />

den „Goldenen Kompass“ als Auszeichnung für das beste<br />

Ringhotel vergeben. Welches der fast 100 Häuser das ist, darüber<br />

entscheiden die Gäste mit ihren Bewertungen auf<br />

„Trust You“, anonym arbeitende Hotelprüfer mit ihren regelmäßigen<br />

Mystery Checks sowie die Ringhotels selbst durch<br />

ihre Teilnahme an Mitarbeiterschulungen und Marketingaktionen.<br />

Wer in der Gesamtwertung die höchste Prozentzahl<br />

bei den Qualitäts- und Markenkriterien erreicht, darf sich auf<br />

der stets im Frühjahr stattfindenden Jahreshauptversammlung<br />

der Ringhotels über den „Goldenen Kompass“ freuen.<br />

In diesem Jahr gab es bei der Verleihung der Auszeichnung<br />

ein Novum, denn zum ersten Mal ist der alte Preisträger auch<br />

der neue. Dem Ringhotel Sellhorn gelang es mit einer Bewer-<br />

tung von fast 94 Prozent seinen Titel zu verteidigen. „Wir können<br />

es immer noch nicht glauben, dass wir nicht nur die Bewertungen<br />

um mehr als einen Prozentpunkt verbessern<br />

konnten, sondern zum zweiten Mal hintereinander auch den<br />

‚Golden Kompass’ gewonnen haben“, freut sich Nele Landschof,<br />

Inhaberin und Geschäftsführerin des Ringhotel Sellhorn.<br />

„Auch in diesem Jahr kann ich nur betonen, dass eine<br />

solch tolle Bewertung ohne unsere Mitarbeitenden gar nicht<br />

möglich gewesen wäre. Und darauf sind wir sehr, sehr stolz.“<br />

Enges Rennen und die Plätze zwei bis fünf<br />

Der erneute Gewinn des Goldenen Kompasses ist angesichts<br />

der starken Konkurrenz bemerkenswert, denn die nachfolgend<br />

Platzierten folgten jeweils nur knapp dahinter. Den<br />

zweiten Platz erzielte das Ringhotel Birke in Kiel, das 2017 die<br />

erste Auflage des Goldenen Kompasses für sich entscheiden<br />

konnte und im Vorjahr ebenfalls unter den Top 3 lag. Über<br />

Rang 3 freute sich das Ringhotel Schorfheide I Tagungszentrum<br />

der Wirtschaft in Joachimsthal. Auf den gemeinsamen<br />

8 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

vierten Platz kamen das Ringhotel Hohenlohe in Schwäbisch<br />

Hall und das Ringhotel Winzerhof in Rauenberg.<br />

Zum dritten Mal wurde außerdem der „Aufsteiger des<br />

Jahres“ gekürt. Sieger 20<strong>22</strong> in dieser Kategorie wurde das<br />

Ringhotel Forellenhof in Walsrode. Familie Fuhrhop und ihr<br />

Team haben innerhalb eines Jahres im Ranking den größten<br />

Sprung nach vorn gemacht und rangieren mit Rang 26<br />

nun im vorderen Drittel des Feldes.<br />

Qualitätssicherung steht im Vordergrund<br />

Das Besondere am Goldenen Kompass ist, dass hier die gesamte<br />

Teamleistung über zwölf Monate betrachtet wird.<br />

Jedes Ringhotel kann so auf einen Blick sehen, wo es im<br />

Vergleich zu anderen Häusern der Hotelkooperation steht<br />

und hat so auch die Möglichkeit, seine Leistungen und Angebote<br />

kontinuierlich zu verbessern. Ausgelobt werden jeweils<br />

die fünf besten Ringhotels. „Natürlich kennen wir den<br />

Spirit und den oft großartigen Zusammenhalt unserer<br />

Ringhoteliers und deren Mitarbeitenden“, sagt Susanne<br />

Weiss, Geschäftsführender Vorstand des Ringhotels e.V.:<br />

„Aber es ist trotzdem immer wieder überraschend, wie positiv<br />

alle mit den Herausforderungen unserer Zeit umgehen<br />

und insbesondere bei den geforderten Qualitätsstandards<br />

immer noch einen draufsetzen.“<br />

Das Ringhotel Schorfheide | Tagungszentrum der Wirtschaft in<br />

Joachimsthal konnte anlässlich des dreitägigen Open-Air-Konzerts<br />

„Inselleuchten“ mehrere Musiker als Übernachtungsgäste<br />

begrüßen. Dazu gehörten Sänger und Songwriter Max Mutzke<br />

sowie die Bandmitglieder der „Söhne Mannheims“, hier im Bild<br />

mit zwei Mitarbeiterinnen des Ringhotels.


50 Jahre<br />

Hotellerie und Gastronomie<br />

mit den Ringhotels<br />

Vor fünf Jahrzehnten schlossen sich die ersten Hoteliers in der Kooperation Ringhotels e.V. zusammen.<br />

Seitdem haben sich das Reisen, die Erwartungen der Gäste und natürlich auch die<br />

Gastronomie sehr verändert. Wir werfen einen Blick auf fünf Jahrzehnte voller <strong>Heimat</strong> und<br />

<strong>Genuss</strong>.<br />

Mit ihrer Gründungsidee<br />

liegen<br />

die Ringhotels, die<br />

sich offiziell am<br />

25. Januar 1973 in<br />

Berlin zu einer Kooperation<br />

zusammenschließen, genau<br />

richtig. Denn die 70er-Jahre werden das<br />

Jahrzehnt des Tourismus. Im Gründungsjahr<br />

der Ringhotels macht bereits<br />

jeder zweite Westdeutsche eine Urlaubsreise<br />

pro Jahr. Nur drei Jahre später<br />

waren sogar zwei von drei Bundesbürgern<br />

im Urlaub unterwegs. Das ist<br />

erfreulich – und bis heute so geblieben.<br />

Mit ihrem ReisePlaner lenken die<br />

Ringhotels schon bald die Aufmerksamkeit<br />

der Gäste auf sich. Weil der typische<br />

Ringhotels-Gast mit dem Auto anreist,<br />

führte die Kooperation 1976 die Prospektwand<br />

ein: So können sich Reisende<br />

Steigende Einkommen,<br />

sinkende Arbeitszeiten<br />

und der zu Beginn der<br />

1970er-Jahre gesetzlich<br />

vereinbarte Mindesturlaub<br />

von 20 Tagen im<br />

Jahr machen es möglich:<br />

Immer mehr Bundesbürger<br />

verreisen mindestens<br />

einmal im Jahr. Die<br />

Ringhotels wollen dabei<br />

Lust auf das Reisen in<br />

Deutschland wecken.<br />

in jedem Ringhotel über die anderen<br />

Häuser der Kooperation informieren.<br />

„Der entscheidende Vorteil bei den<br />

Ringhotels sind die gemeinsamen Marketing-Maßnahmen“,<br />

berichtet Axel<br />

Dierksen vom Ringhotel Sellhorn in<br />

Hanstedt, das zu den Gründungsmitgliedern<br />

der Kooperation gehört. „Die<br />

könnte ein einzelnes Haus in dieser<br />

Weise niemals stemmen“, sagt Dierksen,<br />

der die Leitung bereits an die<br />

nächste Generation übergeben hat. Zu<br />

einem Verkaufsschlager entwickelte<br />

sich das Arrangement „Champagner<br />

Träume“, das zwei Übernachtungen inklusive<br />

Halbpension mit einem regionalen<br />

Extra sowie einem Glas Champagner<br />

zur Begrüßung kombiniert.<br />

Zu Beginn der 70er-Jahre fasste mit der<br />

Nouvelle Cuisine eine gastronomische<br />

Revolution aus Frankreich auch in<br />

10 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Reisegruppen sind gern gesehene Gäste in den Ringhotels.<br />

Deutschland Fuß. Das Neue an der Nouvelle Cuisine bestand<br />

darin, dass sie im Vergleich zur bis dahin üblichen Küche<br />

größten Wert auf Frische legt. Man beschränkt sich auf das<br />

saisonal verfügbare Angebot und kocht nach Rezepten aus<br />

der Region. Das Konzept passt hervorragend zu den Ringhotels:<br />

Dort machen sich findige Köche daran, die Vorzüge des<br />

Neuen mit dem Guten des Alten zu verbinden. Schließlich<br />

haben sie bei Profiköchen gelernt, die klassischen Gerichte<br />

handwerklich perfekt zuzubereiten. Frank Bundschu vom<br />

Ringhotel Bundschu in Bad Mergentheim bringt es auf den<br />

Punkt: „Ein klassisches Gericht gut kochen zu können ist<br />

Handwerk, es modern interpretieren zu können, ist Kunst.“<br />

Regionale und saisonale Küche ist bei den Ringhotels schon lange Trumpf.<br />

Die 80er: Kreditkarten und „Toast Hawaii“<br />

In den 80er-Jahren blühte der Flugtourismus richtig auf. Die<br />

Deutschen wurden zu „Reiseweltmeistern“: Niemand gibt<br />

pro Kopf so viel Geld für das Reisen aus wie sie. Aber nicht<br />

einmal jeder Dritte bleibt dafür im Land. „Urlaub, das war der<br />

Flug nach Mallorca, wo man ein bis zwei Wochen am Strand<br />

lag“, sagt Ute Paulsen, Gastgeberin im Hotel Paulsen in Zeven,<br />

das zur neuen Marke <strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels gehört.<br />

„Ein Hotel in Deutschland brauchte man aus drei Gründen:<br />

Erstens für Geschäftsreisen und Tagungen mit Kunden<br />

oder Mitarbeitern. Zweitens für Reisegruppen, die mit dem<br />

Bus unterwegs waren. Und drittens für die Verwandtschaft,<br />

wenn man privat eine Familienfeier organisiert hat, die dann<br />

meist auch bei uns stattfand“, erläutert Paulsen. Neben dem<br />

Reisen wurde vor allem das Bezahlen im In- und Ausland wesentlich<br />

einfacher – und bargeldlos. Kreditkarten etablierten<br />

Der „Toast Hawaii“ war ein typisches Gericht der 80er-Jahre.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 11


REISE<br />

Das Ringhotel Strandblick in Kühlungsborn ist heute eines von zahlreichen ostdeutschen Mitgliedern der Hotelkooperation.<br />

Die 90er: Wiedervereinigung und erste<br />

Ringhotels im Osten<br />

Gute Küche gehört zum Markenkern der Ringhotels.<br />

sich auch in Europa. Zudem wurden in Deutschland ab 1981<br />

die ersten Geldautomaten aufgestellt. Die Ringhotels reagieren<br />

prompt und handeln für ihre Mitglieder Sonderkonditionen<br />

für die gängigsten Kreditkarten aus.<br />

Kulinarisch kommt in den 80er-Jahren ein neuer Trend auf.<br />

Die Fernreiselust und der zunehmende Flugverkehr sorgen<br />

dafür, dass auf einmal Früchte, Fisch, Gemüse und Gewürze<br />

aus aller Welt verfügbar sind. Den Köchen bieten sich neue<br />

kreative Möglichkeiten: Je exotischer die Zutaten, desto<br />

besser. So kommt die Ananas vorübergehend zu kulinarischen<br />

Ehren und ein „Toast Hawaii“ oder ein „Kalbsschnitzel<br />

Madagaskar“, die jeweils mit Ananasscheiben belegt<br />

sind, gelten in den 80er-Jahren als aufregend und neu. Und<br />

dass, obwohl die Ananas meist aus der Dose kommt.<br />

Mit dem Fall der Mauer gewinnen die Ostdeutschen auf einen<br />

Schlag eine ungewohnte Reisefreiheit. Das gibt der<br />

Tourismuswirtschaft in den alten Bundesländern einen<br />

kräftigen Schub. In den fünf neuen Bundesländern muss<br />

sich dagegen nach dem Ende des staatlichen Erholungswesens<br />

erst wieder eine private Hotellerie etablieren. Mit dem<br />

Panorama-Hotel in Oberwiesenthal wird ein Jahr nach der<br />

Wiedervereinigung das erste ostdeutsche Hotel Kooperationsmitglied.<br />

Heute liegt jedes fünfte Ringhotel in einem der<br />

fünf Bundesländer, die 1990 der Bundesrepublik beitraten.<br />

Mitte der 90er-Jahre führten die Ringhotels eine interne<br />

Qualitätsberatung ein. Jedes Ringhotel wird regelmäßig anonym<br />

anhand eines Kriterienkatalogs überprüft. Im Anschluss<br />

werden Kritikpunkte angesprochen, damit die Hoteliers<br />

Verbesserungen durchführen können. Das Servicebüro<br />

entwickelt ein zentrales Reservierungssystem, das seit 1997<br />

an das internationale System Amadeus angeschlossen ist.<br />

Kulinarisch prägen drei Trends die Gastronomie der 90er.<br />

Zum einen greift man – ganz im Sinne der aufkommenden<br />

Slow-Food-Bewegung und den Ringhotels – gerne wieder<br />

auf regionale und saisonale Produkte zurück. Zum anderen<br />

besinnt man sich dabei auf klassische Rezepte, die etwas<br />

leichter interpretiert werden. Und schließlich setzt sich die<br />

Globalisierung beim Reisen auch auf dem Teller fort: Die<br />

Tex-Mex-Küche mit Chili con Carne sowie Tequila, der mit<br />

Zitrone und Salz gereicht wird, ist ebenso angesagt wie die<br />

asiatische Küche mit Sushi, Tom Kha Gai und Wok-Gemüse.<br />

12 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Wandern ist seit dem Aufkommen der Kurzreisen<br />

wieder voll im Trend.<br />

Den Wunsch der Gäste nach Wellnessangeboten können viele Ringhotels erfüllen.<br />

Das neue Millennium: Online ist Trumpf<br />

Das Internet revolutioniert mit Streaming-Diensten nicht<br />

nur Musik und Fernsehen, sondern mit Online-Buchungen<br />

auch das Reisen. Gäste können einfach von zu Hause Flüge,<br />

Zugfahrten und Hotels selbst reservieren. Weil immer<br />

mehr Informationen und Buchungsmöglichkeiten zur Verfügung<br />

stehen, können Entscheidungen für Kurzurlaube<br />

oder Wellness-Auszeiten über ein verlängertes Wochenende<br />

oder einen Brückentag spontan und wetterabhängig<br />

getroffen werden. Zusätzlich zu einer größeren Reise machen<br />

die Deutschen öfter Kurzurlaub in einer Region, die<br />

nicht allzu weit weg vom Wohnort liegt. Davon profitiert<br />

vor allem der Wander- und Fahrradtourismus in Deutschland,<br />

der in diesem Jahrzehnt deutlich zunimmt. „Mit der<br />

wachsenden Bedeutung des Internets wurden Online-Buchungen<br />

immer wichtiger“, berichtet Ute Paulsen, die sich<br />

vor 28 Jahren der Kooperation anschloss. „So richtig an<br />

Fahrt nahm der bis heute anhaltende Trend zu Kurzreisen<br />

um das Jahr 2000 auf. Deshalb haben wir heute viele Gäste,<br />

die für einige Tage Wandern oder mit dem Fahrrad unterwegs<br />

sein möchten“, sagt Paulsen. Auch kurze Auszeiten<br />

für Wellness und Entspannung werden immer wichtiger,<br />

weshalb zahlreiche Ringhotels ihr Angebot an Saunen,<br />

Dampfbädern und Ruheräumen sowie an Massagen und<br />

anderen Anwendungen ausbauen.<br />

Dem Servicebüro der Ringhotels gelingt es, die Kooperation<br />

erfolgreich in eine zunehmend globalisierte und digitalisierte<br />

Welt zu führen. Denn die Kommunikation mit dem<br />

Gast, die bisher entweder am jeweiligen Ort oder am Telefon<br />

stattfand, hat sich inzwischen auf immer<br />

mehr Kanäle verlagert: So kommuniziert<br />

man online, via Facebook und auf<br />

Hotelbewertungsportalen. 2004 stellen<br />

die Ringhotels dann ein online-basiertes<br />

Bonusprogramm mit Clubcharakter vor:<br />

die RinghotelsCard. Mit dieser Kundenkarte sammeln treue<br />

Gäste Ringe und kommen in den <strong>Genuss</strong> exklusiver Serviceleistungen<br />

und Angebote.<br />

Die 2010er: <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> in den Ringhotels<br />

Der Trend zu Kurzurlauben im eigenen Land kommt den<br />

Ringhotels zugute. Die Kooperation unterstreicht seitdem<br />

ihre Vorzüge mit der Kombination der Begriffe <strong>Heimat</strong> und<br />

<strong>Genuss</strong>. Letztere stehen für qualitätsbewusste, authentische<br />

Häuser, bei denen es Gastgeber gibt, die sich persönlich<br />

um die Gäste kümmern. Die Individualität und damit<br />

verbundene Vielfalt der Ringhotels ist es, was die Gäste<br />

schätzen. Mit „Echt <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong> erleben“ trägt die Kooperation<br />

ihren Teil dazu bei, den Deutschen Appetit auf<br />

das Reisen zwischen Flensburg und Garmisch zu machen.<br />

Mit einem neuen <strong>Heimat</strong><strong>Genuss</strong>-Arrangement bieten sie<br />

deshalb den Gästen seither die Möglichkeit, die <strong>Heimat</strong> der<br />

Gastgeber kennenzulernen. Es enthält neben zwei Abendessen,<br />

bei denen die regionale Küche im Vordergrund steht,<br />

regionale Extras wie Eintrittskarten zu lokalen Sehenswürdigkeiten<br />

oder Leihfahrräder und zum Abschluss ein kleines<br />

Geschenk als Reiseerinnerung. Ende 2019 legten die<br />

Ringhotels ein neues Treueprogramm für ihre Stammgäste<br />

auf. 15 Jahre nach der Einführung der „Ringhotelscard“ gibt<br />

es diese Karte seitdem auch in den Kategorien „Silber“ und<br />

„Gold“ – inklusive vieler neuer attraktiver Sach- und Hotelprämien.<br />

Das neue Jahrzehnt brachte für die Hotellerie und Gastronomie<br />

sowie ihre Gäste weltweit eine enorme Herausfor-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 13


REISE<br />

Doch Not macht erfinderisch: Im Gastronomie-Bereich boten<br />

einige Ringhotels Essen zum Mitnehmen an. Die nicht<br />

gebuchten Hotelzimmer wurden teils als Büro angeboten,<br />

weil nicht jeder zu Hause ungestört arbeiten konnte. Die<br />

Zwangspause nutzten zahlreiche Ringhotels zur Durchführung<br />

von Renovierungs- und Umbaumaßnahmen.<br />

Mit 50 ist noch lange nicht Schluss<br />

Der Radtourismus boomt. Zahlreiche Ringhotels liegen an schönen<br />

Routen und bieten Radlern zusätzliche Serviceleistungen.<br />

derung: Die Corona-Pandemie begann, sich innerhalb weniger<br />

Wochen massiv auszubreiten. Die Politik reagierte<br />

mit einem vorübergehenden Herunterfahren des öffentlichen<br />

Lebens. Die Ringhotels durften, wie andere Hotels<br />

auch, zunächst nur noch Geschäftsreisende beherbergen.<br />

Im Servicebüro der Ringhotels ist man während des Lockdowns<br />

ebenfalls nicht untätig. Der Markenauftritt der Kooperation<br />

wurde aufgefrischt. Website, Logo und Vermarktungsformen<br />

für die Hoteliers sind ebenfalls erneuert<br />

worden. Außerdem wurde eine Untermarke für kleinere<br />

Häuser eingeführt: <strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels. Damit öffnet<br />

sich die Kooperation kleineren, handverlesenen Hotels<br />

und sehr guten Landgasthäusern, die vielleicht ein etwas<br />

weniger umfangreiches Angebot vorhalten, aber in Service<br />

und Qualität echte Ringhotels sind. In den 50 Jahren seit Bestehen<br />

der Kooperation haben sich nicht nur die Reisegewohnheiten<br />

der Gäste, sondern auch die Ringhotels immer<br />

wieder verändert. Doch eines gilt seit ihrer Gründung im<br />

Jahr 1973: Anspruchsvolles Reisen und Ringhotels sind wie<br />

füreinander gemacht.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Wir haben für Sie renoviert!<br />

Die Ringhoteliers investieren ständig in ihre Häuser, um ihren Gästen noch mehr Service und<br />

Komfort bieten zu können.<br />

14 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

1 1<br />

2 2<br />

Mitte Juli konnten die ersten Gäste im Ringhotel Köhlers<br />

Forsthaus in Aurich in den modernen und dem<br />

Umfeld angepassten Klinker-Neubau übernachten. Er bietet<br />

Platz für 14 komfortable und durch großzügige Fenster lichtdurchflutete<br />

Premium-Zimmer. Die 38 Quadratmeter großen<br />

Zimmer inklusive Bad sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.<br />

Der Anbau ist über einen Verbindungsgang mit<br />

dem Haupthaus verbunden, damit die Gäste ganz bequem<br />

den Wellnessbereich, die „Wohlfühl-Welt“ sowie das Restaurant<br />

erreichen können.<br />

Im Ringhotel Sellhorn in Hanstedt erstrahlen die<br />

Badezimmer im sogenannten Heidehaus in neuem<br />

Glanz. Die in dem Anbau von 1983 eingerichteten 18 Zimmer<br />

verfügen nun in den Bädern über geräumige Duschen<br />

anstelle der Badewannen. Große Fliesen in hellen Tönen<br />

sowie ein durchdachtes Beleuchtungskonzept sorgen für<br />

eine helle und freundliche Atmosphäre. Ein Handtuchwärmer,<br />

Föhne sowie die separaten WCs sorgen für zusätzlichen<br />

Komfort. Übrigens: Das Ringhotel Sellhorn feiert im<br />

kommenden Jahr sein 150-jähriges Bestehen mit zahlreichen<br />

Aktionen für die Gäste.


REISE<br />

Gelungene Benefizaktion<br />

Eine Veranstaltung des Ringhotels Winzerhof in Rauenberg erbrachte eine Spende in Höhe<br />

von 20.000 Euro zugunsten der Ukrainehilfe.<br />

Das Team des Ringhotels Winzerhof veranstaltete<br />

Mitte Mai einen „Monday for Freedom“, eine<br />

Open-Air-Veranstaltung mit Livemusik und Menü,<br />

zu der mehr als 360 Gäste kamen. Damit<br />

wollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Rauenberg ein Zeichen der Solidarität mit den<br />

von Krieg und Flucht betroffenen Menschen in<br />

der Ukraine setzen. Daher arbeiteten sie für diese<br />

Veranstaltung unentgeltlich oder verzichteten<br />

auf einen Urlaubstag. Gastgeberfamilie<br />

Menges stellte das Hotel zur Verfügung und<br />

sponserte alle Lebensmittel und Getränke. Für<br />

einen Spendenbeitrag von 50 Euro erhielten die<br />

Gäste ein dreigängiges Frühlingsmenü und Getränke<br />

sowie den (ebenfalls ehrenamtlichen)<br />

Auftritt von Stefan Zirkel mit seiner Band „So!“.<br />

Am Ende rundete Inhaber Jürgen Menges den<br />

Betrag auf 20.000 Euro auf.<br />

Zeigte großen Einsatz für die Ukrainehilfe: das Team des Ringhotels<br />

Winzerhof in Rauenberg.<br />

Privathotels weltweit unter einem Dach<br />

Genießen Sie die zahlreichen Vorzüge der Ringhotels auch mit unseren Partnern. Mehr als<br />

750 Hotels in über 80 Ländern weltweit.<br />

Die Französischen Antillen gehören zu den Traumzielen<br />

in der Karibik.<br />

Düne und Leuchtturm von Rubjerg<br />

Knude im Norden Dänemarks.<br />

Bootshäuser in Smögen, einer kleinen Insel<br />

an der Westküste Schwedens.<br />

Familiäre Atmosphäre, kulinarische Genüsse mit regionalen Produkten und vor allem der persönliche<br />

Kontakt zu den Gastgebern, die ihre Häuser individuell führen und sich Zeit für ihre<br />

Gäste nehmen – das sind die wesentlichen Vorzüge eines Ringhotels. Auch die privat geführten<br />

Hotels der „Global Alliance of Private Hotels“, ein Zusammenschluss des Ringhotels e.V.<br />

mit sechs Kooperationspartnern, bieten Ihnen diese Vorzüge. Erleben Sie Privathotellerie<br />

weltweit, vom hohen Norden bis in die Karibik und nach Australien. Mehr Informationen zu<br />

unseren Partnern erhalten Sie unter ringhotels.de/privathotels-weltweit.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 15


Außergewöhnliche Orte<br />

in Deutschland<br />

Ein Kirchturm mit Seeblick, ein Städtchen am Fels oder der weltweit höchste<br />

Kaltwassergeysir – um das zu sehen und zu erleben muss man nicht in ferne<br />

Länder reisen. Wir zeigen Ihnen überraschende Reise- und Ausflugsziele<br />

zwischen Flensburg und Garmisch, von denen Sie vielleicht noch gar nicht<br />

wussten, dass es sie gibt.<br />

Titan RT – Nervenkitzel über der Rappbodetalsperre<br />

Mitten im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt, zwischen Blankenburg und Hasselfelde, spannt sich mit der<br />

„Titan RT “ Deutschlands längste Hängebrücke über das Rappbodetal. Mit 458,5 Metern zwischen den beiden<br />

Trägern verfügt sie über das weltweit längste frei überspannte Teilstück aller Hängebrücken. Die filigrane<br />

Seilkonstruktion wurde im Frühjahr 2017 fertiggestellt. Der Laufsteg der Brücke ist 120 Zentimeter breit und<br />

wird von einem 130 Zentimeter hohen Geländer gesäumt. Dank dieser Konstruktionsweise reichen festes<br />

Schuhwerk und ein bisschen Mut aus, um in 100 Metern Höhe das Rappbodetal und die parallel zur Brücke<br />

verlaufende Talsperre aus einer einzigartigen Perspektive<br />

zu erleben. Die Hängebrücke Titan RT liegt nur eine halbe<br />

Stunde Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel Weißer<br />

Hirsch in Wernigerode sowie eine Dreiviertelstunde<br />

Fahrtzeit vom Ringhotel Villa Westerberge in Aschersleben<br />

entfernt.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Aschersleben<br />

Ringhotel Villa Westerberge<br />

Tel.: +49 3473 945252<br />

E-Mail: aschersleben@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/aschersleben<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

16 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Neustrelitz – Kirchturm mit Ausblick<br />

Die Stadtkirche Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern wurde 1778 als Backsteinbau ohne Turm nach<br />

den Plänen von Johann Christian Wilhelm Verpoorten errichtet. Der Turm mit einer Aussichtsplattform in<br />

45 Metern Höhe kam erst 50 Jahre später hinzu. Wer ihn erklimmen möchte, muss die 203 Stufen einer<br />

schmalen, steilen Holztreppe bewältigen. Oben angekommen, entschädigt die wunderbare Aussicht auf<br />

die barocke Innenstadt sowie den Zierker See für die Mühe. Um ihn zu besteigen, sollte man schwindelfrei<br />

und nicht schreckhaft sein. Denn die Glocken des Kirchturms läuten sehr laut, wenn man ihnen so Nahe<br />

ist. Der schöne Ausblick ist aber nicht der einzige Grund, warum sich der<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Besuch lohnt. Neustrelitz hat neben seiner hübschen Innenstadt auch einen<br />

schönen barocken Schlosspark mit Tempeln, Alleen und Orangerie zu<br />

bieten. Das im Krieg schwer beschädigte Schloss wurde jedoch 1950 leider<br />

abgerissen. Die Stadt ist vom Ringhotel Villa Margarete in Waren (Müritz)<br />

in etwa einer Dreiviertelstunde Fahrtzeit mit dem Auto erreichbar.<br />

Waren (Müritz)<br />

Ringhotel Villa Margarete<br />

Tel.: +49 3991 6250<br />

E-Mail: waren@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waren<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 17


REISE<br />

Tüchersfeld – Felsformation in der Fränkischen Schweiz<br />

Wer den kleinen Ort Tüchersfeld besucht, könnte fast meinen, die Gesetze der Physik seien hier außer Kraft<br />

gesetzt. Scheinbar schwerelos thronen die markanten Felsen über dem von Fachwerkhäusern geprägten<br />

Ort im Püttlachtal. Dabei handelt es sich um Sedimente aus einem Flachmeer, das sich zur Zeit der Dinosaurier<br />

hier befand. Erst durch die Hebung der europäischen Kontinentalplatte entstand die Fränkische<br />

Alb als bis zu 689 Meter hohes Mittelgebirge. Als Naherholungsgebiet ist sie vor allem bei Kletterern,<br />

Wanderern und Radfahrern beliebt. In Tüchersfeld befindet sich auch das Fränkische-Schweiz-Museum.<br />

Es ist in ein Fachwerkhausensemble eingebettet und<br />

ergründet Geologie, Geschichte und Alltag der Menschen<br />

in der Region. Ort und Museum lassen sich in<br />

jeweils einer Stunde Fahrtzeit vom Ringhotel Loew’s<br />

Merkur in Nürnberg sowie vom Ringhotel Reubel garni<br />

in Nürnberg-Zirndorf erreichen.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Nürnberg<br />

Ringhotel Loew’s Merkur<br />

Tel.: +49 911 994330<br />

E-Mail: nuernbergloew@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/<br />

nuernbergloew<br />

Nürnberg-Zirndorf<br />

Ringhotel Reubel garni<br />

Tel.: +49 911 96010<br />

E-Mail: nuernbergreubel@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/<br />

nuernbergreubel<br />

18 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Andernach – Kaltwasser-<br />

Geysir am Rheinufer<br />

Mit beeindruckenden 60 Metern Höhe ist er<br />

Weltrekordhalter – der Geysir Andernach. Der<br />

weltweit höchste Kaltwasser-Geysir lockt jährlich<br />

zahlreiche Ausflügler an den Rhein. Der Besuch<br />

beginnt im Museum des Geysir-Zentrums.<br />

Spannende Exponate und Kulissen erläutern<br />

den Eifel-Vulkanismus und die Entstehung dieses<br />

Naturphänomens, bei dem Wasser etwa<br />

alle zwei Stunden wie aus einer geschüttelten<br />

Sprudelflasche für mehrere Minuten in die Höhe<br />

schießt. Anschließend fährt man mit der „MS<br />

Namedy“ ein Stück rheinabwärts zur Halbinsel<br />

Namedyer Werth. Dort befindet sich die Ausbruchstelle<br />

des Geysirs. Die Schifffahrten richten<br />

sich nach dem Rhythmus des Geysirs, sodass die<br />

Besucher auf jeden Fall die Wasserfontäne erleben.<br />

Das Geysir-Zentrum kann in 20 Minuten<br />

mit dem Auto vom Ringhotel Haus Oberwinter<br />

in Remagen/Bonn sowie binnen einer Dreiviertelstunde<br />

Fahrtzeit vom Ringhotel Nassau-Oranien<br />

in Limburg/Hadamar erreicht werden.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Limburg/Hadamar<br />

Ringhotel Nassau-Oranien<br />

Tel.: +49 6433 9190<br />

E-Mail: hadamar@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/hadamar<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>28 60040<br />

E-Mail: remagen@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 19


REISE<br />

Skywalk Allgäu – über den Baumwipfeln laufen<br />

Die Aussicht aus bis zu 40 Metern Höhe auf die Alpen, den Wald sowie den Bodensee ist zu jeder Jahreszeit<br />

ein Erlebnis. Doch der Skywalk Allgäu am Ortsrand von Scheidegg ist mehr als nur ein moderner<br />

Baumwipfelpfad. Er ist zugleich ein soziales Projekt, denn dort werden mindestens 40 Prozent Menschen<br />

mit Behinderung beschäftigt. Und er ist zugleich ein 60.000 Quadratmeter großer Naturerlebnispark. Er<br />

bietet zahlreiche Möglichkeiten, um großen und kleinen Besuchern den Kosmos Wald näher zu bringen.<br />

Neben dem 540 Meter langen Baumwipfelpfad können sie den Lebensraum Wald auch ebenerdig mit<br />

allen Sinnen erkunden – etwa auf Erlebnispfaden, auf<br />

einem Barfußpfad oder einem Geschicklichkeitsparcours.<br />

Der Skywalk Allgäu liegt eine Dreiviertelstunde<br />

Fahrtzeit mit dem Auto vom Ringhotel Krone Schnetzenhausen<br />

in Friedrichshafen sowie eine Stunde Fahrtzeit<br />

vom Ringhotel Mohren in Ochsenhausen entfernt.<br />

Friedrichshafen<br />

Ringhotel Krone<br />

Schnetzenhausen<br />

Tel.: +49 7541 4080<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

E-Mail:<br />

friedrichshafen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/friedrichshafen<br />

Ochsenhausen<br />

Ringhotel Mohren<br />

Tel.: +49 7352 9260<br />

E-Mail: ochsenhausen@<br />

ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ochsenhausen<br />

20 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Das Weben ist eine alte<br />

Kulturtechnik, die bis<br />

heute genutzt wird,<br />

um schöne Stoffe zu<br />

produzieren.<br />

Textilkunst trifft Nachhaltigkeit<br />

Die Textilindustrie ist in Deutschland seit Langem auf dem Rückzug. Doch es gibt sie noch: Webmanufakturen,<br />

die es verstehen, aus regional und nachhaltig hergestellten Fasern hochwertige<br />

Stoffe zu fertigen. Auf Tour zu innovativen Webmanufakturen und Museen, in denen Geschichte<br />

und Technik einer traditionsreichen Kunst bewahrt werden.<br />

Wie behaglich fühlt es sich doch an,<br />

wenn man sich nach einem langen<br />

Spaziergang bei kühlem Wind und<br />

Wetter in eine Decke aus echter<br />

Wolle kuschelt! Das ist nicht nur ein<br />

Handwerk, das ist eine Kunst. Diese<br />

Erkenntnis gewinnt bald, wer sich näher damit beschäftigt,<br />

wie aus Wolle zum Beispiel ein schmuckes Schultertuch<br />

oder ein anschmiegsamer Schal entsteht. Oder wer die Gelegenheit<br />

hat, die detailliert ausgearbeiteten Motive von<br />

Bildteppichen zu bewundern. Die Herstellung von Tuchen<br />

– so bezeichnet man aus Wolle hergestellte und veredelte<br />

Stoffe – erfordert zahlreiche Arbeitsschritte: vom Waschen<br />

und Kämmen der Wolle über das Spinnen des Garns bis<br />

zum Weben, Färben, Bedrucken oder Imprägnieren.<br />

Spinnen und Weben gehören zu den ältesten Kulturtechniken<br />

der Menschheit. Bereits um 6000 vor Christus wussten<br />

die Menschen in Europa mit Handspindeln umzugehen.<br />

Die ersten Webstühle gab es dann bald darauf in der<br />

Jungsteinzeit: Wie ein sogenannter Gewichtswebstuhl<br />

funktionierte, zeigt das Handwebmuseum Rupperath in<br />

Bad Münstereifel, das eine knappe Autostunde Fahrtzeit<br />

vom Ringhotel Haus Oberwinter in Remagen/Bonn entfernt<br />

liegt. Dort erfahren Besucher mehr über die Geschichte<br />

des Spinnens und Webens sowie die vielfältigen Techniken<br />

und Geräte, die dabei angewendet werden. Dazu<br />

gehört auch die Vorbereitung der Fasern – in der Eifel überwiegend<br />

Schafwolle und Flachs. Das Museum zeigt anhand<br />

von Exponaten aus vielen Epochen und Kulturen, welche<br />

textilen Techniken in anderen Ländern entwickelt wurden.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 21


Oben: Über Lochkarten werden die Webmaschinen bei der<br />

Friesischen Wollweberei Coastland in Zetel analog gesteuert.<br />

Alte Webstühle für mehr Qualität<br />

Synthetische Stoffe und Kunstfasern haben durchaus ihre<br />

Vorzüge, doch in der Gesellschaft wächst das Bewusstsein<br />

für Nachhaltigkeit – und damit auch für den Wert von natürlichen<br />

Materialien und regionaler Fertigung. Das gibt<br />

kleinen Unternehmen wie der Friesischen Wollweberei<br />

Coastland Auftrieb. Die 2021 in Zetel bei Wilhelmshaven<br />

neu gegründete Manufaktur setzt auf reine Schurwolle.<br />

Von der Materialbeschaffung über das Design bis hin zur<br />

Produktion geschieht alles aus einer Hand. Naturbelassene<br />

Wolle vom Merinoschaf, Yak oder Lama sowie regionale<br />

Wolle vom Deichschaf verwandeln der Designer Heinz-<br />

Jürgen Gerdes und seine Frau Monika in hochwertige<br />

Decken von langer Lebensdauer.<br />

Den beiden Gründern von Coastland liegen die Renaissance<br />

einer wunderbaren Kulturtechnik und der Erhalt des<br />

Wissens der Weber am Herzen. Aus dieser Motivation heraus<br />

entschied das Unternehmerpaar, gebrauchte Webstühle<br />

der letzten Wollweberei im Norden Deutschlands, der<br />

August Küper Tuch- und Wolldeckenfabrik, zu erwerben.<br />

Die analog mit Lochkarten gesteuerten Maschinen aus den<br />

1970er-Jahren arbeiten langsam und behutsam, was den<br />

Stoffen und damit der Qualität der Produkte zu Gute<br />

kommt. Zetel sowie die Fertigung und der Factory-Shop<br />

von Coastland können in einer knappen halben Stunde<br />

Fahrtzeit vom Ringhotel Residenz in Wittmund sowie in einer<br />

Dreiviertelstunde Fahrtzeit vom Ringhotel Köhlers<br />

Forsthaus in Aurich erreicht werden.<br />

So wie der Küper‘schen Fabrik erging es wegen des Konkurrenzdrucks<br />

aus den USA und Asien vielen anderen Betrieben.<br />

Seine Blütezeit erlebte das Webereihandwerk in der<br />

Rechts: Ein Wollwolf<br />

zum Auflockern<br />

von Schafwolle im<br />

Handwebmuseum<br />

Rupperath.<br />

Zeit der Industrialisierung, wovon Hand- und Industriewebereien<br />

gleichermaßen profitierten. Einerseits wurde an<br />

riesigen automatischen Webstühlen Massenware produziert,<br />

andererseits konnte man in den Handwebereien auf<br />

individuelle Kundenwünsche eingehen. Dort saßen die Weber<br />

an mechanischen Webstühlen und bewegten händisch<br />

die sogenannten Schiffchen, mit denen der Webfaden quer<br />

zu den Kettfäden gezogen wurde.<br />

Doch wie funktionierte das und wie lebten die Arbeiter vor<br />

mehr als 100 Jahren? Das erfährt man im Textil-Werk<br />

Bocholt, einem von acht Standorten des LWL-Industriemuseums/Westfälisches<br />

Landesmuseum für Industriekultur. In<br />

den historischen Fabrikgebäuden der Spinnerei Herding<br />

kann man eine Reise durch die Textilindustrie- und Modegeschichte<br />

unternehmen. Die Weberei ist als Erlebniswelt mit<br />

täglicher Schauproduktion an historischen Webstühlen gestaltet.<br />

In diesem Bereich des Museums kann man auch ein<br />

vollständig eingerichtetes Arbeiter-Wohnhaus besichtigen –<br />

die Textilarbeiter lebten in sehr einfachen Verhältnissen. Die<br />

unmenschlichen Arbeitsbedingungen während der Industrialisierung<br />

hat Gerhart Hauptmann in seinem Drama „Die<br />

Weber“ von 1892 eindrücklich beschrieben.<br />

Webmanufaktur und Museum in einem<br />

Während es in den 1950er-Jahren allein in Westdeutschland<br />

mehr als 750 Industriewebereien gab, sind es heute gerade<br />

mal noch knapp hundert Betriebe in der gesamten Bundesrepublik,<br />

zumeist mittelständische und familiengeführte.<br />

Zu Letzteren gehört die Weberei Seegers & Sohn in Steinhude.<br />

Diese erreicht man vom Ringhotel Forellenhof in Wals-<br />

<strong>22</strong> | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Das Museum Textil-Werk Bocholt vermittelt in historischen Fabrikgebäuden ein Stück Industriegeschichte auf anschauliche Weise.<br />

So vielfältig wie Kleidung und Mode sind auch die Herstellungsverfahren.<br />

rode aus binnen einer knappen Stunde Fahrtzeit. Dank Qualitätsprodukten<br />

und eines sehenswerten Firmengeländes<br />

mit Museum und Werkverkauf kann sie sich am Markt behaupten.<br />

1765 gründete Johann Dietrich Jacob Seegers die<br />

„Leinen- und Tischzeugweberei Seegers“. Das Unternehmen<br />

wird heute in neunter Generation von der Familie geführt<br />

und verarbeitet Baumwolle und Leinen. Für private<br />

Kunden wie für Hotellerie und Gastronomie stellt die Leinenfabrik<br />

Servietten, Geschirr- und Tischtücher sowie Bettwäsche,<br />

Tagesdecken und allerlei Accessoires her.<br />

Wer sich speziell für die Geschichte der Handweberei interessiert,<br />

für den lohnt sich der Besuch des Weberei-Museums<br />

Kircher in Oberweser/Gieselwerder, das man gut vom<br />

Ringhotel Niedersachsen in Höxter aus erreichen kann. Die<br />

Firma Walter Kircher stellt seit 1924 Handwebgeräte und allerlei<br />

Zubehör für die Kunst des Webens her. Dort werden<br />

Vorführungen in der Kunst des Spinnens und<br />

Webens angeboten, und die Besucher können<br />

textile Kreationen aus vielen verschiedenen<br />

Ländern kennenlernen.<br />

Handgewebtes erlebt eine Renaissance, zum<br />

einen, weil mehr Menschen im Einklang mit<br />

der Umwelt leben wollen. Zum anderen, weil<br />

Do-it-Yourself im Trend liegt. Vielerorts<br />

werden Kurse angeboten, in denen man ein<br />

Küchentuch, einen Schal oder eine Wolldecke<br />

selbst weben kann. Ein Beispiel: „Die Weberei<br />

– Museum Oederan“, die eine knappe<br />

Autostunde westlich von Dresden und dem<br />

Ringhotel Residenz Alt Dresden liegt, veranstaltet<br />

Webkurse für Erwachsene und Kinder.<br />

Abgesehen davon bietet das Museum auf einer<br />

Fläche von rund tausend Quadratmetern<br />

eine eindrucksvolle Sammlung zur traditionsreichen<br />

sächsischen Webereigeschichte und -technik.<br />

Katharina Rahm<br />

Aurich<br />

Ringhotel Köhlers Forsthaus<br />

Tel.: +49 4941 17920<br />

E-Mail: aurich@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/aurich<br />

Dresden<br />

Ringhotel Residenz Alt Dresden<br />

Tel.: +49 351 42180<br />

E-Mail: dresden@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dresden<br />

Höxter<br />

Ringhotel Niedersachsen<br />

Tel.: +49 5271 6880<br />

E-Mail: hoexter@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/hoexter<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Remagen/Bonn<br />

Ringhotel Haus Oberwinter<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>28 60040<br />

E-Mail: remagen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/remagen<br />

Walsrode<br />

Ringhotel Forellenhof<br />

Tel.: +49 5161 9700<br />

E-Mail: walsrode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/walsrode<br />

Wittmund<br />

Ringhotel Residenz<br />

Tel.: +49 4462 8860<br />

E-Mail: wittmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wittmund<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | <strong>23</strong>


Ein perfektes Duo –<br />

Schwäbische Maultaschen<br />

und Trollinger<br />

Maultaschen sind ein typisches und beliebtes schwäbisches Gericht. Sie werden gerne kurz vor<br />

Ostern und somit dem Ende der Fastenzeit serviert – daher rührt auch ihr Spitzname „Herrgottsbescheißerle“.<br />

Mit dem Trollinger kommt das passende Getränk ebenfalls aus Württemberg.<br />

Diese Rebsorte erlebt gerade eine Renaissance.<br />

Kaufen oder selber machen, das ist hier die Frage.<br />

Zumindest kurz vor Ostern kann es in<br />

Schwaben mit dem Kauf von Maultaschen<br />

schwierig werden. Denn dann sind Metzgereien<br />

und Frischeregale in Supermärkten leer gefegt.<br />

Maultaschen gelten als traditionelles<br />

schwäbisches Gericht für Ostern, genauer für den Gründonnerstag<br />

und den Karfreitag. Doch sie werden auch in<br />

anderen Jahreszeiten und zu anderen Anlässen gern serviert.<br />

Traditionsbewusste Schwaben kaufen ihre Maultaschen<br />

nicht, sondern machen sie selbst. Dabei schwören sie<br />

meist auf ihr Hausrezept, das mindestens noch aus Omas<br />

Zeiten stammt.<br />

Nicht-Schwaben und „Neigschmeckte“, wie Zuzügler aus<br />

anderen Bundesländern rund um Stuttgart genannt<br />

werden, seien gewarnt: Die so einfach aussehenden<br />

Maultaschen machen mehr Arbeit als gedacht. Egal ob<br />

sie nun klassisch in Brühe zubereitet oder geschmelzt<br />

mit Zwiebeln und Kartoffelsalat oder geröstet in Scheiben<br />

und mit Ei in der Pfanne angebraten serviert werden.<br />

Zusätzlich zur Zubereitung des Teigs müssen nämlich<br />

allerlei Zutaten gewaschen, gehackt oder zerkleinert<br />

werden. Zwiebeln, Kräuter und Spinat, dazu eine Mischung<br />

aus eingeweichten Brötchen und Brät.<br />

Wie die Maultasche zum<br />

„Herrgottsbscheißerle“ wurde<br />

Maultaschen mit Spinat werden auch als „Laubfrösche“<br />

bezeichnet. Weil die Fastenzeit offiziell erst am Ostersonntag<br />

endet, ist die traditionelle Maultasche mit Brät<br />

24 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


KULINARIK<br />

Mit geschmelzten Zwiebeln<br />

serviert, sind Maultaschen<br />

ein eher herzhaftes Gericht.<br />

Die klassische Zubereitung ist das Garen in Brühe.<br />

Ein italienischer Einwanderer<br />

lebt wieder auf<br />

schon eine kleine Sünde. Doch weil der eine oder andere<br />

Schwabe schon am Gründonnerstag oder Karfreitag nicht<br />

auf das geliebte Brät verzichten wollte, versteckte er es<br />

einfach in den Maultaschen und hoffte darauf, dass der<br />

Allmächtige es schon nicht sehen werde. Weil Gäste den<br />

Braten aber spätestens beim Servieren rochen, erhielten<br />

die Maultaschen ihren bis heute gängigen Spitznamen<br />

„Herrgottsbscheißerle“.<br />

Wie das Gericht überhaupt nach Schwaben kam, darüber<br />

streiten sich (nicht nur) die Einheimischen. Für manche liegen<br />

die Wurzeln der Maultasche im ehemaligen Zisterzienserkloster<br />

Maulbronn. Dort sollen die Mönche zuerst auf die Idee gekommen<br />

sein, die Fleischfüllung in einer Teigtasche zu verbergen.<br />

Aus der Maulbronner Teigtasche wurde dann flugs die<br />

Maultasche. Doch selbst das Klosterarchiv bietet keinerlei Beleg<br />

für diese These. Andere sehen deshalb in Italien das Ursprungsland<br />

der Maultasche. Die Waldenser, die sich als Vorläufer<br />

des Protestantismus verstehen und heute noch in<br />

Norditalien beheimatet sind, flüchteten im Mittelalter vor der<br />

Inquisition nach Württemberg. Mit im Gepäck hatten sie das<br />

Wissen, wie man Ravioli und andere gefüllte Nudeln macht.<br />

Gerade rund um Maulbronn siedelten sich einige von ihnen<br />

an – und sollen deshalb die Erfinder der Maultasche sein.<br />

Die zweite Legende würde erklären, warum<br />

der Trollinger so gut zu Maultaschen<br />

passt. Denn der leichte Rotwein aus der<br />

gleichnamigen Rebsorte stammt nämlich<br />

ebenfalls aus Norditalien. Der Name<br />

leitet sich von „Tirolinger“ ab und verweist<br />

auf die zugrunde liegende Rebsorte<br />

Großvernatsch aus dem südlichen Tirol,<br />

wo der Vernatsch bis heute eine wichtige<br />

Rolle spielt. Trollinger wird in Deutschland<br />

fast ausschließlich in Württemberg<br />

angebaut und stellt dort in Bezug auf die<br />

Menge die wichtigste Rotweinsorte dar.<br />

Allerdings haftete dem Trollinger außerhalb<br />

von Württemberg lange Zeit der Ruf<br />

an, eher flache, dünne und wenig ausdrucksvolle<br />

Weine hervorzubringen. Trollinger leuchtet rubinrot<br />

Wohl ein Grund, weshalb er oft mit anderen<br />

Rebsorten wie dem Lemberger ver-<br />

Säure ein frischer und jung<br />

im Glas und ist dank seiner<br />

schnitten wird. Doch längst hat die junge<br />

Winzergeneration die authentische<br />

zu trinkender Wein.<br />

Traube für sich wiederentdeckt. Für sie<br />

ist Trollinger keine jener Rebsorten, die genauso gut aus<br />

Südafrika oder Australien kommen könnten. „Trollinger erlebt<br />

momentan eine Renaissance. Sommeliers, Weinjournalisten<br />

und Influencer entdecken die Württemberger Rotweinsorte<br />

neu“, schreiben die Ausrichter des Wettbewerbs<br />

„Trollinger Summit“ auf ihrer Website. Die sorgsam verlesenen<br />

Reben und ausgebauten Weine passen hervorragend<br />

zu moderner, saisonaler Küche, die sich Inspirationen aus<br />

der ganzen Welt sucht – oder mit der Maultasche gleich vor<br />

der eigenen Haustür ein passendes Pendant findet.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 25


Mit dem Rad durch<br />

die Lüneburger Heide<br />

Wälder, Moore und Felder prägen die Landschaft der Lüneburger Heide. Das bei Radtouristen und<br />

Wanderern gleichermaßen beliebte Gebiet liegt im Nordosten Niedersachsens im Städtedreieck<br />

Hamburg, Bremen und Hannover. Schöne Touren kann man von drei Ringhotels aus starten.<br />

So wie in der Lüneburger Heide sah es früher in<br />

weiten Teilen Norddeutschlands aus. Denn diese<br />

besondere Landschaftsform geht auf den<br />

menschlichen Eingriff in die Natur zurück. Während<br />

der Bronzezeit bauten die Bewohner dort<br />

Getreide an und betrieben eine intensive Tierhaltung,<br />

wodurch die Waldbestände stark schrumpften.<br />

Auf den abgeweideten Flächen breitete sich die sogenannte<br />

Besenheide aus. Diese wurde später vielerorts durch<br />

Städte und großflächige Agrarwirtschaft abgelöst. Die Lüneburger<br />

Heide hat sich dagegen als größte zusammenhängende<br />

Heidelandschaft Europas erhalten und ist heute<br />

ein bevorzugtes Urlaubs- und Naherholungsgebiet.<br />

Da es sich um ein weitgehend flaches Terrain handelt, lässt<br />

sich die Region besonders gut mit dem Fahrrad erkunden.<br />

Ein guter Ausgangspunkt für Touren in der nördlichen Lüneburger<br />

Heide ist das Ringhotel Sellhorn in Hanstedt.<br />

Hier ist die Heidelandschaft durch eine Vielzahl an Radwanderwegen<br />

erschlossen und umfasst eine Reihe von<br />

Natur- und Tierparks, die man mit dem Rad von Hanstedt<br />

Ein bunter Nashornvogel im Weltvogelpark von Walsrode.<br />

aus erreichen kann. Auf der „großen Heiderundfahrt“ lassen<br />

sich alle Variationen dieser Landschaft entdecken. Auf<br />

der gut 40 Kilometer langen Tagestour radelt man von<br />

Hanstedt zunächst zum Töps, einer Heidehochfläche, hinauf.<br />

Von dort gelangt man über Undeloh nach Wilsede,<br />

26 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Die Heidelandschaft lädt zu jeder Jahreszeit zu einer<br />

entspannten Radtour ein.<br />

Ausflugsziel bei Bad Bevensen: das Heidekloster Medingen.<br />

das auf einer Anhöhe unweit des Wilseder Bergs liegt,<br />

dem höchsten Punkt der Lüneburger Heide. Dort erfahren<br />

die Besucher im Heidemuseum „Ole Hus“ einiges über<br />

das harte Leben der Heidebewohner zu früheren Zeiten.<br />

Anschließend geht die Radtour über Döhle mit seinem<br />

Naturinformationshaus und Ollsen zurück nach Hanstedt.<br />

Hünengräber und Windmühlen<br />

Ebenfalls direkt vom Ringhotel Sellhorn startet die „Museumsrundfahrt“,<br />

die über eine Strecke von 46 Kilometern<br />

unter anderem das Feuerwehrmuseum in Marxen und das<br />

Filmmuseum in Bendestorf verbindet. In den dortigen<br />

Filmstudios entstanden in der Nachkriegszeit eine Reihe<br />

von bekannten <strong>Heimat</strong>filmen wie etwa „Die Sünderin“ mit<br />

Hildegard Knef. Weitere Stationen sind das „Klecker Hünengrab“,<br />

das Jesteburger Puppenmuseum, der Alaris-Schmetterlingspark<br />

in Seppensen und die Kunststätte Bossard. Die<br />

„Windmühlentour“ nach Salzhausen ist eine weitere, rund<br />

42 Kilometer lange Rundtour, die in Hanstedt startet und<br />

endet. Sie führt über Eyendorf mit seiner schönen weißen<br />

Windmühle nach Salzhausen. Es lohnt sich, die historische<br />

Kirche des Ortes mit ihrem imposanten runden Wehrturm<br />

zu besichtigen. Über Garlstorf mit seiner schwarzen Windmühle<br />

geht es über den Wildpark Lüneburger Heide bei<br />

Nindorf zurück nach Hanstedt.<br />

Schöne Radtouren kann man auch in der östlichen<br />

Lüneburger Heide vom Ringhotel Fährhaus in Bad Bevensen<br />

aus unternehmen. Das Ringhotel bietet viel<br />

Natur und Ruhe, eine familiäre Atmosphäre und das<br />

herrliche Fährhaus Spa. Beliebte Ausflugsziele sind<br />

die von Bad Bevensen aus gut erreichbaren Heideklöster<br />

Medingen und Ebstorf sowie das Museumsdorf<br />

Hösseringen. Ebenso schön ist es, eine Tour auf<br />

dem Ilmenauradweg zu unternehmen. Er verläuft<br />

entlang des gleichnamigen Flusses. Für die Entspannung<br />

nach der Radtour sorgt ein Besuch der bekannten<br />

Thermal-Jod-Sole-Quelle in Bad Bevensen.<br />

Walsrode – Vogelpark und Heidelandschaft<br />

Mitten im Herz der Lüneburger Heide liegen Walsrode und<br />

das Ringhotel Forellenhof. Hier können die Gäste herrliche<br />

Radtouren und Kutschfahrten unternehmen und danach im<br />

Wellnessbereich entspannen. Auf den zahlreichen Radwanderwegen<br />

sieht man auch die eine oder andere Herde Heidschnucken.<br />

Diese genügsame Schafrasse sorgt bis heute dafür,<br />

dass die halboffene Heidelandschaft nicht durch Kiefern<br />

und Sandbirken wieder ganz zuwächst.<br />

Ein besonderes Ausflugsziel<br />

in Walsrode ist natürlich der<br />

Weltvogelpark mit etwa 4.000<br />

Vögeln. Sie stammen von mehr<br />

als 700 Arten aus allen Kontinenten<br />

und Klimazonen der Erde. Die<br />

Besucher spazieren durch zahlreiche<br />

Innen- und Außenvolieren sowie<br />

Freigehege. Nicht entgehen<br />

lassen sollte man sich die Flugvorführungen<br />

mit den beeindruckenden<br />

Raubvögeln und den großen,<br />

bunten Papageien.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Bevensen<br />

Ringhotel Fährhaus<br />

Tel.: +49 5821 5000<br />

E-Mail: badbevensen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badbevensen<br />

Hanstedt<br />

Ringhotel Sellhorn<br />

Tel.: +49 4184 8010<br />

E-Mail: hanstedt@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/hanstedt<br />

Walsrode<br />

Ringhotel Forellenhof<br />

Tel.: +49 5161 9700<br />

E-Mail: walsrode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/walsrode<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 27


Vom Schloss Wernigerode<br />

bietet sich ein schöner<br />

Ausblick auf die Stadt und<br />

den Harz.<br />

Ich war noch nie in...Wernigerode<br />

Deutschland hat nicht nur eine Handvoll beliebter Metropolen wie Berlin, Hamburg oder<br />

München, sondern auch eine Vielzahl an kleineren Städten, die viel zu bieten haben. Mit den<br />

Ringhotels können Sie diese weniger bekannten, aber lohnenswerten Ziele entdecken.<br />

Noch näher an den wichtigsten Attraktionen<br />

einer Stadt kann man nicht logieren als im<br />

Ringhotel Weißer Hirsch in Wernigerode.<br />

Das am Marktplatz Nummer 5 gelegene<br />

Fachwerkhaus mit der liebevoll restaurierten<br />

Fassade ist das älteste erhaltene Hotel<br />

Sachsen-Anhalts – und damit schon selbst eine Sehenswürdigkeit.<br />

Von seinem Restaurant namens Vis-à-vis (zu<br />

deutsch: „gegenüber“) blickt man auf das prachtvolle Rathaus<br />

auf der gegenüberliegenden Seite des historischen<br />

Marktplatzes. Es trägt natürlich die Hausnummer 1 und bildet<br />

einen der Höhepunkte eines Besuchs in Wernigerode.<br />

Wo heute der Bürgermeister residiert, ließ Graf Heinrich<br />

von Wernigerode 1420 ein Spielhaus (Spelhus) über einem<br />

Weinkeller errichten. Eine Inschrift im Wappen über dem<br />

Hauptportal des Rathauses kündet davon. Mehr als hundert<br />

Jahre lang wurde das Gebäude sowohl für Aufführungen<br />

als auch als Handels- und Gerichtsort genutzt. Nachdem<br />

ein Stadtbrand im Jahr 1528 das alte, in der Nähe<br />

befindliche Rathaus zerstört hatte, erwarb die Stadt das an<br />

der heutigen Westseite des Rathauses befindliche Haus<br />

der Ackerbürgerfamilie Schierstedt und baute es bis 1544<br />

ebenso wie das Spielhaus zum heutigen Rathaus um. Es<br />

besticht nicht nur durch seine Architektur, sondern auch<br />

durch seine reich verzierte Fachwerkfassade. Weil die Gassen<br />

von Wernigerode bis heute von zahlreichen farbigen<br />

Fachwerkhäusern gesäumt werden, gab der Natur- und<br />

<strong>Heimat</strong>dichter Hermann Löns (1866-1914) ihr den Beinamen<br />

„bunte Stadt am Harz“.<br />

28 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Mittelalterliche Burg, romantische Residenz<br />

Besonders lohnt sich der Weg hinauf zum Schloss Wernigerode,<br />

einer ehemaligen Burganlage, die sich schützend<br />

über der Stadt erhebt. Die Anfang des zwölften Jahrhunderts<br />

errichtete Anlage diente den deutschen Kaisern auf<br />

ihren Jagdausflügen in den Harz als Unterschlupf. Die Burg<br />

wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstet und erhielt<br />

erst im späten 17. Jahrhundert neuerlichen Aufschwung.<br />

Da ließ Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode sie<br />

zu einem romantischen Residenzschloss umbauen.<br />

Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss dann in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts. In seiner Pracht spiegelt sich<br />

der kometenhafte Aufstieg des Grafen Otto zu Stolberg-<br />

Das historische Rathaus von Wernigerode mit dem Brunnen am<br />

Marktplatz.<br />

Das Schloss beeindruckt außen wie innen mit zahlreichen Details.<br />

Wernigerode. Er war zunächst deutscher Botschafter in Wien<br />

und später Stellvertreter Otto von Bismarcks als Vizekanzler<br />

des Deutschen Reiches. Der Graf gab den Umbau in Auftrag,<br />

der das Schloss zum Vorzeigebau des norddeutschen Historismus<br />

machte. Der Architekt Carl Frühling schuf ein beeindruckendes<br />

Ensemble mit weitreichender Anziehungskraft<br />

und immensem Detailreichtum im Inneren. Heute können<br />

Besucher fast 50 Räume in zwei Rundgängen besichtigen.<br />

Mit der Schmalspurbahn auf den Brocken<br />

Ein Besuch von Wernigerode wäre nicht vollständig ohne<br />

die Fahrt mit der Schmalspurbahn, die zu jeder Jahreszeit<br />

ein besonderes Erlebnis ist. Die Brockenbahn führt von<br />

Wernigerode in einer guten halben Stunde Fahrtzeit nach<br />

Drei Annen Hohne. Von dort geht es über Schierke bis hinauf<br />

zum 1.125 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen<br />

Bahnhof am Gipfel des Brockens. Für die 19 Kilometer lange<br />

Strecke von Drei Annen Hohne bis zum Gipfelbahnhof benötigt<br />

die Bahn weitere 50 Minuten. Dabei überwindet sie<br />

fast 600 Höhenmeter und umrundet den Berg in einer Spirale<br />

anderthalb Mal. Von dem mit 1.141 Metern höchsten<br />

Die Fahrt auf den Brocken ist auch im Winter ein Vergnügen.<br />

Berg im Harz genießt man bei gutem Wetter einen fantastischen<br />

Panoramablick auf den Nationalpark Hochharz. Alternativ<br />

kann man in Drei Annen Hohne in die Harzquerbahn<br />

umsteigen. Dann geht die Fahrt in engen Bögen<br />

durch das Drängetal sowie den einzigen Tunnel der Schmalspurbahnen<br />

im Harz. Anschließend fährt die Bahn über<br />

eine Hochebene bis Benneckenstein und durch waldreiche<br />

Täler bis nach Ilfeld, ehe die Zugfahrt nach knapp zwei<br />

Stunden im thüringischen Nordhausen endet. Auf derselben<br />

Strecke geht es auch zurück nach Wernigerode.<br />

Familie Wieland, Gastgeber im Ringhotel Weißer Hirsch,<br />

hat für ihre Gäste noch eine besondere Empfehlung: Vom<br />

Bahnhof in Drei Annen Hohne führt eine sehr schöne<br />

Wanderung durch die Harzer Wälder bis zur Zillierbachtalsperre.<br />

Auf dem Weg dorthin la-<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

den verschiedene Ausflugslokale<br />

zum Verweilen ein, in denen es<br />

zur Stärkung typische Speisen<br />

aus dem Harz sowie ein dort gebrautes<br />

Bier gibt.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 29


Nürnbergs Burg war im<br />

Mittelalter noch nicht so<br />

imposant wie heute. So gelang<br />

es der Sage nach dem<br />

Ritter Eppelein, durch einen<br />

Sprung über die Burgmauer<br />

seiner geplanten Hinrichtung<br />

zu entgehen.<br />

30 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


Geschichten<br />

aus Deutschland<br />

Deutschland ist ein Land voller großartiger Schlösser, Burgen und<br />

alter Städte, hinter denen sich spannende Lebenswege und dramatische<br />

Ereignisse verbergen. Ob als kurze Städtereise oder auf einer<br />

Reiseroute mit verschiedenen Höhepunkten: Entdecken Sie die historischen<br />

Persönlichkeiten und Begebenheiten, die diese Orte prägten,<br />

mit unseren Geschichten aus Deutschland.<br />

ERLEBNIS<br />

Ritter Eppelein – der<br />

sagenhafte Sprung aus<br />

Nürnbergs Burg<br />

„Die Nürnberger hängen keinen,<br />

sie hätten ihn denn zuvor“. Dieser<br />

Spruch, mit dem man sich bis heute<br />

über die Bewohner von Frankens<br />

größter Stadt lustig macht, beruht<br />

auf einer mittelalterlichen Legende.<br />

In ihrem Mittelpunkt steht Eppelein<br />

von Gailingen, der im 14. Jahrhundert<br />

lebte. Wie viele andere Ritter dieser<br />

Zeit litt er darunter, dass sein Stand<br />

nach dem Ende der Kreuzzüge nicht<br />

mehr gebraucht wurde. Von den Abgaben ihrer<br />

Bauern allein konnten die adeligen Ritter<br />

weder leben noch ihre Burgen erhalten.<br />

Als wäre das noch nicht genug, mussten sie<br />

mit ansehen, wie in den Städten Bürger und<br />

Kaufleute dank des florierenden Handels<br />

immer reicher wurden. Manche Ritter begannen<br />

damit, ihre Fähigkeiten im Umgang<br />

mit Lanze und Schwert gewinnbringend<br />

einzusetzen – als Raubritter. Das lukrativste<br />

Ziel boten die reichen Kaufleute mit ihren<br />

schwer beladenen Wagen voller Handelswaren.<br />

Die kamen nur langsam auf den schlecht<br />

ausgebauten Straßen voran und wurden zur<br />

leichten Beute bei Überfällen. Auch die Nürnberger<br />

Kaufleute bekamen das immer wieder<br />

Was nutzen<br />

Schwert und<br />

Schlachtross,<br />

wenn alle Welt<br />

Handel treibt?<br />

Der Mangel an<br />

Einkünften ließ<br />

Eppelein von<br />

Gailingen zum<br />

Raubritter werden.<br />

zu spüren. Rund um die Stadt lagen<br />

viele Burgen von Raubrittern. Der<br />

Wagemutigste von ihnen soll Eppelein<br />

von Gailingen gewesen sein.<br />

Eine Flucht wie bei<br />

Robin Hood<br />

Das Adelsgeschlecht von Gailingen<br />

stammte aus der Gegend westlich<br />

von Nürnberg, doch über Eppelein<br />

selbst ist nur wenig historisch verbürgt.<br />

Umso schillernder stellt ihn<br />

die Sage dar: In Verkleidung soll<br />

er den Nürnbergern einmal ein<br />

goldenes Vogelhaus aus der Stadt<br />

gestohlen, ein andermal eine reiche Patrizierbraut<br />

während ihrer Hochzeit überfallen<br />

und geküsst haben. Eines Tages wurden die<br />

Nürnberger dann doch seiner habhaft. Zur<br />

Abschreckung anderer Raubritter bereiteten<br />

sie seine Hinrichtung<br />

durch den Strang vor<br />

– für Ritter ein besonders<br />

ehrloser Tod.<br />

Aufgrund seines hohen<br />

Standes boten die<br />

Nürnberger ihm die<br />

Erfüllung eines letzten<br />

Wunsches an. Der<br />

listige Eppelein bat<br />

darum, noch einmal<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Nürnberg<br />

Ringhotel Loew’s Merkur<br />

Tel.: +49 911 994330<br />

E-Mail: nuernbergloew@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergloew<br />

Nürnberg-Zirndorf<br />

Ringhotel Reubel garni<br />

Tel.: +49 911 96010<br />

E-Mail: nuernbergreubel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergloew<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 31


sein treues Pferd reiten zu dürfen. Da der Platz an drei Seiten<br />

umstellt und an der vierten Seite durch Burgmauer und<br />

Graben geschützt war, gewährte man ihn dem Wunsch.<br />

Doch Eppelein galoppierte an und sprang über die Burgmauer<br />

und den Graben in die Freiheit. Davon sollen noch<br />

heute zwei Hufeindrücke in der Burgmauer am Fünfeckigen<br />

Turm zeugen. Zur Ehrenrettung der Nürnberger sollte<br />

man wissen, dass die Mauern ihrer Burg seinerzeit noch<br />

längst nicht so hoch waren wie heute.<br />

Am Ende büßte Eppelein von Gailingen doch noch für seine<br />

Schandtaten: 1381 wurde er bei dem Dorf Postbauer von<br />

fränkischen Söldnern gefangen genommen, aufs Rad geflochten<br />

und am 15. Mai des Jahres enthauptet. Fortan waren<br />

die Nürnberger Kaufleute vor dem gefürchteten Raubritter<br />

sicher, doch den Spott über Eppeleins gelungene Flucht vor<br />

der ersten Hinrichtung müssen die Einwohner bis heute ertragen.<br />

Die prächtige historische Altstadt von Nürnberg mit<br />

ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten lässt sich zu Fuß vom<br />

Ringhotel Loew’s Merkur sowie mit dem Bus oder Auto vom<br />

Ringhotel Reubel garni in Nürnberg-Zirndorf erkunden.<br />

Karl von Drais – der Wegbereiter<br />

des Fahrrads<br />

Karl von Drais erfand mit dem<br />

Laufrad den Vorläufer des Fahrrads.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Grasellenbach<br />

Ringhotel Siegfriedbrunnen<br />

Tel.: +49 6207 6080<br />

E-Mail: grasellenbach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/grasellenbach<br />

Rauenberg<br />

Ringhotel Winzerhof<br />

Tel.: +49 6<strong>22</strong>2 9520<br />

E-Mail: rauenberg@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/rauenberg<br />

Die erste Fahrt mit einem<br />

Fahrrad dauerte nur eine<br />

Stunde. Bequem war sie vermutlich<br />

nicht. Am 12. Juni 1817<br />

setzte sich Freiherr Karl von<br />

Drais vor seinem Wohnhaus<br />

in Mannheim auf ein klobiges,<br />

aus Holz gefertigtes Laufrad.<br />

Damit machte er sich vor einer<br />

staunenden Menge auf<br />

den Weg zum 3,5 Kilometer<br />

entfernten Schwetzinger Relaishaus<br />

im heutigen Stadtteil<br />

Rheinau. Von dort ging es<br />

wieder zurück nach Hause.<br />

Weil die Ur-Form des Fahrrads<br />

weder über Pedale noch Gummireifen<br />

verfügte, dürfte es<br />

auf der Tour kräftig geklappert<br />

und gescheppert haben. In Bewegung<br />

setzte Karl von Drais<br />

das später nach ihm „Draisine“<br />

benannte Gefährt durch den<br />

abwechselnden Schwung von<br />

linkem und rechtem Bein.<br />

Weder die skeptischen Zuschauer<br />

noch der Fahrer selbst<br />

dürften an diesem Tag geahnt<br />

Eine Draisine aus dem Jahr 1818 im Verkehrsmuseum Dresden.<br />

haben, dass sie den Beginn einer mobilen Revolution erleben.<br />

Heute nutzen täglich Millionen von Menschen in aller<br />

Welt ein Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen oder sich in der<br />

Freizeit damit fortzubewegen. Doch wem sie das zu verdanken<br />

haben, wissen die wenigsten. Der 1785 in Karlsruhe<br />

geborene Karl von Drais war zunächst Forstbeamter in badischen<br />

Diensten, ehe er eine Erfinderlaufbahn einschlug.<br />

Neben der Draisine entwickelte er auch eine Noten- und<br />

eine Schnellschreibmaschine. Aufgrund seines Erfindergeists<br />

wurde Drais zum Professor für Mechanik ernannt.<br />

Als überzeugter Demokrat legte er 1849 seinen Adelstitel<br />

ab, doch nach dem Scheitern der Revolution im selben Jahr<br />

wurde er von der Monarchie in den Ruin getrieben. Drais<br />

starb zwei Jahre später in seiner Geburtsstadt.<br />

Auf den Spuren der ersten Fahrt<br />

mit der Draisine<br />

Heute ehren zahlreiche deutsche Städte Drais mit einer<br />

nach ihm benannten Straße – natürlich auch Mannheim.<br />

Die Quadratestadt ist nicht nur Geburtsort des Fahrrads,<br />

sondern auch des ersten Radwegs der Welt. Schon im Dezember<br />

1817 – also wenige Monate nach der Erstfahrt von<br />

Karl Drais auf seiner Laufmaschine – wurde für die „Draisinenreiter“<br />

im Schlosspark ein eigener Bereich ausgewiesen.<br />

Vorangegangen waren die Beschwerden der Fußgänger,<br />

die sich von den Laufrädern massiv gestört fühlten.<br />

An die erste Fahrt mit der Draisine erinnern heute fünf<br />

großformatige Stelen mit Bildern des Künstlers Horst Hamann.<br />

Die Band „Söhne Mannheims“ widmete Karl Drais<br />

zum 200. Jubiläum seiner Erfindung 2017 das Lied „Willst<br />

Du mich begleiten“. Mannheim kann in 40 Minuten Fahrzeit<br />

vom Ringhotel Winzerhof in Rauenberg aus sowie in<br />

einer knappen Stunde vom Ringhotel Siegfriedbrunnen in<br />

Grasellenbach erreicht werden.<br />

32 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Klein, aber fein: Das Henriette-Davidis-Museum in der Stadt Wetter (Ruhr).<br />

Henriette Davidis – Deutschlands<br />

erste Kochbuchbestseller-Autorin<br />

Im Jahr 1845 veröffentlich Henriette Davidis ihr „Praktisches<br />

Kochbuch. Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte<br />

der gewöhnlichen und feineren Küche“. Dabei dürfte sie<br />

kaum geahnt haben, welch einen Bestseller sie damit landen<br />

würde. In den 97 Jahren nach der Erstveröffentlichung<br />

wurden insgesamt 62 Auflagen von dem Werk gedruckt.<br />

Bis in die 1990er-Jahre wurden Kochbücher, die sich auf<br />

Davidis Buch stützten, aufgelegt.<br />

Heute ist die 1801 in Wengern geborene Pfarrerstochter,<br />

die im 19. Jahrhundert die wohl erfolgreichste Autorin<br />

hauswirtschaftlicher Literatur war, weitgehend in Vergessenheit<br />

geraten. Dabei stehen ihr Leben und Werk exemplarisch<br />

für die sich wandelnde Rolle der Frau in Zeiten der<br />

Industriellen Revolution. Einerseits propagierte sie in<br />

ihren Büchern das Idealbild der Frau als treue Gattin,<br />

Hausfrau und Mutter. Andererseits forderte sie – den<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Dortmund<br />

Ringhotel Drees<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>1 12990<br />

E-Mail: dortmund@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dortmund<br />

Heiligenhaus<br />

Ringhotel Waldhotel Heiligenhaus<br />

Tel.: +49 2056 5970<br />

E-Mail: heiligenhaus@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/heiligenhaus<br />

Herdecke<br />

Ringhotel Zweibrücker Hof<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>30 6050<br />

E-Mail: herdecke@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/herdecke<br />

Lünen<br />

Ringhotel Am Stadtpark<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>06 20100<br />

E-Mail: luenen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luenen<br />

Unna<br />

Ringhotel Katharinen Hof<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>03 9200<br />

E-Mail: unna@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/unna<br />

Witten<br />

Ringhotel Parkhotel Witten<br />

Tel.: +49 <strong>23</strong>02 5880<br />

E-Mail: witten@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/witten<br />

Ideen der frühen Frauenbewegung<br />

nahe – eine Schul- und Berufsausbildung<br />

für Mädchen. Sie erkannte auch<br />

den praktischen Nutzen von Nahrungsmittelfertigprodukten<br />

wie Liebigs<br />

Fleischextrakt, um die Arbeit in<br />

der Küche zu vereinfachen. Die Autorin<br />

selbst blieb unverheiratet und<br />

ging den Weg der emanzipierten, erfolgreichen<br />

Schriftstellerin und Pädagogin.<br />

Dabei stritt sie auch mit ihren<br />

Verlegern immer wieder erfolgreich<br />

um einen gerechten Anteil an den<br />

Einnahmen ihrer Bücher.<br />

Ein kleines Museum in ihrem<br />

Wohnhaus in Wetter (Ruhr)<br />

Wer mehr über Leben und Werk dieser<br />

interessanten Persönlichkeit erfahren möchte, besucht<br />

am besten das private Henriette-Davidis-Museum im<br />

Städtchen Wetter (Ruhr). Es befindet sich im Fachwerkhaus<br />

„Mühlchen“ im<br />

Stadtteil Wengern. Das<br />

Museum bietet Einblicke<br />

in Lebens- und Wohnstil<br />

der Schriftstellerin. Die<br />

Büchersammlung des<br />

Museums umfasst mehr<br />

als 7.000 Bände hauswirtschaftlicher<br />

Werke des 19.<br />

und 20. Jahrhunderts, darunter<br />

natürlich auch zahlreiche<br />

Ausgaben von Davidis’<br />

Hauptwerk.<br />

Apropos Kochbücher: In<br />

Dortmund kann man in<br />

der Bibliothek des Deutschen<br />

Kochbuchmuseums,<br />

die aktuell in der<br />

Volkshochschule in der<br />

Berswordt-Halle am Dortmunder<br />

Südwall untergebracht<br />

ist, in zahlreichen<br />

alten Kochbüchern stöbern.<br />

Für das Henriette-Davidis-Museum<br />

in<br />

Wetter (Ruhr) sowie die<br />

Bibliothek des Deutschen<br />

Kochbuchmuseums in<br />

Dortmund eignen sich<br />

sechs Ringhotels als Ausgangsorte<br />

(siehe Kasten).<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Henriette Davidis<br />

blieb zeitlebens<br />

unverheiratet und<br />

ging den Weg der<br />

emanzipierten,<br />

erfolgreichen<br />

Schriftstellerin<br />

und Pädagogin.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 33


Auch in der Hotellerie vermischen<br />

sich künftig die Lernmethoden.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

in den Ringhotels<br />

Als ausgewiesene Familienbetriebe wissen die Ringhotels nur zu gut, dass eine ihrer wichtigsten<br />

Aufgaben darin besteht, die junge Generation auf das Berufsleben und die Übernahme<br />

von Verantwortung vorzubereiten. Deshalb legen die Ringhotels großen Wert auf Aus- und<br />

Weiterbildung.<br />

Vor allem in der Hotellerie und der Gastronomie<br />

spielt das Thema Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aktuell eine besondere Rolle: Seit dem Beginn<br />

der Corona-Pandemie vor mehr als<br />

zwei Jahren haben vermehrt wichtige Fachkräfte<br />

der Branche den Rücken gekehrt. Das spiegelt die Unsicherheit<br />

um den eigenen Arbeitsplatz, da sehr viele Hotels<br />

aufgrund der Lockdowns vorübergehend schließen mussten.<br />

Auch die Ringhotels waren davon betroffen. Allerdings<br />

haben die führenden Köpfe der Kooperation schon vor zehn<br />

Jahren erkannt, dass dem Personalmangel nur mit langfristiger<br />

Aus- und Weiterbildung begegnet werden kann.<br />

Ausbildungsbetriebe waren die Ringhotels natürlich schon<br />

immer. Dabei hat sich die Ausbildung im Laufe der Jahrzehnte<br />

in manchen Lehrberufen stark verändert. Die Digitalisierung<br />

im gesamten Buchungs- und Servicebereich ist<br />

da nur ein Beispiel von vielen. Doch ohne Engagement und<br />

Einsatz geht es bis heute nicht. Dass die Auszubildenden in<br />

den Ringhotels beides mitbringen, sieht man an den zahlreichen<br />

Siegen und Auszeichnungen in den verschiedenen<br />

Ausbildungswettbewerben auf Landes- und Bundesebene,<br />

die sie seit vielen Jahren kontinuierlich einheimsen.<br />

Weiterbildung in der Ringhotels Akademie<br />

Mit der Ringhotels Akademie bietet die Kooperation ihren<br />

Mitarbeitern seit einigen Jahren ein neues Bildungsangebot<br />

an. Gemeinsam mit Diavendo, einer Agentur für Training<br />

und Coaching zur Personalentwicklung, veranstalten<br />

die Ringhotels einmal im Jahr eine mehrtägige Weiterbildungsmaßnahme.<br />

Das entspricht zum einem dem Wunsch<br />

vieler Mitarbeiter, sich auch im Berufsleben fachlich und<br />

persönlich weiterzuentwickeln. Zum anderen garantiert es<br />

den Ringhotels auf Dauer einen hochwertigen und zeitgemäßen<br />

Service, der den Gästen zu Gute kommt. „Seit Gründung<br />

der Ringhotels Akademie vor fast zehn Jahren haben<br />

34 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

wir gemeinsam mit Diavendo das Programm<br />

stetig weiterentwickelt und exakt auf die Bedürfnisse<br />

unserer Hotels abgestimmt“, sagt<br />

Susanne Weiss, Geschäftsführender Vorstand<br />

bei Ringhotels e.V..<br />

Einmal im Jahr treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ringhotels Akademie.<br />

Die praktische Ausbildung geschieht in den Ringhotels.<br />

Als hätte sie die Pandemie kommen sehen, hat<br />

die Ringhotels Akademie 2019 ein Blended-<br />

Learning-Konzept eingeführt und eine E-Academy<br />

eingerichtet. Damit können sich die<br />

Mitarbeiter schnell und vor allem qualitativ<br />

hochwertig in den verschiedensten Themenbereichen<br />

weiterbilden – und das unabhängig<br />

von Ort und Zeit. Wie gut das neue Konzept<br />

funktioniert und wie sehr es nachgefragt<br />

wird, zeigte sich vor allem im ersten Corona-Jahr.<br />

Zahlreiche Mitarbeiter nutzten die<br />

Zwangspause zur persönlichen Weiterbildung.<br />

Dennoch waren Anfang 20<strong>22</strong> alle Teilnehmer glücklich,<br />

sich nach zwei Jahren wieder persönlich im Ringhotel<br />

sKreuz in Heidenheim/Steinheim austauschen zu können.<br />

Seit einigen Jahren nutzen die Ringhotels auch Hotelkit.net<br />

als interne Informations- und Austauschplattform. Gerade<br />

während Pandemie hat die Nutzung erheblich zugenommen.<br />

Dieses Medium sowie regelmäßige regionale und<br />

überregionale Videokonferenzen haben dafür gesorgt, dass<br />

der Erfahrungsaustausch und das Miteinander trotz Pandemie<br />

weiterhin gut funktionieren.<br />

Die jungen Ringhoteliers tauschen sich aus<br />

Junge Ringhoteliers beim Austausch im Rahmen der „Ringhotels Schmiede“.<br />

Zahlreiche Ringhotels befinden sich schon seit mehreren<br />

Generationen in der Hand einer Familie. Deshalb sind Generationenwechsel<br />

eine ziemlich normale Sache. Und doch<br />

stellt es für die jüngeren Ringhoteliers immer wieder eine<br />

Herausforderung dar, in die Fußstapfen der Eltern zu treten<br />

und die Verantwortung für den Betrieb und seine Mitarbeiter<br />

zu übernehmen. Da ist es natürlich hilfreich, sich mit<br />

Gleichgesinnten auszutauschen, die vor derselben Aufgabe<br />

stehen. Deshalb haben sich die jungen Ringhoteliers bereits<br />

1992 mit der „Ringhotels Schmiede“ ein eigenes Forum<br />

geschaffen, in dem sie über Innovationen, Herausforderungen<br />

im Alltag und kreative Lösungen diskutieren.<br />

Außerdem entwickeln sie dort gemeinsam Ideen zur Gestaltung<br />

der Zukunft der Kooperation. Beim Erfahrungsaustausch<br />

geht es neben dem täglichen Geschäft auch um<br />

wirtschaftliche Aspekte oder die typischen Reibungspunkte<br />

zwischen älterer und jüngerer Generation. Die Treffen<br />

stehen darüber hinaus auch jungen Kolleginnen und Kollegen<br />

aus der Führungsebene offen und werden von vielen<br />

als ausgesprochen hilfreich und motivierend angesehen.<br />

Ab der nächsten Ausgabe von <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> stellen<br />

wir einzelne Berufsbilder vor und zeigen, welche spannenden<br />

Aufgaben und Möglichkeiten junge Menschen in der<br />

Hotellerie erwartet, zum Beispiel als Sales Director.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 35


Die historische Altstadt von Lübeck mit ihren<br />

sieben Kirchtürmen liegt auf einer Insel, die<br />

von Trave und Wakenitz umflossen wird.<br />

Historische Altstädte entdecken<br />

Deutschlands Faszination als kulturelles Reiseziel liegt an seiner Vielzahl an mittelgroßen Städten,<br />

deren Ortskern vollständig erhalten geblieben ist. So können Besucher in die Vergangenheit<br />

eintauchen und neben Architektur und Kunst viele spannende Geschichten entdecken. Zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe zählen unter anderem Lübeck, Quedlinburg und Bamberg.<br />

Wie durch ein Wunder – oder dank eines<br />

mühsamen und detailgetreuen<br />

Wiederaufbaus – haben die historischen<br />

Stadtzentren mancher mittelgroßen<br />

deutschen Stadt den<br />

Stürmen der Zeit widerstanden.<br />

Dank seiner zentralen Lage im Herzen Europas findet man<br />

in Deutschland die kulturellen Einflüsse aus vielen Nachbarländern<br />

und Epochen. Das beginnt mit den Römern, deren<br />

Imperium sich einst bis an Rhein und Donau erstreckte.<br />

Sie gründeten die ersten Städte in Deutschland und<br />

schützten sie durch den Bau des Limes vor Überfällen.<br />

Nach dem Ende Roms entstanden erst einige Hundert Jahre<br />

später unter den Karolingern und Ottonen wieder neue<br />

Städte zwischen Rhein und Oder. Mit dem im Mittelalter<br />

einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung sowie der<br />

weitgehenden Befriedung Mitteleuropas nahm die Entwicklung<br />

an Fahrt auf. Städte wie Quedlinburg (9<strong>22</strong> erstmals<br />

erwähnt) und Lübeck (1143) zeugen davon. Diese und<br />

andere Orte wuchsen im Laufe der Zeit zu Zentren von<br />

Handel und Handwerk mit einer wechselvollen politischen<br />

und wirtschaftlichen Geschichte. Einige von ihnen haben<br />

ihre historische Altstadt weitgehend bewahrt und gehören<br />

heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

36 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

In der Lübecker Altstadt<br />

finden sich abseits von<br />

Rathaus, Marktplatz<br />

und Kirchen auch<br />

kleine verwinkelte<br />

Gassen mit ruhiger<br />

Atmosphäre.<br />

Lübeck – die Hansestadt an der Trave<br />

Die erste nordeuropäische Stadt, deren historischer Kern<br />

vollständig in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde,<br />

war die Hansestadt Lübeck. 1987 erklärte die UNESCO<br />

die gesamte, im Mittelalter errichtete Altstadt für schützenswert.<br />

Lübeck ist eine typische Hansestadt im Ostseeraum<br />

und wurde bereits kurz nach ihrer Gründung vom<br />

sächsischen Herzog Heinrich dem Löwen in ihren noch heute<br />

bestehenden Grundzügen angelegt. Den Stadtkern bilden<br />

die in der Hochgotik errichteten Gebäude. Die spezielle<br />

Parzellierung, die Aufreihung gleichartiger Giebelhäuser,<br />

Dachwerke oder Hochblendgiebel verleihen der Altstadt ihren<br />

besonderen Charakter. Die früh ausgeprägte wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Differenzierung innerhalb des<br />

Stadtgefüges spiegelt sich in ihrer gesamten Anlage – im<br />

Westen die Kontor- und Wohnhäuser der wohlhabenden<br />

Kaufleute, im Osten das Kleingewerbe und die Handwerker.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Lübeck<br />

Ringhotel Jensen<br />

Tel.: +49 451 702490<br />

E-Mail: luebeckjensen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/luebeckjensen<br />

Die wichtigsten Bauwerke der<br />

„Stadt der sieben Türme“ lassen sich<br />

alle bequem vom Ringhotel Jensen<br />

zu Fuß erkunden, denn es liegt<br />

ebenfalls auf der rechten Seite der<br />

Trave am Rand des historischen Zentrums.<br />

Das Rathaus am Marktplatz, das Holstentor und die<br />

benachbarten Salzspeicher am linken Traveufer sind die bekanntesten<br />

Sehenswürdigkeiten. Sehr schön anzusehen<br />

sind auch das Burgkloster mit dem Europäischen Hansemuseum<br />

sowie der Koberg – ein vollständig erhaltenes<br />

Viertel des späten 13. Jahrhunderts. Dort befinden sich die<br />

Jakobskirche, das Heiligengeist-Spital und die Baublöcke<br />

zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße. Nicht minder<br />

sehenswert sind das Viertel der Patrizierhäuser des 15.<br />

und 16. Jahrhunderts zwischen Petrikirche und Dom und<br />

das Buddenbrookhaus in der Mengstraße 8. Es beherbergt<br />

ein Museum über den Jahrhundertroman „Die Buddenbrooks“<br />

sowie die berühmte Schriftstellerfamilie Mann.<br />

Quedlinburg – jahrhundertealte<br />

Fachwerkhäuser<br />

Quedlinburg liegt unweit des Brockens auf der östlichen<br />

Seite des Harzes. Der Ort stellt ein außergewöhnlich schönes<br />

Beispiel für eine mittelalterliche Stadt dar, die aus einem<br />

Burgdorf und mehreren Ansiedlungen entstanden ist.<br />

Altstadt und Neustadt verschmolzen 1330 zu einer Doppelgemeinde<br />

mit gemeinsamer Stadtmauer. Dieses zusammenhängende<br />

städtische Gefüge mit vier alten Pfarreien<br />

und den alten Fachwerkhäusern bestimmt den Charakter<br />

Quedlinburgs. Vom Schlossberg aus schaut man auf ein<br />

Gewirr aus verwinkelten Spitzgiebeln und Türmchen. Mit<br />

seinen rund 1300 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten<br />

und einer Reihe von Jugendstilbauten ist Quedlinburg<br />

eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands. Die<br />

Stadt kann man in jeweils 20 Minuten Fahrtzeit mit dem<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 37


REISE<br />

Der Schlossberg mit der ehemaligen Stiftskirche<br />

St. Servatii prägt das Stadtbild von Quedlinburg.<br />

sogenannten Investiturstreit um die Vorrangstellung<br />

im christlichen Europa. Im Jahr 1007 gründete<br />

Heinrich II. auf dem heutigen Domberg das Bistum<br />

Bamberg, das er mit reichen Schenkungen ausstattete.<br />

Der Dom St. Peter und St. Georg – in dem mit<br />

Clemens II. der einzige Papst nördlich der Alpen seine<br />

letzte Ruhestätte fand – beherrscht mit seinen<br />

vier Türmen noch heute die 1993 zum Weltkulturerbe<br />

erklärte Bamberger Altstadt. Sie kann man mit<br />

Start beim Ringhotel Loew’s Merkur in Nürnburg<br />

oder beim in Nürnberg-Zirndorf gelegenen<br />

Ringhotel Reubel garni nach einer 45-minütigen<br />

Fahrtzeit besichtigen.<br />

Auto vom Ringhotel Villa Westerberge in<br />

Aschersleben sowie vom Ringhotel Weißer<br />

Hirsch in Wernigerode erreichen.<br />

Dabei wäre ein Teil der historischen Bauten beinahe<br />

abgerissen worden. Kurz vor dem Ende der<br />

ehemaligen DDR verhinderte nur der Widerstand<br />

der Quedlinburger den großräumig geplanten<br />

Eingriff in die nördliche Altstadt. Nach<br />

der Wende ließen die Stadtväter mithilfe von<br />

Förderprogrammen viele Fachwerkhäuser renovieren<br />

und erweckten die Stadt zu neuem Leben.<br />

Als architektonisches Meisterwerk der Romanik<br />

erachtet die UNESCO, die die Quedlinburger Altstadt<br />

1994 in die Welterbeliste aufnahm, die<br />

ehemalige Stiftskirche<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Ascherleben<br />

Ringhotel Villa Westerberge<br />

Tel.: +49 3473 945252<br />

E-Mail: aschersleben@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/aschersleben<br />

Wernigerode<br />

Ringhotel Weißer Hirsch<br />

Tel.: +49 3943 267110<br />

E-Mail: wernigerode@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/wernigerode<br />

38 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

St. Servatii. Sie zeugt bis<br />

heute vom Herrschaftsanspruch<br />

der sächsischottonischen<br />

Dynastie. In<br />

ihrem Gründungsbau wurden König<br />

Heinrich I. (936) und später auch seine<br />

Frau Mathilde (968) beigesetzt.<br />

Neben Aachen und Halberstadt beherbergt<br />

sie den wertvollsten Kirchenschatz<br />

des Mittelalters.<br />

Bamberg – größter unversehrt erhaltener<br />

historischer Stadtkern<br />

Die fränkische Kaiser- und Bischofsstadt an der Regnitz<br />

wird urkundlich erstmals 902 erwähnt, doch ihr Aufstieg<br />

erfolgt erst kurz nach der ersten Jahrtausendwende. Der<br />

deutsche König und spätere Kaiser Heinrich II. verfolgte<br />

den Plan, das ihm besonders ans Herz gewachsene Bamberg<br />

zu seiner weltlichen Hauptstadt zu machen. Gleichzeitig<br />

wollte er damit auch einen politischen Gegenpol zu<br />

Rom zu schaffen, denn Kaiser und Päpste rangen damals im<br />

Das alte Rathaus von Bamberg inmitten der Regnitz. Es trennt die geistliche<br />

Bergstadt mit dem berühmten Dom von der bürgerlichen Altstadt.<br />

Die Altstadt von Bamberg, die auf einer Insel zwischen zwei<br />

Armen der Regnitz liegt, hat den größten unversehrt erhalten<br />

gebliebenen historischen Stadtkern in Deutschland. Die<br />

Alte Hofhaltung, die Neue Residenz sowie zahlreiche Kirchen<br />

und ehemalige Klöster prägen ihre Silhouette. Dazu<br />

gehören unter anderem die Klosteranlage St. Michael oder<br />

auch die gotische Obere Pfarrkirche. Das Wahrzeichen der<br />

Stadt ist jedoch das inmitten der<br />

Regnitz stehende Alte Rathaus, das<br />

die Stadt gewissermaßen in einen<br />

weltlichen und einen bürgerlichen<br />

Teil trennt. Die bürgerliche Bebauung<br />

wird durch Barockbauten und<br />

ältere Fachwerkhäuser geprägt.<br />

Ein Beispiel dafür ist die ehemalige<br />

Fischersiedlung „Klein Venedig“ an<br />

einem der beiden Arme der Regnitz.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Nürnberg<br />

Ringhotel Loew’s Merkur<br />

Tel.: +49 911 994330<br />

E-Mail: nuernbergloew@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergloew<br />

Nürnberg-Zirndorf<br />

Ringhotel Reubel garni<br />

Tel.: +49 911 96010<br />

E-Mail: nuernbergreubel@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/nuernbergreubel


REISE<br />

Über Berg und Tal<br />

im Schwarzwald<br />

Für eine schöne Wanderung braucht es nicht viel.<br />

Festes Schuhwerk, der Jahreszeit angepasste<br />

Kleidung und ein Rucksack mit Proviant – und schon<br />

kann es losgehen. Kaum eine Region ist dafür so<br />

geschaffen wie der Schwarzwald: Von vier Ringhotels<br />

aus kann man zu ausgedehnten Touren aufbrechen.<br />

Die Burgruine Wieladingen<br />

liegt in der Nähe<br />

von Bad Säckingen im<br />

südlichen Schwarzwald.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 39


Typisch Schwarzwald: Berge, Wälder und<br />

Wiesen so weit das Auge reicht.<br />

Dass eine der schönsten Ecken Deutschlands<br />

einen eher finsteren Namen trägt, hat sie<br />

den Römern zu verdanken. Die siedelten vor<br />

2000 Jahren entlang des Rheins und an den<br />

Rändern des Schwarzwalds, aber in seine Täler<br />

und Berge mit ihrem dichten Baumbestand<br />

wagten sich die Legionäre kaum hinein. Zu groß war<br />

ihre Furcht vor dem, was im „Silva Nigra“ – dem schwarzen<br />

Wald – lauern könnte. Ein Fehler, wie jeder Gast in einem<br />

der vier im Schwarzwald gelegenen Ringhotels weiß.<br />

Touren im Nationalpark Schwarzwald<br />

Eines davon ist das im nördlichen Schwarzwald gelegene<br />

Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach. Es befindet<br />

sich im Kapfenhardter Tal und bietet<br />

vieles von dem, was den Schwarzwald als<br />

Wanderregion ausmacht. In der hügeligen<br />

und waldreichen Landschaft kann man<br />

zahlreiche schöne Ausflüge machen. Ob<br />

eher sportlich, gemütlich, mit der Familie<br />

oder dem Partner – direkt vor der Haustür<br />

vom Ringhotel Mönchs Waldhotel erstreckt<br />

sich ein Wanderwegenetz von mehr<br />

als 360 Kilometer Länge, das für jeden<br />

Wandertyp eine passende Tour bereithält.<br />

Besonders empfehlenswert ist beispielsweise<br />

die „Schöne-Aussicht-Tour“, die im<br />

sieben Kilometer südlich von Unterreichenbach<br />

gelegenen Bad Liebenzell startet.<br />

Vom Kurpark der Stadt geht es hinauf<br />

zum Kaffeehof und über den sogenannten<br />

Kaiserstein weiter auf breiten Waldwegen<br />

zur Dachsbauhütte. Schon auf diesem Teil<br />

des Wegs genießt man die wunderschöne<br />

Aussicht über Bad Liebenzell und das Nagoldtal.<br />

Von der Dachsbauhütte geht es<br />

Der 28 Meter hohe Buchkopfturm<br />

bietet eine fantastische Aussicht.<br />

weiter nach Unterhaugstett. Die Gemeinde auf der Höhe<br />

bietet einen tollen Weitblick auf die Natur des Schwarzwalds.<br />

Ein schmaler Pfad führt von dort wieder bergab. Am<br />

Waldfriedhof vorbei geht es zurück nach Bad Liebenzell.<br />

Wandern im Renchtal<br />

Am westlichen Rand des Schwarzwaldes, genauer gesagt<br />

am Eingang zum Renchtal, befindet sich das Ringhotel Pflug<br />

in Oberkirch. Hier finden die Gäste ebenfalls sehr viele Möglichkeiten<br />

für ausgedehnte Wanderungen. Eine davon ist der<br />

„Lautenbacher Hexensteig“. Die 15 Kilometer lange Rundtour<br />

beginnt am Bahnhof des benachbarten Örtchens Lautenbach<br />

und führt zunächst über den Allerheiligensteig zur<br />

Steighütte. Der weitere Weg führt an der Satteleichhütte<br />

und einem kleinen Hexenhäuschen vorbei<br />

zum Sohlbergkamm. An zwei Schutzhütten<br />

vorbei geht es nun zum Simmersbacher<br />

Kreuz. Von hier führt der Weg über die Bergvesperstube<br />

„Zum Fiesemichel“ und die<br />

Pflanzschule am Spitzenberg zurück in Richtung<br />

Lautenbach. Dabei bieten sich immer<br />

wieder schöne Aussichten auf Lautenbach<br />

und das Renchtal.<br />

Eine andere sehr schöne Tour ist der 14 Kilometer<br />

lange „Maisacher Turmsteig“, der im<br />

zehn Kilometer von Oberkirch entfernten<br />

Oppenau startet. Er führt hinauf zum<br />

Buchkopfturm. Dieser Aussichtsturm wurde<br />

im Jahr 2015 durch die Stadt Oppenau<br />

auf dem 921 Meter hohen Buchkopf errichtet.<br />

Über acht Etagen und etwa 140 Stufen<br />

gelangt man in das oberste Stockwerk, von<br />

dem man einen fantastischen Ausblick<br />

über die Wanderstrecke sowie über das<br />

Renchtal, die Rheinebene und an klaren Tagen<br />

bis zu den Vogesen genießt.<br />

40 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Herbstliche Farben beim Bergsee nahe Bad Säckingens.<br />

Touren im Südschwarzwald<br />

Das Simonswäldertal bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten.<br />

Wandern im Simonswald<br />

Im Herzen des Schwarzwalds befindet sich das Ringhotel<br />

Silberkönig in Gutach-Bleibach. Es ist der ideale Ausgangspunkt<br />

für Wanderungen ins Simonswäldertal mit seinen<br />

romantischen Schwarzwald-Bauernhöfen. Hier hört man<br />

es abwechselnd klappern oder leise ticken. Die klappernden<br />

Geräusche stammen von den historischen Wassermühlen,<br />

mit denen früher Sägen, Schleifsteine und Getreidemühlen<br />

angetrieben wurden. Das Ticken rührt vom<br />

Uhrmacherhandwerk her, für das der Schwarzwald weltbekannt<br />

ist. Bereits im 17. Jahrhundert ließen sich die ersten<br />

Uhrmacher hier nieder – sie fertigen bis heute Kuckucksuhren<br />

und Wetterhäuschen. Mehr dazu erfährt man an den<br />

Stationen der Deutschen Uhrenstraße, die durch Gutach-<br />

Bleibach und Simonswald führt.<br />

Einen Einblick in das bäuerliche Leben der vergangenen<br />

vier Jahrhunderte im Südwesten Deutschlands bietet der<br />

Rundweg durch das Freilichtmuseum „Vogtsbauernhof“ in<br />

Gutach. Die original erhaltenen Bauernhöfe wurden aus<br />

den verschiedenen Gegenden des Schwarzwaldes hierhergebracht<br />

und detailgetreu wieder aufgebaut. Nur der 1570<br />

erbaute Vogtsbauernhof steht heute noch an seinem Originalstandort.<br />

Auf dem gut fünf Hektar großen Gelände<br />

kann man daher praktisch die Bauernhofarchitektur des<br />

gesamten Schwarzwalds erleben. Hinzu kommen mehr als<br />

ein Dutzend Nebengebäude wie Mühlen, Sägen und Speicher<br />

sowie Bauern- und Kräutergärten.<br />

Am südlichen Rand des Schwarzwalds liegen Bad Säckingen<br />

und das Ringhotel Goldener Knopf. Hier bildet der Rhein die<br />

deutsch-schweizerische Grenze. Auf der rechten Seite des<br />

Flusses führen sehr schöne Wanderungen in die südlichen<br />

Ausläufer des Schwarzwaldes. Sehr beliebt ist die rund sechs<br />

Kilometer lange Wanderung zum Bergsee. Vom Bahnhof in<br />

Bad Säckingen ausgehend folgt man der Wegmarkierung<br />

mit der blauen Raute und läuft zunächst durch die Lindenallee.<br />

Der Wanderweg führt an mehreren großen Wildgehegen<br />

vorbei zu dem 13 Meter tiefen Natursee, den man am<br />

nördlichen Ufer umwandert. Über den Winklenweg geht es<br />

zurück zum Bad Säckinger Kurpark und zum Bahnhof.<br />

Eine etwas anspruchsvollere Wanderung führt von Bad<br />

Säckingen auf einem 18 Kilometer langen Rundweg zur Burg-<br />

ruine Wieladingen. Die Wanderung<br />

beginnt ebenfalls am Bahnhof<br />

und führt am Kurzentrum<br />

vorbei nach Harpolingen. Von<br />

dort folgt man der Wegmarkierung<br />

mit der gelben Raute weiter<br />

zur Ruine Wieladingen. Die im 12.<br />

Jahrhundert errichtete Burg gehörte<br />

einst dem Klosters Säckingen.<br />

Vom hohen Bergfried aus<br />

bietet sich eine herrliche Aussicht.<br />

Zurück geht es über den<br />

Hochrhein-Höhenweg, die „Egger<br />

Säge“ und das wild-romantische<br />

Schöpfebachtal. Der Weg führt<br />

am Bergsee vorbei zurück zum<br />

Ausgangspunkt der Tour, dem<br />

Bahnhof von Bad Säckingen.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Bad Säckingen<br />

Ringhotel Goldener Knopf<br />

Tel.: +49 7761 5650<br />

E-Mail: badsaeckingen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/badsaeckingen<br />

Gutach-Bleibach<br />

Ringhotel Schwarzwald<br />

Hotel Silberkönig<br />

Tel.: +49 7685 7010<br />

E-Mail: gutachbleibach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/gutachbleibach<br />

Oberkirch<br />

Ringhotel Pflug<br />

Tel.: +49 7802 9290<br />

E-Mail: oberkirch@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/oberkirch<br />

Unterreichenbach<br />

Ringhotel Mönchs Waldhotel<br />

Tel.: +49 7<strong>23</strong>5 7900<br />

E-Mail: unterreichenbach@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/unterreichenbach<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 41


Das Deutsche Buch- und Schriftenmuseum<br />

in Leipzig wurde bereits<br />

mehrfach und modern erweitert.<br />

In der Wunderkammer<br />

der Kommunikation<br />

Lesen macht Spaß – und schlau. Die<br />

Dauerausstellung präsentiert 5000<br />

Jahre Schriftkultur.<br />

Die Erfindung von Schriftzeichen war der Anfang. Mit dem ersten<br />

Alphabet schrieben die Phönizier, den Buchdruck mit beweglichen<br />

Lettern ersann Johannes von Gutenberg. Das Deutsche<br />

Buch- und Schriftenmuseum in Leipzig zeigt die faszinierende<br />

Entwicklung der Kommunikation von der Keilschrift bis zu digitalen<br />

Medien.<br />

42 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


ERLEBNIS<br />

Modernes wie die Installation „Matrix 52“ von Boris Petrovsky (li.) findet sich in der Dauerausstellung ebenso wie alte Bücher und Schriften.<br />

Seit mehr als 5000 Jahren halten Menschen<br />

ihre Botschaften und ihre Erkenntnisse über<br />

die Welt in Gestalt von Zeichen, Schriften und<br />

Bildern fest. Von der Papyrusrolle über den<br />

Liebesbrief bis hin zur Twitter-Nachricht – die<br />

Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten ist einfach<br />

faszinierend. Erlebbar macht sie das Deutsche Buch- und<br />

Schriftmuseum (DBSM) der Deutschen Nationalbibliothek<br />

in Leipzig. Im weltweit bedeutendsten Museum für Buchund<br />

Medienkultur dreht sich alles um Schrift, Buchdruck<br />

und digitale Kommunikation. Deshalb hat es jüngeren und<br />

älteren Besuchern etwas zu bieten. Sein Vorläufer ist das<br />

Deutsche Buchgewerbemuseum, das 1884 in Leipzig gegründet<br />

wurde. Schon damals war die Stadt der passende<br />

Standort, denn Leipzig ist traditionell eng mit Schriftkunst<br />

und Buchhandel verbunden: 1650 wurde dort die erste Tageszeitung<br />

der Welt veröffentlicht, seit 1720 findet regelmäßig<br />

die Leipziger Buchmesse statt.<br />

Für ein erstes Kennenlernen des Museums bietet sich ein<br />

Besuch der Dauerausstellung „Zeichen – Bücher – Netze:<br />

Von der Keilschrift zum Binärcode“ an: Die gut in Szene gesetzte<br />

Schau ist schon deshalb spannend, weil sie so unterschiedliche<br />

Instrumente und Formen der Kommunikation<br />

wie ägyptische Hieroglyphen, Kfz-Kennzeichen, Schreibfedern<br />

und Bücher aller Art mit Massenmedien wie Radio<br />

und Fernsehen in Verbindung setzt.<br />

Digitale Vorbereitung für den Besuch<br />

Die Dauerausstellung zur Mediengeschichte kann man<br />

übrigens auch online über die Homepage des Museums<br />

erleben: Digital besteht die Möglichkeit, aus elf Themengebieten,<br />

die optisch als Buchrücken gestaltet sind, seine<br />

Favoriten zu wählen, zum Beispiel „Laute, Zeichen, Schrift“,<br />

„Industrialisierung“, „Zensur“, „Handschriften“ oder „Buchdruck“.<br />

Alternativ können Nutzer mithilfe eines Zeitstrahls<br />

mehr über wichtige Ereignisse der Mediengeschichte erfahren.<br />

Der virtuelle Erkundungsgang hat den Vorteil, dass<br />

man bei einem Präsenz-Besuch in<br />

Leipzig schon gut vorbereitet ist,<br />

um sich zusätzlich einer Sonderschau<br />

widmen zu können.<br />

Denn das Museum hat noch sehr<br />

viel mehr zu bieten: Insgesamt mehr<br />

als eine Million Objekte zur Mediengeschichte<br />

umfassen die Bestände<br />

des DBSM. In dieser „Wunderkammer“<br />

können sich Interessierte mit<br />

mittelalterlichen Handschriften und<br />

historischen Drucken ebenso beschäftigten<br />

wie mit Comics.<br />

Für alle, die sich für technische Fragen des Buchdrucks oder<br />

der Informationsübermittlung interessieren, bietet sich<br />

ein Besuch der Kulturhistorischen Sammlung an. Zu deren<br />

circa 9.000 Exponaten gehören Prototypen buchgewerblicher<br />

Maschinen aus der Vergangenheit ebenso wie moderne<br />

Scanner oder 3D-Drucker. „Künstlerische Drucke“ heißt<br />

eine weitere wichtige Sammlung mit 45.000 Objekten, zu<br />

denen wunderschön gestaltete Künstlerblätter und Künstlerbücher<br />

gehören.<br />

Sich angesichts all der interessanten Angebote zu entscheiden,<br />

ist ganz schön schwierig, zumal die temporären<br />

Ausstellungen des DBSM für noch mehr Abwechslung sorgen.<br />

So spürt zum Beispiel die Schau<br />

„Dichtung in 3D. Textskulpturen und<br />

Gedichtobjekte seit 1960“ den Beziehungen<br />

zwischen Kunst und Literatur<br />

nach (bis 8. Januar 20<strong>23</strong>).<br />

Katharina Rahm<br />

Nähere Informationen zu den Ausstellungen<br />

und Öffnungszeiten des<br />

Deutschen Buch- und Schriftmuseums<br />

finden Sie unter dnb.de.<br />

Der Besucher<br />

durchläuft einen<br />

Parcours aus fünf<br />

Jahrtausenden<br />

faszinierender<br />

Mediengeschichte<br />

der Menschheit.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Wörlitz<br />

Ringhotel Zum Stein<br />

Tel.: +49 34905 500<br />

E-Mail: woerlitz@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/woerlitz<br />

Weißenfels<br />

Ringhotel Jägerhof<br />

Tel.: +49 3443 3340<br />

E-Mail: weissenfels@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/weissenfels<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 43


Laufband im Fitnessraum des<br />

Ringhotels Winzerhof in Rauenberg.<br />

Mit Kraft und Fitness<br />

durch den Winter<br />

Die Ringhotels punkten bei vielen Reisenden mit ihrer Lage, ihrem Komfort und dem vielfältigen<br />

kulinarischen Angebot. Im Herbst und Winter, wenn das Wetter für sportliche Aktivitäten<br />

im Freien nicht sonderlich einladend ist, freuen sich die Gäste über Bewegungsangebote, für<br />

die sie nicht vor die Tür müssen. Dafür bieten die Ringhotels zahlreiche Möglichkeiten.<br />

Ob ein Gast nun Urlaub macht oder sich auf<br />

einer Geschäftsreise befindet: Es tut Körper,<br />

Geist und Seele gut, wenn man vor dem<br />

Frühstück, tagsüber oder nach dem Ende<br />

eines Seminartags in den Fitness- oder<br />

Gymnastikraum gehen kann, um dort einige<br />

Übungen zu machen. Möglichkeiten dafür bieten viele<br />

Ringhotels an. Die meisten von ihnen achten bei der Auswahl<br />

von Geräten auf verschiedene Bedürfnisse und Trainingsformen.<br />

Dazu gehören Cardiogeräte wie Laufband,<br />

Crosstrainer, Indoor Bike, Rudermaschine oder Stepper.<br />

Das Laufband hat den Vorteil, dass sich Jogger nicht vor<br />

Kälte, Regen, Wind und Schnee schützen müssen, um ihren<br />

Lieblingssport zu betreiben. Crosstrainer eignen sich gut<br />

für ein gelenkschonendes Cardiotraining – mit ihnen kann<br />

man seine Ausdauer verbessern und gleichzeitig die Muskulatur<br />

von Ober- und Unterkörper stärken. Weil immer<br />

mehr Gäste auch privat ein Indoor-Bike nutzen, gehören sie<br />

auch in den Ringhotels zur Standardausstattung eines<br />

Fitnessraums. Stepper helfen dabei, den Kreislauf zu trainieren<br />

und die Wadenmuskulatur zu kräftigen. Für alle, die<br />

eine größere sportliche Ausdauer anstreben, ist das Rudergerät<br />

geeignet. An ihm kann man ganzheitlich trainieren –<br />

Arme, Beine, Bauch, Rücken, Schultern und Brust.<br />

Auch eine Kraft-Station ist meist mit dabei<br />

Neben Cardiogeräten gehört meist auch eine Kraftstation<br />

zum Fitnessraum: An Geräten zum Krafttraining kann man<br />

mit dem Last- oder Ruderzug sowie verschiedenen Kabelzügen<br />

und Beinpressen den ganzen Körper in Form bringen.<br />

Andere Gäste legen Wert darauf, an einer Hantelbank<br />

mit Langhanteln oder im Stehen oder im Sitzen mit Kurzhanteln<br />

zu arbeiten. In manchen Ringhotels zeigen Fitnesstrainer<br />

Sportlerinnen und Sportlern, wie sie die Geräte<br />

korrekt und effektiv nutzen können.<br />

Für mehr Abwechslung sorgen ein wenig ausgefallene Geräte,<br />

zum Beispiel ein Trampolin. Hüpfend und springend<br />

44 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


WELLNESS<br />

Beine, Gesäß und verschiedene Muskel-Partien<br />

im Core-Bereich, also in<br />

der Körpermitte, zu kräftigen, macht<br />

Gästen ganz verschiedener Altersgruppen<br />

Spaß. Nachdem man an einem<br />

Boxsack Dampf abgelassen hat,<br />

oder während des Trainings an der<br />

Kraftstation, ist es wichtig, ausreichend<br />

Wasser zu trinken. Einen Wasserspender,<br />

Säfte und kleine Snacks<br />

zur Stärkung zwischendrin finden die<br />

Gäste ebenso wie frische Handtücher.<br />

Nach dem Besuch des Fitnessraums<br />

kann man sein persönliches Wohlfühlprogramm<br />

abrunden, indem man<br />

im Warmwasserbecken ein paar<br />

Dehn- oder Streckübungen macht<br />

oder in Sauna und Dampfbad entspannt.<br />

Denn schöne Wellnessbereiche<br />

finden die Gäste ebenfalls in zahlreichen<br />

Ringhotels.<br />

In der Gruppe machen Pilates und andere Übungen noch mehr Spaß.<br />

Mit Pilatesbällen und Faszienrollen<br />

individuell trainieren<br />

Viele Gäste kennen Übungen zu Cardio- und Muskeltraining<br />

sowie zur Entspannung von Sportkursen in ihrer <strong>Heimat</strong>.<br />

In den meisten Fitnessräumen findet sich eine freie<br />

Ecke, um auf Matten und mit Gummibändern spezielle<br />

Workouts zu machen, bei denen man die Muskeln von Kopf<br />

bis Fuß trainieren kann. Sehr beliebt sind Faszienrollen, weil<br />

das im Vergleich zu Cardio- und Kraftübungen eher sanfte<br />

Training den Bewegungsapparat geschmeidig hält und<br />

entsprechenden Beschwerden vorbeugt.<br />

Nicht viel Platz im Auto nehmen die kleinen belastbaren<br />

Bälle weg, mit denen man Pilates-Übungen intensivieren<br />

kann. Pilates ist so beliebt, weil das ein Ganzkörpertraining<br />

ist, bei dem der Schwerpunkt auf den Muskeln rund um<br />

Wirbelsäule, Beckenboden und Bauch liegt. Pilates ist eine<br />

ideale Sportart für alle, die berufsbedingt viel Zeit im Sitzen<br />

vor dem Computer verbringen. Wie Yoga bringt Pilates zudem<br />

die Bewegungen mit dem Atem in Einklang. Bei Yoga-Übungen<br />

wiederum stehen mehr die innere Ruhe und<br />

Atemübungen im Vordergrund.<br />

Das eine oder andere Ringhotel bietet auch Stunden mit einem<br />

Trainer oder einer Trainerin an. Fragen Sie am besten<br />

an der Rezeption danach. Das ist eine gute Gelegenheit,<br />

um in entspannter Atmosphäre neue Sportübungen kennenzulernen<br />

und sein persönliches Repertoire zu erweitern.<br />

Wer weiß, vielleicht findet sich die eine oder andere<br />

Übung dann als bleibende Erinnerung an den Aufenthalt<br />

im Ringhotel im heimischen Fitnessprogramm wieder.<br />

Katharina Rahm<br />

Fitnesstrainer geben Tipps für die korrekte Ausführung von Übungen.<br />

Der Fitnessraum im Ringhotel Mönchs Waldhotel in Unterreichenbach.<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 45


Naturidyll: Das<br />

Schwarzatal<br />

zwischen Bad<br />

Blankenburg und<br />

Sitzendorf.<br />

Mit Rad & E-Bike<br />

Naturparks erkunden<br />

In Deutschland gibt es mehr als 100 Naturparks. Viele von ihnen sind sehr gut für ausgedehnte<br />

Radtouren erschlossen und führen durch unterschiedlichste Landschaften. Dazu gehören das<br />

Schwarzatal in Thüringen, die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in Sachsen sowie der<br />

Naturpark Soonwald-Nahe in Rheinland-Pfalz.<br />

46 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


REISE<br />

Durch das wilde Schwarzatal<br />

Das Schwarzatal erstreckt sich von der Quelle der<br />

Schwarza bis zu ihrer Mündung in die Saale bei Rudolstadt.<br />

Auf einer Tour entlang des 40 Kilometer<br />

langen Schwarzatal-Radwegs von der Mündung bis<br />

zur Quelle kann man das wildromantische Tal entdecken.<br />

Dabei erfährt man auch Interessantes aus<br />

Kultur und Geschichte. So ist das Schwarzatal aufgrund<br />

seines großen Artenreichtums an Pflanzen<br />

für die Tradition der „Kräuterfrauen“ und „Buckelapotheker“<br />

bekannt. Dieses Gewerbe hat die Bewohner<br />

der Region jahrhundertelang mit Heilkräutern<br />

versorgt. Der Schwarzatal-Radweg beginnt in<br />

Rudolstadt-Schwarza, das vom Ringhotel Schlossberg<br />

in Neustadt an der Orla aus in etwas mehr als<br />

30 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto erreicht werden<br />

kann. Von dort führt der Radweg über Bad Blankenburg,<br />

Schwarzburg und Oberweißbach bis nach<br />

Neuhaus am Rennweg.<br />

Die Kirche von Neuhaus<br />

am Rennweg liegt am<br />

Ende des Schwarzatals<br />

nahe der Quelle des<br />

Flüsschens Schwarza.<br />

Felsklippen, Strudeltöpfe und ein<br />

steiler Anstieg<br />

Von Rudolstadt-Schwarza kommend lohnt sich ein<br />

erster Halt in Bad Blankenburg. Dort liegt nicht nur<br />

die markante Burg Greifenstein, sondern auch<br />

Deutschlands erster Kindergarten. Friedrich Fröbel<br />

gründete ihn 1840 – daran erinnert heute ein kleines<br />

Museum. Von Bad Blankenburg führt der Weg<br />

durch das enge Schwarzatal nach Schwarzburg. Neben<br />

den steilen Felsklippen fallen die sogenannten<br />

Strudeltöpfe auf, die man stellenweise im Flussbett<br />

der Schwarza sieht. In Schwarzburg wurde im Sommer<br />

1919 ein wichtiges Kapitel der deutschen Demokratiegeschichte<br />

geschrieben. Friedrich Ebert, der erste Präsident<br />

der Weimarer Republik, verbrachte seinen Sommerurlaub<br />

in der Region und versammelte am 11. August 1919 sein Kabinett<br />

in der Stadt. Gemeinsam unterzeichneten sie in einem<br />

feierlichen Festakt die Weimarer Verfassung.<br />

Ihr Ringhotel in der Nähe<br />

Neustadt a.d. Orla<br />

Ringhotel Schlossberg<br />

Tel.: +49 36481 660<br />

E-Mail: neustadt@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/neustadt<br />

Flussaufwärts verläuft der Radweg über Sitzendorf und Unterweißbach<br />

zur Talstation der Oberweißbacher Bergbahn<br />

in Obstfelderschmiede. Dort erwartet die Radler ein steiler<br />

Anstieg von 300 Höhenmetern bei 25 Prozent Steigung<br />

nach Lichtenhain. Wer das vermeiden möchte, kann auf die<br />

Bergbahn umsteigen. Von Lichtenhain geht es weiter nach<br />

Oberweißbach, wo man das Geburtshaus von Friedrich Fröbel<br />

bewundern kann. Der nächste<br />

Ort ist Cursdorf. Hier kann<br />

man das historische Glasapparatemuseum<br />

besuchen. Der Radweg<br />

endet in Neuhaus am Rennweg,<br />

das in unmittelbarer Nähe<br />

der Schwarza-Quelle liegt.<br />

Oberlausitzer Heideund<br />

Teichlandschaft<br />

Viele befestigte Radwege führen durch das UNESCO-Biosphärenreservat<br />

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.<br />

Es befindet sich im Dreiländereck von Deutschland, Polen<br />

und Tschechien und beherbergt mehr als 350 künstlich angelegte<br />

Gewässer. Einige dieser Wege sind Themenwege,<br />

sodass man beispielsweise mehr über die hier verbreitete<br />

Karpfenzucht, die in der Region verwurzelte sorbische Kultur<br />

oder die beiden geschichtsträchtigen Aufenthalte von<br />

Kaiser Napoleon in der Region erfährt.<br />

Das Wichtigste ist aber natürlich die Natur: Die Region ist<br />

Rastgebiet für zahlreiche Zugvögel und dient als <strong>Heimat</strong><br />

für viele, zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Für<br />

entsprechende Touren kann man das weitläufige Gebiet<br />

mit dem Auto vom Ringhotel Residenz Alt Dresden, vom<br />

Ringhotel Landhaus Nicolai in Lohmen, vom Hotel Sonnenbergbaude<br />

in Waltersdorf, das zur neuen Marke <strong>Heimat</strong>Gefühl<br />

by Ringhotels gehört, sowie vom Ringhotel Dreiländer-<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 47


Der Ochsenteich ist einer von 350 künstlich angelegten Gewässern im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft.<br />

Das mehrfach umgebaute Schloss Spreewiese stammt aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Dresden<br />

Ringhotel Residenz Alt Dresden<br />

Tel.: +49 351 42180<br />

E-Mail: dresden@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/dresden<br />

Lohmen<br />

Ringhotel Landhaus Nicolai<br />

Tel.: +49 3501 58120<br />

E-Mail: lohmen@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/lohmen<br />

<strong>Heimat</strong>Gefühl by Ringhotels<br />

Waltersdorf<br />

Hotel Sonnebergbaude<br />

Tel.: +49 35841 3300<br />

E-Mail: waltersdorf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/waltersdorf<br />

Zittau<br />

Ringhotel Dreiländereck Zittau<br />

Tel.: +49 3583 5550<br />

E-Mail: zittau@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/zittau<br />

48 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong><br />

eck Zittau in einer Fahrtzeit von<br />

30 bis 45 Minuten erreichen.<br />

Radtour „Stadt.Land.<br />

Fluss“<br />

Die mehr als 1000 Jahre alte<br />

Stadt Bautzen gilt als Zentrum<br />

der sorbischen Minderheit in<br />

Sachsen und ist das kulturelle<br />

Zentrum der Region. Am östlichen<br />

Ufer der Talsperre Bautzen<br />

startet die Tour am Hochseilgarten.<br />

Dem Spreeradweg folgend<br />

fährt man über Niedergurig und<br />

Malschwitz an zahlreichen Teichen<br />

vorbei, von denen die ersten<br />

bereits Mitte des 13. Jahrhunderts<br />

angelegt wurden. Ab dem<br />

Örtchen Klix folgt die Radtour rund 15 Kilometer<br />

dem Seeadlerrundweg. In Spreewiese<br />

lohnt sich eine kurze Pause, um das<br />

Schloss und die Fischteiche zu besichtigen.<br />

Kleiner Fun Fact: Der Ort trug bis 1911<br />

den makabren Namen „Leichnam“, was<br />

allerdings auf den sorbischen Ortsnamen<br />

„Lychan“ zurückgeht, der so viel wie Lichtung<br />

bedeutet.<br />

Von Spreewiese geht es am Roten Lug, einem<br />

besonderen Kleinod der Oberlausitzer<br />

Teichlandschaft, vorbei. Auf sandigem<br />

Untergrund führt die Strecke durch eine<br />

Heidelandschaft nach Göbeln. Von dort<br />

fährt man weiter über Commerau nach<br />

Milkel, wo man ein weiteres Schloss bewundern<br />

kann – die Kleine Moritzburg. Sie wurde nach der<br />

Wende liebevoll restauriert. In südlicher Richtung radelt<br />

man nun durch einen Kiefernwald nach Crosta. Über die<br />

Blaue Adria, einen glasklaren Badesee, geht es an Großdubrau<br />

vorbei nach Quatitz und Niedergurig. Von dort ist<br />

man nach einer kurzen Steigung zurück am Ausgangspunkt<br />

der Tour.<br />

Naturpark Soonwald-Nahe<br />

Vom herb-schönen Hunsrück über die Quarzitkämme des<br />

Soonwaldes bis zu den sanften Rebhängen des sonnenreichen<br />

Nahetals erstreckt sich der 73.500 Hektar große Naturpark<br />

Soonwald-Nahe. Er ist <strong>Heimat</strong> einer vielfältigen<br />

Tier- und Pflanzenwelt. Vom Ringhotel Bömers Mosel<br />

Landhotel garni in Alf an der Mosel sowie vom Ringhotel<br />

Central in Rüdesheim benötigt man jeweils etwa 40 Minuten<br />

mit dem Auto, um den Ausgangspunkt von einer<br />

der beiden folgenden Touren zu erreichen.


REISE<br />

Das Gräfebachtal bei Gutenberg – es ist Teil des Kleinbahn-Radrundwegs.<br />

Ein bunter Eisvogel am Simmerbach.<br />

Schloss Gemünden liegt fast am Ende des Schinderhannes-Soonwald-Radwegs.<br />

Von Alf an der Mosel fährt man zunächst nach Simmern im<br />

Hunsrück. Dort beginnt der <strong>23</strong> Kilometer lange Schinderhannes-Soonwald-Radweg.<br />

Ein wilder Geselle aus der Geschichte<br />

des Hunsrücks weist den Weg. Es ist der legendäre<br />

Räuberhauptmann Johannes Bückler, auch „Schinderhannes“<br />

genannt. Von Simmern aus schlängelt sich der Radweg<br />

durch Wiesenlandschaften. Sanft, aber stetig geht es<br />

bergauf, und man gelangt nach einer Strecke von vier Kilometern<br />

nach Riesweiler. Dort bietet sich ein Abstecher zum<br />

Kulturdenkmal Rätzebore an. Hinter dieser mundartlichen<br />

Bezeichnung verbergen sich die 1796 zerstörte Wallfahrtskirche<br />

„Maria Reizenborn“ und die Grundmauern einer Eremitage<br />

mitten im Soonwald. Hinter Riesweiler folgt der<br />

Radweg dem Brühlbach bis nach Tiefenbach und weiter<br />

nach Mengerschied. Von nun an rollen die Räder wie von<br />

allein leicht bergab nach Gemünden und weiter durch das<br />

Simmerbachtal nach Panzweiler. Dort verlässt der Weg das<br />

Tal und folgt dem Scheidbach bis zum<br />

Ziel in Dickenschied.<br />

Tour auf dem Kleinbahn-Radrundweg<br />

Für diese Tour fährt man mit dem Auto<br />

(und mit der Rheinfähre nach Bingen)<br />

von Rüdesheim am Rhein nach Rüdesheim<br />

an der Nahe. Vierzig Jahre lang<br />

dampften dort die Kreuznacher Kleinbahnen<br />

von Bad Kreuznach auf einer<br />

Strecke von 28 Kilometern durch das<br />

Ellerbachtal von Rüdesheim (Nahe),<br />

Weinsheim, Sponheim und Bockenau<br />

nach Winterburg und durch das Gräfenbachtal<br />

nach Wallhausen. In den besten<br />

Zeiten fuhren von Bad Kreuznach aus<br />

täglich drei Züge nach Winterburg und<br />

vier nach Wallhausen und zurück. Der nicht mehr rentable<br />

Betrieb der Strecke wurde am 31. Juli 1936 eingestellt.<br />

Heute geben die ehemaligen Bahntrassen zum großen Teil<br />

die Strecke für den rund 34 Kilometer langen Kleinbahn-Radrundweg<br />

vor, der in Rüdesheim an der<br />

Nahe an der Lohrermühle seinen<br />

Start und sein Ziel hat. Der Radweg<br />

verbindet die Naheregion mit dem<br />

südlichen Soonwald. Der Radrundweg<br />

hat nur wenige Steigungen und<br />

ist damit eine ideale Tour für <strong>Genuss</strong>radler.<br />

Einzige Ausnahme ist eine 2,4<br />

Kilometer lange Steigung mit einem<br />

Höhenunterschied von 115 Metern<br />

zwischen Ellerbach- und Gräfenbachtal.<br />

Christoph Neuschäffer<br />

Ihre Ringhotels in der Nähe<br />

Alf an der Mosel<br />

Ringhotel Bömers Mosel<br />

Landhotel garni<br />

Tel.: +49 6542 <strong>23</strong>10<br />

E-Mail: alf@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/alf<br />

Rüdesheim<br />

Ringhotel Central<br />

Tel.: +49 67<strong>22</strong> 9120<br />

E-Mail: ruedesheim@ringhotels.de<br />

ringhotels.de/ruedesheim<br />

<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 49


Ihre Ansprechpartnerinnen<br />

im<br />

Servicebüro des<br />

Ringhotels e. V.<br />

Bei allen Fragen und<br />

Wünschen wenden<br />

Sie sich vertrauensvoll<br />

an unsere<br />

MitarbeiterInnen<br />

in der Zentrale der<br />

Ringhotels in<br />

München. Sie sind<br />

gerne für Sie da.<br />

impressum<br />

Christin Hillner,<br />

Verkaufsleiterin<br />

089 45 87 03 - 26<br />

Herausgeber:<br />

Ringhotels e.V., Stefan-George-Ring <strong>22</strong>,<br />

81929 München,<br />

Tel.: +49 89 4587030, Fax: -31,<br />

E-Mail: info@ringhotels.de, Internet: ringhotels.de<br />

Koordination/Redaktion:<br />

Michaela Krohn (V.i.S.d.P.), Ringhotels e.V.,<br />

E-Mail: michaela.krohn@ringhotels.de<br />

Magazinbetreuung:<br />

n.k mediaconcept GbR, Obere Lagerstraße 38 b,<br />

82178 Puchheim, Tel.: +49 89 80908333; Geschäftsführer:<br />

Klaus Dieter Krön, Christoph Neuschäffer<br />

Redaktion: Christoph Neuschäffer<br />

Layout: Klaus Dieter Krön<br />

Mitarbeiterin dieser Ausgabe: Katharina Rahm<br />

Bildredaktion: Klaus Dieter Krön, Christoph<br />

Neuschäffer<br />

Anzeigen: Ringhotels e.V., Tel.: +49 89 4587030<br />

Druck: prosatz Communication GmbH & Co. KG,<br />

Rheinstraße 20, 41836 Hückelhoven<br />

Bildnachweise: alle Bildrechte liegen beim Ringhotels<br />

e.V., außer Titel: Tobias Heimplaetzer/<br />

Skywalk Allgäu; 4 AscentXmedia/gettyimages;<br />

5 Doris Espel/Wikimedia Commons, kab-vision/<br />

AdobeStock, Mistervlad/AdobeStock; 6 Sina Ettmer/<br />

Adobe Stock; 7 Lukas Gojda/AdobeStock, Masson/<br />

AdobeStock; 11 Petair/AdobeStock, Angelika Heine/<br />

Vanessa Berg,<br />

E-Distribution/Reservierung<br />

089 45 87 03 – 24<br />

Michela Zavarise,<br />

Tagungs- und Gruppenservice,<br />

089 45 87 03 - <strong>23</strong><br />

Laura Wilde,<br />

E-Distribution/Stammgastbetreuung,<br />

089 45 87 03 - 14<br />

AdobeStock; 13 Pixland/gettyimages; 14 U. J.<br />

Alexander/AdobeStock; 15 daniloforcellini/<br />

gettyimages, Casper Wilkens/gettyimages,<br />

mikdam/gettyimages; 16 Doris Espel/Wikimedia<br />

Commons; 17 JoachimKohlerBremen/Wikimedia<br />

Commons; 18 Bytfisch/Wikimedia Commons;<br />

19 Wirestock/AdobeStock; 20 Thomas Gretler/<br />

Skywalk Allgäu; 21 Emoji Smileys People/Adobe<br />

Stock; <strong>22</strong> Coastland Friesische Wollweberei<br />

Gmbh & Co. KG, Handwebmuseum Rupperath;<br />

<strong>23</strong> LWL-Industriemuseum/Annette Hudemann,<br />

LWL-Industriemuseum/Martin Holtappels; 24<br />

kab-vision/AdobeStock; 25 FomaA /AdobeStock,<br />

msl33/AdobeStock; 26 A-Tom/gettyimages, Andre<br />

John/gettyimages; 27 Frank Vincentz/Wikimedia<br />

Commons, BoValentino/gettyimages; 28<br />

Votimedia/AdobeStock; 29 Animaflora PicsStock/<br />

AdobeStock, AnnaReinert/AdobeStock, Gabi<br />

Gaasenbeek/AdobeStock; 30 daniel /AdobeStock;<br />

31 Die Gartenlaube (1899)/Wikimedia Commons;<br />

32 Wuselig/Wikimedia Commons, Unbekannt/<br />

Wikimedia Commons; 33 Frank Vincentz/Wikimedia<br />

Commons, Unbekannt/Wikimedia Commons;<br />

34 TarikVision/AdobeStock; 36 Andre Leisner/<br />

AdobeStock; 37 Wolfgang Jargstorff/AdobeStock;<br />

38 Mistervlad/AdobeStock, haidamac/AdobeStock;<br />

39 PantaRhei/Wikimedia Commons; 40 Britus/<br />

gettyimages, fritschk/gettyimages; 41 Kwatrecht/<br />

Wikimedia Commons, PantaRhei/Wikimedia<br />

Commons; 42 Jesper Ray/Deutsche Nationalbibliothek<br />

(DNB)/Deutsches Buch- und Schriftenmuseum<br />

(DBSM), DNB/DBSM; 43 PUNCTUM/Bertram<br />

Kober/DNB/DBSM (2x); 46 NoRud/Wikimedia<br />

Commons; 47 SchiDD /Wikimedia Commons;<br />

48 s.melzig/Wikimedia Commons, Frank Vincentz/<br />

Wikimedia Commons; 49 Markus Gauß/EyeEm/<br />

gettyimages, Joefrei/Wikimedia Commons, Rolf<br />

Kranz/Wikimedia Commons<br />

1 Ahrensburg<br />

2 Alf an der Mosel<br />

3 Aschersleben<br />

4 Augsburg<br />

5 Aurich<br />

6 Bad Bevensen<br />

7 Bad Kösen<br />

8 Bad Mergentheim<br />

9 Bad Säckingen<br />

10 Bad Wilsnack<br />

11 Beckum<br />

12 Berlin<br />

13 Brunsbüttel<br />

14 Dortmund<br />

15 Dresden<br />

16 Eisenach<br />

17 Friedrichshafen<br />

18 Friedrichstadt<br />

19 Grasellenbach<br />

20 Güstrow<br />

21 Gütersloh<br />

<strong>22</strong> Gutach-Bleibach<br />

<strong>23</strong> Hagen a.T.W.<br />

24 Hamburg-<br />

Schenefeld<br />

25 Hanstedt<br />

26 Heidenheim/<br />

Steinheim<br />

27 Heiligenhaus<br />

28 Herdecke<br />

29 Herrenberg<br />

30 Höxter<br />

31 Hohwacht<br />

(Ostsee)<br />

32 Joachimsthal<br />

33 Kiel<br />

34 Kühlungsborn<br />

35 Limburg/Hadamar<br />

36 Lohmen<br />

37 Lübeck<br />

38 Lünen<br />

39 Lutherstadt<br />

Wittenberg<br />

40 Meppen<br />

41 München/<br />

Ebersberg<br />

42 Neustadt/Orla<br />

43 Nürnberg<br />

44 Nürnberg-<br />

Zirndorf<br />

45 Oberkirch<br />

46 Oberstdorf<br />

47 Ochsenhausen<br />

48 Rauenberg<br />

49 Remagen/Bonn<br />

50 Rieste<br />

51 Rostock-<br />

Warnemünde<br />

52 Rottweil<br />

53 Rüdesheim<br />

54 Schmitten/<br />

Taunus<br />

55 Schwäbisch Hall<br />

56 Stockach<br />

57 Tangermünde<br />

58 Tecklenburg-<br />

Brochterbeck<br />

59 Unna<br />

60 Unterreichenbach<br />

61 Waldeck<br />

62 Walsrode<br />

63 Waltersdorf<br />

64 Waren (Müritz)<br />

65 Weißenfels<br />

66 Wernigerode<br />

67 Willingen<br />

68 Witten<br />

69 Wittmund<br />

70 Wörlitz<br />

71 Würzburg<br />

72 Zeven<br />

73 Zittau<br />

50 | <strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong>


<strong>Heimat</strong> & <strong>Genuss</strong> | 51<br />

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